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Man hat wieder was gefunden

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Begonnen von Typee, 26. Juni 2015, 08:08:08

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HAL9000

Zitat von: eLender am 17. Juni 2023, 22:44:40Weiter geht der Wahnsinn...
Bei solchen "Studien" fällt mir immer sofort das da ein.

eLender

Wenns schon nicht die Arschmikroben umbringt, dann muss es wenigstens den Krebs erregen. Wenn man also in der Nachtschicht heißen Kaffee mit dem Zeugs süßt, ist der Exitus nicht mehr weit. Aber Gemacht, das kommt von der IARC, die schon immer etwas weiter von den sonstigen Einschätzungen einzuschätzen weiß. Der Spiegel ordnet das vernünftig ein (hat er bei Glyphosat nicht ganz so konsequent gemacht).

ZitatDennoch gerät Aspartam immer wieder in die Kritik. Im vergangenen Jahr zeigte etwa eine französische Studie mit 100.000 Erwachsenen, dass Menschen, die größere Mengen an künstlichen Süßstoffen – einschließlich Aspartam – konsumierten, ein leicht erhöhtes Krebsrisiko hatten. Anfang der Zweitausender hatte zudem eine Studie des Ramazzini-Instituts in Italien ergeben, dass einige Krebsarten bei Mäusen und Ratten mit Aspartam in Verbindung gebracht werden könnten. Die erste Studie konnte jedoch nicht nachweisen, dass Aspartam das erhöhte Krebsrisiko verursacht, und die Methodik der zweiten Studie wurde infrage gestellt, auch von der Efsa, die die Studie bewertet hat.

Die Entscheidung der IARC könnte eine erneute Debatte über die Sicherheit von Süßstoffen, aber auch über die Rolle der Krebsforschungsagentur auslösen. Deren Einschätzungen können großen Einfluss haben, standen in der Vergangenheit aber auch in der Kritik, weil sie als verwirrend für die Öffentlichkeit gelten. In die Kategorie »wahrscheinlich krebserregend« stuft die IARC neben dem Friseurberuf auch rotes Fleisch ein, heiße Getränke über 65 Grad oder Nachtarbeit.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/suessstoff-who-will-aspartam-offenbar-als-krebserregend-einstufen-a-5ad7342e-1c3d-4a74-96e5-279ce48e72ad

Wahrscheinlich wird man erst nach der Einstufung durch die IARC Geschwüre von dem Zeugs bekommen. Naja, dann kann man ja mit Stevia süßen, das hat die Agentur noch nicht unter die Lupe genommen bzw. klassifiziert. Bis dahin gilt es als unbedenklich. Danach muss man sich was anderes suchen.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Peiresc

ZitatKrebsrisiko durch Aspartam?
Magazin vom 14.07.2023

https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/iq-wissenschaft-und-forschung/magazin-3244.html
Podcast, 7 min.

Aspartam ist als "möglicherweise krebserregend" vom IARC eingestuft, Kl. IIb.

Es gebe neue Belege: in Zellkulturen konnte man mit sehr Dosen Mutationen häufiger machen, und in Tierversuchen Krebsvorstufen. Der von der Reporterin befragte Experte selbst weist darauf hin, dass beides nicht dasselbe ist wie Krebs. Er erläutert weiter, dass es einen Haufen Grundnahrungsmittel gibt, die in der gleichen Kategorie sind, oder eher noch, ähm, gefährlicher, IIa. Zucker selber sei gesundheitsschädlicher, ,,am besten Wasser und vergleichbare Getränke". (– Aber was ist denn vergleichbar mit Wasser?)

,,IIb" heißt: möglich, aber nicht wahrscheinlich, dass es krebserregend ist, sagt der Experte.

Deswegen kommt mir grundsätzlich in den Sinn: dass sie ,,möglicherweise krebserregend" sind, muss prinzipiell von allen Substanzen angenommen werden, die nicht hinreichend untersucht sind, und was könnte man je hinreichend untersuchen. Metaphysisch gesehen handelt es sich bei der Feststellung "nicht krebserregend" schließlich um eine negative Existenzaussage, und für pragmatische Belange muss man immer eine Sicherheitsgrenze annehmen, die man al gusto setzen oder verschieben kann. Hier handelt es sich nicht um einen naturwissenschaftlichen Fakt, sondern um eine Konvention. Nach meiner nicht aktualisierten Kenntnis ist diese Sicherheitsgrenze noch mal ein bis zwei Größenordnungen geringer als die Konzentration, bei der man erste (Surrogat-)Effekte sehen konnte.

Der Experte weist darauf hin, dass dieser Grenzwert bei Aspartam bei 40 mg/kg*d liegt, und dass der 70 kg schwere Erwachsene täglich 21 Liter aspartamgesüßte Cola trinken müsste, um diesen zu erreichen. Daran schließt sich der folgende Wortwechsel an:

Zitat[Frage]: Wobei, wenn ich einem Grundschulkind 2 Flaschen solcherart gesüßte Getränke hinstelle, dann könnte das vielleicht schon an die Grenze kommen, bezogen auf das Körpergewicht, oder?
[Antwort]: Genau. Also das mit dem 40 mg/kg Körpergewicht muss man eben ausrechnen. [...]

(Meine Hervorhebung.) Na, dann rechnen wir das doch aus, das kann doch nicht so schwierig sein: Ein Kind von 7 kg Körpergewicht muss mehr als 2 Liter Cola zero am Tag (und man weiß nicht, über wieviele Jahre) trinken, um in diesen Bereich zu kommen.

Ein Kind mit 7 kg Körpergewicht ist 5 Monate alt (50er Perzentile). Und einen Erstklässler von 6 Jahren (20 kg) müsste man schon mit 6 Litern täglich abfüllen, Prosit. Wenn ein Kind so viel trinken kann, dann hat es aller Wahrscheinlichkeit nach einen juvenilen Diabetes mellitus, was eine ganz andere Bedrohung als die Krebserregung ist. Aber sich das klar zu machen, hätte wahrscheinlich zu wenig Panik ergeben - eine Entwarnung kann einfach nicht gegeben werden. Aus metaphysischen Gründen.

Max P

Wie hieß eigentlich dieses Teufelszeug, dass angeblich hochgradig Krebs erregend vor Jahren mal in aller Munde und Medien war? Es entstand bei bestimmten Backvorgängen und hätte einem fast den Appetit auf Pommes und Weihnachtsplätzchen verdorben.

Peiresc

Zitat von: Max P am 15. Juli 2023, 10:53:23Wie hieß eigentlich dieses Teufelszeug,

Acryldingsda.
ZitatEine Höchstmenge oder ein Grenzwert, bis zu denen Acrylamid kein gesundheitliches Risiko darstellt, lässt sich nicht festlegen. Nach heutigem Wissensstand muss man davon ausgehen, dass theoretisch jede Dosis eine gesundheitsschädliche Wirkung hervorrufen kann. Das Risiko wächst, je mehr Acrylamid zugeführt wird. Deshalb sollte so wenig wie möglich aufgenommen werden.
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/lebensmittelproduktion/acrylamid-problematischer-stoff-in-lebensmitteln-13879

Max P

Ach ja, Acrylamid! Aber man sollte ja sowieso nicht so viel Fritten, Chips und Plätzchen zu sich nehmen...

Peiresc

Zitat von: Max P am 15. Juli 2023, 12:04:10nicht so viel
Wie kann man nur so sorglos-ignorant sein. Du bist nicht sicher, niemals, wenn es keinen Grenzwert gibt. Das gleiche gilt für Radioaktivität, Sonnenlicht, Feinstaub und überhaupt jeden Umweltfaktor.
Du willst nur ein bisschen schwanger sein.

Max P

Zitat von: Peiresc am 15. Juli 2023, 14:19:27Du willst nur ein bisschen schwanger sein.

Leider bin ich ziemlich fett.

zimtspinne

@ Maxe

von Zuckergetränken oder von Fritten, Chips und Plätzchen?



@ Peiresc

"mehr als 2 Liter Cola zero am Tag"

In Amiland gibts häufig die 3-l-Cola zuckerfrei in Flaschen, im ganz normalen Supermarkt. In handlichen Kleinkindhöhen.
Habe ich hier in D erst einmal irgendwo gesehen, weiß nicht mehr wo. War auch keine zuckerfreie Cola, sondern irgendwelche zuckerhaltige Limonaden.

Gerade mit Cola zero (light etc) schafft man riesige Mengen an Süßstoff - ist sonst nicht ganz so leicht. Wer bewältigt schon mehrere Aspartam-Torten am Tag? Davon wird einem ja noch übler als von denen mit Zucker.
Aber Cola zero... geht immer.  8) 
Reality is transphobic.

Peiresc

Zitat von: zimtspinne am 15. Juli 2023, 16:10:42In Amiland gibts häufig die 3-l-Cola zuckerfrei in Flaschen, im ganz normalen Supermarkt. In handlichen Kleinkindhöhen.
Habe ich hier in D erst einmal irgendwo gesehen, weiß nicht mehr wo. War auch keine zuckerfreie Cola, sondern irgendwelche zuckerhaltige Limonaden.

Gerade mit Cola zero (light etc) schafft man riesige Mengen an Süßstoff

Ich hatte das gegoogelt. Die größten handelsüblichen Flaschen sind für Pepsi 2,25 l, für Coke 2 l. Die Zahlen bleiben absurd hoch, und Dein Einwand scheint mir wie üblich gefühlt zu sein.
https://gateway.euro.who.int/en/indicators/cah_24-soft-drink-consumption-11-13-15-years/visualizations/#id=27499

Ein 12jähriges Kind wiegt 40 kg (50er Perzentile), und dann müssten es schon so ca 12 Liter täglich sein.

HAL9000

Zitat von: zimtspinne am 15. Juli 2023, 16:10:42... In handlichen Kleinkindhöhen...
Wer kennt sie nicht, diese häufig gesehenen Bilder aus den USA: Säuglinge, an der 3l-Flasche Coke Zero nuckelnd...

Max P

Zitat von: zimtspinne am 15. Juli 2023, 16:10:42@ Maxe
von Zuckergetränken oder von Fritten, Chips und Plätzchen?
Zuckergetränke kaum, eher von Wurst, Käse und Schokolade. (Das mit den Fritten, Chips und Plätzchen war ja hauptsächlich wegen des Acryls, aber das hat hat die Industrie ja erfolgreich vermindert und ist eh aus der Mode.) Für mich ist vor allem auch Schokolade der Übeltäter. Es hieß ja, Schokolade enthalte Antioxidantien und mache süchtig sogar schlank. Aber leider nur Bitterschokolade mit > 60% Kakao, was nicht so meins ist. Ok, dachte ich, ess ich doppelt soviel Vollmilchschoko und komme so auf die gleiche Menge Kakao. War aber wohl ein Fehler in der Rechnung... 

zimtspinne

Mag sein, dass es die Riesenflaschen inzwischen nicht mehr gibt. Ich war dort und habe sie gesehen. Mein Liebster konsumierte sie in rauen Mengen.

Verharmlosung Cola-Konsum bei Kindern -- eine gefühlt gute Idee, wie immer!
(Medizinstudium beinhaltet halt auch keine Ernährungslehre, und man merkt das  :laugh: )

Ich plädiere dafür, Kinder erst gar nicht an Süßgetränke als Kulturgut heranzuführen.
Egal, womit gesüßt.

Bei einem dicken Kind müsste abgewogen werden, was das kleinste Übel ist.
Einen kalten Zuckerentzug sollte man ihnen ja auch nicht zumuten.
Süßstoffe könnten als Zuckersubstitution herangezogen werden für den Übergang, bis das Kind gelernt hat, dass Zuckerzeug kein Grundnahrungsmittel ist.

Ich finde für zuckeraffine Kinder und Leute Süßstoffe als Alternative mindestens heikel.
Vergleichbar mit Nikotinjunkies, die auf Dampfen umsteigen sollen.
Das löst ja nicht das Problem, von Ausnahmen abgesehen.

Reality is transphobic.

zimtspinne

Bitteschön, die diet coke in der handlichen 3-Liter-Flasche
(ja, die stehen für gewöhnlich so, dass sie gut sichtbar und auch gut erreichbar für Kinderpatschehändchen sind - von Säuglingen redete niemand; wie immer bösartig, der HAL)

https://www.walmart.com/ip/Diet-Coke-Soda-Pop-3-Liter-Bottle/55504644


Im übrigens sieht es sogar die Süßstoff-Industrie so, dass Kinder (Lebensmittel mit) Süßstoff und Zucker eher sparsam konsumieren sollten.

Dann muss sich auch keiner Sorgen um Überdosen/Diabetes2 machen.

https://suessstoff-verband.info/suessstoff-im-alltag/familie/
Reality is transphobic.

HAL9000

Zitat von: zimtspinne am 15. Juli 2023, 18:14:18Verharmlosung Cola-Konsum bei Kindern -- eine gefühlt gute Idee, wie immer!
Ich sehe hier niemanden, der das tut. Diesen Strohmann darfst du dir gerne behalten.

Peiresc hat lediglich darauf hingewiesen, dass man über längere Zeit absurd große Mengen
(und 2l/d für Säuglinge ist absurd) aspartamgesüßter Getränke konsumieren müsste, um in Sichtweite
(ich rede gar nicht von Nähe) einer möglichen Krebsgefährdung zu kommen.