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Flüchtlinge

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Begonnen von MrSpock, 07. Juli 2015, 13:56:45

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Belbo

Zitat von: Sauropode am 01. September 2015, 22:41:54
Ich nicht, ich kann ja nichts dafür.

....jetzt, wo du's sagst.

ajki

Zitat von: Ladislav Pelc am 01. September 2015, 23:06:19
[Gefühl der Hilflosigkeit gegenüber dem Problem]

Lieber Ladislav Pelc,

meiner Meinung nach ist zusammen mit Hildegards Beitrag vom 13.7. Dein Beitrag bislang einer der wenigen in diesem thread, der auf eine diesem Forum angemessenen Form das durch den thread-Titel bezeichnete Problem behandelt.

Vielen Dank dafür.

(bringt zwar den thread nicht "weiter", war aber mir ein Anliegen)
every time you make a typo, the errorists win

Sauropode

ZitatVielleicht ist das der Grund, warum es nur zwei extreme Meinungen zu geben scheint: Um dieser Hilflosigkeit zu entgehen, kann man sich entweder auf die moralische Pflicht konzentrieren verdrängen, dass es nicht möglich ist, sie zu erfüllen. Dann landet man bei den Linken. Kein Mensch ist illegal, fertig. Oder man definiert, dass wir den Flüchtlingen gar nicht helfen müssen, weil sie entweder nur Wirtschaftsflüchtlinge sind, die eigentlich gar keine Hilfe nötig haben, oder gar weil es sich nicht um "richtige" Menschen so wie uns handelt, sondern nur um Ausländer. Dann landet man bei den Rechten.

Mit diesem entweder/oder polarisiert man die Gesellschaft, was ich nicht gut finde.  Damit wird jeder Dialog gleich im Keim erstickt, da man den jeweils anderen in die eine oder andere Schublade steckt. Wo sind dann jene, die den Menschen helfen wollten, aber auch Probleme thematisieren. Man hat den Eindruck, jede Seite nutzt die Situation für ihre Ideologie und instrumentalisiert die Flüchtlinge für sich. Und das ist ein Missbrauch dieser Menschen. Und ich finde die ganze Aggression, die in den Diskussionen hochkommt, einfach grauslich. Zusätzlich ist da der unverblümte rechte Hass, der in den FB-Gruppen geäußert wird, wo man sich fragt, ob die Leute sich überhaupt darüber klar sind, was sie schreiben. Volksverhetzung ist eine Straftat.

Zu den "besorgten Bürgern": Man sollte, wie der Pelzige bereits schrieb, auch diese Sorgen ernst nehmen. Ich habe mir bei "Perlen aus Freital" mal die Profile dieser Volksverhetzer angesehen. Es sind meistens Leute in niedrig bezahlten und wenig qualifizierten Berufen wie Kraftfahrer, Gerüstbauer, Postzusteller usw. Ist irgendeiner mal auf sie Idee gekommen, dass diesen Leuten der Arsch auf Grundeis geht, dass sie Angst um ihre Jobs haben? Ob begründet oder nicht, sei mal dahin gestellt. Das Prekariat, wie man so "nett" dazu sagt, hat schon jetzt mit dem Alltag zu kämpfen und nun werden ihnen mögliche Konkurrenten vor die Nase gesetzt. Fachkräftemangel heißt es, aber eine Menge Menschen hier in D. werden trotzdem nicht gebraucht. Kann sein, dass der eine oder andere sich verarscht vorkommt.

Oder es ist die Angst, dass sich Problembezirke entwickeln, wo man bisher schön in Ruhe wohnte. Angst vor steigenden Mieten, wäre auch ein Grund. Das sind alles mögliche Ursachen. Nur fürchte ich, wenn man den "besorgten Bürger" nicht ernst nimmt, dann nimmt die NPD ihn ernst, und das mit deutlich gravierenderen Folgen, als wenn sich mal ein Poiltiker bequemt, die Vorkommnisse auch dahingehend zu hinterfragen.

Integration ist nicht nur schwer für die Ankommenden, sie ist es auch für die hier Lebenden.

Hans Wurst

Noten zur verspielten Zeit

Das Schlimme ist: Das Herz sagt "Wir müssen helfen" und der Verstand sagt "Mach es und du wirst gewaltige Probleme bekommen".

Beispiel EU, Rumänien: Viele Features z.B. auf Arte zeigen, wie primitiv manche Menschen da leben müssen, von ärztlicher Versorgung ganz zu schweigen (Nebenbei: Badische Ärzte bauen im Elsaß ein Notarztsystem auf nach dt. Muster. Nach unserem Verständnis ist das Notarztsystem in F gewaltig unterentwickelt, wie ich letzthin selber erleben mußte. Anderes Beispiel: Als ich 1963 in Südspanien war, lebten dort Menschen in Erdhöhlen, heute ist das wohl nicht mehr so - es gibt also nicht nur Revolution, sondern auch Evolution).

Zum jetzigen Problem gibt es eine Erfahrung, natürlich auf einer niedrigeren Ebene angesiedelt, aber eine Entwicklung, die aufzeigt, wie unüberlegte, aber gutgemeinte Hilfe das Problem nicht löst, sondern nur vergrößert: Tiere in Südeuropa (und das reicht hier von Ungarn über den Balkan nach Griechenland und in die Türkei, auch Spanien und Portugal), vor allem Hunde. In armen Ländern ist Tierhaltung ein Luxus, dort gibt es auch keine Tierärzte, die auf Haustiere (Katzen, Hunde, Kanaris, Goldfische) spezialisiert sind. Dort gibt es auch keine Empathie mit dem leidenden Tier, weil die Menschen dort täglich mit ihren eigenen Problemen kämpfen.   

Dann kamen die wohlsituierten Urlauberinnen aus D, konnten diese Zustände vor lauter Empathie nicht fassen und brachten Hunde nach D, gaben sie in den Tierheimen ab, schrieben Bücher, bauten Netzwerke auf, sorgten für regelmäßige Transporte.

Und das Ergebnis: Es sind jetzt noch mehr Hunde, man verläßt sich auf die dt. Hilfe. Das Problem ist nicht kleiner, sondern größer.

Und als die Kommunen merkten, daß da Hunde aus dem Ausland auftauchen, kürzten sie den Tierheimen das Geld. 

Man wird mich jetzt selektiv zitierenund verurteilen, weil ich Flüchtlinge mit Hunden verglichen habe.


Belbo

Ich teile da die Bedenken von Sauropode. Seist ja auch nich so, dass die bisherige Integrationspolitik besonders gut funktioniert hätte, die Befuerchtung dass irgendwann mal eine kritische Masse erreicht ist die das Bei der dann eine individualisierte Einbindung der Fluechtlinge nicht mehr funktioniert halte ich auch für nicht zu weit hergeholt.

Genauso teile ich die Hilflosigkeit von Ladislav.

Ja mir sind als passender Vergleich auch zuerst Hunde eingefallen.....



ajki

<soifz>

Ich beantrage hiermit Asy... äh, Moderation dieses threads. Scharfe, Mullah-mäßige Moderation durch von DerLiebenGöttin bestellte Ayatollahs.

(von der z.B. alle meine bisherigen Nicht-Beiträge und auch dieser Beitrag selbst betroffen sein sollten!)
every time you make a typo, the errorists win

Hans Wurst

Man kann nicht Menschen integrieren, wenn sie kaserniert sind.

Hans Wurst

Wenn wir - aus moralischer Pflicht ! (als alleinigem Kriterium) - den Roma helfen, dan müssen wir auch den Ukrainern helfen, den Weißrussen, den Menschen in der äußeren Mongolei, in China, Nordafrika. Asien?
Was ist mit Mittel- und Südamerika, mit der Schweiz?
Wo endet das?

Hildegard

Zitat von: Ladislav Pelc am 01. September 2015, 23:06:19
[kompletter Beitrag]
Ladi, du sprichst mir vollkommen aus der Seele.
Auch ich bedauere, dass es nur die zwei Seiten zu geben scheint, auch ich bin hilflos angesichts des Dilemmas, helfen zu wollen, aber ganz offensichtlich nicht allen helfen zu können. Auch ich fürchte um den sozialen Frieden und möchte das auch sagen dürfen.
[url="http://vierfrauenundeinscharlatan.wordpress.com"]http://vierfrauenundeinscharlatan.wordpress.com[/url]

mossmann

Zitat von: Hans Wurst am 02. September 2015, 08:28:27
Und das Ergebnis: Es sind jetzt noch mehr Hunde, man verläßt sich auf die dt. Hilfe. Das Problem ist nicht kleiner, sondern größer.

irgendwelche Belege für diesen Unsinn?

Streunende Hunde vermehren sich unabhängig davon, ob ein Bruchteil davon in Tierheime oder nach Deutschland kommt – das haben wilde Tiere nunmal so an sich.
Zumal: sollten es nicht sogar weniger Hunde werden, wenn der deutsche Gutmensch die Tiere außer Landes schafft? (Ironiemodus off)

Ansonsten: Wer mit angeblich wohlmeinenden Worten Flüchtlinge mit Hunden vergleicht, der ... (nein, ich beherrsche mich).

PLONK!
Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend

MrSpock

Zitat von: Sauropode am 02. September 2015, 07:02:30
Ist irgendeiner mal auf sie Idee gekommen, dass diesen Leuten der Arsch auf Grundeis geht, dass sie Angst um ihre Jobs haben? Ob begründet oder nicht, sei mal dahin gestellt. Das Prekariat, wie man so "nett" dazu sagt, hat schon jetzt mit dem Alltag zu kämpfen und nun werden ihnen mögliche Konkurrenten vor die Nase gesetzt. Fachkräftemangel heißt es, aber eine Menge Menschen hier in D. werden trotzdem nicht gebraucht. Kann sein, dass der eine oder andere sich verarscht vorkommt.

Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

Scipio

Zitat von: MrSpock am 02. September 2015, 10:24:12
Zitat von: Sauropode am 02. September 2015, 07:02:30
Ist irgendeiner mal auf sie Idee gekommen, dass diesen Leuten der Arsch auf Grundeis geht, dass sie Angst um ihre Jobs haben? Ob begründet oder nicht, sei mal dahin gestellt. Das Prekariat, wie man so "nett" dazu sagt, hat schon jetzt mit dem Alltag zu kämpfen und nun werden ihnen mögliche Konkurrenten vor die Nase gesetzt. Fachkräftemangel heißt es, aber eine Menge Menschen hier in D. werden trotzdem nicht gebraucht. Kann sein, dass der eine oder andere sich verarscht vorkommt.


An der Stelle sollte man mal fragen, was sind das für Leute die da zu uns kommen? Genauer, was haben die bei dich zu Hause gemacht bevor sie fliehen mussten, waren das Tagelöhner, Handwerker, Akademiker oder oder oder....
Ich denke, dass ist wichtig, um das Bild zu vervollständigen.

Sauropode

Zitat von: MrSpock am 02. September 2015, 10:24:12
Zitat von: Sauropode am 02. September 2015, 07:02:30
Ist irgendeiner mal auf sie Idee gekommen, dass diesen Leuten der Arsch auf Grundeis geht, dass sie Angst um ihre Jobs haben? Ob begründet oder nicht, sei mal dahin gestellt. Das Prekariat, wie man so "nett" dazu sagt, hat schon jetzt mit dem Alltag zu kämpfen und nun werden ihnen mögliche Konkurrenten vor die Nase gesetzt. Fachkräftemangel heißt es, aber eine Menge Menschen hier in D. werden trotzdem nicht gebraucht. Kann sein, dass der eine oder andere sich verarscht vorkommt.


Nunja, wenn man sich die Rechtschreibung in solchen Communities anschaut.....  :police:

Sauropode

Zitat von: mossmann am 02. September 2015, 10:02:26
Zitat von: Hans Wurst am 02. September 2015, 08:28:27
Und das Ergebnis: Es sind jetzt noch mehr Hunde, man verläßt sich auf die dt. Hilfe. Das Problem ist nicht kleiner, sondern größer.

irgendwelche Belege für diesen Unsinn?

Streunende Hunde vermehren sich unabhängig davon, ob ein Bruchteil davon in Tierheime oder nach Deutschland kommt – das haben wilde Tiere nunmal so an sich.
Zumal: sollten es nicht sogar weniger Hunde werden, wenn der deutsche Gutmensch die Tiere außer Landes schafft? (Ironiemodus off)

Ansonsten: Wer mit angeblich wohlmeinenden Worten Flüchtlinge mit Hunden vergleicht, der ... (nein, ich beherrsche mich).

PLONK!

Wo eine Nachfrage ist, gibt es ein entsprechendes Angebot. Es gibt sehr wohl professionelle Tierhändler, die Hunde, vorwiegend sind es Welpen, aber auch Streuner, nach Deutschland karren. Das ist durchaus ein dickes Geschäft, das einige mit dem Mitleid machen. Da Du aber auch zu faul bist, Belege  für Deine Aussagen zu bringen, überlasse ich Dir die Suche danach gerne selber.  8)

Edit:
Ich will mal nicht so sein, weil ich diese Seite kenne, guck mal hier, da sind einige Beispiele dokumentiert: http://www.doggennetz.de
Die Betreiberin hat übrigens aufgegeben und führt das Projekt nicht mehr weiter, weil sie von den "Tierschützern" bedroht wurde.

[/offtopic]

pelacani

Zitat von: Hans Wurst am 02. September 2015, 09:23:03
Wenn wir - aus moralischer Pflicht ! (als alleinigem Kriterium) - den Roma helfen, dan müssen wir auch den Ukrainern helfen, den Weißrussen, den Menschen in der äußeren Mongolei, in China, Nordafrika. Asien?
Was ist mit Mittel- und Südamerika, mit der Schweiz?
Wo endet das?

Die Roten werden Dir Dein ständig schwankendes Einkommen wegnehmen. Damit wird es enden.

Zitat
Die als Große Hungersnot (englisch Great Famine oder Irish potato famine; irisch An Gorta Mór) in die Geschichte eingegangene Hungersnot zwischen 1845 und 1852 war die Folge mehrerer durch die damals neuartige Kartoffelfäule ausgelöster Kartoffel-Missernten, durch die das damalige Hauptnahrungsmittel der Bevölkerung Irlands vernichtet wurde. Die Folgen der Missernten wurden durch die von der Laissez-faire-Ideologie dominierte Politik der Whig-Regierung unter Lord John Russell noch erheblich verschärft.

Infolge der Hungersnot starben eine Million Menschen, etwa zwölf Prozent der irischen Bevölkerung. Zwei Millionen Iren gelang die Auswanderung.[1]

...

Die Whigs und ihre Anhänger fürchteten eine wachsende Abhängigkeit der Iren von staatlicher Unterstützung mehr als eine Ausweitung des Hungersterbens
https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fe_Hungersnot_in_Irland