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Karma

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Begonnen von slp, 28. Juli 2019, 12:23:24

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kosh

Zitat von: Fool am 29. Juli 2019, 18:48:15
Bei Karma hab ich aufgehört, etwas Vernünftiges zu erwarten.
Ja, so will es das Schicksal.

Peiresc

Zitat von: slp am 28. Juli 2019, 21:27:53Übrigens Karma hab ich auch nich definiert, ganz im Gegenteil!
Chiemgau Gemseneier kann Dir helfen. Nicht nur C. G. Jung, sondern auch Rudolf Steiner, Helena Blavatzky, Lanz von Liebenfels oder Anne Alice Bailey haben darüber "geforscht". Sie haben rausgefunden:

Karma =df Wenn's Dir dreckig geht, dann hast Du's verdient.

ZitatClaudia Barth stellt in ihrem Buch "Über alles in der Welt, Esoterik als Leitkultur" dutzende Beispiele dieser karmischen szeneüblichen Schuldzuweisungen dar, von immer noch aktiven Esoterikern: Nicht nur über Juden (""Auschwitz" sei ein "karmischer Ausgleich" für Verfehlungen des jüdischen Volkes in früheren Leben " Trutz Hardo, 1996), sondern auch über mißbrauchte Kinder, die sich das vorgeburtlich ausgesucht hätten. Oder russische Strahlenopfer durch Tschernobyl, die dadurch ihre Seele reinigen könnten...

Scheiß auf Karma!

sailor

Karma ist sozial akzeptierter Belohnungsaufschub (ins Jenseits) zur Zementierung sozialer Schichtung. Karma gibt dem Individuum die Schuld für seine soziale Lage und exkulpiert gleichzeitig die Gesellschaft, nix für eine Änderung tun zu müssen.

drpsy

Zitat von: slp am 28. Juli 2019, 12:23:24
Dabei findet der Begriff in der modernen Psychologie durchaus Beachtung. Schon C.G.Jung stellte sehr richtig fest: "Der Aspekt des Karma ist unerlässlich zu einem tieferen Verständnis des Wesens eines Archetypus" Archetypen sind mittlerweile Faktum und werden z.B. in der Werbeindustrie praktisch angewendent. Ich bitte Sie sich umfangreicher zu informieren und eine derartige Verzerrung von Begebenheiten zu unterlassen.
Hab mir jetzt nicht alle 8 Seiten zu Gemüte geführt, daher sorry falls Repost. Anderseits kann man es nicht genug sagen, da Jungs pseudowissenschaftliche Archetypen leider immer noch oft benutzt werden, insbesondere als Test (MBTI).
1. Jung (oder Freud) haben nichts- aber auch gar nichts - in der "modernen" Psychologie zu suchen.
2. Archetypten sind tatsächlich ein Faktum, dass sie kaum brauchbar sind.

https://de.wikipedia.org/wiki/Myers-Briggs-Typenindikator
https://de.wikipedia.org/wiki/Myers-Briggs-Typenindikator#Kritik
https://www.psychologytoday.com/us/blog/give-and-take/201309/goodbye-mbti-the-fad-won-t-die

Peiresc

Zitat von: drpsy am 13. August 2019, 15:09:38
Hab mir jetzt nicht alle 8 Seiten zu Gemüte geführt, daher sorry falls Repost.

Ich habe die 8 Seiten gelesen. War kein Rehbock. Thx für die Information.   :grins2:

Richard Tigermann

Tachchen!  :2thumbs:

ZitatIm Buddhismus und vor allem im Hinduismus dient das Karma-Konzept faktisch als moralische Grundlage zur Aufrechterhaltung des Kastenwesens bzw. zur Abgrenzung der finanziell erheblich besser ausgestatteten, oberen sozialen Schichten.
Bitte mal eine Quelle nennen, in der belegt wird, dass es das oder ein Kastensystem im Buddhismus gibt. Soweit ich weiß, hat der Buddha das Kastensystem abgeschafft.

ZitatDieser Lehre legt also ein "Ursache und Wirkung"-Prinzip zugrunde. Nach der Karmalehre ruft jede Handlung eine ihr entsprechende Wirkung hervor.
Das ist richtig so.

ZitatDieser banalen Erkenntnis wäre nichts hinzuzufügen, wenn Karma nicht mit der so genannten Zwillingslehre der Reinkarnation (Wiedergeburt) verwendet würde. In diesem Kontext wird Karma zu einem zynischen, antihumanistischen Konstrukt, mit dem man jede Schandtat rechtfertigen kann, da ja jeder selbst schuld sei, wenn es ihm schlecht geht, er misshandelt oder getötet wird: Er wird dann wohl in einem "früheren Leben" entsprechend gesündigt haben.

ZitatKarma ist so aufzufassen, dass man die Schuld, die man im vorherigen Leben auf sich geladen hat, in diesem Leben abzugelten habe. Gelinge dies nicht, werde es im nächsten Leben noch übler.

Ich kann hier nur vom Buddhismus sprechen. Schuld und Sühne sind dem Buddhismus fremd. Es geht nicht um das, was war, sondern um die Gegenwart, sich bewusst zu machen, dass mein Handeln, Denken und Reden eine Wirkung nach sich zieht.

Wer beurteilt überhaupt, dass ich schuld habe? Und wem schulde ich dann was genau? Wie hoch ist meine Schuld? Wer bestimmt das?

ZitatMit dieser menschenverachtenden Lebensphilosophie kann der Leichtgläubige und Unwissende natürlich leicht eingewickelt werden. Man macht ihn dadurch im realen Leben gefügiger und er ist leichter auszunutzen.

Vermutlich Unwissende, die, die Karmalehre nicht wirklich verstanden haben. ;)

ZitatVielen westlichen Menschen, die diesen Begriff verwenden, ist nicht klar, dass, wäre dies allgemeine Auffassung der Gesellschaft, damit das Ende von Humanismus, Aufklärung und Demokratie eingeläutet wäre.

Der Begriff ist also das Problem? Wenn wir den also abschaffen, dann ist alles gut? Man kann alles aus seinem Kontext ziehen, verzerren und für seine Zwecke missbrauchen. Das Bild, was ich von Karma habe, ist nicht das Bild, was der Artikel beschreibt. Von daher ist die Chance ziemliche hoch, das wir aneinander wobeireden. ;) Die Frage ist, gibt es das Ursache-Wirkungs-Prinzip? Hat mein Handeln Einfluss auf meine Umwelt und auf mich selbst? Übernehme ich dafür Verantwortung? Die Schuldfrage wird in der buddhistischen Lehre nicht gestellt.

ZitatDer Mord an den europäischen Juden wurde immer wieder als eine karmische Notwendigkeit dargestellt. Heinrich Himmler, der Führer der SS etwa, war explizit der Meinung, dass die Juden in ihrer Vernichtung durch die Nationalsozialisten für schlechte Taten in früheren Epochen bestraft würden, die "Gedanken" des zeitgenössischen Esoterikfaschisten Trutz Hardo gehen in dieselbe Richtung. Auch die Diskriminierung und Unterdrückung einer Bevölkerungsgruppe wird als das Wirken karmischer Gesetze verstanden: Sie hätten eben früher nicht so böse sein sollen.
Himmler hatte die MEINUNG, dass es das Karma der Juden ist, aber wer ist er, dass er behauptet zu wissen, was wessen Karma ist? Keiner kennt das Karma eines anderen. Von daher steht es völlig außer Frage, jemand Schuld zu zuweisen aufgrund "schlechtem" Karma.

Peiresc

Zitat von: Richard Tigermann am 21. März 2021, 12:35:04
Bitte mal eine Quelle nennen, in der belegt wird, dass es das oder ein Kastensystem im Buddhismus gibt.

Naja, unser Artikel ist jetzt nicht perfekt, das haben wir in diesem langen Faden schon festgestellt. Kann schon sein, dass da dies oder jenes missverständlich ist. Aber erster Treffer beim Nachgoogeln, WP:
ZitatIm Kastensystem in Sri Lanka wird die Kastenzugehörigkeit nicht nur von der tamilischen Bevölkerungsgruppe beachtet, sondern auch von den buddhistischen Singhalesen, die jedoch die Kaste der Unberührbaren nicht kennen. Der Buddhismus bietet jedoch keine religiöse Legitimation des Kastensystems, wie dies beim Hinduismus der Fall ist. Es gibt aber auch keine eindeutige Opposition gegen das Kastensystem.
Das klingt jetzt auch wieder nicht so, als wenn wenn jeder Buddhist auf der Welt eine Unvereinbarkeitserklärung unterschreiben müsste.

Federvieh

Also in Sri Lanka sind die Kasten sehr wohl präsent. Bei Eheschließungen, auch heute noch meist arrangiert, wird auf Kastenzugehörigkeit geachtet. Ebenso das Wahlverhalten wird durch Kastenzugehörigkeit dominiert.

Also insofern ...

Schwuppdiwupp

Auf Bali ist es das gleiche.
Ach, was weiß denn ich ...

sailor

Auf Bali ist Hinduismus dominant...

Schwuppdiwupp

Ach, was weiß denn ich ...

Peiresc

Ohne dass ich Details weiß, vermute ich, dass das eine das andere nicht ausschließt. Ich denke mir z. B., dass die Sitten christlicher Afrikaner auf dem Lande denen ihrer muslimischen Nachbarn weit ähnlicher sind als denen schwedischer Protestanten (wenn's da noch welche gibt) - egal ob sich beide Gruppen Christen nennen.

Philos

Im Wikipedia-Artikel zu Psiram werden Übertreibungen und Polemik konstatiert, und der Psiram-Artikel zu "Karma" ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür. Diese Schaumvormmundigkeit, die betonte negative, böswillige, vereinfachte Auslegung, der krampfhafte Bezug zu braunen Ideologien, die fehlende Neutralität (etwa: "Karma ist so aufzufassen..." - wer sagt das?) finde ich sehr schade.

celsus

Der Artikel ist fast 14 Jahre alt und enthält keine Quellen. Wenn du also neue Erkenntnisse hast und passende Quellen dazu, lass sie gerne hier.
Schade finden alleine hilft ja auch niemandem weiter.
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

Philos

Dass der Artikel in dieser Form so alt ist, macht es nicht besser. Wenn es keine Quellen gibt, muss man doch die unbelegten Aussagen streichen, oder? Außerdem könnte man bei dieser Gelegenheit Sprachpanscher ("irrwitzig", "über den Haufen fahren") beseitigen. Insbesondere der krampfhafte Bezug zur braunen Ideologie gehört hier meiner Meinung nach nicht rein.