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Deutsch => Andere Webseiten oder Medien => Thema gestartet von: Typee am 26. Juni 2015, 08:08:08

Titel: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Typee am 26. Juni 2015, 08:08:08
Atemschutz, Gummihandschuhe und Kittel anlegen, Aluhut festschnallen und Luft anhalten: man hat wieder was gefunden.

http://www.stern.de/panorama/glyphosat-in-muttermilch-proben---gruene-schlagen-alarm-6319732.html

Konsequente Fortsetzung der politisch befeuerten Risikofehlbeurteilung.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 26. Juni 2015, 08:54:38
Den letzten "Glyphosat-in-Muttermilch-Skandal" gab es im vorigen Jahr. Schaffte es bloß nicht groß in die Lügenpresse Massenmedien. Unter den ersten Google-Suchtreffern: Netzfrauen, Kopp, PAN-Germany (Pestizid Aktions-Netzwerk e.V.), Provieh.

Erstaunlicherweise hat sich ein Link der Chemiemafia dazwischengeschmuggelt:
http://www.glyphosat.de/neuigkeiten/glyphosat-ruckstande-der-muttermilch

Den Inhalt dieses Links kann man dieses mal vermutlich 1:1 übernehmen.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Typee am 26. Juni 2015, 09:43:22
ZitatDen Inhalt dieses Links kann man dieses mal vermutlich 1:1 übernehmen.

Nicht so ganz. Wie ich höre, gibt es tatsächlich Überschreitungen von Grenzwerten, allerdings von Trinkwasser-grenzwerten, im Bereich von Nanogramm pro Milligrammliter. Wirklich relevant ist das eher nicht, und schon gar nicht in einer Gesellschaft, die sich ein Vergnügen daraus macht, von A wie Aloe bis Z wie Zigaretten Toxine und Kanzerogene zu konsumieren, die um viele Größenordnungen virulenter sind.


Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 26. Juni 2015, 12:11:42
Der genannte EU-Grenzwert von 0,1 µg/l soll auch letztes Jahr (gemessen in USA) überschritten worden sein. Dieser Grenzwert stammt aus der Trinkwasserdirektive 98/83/EC, und wurde weiland pauschal für einzelne Wirkstoffe eingeführt.
Eine toxikologische Begründung (bzgl. Glyphosat) für das damalige Vorgehen gibt es nicht, man hat sich wohl an den wirklich heftigen Wirkstoffen orientiert, die schon in kleinsten Dosen schädigend wirken.

Die mir bisher untergekommenen wissenschaftlich begründeten Grenzwerte für Glyphosat sind irgendwo um den Faktor 1000 höher, mit einem weiteren Faktor 100 hin zu den tatsächlich in Langzeit-Tierversuchen als schädigend erkannten Dosen.

Zum Vergleich: Im US-amerikanischen Trinkwasser sollen 700 µg/l zulässig sein.


[vt]Etwas besseres als ein weltweites Glyphosat-Verbot kann Monsanto aufgrund der ausgelaufenen bzw. demnächst auslaufenden Patente gar nicht passieren. Schließlich haben die schon Patente auf passende Nachfolgetechnologien.[/vt]
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Typee am 26. Juni 2015, 12:40:15
Abgesehen von der Relevanz der gemessenen Werte: auch das ist ein schönes Beispiel für demagogischen Zahlengebrauch. Eine Konzentration in Nanogramm pro Volumeneinheit anzugeben, ergibt von vorn herein einen viel eindrucksvolleren Zähler. Dass man die ganze ratio erweitern muss und dann eine seltsames Verhältnis von Nanogramm pro Milliliter erhält, ist ein rhetorischer Trick. Unter einem Tausendstelliter (Muttermilch!) kann sich kaum ein Verbraucher auf den ersten Blick etwas anschaulich vorstellen, unter  Milliardsteln des Ganzen im Verhältnis zu einem Tausendstel noch viel weniger. Die Abschätzung des Verhältnisses wird vermutlich viel größer ausfallen, als es tatsächlich ist. Die anschaulichere Einheit, Millionstel auf ein Ganzes, hinterlässt einen ganz anderen, realitätsnäheren  Eindruck.

Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 26. Juni 2015, 12:47:52
Zitat von: Typee am 26. Juni 2015, 12:40:15
ist ein rhetorischer Trick.

Einer der beliebtesten. Wäre glatt mal einen Blog wert. "Kind überlebt Sturz von 800 mm hoher Mauer!"
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 26. Juni 2015, 13:42:25

(https://scontent-fra3-1.xx.fbcdn.net/hphotos-xpf1/v/t1.0-9/11035546_10204330470326459_2770283411418784398_n.jpg?oh=b7bba5aabf2450784afbd87d8dde6915&oe=56247249)
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Sauropode am 26. Juni 2015, 14:09:18
Das Diagramm zeigt die Problematik sehr schön.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Typee am 26. Juni 2015, 14:38:55
Wenn man erst einmal einzelne Moleküle zählen kann, wird's uns erst so richtig dreckig gehen.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Sauropode am 26. Juni 2015, 14:41:38
Zitat von: Typee am 26. Juni 2015, 14:38:55
Wenn man erst einmal einzelne Moleküle zählen kann, wird's uns erst so richtig dreckig gehen.

Das geht doch schon: http://interactive.quantumnano.at/wp-content/uploads/2014/04/QMS_DE.jpg
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: sumo am 26. Juni 2015, 21:20:57
soweit ich gelesen habe, wurden sechzehn(16!) Proben untersucht, was schon für sich genommen kaum eine vernünftige statistische Auswertung zuläßt.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 27. Juni 2015, 11:12:50
ZitatDie Masche ist einfach: Man untersucht ein paar Proben Muttermilch, weist eine missliebige Substanz nach und verschickt eine Pressemeldung. Schon hat man Schlagzeilen, die ihre Wirkung tun.

www.theeuropean.de/thilo-spahl/10324-die-gruenen-und-die-anti-glyphosat-kampagnewww.theeuropean.de/thilo-spahl/10324-die-gruenen-und-die-anti-glyphosat-kampagne
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 27. Juni 2015, 12:44:02
http://schillipaeppa.net/2015/06/09/leserbrief-an-der-spiegel-zu-totgespritzt-heft-24-s-118/ (http://schillipaeppa.net/2015/06/09/leserbrief-an-der-spiegel-zu-totgespritzt-heft-24-s-118/)

Susanne Guenther, eine Philosophin. Respekt, seltenes Exemplar. Nicht als Frau, sondern aufgrund ihrer Äußerungen.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Sauropode am 27. Juni 2015, 13:00:33
Wurde der Leserbrief auch im Spiegel veröffentlicht?
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 27. Juni 2015, 13:39:57
Zitat von: Groucho am 27. Juni 2015, 12:44:02
http://schillipaeppa.net/2015/06/09/leserbrief-an-der-spiegel-zu-totgespritzt-heft-24-s-118/ (http://schillipaeppa.net/2015/06/09/leserbrief-an-der-spiegel-zu-totgespritzt-heft-24-s-118/)

Susanne Guenther, eine Philosophin. Respekt, seltenes Exemplar. Nicht als Frau, sondern aufgrund ihrer Äußerungen.

Ja, die Susanne ist echt ein Phänomen. Sie hat auf FB auch eine Gruppe, die sich - positiv - mit der GT beschäftigt. Die schreibt auch fleißig auf Abgeordnetenwatch und geht immer direkt dahin, wo es weh tut (z.B. kommentiert sie direkt auf Hofreiters FB-Seite und gerne in der TAZ). Sie ist auch Landwirtin (zumindest angeheiratet). Der Leserbrief wurde meines Wissens nicht im Spiegel veröffentlicht.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 28. Juni 2015, 09:38:15
Zitat von: Groucho am 27. Juni 2015, 12:44:02http://schillipaeppa.net/2015/06/09/leserbrief-an-der-spiegel-zu-totgespritzt-heft-24-s-118/ (http://schillipaeppa.net/2015/06/09/leserbrief-an-der-spiegel-zu-totgespritzt-heft-24-s-118/)
Aus dem Link:
ZitatEventuell haben die großen Konzerne gar kein Interesse daran, den Wirkstoff Glyphosat weiter im Portfolio anzubieten: Die Patente sind lange abgelaufen, die Preise niedrig (günstiges Generika-Glyphosat aus China dominiert den Markt), Zeit für Innovation! Ein Verbot oder eine Anwendungseinschränkung von Glyphosat würde den großen Agrarchemiekonzernen nur in die Hände spielen.
Genau dies.

Ich wünsche mir einen Artikel im Psiram-Blog mit dem Titel:
Stehen die #Netzfrauen auf #Monsantos #Gehaltsliste?
:teufel
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: pelacani am 28. Juni 2015, 09:49:59
Zitat von: ZKLP am 28. Juni 2015, 09:38:15
Ich wünsche mir einen Artikel im Psiram-Blog mit dem Titel:
Stehen die #Netzfrauen auf #Monsantos #Gehaltsliste?
:teufel

;D
Aber leider sind sie ansonsten schlicht zu langweilig für noch einen Blog-Beitrag.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 28. Juni 2015, 15:43:52
And now for something completely different (passt aber genau zum Thema):

Aus der Schweiz: Apple verweigert Raucherin Computer-Reparatur (http://www.srf.ch/konsum/themen/multimedia/apple-verweigert-raucherin-computer-reparatur)
ZitatEine Mac-Userin bringt ihren defekten Computer zur Garantiereparatur in den Apple-Shop. Dort weigert man sich, das Gerät anzufassen. Der Grund: Nikotinablagerungen würden die Gesundheit der Apple-Mitarbeiter gefährden. Experten schütteln den Kopf.
Zitat«Espresso», das Konsumentenmagazin von Radio SRF 1, konfrontiert Apple Schweiz mit diesem Fall. Dort will man keine Stellungnahme abgeben. Der Apple-Hauptsitz in den USA bestätigt aber schriftlich: «Unsere offizielle Politik beinhaltet, dass Nikotin eine gefährliche Substanz ist und dass Produkte, die damit belastet sind, nicht sicher behandelt werden können, weil sie das Reparatur-Team einem möglichen Gesundheitsrisiko aussetzen.»
:hirn:
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 28. Juni 2015, 15:52:10
Das sind keine Nikotin-, sondern Rauchablagerungen, aber was soll's. Man wäre versucht, Apple zu fragen, ob dieser Schutz vor solch höllischen Substanzen auch für die Mitarbeiter in den Werkhallen Asiens gilt ...
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: celsus am 28. Juni 2015, 16:33:59
Uralte Geschichte.
2011 wurde auch schon so ein Fall durch die Presse gejagt:
http://www.heise.de/resale/artikel/Apple-Raucher-gefaehrden-die-Garantie-ihrer-PCs-1285091.html

ZitatAuch gebe es von Apple keine Anweisungen oder Richtlinien, die vor eventuellen Nikotinrückständen auf PC-Komponenten warnt beziehungsweise von Reparaturen abraten würde. Dies ist auch bei anderen Apple-Partnern nicht bekannt
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Gamma am 28. Juni 2015, 17:37:21
Zitat von: Groucho am 28. Juni 2015, 15:52:10
Das sind keine Nikotin-, sondern Rauchablagerungen, aber was soll's. Man wäre versucht, Apple zu fragen, ob dieser Schutz vor solch höllischen Substanzen auch für die Mitarbeiter in den Werkhallen Asiens gilt ...
Ich dachte immer, das Gelb käme vom Nikotin, aber egal. Geräte aus Raucherhaushalten zu reparieren, kann eine überaus eklige Angelegenheit sein. Daß Apple dies den Mitarbeitern nicht zumutet, finde ich vorbildlich, und daß keine Garantie gilt, wenn ein Gerät an Versiffung gestorben ist, verständlich.

In den Werkhallen Asiens wird nicht geraucht, oder was genau möchtest Du Apple fragen?
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Sauropode am 28. Juni 2015, 17:43:48
Allgemein, wie es in Sachen Arbeitsschutz aussieht, welchen Dreck die Arbeiter da einatmen müssen. Nehm ich mal an.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: pelacani am 28. Juni 2015, 17:47:03
Zitat von: Gamma am 28. Juni 2015, 17:37:21
Geräte aus Raucherhaushalten zu reparieren, kann eine überaus eklige Angelegenheit sein.
Das ist noch nicht ganz dasselbe wie "gefährlich".

Zitatdaß keine Garantie gilt, wenn ein Gerät an Versiffung gestorben ist
Sozusagen am Passivrauchen?
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Gamma am 28. Juni 2015, 18:02:38
Zitat von: Sauropode am 28. Juni 2015, 17:43:48
Allgemein, wie es in Sachen Arbeitsschutz aussieht, welchen Dreck die Srbeiter da einatmen müssen. Nehm eich mal an.
Welcher Dreck könnte das sein, der schlimmer wäre als Tabakverbrennungsprodukte? Ich vermute, daß die Luft in den asiatischen Werkhallen besser ist als außerhalb.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 28. Juni 2015, 18:05:05
Zitat von: Gamma am 28. Juni 2015, 17:37:21
Ich dachte immer, das Gelb käme vom Nikotin, aber egal.

Nikotin ist eine klare Flüssigkeit. Was sich ablagert sind Kondensatreste vom Qualm.
Zitat
Geräte aus Raucherhaushalten zu reparieren, kann eine überaus eklige Angelegenheit sein. Daß Apple dies den Mitarbeitern nicht zumutet, finde ich vorbildlich, und daß keine Garantie gilt, wenn ein Gerät an Versiffung gestorben ist, verständlich.

Also bitte. Ein PC mit Lüfter ist gebraucht immer versifft, und zwar durch Staub. Was da an mikrobiellen Biotopen unterwegs ist, würde mich eher bedenklich stimmen. Und wenn ein Gerät stirbt, dann ist es der Hitztod aufgrund der Verstaubung. Hast Du schon mal gebrauchte PCs aufgeschraubt? Wenn der nicht zuvor in einem Reinraum in Betrieb war, greift man als erstes zum Staubsauger. Wenn das jemand unzumutbar findet, hat er den falschen Job, wie ein Automechaniker, der nur Motoren im Neuzustand anfassen will. Apple sollte seine Mitarbeiter dringender vor der Moralinsäure in den Shops schützen, die dort offenbar in hoher Konzentration auftritt.

Zitat
In den Werkhallen Asiens wird nicht geraucht, oder was genau möchtest Du Apple fragen?

Siehe Kommentar Sauropode.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 28. Juni 2015, 18:11:24
Zitat von: Gamma am 28. Juni 2015, 17:37:21daß keine Garantie gilt, wenn ein Gerät an Versiffung gestorben ist, verständlich.
Ist es aber nicht:
Zitatdass die Festplatte das Problem war. Apple habe für genau diese Ausführung einen Rückruf gestartet, weil sie grundsätzlich nicht funktioniert.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 28. Juni 2015, 18:11:32
Zitat von: Gamma am 28. Juni 2015, 18:02:38
Welcher Dreck könnte das sein, der schlimmer wäre als Tabakverbrennungsprodukte? Ich vermute, daß die Luft in den asiatischen Werkhallen besser ist als außerhalb.

Verbrennungsrückstände von Pflanzenblättern ist also das Schlimmste, was es so gibt ...  :crazy
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Sauropode am 28. Juni 2015, 18:36:48
Zitat von: Gamma am 28. Juni 2015, 18:02:38
Zitat von: Sauropode am 28. Juni 2015, 17:43:48
Allgemein, wie es in Sachen Arbeitsschutz aussieht, welchen Dreck die Srbeiter da einatmen müssen. Nehm eich mal an.
Welcher Dreck könnte das sein, der schlimmer wäre als Tabakverbrennungsprodukte? Ich vermute, daß die Luft in den asiatischen Werkhallen besser ist als außerhalb.

Kunststoffdämpfe, Lösungsmittel, Schwermetalle
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Gamma am 28. Juni 2015, 19:00:21
Zitat von: Groucho am 28. Juni 2015, 18:05:05
Nikotin ist eine klare Flüssigkeit. Was sich ablagert sind Kondensatreste vom Qualm.
Danke, wieder was gelernt.

Zitat
Also bitte. Ein PC mit Lüfter ist gebraucht immer versifft, und zwar durch Staub.
Weißt Du, es gibt solchen und solchen Staub. Staub aus heutigen Büros kriegt man mit einem Staubsauger gut weg. Staub aus früheren Raucherbüros und vermutlich heute noch aus manchen Raucherhaushalten bildet eine klebrige Masse, die sich im ganzen Gerät verteilt.

Zitat
Was da an mikrobiellen Biotopen unterwegs ist, würde mich eher bedenklich stimmen. Und wenn ein Gerät stirbt, dann ist es der Hitztod aufgrund der Verstaubung. Hast Du schon mal gebrauchte PCs aufgeschraubt?
Das habe ich. Ich habe sogar schon Monitore gereinigt, die jahrelang in einer Gießerei im Einsatz waren. Andere Zeiten, andere Umstände.

Zitat
Wenn der nicht zuvor in einem Reinraum in Betrieb war, greift man als erstes zum Staubsauger. Wenn das jemand unzumutbar findet, hat er den falschen Job, wie ein Automechaniker, der nur Motoren im Neuzustand anfassen will.
Ja klar, und wer in der Gastronomie arbeitet und keinen Rauch einatmen will, hat auch den falschen Job.

Zitat
Apple sollte seine Mitarbeiter dringender vor der Moralinsäure in den Shops schützen, die dort offenbar in hoher Konzentration auftritt.
Das habe ich nicht verstanden.

Vernünftig fände ich es, für die Schmuddelkundschaft speziell ausgerüstete Reparaturplätze einzurichten (und das aber auch in Rechnung zu stellen).

Zitat
Verbrennungsrückstände von Pflanzenblättern ist also das Schlimmste, was es so gibt ...
Also zunächst mal heißt das "sind also das Schlimmste", so viel Sorgfalt muß schon sein, jawohl! (Und jetzt wirst Du bestimmt nach einem Tippfehler meinerseits fahnden.)

Und im Weiteren hängt das davon ab, womit Du vergleichst. Du hast Dich ja noch nicht näher geäußert, was genau Du kritisieren möchtest. Oder wolltest Du nur einer allgemeinen Abneigung gegenüber bösen Großkonzernen Ausdruck verleihen?
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: pelacani am 28. Juni 2015, 19:08:43
Ich mach mal klar, wie sich mir die Lage aktuell darstellt:
Zitat von: Gamma am 28. Juni 2015, 19:00:21
Zitat
Wenn der nicht zuvor in einem Reinraum in Betrieb war, greift man als erstes zum Staubsauger. Wenn das jemand unzumutbar findet, hat er den falschen Job, wie ein Automechaniker, der nur Motoren im Neuzustand anfassen will.
Ja klar, und wer in der Gastronomie arbeitet und keinen Rauch einatmen will, hat auch den falschen Job.
Mein erster Impuls war, zu erwidern: und in Afrika sterben die Kinder. Aber das schreibe ich natürlich nicht.

Zitat von: Gamma am 28. Juni 2015, 19:00:21
Zitat
Apple sollte seine Mitarbeiter dringender vor der Moralinsäure in den Shops schützen, die dort offenbar in hoher Konzentration auftritt.
Das habe ich nicht verstanden.
Das ist auch nicht verständlich, denn diese Säure tritt weitaus häufiger in Medien und in Foren auf als am Arbeitsplatz. Nein, ups, das wollte ich auch nicht schreiben.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 28. Juni 2015, 19:18:49
Zitat von: Gamma am 28. Juni 2015, 19:00:21
Weißt Du, es gibt solchen und solchen Staub. Staub aus heutigen Büros kriegt man mit einem Staubsauger gut weg. Staub aus früheren Raucherbüros und vermutlich heute noch aus manchen Raucherhaushalten bildet eine klebrige Masse, die sich im ganzen Gerät verteilt.

Streiten wir nicht darüber. Mag eklig sein. Dann soll das Apple auch so sagen: Appleprodukte von Rauchern reparieren wir nicht, da sie uns zu eklig sind. Hätte ich keinerlei Probleme damit.
Zitat
Zitat
Apple sollte seine Mitarbeiter dringender vor der Moralinsäure in den Shops schützen, die dort offenbar in hoher Konzentration auftritt.
Das habe ich nicht verstanden.

Ich unterstelle Apple, dass ein kaputter, verklebter Mac aufgrund eines verschütteten Smoothies wohl kein Problem gewesen wäre.


Zitat
Und im Weiteren hängt das davon ab, womit Du vergleichst. Du hast Dich ja noch nicht näher geäußert, was genau Du kritisieren möchtest. Oder wolltest Du nur einer allgemeinen Abneigung gegenüber bösen Großkonzernen Ausdruck verleihen?

Ganz falscher Dampfer. Ich kritisiere im Allgemeinen eine Hysterisierung, die jeglicher realen Gefahr entbehrt. Das ist kein spezielles Problem von Apple oder eines Konzerns. Die bestehen ja auch nur aus Teilen der Gesellschaft.

Vielleicht geht mir auch auf den Wecker, dass Apple versucht, seine Kundschaft zu erziehen. Das wäre dann etwas, was Apple-spezifisch ist.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Gamma am 28. Juni 2015, 19:24:26
Zitat von: Pelacani am 28. Juni 2015, 19:08:43
Ich mach mal klar, wie sich mir die Lage aktuell darstellt:
Zitat von: Gamma am 28. Juni 2015, 19:00:21
Zitat
Wenn der nicht zuvor in einem Reinraum in Betrieb war, greift man als erstes zum Staubsauger. Wenn das jemand unzumutbar findet, hat er den falschen Job, wie ein Automechaniker, der nur Motoren im Neuzustand anfassen will.
Ja klar, und wer in der Gastronomie arbeitet und keinen Rauch einatmen will, hat auch den falschen Job.
Mein erster Impuls war, zu erwidern: und in Afrika sterben die Kinder. Aber das schreibe ich natürlich nicht.
Zumindest ich hätte auch gar nicht begriffen, was Du damit hättest sagen wollen, wenn Du es denn geschrieben hättest.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 28. Juni 2015, 19:28:03
Zitat von: Gamma am 28. Juni 2015, 19:24:26
Zumindest ich hätte auch gar nicht begriffen, was Du damit hättest sagen wollen, wenn Du es denn geschrieben hättest.

Denk doch mal über den Unterschied zwischen eklig und gefährlich nach.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: pelacani am 28. Juni 2015, 19:28:19
Zitat von: Gamma am 28. Juni 2015, 19:24:26
Zitat von: Pelacani am 28. Juni 2015, 19:08:43
Ich mach mal klar, wie sich mir die Lage aktuell darstellt:
Zitat von: Gamma am 28. Juni 2015, 19:00:21
Zitat
Wenn der nicht zuvor in einem Reinraum in Betrieb war, greift man als erstes zum Staubsauger. Wenn das jemand unzumutbar findet, hat er den falschen Job, wie ein Automechaniker, der nur Motoren im Neuzustand anfassen will.
Ja klar, und wer in der Gastronomie arbeitet und keinen Rauch einatmen will, hat auch den falschen Job.
Mein erster Impuls war, zu erwidern: und in Afrika sterben die Kinder. Aber das schreibe ich natürlich nicht.
Zumindest ich hätte auch gar nicht begriffen, was Du damit hättest sagen wollen, wenn Du es denn geschrieben hättest.
Das vorausgesehen zu haben, war eines meiner Probleme.

;D
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Gamma am 28. Juni 2015, 19:33:47
Zitat von: Groucho am 28. Juni 2015, 19:18:49
Streiten wir nicht darüber. Mag eklig sein. Dann soll das Apple auch so sagen: Appleprodukte von Rauchern reparieren wir nicht, da sie uns zu eklig sind.
Genau. Nach diesen Präzedenzfällen sollte das nun ja klar sein.

Zitat
Ich unterstelle Apple, dass ein kaputter, verklebter Mac aufgrund eines verschütteten Smoothies wohl kein Problem gewesen wäre.
Ein Reparatur auf Garantie wäre das wohl auch nicht mehr, aber keine, die ganz abgelehnt würde.

Zitat
Vielleicht geht mir auch auf den Wecker, dass Apple versucht, seine Kundschaft zu erziehen. Das wäre dann etwas, was Apple-spezifisch ist.
Ich würde nicht behaupten, daß es Apple-spezifisch ist, aber Apple ist da sicher besonders penetrant. Und das nervt in der Tat.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Gamma am 28. Juni 2015, 19:47:10
Zitat von: Groucho am 28. Juni 2015, 19:28:03
Zitat von: Gamma am 28. Juni 2015, 19:24:26
Zumindest ich hätte auch gar nicht begriffen, was Du damit hättest sagen wollen, wenn Du es denn geschrieben hättest.

Denk doch mal über den Unterschied zwischen eklig und gefährlich nach.
Hm, Du meinst, daß ein Arbeitgeber seine Angestellten nur vor so richtig gefährlichen Sachen schützen sollte, aber nicht vor solchen, die einfach nur eklig sind? Ich denke, daß es da eine Grenze gibt, die im vorliegenden Fall vielleicht überschritten war. Ich habe leider kein Bild vom Inneren des fraglichen Macs gesehen. Es kann aber doch derart übel gewesen sein, daß ein Elektroniker sagen könnte "Nee, das rühr ich nicht an". Und wenn dann Apple entgegnen würde "Du machst das, oder Du fliegst raus", wie groß wäre dann der Aufschrei in den Medien?
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Libertaequitas am 29. Juni 2015, 00:22:42
Zitat von: ZKLP am 28. Juni 2015, 15:43:52

Aus der Schweiz: Apple verweigert Raucherin Computer-Reparatur (http://www.srf.ch/konsum/themen/multimedia/apple-verweigert-raucherin-computer-reparatur)
ZitatEine Mac-Userin bringt ihren defekten Computer zur Garantiereparatur in den Apple-Shop. Dort weigert man sich, das Gerät anzufassen. Der Grund: Nikotinablagerungen würden die Gesundheit der Apple-Mitarbeiter gefährden. Experten schütteln den Kopf.
Zitat«Espresso», das Konsumentenmagazin von Radio SRF 1, konfrontiert Apple Schweiz mit diesem Fall. Dort will man keine Stellungnahme abgeben. Der Apple-Hauptsitz in den USA bestätigt aber schriftlich: «Unsere offizielle Politik beinhaltet, dass Nikotin eine gefährliche Substanz ist und dass Produkte, die damit belastet sind, nicht sicher behandelt werden können, weil sie das Reparatur-Team einem möglichen Gesundheitsrisiko aussetzen.»
:hirn:

Naja... Da reichen Handschuhe und Mundschutz, um die Arbeitnehmer zu schützen. Die Materialkosten dafür könnte man dem Gläubiger doch einfach in Rechnung stellen.

Aber das bloße Nikotinablagerungen am Produkt zur Unzumutbarkeit der Nacherfüllung i.R.d Garantie führen sollen... mehr als fraglich :-)
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: celsus am 29. Juni 2015, 00:34:40
Zitat von: Libertaequitas am 29. Juni 2015, 00:22:42Naja... Da reichen Handschuhe und Mundschutz, um die Arbeitnehmer zu schützen.

Vielleicht genügt es ja auch schon, die Servicetechniker darauf hinzuweisen, dass sie die Geräte nicht mit der Zunge säubern müssen.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: pelacani am 29. Juni 2015, 06:27:03
Zitat von: celsus am 29. Juni 2015, 00:34:40
Zitat von: Libertaequitas am 29. Juni 2015, 00:22:42Naja... Da reichen Handschuhe und Mundschutz, um die Arbeitnehmer zu schützen.

Vielleicht genügt es ja auch schon, die Servicetechniker darauf hinzuweisen, dass sie die Geräte nicht mit der Zunge säubern müssen.

Womit wir wieder beim Eingangspost sind:
Zitat von: Typee am 26. Juni 2015, 08:08:08
Atemschutz, Gummihandschuhe und Kittel anlegen, Aluhut festschnallen und Luft anhalten
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Sauropode am 29. Juni 2015, 07:24:45
ZitatHm, Du meinst, daß ein Arbeitgeber seine Angestellten nur vor so richtig gefährlichen Sachen schützen sollte, aber nicht vor solchen, die einfach nur eklig sind?

Schon mal Kanalreinigungsfirmen gefragt, die z.B. auch Fettabscheider leeren?
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Gamma am 29. Juni 2015, 07:45:18
Zitat von: Sauropode am 29. Juni 2015, 07:24:45
ZitatHm, Du meinst, daß ein Arbeitgeber seine Angestellten nur vor so richtig gefährlichen Sachen schützen sollte, aber nicht vor solchen, die einfach nur eklig sind?

Schon mal Kanalreinigungsfirmen gefragt, die z.B. auch Fettabscheider leeren?
Schon mal einen Techniker gefragt, ob er zum Messen, Testen und Reparieren eingestellt wurde, oder ob im Arbeitsvertrag auch Tätigkeiten verlangt werden, die die Güte einer Kanalreinigung haben?

Ach, die jungen Leute sind ja heute alle so sensibel, nicht wahr. Wollen auch nur noch mit Luftabsauganlage löten, wenn überhaupt. Wie schön war es in der guten alten Zeit, wo man sich keinen Kopf um so was machte.

Ungeachtet des obigen Falls, wo die Ablehnung durch Apple berechtigt gewesen sein mag oder nicht, finde ich es gut, daß man mit Geld nicht immer alles erzwingen kann, sondern daß Firmen und Angestellte auch mal sagen "nein, das machen wir nicht".
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: pelacani am 29. Juni 2015, 08:06:02
Zitat von: Gamma am 29. Juni 2015, 07:45:18
sondern daß Firmen und Angestellte auch mal sagen "nein, das machen wir nicht".

So was regelt der Markt. Hoffentlich.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: MrSpock am 29. Juni 2015, 08:08:13
Mir stellt sich die Frage: Was bezweckt Apple damit? Geht es darum, seine Mitarbeiter zu schützen? Das ist m.E. völliger Quatsch und leicht weg zu diskutieren. Oder geht es Apple eher darum, seine Kunden zu Nichtrauchern zu erziehen? Als nächstes sind dann die Fleischesser dran. Wehe, es werden Fettfingerabdrücke am iPhone gefunden. Dann wird auch die Reparatur verweigert.

Ich gehe davon aus, dass die Verweigerung der Reparatur aus den von Apple genannten Gründen juristisch sowieso nicht haltbar ist. Zumindest nicht in D.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Gamma am 29. Juni 2015, 08:48:30
Ich denke, daß die vorliegenden Informationen (etwa im oben zitierten Artikel) nicht reichen, um sich ein Urteil zu bilden. Man weiß nicht, wie es in dem Rechner ausgesehen hat. So viel Aufwand, um Empörungspotential aufzubauen, aber nicht mal ein Bild vom Corpus Delicti? Welche der vielen befragten Experten haben den Computer überhaupt gesehen? Und man weiß auch nicht, ob die Entscheidung nach irgendwelchen internen Apple-Richtlinien gefällt wurde oder aus der Laune eines einzelnen Angestellten kam, der anschließend das Glück hatte, daß das Unternehmen sich hinter ihn gestellt hat. Sicher ist, daß die Firma es nur falsch machen kann. Egal ob mangelhafte oder übertriebene Mitarbeiterfürsorge, man kann sich über alles trefflich aufregen.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: pelacani am 29. Juni 2015, 09:05:55
Zitat von: Gamma am 29. Juni 2015, 08:48:30
Man weiß nicht, wie es in dem Rechner ausgesehen hat.
Das wusste Apple auch nicht, aber es war ohnehin nebensächlich:
Zitat«Unsere offizielle Politik beinhaltet, dass Nikotin eine gefährliche Substanz ist und dass Produkte, die damit belastet sind, nicht sicher behandelt werden können, weil sie das Reparatur-Team einem möglichen Gesundheitsrisiko aussetzen.»

Zitat von: Gamma am 29. Juni 2015, 08:48:30Ich denke, daß die vorliegenden Informationen (etwa im oben zitierten Artikel) nicht reichen, um sich ein Urteil zu bilden.
Da bin ich anderer Ansicht. 
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ajki am 29. Juni 2015, 09:57:58
Zitat von: Pelacani am 29. Juni 2015, 08:06:02
So was regelt der Markt. Hoffentlich.

Wieso hoffen? Soweit ich das beurteilen kann oder überhaupt beurteilen möchte, hat das dernier cri-Imperium "Apple" sein Segment doch schon seit Beginn der Verteilung der Lustbarkeiten gefunden. Sowohl in diesem als auch allen anderen Fällen ist die willfährig rezipierte Botschaft von gigantischen Konsumentenmengen bestens angenommen: Keine Reparaturen. Nur Neukauf ist sexy.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: pelacani am 29. Juni 2015, 10:23:50
Jetzt mal im Ernst: man muss nicht a priori davon ausgehen, dass in der Rechtsabteilung von Apple nur Idioten sitzen. Der Hintergrund ist wahrscheinlich: Apple fürchtet, dass ein Mitarbeiter, der an wasauchimmer erkrankt, die Firma auf Schadenersatz verklagt, weil die ihn verseucht hätte.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: smartie am 29. Juni 2015, 10:52:02
Zitat von: ajki am 29. Juni 2015, 09:57:58Sowohl in diesem als auch allen anderen Fällen ist die willfährig rezipierte Botschaft von gigantischen Konsumentenmengen bestens angenommen: Keine Reparaturen. Nur Neukauf ist sexy.
Genau, daher konnte ich letzte Woche Ersatzteile für mein 2008er MacBook kostenlos im Apple Store in Empfang nehmen. Versuche das bitte mal mit Sony, Toshiba, Asus und wie sie alle heißen. Höchstens Lenovo wäre da vielleicht noch in der Lage mitzuhalten.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Gamma am 29. Juni 2015, 11:52:55
Da hast Du aber Glück gehabt. Einen originalen Ersatzakku für mein 2005er-PowerBook habe ich letztens nur noch über einen polnischen Händler bekommen. Und daß die Akkus in den derzeitigen Notebooks nicht mehr vom Anwender wechselbar sind, ist viel ärgerlicher als Apples Weigerung, einen versifften Raucherrechner zu reparieren.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 29. Juni 2015, 15:31:16
Kurze Rückkehr zum Topic:

ZitatOffener Brief

zur Berichterstattung über die Untersuchung von ,,Bündnis90/Die Grünen" zu Glyphosat in der Muttermilch

Mit großer Sorge haben wir die Pressereaktion auf eine von ,,Bündnis 90/Die Grünen" in Auftrag gegebene Untersuchung zu Glyphosat in Muttermilch-Proben zur Kenntnis genommen.

In zahlreichen Medien wurden Inhalte und Schlussfolgerungen aus der Pressemitteilung einer politischen Interessengruppe ungeprüft übernommen und nicht angemessen gewichtet.
So werden in der Pressemitteilung die ermittelten Werte mit den Trinkwasser-Grenzwerten verglichen. Diese Grenzwerte sind allerdings pauschaler Natur, gelten für alle Arten von Pflanzenschutzmitteln und Bioziden. Sie sind nicht geeignet, um daraus eine etwaige Gesundheitsgefährdung abzuleiten (Link).

Ausschlaggebend für die Bewertung der Gesundheitsgefährdung ist die in der EU zulässige Tagesaufnahme, kurz ADI (acceptable daily intake). Diese liegt für Glyphosat bei 0,3 mg pro Kilogramm Körpergewicht.
Ein vier Kilo schwerer Säugling müsste also von der in der Stichprobe am stärksten belasteten Muttermilch mehr als 2777,778 Liter am Tag (!) trinken, um diesen Grenzwert zu überschreiten.

Und selbst darüber hinaus ist nicht von einer Gesundheitsgefährdung auszugehen: So hat die WHO für Glyphosat einen ADI-Wert von 1,0 mg/kg festgelegt. Einen Grenzwert für Glyphosat im Trinkwasser hat die WHO gar nicht bestimmt: ,,Under usual conditions, therefore, the presence of glyphosate in drinking-water does not represent a hazard to human health, and it was not deemed necessary to establish a guideline value for glyphosate." (Link, S. 379)
Auf mehrfache Nachfrage hin veröffentlichte die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen am 27.6. schließlich die Messergebnisse auf ihrer Facebook-Seite (Link). Die Daten auf dem zweiseitigen Befundfax entsprechen nicht den wissenschaftlichen Standards und stehen in keinem Verhältnis zur Berichterstattung.
Die wesentlichen Kritikpunkte sind im Fact-Sheet zusammengefasst.

Journalisten haben die Aufgabe, Informationen zu sortieren, zu strukturieren, einzuordnen und letztlich zu bewerten. Es wäre mehr als bedauerlich, wenn jetzt Mütter aufgrund der oberflächlichen Berichterstattung verunsichert würden und ihren Kindern die so wichtige Muttermilch aufgrund unrealistischer Ängste vorenthalten. Wir appellieren nachdrücklich an alle Medienvertreter, gerade Verlautbarungen von Interessengruppen und Parteien stets einer kritischen Prüfung zu unterziehen.
Die Aufmerksamkeit, die das Pflanzenschutzmittel Glyphosat derzeit in der Berichterstattung erhält, hat ihre Ursache in der Neubewertung, die die Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) derzeit für die EU durchführt, und in der weltweit sehr breiten Anwendung. Sie liegt jedoch nicht in einer besonderen Schädlichkeit für die Natur oder besonders hohen Giftwirkung für den Menschen. Gleichwohl gilt für Glyphosat, was auch für andere Pflanzenschutzmittel gilt: Es sollte nur bei Bedarf und in möglichst geringer Menge angewendet werden.

Für Rückfragen stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung:

Wolfgang Nellen, Dr. rer.nat.
Prof. f. Genetik i.R.
Johann Gottfried Herder Fellow
Brawijaya University, Malang, East Java

Christel Happach-Kasan, Dr. rer. nat.
ehem. MdB
Schwalbenweg 18
23909 Bäk

Susanne Günther
schillipaeppa.net
Ringstraße 4
34513 Waldeck

Thomas Wengenroth
stallbesuch.de
Höhenstrasse 29
64720 Michelstadt

Fact Sheet

Die Ergebnisse der Untersuchung (die vielfach als ,,Studie" bezeichnet werden) wurden am 27.6.2015 (also nach der Pressemitteilung) auf Facebook öffentlich zugänglich gemacht (Link).
Autorin der Studie: Dr. med. vet. Marianne Reinboth, Tierärztin ausgewiesen durch eine Publikation zur Bioverfügbarkeit von Quercitin beim Hund (The British journal of nutrition 104(2):198-203 March 2010). Quelle: PubMed
BioCheck (Labor für Veterinärdiagnostik und Umwelthygiene) ist ein nach DIN EN ISO/IEC 17025:2005 akkreditiertes Prüflabor. Im Leistungsverzeichnis des Labors (Link) wird keine Untersuchung auf Glyphosat aufgeführt.

Fachliche Beurteilung der Daten:

1) Es fehlen Angaben zur Auswahl der Probandinnen und zur Gewinnung der Proben.
2) Die Ergebnisse beschränken sich auf eine Tabelle mit Messwerten. Es sind keine Standardabweichungen angegebenen.
3) Laut Legende wurde ein nicht akkreditiertes Verfahren eingesetzt.
4) Es werden keine Kontrollen oder Referenzwerte angegeben.
5) Eine genaue Beschreibung der Methode fehlt. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist der angewendete ELISA Test für wässrige Lösungen, nicht aber für fetthaltige Proben geeignet.
6) Die vorgelegten Daten entsprechen nicht den Standards, die für eine wissenschaftliche Evaluierung der Messergebnisse ausreichen, oder eine Validierung erlauben.
7) Die vom BfR in einer ersten Stellungnahme (Link) aufgeworfenen Fragen können aus den vorgelegten Daten nicht beantwortet werden.
So schreibt das BfR: ,,Die dem BfR bekannten ELISA-Tests sind jedoch für die Bestimmung von Glyphosat in Wasserproben vorgesehen, eine Eignung für Milch ist nicht belegt. Die empfindlichste Analysenmethode (die Bestimmung mittels flüssigchromatographischer Verfahren) erlaubt nur eine Bestimmungsgrenze von 10 Nanogramm pro Milliliter. Insbesondere die Befunde in Muttermilch liegen jedoch deutlich darunter und können ohne genaue Aussagen zur verwendeten Analysenmethode nicht beurteilt werden."
Es ist somit völlig unklar, wie die ermittelten Werte zustande gekommen sind. Eine Aussage zu einer etwaigen Gesundheitsgefährdung erlauben diese Daten auf keinen Fall. Eine solche zu suggerieren, ist fahrlässig.

http://www.stallbesuch.de/offener-brief/

Susanne Günther ist ja mittlerweile bekannt, auch Wolfgang Nellen hat gezeichnet. Den hatten wir auch schon mal im Blog. Alle Personen sind auch in einer FB-Gruppe, die höchst prominent besetzt ist. Ich bin auch an Board ;D
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ajki am 29. Juni 2015, 16:26:24
Zitat von: smartie am 29. Juni 2015, 10:52:02
[ironischer Hinweis auf einen aktuell durchgeführten Ankauf von Bauteilen für ein Gerät aus 2008]

Ich bin nicht sicher, was daran meiner Meinung widerspricht, die ganz überwiegende Masse an "gadgets" werde unter der Prämisse (und aktiv betriebenem Marketing zugunsten von Mode-orientierten Ankäufen) von schnellstmöglichen Neukaufzyklen vermarktet.

("gadget" im Zusammenhang bezieht sich übrigens keineswegs nur auf Elektro-Klimbim aller Art, sondern auf alle Produkte, dessen Abverkauf über Moden, soziale Distinktionsgewinne, Lizenzorientiertheit zentraler Komponenten oder generell öffentlich sichtbare "Oberflächen" massiv beeinflußt werden kann. Z.B. auch Autos, Häuser, professionelle Software-Tools ....)

Es wird nicht beschrieben bei der anekdotischen Anführung, ob es sich bei den Teilen um mehr handelt als nutzer-tauschbare Komponenten (etwa ein externes Netzteil oder eine Festplatte oder Speicherbausteine). Außer solchen "geplanten" Zukaufartikeln dürfte generell bei hoch verdichtet aufgebauten Systemen eine wie auch immer geartete Reparatur ausschließlich auf Baugruppen-Ebene überhaupt möglich sein - von der "Wirtschaftlichkeit" mal ganz abgesehen.

Ebenfalls nicht betroffen von meiner Generalaussage ist die prinzipielle Möglichkeit, jedes Elektrodingelchen bei genügend Initiave (und natürlich unter Absehen absolut jeder Wirtschaftlichkeitsfrage) auch noch auf Bauteil-Ebene zu regenieren. Bei eigener Initiave mit in der Regel ungeheuerlichem Zeitaufwand (inklusive Wissenserwerb!) oder bei Beauftragung mit buchstäblich enormen Kosten.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ajki am 29. Juni 2015, 16:30:25
Zitat von: eLender am 29. Juni 2015, 15:31:16
Ich bin auch an Board ;D

Und das ist auch maximal gut so. Vielen Dank für diesen und obigen Hinweis.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: smartie am 29. Juni 2015, 22:30:40
Zitat von: ajki am 29. Juni 2015, 16:26:24
Es wird nicht beschrieben bei der anekdotischen Anführung, ob es sich bei den Teilen um mehr handelt als nutzer-tauschbare Komponenten (etwa ein externes Netzteil oder eine Festplatte oder Speicherbausteine).
Gehäusefüßchen sowie Displayscharniere waren es.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 30. Juni 2015, 09:56:26
Ich liefere mal noch ein paar Facebook-Links zum Ursprungsthema dieses Threads nach.
Das Verhältnis von Pro- und Kontra-Kommentaren auf diesen Seiten finde ich durchaus bemerkenswert.
:Popcorn:

Bündnis 90/Die Grünen:
https://www.facebook.com/B90DieGruenen/photos/a.10152989144588219.1073741847.47217143218/10153979932668219/?type=1

Grüne Bundestagsfraktion:
https://www.facebook.com/Gruene.im.Bundestag/posts/10153612200145116


Die mutmaßliche Auftraggeberin der Studie der Messungen (http://www.gruene-bundestag.de/fileadmin/media/gruenebundestag_de/themen_az/agrar/150622_Anonymisierte_Testergebnisse_Glyphosat.pdf), Bärbel Höhn, würde auch zum Kreise der Netzfrauen passen.
Monsantophobie, Hashtagismus und Gleichsetzung von Glyphosat mit Dioxin und PCB sind schon mal gute Voraussetzungen:
https://www.facebook.com/baerbel.hoehn/posts/996617657028523
Zitat von: Bärbel HöhnWie Sie antworten, das finde ich erschreckend. Es gibt eine Alternative zu Dioxin, zu PCBs und auch zu Glyphosat. Stellen Sie einfach den Menschen in den Mittelpunkt und nicht den Gewinn von Monsanto.
Die Alternativen zu Glyphosat nennt Bärbel leider nicht...


Apropos "Netzfrauen":
https://www.facebook.com/Netzfrauen/photos/a.570463456299975.133820.570444646301856/1019122091434107/?type=1
Die haben doch tatsächlich ein paar kritische Kommentare übersehen...
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: pelacani am 30. Juni 2015, 10:04:57
Zitat von: ZKLP am 30. Juni 2015, 09:56:26
Apropos "Netzfrauen":
https://www.facebook.com/Netzfrauen/photos/a.570463456299975.133820.570444646301856/1019122091434107/?type=1

Daraus:
ZitatDie Netzfrauen haben bereits in April 2014 in einer Studie darauf hingewiesen, dass Glyphosat in Muttermilch gefunden wurde
Sind die vom Größenwahn gepackt? Aber wahrscheinlich können sie nur nicht deutsch.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 30. Juni 2015, 10:26:51
Zitat von: Pelacani am 30. Juni 2015, 10:04:57
Zitat von: ZKLP am 30. Juni 2015, 09:56:26
Apropos "Netzfrauen":
https://www.facebook.com/Netzfrauen/photos/a.570463456299975.133820.570444646301856/1019122091434107/?type=1
Herrlich, der volle Hysteriepool, man sonnt sich in gar schaurigem Grausen, und unsere tägliche Empörung gib uns heute. Alles dekoriert mit Bösartikeit, Ignoranz und völliger Unwissenheit. Ein paar Highligts:

Zitatwarum werden hier von den Kommentatoren Grenzwerte verteidigt? Grenzwerte sind immer politisch, nicht Gesundheits- oder Vorsorge orientiert. Sie lenken ab von der überfälligen Beweislastumkehr.

Zitatob wohl eine lungenenzündung bei einem erst geborenen daür verantwottlich sien kann?das kleine wurde schon mit antibiotika geiimpft.

Zitat"wenn die kinder der bauern als autisten auf die welt kommen werden, wird die frage nicht mehr lauten: wieviel ertrag hab ich am hektar!
rechtzeitiges umdenken waere klug!"

Zitat"man sollte alle befuerworter und auch die anwendenden agrarterroristen vor ort taeglich damit bespruehen
bis sie damit aufhoeren.ekelerregender lobbyismuskniefall vor mosanTOT, BAYER&co! selbst hier im ORT (Lanzenkirchen/Niederösterreich) spuehen die Bauern das KORN TOT!"

ZitatWir haben längst die Kontrolle verlohren. Gesunde Ernährung und eine gesunde Lebensweise ist uns schon lange nicht mehr möglich. Alles andere ist schönmalerei!

Selbstredend bewirken Hinweise auf BfR, Grenzwerte, WHO, etc. rein gar nichts.

Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 30. Juni 2015, 21:11:08
Der passende Kommentar (Blog) zum Thema:

ZitatDie Bundestagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen hat Glyphosat in der Muttermilch nachweisen lassen. Die Nachweismethode ist zwar ungeeignet, operiert an der technischen Nachweisgrenze und für die insgesamt 16 (!) Messwerte fehlen Kontrollen und elementare Statistik, aber die Verunsicherung ist gelungen, zumal auch Nachrichtenagenturen und Fernsehsender den Inhalt der Pressemeldung der Grünen unkritisch weiter verbreiteten. Stillende Mütter haben Angst, obwohl sich mit Grundkenntnissen der Mathematik (Dreisatz) nachrechnen lässt, dass ein Säugling mehrere Tausend Liter Muttermilch am Tag zu sich nehmen müsste, um auch nur in die Nähe des zulässigen Grenzwerts für Nahrungsmittel zu kommen (der in Deutschland zu den strengsten der Welt gehört). Näheres dazu findet sich im Tagesspiegel oder in dem offenen Brief der Initiative Stallbesuch. Auch die Zeitschrift The European geht mit der Verunsicherungskampagne der Grünen Bundestagsfraktion hart ins Gericht.

http://ludgerwess.com/vorsicht-erdbeeren/
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 30. Juni 2015, 22:53:06
Zitat von: eLender am 30. Juni 2015, 21:11:08http://ludgerwess.com/vorsicht-erdbeeren/
Zu den im Artikel angesprochenen Inhaltsstoffen der Erdbeeren muss man nicht einmal James Kennedy im fernen Australien bemühen. Es reicht schon, bei Bauer Willi vorbeizuschauen:
http://www.bauerwilli.com/skandal-cyanidin-in-erbeeren-gefunden/
:ohnmacht:
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ajki am 01. Juli 2015, 09:08:05
Zitat von: Pelacani am 30. Juni 2015, 10:04:57
[hetzfrauen-link]
Daraus:
ZitatDie Netzfrauen haben bereits in April 2014 in einer Studie darauf hingewiesen, dass Glyphosat in Muttermilch gefunden wurde
Sind die vom Größenwahn gepackt? Aber wahrscheinlich können sie nur nicht deutsch.

Weil ich da im Zusammenhang drüber stolpere...

Die hetzfrauen haben völlig recht - sie haben bestimmt (irgendwie) "berichtet".

Da wir immer noch den berühmten hype lag zwischen den USisten und eurOpaOmas geniessen dürfen, hatte das oder die FUD-Netzwerk(e), deren begeisterter Teil die nuja... Damen sind, im April 2014 tatsächlich eine ihrer vielen Katastrophensternstunden.

"Damals" (in intarwebs-Zeitrechnung also vor Jahrzehntausenden) lief derselbe dumme Quatsch nämlich in den USA-"monsanto hat uns schon alle getötet, vor allem unser hirn"-Kreisen schon mal:

Glyphosate Testing Full Report: Findings in American Mothers' Breast Milk, Urine and Water. (http://www.momsacrossamerica.com/glyphosate_testing_results) [momsacrossamerica.com]

Immer wieder eine erstaunliche zivilisatorische Leistung mit welcher brachialen Geschwindigkeit das Brett vor dem Kopf um den Globus wirbelt.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: pelacani am 01. Juli 2015, 10:33:28
Zitat von: ajki am 01. Juli 2015, 09:08:05
Zitat von: Pelacani am 30. Juni 2015, 10:04:57
[hetzfrauen-link]
Daraus:
ZitatDie Netzfrauen haben bereits in April 2014 in einer Studie darauf hingewiesen, dass Glyphosat in Muttermilch gefunden wurde
Sind die vom Größenwahn gepackt? Aber wahrscheinlich können sie nur nicht deutsch.
Die hetzfrauen haben völlig recht - sie haben bestimmt (irgendwie) "berichtet".
Nun, vielleicht haben sie auf eine "Studie" hingewiesen, aber ganz bestimmt nicht in.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ajki am 01. Juli 2015, 10:40:19
Zitat von: Pelacani am 01. Juli 2015, 10:33:28
...aber ganz bestimmt nicht...

Tja, wie es eben so ist - über orthografische, stilistische, grammatikalische...... Minderleistungen anderer darf ich selbst mich weder beklagen noch sie überhaupt zur Kenntnis nemen. Mach' ich ja bei meinen eigenen Dauer-Abstürzen auch nicht ;-)
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 01. Juli 2015, 15:23:27
 :ironie:

http://www.theeuropean.de/hasso-mansfeld/10341-anti-glyphosat-kampagne-der-gruenen-medienversagen
ZitatMan stelle sich einmal das folgende Szenario vor: Das Biotechnologie-Unternehmen Monsanto tritt unter seinen Mitarbeiterinnen an 16 Mütter heran, die gerade stillen. Es überzeugt diese, an einer kleinen Studie teilzunehmen, und testet die Muttermilch auf ,,Umweltgifte". Es ließen sich, teilt Monsanto dann mit, Glyphosat-Rückstände in der Höhe von durchschnittlich etwa 0,300 Nanogramm pro Milliliter nachweisen. Unter Verweis auf den amerikanischen Grenzwerte von 700 ng/ml für Glyphosat in Trinkwasser folgt eine jubilierende Pressemeldung, Tenor: ,,Freuet euch, Menschen dieser Erde, Muttermilch so gesund wie nie". Natürlich reproduzieren die wichtigen Presseagenturen die Meldung ungeprüft, zahlreiche Zeitungen schreiben sie ohne noch einmal nachzuhaken eins zu eins ab.
[/ironie]
(Heute gefunden im BILDblog (http://www.bildblog.de/66530/memri-glyphosat-olympische-spiele/).)



Gestern hat das BfR diese Empfehlung veröffentlicht:
Nationale Stillkommission und BfR empfehlen Müttern, weiterhin zu stillen (http://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2015/16/nationale_stillkommission_und_bfr_empfehlen_muettern__weiterhin_zu_stillen-194518.html)
ZitatGrundsätzlich ist zu gemessenen Gehalten von Fremdstoffen in Muttermilch an dieser Stelle abschließend festzustellen, dass durch den enormen Fortschritt der analytischen Methodik in den letzten 30 Jahren heute fast jede Substanz bei entsprechendem Aufwand auch in Muttermilch nachzuweisen ist.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 01. Juli 2015, 16:27:05
Zitat von: ZKLP am 30. Juni 2015, 09:56:26
Grüne Bundestagsfraktion:
https://www.facebook.com/Gruene.im.Bundestag/posts/10153612200145116
Update aus obigem Link:
Nachdem das BFR sowohl die Verwendug des EU-Trinkwassergrenzwerts als auch die ELIAS-Messmethode (nicht für fetthaltige Flüssigkeiten geeignet) bemängelt hat, versucht sich Bärbels Truppe in peinlichen Rückzugsgefechten:
ZitatHeiko Schmidt
Warum hat die Ergebnisse eine Tierärztin Unterschrieben
27. Juni um 19:43

Susanne Günther

Und die Methode der Analyse?
27. Juni um 19:54

Susanne Günther

In der Legende steht "Messort 53 nicht akkreditiertes Verfahren" - kann mir das mal einer erklären?
27. Juni um 20:35

Marcus Holtkötter

Man hätte auch Würfeln können. Und sowas als Studie zu verkaufen.
27. Juni um 20:47

Heiner Möllers

..ihr ,,Grünen" habt doch voll einen an der ,,Waffel"!!!
..zieht Euch in Ruhe noch einen Joint rein, und präsentiert danach das Ergebnis! ;-))))
28. Juni um 00:16

Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion

Weil das untersuchende Labor auf veterinärmedizinische Labordienstleistungen spezialisiert ist. Das angewandte Verfahren zur Glyphosatanalyse wurde von der veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig entwickelt, um einem möglichen Zusammenhang zwischen glyphosatbelastetem Futter und Chronischem Botulismus, einer heimtückischen Rinderkrankheit, die ganze Kuhherden vernichtet, auf den Grund zu gehen.
Gestern um 13:09

Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion

Susanne Günther: Es kam ein hochempfindliches immunologisches Testverfahren zum Einsatz (ELISA). Ein bekanntes Beispiel für ein immunologisches Testverfahren sind Schwangerschaftsselbsttests. Für die Glyphosatanalyse reicht es aber nicht, ein Stäbchen in die Milch zu halten. Die Milch wird aufwändig vorbehandelt und gereinigt, um die Voraussetzungen für die Analyse zu schaffen. Dieses Verfahren wurde an der Universität Leipzig entwickelt und wird von dem beauftragten Labor Biocheck angewendet. Letztlich binden Glyphosat-spezifische Antikörper das vorhandene Glyphosat, was - über mehrere Zwischenschritte - eine in ihrer Intensität messbare Farbreaktion hervorruft. Bei Urin ist der Aufwand für die Vorbereitung der Proben etwas geringer, das Verfahren ist dasselbe.
Es handelt sich bei unserer Stichprobe um eine explorative Untersuchung mit einem neuen, noch nicht umfassend validierten Verfahren. Für eine Analyse von Details wie Unterschieden zwischen den einzelnen Messergebnissen ist die Stichprobengröße zu gering. Bemerkenswert ist aber das Gesamtergebnis: Es wurde in allen Milchproben Glyphosat gefunden - und zwar deutlich über dem Trinkwassergrenzwert. Das sollte für die Behörden Anlass genug sein, selbst an der Validierung von entsprechend empfindlichen Nachweisverfahren zu arbeiten – und für eine Minimierung der Exposition zu sorgen. Das kann nur heißen, den Glyphosateinsatz schleunigst herunterzufahren.
Gestern um 13:10
Die haben den letzten Beitrag aber nicht innerhalb von unter zwei Minuten verfasst, oder?  :o


Die Geschichte von Uni Leipzig, Botulismus und verreckenden Rinderherden deutet unzweifelhaft auf Prof. Dr. Monika Krüger hin. Der interessierte Leser möge zu deren Glaubwürdigkeit mal bei (http://www.transgen.de/forum/viewtopic.php?f=2&t=418) Transgen (http://www.transgen.de/forum/viewtopic.php?f=2&t=318) oder bei Martin Ballaschk (http://www.scilogs.de/detritus/seralini-retraction/) vorbeischauen.
WIMRE ist Frau Krüger mittlerweile Gott sei Dank in Ruhestand. Mit ihren Glyphosat-Thesen stand sie jedenfalls in der Fachwelt recht alleine. Vermutlich die einzige deutsche Professorin auf diesem Gebiet, die keinen regelmäßigen Gehaltsscheck von Monsanto bekam...
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 01. Juli 2015, 22:37:12
Zitat von: ZKLP am 30. Juni 2015, 22:53:06
Zu den im Artikel angesprochenen Inhaltsstoffen der Erdbeeren muss man nicht einmal James Kennedy im fernen Australien bemühen. Es reicht schon, bei Bauer Willi vorbeizuschauen

Der Beitrag war ja auch Vorlage, aber Willi hat noch stark verharmlost ;)

Zitat von: ZKLP am 01. Juli 2015, 16:27:05
Die Geschichte von Uni Leipzig, Botulismus und verreckenden Rinderherden deutet unzweifelhaft auf Prof. Dr. Monika Krüger hin. Der interessierte Leser möge zu deren Glaubwürdigkeit mal bei (http://www.transgen.de/forum/viewtopic.php?f=2&t=418) Transgen (http://www.transgen.de/forum/viewtopic.php?f=2&t=318) oder bei Martin Ballaschk (http://www.scilogs.de/detritus/seralini-retraction/) vorbeischauen.
WIMRE ist Frau Krüger mittlerweile Gott sei Dank in Ruhestand. Mit ihren Glyphosat-Thesen stand sie jedenfalls in der Fachwelt recht alleine. Vermutlich die einzige deutsche Professorin auf diesem Gebiet, die keinen regelmäßigen Gehaltsscheck von Monsanto bekam...

Ja, das steckt die Frau Professorin dahinter. Die ist ja auch regelmäiß in Dokus zu sehen, wie sie Glyphosat für alle möglichen Sauereien verantwortlich macht. Den Elisa-Test für Glyphosat hat tatsächlich sie validiert (gegen LC-MS/MS). Die Dame macht bei Multikraft auch Werbung für den Schmuh: http://www.psiram.com/ge/index.php/Effektive_Mikroorganismen
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 19. Juli 2015, 15:35:13
Neues Wasser auf die Mühlen der Weltverbesserer:

SZ: Wenn Leserbriefe von Monsanto als Studien gelten (http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kampf-um-glyphosat-wenn-leserbriefe-von-monsanto-als-studien-gelten-1.2570374)
ZitatRecherchen der Süddeutschen Zeitung zeigen, dass für eine Neubewertung der Krebsrisiken [von Glyphosat] unter anderem Leserbriefe an eine Fachzeitschrift als Studien gewertet werden. Ein großer Teil stammt von Wissenschaftlern, die direkt oder indirekt für einen der größten der Glyphosat-Hersteller arbeiten, den US-Agrarkonzern Monsanto. Also jene Firma, die seit Jahren darauf beharrt, dass der Unkrautvernichter ungefährlich sei und kritische Wissenschaftler unter Druck setzt, die zu anderen Ergebnissen kommen.

14 solcher Leserbriefe stehen auf einer Liste mit dem Titel: "Studien, die das BfR zur Bewertung zur Kanzerogenität von Glyphosat verwendet hat". Diese Liste mit 92 Studien hat das übergeordnete Landwirtschaftsministerium in Berlin Ende Juni auf Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion herausgegeben, die SZ hat sie analysiert. Der Grünen-Politiker Harald Ebner hält dieses Vorgehen für irreführend: "Das BfR will uns ernsthaft Leserbriefe an ein Fachmagazin als Studien verkaufen, die das eigene Urteil vom völlig harmlosen Glyphosat bestätigen sollen."

Die Antwort auf die Anfrage der Grünen inclusive der Liste mit 92 Studien ist im Artikel verlinkt. Inwieweit es Sinn macht, die dort gelisteten Letters to the Editor als Studien zu bezeichnen, vermag ich ohne Kenntnis des Inhalts nicht zu sagen.

Was aber weder die SZ noch den Initiator der Anfrage, Harald Ebner (http://harald-ebner.de/startseite/startseite-volltextansicht/article/bfr_monsanto_leserbriefe_belegen_glyphosat_unbedenklichkeit/?cHash=a058bdf6d757b6deafafd6dc50669c20), zu stören scheint: An Position 75 der Liste taucht dies auf:
ZitatSéralini; G.-E., [...] | 2012 | Long term toxity of a Roundup herbicide and a Roundup-tolerant genetically modified maize. [...]
:gruebel

Das BfR ist wirklich nicht mehr tragbar. Skandal!!!11!  :protest:
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 19. Juli 2015, 17:14:44
Das BfR hat darauf schon die passenden Antworten geliefert:

ZitatWelche Quellen hat das BfR zur Bewertung der Kanzerogenität von Glyphosat ver-
wendet?
Das BfR hat 92 Quellen zur Bewertung der Kanzerogenität verwendet. Nach den gesetzli-
chen Vorgaben ist eine Mindestzahl an Studien nach GLP-Standard von den Antragstellern
(,,Glyphosat Task Force") einzureichen. Das waren für Glyphosat elf akzeptierte Originalstu-
dien. Zusätzlich wurden weitere Informationen (Studien in wissenschaftlichen Zeitschriften,
im Rahmen der Konsultation eingereichte Quellen, Bewertungsberichte anderer Behörden
u.a.) berücksichtigt. Dazu gehörten 49 in wissenschaftlichen Zeitschriften peer-reviewte Pub-
likationen sowie 15 ,,Letters to the editor", davon 13 von Universitäten und Forschungsein-
richtungen, zwei von der Industrie. ,,Letters to the editor" sind ein Mittel zur wissenschaftli-
chen Kommunikation zwischen dem Autor eines Artikels und der wissenschaftlichen Leser-
schaft einer Zeitschrift und keine ,,Leserbriefe", wie von manchen Medien behauptet worden
ist.
Einer dieser ,,letters to the editor" bezieht sich auf eine Veröffentlichung von Seralini et al.
zu einer Fütterungsstudie an Ratten. Die Einbeziehung sämtlicher Quellen entspricht der
wissenschaftlichen Sorgfaltspflicht und trifft keine Aussage darüber, welche wissenschaftli-
che Qualität diesen Kommentaren beigemessen wird.
http://www.bfr.bund.de/cm/343/fragen-und-antworten-zur-gesundheitlichen-bewertung-von-glyphosat.pdf

Am einfachsten ist es aber, dem BfR zu unterstellen, es wäre von Monsanto gekauft. Erspart die Recherche, das sachliche Argumentieren und ein Verständnis von Wissenschaft und Forschung.

In dem Zusammenhang unbedingt lesenswert: http://ludgerwess.com/silvias-welt-oder-die-sueddeutsche-im-kampf-gegen-gifte-geld-und/
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 19. Juli 2015, 17:21:20
Zitat von: eLender am 19. Juli 2015, 17:14:44
Am einfachsten ist es aber, dem BfR zu unterstellen, es wäre von Monsanto gekauft. Erspart die Recherche, das sachliche Argumentieren und ein Verständnis von Wissenschaft und Forschung.

Wenn man eh weiß, dass man auf jeden Fall recht hat, wäre es doch unsinnig, da auch noch Energie in Recherche etc zu stecken. Ein denkökonomisch richtiges Verhalten. Eine Haftnotiz am Bildschirm mit "MONSANTO!!!" reicht völlig für alles.  8)
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 19. Juli 2015, 17:57:07
Menno, das ist gemein!

Da hatte Ebner, der die Liste seit vier Wochen in der Schublade liegen hat, schon das richtige Timing zum Publikmachen, so dass der SZ-Artikel (laut Facebook) irgendwann gegen Freitagmittag erscheint (warum ist im SZ-Artikel von 20:58 Uhr die Rede?).
Und trotzdem schafft es das BfR, noch am gleichen Tag eine Gegendarstellung zu veröffentlichen. Konnte ja keiner ahnen, dass in einem Amt Freitagnachmittag tatsächlich was gearbeitet wird!  :wut


Die Kommentare zeigen das übliche traurige Bild:
https://www.facebook.com/ihre.sz/posts/856478454443535


ZitatIn dem Zusammenhang unbedingt lesenswert: http://ludgerwess.com/silvias-welt-oder-die-sueddeutsche-im-kampf-gegen-gifte-geld-und/
Thx, sehr lesenswert!
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ajki am 19. Juli 2015, 19:25:39
Ich rate von Verschwörungstheoriebildung im gegebenen Fall ab.

Die Sache ist "journalistisch" gesehen komplizierter.

Der Online-gestellte Artikel ist eine radikal heruntergekürzte (man kann sogar mit gewissem Recht von verfälschend gekürzt sprechen) Version eines Hintergrund-Artikels der print-Ausgabe vom 17.7. (RedSchluß dafür: 16.7., ca. 18:00). In der Anlage kann man sich das Seiten-Layout ansehen - es ist ein eingepaßter Artikel mit Nebenspalten und als Seite 2 des Wirtschaftsbuchs erschienen. Es ist also ein "Main"-feature dieser Ausgabe.

Der Aussagewert der Aufmachung steckt unter anderem in mehrfachen Erwähnungen im Lead und Zwischenüberschriften: reportiert wird der derzeit aktive Streit um die Risikoeinstufung des Produkts, die auch auf psiram schon verschiedentlich Thema war. Ursächlich ist die etwas überraschende Neu-Einstufung durch ein spezifisches Ressort im WHO-Bereich - obwohl andere Ressorts ihre Einschätzung bislang nicht geändert haben und auch andere Fachverbände bislang keinen Anlass fanden, ihre Wertungen grundsätzlich zu ändern. Das BfR kommt im Artikel und in der Realität deshalb mit besonderem Gewicht vor (sehr ausführlich begründet im print), weil es eben verantwortlicher Berichterstatter im EU-Raum ist für die anstehenden Neuzulassungen.

Der Artikel verfolgt also so etwas wie eine "Skandalisierungsabsicht" oder internettisch ausgedrückt das hypen eines regulären bürokratischen Sachverhalts - der jedoch sehr wohl (auch und tatsächlich im globalen Rahmen) ökonomische Folgen hat (z.B. auf Börsenwerte). Für einen Einschätzungsartikel im Wirtschaftsteil ist er also sowohl zeitlich als auch thematisch relevant.

Die "Seralini"-Klamotte wird im print ausführlich eingeordnet und es wird auch im print durch Direktzitat deutlich, dass eine Monsanto-Gegnerin (Witte) den Monsanto-Mitarbeiter-Leserbrief-Quatsch (aktiv) vertritt. Auch die anderen Parteiungen (Ebner etc.) werden mit Ross und Reiter genannt.

Journalistisch gesehen kann man in diesem Ressort diesen Artikel mit dieser Aussage (Streit von Parteien mit viel Geld im Hintergrund) durchaus so bringen. Auch kommt durchaus ein klares Recherche-Volumen des Autors durch Zitate und Anmerkungen zum Ausdruck (mit Stand Donnerstag). Sogar die 92-Studien-Klamotte liest sich im print deutlichst anders als online.

Der online-Artikel ist sowohl im Titel, als auch im Lead, in den Subtitles und (sowieso) im Text massiv geändert. Er wurde gegen frühem Mittag des 17. online gestellt (nach meiner eigenen Wahrnehmung - also unzuverlässig), dann jedoch wie häufig bei online-Artikeln mindestens einmal, wahrscheinlich mehrfach geändert - daher die letzte Änderungszeit in der Indexangabe. Verglichen mit dem Volumen des print-Artikels und seinen Nebenspalten ist der online-Artikel noch nicht einmal in der teaser-Klasse (für den bezahlpflichtigen Aufruf) anzusiedeln.

Es ist sehr interessant und wichtig, hier an diesem Fall erneut klar festzustellen, dass die Rezeption und die Kritik sich nur auf das minderwertige Produkt online-Ausgabe bezieht. Den guten alten Holzmedien ist so eine Kritik nach wie vor vollkommen schnuppe. Sie geht ihnen komplett und nach wie vor vollständig am Allerwertesten vorbei, denn wenn überhaupt "fühlen" sich die festangestellten Edelfedern allerbestenfalls für dasjenige verantwortlich und zuständig, was im "echten" Produkt steht. Und selbst da wird sich die Autorin im gegebenen Fall mit hoher Wahrscheinlichkeit gegen jedwede "Kritik" wehren - und zwar vermutlich mit mehr als nur einem bißchen Recht. Das Layout läßt vermuten, dass Artikel und Nebenspalten auch im print massiv bearbeitet/gekürzt/umgeschrieben wurden. Es ist ein völliger "Normalfall", dass ein Autor eines Artikels sich in der gedruckten Fassung beinahe überhaupt nicht mehr "wiederfindet" (von dem online-Dreck mal ganz abgesehen).

Die Holzler haben *immer noch nicht* verstanden, was sie permanent anrichten.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 19. Juli 2015, 20:31:37
Danke ajki für den Hinweis, das Druckwerk ließt sich in der Tat ein wenig anders. Trotzdem trifft die Analyse von Ludger Weß im Wesentlichen auch dafür zu.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ajki am 20. Juli 2015, 07:17:47
Zitat von: eLender link=toDanpic=14226.msg187058#msg187058 date=1437334297
Trotzdem trifft die Analyse ... auch dafür zu.

Hm. Schwierig. Meiner Ansicht nach nicht. Oder wenn überhaupt, dann nur unter der Prämisse der ausschließlichen Betrachtung der reduzierten (diversen) online-Artikel. Denn ein nachträglich durchgeführter Schnell-check über die print-Archivausgaben zeigte mir (!) ähnliche oder noch "extremere" Sachverhalte bei den anderen angeführten Artikeln.

Der "Vorwurf" des Blogs ist es, die Person des Journalisten als jemanden mit einer ausdrücklichen Agenda zu entlarven und zu begründen, wie verfälschte, rosinengepickte und sachlich unrichtige Darstellungen durch den Journalisten diese private Agenda öffentlich in den Artikeln bedienen.

Wäre das so, dann könnte man - nötigenfals über den Presserat - verschiedentliche Richtigstellungen einfordern oder aber irgendeinen WilliWichtig auftreiben, der zugunsten einer Art Ausgewogenheit an grob gleicher Stelle die "Gegenmeinung" vertritt. Die taz hat das zum Beispiel neulich mal getan, indem sie einen BfR-Häuptling in einem mittelausführlichen Interview zu Wort kommen liess.

Damit man so einen Druck auf die Redaktion ausüben könnte (damit so etwas geschieht), müßte *journalistisches* Fehlverhalten vorliegen (unabhängig davon, ob es der Artikelautor oder die Redaktion ist, der/die dieses Fehlverhalten zeigt). Also müßte in etwa die "Analyse" des Blogs hinsichtlich der persönlichen Vorwürfe "stimmen" und gewichtig genug sein.

Aus meiner Sicht würde ich an dieser Stelle sagen (müssen), dass ich den bzw. die Artikel (print) journalistisch für nicht angreifbar halte. Mindestens in der Kernaussage des aktuellen Artikels stimmt es nun einmal, dass sich aus gegebenen Gründen derzeit verschiedene Lobbys durchaus massiv an die Wäsche gehen und das BfR aus wiederum guten Gründen eine relevante Adresse im Rahmen des Gezänks ist.

Es hilft dann auch nicht, wenn der Blog-Artikel einleitet mit Auszügen aus einem persönlichen Blog der Autorin, die zwar für hochsensible Psiramistas einen furchtbaren Affront darstellen mögen, tatsächlich und real aber Allerweltsaussagen sind, die von Durchschnittspersonen ohne jede Besonderheit mit durchaus guten Gründen geteilt werden (können). Das ist eher Diffamierung als Entlarvung - mal abgesehen davon, dass (wenn überhaupt) eigentlich eher die Ressortleitung, die Redaktion oder die Ausrichtung des Blatts insgesamt kritisiert werden sollte anstatt einer Person (wenn man eben in diesem komischen Business gar nicht mehr aufdröseln geschweige denn sich darauf verlassen kann, welcher Anteil aus einer zuordnenbaren Einzelfeder und welcher von Textern, Schlussredakteuren oder anonymen Autoren kommt). Edt: Vor allem dann und mit offensichtlich guten Gründen, wenn es um die grottige Ausschlachtung auf der online-Plattform geht - dort ist das mit den Autorschaften ja noch viel schlimmer (man kann da seit geraumer Zeit noch nicht mal mehr auf "Volontäre" oder jobbende Journalistik-"Studenten" schimpfen, denn das wären ja schon Leute mit "journalistischem" Anspruch, zumindest einem gewissen).
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 20. Juli 2015, 21:00:36
Man kann sich natürlich auch fragen, wer den Online-Artikel so verfasst hat. Schließlich steht die Dame als Autor drüber. Dass der Text gegen ihren Willen verfälscht wurde, kann ich nicht erkennen. Es könnte auch sein, dass sie für den Online-Artikel grünes Licht bekommen hat und man in der Print-Ausgabe ein wenig mehr auf Seriosität achtet. Der Online-Artikel ist in seiner Tragweite auch problematischer, da er ständig (kostenfrei) verfügbar ist. Das gedruckte Exemplar wird hingegen schnell in Vergessenheit geraten.

Auch der Print-Artikel ist diskutabel. Sätze wie "Dass das BfR sogar Leserbriefe als Studien wertet, stößt unter Wissenschaftlern auf Unverständnis" sind absichtliche Fehldarstellungen. Sie läßt ja auch nur bestimmte "Fachleute" zu Wort kommen, alles samt bekannte GT-Gegner. Es soll der Eindruck erweckt werden, dass BfR bewerte nicht objektiv und zugunsten von Monsanto (das in Europa kaum ein größeres Interesse am Verkauf von Glyphosat mehr haben dürfte). Wir warten alle gespannt auf die Veröffentlichung der Studie der IARC (die übrigens nicht die WHO, sondern nur eines der vielen Agenturen ist. Es gibt eine andere Agentur der WHO ((JMPR), die nicht zum gleichen Ergebnis kommt). Es wird garantiert eine intensive wissenschaftliche Diskussion um die Studie geben, evtl. wird die Einstufung auch widerrufen. Wer die Studienlage halbwegs kennt, den würde das nicht wundern. Aber warten wir mal ab.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: uran am 02. August 2015, 21:02:36
Ludger Weß hat die Einschätzung der IARC gut zusammengefasst und auch einige Zeitungsartikel auf Korn genommen.
Ein Link zu der Monographie des IARC befindet sich im ersten Absatz.
http://ludgerwess.com/ein-stapel-von-beweisen-glyphosat-und-krebsrisiko/ (http://ludgerwess.com/ein-stapel-von-beweisen-glyphosat-und-krebsrisiko/)
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ajki am 02. August 2015, 22:26:32
Was mich bei der seinerzeitigen Vorabveröffentlichung durch das IARC irritierte war die Betonung des Risikos auf Non-Hodgkin-Lymphome, die angeblich durch eine klare Tendenz bei validen Studien belegt seien. Wie viele andere auch habe ich natürlich die Monographie daraufhin besonders durchsucht. Auch dort findet sich diese Feststellung, wenn auch in schwächerer sprachlicher Form im Text und auch bei den Ergebnissen etwas weniger scharf formuliert als es in der Vorab-Veröffentlichung anklang.

Soweit ich es als Laie überhaupt erfassen kann, wäre eine klare Zuordnungsmöglichkeit (selbst "nur" über deutliche statistische Korrelation) mindestens eine ziemliche Sensation. Vor diesem Hintergrund haben mich die zum Teil drastischen Reaktionen vieler im Gebiet tätigen Wissenschaftler auf die Vorab-Aussagen nicht gewundert - verwunderlich wäre eher gewesen, wenn es nicht direkt zu erheblichem Zweifel gekommen wäre.

Nun, da zumindest der Überblick gegeben ist, werden weltweit sehr viele verschiedene Leute sehr genau in die der Monographie zugrunde liegenden Studien und im Besonderen in die Daten hineinsehen (wobei ich auch schon las, dass mal wieder etliche Daten aus den betrachteten Studien nicht verfügbar / vollständig sein sollen; teilweise wußte man die Bezugsdokumente schon aus Hinweisen der Vorab-Veröffentlichung). Es kann also immer noch Monate dauern, bis tatsächlich so etwas wie ein klares Bild auf die Richtigkeit der Folgerungen des IARC gegeben sein wird.

Die Verwunderung über dieses Vorpreschen dieses WHO-bodies dürfte ich mit vielen teilen. Eigentlich ist das ziemlich ungewöhnlich.

Und: es ist vielleicht auch kein Einzelfall im Bereich IARC. *Das* wiederum gäbe sehr zu denken. Oder sollte es zumindest.

Der relativ aktuelle neue schwere Hammer ergibt sich aus der Überschrift einer Presseerklärung des IARC v. 22.6.2015 (http://www.iarc.fr/en/media-centre/pr/2015/index.php), die auch im zugehörigen Text keineswegs relativiert wird:

"Even low doses of radiation increase risk of dying from leukaemia in nuclear workers, says IARC"

Und ja, mit "low doses" sind tatsächlich die Größenordnungen gemeint, die seit Jahrzehnten von bekannten Kreisen als Ursache für alle möglichen Gräuel identifiziert wurden (also die oftmals widerlegte Behauptung z.B., in der unmittelbaren Umgebung von Kernkraftwerk X gäbe es nachweislich mehr "Leukämie"-Fälle, deren Verursacher eben die [edt:] nicht kaum messbare schwache zusätzliche Strahlungsmenge sei - also diejenigen zusätzlichen Dosen, die andernorts im Rahmen natürlicher Dosen ebenfalls gemessen werden können, dort jedoch nicht zu irgendwelhen besonderen Anstiegen von Erkrankungen führen). Selbstverständlich wären dann auch alle möglichen anderen "Strahlenquellen" erneut zu bewerten, wenn das so stimmen sollte (woran ich nach flüchtiger Durchsicht ebenfalls zweifeln würde).

Angesichts des ziemlichen Wirbels, den diese Gruppe derzeit veranstaltet, kommt man schon dazu, sich verblüfft am Kopfe zu kratzen. Was haben die geraucht in letzter Zeit?
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 03. August 2015, 00:01:51
ich kann nur zu dem was sagen:

Zitat von: ajki am 02. August 2015, 22:26:32
"Even low doses of radiation increase risk of dying from leukaemia in nuclear workers, says IARC"

Und ja, mit "low doses" sind tatsächlich die Größenordnungen gemeint, die seit Jahrzehnten von bekannten Kreisen als Ursache für alle möglichen Gräuel identifiziert wurden (also die oftmals widerlegte Behauptung z.B., in der unmittelbaren Umgebung von Kernkraftwerk X gäbe es nachweislich mehr "Leukämie"-Fälle, deren Verursacher eben die [edt:] nicht kaum messbare schwache zusätzliche Strahlungsmenge sei - also diejenigen zusätzlichen Dosen, die andernorts im Rahmen natürlicher Dosen ebenfalls gemessen werden können, dort jedoch nicht zu irgendwelhen besonderen Anstiegen von Erkrankungen führen). Selbstverständlich wären dann auch alle möglichen anderen "Strahlenquellen" erneut zu bewerten, wenn das so stimmen sollte (woran ich nach flüchtiger Durchsicht ebenfalls zweifeln würde).

Ja, das scheint ziemlich fragwürdig zu sein. Anekdotisch: Wer als armer Arbeiter in einem KKW arbeitet und wegen Erkrankung bei einer radiologischen Untersuchung mit Isotopen war, hat gute Chancen, am nächsten Tag seinen Arbeitsplatz zu betreten, aber beim nach Hause gehen in der Sicherheitsschleuse abgefangen wird, weil er Alarm auslöst. Und dann ne Woche zu Hause bleiben darf.

Zitat
Angesichts des ziemlichen Wirbels, den diese Gruppe derzeit veranstaltet, kommt man schon dazu, sich verblüfft am Kopfe zu kratzen. Was haben die geraucht in letzter Zeit?

Man passt sich halt dem Zeitgeist an. oder so. Kratzen ist jedenfalls angesagt. Dann noch die LNT-Hypothese, die sich auch krampfhaft hält, obwohl alles dagegen spricht. Alles sehr seltsam.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Sauropode am 03. August 2015, 07:20:28
http://agrarmanager.agrarheute.com/aufs-korn-panik-schueren-leicht-gemacht?=new

ZitatHerzlich willkommen zu unserem kleinen Lehrgang: "Panik schüren - leicht gemacht"! Schön, dass Sie sich die Zeit genommen haben, um Ihre persönlichen Skills in Sachen "Wie verunsichere ich effizient" ein wenig aufzumöbeln.

Spielen wir das Ganze zum besseren Verständnis doch mal an einem konkreten Beispiel durch. Sehr schön war der Ansatz einer Kampagne der Grünen-Bundestagsfraktion von Ende Juni. "Wie", "Wer" und "Wann" in perfekter Harmonie: Eine Presseveröffentlichung über eine Untersuchung, aufmerksamkeitsfördernd in ganz leichter Überhöhung der Tatsachen als Studie bezeichnet, an einem Freitagnachmittag herauszubringen - das ist schon sehr professionell. Auch das Thema war schön gewählt: "Glyphosat in Muttermilch", das dann zuverlässig in den Wochenendzeitungen die Verbraucher am Frühstückstisch zu Tode erschreckte - Chapeau!

Grundsätzlich also sehen wir hier eine sehr ordentlich eingefädelte Angstkampagne. Bestimmt hatte sie das Zeug, wie einige vor ihr in den letzten Jahren, ganz groß rauszukommen. Spiegel-Thema, Seite 1 der Bildzeitung, Sonntag-Abend-Betroffenheits-Talk im Fernsehen, millionenfach verkaufte Zeitschriftenbeiträge: "Glyphosat in Muttermilch: Was stillende Mütter jetzt wissen müssen" - das volle Programm.

Doch schon am Montag kam die so hoffnungsvoll angelaufene Panikmaschinerie irgendwie ins Stocken. Und damit kommen wir zum zweiten Teil unseres Lehrganges: der Anfängerfehler. Hier ist der Grünen-Fraktion hauptsächlich vorzuwerfen, dass sie die Hintergründe ihrer "Studie" veröffentlicht hat. Zwar erst auf Nachfrage, einen Tag nach der Pressemeldung und nur auf Facebook, aber dennoch ist das Papier irgendwie an die falschen Leute geraten. Ganz grober Schnitzer.

Hinterhältig veröffentlichte am Montagmorgen der emeritierte Genetikprofessor Wolfgang Nellen aus Kassel gemeinsam mit zwei Journalisten einen offenen Brief. In dem rechnete er aus den Untersuchungsdaten kleinlicherweise vor, dass bei richtigem Ansatz des (richtigen) Grenzwertes ein Baby täglich 2.777,778 Liter Muttermilch trinken müsste, um die in der EU zulässige Tagesaufnahme zu erreichen. Auch, dass die Ärztin, die diese Studie durchgeführt hat, Tierärztin ist, das Labor für diese Untersuchung nicht akkreditiert und das Messverfahren sowieso nicht geeignet ist - all diese völlig nebensächlichen Spitzfindigkeiten hat der nervige Professor ans Licht gezerrt. Wo sie prompt von den Medien aufgegriffen und zur Zerlegung dieser im Ansatz doch so schönen Kampagne benutzt wurden.

Sehr schade eigentlich, aber so hatten wir eben für unseren Kurs ein hübsches Lehrmodell. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und hoffe, Sie sind auch bei unserem Aufbaukurs dabei, wenn es heißt: "Meine Statistik - deine Statistik. Meinungsbildung per Rechenmodell". 
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ajki am 03. August 2015, 07:58:26
Zitat von: Groucho am 03. August 2015, 00:01:51
Dann noch die LNT-Hypothese, die sich auch krampfhaft hält, obwohl alles dagegen spricht.

"Alles"? Das wäre meiner Ansicht nach "falsch" im selben Sinne wie der merkwürdige Verallgemeinerungsanspruch dessen, was das IARC derzeit raushaut.

In einem ganz spezifischen Kontext ist die "LNT Hypothese" in pragmatischer Hinsicht offenbar brauchbar/nützlich, unabhängig von ihrer "Wahrheit(TM)". Ein Fehler ist es dann, wenn man diesen Kontext aufreißt und auf alle anderen Risikolagen und -bewertungen unangepaßt (und ohne saubere Methodik) überträgt.

Ein meiner Ansicht nach gutes Beispiel für die pragmatisch korrekte Anwendung wäre ein kurzes Positionspapier des schweizerischen BAG (dessen "Fan" ich seit dem ersten PEK-Stunt bin). Siehe:

Position der KSR/CPR zum LNT-Modell (Linear No-Treshold Model) (https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=5&cad=rja&uact=8&ved=0CDwQFjAEahUKEwiUn63Sp4zHAhVIFywKHVzRDHA&url=http%3A%2F%2Fwww.bag.admin.ch%2Fksr-cpr%2F04320%2F04356%2F04835%2Findex.html%3Flang%3Dde%26download%3DNHzLpZig7t%2Clnp6I0NTU042l2Z6ln1acy4Zn4Z2qZpnO2Yuq2Z6gpJCLe313e2ym162dpYbUzd%2CGpd6emK2Oz9aGodetmqaN19XI2IdvoaCUZ%2Cs-&ei=Zw2_VdTPKciusAHcorOABw&usg=AFQjCNHWuGFdBT6Aotm2YOmY1sI6ODub0w&bvm=bv.99261572,d.bGg) [pdf-Link] v. 14.11.2013
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 03. August 2015, 14:04:53
Zitat von: ajki am 03. August 2015, 07:58:26
Zitat von: Groucho am 03. August 2015, 00:01:51
Dann noch die LNT-Hypothese, die sich auch krampfhaft hält, obwohl alles dagegen spricht.

"Alles"? Das wäre meiner Ansicht nach "falsch" im selben Sinne wie der merkwürdige Verallgemeinerungsanspruch dessen, was das IARC derzeit raushaut.

Mit "alles" ist die Hypothese dahinter gemeint. Das Modell ist trotzdem brauchbar als vereinfachte Faustformel für den Alltag, klar. Halt wie man Grenzwerte unproblematisch festlegt im Sinne von "Was nicht da ist, kann auch nicht gefährlich werden".
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Typee am 04. August 2015, 07:43:53
Passt auch irgendwie hierher:

http://www.rp-online.de/leben/gesundheit/ernaehrung/wie-wirkt-sich-coca-cola-in-unserem-koerper-aus-aid-1.5283470

Ich hab schon seit Jahrzehnten keine Cola mehr getrunken, weil's mir nicht schmeckt. So ein Blödsinn geht mir trotzdem auf den Zeiger. Könnte mal jemand nachverfolgen, was der Genuss einer Handvoll Erdbeeren im Körper anrichtet? Wenn man das so aufbereitet, kommen bestimmt erschütternde Dinge ans Tageslicht.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Typee am 04. August 2015, 07:53:15
Und zurück zu Glyphosat:

Es geht tatsächlich etwas unaufgeregter: http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/glyphosat-vergiftete-debatte-1.2591316-3
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 05. August 2015, 12:16:41
Sehr lesenswerter Artikel von Ludger Weß zur Kampagnenfähigkeit grün-ökologischer Themen. Beiläufig weiß Weß auch Aktuelles zum Thema "Glyphosat in Muttermilch" zu berichten:

http://ludgerwess.com/nicht-kampagnenfaehig/
ZitatJüngstes Beispiel: Die ,,Muttermilchstudie" der Grünen, bei der mit einer nicht-validierten Probe in einer nicht näher charakterisierten Stichprobe von 16 Frauen Glyphosat im Nanogramm-Maßstab gefunden wurde. Die Meldung lief in allen großen Medien, Agenturen und öffentlich-rechtliche Sender eingeschlossen. Tenor: ,,Grüne schlagen Alarm – Pflanzenschutzmittel in Muttermilch gefunden". Nur wenige große Medien wie etwa ,,Der Stern" und ,,Die Welt" machten nicht mit.

Das Muster für die Kampagne der Grünen lieferte die amerikanische Bewegung ,,Moms across America" (MAA), die seit Jahren Sturm gegen Gentechnik, Pestizide und Monsanto zu laufen versucht, gern mit Behauptungen wie: ,,Wildtiere verschmähen GMOs, seit Einführung von GMOs sind Allergien um 400% gestiegen, Autismus hat dramatisch zugenommen, GMOs enthalten keinerlei Nährstoffe, aber lauter Gifte" usw. MAA ließ 2014 Muttermilch auf Glyphosat testen, mit ähnlich zweifelhaften Methoden und Vergleichsmaßstäben (Trinkwasser) und dem Ergebnis: ,,The levels found in the breast milk testing of 76 ug/l to 166 ug/l are 760 to 1600 times higher than the European Drinking Water Directive allows for individual pesticides."

Der Medienrummel um die MAA-Pressemitteilung veranlasste Wissenschaftler der Washington State University, eine gründliche Studie durchzuführen. Ein Team um Michelle McGuire, außerordentliche Professorin an der WSU School of Biological Sciences und Spezialistin für die Physiologie von Muttermilch, sammelte Urin und Muttermilch von 41 Frauen, die in Gegenden mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung lebten und in denen Glyphosat routinemäßig eingesetzt wird. 10 der Frauen lebten auf Bauernhöfen oder in unmittelbarer Nachbarschaft einer Farm, 23 ernährten sich konventionell und 5 hatten Umgang mit Glyphosat.

Bestimmt wurden Glyphosat und Glyphosat-Abbauprodukte, und zwar mit validierten Methoden der hochempfindlichen Flüssigkeitschromatographie / Tandem-Massenspektrometrie (LC/MS/MS), die für den Nachweis von Glyphosat optimiert war. Das Ergebnis: In keinem Fall konnten Glyphosat oder Glyphosat-Abbauprodukte in der Muttermilch nachgewiesen werden, selbst dann nicht, wenn im Urin der Frauen Glyphosat vorhanden war. Rückstände im Urin fanden sich nur bei wenigen Frauen und waren extrem niedrig. Es gab keine Unterschiede zwischen Frauen, die sich konventionell oder bio ernährten und auf dem Land oder in der Stadt lebten. McGuire kommt zu der Schlussfolgerung, es gebe keine Anzeichen dafür, ,,dass Glyphosat sich biologisch anreichert". Ihre Untersuchung zeige darüber hinaus, wie wichtig es sei, für komplexe biologische Substrate wie z. B. menschliche Milch sorgfältig validierte Methoden zu verwenden.

Die Studie wurde am 23.7. auf der Konferenz der Federation of American Societies for Experimental Biology in Big Sky, Mont. vorgestellt (https://news.wsu.edu/2015/07/23/wsu-researchers-find-u-s-breast-milk-is-glyphosate-free/#.VbUoZnjrh_0) und  wird demnächst in einer Fachzeitschrift veröffentlicht.

Bis heute hat kein deutsches Medium darüber berichtet. Entwarnungen sind nicht kampagnenfähig.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 05. August 2015, 16:06:01
Interessanter Artikel, ich schätze mal, da haben wir auch grad die Vorlage für die "Netzfrauen" gefunden.

Zitat von: ZKLP am 05. August 2015, 12:16:41
Zitat
Das Muster für die Kampagne der Grünen lieferte die amerikanische Bewegung ,,Moms across America" (MAA), die seit Jahren Sturm gegen Gentechnik, Pestizide und Monsanto zu laufen versucht, gern mit Behauptungen wie: ,,Wildtiere verschmähen GMOs, seit Einführung von GMOs sind Allergien um 400% gestiegen, Autismus hat dramatisch zugenommen, GMOs enthalten keinerlei Nährstoffe, aber lauter Gifte" usw.

ZitatEmpowered Moms, Healthy Kids

We are a national coalition of Unstoppable Moms committed to empowering millions to educate themselves about GMOs and related pesticides, get GMOs labeled and offer GMO free and Organic solutions

http://www.momsacrossamerica.com/

sympathisch :o
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Typee am 05. August 2015, 17:19:33
Die ahnen noch nicht, was sie sich damit einbrocken:

Zitatget GMOs labeled

denn:

ZitatGentechnikgegner fordern schon lange eine weitergehende Kennzeichnung von sogenanntem Genfood. Befürworter fordern nun überraschend sogar eine allumfassende Kennzeichnung. Gegen die wehren sich die Gentech-Gegner aber mit Händen und Füßen.

http://www.novo-argumente.com/magazin.php/novo_notizen/artikel/0001896

...unstoppable Moms...  :grins
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 11. August 2015, 22:09:11
ZitatEin harmloses Herbizid soll geopfert werden
Die Umweltszene schießt sich auf das Unkrautbekämpfungsmittel Glyphosat ein, weil es krebserregend sein soll. Tatsächlich wollen die Aktivisten ein Exempel statuieren. Die Kampagne ist nur der Anfang.

http://www.welt.de/debatte/article145116213/Ein-harmloses-Herbizid-soll-geopfert-werden.html

Der Artikel bekommt ein dickes Like von mir :)
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Sauropode am 11. August 2015, 22:12:24
Von mir auch, obwohl das ganze eher $) #) :facepalm ist.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 13. August 2015, 17:44:43
Wenn die Muttermilch"studie" der Grünen nicht gewesen wäre hätte die EU die Zulassungsverlängerung für Glyphosat einfach so durchgewunken!

So interpretiere ich zumindest dies:

https://www.facebook.com/baerbel.hoehn/posts/1016890955001193?comment_id=1016943984995890&reply_comment_id=1017878878235734&total_comments=10&comment_tracking=%7B%22tn%22%3A%22R2%22%7D
ZitatBärbel Höhn
In Europa gilt immer noch das Vorsorgeprinzip. Das sollte auch so bleiben. Wir wollen kein Experimentierfeld werden und erst einmal ausprobieren, was denn wirklich gefährlich ist. Eine unkritische Haltung gegenüber Gesundheitsgefährdungen wie ich sie hier bei einigen Beiträgen mitbekomme, entspricht nicht dem Gemeinwohl sondern einseitig bestimmten Lobbyinteressen. Auch bei Glyphosat haben wir mit unserer Aufklärung und der Muttermilchstudie erst einmal erreicht, dass die EU ihre Entscheidung über die Verlängerung der Zulassung von Glyphosat verschiebt.
10. August um 08:01
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Sauropode am 13. August 2015, 18:32:05
Dabei ist, so vermute ich, Glyphosphat nur ein Opfer der Gentechnikphobie. Jedenfalls wird bei den anderen und z.T. problematischeren Pestizide nicht so ein Bohei gemacht.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Typee am 25. September 2015, 10:50:45
Jetzt erwischt's den nächsten Zaubertrank: Grünen Tee.

http://www.t-online.de/lifestyle/besser-leben/testberichte/id_75542118/gruener-tee-im-test-kein-tee-ist-frei-von-schadstoffen.html?google_editors_picks=true

Und wer hat's besudelt? Mutter Natur.  :aetsch:  Pyrrolizidinalkaloide und Anthrachinon sind natürliche Bestandteile der Pflanze.

Wie entspannt trinkt sich da ein Eimerchen Kaffee.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 25. September 2015, 18:25:21
Zitat von: Typee am 25. September 2015, 10:50:45
Jetzt erwischt's den nächsten Zaubertrank: Grünen Tee.

Tee enthält auch die höchsten Mengen an Aluminium unter den (konsumierten) Pflanzen. Das Zeugs muss pures Gift sein, wahrscheinlich mit ein Grund, warum es so wenige Chinesen gibt ;)
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: sumo am 25. September 2015, 18:37:50
und irgendwo wurde letztens über Oxalsäure im Tee diskutiert. Alles extrem tödlich, deswegen werden die Japaner so alt und die Chinesen und Inder so viele....
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 27. September 2015, 17:46:42
Interessanter Artikel darüber, welche Herbizide in den Staaten durch Glyphosat "verdrängt" wurden. Anschauliche Charts inclusive:
About those harsher herbicides that glyphosate helped replace (http://www.crediblehulk.org/index.php/2015/06/02/about-those-more-caustic-herbicides-that-glyphosate-helped-replace-by-credible-hulk/)

Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 27. September 2015, 23:13:16
Das BfR hat nochmal nachgelegt und begründet sehr gut, warum die vom IARC verwendeten Studien einen krebserzeugende Wirkung (von Glyphosat) nicht belegen können. Komischerweise sieht das IARC das genau so. Die (epidemiologischen) Studien sind teilweise so schlecht, da kann man nur noch den Kopf schütteln. Es wurde gar nicht auf Glyphosat selbst untersucht, sondern nur nach Stoffgruppen, zu denen man Glyphosat gar nicht rechnen kann (Phosphorsäureester vs Phosphonate):

http://www.bfr.bund.de/cm/343/einschaetzung-des-bfr-zu-epidemiologischen-studien-ueber-kanzerogene-effekte-von-glyphosat-in-der-eu-wirkstoffpruefung.pdf
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: uran am 06. Oktober 2015, 22:13:36
Im Bundestag ging es wohl auch zur Sache.
Dem BfR wurde auch einiges vorgeworfen, sie hätten die "richtigen" Studien nicht ausgewertet, etc ..

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/der_krieg_um_glyphosat_wird_haerter (http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/der_krieg_um_glyphosat_wird_haerter)
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Scipio am 29. Oktober 2015, 16:13:17
Zu Glyphosat:

http://www.medien-doktor.de/umwelt/2015/10/streit-um-unkrautvernichter-glyphosat-niederlage-fuer-pestizid-freunde/
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: uran am 31. Oktober 2015, 07:23:05
Der Nabu empfiehlt den Einsatz von Glyphosat, scheinheiliges Pack!
http://www.topagrar.com/news/Home-top-News-Nabu-empfiehlt-Glyphosat-im-Naturschutz-2548675.html?ModPagespeed=noscript (http://www.topagrar.com/news/Home-top-News-Nabu-empfiehlt-Glyphosat-im-Naturschutz-2548675.html?ModPagespeed=noscript)
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Conina am 31. Oktober 2015, 09:29:38
Wir hatten 2009 die Empfehlung des Bundesamt für Naturschutz im Blog:
https://blog.psiram.com/2009/12/eine-unbequeme-wahrheit/
ZitatWirksamer sind kombinierte mechanisch-chemische Verfahren, z. B. das Abschneiden der Stämme und Einstreichen der Schnittstelle mit Round-Up. In belgischen Versuchen war das Einkerben der Stämme in 1 m Höhe mit anschließendem Sprühen eines Herbizids in die Kerbe im Sommer am erfolgreichsten. Auch in Berlin gab es erfolgreiche Versuche, dieses Verfahren ist aber nicht durch die seit dem 1.7.2001 geltende Gebotsindikation von Pflanzenschutzmitteln gedeckt.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: uran am 31. Oktober 2015, 18:25:43
https://schleswig-holstein.nabu.de/natur-und-landschaft/nabu-schutzgebiete/management/03415.html (https://schleswig-holstein.nabu.de/natur-und-landschaft/nabu-schutzgebiete/management/03415.html)

Oben ganz stolz:
ZitatInformationen zu Glyphosat
Roundup - Foto: Eric Neuling
E-Mail-Protest zeigt Erfolg

Zahlreiche Unternehmen wie Bauhaus, Obi und Hornbach kündigten an, auf das Pflanzengift zu verzichten. Nun muss der Online-Handel nachziehen!

Weiter unten konnte man seine alte Empfehlung nicht mehr so einfach stehen lassen:
ZitatFazit: Empfehlenswert (Einschränkung nur wegen des Herbizideinsatzes)
Und musste klar stellen, dass Glyphosat ja nun viel schlimmer ist.
Zitat[Hinweis des NABU: Der Herbizideinsatz mag als Ergebnis der in vergangenen Jahrzehnten gesammelten Erfahrungen ,,empfehlenswert" im Sinne von wirkungsvoll sein. Er kommt für den NABU aber aus grundsätzlichen Erwägungen und aufgrund der potentiell krebserregenden Wirkung von Glyphosat nicht infrage.]
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: HorstHuber am 02. November 2015, 09:27:19
Zitat von: uran am 31. Oktober 2015, 18:25:43

Zitat[Hinweis des NABU: Der Herbizideinsatz mag als Ergebnis der in vergangenen Jahrzehnten gesammelten Erfahrungen ,,empfehlenswert" im Sinne von wirkungsvoll sein. Er kommt für den NABU aber aus grundsätzlichen Erwägungen und aufgrund der potentiell krebserregenden Wirkung von Glyphosat nicht infrage.]

Wurde dieser Hinweis nicht erst eingefügt nachdem die Empfehlung öffentlich kritisiert wurde. Habe so etwas im Hinterkopf.

Erinnert mich an die Aktion als Lerchenfenster vom Nabu angelegt wurden und man die Landwirte fragte ob man Round up von ihnen dafür bekommen könne. Den Bewuchs mechanisch nieder zu halten war halt erstaunlicherweise doch mit Arbeit verbunden.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: uran am 02. November 2015, 12:36:58
Zitat von: HorstHuber am 02. November 2015, 09:27:19
[...]
Wurde dieser Hinweis nicht erst eingefügt nachdem die Empfehlung öffentlich kritisiert wurde. Habe so etwas im Hinterkopf.
Ja so ist es. Das steht auch im Topagrar Link.
Zitat von: HorstHuber am 02. November 2015, 09:27:19
Erinnert mich an die Aktion als Lerchenfenster vom Nabu angelegt wurden und man die Landwirte fragte ob man Round up von ihnen dafür bekommen könne. Den Bewuchs mechanisch nieder zu halten war halt erstaunlicherweise doch mit Arbeit verbunden.
Soooo faul wäre ja nicht einmal ich! Der Aufwand das Unkraut auf dem Fleckchen Erde niedrig zu halten hält sich nun wirklich in Grenzen. Das kann man auch mit der guten alten Sense machen, dann kommts nicht einmal zu Lärmbelästigung und Bodenerosion.
Hast du hierzu einen Beleg?
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 04. November 2015, 21:16:13
ZitatAm Montag Abend sendete der WDR die Dokumentation "Gift im Acker. Glyphosat, die unterschätzte Gefahr?" Dieser Film reiht sich ein in eine Serie von Filmen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, die die Debatte um Glyphosat ganz im Sinne von Big Green (Bündnis 90/Die Grünen, Greenpeace, BUND, Umweltinstitut München e.V. etc.) ausleuchten. Ich habe mal auf die Schnelle ein paar Informationen und Anregungen zusammen getragen:

http://schillipaeppa.net/2015/11/04/besser-gift-im-acker-als-gift-im-kopf-eine-filmkritik/
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Nogro am 05. November 2015, 11:14:39
Zitat von: eLender am 04. November 2015, 21:16:13
http://schillipaeppa.net/2015/11/04/besser-gift-im-acker-als-gift-im-kopf-eine-filmkritik/
ZitatBundesminister Christian Schmidt sagte gestern Abend im ZDF bei ,,Pelzig hält sich" zur Glyphosatdebatte:
,,Ich werde nicht wissenschaftliche Entscheidungen mit politischer Mauschelei machen, nein, wenn die Wissenschaft das so entscheidet, und wenn die das entscheidet so, dass nicht jeder Grüner damit einverstanden ist, dann tut es mir leid für die Grünen, aber nicht leid für die Wissenschaft."
Recht hat er!
Der Mann wird mir immer sympathischer.
Dazu:
http://cdn-storage.br.de/iLCpbHJGNL9zu6i6NL97bmWH_-bG/_AJS/5Akf9-rg/141126_1200_BAYERN-3-am-Vormittag_Satire-in-Not.mp3 (http://cdn-storage.br.de/iLCpbHJGNL9zu6i6NL97bmWH_-bG/_AJS/5Akf9-rg/141126_1200_BAYERN-3-am-Vormittag_Satire-in-Not.mp3)
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 05. November 2015, 23:57:55
Was anderes.
Ein Dr. Marino hat wohl in Argentinien Glyphosat in diversen Pflege- und Kosmetikprodukten aus Baumwolle nachgewiesen. Nicht wirklich erstaunlich, schließlich ist ein Großteil der Baumwolle RR-transgen. Selbst Bio-Baumwolle hilft da nicht unbedingt weiter (http://www.taz.de/!5148966/).

Während die "Systempresse" das Potential dieser Meldung offensichtlich noch nicht erkannt hat, ist es für "alternativen" Medien ein gefundenes Fressen:
Are you putting Monsanto in your vagina? 85% of tampons and feminine hygiene products contaminated with cancer-causing glyphosate herbicide (http://www.naturalnews.com/051669_tampons_glyphosate_GMO_cotton.html)

Ich mag das nicht kommentieren. Der Autor Mike Adams (https://www.psiram.com/ge/index.php/Mike_Adams) und seine naturalnews.com sind ja hinlänglich bekannt. Aber neben vielen dubiosen Seiten hat sich auch DRadio Wissen von dieser Story inspirieren lassen:

http://dradiowissen.de/beitrag/menstruation-die-gefahr-von-tampons
Zitat

Ein Team der argentinischen Universität La Plata hat Tampons, Mullbinden, Watte und Wundverbände auf Rückstände aus der Landwirtschaft hin untersucht. Und sie stellten fest: 85 Prozent der untersuchten Produkte enthielten Glyphosat-Rückstände. Die WHO hat das Pflanzenschutzmittel erst im März als wahrscheinlich krebserregend eingestuft.

Der Agrarkonzern Monsanto vertreibt das Pflanzenschutzmittel Roundup, darin ist Glyphosat enthalten. Das Gift wird auch bei Baumwolle gesprüht - und zwar, wenn sich die Blüten öffnen. Diese Baumwolle wird dann zu Tampons, Mullbinden etc. weiterverarbeitet.

DRadio-Wissen-Autor Pascal Fischer über Glyphosat in Tampons
"Die Vagina hat Schleimhäute, da wandert der wahrscheinlich krebserregende Stoff direkt in den Körper. Die Konzentration des schädigenden Stoffes ist so häufig 10 bis 80 mal höher, als würde man ihn schlucken."


Klickt man sich so durch die Links zu irgendwelchen dubiosen Seiten, stößt man auf folgenden Text:
Zitat"In terms of concentrations, what we saw is that in raw cotton AMPA dominates (39 parts per billion, or PPB, and 13 PPB of glyphosate), while the gauze is absent of AMPA, but contained glyphosate at 17 PPB," said Dr. Marino.
17 x 10-9! Krebs ist da ja quasi vorprogrammiert! :hirn: :hirn: :hirn:




Dies noch:
http://www.arztempfehlen.eu/de/aktuelles/krebs_durch_tampons/
Zitat"Die Viskose, die in Tampons verwendet wird, ist aus Zellstoff hergestellt. Wenn man es allerdings genau überprüft, findet man heraus, dass es keine Viskose-Bäume gibt und Bäume auch nicht plötzlich auf magische Weise Viskose produzieren. Um zu diesem Endprodukt zu kommen, bedarf es Hunderter von Chemikalien. Die Chlorbleiche im Zellstoff ist es, wo die größte Gefahr liegt. In dem Herstellungsprozess entstehen chlorierte Kohlenwasserstoffe, eine gefährliche Gruppe von Chemikalien mit Nebenprodukten, wie Dioxinen, einige der bekannten hoch toxischen Substanzen. Parts per Million in meiner Muschi!"
:crazy
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Krebskandidat am 06. November 2015, 21:01:37
Zitat
DRadio-Wissen-Autor Pascal Fischer über Glyphosat in Tampons
"Die Vagina hat Schleimhäute, da wandert der wahrscheinlich krebserregende Stoff direkt in den Körper. Die Konzentration des schädigenden Stoffes ist so häufig 10 bis 80 mal höher, als würde man ihn schlucken."

Im Gegensatz zum Darm besteht die vaginale Schleimhaut aus einem mehrschichtigen Epithel, dass ständig wächst und dessen obere Schicht abblättert. Das ist quasi ein ablativ-selbstreinigendes System. Wie das mehr Aufnehmen soll, als der einschichtige, auf Aufnahme spezialisierte Darm, erschließt sich mir nicht wirklich.  ::)
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: MrSpock am 10. November 2015, 12:13:42
Ich habe DIE Lösung für das Problem!
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Typee am 10. November 2015, 13:14:28
...auswaschbar...  ???
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: MrSpock am 10. November 2015, 15:23:40
Zitat von: Typee am 10. November 2015, 13:14:28
...auswaschbar...  ???

Ja, aber bloß keinen Weichspüler verwenden! Die Rauheit der Natur muss man spüren!
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Typee am 10. November 2015, 16:08:49
ZitatDu bestimmst, ob Fremdeinflüsse und Konsum  Dein Ich dominieren

Und dazu Recyclingmaterial   :rofl
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Nicht_Peter am 10. November 2015, 16:28:54
Das geht noch etwas alternativer und archaischer: https://www.wildnisfamilie.net/news/2015/9/18/menstruation-in-der-wildnis-nur-fuer-frauen

Deshalb heißt das Moos ja auch so: Weil es in die Möse kommt...
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Sauropode am 10. November 2015, 18:06:11
Sind im Moss nicht haufenweise Keime, die damit appliziert werden? Und dazu noch kleine Insekten, wie Springschwänze?  Und größere wie Ohrwürmer.?  ;D

Außerdem setzt man sich der Gefahr aus, sich die Eier der Fuchsbandwurms vaginal einzuverleiben.


Brrrrrrrr
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Conina am 10. November 2015, 18:33:10
Überleben Bärtierchen in so einer Umgebung?
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 10. November 2015, 18:36:31
Zitat von: Conina am 10. November 2015, 18:33:10
Überleben Bärtierchen in so einer Umgebung?

Höhlenbären ähm Tierchen vielleicht schon.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Sauropode am 10. November 2015, 18:38:53
Hm... Wenig Sauerstoff, dazu kommt das Immunsystem. Ich denke, die gehen da in eine Art Hibernation.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Typee am 12. November 2015, 16:02:44
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/neues-ergebnis-eu-behoerde-glyphosat-eher-nicht-krebserregend-13908578.html

Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 12. November 2015, 16:15:27
Zitat von: Typee am 12. November 2015, 16:02:44
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/neues-ergebnis-eu-behoerde-glyphosat-eher-nicht-krebserregend-13908578.html

Wer mit solchen Formulierungen ("eher nicht") an die Öffentlichkeit geht, braucht sich nicht zu wundern, wenn ihm das dann um die Ohren fliegt. Dilettantisch.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: mossmann am 30. November 2015, 11:02:19
Zeit:

http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2015-11/glyphosat-pflanzenschutzmittel-krebs-risiko
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Peiresc am 30. November 2015, 12:06:07
Zitat von: mossmann am 30. November 2015, 11:02:19
Zeit:

http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2015-11/glyphosat-pflanzenschutzmittel-krebs-risiko

Ich habe mir mal das zugrundeliegende Papier angeschaut:
ZitatThe IARC WG review found a significant positive trend for renal tumors in CD-1 mice[11], a rare tumor although no comparisons of any individual exposure group to the control group were statistically significant. A significant positive trend means that the pattern seen in the data supports an increasing risk with increasing dose.
http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2015-11/glyphosat-offener-brief.pdf
Ein ,,signifikant positiver Trend" also. Im Rest der Welt, außer in bestimmten Gegenden mit Faible für Paramedizin, ist etwas entweder ein Trend oder signifikant.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 30. November 2015, 12:15:30
Zitat von: mossmann am 30. November 2015, 11:02:19
Zeit:

http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2015-11/glyphosat-pflanzenschutzmittel-krebs-risiko

Was mir nicht in den Kopf will: Man setzt das Zeug doch nicht aus Spaß an der Freud' ein. Verbietet man es, muss es zwangsläufig eine Alternative geben, und letztlich kann nur so eine ("ganzheitliche") Abwägung sinnvoll sein. Würde man ganz verzichten - ich wette, der natürliche toxische "Beifang" bei der Ernte wäre deutlich problematischer.
Warum spricht nie einer über dieses eigentliche Problem?

Ist doch eine ähnliche Geschichte wie die deutlich gestiegene Zahl Toter im Autoverkehr, als nach 9/11 die Leute Angst vorm Fliegen hatten.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: mossmann am 30. November 2015, 12:23:54
Zitat von: Peiresc am 30. November 2015, 12:06:07
Zitat von: mossmann am 30. November 2015, 11:02:19
Zeit:

http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2015-11/glyphosat-pflanzenschutzmittel-krebs-risiko

Ich habe mir mal das zugrundeliegende Papier angeschaut:
ZitatThe IARC WG review found a significant positive trend for renal tumors in CD-1 mice[11], a rare tumor although no comparisons of any individual exposure group to the control group were statistically significant. A significant positive trend means that the pattern seen in the data supports an increasing risk with increasing dose.
http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2015-11/glyphosat-offener-brief.pdf
Ein ,,signifikant positiver Trend" also. Im Rest der Welt, außer in bestimmten Gegenden mit Faible für Paramedizin, ist etwas entweder ein Trend oder signifikant.

hmm, also du verordnest die Unterzeichner in bestimmte Gegenden mit Faible für Paramedizin?

Welche Gegenden sind das eigentlich genau?
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Peiresc am 30. November 2015, 12:38:33
Zitat von: mossmann am 30. November 2015, 12:23:54
Zitat von: Peiresc am 30. November 2015, 12:06:07
Zitat von: mossmann am 30. November 2015, 11:02:19
Zeit:

http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2015-11/glyphosat-pflanzenschutzmittel-krebs-risiko

Ich habe mir mal das zugrundeliegende Papier angeschaut:
ZitatThe IARC WG review found a significant positive trend for renal tumors in CD-1 mice[11], a rare tumor although no comparisons of any individual exposure group to the control group were statistically significant. A significant positive trend means that the pattern seen in the data supports an increasing risk with increasing dose.
http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2015-11/glyphosat-offener-brief.pdf
Ein ,,signifikant positiver Trend" also. Im Rest der Welt, außer in bestimmten Gegenden mit Faible für Paramedizin, ist etwas entweder ein Trend oder signifikant.

hmm, also du verordnest die Unterzeichner in bestimmte Gegenden mit Faible für Paramedizin?

Welche Gegenden sind das eigentlich genau?

Ich verorte keine Unterzeichner, sondern bestimmte Phrasen.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 30. November 2015, 12:46:50
Zitat von: Peiresc am 30. November 2015, 12:38:33
Ich verorte keine Unterzeichner, sondern bestimmte Phrasen.

Und diese Phrasen sind einigermaßen standardisiert. Müsste eigentlich jeder, der so eine Studie betextet, wissen. Wer sowas schreibt, weiß entweder nicht, was er tut, oder er hofft auf eine falsche Interpretation, wenn das dann journalistisch verwurstet wird, wovon man tatsächlich halbwegs sicher ausgehen kann.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: mossmann am 30. November 2015, 14:49:35
Ist mir jetzt neu, dass die angebliche Phrase ,,significant trend" ausschließlich von Paramedizinern benutzt wird ...
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Peiresc am 30. November 2015, 15:14:55
Zitat von: mossmann am 30. November 2015, 14:49:35
Ist mir jetzt neu, dass die angebliche Phrase ,,significant trend" ausschließlich von Paramedizinern benutzt wird ...

Wieso angeblich? Schau mal hier, da ist so was ähnliches auch vorgekommen:
Zitat von: pelacani am 10. Oktober 2015, 07:39:32
Im Übrigen sollte es den Leser zum Nachdenken anregen und zu Schlussfolgerungen führen, wenn er die elaborierte Methodik von Cochrane mit der Delphi-Methode  :teufel der EMA vergleicht. Dort ist auch was in den Tabellen gefettet, nämlich:
ZitatNot significant, but important trend:
Also beinahe positiv, und so wurde es offenbar gezählt.

Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ajki am 30. November 2015, 16:43:21
Zitat von: Peiresc am 30. November 2015, 12:06:07
Ein ,,signifikant positiver Trend" also. Im Rest der Welt ... ist etwas entweder ein Trend oder signifikant.

Soweit es die Lehre und Anwendung des Fachgebiets "Statistik" betrifft, "gibt" es so etwas wie einen "statistically significant trend". Im Rahmen verschiedener Analyseverfahren meint dieser (gebräuchliche) Begriff einen nachweisbaren Unterschied zu einer Null-Hypothese - ein mittels irgendeines statistischen Verfahrens ermittelter Trend ist danach sinnvoll, weil die diversen Datenpunkte nicht nur "random noise" sind.

Du schriebst von einem "zugrundeliegenden paper" - der inkriminierte Begriff taucht in dem "offenen Brief" auf (was also das "paper" ist). Hier liegt eventuell/vielleicht/möglicherweise das Problem vor, dass unabhängig von der Existenz des Begriffs und einer richtigen (sinnvollen) Nutzung Du (und andere) damit sehr richtig liegst, hier eine *unsaubere*/falsche Nutzung zu vermuten. Denn der "offene Brief" vertritt eine Meinung, eine Tendenz, eine Absicht und ist von daher nicht als "unparteilich" / strikt wissenschaftsorientiert einzuschätzen. Da im "offenen Brief" die allgemeinen IARC-Prozeduren verteidigt werden, die angeblich stringent in den Monographien angewendet werden und eine sichere, saubere prozedurale Bearbeitung der Analysen gewährleisten, könnte man annehmen, dass die Begriffsnutzung im Sinne der Prämissen und Definitionen der IARC-Monographien erfolgt. Allerdings kann man sich eben hier nicht sicher sein, dass das auch tatsächlich stimmt, dass die verkürzte Wiedergabe des IARC-Ergebnisses hier also richtig ist und man kann sich auch nicht sicher sein, dass die Passage der Monographie "stimmt" (dabei hilft die BfR-Evaluation auch nicht weiter - weiterhelfen würde nur die intensive Durchsicht und Prüfung der Monographie auf evtl. Mängel).
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Peiresc am 30. November 2015, 17:09:50
Zitat von: ajki am 30. November 2015, 16:43:21
Zitat von: Peiresc am 30. November 2015, 12:06:07
Ein ,,signifikant positiver Trend" also. Im Rest der Welt ... ist etwas entweder ein Trend oder signifikant.
Soweit es die Lehre und Anwendung des Fachgebiets "Statistik" betrifft, "gibt" es so etwas wie einen "statistically significant trend".
Ja, klar. Aber ich habe schon das Gefühl, dass genau das hier eben nicht gemeint ist - sonst wäre die Haltung des BfR schwer verständlich.
Das Wort ,,signifikant" bedeutet allgemein ,,statistisch abgesichert", aber wie im angeführten Phyto-Beispiel scheut man sich gelegentlich nicht, es als synonym mit ,,aus meiner Sicht bedeutsam" zu verwenden. Machen die Para-Heinis gerne.
Sicher bin ich natürlich nicht, denn ich habe nicht die beiden Stellungnahmen durchgewühlt. Es bleibt bei einer Vermutung.
ZitatAllerdings kann man sich eben hier nicht sicher sein, dass das auch tatsächlich stimmt, dass die verkürzte Wiedergabe des IARC-Ergebnisses hier also richtig ist und man kann sich auch nicht sicher sein, dass die Passage der Monographie "stimmt" (dabei hilft die BfR-Evaluation auch nicht weiter - weiterhelfen würde nur die intensive Durchsicht und Prüfung der Monographie auf evtl. Mängel).
So ist es. Aber ein weiterer Hinweis auf die Geisteshaltung des IARC wird schon der Umgang mit dem roten Fleisch sein. Ein Risiko zu verkünden, dass für genau null zu ergreifende Maßnahmen eine geeignete Grundlage ist – da stimmt was mit der Relation nicht. Besonders bezeichnend finde ich ja die Antwort auf die Geflügel-Frage (,,Sollen wir jetzt Geflügel und Fisch essen?" – ,,Das haben wir nicht untersucht"), denn sie ist eigentlich eine Antwort auf die Frage, die offenbar niemand dem IARC gestellt hat: ,,Was soll's?" - Es muss etwas geschehen, aber fragt nicht uns, was eigentlich geschehen muss.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ajki am 30. November 2015, 19:47:41
Zitat von: Peiresc am 30. November 2015, 17:09:50
sonst wäre die Haltung des BfR schwer verständlich. [+ weitere Einordnungen bzgl. BfR]

Das ist wirklich etwas, was allen (also: Presse/Öffentlichkeit, uns hier, den sich auf den Schlips getreten fühlenden IARC-Leuten uswusf) derzeit wirklich schwer zu schaffen macht: man sieht BfR/EFSA und die IARC-Position als einander "widersprechende" Positionen (in gewisser Hinsicht auch von den beiden Parteien selbst). Das stimmt nur insofern, als ein Apfel und eine Birne unterschiedliche Früchte sind, jedoch eben keine Gegensätze. Aufgabe der EFSA/des BfR war die Bewertung, ob nach bestem Kenntnisstand bei sachgerechter Anwendung von glyphosathaltigen Herbiziden eine solche Gefahr ausgeht, dass Gefährdungsschwellen überschritten werden oder wenigstens eine einigermaßen klare (bezifferbare) Gefährdungslage für Anwender und Umwelt besteht. Das ist ein so dermaßen anderer Betrachtungsfall, dass sich eine Vergleichbarkeit zur IARC-Perspektive gar nicht ergibt. Auch das BfR hat keine Probleme damit, den Stoff selbst als "wahrscheinlich (prinzipiell) krebserregend" zu bezeichnen - aber darum geht es ja der EFSA nicht. Es kann nun mal nicht aus der 2a/b-Einstufung des IARC irgendwas folgen, sonst müßte ja aller möglicher (Alltags-)Kram direkt verboten werden. Auch die bekannten "Südamerika"-Probleme, die auch schon mal Thema anläßlich eines tendenziösen Medienproduktes hier Thema waren, bei der die Grenzen "sachgemäßer Anwendung" mit höchster Wahrscheinlichkeit brutal durchbrochen werden (obwohl sie natürlich auch in Argentinien und ähnliche als Regularium theoretisch gültig sind), bringen das BfR/die EFSA überhaupt nicht weiter - man kann ja nicht auf Verdacht eines möglichen Anwendungsverstoßes hin Verbote erlassen, obwohl es überhaupt keine Indizien für Überdosierungen in breitem Ausmaß gibt.

Es sind zwei verschiedene Paar Schuhe und die ganze vermeintliche Frontstellung zweier Institutionen ist in Wahrheit keine.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 30. November 2015, 22:09:46
Zitat von: ajki am 30. November 2015, 19:47:41
Es sind zwei verschiedene Paar Schuhe und die ganze vermeintliche Frontstellung zweier Institutionen ist in Wahrheit keine.

Warum gießt dann Christopher Portier mit seinem offenen Brief an die EU-Komission noch mal Öl ins Feuer, indem er explizit die Kompetenz von EFSA und BfR in Frage stellt?
Zitat von: PortierThe EFSA decision, based upon the Renewal Assessment Report [2] provided by
the German Federal Institute for Risk Assessment (BfR), runs counter to the
finding earlier this year by the International Agency for Research on Cancer
(IARC), the highly respected cancer arm of the World Health Organization that
glyphosate is a probable human carcinogen.
[...]
We reviewed these two differing decisions on the human carcinogenicity of
glyphosate and conclude that the IARC WG decision is by far the more credible.
[...]
In contrast, the BfR decision is not credible because it is not supported by the
evidence and it was not reached in an open and transparent manner.
Christopher Portier ist Co-Autor der IARC-Monographie, als einziger Invited Specialist der IARC-Arbeitsgruppe. Außerdem haben von den 18 Members (http://monographs.iarc.fr/ENG/Meetings/vol112-participants.pdf) der IARC-Arbeitsgruppe immerhin acht den offenen Brief des Professor Portier unterzeichnet:
Gloria M. Calaf, Francesco Forastiere, Lin Fritschi, Charles W. Jameson, Hans Kromhout, Matthew K. Ross, Ivan I. Rusyn, Consolato Maria Sergi


Portier war auch als Sachverständiger im Bundestag geladen:
https://www.bundestag.de/blob/387784/b62a3d21cdbca4efcb6f5823f182cd77/stellungnahme_portier-data.pdf

Gleich zu Beginn reitet er auf einer Studie Eriksson etal.(2008) (http://onlinelibrary.wiley.com/store/10.1002/ijc.23589/asset/23589_ftp.pdf?v=1&t=ihmfj9cg&s=79d03373f6bbef4753154b8ab578759d2947f1e7) herum, die vom BfR als "nicht verlässlich" eingestuft worden sein soll.
Ich habe diese Studie mal durchgelesen; demnach kommen fast alle angegebenen Wirkstoffe als Krebsursache in Frage (Table II, Table IV: Odd Rato > 1). Dabei ist davon auszugehen, dass genau die gleiche Gruppe (die Landwirte) dem Wirkstoff Glyphosat ausgesetzt war, welche auch mit den anderen gelisteten Wirkstoffen hantiert hat (Wer sonst kannte zum Befragungszeitpunkt schon Glyphosat oder MCPA oder 2,4-D oder ...?).
Aussagekraft bzgl. Glyphosat ist also gleich Null.
Wenn die IARC so etwas tatsächlich als relevantes Indiz für die Karziogenität von Glyphosat einstuft, ist das für eine wissenschaftliche Institution schon sehr bedenklich....
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 30. November 2015, 23:00:03
Zitat von: ZKLP am 30. November 2015, 22:09:46
Warum gießt dann Christopher Portier mit seinem offenen Brief an die EU-Komission noch mal Öl ins Feuer, indem er explizit die Kompetenz von EFSA und BfR in Frage stellt?

Der hat wahrscheinlich ein riesen Ego und kann es nicht verkraften, dass Hensel ihm damals bei der Bundestagsanhörung erklären musste, warum die epidemiologischen Studien für so eine Bewertung nicht taugen (hast Du ja auch nochmal schön erklärt). Das Ganze ist nichts neues, haben wir hier im Faden auch schon durchgekaut. Der Brief hat mit einem wissenschaftlichen Standpunkt nichts zu tun, ist reine Polemik und übelste Verleumdung. Der Herrn muss wirklich eine Schlag weg haben, das BfR und die Efsa als Lügenapparate zu bezeichnen.

Nochmal: das BfR hat ein mehrfaches an Studien in die Bewertung einbezogen. Dazu zählen auch hunderte Zulassungsstudien, die zwar (mehrheitlich) nicht veröffentlicht sind, die aber herstellerunabhängig durchgeführt werden, und zwar nach sehr hohen Standards (was keiner, auch nicht das IARC, in Frage stellt). Die IARC hat nur öffentlich zugängliche Studien bewertet, die zum Teil so schrottig sind, dass das BfR diese nicht berücksichtigen konnte. Die haben ganz klare Vorgaben, welche Standards von Studien eingehalten werden müssen.

Der Brief erinnert ein wenig an die angeblich 100 Klimaforscher die den menschengemachten Klimawandel als Lüge ablehnen.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ajki am 30. November 2015, 23:05:22
Zitat von: ZKLP am 30. November 2015, 22:09:46
Warum gießt dann Christopher Portier mit seinem offenen Brief an die EU-Komission noch mal Öl ins Feuer

Eben ... wie oben schon erwähnt: alle, inklusive der sich auf den Schlips getreten fühlenden IARC-Leute. Irgendwo neulich in einem Interview, das auch hier verlinkt wurde, hat er schon in Richtung BfR-Assessment (vor offizieller Herausgabe) getönt, wenn die es "richtig" beurteilen "würden", "müßten" sie zum selben Ergebnis kommen wie er. Das war klar die erste, eindeutige Äußerung von einem IARCler, die darauf deutet, dass vonseiten IARC-Vertreter die eigene Rolle mißinterpretiert und die Rolle der EFSA und ihre Assessment-Ziele fehlinterpretiert wird. Ebenfalls lang weiter oben oder anderswo hatten im Zusammenhang auch schon einige spekuliert, das IARC (bzw. die genannten Vertreter) verfolgen mindestens in diesem Fall (aber wohl auch in anderen Fällen) eine Agenda - die Vorab-Äußerung war in meinen Augen dafür ein weiteres Indiz. Die Vertreter des IARC haben sich so eingebunkert in ihrer eigenvermeintlichen Expertise, dass sie gar nicht mehr aus dem eigenen Loch heraus kommen. Dazu im Gegensatz haben Vertreter des BfR schon den Parlamentariern und der Öffentlichkeit langatmig Rede und Antwort gestanden (s. die diversen pdf zum Fall alleine in den letzten Monaten) in Richtung auf differente Betrachtung und Berücksichtigung auch der IARC-Bezüge und andere Aufgabe und "sachgemäße Anwendung" und whatnot - und sie hätten genauso gut auch gegen Wände reden können. Alle einschlägig vorab orientierten Monsanto-ist-der-Teufel-Vertreter haben alle Erklärungen des BfR (ähnlich den IARC-Vertretern) schlicht&simpel als unglaubwürdig abgetan und werden auch dabei bleiben (inklusive etlicher Journos, die wir hier in diversen threads auch schon in Beispielen durchgehechelt haben).

Das Ganze ist zu einem "grundsätzlichen Differenzansatz" aufgeblasen von der Gentechnik-Gegnerseite (also auch die gekränkten Seralini-Unterstützer). Da kommen sie nicht runter. Deshalb wäre es meiner Ansicht nach so wichtig, von einem sehr guten, sehr unabhängigen und sehr genau arbeitenden Kompetenz-Team eine saubere Betrachtung der Monographie mit kritischem Ansatz durchzuführen - sonst bleibt der ganze Schanzberg an "Glyphosat tötet"-Übertreibung auf ewig erhalten. Aber leider hört man bislang noch nichts davon (man hört von grundsätzlichen Assessments zur Risikoforschung und Bewertungsprozeduren im Bereich WHO, um die verschiedenen Bodies wieder auf eine gemeinsame Linie zu bringen - damit kriegt man aber die existierende Monographie nicht korrigiert/relativiert. Und es "riecht" nach Deckelung von oben und würde somit weiteren Verschwörungstheorien Vorschub leisten).
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 01. Dezember 2015, 18:28:56
Zitat von: ajki am 30. November 2015, 23:05:22
Deshalb wäre es meiner Ansicht nach so wichtig, von einem sehr guten, sehr unabhängigen und sehr genau arbeitenden Kompetenz-Team eine saubere Betrachtung der Monographie mit kritischem Ansatz durchzuführen - sonst bleibt der ganze Schanzberg an "Glyphosat tötet"-Übertreibung auf ewig erhalten.

Bitteschön: http://www.bfr.bund.de/cm/343/behoerden-der-eu-mitgliedstaaten-bescheinigen-der-bfr-bewertung-der-iarc-monographie-zu-glyphosat-hohe-wissenschaftliche-qualitaet-und-aussagekraft.pdf

Die WHO führt momentan auch noch ein sog. Divergenzverfahren zur Monographie des IARC durch. Man will feststellen, warum es eine andere Agentur (JMPR) nicht als krebserregend eingestuft hat (wie alle anderen Agenturen und Behörden weltweit auch...).

Bei dem Brief muss man aufpassen, es ist keine offizielle Stellungnahme des IARC, auch wenn er von einigen Gutachtern des selbigen stammt. Soweit man das lesen kann, sind sich BfR und IARC sogar darin einig, dass Glyphosat zumindest in der vorgesehenen Anwendung kein Krebsrisiko birgt. Das IARC stellt sowieso lediglich fest, dass Glyphosat "wahrscheinlich" (im Sinne von "möglicherweise") karzinogen ist. Das bedeutet, es kann nicht ausgeschlossen werden, dass beim Menschen beobachtete Fälle nicht auch andere Ursachen haben können. Mit "signifikanter Trend" ist übrigens die Dosis-Wirkungs-Beziehung gemeint, die man in einigen epidemiologischen Studien gefunden haben will.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: uran am 01. Dezember 2015, 19:19:17
Zitat von: eLender am 30. November 2015, 23:00:03
Zitat von: ZKLP am 30. November 2015, 22:09:46
Warum gießt dann Christopher Portier mit seinem offenen Brief an die EU-Komission noch mal Öl ins Feuer, indem er explizit die Kompetenz von EFSA und BfR in Frage stellt?

Der hat wahrscheinlich ein riesen Ego und kann es nicht verkraften, dass Hensel ihm damals bei der Bundestagsanhörung erklären musste, warum die epidemiologischen Studien für so eine Bewertung nicht taugen (hast Du ja auch nochmal schön erklärt). Das Ganze ist nichts neues, haben wir hier im Faden auch schon durchgekaut. Der Brief hat mit einem wissenschaftlichen Standpunkt nichts zu tun, ist reine Polemik und übelste Verleumdung. Der Herrn muss wirklich eine Schlag weg haben, das BfR und die Efsa als Lügenapparate zu bezeichnen.
Man sollte auch bedenken, dass es ihm ja nicht um niedrigere Grenzwerte geht, sondern um die Zulassung an sich.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ajki am 02. Dezember 2015, 07:31:21
Zitat von: eLender am 01. Dezember 2015, 18:28:56
Bitteschön:

Genau so etwas meine ich *nicht*. Anscheinend muß ich mich hier klarer ausdrücken.

Die derzeit beste Methode, um zu "korrekten" Aussagen in (natur)wissenschaftlichen Papieren zu kommen (also das gesamte Bündel von rechnerische Richtigkeit, methodische/methodologische Richtigkeit/Berechtigung, formal richtige Hypothesenbildung und sachlich richtige Form der Prüfung......>) ist der (anonymisierte) "peer review". Ich will hier gar nicht erst anfangen darüber zu debattieren, was die vielfältigen Schwächen in der realen Organisation des peer review-Prozesses genau sind und wo sie liegen - ich will hier nur darauf hinaus, dass die Qualität einer Arbeit maßgeblich davon abhängt, dass sie einem möglichst rigiden, "guten" peer review-Prozeß unterliegt VOR Veröffentlichung.

Von einem solchen qualitätsstiftenden Prozess wird in vielen anderen Bereichen aus unterschiedlichen Gründen abgewichen. Bücher/Lehrbücher z.B. unterliegen einem editoriellen Qualitätssicherungsprozess, der (selten) sogar ein (abgewandeltes) anonymisiertes peer review umfassen kann, dies aber in aller verlegerischer Regel aufgrund von Kostendrücken bei Erstausgabe nicht tut - man geht bei erfolgreichen Ausgaben (stillschweigend) davon aus, dass evtl. notwendige fachliche Anpassungen in Folgeauflagen eingearbeitet werden (vielleicht aufgrund von öffentlicher Kritik am Inhalt der aktuellen Ausgabe). In Ämtern/Institutionen wird auf äußeren (anonymisierten) peer review grundsätzlich verzichtet zugunsten eines "inneren" Qualitätssicherungsprozesses - man beordert (läßt beordern) eine gewisse Anzahl von Experten, die kommissionsartig im Konsens-Prinzip die schlussendliche Veröffentlichung verantworten. Das klappt *dann* gut, wenn *keine* originäre Forschungsleistung zu erbringen ist in der Publikation, sondern "nur" ein Bewerten (häufig aufgrund vielfältiger anderer peer-reviewed Bewertungen) und ein ordnendes Zusammenfassen der Beobachtungen/Ergebnisse anderer Arbeiten. Die "Autorität" (die "Amtlichkeit") gewinnt eine solche Publikation durch die Norm, die aufgrund der solide zusammengetragenen Information den eigentlichen Zweck der amtlichen Bemühung darstellt.

Bei dieser Form der Qualitätssicherung kann eine ganze Menge schief gehen (mindestens genauso viel wie beim anonymisierten peer review-Prozeß). Zum Beispiel kann aufgrund der inhärenten institutionellen Eigenschaften eine Hierarchie entstehen, die Einem oder Wenigen die Kontrolle über Inhalte überläßt und dadurch einen ganz erheblichen Bias in das "amtliche" paper einbringt - und das genau und gewollt auch so beabsichtigt ist aufgrund der politischen Vorgaben an das Amt (u.a. und z.B durch gesteuerte Stellenbesetzung). Oder ein Lead Author in einer schwach hierarchisch kontrollierten Institution usurpiert durch geschickte Netzwerkerei die konsensuelle Qualitätssicherung mit "eigenen" Leuten (wodurch so etwas wie ein "pal review" entsteht). Oder eine beauftragte Expertenkommission geht über den Grundauftrag des Kompendierens hinaus und leistet mehr oder weniger offensichtlich originäre interpretative Arbeit *ohne* eigenständigen externen peer review (und vor dem Hintergrund eines "organisierten" inneren pal-Kreises).

Folge: obwohl die "amtliche" Publikation ihre Autorität bis zu einer Revision irgendwann in der Zukunft weiterhin beansprucht, können ihre Inhalte (also die aufgelisteten Gründe, die zu der Norm führen) durchaus fehlerhaft sein und zumindest soweit es Qualitätssicherungsprozesse betrifft mit Mängeln behaftet sein. Aber die Norm ist nach Publikation in der Welt.

Ich selbst (wie irgendwo weiter oben schon mal angesprochen) "glaube" auf jeden Fall nicht an die Richtigkeit der Ergebnisse im Bereich "non-Hodgkin Lymphoma" bzw. an die Solidität der korrelativen Ergebnisse der originären Arbeitsleistung in der IARC-Monographie. Des weiteren und unabhängig von den vielen grundsätzlichen Problemen mit Tierversuchsstudien (soweit es ihre Übertragbarkeit betrifft) "glaube" ich der IARC-Monographie nicht, soweit es originäre statistische Untersuchungen auf der Grundlage von gesammelten Fremddaten betrifft.

Es fehlt am qualitätsstiftenden peer review-Prozess für die originäre Arbeitsleistung der IARC-Experten. Das ist institutionsseitig so "gewollt", macht es aber nicht besser. Um dieser IARC-Monographie zu "trauen", muß für mich (zumindest) ein unabhängiger peer review-Prozeß nachgeholt werden. Allermindestens für die hoch überraschenden Ergebnisse hinsichtlich non-Hodgkin.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 02. Dezember 2015, 23:59:06
Zitat von: ajki am 02. Dezember 2015, 07:31:21
Genau so etwas meine ich *nicht*.

Das hatte ich mir beinahe gedacht ;)

Also, das IARC und auch das BfR bewerten Studien, die ein peer-review durchlaufen haben. Wir wissen alle, dass das nur ein Minimalstandard in der Wissenschaft ist und noch lange keine Alleinaussage zur Güte bzw. Verwendbarkeit einer Studie aussagt (siehe die Regenwürmer und die Boku). Das BfR wertet überwiegend Studien aus, die strenge Richtlinien befolgen müssen, die also ein bestimmtes Schema für toxikologische Tests einhalten. Solche Standards sind international festgelegt, da kann kein Labor einfach mal so ein anderes Design wählen. Solche Studien sind erst einmal recht solide. Daneben gibt es die ganzen öffentlich zugänglichen Studien, die teilweise recht frei bestimmte Designs verwenden. Die Aussagen, die sich aus solchen Studien ableiten lassen, sind nicht immer das, was man eigentlich wissen will. Leider wird in dem Bereich auch gerne einmal getrickst (Seralini, ick hör dir...). Dann gibt es auch noch epidemiologische Studien, die prinzipiell nur gewisse Hinweise geben können, aber aufgrund methodischer Schwächen nie eine Ursache-Wirkungs-Beziehung aufklären können.

Solche Reviews bzw. Metastudien, wie die des BfR und des IARC werten solche Studien nur aus. Dabei gibt es unterschiedliche Kriterien, welche Studien für welchen Aussagen überhaupt in Frage kommen. Bei den Kriterien unterscheiden sich die beiden Institutionen, das IARC ist da wohl etwas weniger wählerisch. Die Kriterien sind öffentlich einsehbar (habe ich mir aber nicht im Detail angesehen). Zu fordern, dass die Studien einem peer-review unterzogen werden sollen, damit man sozusagen eine objektive Bewertung deren Validität bekommt, ist eine etwas merkwürdige Forderung. So etwas endet in einem ewigen Regress. Man kann sich sachlich mit den unterschiedlichen Kriterien in den Reviews auseinandersetzen, das BfR gibt dazu ja Hinweise. Dass das BfR und die Efsa irgendwie unwissenschaftlich gearbeitet haben sollen, ist ein Mythos, der komischerweise auch von Teilen des IARC konstruiert wird. Wie wir wissen, sind solche Mythen schwer zu zerschlagen und dienen nur einem bestimmten Zweck. Wer so etwas glauben will, der glaubt es auch, wenn ein mathematischer Beweis das Gegenteil belegen würde.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ajki am 03. Dezember 2015, 08:44:43
Meinem Eindruck nach gelingt es mir nach wie vor nicht, meine (rein persönliche) Meinung hier deutlich rüberzubringen - oder wir reden hier aneinander vorbei.

Zitat von: eLender am 02. Dezember 2015, 23:59:06
Solche Reviews bzw. Metastudien, wie die des BfR und des IARC werten solche Studien nur aus.

Ich habe in *dieser* Sache bislang in den BfR-Unterlagen keine Auffälligkeiten gesehen - insofern scheint es mir unstrittig, dass im Rahmen seiner Aufgabenstellung und seines Auftrags das BfR (bzw. in der Folge der Zuarbeit die EFSA) so gearbeitet hat, wie es ein Amt/eine Institution tun soll. Einiges könnte besser dokumentiert sein, manches könnte "besser" offengelegt werden, die Öffentlichkeitsarbeit könnte "geschickter" sein usw. Aber rein von der Sache her erscheint die fachliche Arbeit und die diversen Schlußfolgerungen daraus stringent über die Jahre (Jahrzehnte) und sachgemäß (auch in der Methodik).

Anders jedoch in dieser Sache und anderen kürzlichen Reviews das IARC. Nach Erscheinen habe ich wie viele andere auch natürlich aufgrund der Vorab-Erklärungen die Monographie aufmerksam, wenn auch nicht methodisch durchgesehen. Mir scheint es an verschiedenen zentralen Stellen so zu sein, dass über ein Kompendieren, ein Review oder ein nachvollziehbares Akkumulieren homogenisierter Daten hinausgegangen wird in mindestens einigen zentralen Bereichen. Nur aufgrund Anwendung eigener Interpretationsleistungen unter eigener (selektiver) Anwendung statistischer Methoden scheint es mir möglich zu sein, zu einigen fundamentalen Aussagen überhaupt gelangen zu können - der errechnete Korrelationszusammenhang "non-Hodgkin" sticht hier besonders ins Auge. Meiner Ansicht nach wird dieser Sachverhalt noch unterstützt durch einen bestimmten "Gestus" der IARC-Verantwortlichen in dieser Sache, wie er sich in öffentlichen Interviews zeigt - sie gerieren sich dort wie "men on a mission", die etwas gefunden haben, das sie erwartet haben zu finden.

Zitat von: eLender am 02. Dezember 2015, 23:59:06
Zu fordern, dass die Studien einem peer-review unterzogen werden sollen, ... ist eine etwas merkwürdige Forderung. ...
So etwas endet in einem ewigen Regress. ...

Zur Klarstellung: ich fordere keinen "peer review" für die Monographie - u.a. weil es eben nicht geht und weil die Anwendung von peer review-Prozessen nur dann Sinn machen würde, wenn sie vor Publikation eigenständiger Forschungsleistungen stattfindet. *Hätte* eine Art qualitätsstiftender externer anonymisierter "peer review"-Prozeß auf die Monographie angewendet stattgefunden, dann bezweifele ich unbedingt, dass z.B. die klare Festlegung auf korrelativen Nachweis im Review-Teil "non-Hodgkin" durchgegangen wäre - das ist methodisch mit hoher Wahrscheinlichkeit viel zu dünn, um so eine Eindeutigkeit zu rechtfertigen.

Nun ist die Monographie mit ihrem Urteil "2A" aber in der Welt und wird (wie unter anderem hier in den diversen threads ersichtlich) von einer großen Anzahl von Gruppierungen höchst aktiv zur Durchsetzung ihrer Ansichten und Interessen genutzt. Es ist keine der vielen mehr oder weniger unerheblichen Beiträge einer Institution zu Basisdaten und Skalen, die von einer Globalinstitution zu generalpräventiven Maßnahmen mitgenutzt werden - wäre das so, könnte man ohne weiteres mit einem weiteren der vielen (eigentlich: unzähligen) Stoffe leben, für den irgendein Institut der WHO eben eine grundsätzliche Gefährdungsemissivität festgestellt hat. Durch die Instrumentalisierung dieser Monographie (ähnlich wie bei Wurst/Fleisch, bei Schwach(st)strahlenquellen und anderswo) durch *Dritte* gewinnt die Frage, ob das, was in dieser Arbeit steht, "richtig", "falsch", "nicht ausreichend begründet" etc. ist, eine ganz erhebliche Wichtigkeit in der völlig anderen Welt der "politischen"/gesellschaftlichen Dimension. Da der Name gefallen ist oben, kann er als Analogie auch hier gut genutzt werden: es ist genau wie bei den Schrottstudien von Seralini u. vglb. - dessen Publikationen hatten/haben den Zweck der Mobilisierung von Meinungen und das ist ihnen auch ausgesprochen gut gelungen. *Nur* durch ganz massiven, langanhaltenden und im Grunde angesichts der geringen Bedeutsamkeit der Publikationen *untypischen* Druck von vielen Wissenschaftlern und Forschern ist es gelungen, einen Teil der Seralini-Propagandaprodukte aus dem seriösen wissenschaftlichen Diskurs zu entfernen. Und selbst das ist angesichts der butterweichen Formulierungen im Fachblatt anläßlich der Zurückziehung nicht in der notwendigen Schärfe erfolgt (von der beinahe schon bewundernswerten Chuzpe Seralinis mal ganz abgesehen, den Schrott auch noch open access und unter Umgehung von review-Prozessen eiskalt neu zu veröffentlichen).

Man kann das als unwirksamen "unendlichen Regress" ansehen - und soweit es den strikt wissenschaftlichen Diskurs betrifft (oder auch den Diskursprozess zwischen Behörden) stimme ich diesem kritischen Ansatz auch zu. Wenn in der Fachwelt offengelegt ist, dass eine Arbeit mit Mängeln behaftet ist, wird sie durch Nicht-Zitation/-Verbreitung letztlich genügend gut "eliminiert" - es ist in der Fachwelt noch nicht einmal nötig, eine bekannt schlechte Arbeit zurückzuziehen. Aber dieses Feld ist durch die Eingriffe der Dritten verlassen worden - hier geht es nun um öffentlichen Diskurs von Nichtfachleuten, u.a. auf "politischem" Feld. Dort ist prinzipiell jeder Diskurs "unendlich" und solange nicht abschließbar, bis eine "Synthese"-Ebene erreicht ist und sozusagen der Streitpunkt entfällt. Hier führt ein Ignorieren eines falschen Sachverhalts nicht zu konstruktivem Weiterbeschäftigen mit relevanten Themen, sondern zum weiteren Anwachsen destruktiver Strömungen. (Das ist ein grundsätzliches Problem: "natur"wissenschaftlich orientierte Leute glauben oft, sie müßten sich auf politisch/sozialem Feld nicht weiter mit "irrationalen" Dingen beschäftigen, weil man ja "nur" auf die Formel, den physikalischen Sachverhalt, die gut funktionierende Modellierung schauen müsse und dann wäre das Problem aus der Welt - so funktioniert aber sozialer Diskurs nicht)

Wenn man sich nicht die Mühe macht, einen unrichtigen Sachverhalt dieser Monographie (und ähnlicher) angemessen gut zu kritisieren, dann ist "unendlicher Regress" durch verstärkte Destruktion die Folge und nicht das erhoffte Verschwinden der Instrumentalisierung durch Dritte.

Zitat von: eLender am 02. Dezember 2015, 23:59:06
Wie wir wissen, sind solche Mythen schwer zu zerschlagen und dienen nur einem bestimmten Zweck. Wer so etwas glauben will, der glaubt es auch, wenn ein mathematischer Beweis das Gegenteil belegen würde.

Eben. Wenn aber die notwendige Aktivität, der notwendige Diskurs, das Engagement in der Sache verweigert wird (zu teuer, zu viel Arbeit, nicht relevant genug...), dann "gewinnt" die Monsanto-wird-uns-alle-töten-Fraktion. Und alle verlieren.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 03. Dezember 2015, 23:55:27
Ich finde, gerade das BfR macht ein sehr gute Öffentlichkeitsarbeit. Es gibt zig Stellungsnahmen, auch warum man bestimmte Studien anders bewertet als das IARC (Links sind weiter oben zu finden). Warum aber solche Brandbriefe wie die aktuelle Hetzschrift durch alle Gazetten gereicht werden, die Stellungnahmen aber nur auf den Seiten des BfR zu finden sind, weiß Gott alleine ;)
Ich bin kein Pressesprecher des BfR, aber die haben keinen leichten Stand. Alleine die Vorwürfe hier (es gäbe keine vernünftige Erklärung zu den Differenzen der beiden Institutionen) zeigt das ziemlich bildhaft.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 04. Dezember 2015, 10:16:03
Zwar OT, aber vielleicht interessiert den einen oder anderen der aktuelle Stand der Zulassung weiterer GMO-Herbizidtoleranzen in den Staaten. Habwegs brauchbarer Artikel zum Thema sind ja leider rar:

http://www.nytimes.com/2015/11/26/business/epa-revokes-approval-of-new-dow-herbicide.html?_r=2


Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass die Kombination von 2,4-D (https://de.wikipedia.org/wiki/2,4-Dichlorphenoxyessigs%C3%A4ure) und Dicamba (https://de.wikipedia.org/wiki/Dicamba) hierzulande gerne im Baumarkt verkauft wird, als Unkrautvernichter für Rasen. Scheinbar ein lohnendes Geschäft, sind aktuell doch rund 100 Produkte mit dieser Kombination zugelassen, teils mit so blumigen Namen wie "Rasenfreund Dicotex" oder "Mariechen's Unkrautvernichter + Rasendünger".
Daraus lässt sich doch auch eine Story basteln. Es wird also nicht langweilig.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: uran am 04. Dezember 2015, 12:13:24
Zitat von: ZKLP am 04. Dezember 2015, 10:16:03
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass die Kombination von 2,4-D (https://de.wikipedia.org/wiki/2,4-Dichlorphenoxyessigs%C3%A4ure) und Dicamba (https://de.wikipedia.org/wiki/Dicamba) hierzulande gerne im Baumarkt verkauft wird, als Unkrautvernichter für Rasen. Scheinbar ein lohnendes Geschäft, sind aktuell doch rund 100 Produkte mit dieser Kombination zugelassen, teils mit so blumigen Namen wie "Rasenfreund Dicotex" oder "Mariechen's Unkrautvernichter + Rasendünger".
Daraus lässt sich doch auch eine Story basteln. Es wird also nicht langweilig.
Bei TTIP wir bereits mit "Agent Orange" für 2,4D hausieren gegangen. Aber Mariechen's Unkrautvernichter ist schon putzig.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Typee am 07. Dezember 2015, 12:01:00
Here we go again:

http://www.derwesten.de/panorama/rewe-erntet-shitstorm-nach-foodwatch-warnung-id11353226.html

Nicht dass mich Mineralölbestandteile aus Papier- und Pappverpackungen sonderlich wundern würden. Es sieht aber so aus, als laufe der gleiche Mechanismus ab wie in der Glühfosaat-Geschichte: Schadstoff und Risikobewertung geraten durcheinander.

ZitatZudem verweist Rewe auf ein Gutachten des Bunds für Lebenmittelrecht und Lebensmittelkunde. Der Verband der Lebensmittelwirtschaft schreibt: ,,Die von Foodwatch festgestellten Mengen von aromatischen Mineralöl-Kohlenwasserstoffen (MOAH) liegen (...) unterhalb der Nachweisgrenze von 0,0005 g/kg Lebensmittel."

...wobei hier "unterhalb der Nachweisgrenze" nicht ganz richtig ist: die Stellungnahme der BLL findet man hier: http://www.bll.de/de/der-bll/positionen/bll-stellungnahme-foodwatch-studie-mineraloel. Für einen shitstorm reicht es im Zeitalter der Netzhysterie allemal.

Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: uran am 07. Dezember 2015, 12:16:08
Komisch, die REWE Gruppe war doch die Erste die eingeknickt ist und Roundup aus dem Sortiment gezogen hat. Ganz brav und einsichtig, ohne Verweis auf Grenzwerte und Abwägungen. Bei Gentechnik in Futtermitteln haben sie sich auch als Ökoversteher ausgegeben. Undank ist der NGO Welten Lohn.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Typee am 08. Dezember 2015, 11:02:30
Zum Vergleich:

eine echte Gesundheitsgefahr aus dem Essen: http://www.faz.net/aktuell/finanzen/aktien/warum-macht-mexikanisches-fast-food-krank-13954216.html?google_editors_picks=true

und eine hysterisch wahrgenommene: http://www.welt.de/wirtschaft/article149730510/Warum-Rewe-jetzt-gegen-Foodwatch-zurueckschlaegt.html?wtmc=google.editorspick?wtmc%3Dgoogle.editorspick&google_editors_picks=true

Alleine in Deutschland gibt es, trotz enormer Verbesserungen, immer noch deutlich über 15.000 (gemeldete) Salmonellosefälle  (http://de.statista.com/statistik/daten/studie/2673/umfrage/salmonellen-anzahl-von-erkrankungen-seit-2001/) pro Jahr. Das mach bei einer Letalität von etwa 1 Promille fünfzehn bis zwanzig eindeutig identifizierbare Todesfälle. Wie lange müsste man wohl auf einen Erkrankungsfall an irgend etwas warten, der auf den Genuss von Weichweizengrieß einer bestimmten Sorte und Marke aus einem bestimmten Verpackungstyp und mit einer solchen Kontamination an der Nachweisgrenze zurückgeht?
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 10. Januar 2016, 23:36:39
Hm, vll. ist das Bienensterben doch für was gut: wir wenden dann nicht mehr vegiftet, wenn wir Honig essen:

https://www.test.de/Honig-Riskante-Stoffe-gefunden-4957907-0/

Also, ein Teelöffel geht, wer mehr nimmt, muss den Löffel abgeben. Das Thema ist ja nicht neu, geistert aber immer mal wieder an die Oberfläche. Ganz persönlich halte ich die Schwelle der Undedenklichkeit (NOEL) für kaum nachvollziehbar. Natürlich ist auch #Mutter Natur nicht harmlos, aber a bisserl Gift geht immer ;)

Edith: Link korrigiert!
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: celsus am 11. Januar 2016, 01:17:33
Keshe, Rossi, freie Energie, CO2-Leugnung, Schwurbelgalore, alles dabei. Aber kein Honig, oder kommt der an anderer Stelle?
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 11. Januar 2016, 07:36:14
eLender meint wohl die Pyrrolizidinalkaloide (hierzulande z.B. aus Jakobskreuzkraut stammend) im Honig. Das Thema ploppte jüngst mal wieder hoch:
https://www.test.de/Honig-Riskante-Stoffe-gefunden-4957907-0/


Zur Risikoabschätzung: Die FAQ des BfR wurde letzmalig August 2014 aktualisiert:
http://www.bfr.bund.de/cm/343/fragen-und-antworten-zu-pyrrolizidinalkaloiden-in-lebensmitteln.pdf

Und speziell zum Honig:
https://de.wikipedia.org/wiki/Honig#Als_Nahrungsmittel
ZitatDer Honigbedarf wird in Deutschland nur zu 20 % mit deutschem Honig gedeckt. [...] Hauptlieferland ist Argentinien, gefolgt von Mexiko, Chile und Uruguay.
Da macht es natürlich gaaaanz viel Sinn, dass die Diskussion regelmäßig auf das heimische Jakobskreuzkraut beschränkt wird.
(Das stört aber nicht wirklich, schließlich bietet das Thema "JKK" reichlich Stoff für Comedy (http://www.ln-online.de/Lokales/Ostholstein/Jakobskreuzkraut-Nabu-erstattet-Anzeige-gegen-freiwillige-Pfluecker) vom Feinsten (http://www.welt.de/regionales/hamburg/article147336554/Jakobskreuzkraut-Nabu-gegen-Habeck-und-die-CDU.html).  :Popcorn: )
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 11. Januar 2016, 11:36:06
Zitat von: celsus am 11. Januar 2016, 01:17:33
Keshe, Rossi, freie Energie, CO2-Leugnung, Schwurbelgalore, alles dabei. Aber kein Honig, oder kommt der an anderer Stelle?

Sorry, falscher Link. Da kommt nix mehr mit Honig. Irgendwie hatte meine Zwischenablage ein loses Brett.

Zitat von: ZKLP am 11. Januar 2016, 07:36:14
eLender meint wohl die Pyrrolizidinalkaloide (hierzulande z.B. aus Jakobskreuzkraut stammend) im Honig. Das Thema ploppte jüngst mal wieder hoch:
https://www.test.de/Honig-Riskante-Stoffe-gefunden-4957907-0/

Danke, genau den Link wollte ich posten. Ich hätte gestern wohl nicht 2 Löffel Honig essen sollen, der Wink des Sensenmann hatte mich abgelenkt.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 11. Januar 2016, 12:36:10
Zitat von: eLender am 11. Januar 2016, 11:36:06Ich hätte gestern wohl nicht 2 Löffel Honig essen sollen,
Oha! Böse Sache...

Was empfiehlt das Psiram-Wiki in so einem Fall, um die Überdosis Pyrrolizidinalkaloid wieder los zu werden?
Zehn MMS-Darmspülungen? Oder reicht es aus, sich zwei Wochen lang einen eigens dafür angeschafften Hildegard-Orgonakkumulator auf den Kopf zu kloppen (Symbolvideo (https://youtu.be/gRB45Jv6lW8))?

Gute Besserung!   :taetschel:
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: duester am 11. Januar 2016, 13:11:27
Zitat von: eLender am 11. Januar 2016, 11:36:06
Ich hätte gestern wohl nicht 2 Löffel Honig essen sollen, der Wink des Sensenmann hatte mich abgelenkt.

Ach, Schnickschnack! Nichts, was ein längerer Ayurveda-Urlaub mit Entgiftung nicht wieder hinkriegt. (http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/ayurveda-medikament-lebensbedrohliche-vergiftungsgefahr-a-1050322.html)
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 11. Januar 2016, 16:49:15
Danke für die Anteilnahme! Ich hatte zuerst ja die Giftnotrufzentrale angerufen, die haben mich aber angesichts der hohen Dosis (2 VOLLE Teelöffel!!!) an einen affiliierten Bestatter verwiesen (die haben da scheinbar ein Sponorship). Ich habe dann tatsächlich ins Wiki geschaut und mich für Detox-Produkte entschieden. In der nächsten Notfall-Apotheke habe ich mir dann 2 Detox-Pflaster gekauft, die ich noch vor Ort geschluckt habe. Einen Einlauf mit Rohrreiniger habe ich auch noch gemacht. Jetzt geht es wieder ein wenig bergauf, es wäre aber trotzdem nett, ihr könntet noch ein paar Kuhfladen etwas Agnihotra anzünden und feinstoffliche Heilenergie auf mich richten. Sicher ist sicher.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: duester am 12. Januar 2016, 20:19:04
+++ Breaking News +++

http://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/steht-ein-krebserregendes-lebensmittel-in-allen-kuechenschraenken-2016011153745
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 12. Januar 2016, 21:01:49
Zitat von: duester am 12. Januar 2016, 20:19:04
+++ Breaking News +++

http://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/steht-ein-krebserregendes-lebensmittel-in-allen-kuechenschraenken-2016011153745

ZitatIn der Studie war zu beobachten, dass in der kontrollierten Testgruppe etwa 30 Prozent der Versuchstiere nach sechs Monaten Brustkrebs entwickelten. Gaben die Wissenschaftler den Tieren aber Zucker, stieg die Krebsrate auf maximal knapp 60 Prozent an.

Großes Kino. Ein Krebsstamm, der Krebs entwickelt.

ZitatDie Forscher folgerten, dass Fructose (die beiden Komponenten von Saccharose sind Glucose und Fructose) die Zutat war, die es dem Krebs erleichtert sich zu entwickeln. Fructose ist häufig ein Bestandteil von Haushaltszucker und kann auch in flüssigen Süßstoff enthalten sein.

Ganz klar: Ab jetzt kein Obst mehr. Ich wusste es schon immer.

Generell aber die sicherste Methode, keinen Krebs zu bekommen ist, auf jegliches Essen zu verzichten.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Sauropode am 12. Januar 2016, 21:09:59
Zitat von: duester am 12. Januar 2016, 20:19:04
+++ Breaking News +++

http://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/steht-ein-krebserregendes-lebensmittel-in-allen-kuechenschraenken-2016011153745

Ich dachte nun naiverweise daran, dass man endlich mal den Küchenschrank aufräumen sollte.

(http://cdn2.spiegel.de/images/image-467475-panoV9free-hemc-467475.jpg)
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Nogro am 12. Januar 2016, 21:13:11
Zitat von: Groucho am 12. Januar 2016, 21:01:49
Generell aber die sicherste Methode, keinen Krebs zu bekommen ist, auf jegliches Essen zu verzichten.
Stimmt nicht, bei 100% Lichtnahrung kann sich ein Melanom entwickeln.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: duester am 12. Januar 2016, 21:18:46
Zitat von: Nogro am 12. Januar 2016, 21:13:11
Zitat von: Groucho am 12. Januar 2016, 21:01:49
Generell aber die sicherste Methode, keinen Krebs zu bekommen ist, auf jegliches Essen zu verzichten.
Stimmt nicht, bei 100% Lichtnahrung kann sich ein Melanom entwickeln.

Und wenn man sich erstmal bewusst macht, was so alles die Plazenta-Schranke überwindet, ist direkt nach der Geburt wieder zurückkrabbeln auch keine Option mehr.

Wenn bei einem so stark beforschten Thema es den Forschern "endlich" gelungen ist, einen Zusammenhang zu zeigen, dann können wir schon mal anfangen auf Retraction Watch Ausschau nach der Studie zu halten.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Krebskandidat am 12. Januar 2016, 22:58:09
Mal sehen, wie lange Doro braucht, um davon Wind zu bekommen.  :schlaeger

Apropos Netzfrauen: Selbst die "Wir haben es satt!"-Demonstranten wollen sie nicht mehr.

Zitat... am 16.Januar 2016 findet wieder die "Wir haben es satt" - Demo in Berlin statt. Viele demonstrieren gegen die Machenschaften der großen Agrarkonzerne - u.a. auch gegen ‪#‎Monsanto‬.
Das Komitee Monsanto-Tribunal hatte darum gebeten, hier vor der Menschenmenge sprechen zu dürfen. Schließlich gehen wir mit Monsanto in Den Haag im Oktober vor dasTribunal und verklagen Monsanto wegen Menschenrechtsverletzung.
Nach langem hin und her - dürfen wir nicht vor der Menschenmenge sprechen. ...

Ich bin untröstlich.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 13. Januar 2016, 19:09:38
Zitat von: Groucho am 12. Januar 2016, 21:01:49
ZitatDie Forscher folgerten, dass Fructose (die beiden Komponenten von Saccharose sind Glucose und Fructose) die Zutat war, die es dem Krebs erleichtert sich zu entwickeln. Fructose ist häufig ein Bestandteil von Haushaltszucker und kann auch in flüssigen Süßstoff enthalten sein.

Und aus was nochmal besteht Honig zum größtenTeil? Ich fühle mich plötzlich wieder so komisch, ich glaube es geht zu ende :ohnmacht:(gut, der Smiley ist nicht ganz genderkonform, andere Baustelle...)

Zitat von: Krebskandidat am 12. Januar 2016, 22:58:09
Apropos Netzfrauen: Selbst die "Wir haben es satt!"-Demonstranten wollen sie nicht mehr.

Die haben selbst die Doro satt. Man traut sich ja schon eine Menge an Geschwurbel zu, aber die Doro, die muss ja nun wirklich nicht sein. Doro kann die dann wegen des Dorozids vor ein Tribunal zerren. Ey, leg dich ned mit Doro an :schlaeger
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: duester am 13. Januar 2016, 19:14:38
Zitat von: eLender am 13. Januar 2016, 19:09:38
Und aus was nochmal besteht Honig zum größtenTeil? Ich fühle mich plötzlich wieder so komisch, ich glaube es geht zu ende :ohnmacht:(gut, der Smiley ist nicht ganz genderkonform, andere Baustelle...)
:aetsch:

Ich freue mich darüber, dass du im Angesicht deines baldigen Ablebens in dieser Frage ein bisschen Sensibilität entwickelt hast.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 13. Januar 2016, 19:36:03
Zitat von: duester am 13. Januar 2016, 19:14:38
Ich freue mich darüber, dass du im Angesicht deines baldigen Ablebens in dieser Frage ein bisschen Sensibilität entwickelt hast.

Im Vergiftungs-Dilirium flüsterte mir ein rosa Einhorn zu, dass wir eine Gender-Debatte wg. der Smileys nötig hätten ;)

(um das kosmische Gleichgewicht wieder ins Lot zu bringen, ist zu fordern, dass das Ohnmächtigwerden auch Männern gestattet werde. Nee, anders: dass das Ohnmächtigwerden mit Weiblichkeit verbunden wird, ist ein Mittel der Verfestigung patriachaler Herrschaftsstrukturen. Nee, so: derjenige, der sich die Smileys ausgedacht hat, ist ein neoliberaler Macho mit Oberlippenbart. Ihr wisst, was ich meine :angel:) )
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: duester am 13. Januar 2016, 19:50:48
Zitat von: eLender am 13. Januar 2016, 19:36:03
Zitat von: duester am 13. Januar 2016, 19:14:38
Ich freue mich darüber, dass du im Angesicht deines baldigen Ablebens in dieser Frage ein bisschen Sensibilität entwickelt hast.

Im Vergiftungs-Dilirium flüsterte mir ein rosa Einhorn zu, dass wir eine Gender-Debatte wg. der Smileys nötig hätten ;)

??? Du ... ähem ... siehst gestriegelte rosa Einhörner? Also, ich wäre mit solchen Sichtungen in einem Skeptiker-Forum ja zurückhaltend. So wegen Ruf, und Gruppen-Kohärenz, und so. Gerade, wenn das Verfassen deines Nachrufes ansteht. Sonst endet das noch so:

https://www.psiram.com/ge/index.php/eLender (https://www.psiram.com/ge/index.php/Einhorn)
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Sauropode am 13. Januar 2016, 21:12:17
Zitat von: duester am 13. Januar 2016, 19:50:48
Zitat von: eLender am 13. Januar 2016, 19:36:03
Zitat von: duester am 13. Januar 2016, 19:14:38
Ich freue mich darüber, dass du im Angesicht deines baldigen Ablebens in dieser Frage ein bisschen Sensibilität entwickelt hast.

Im Vergiftungs-Dilirium flüsterte mir ein rosa Einhorn zu, dass wir eine Gender-Debatte wg. der Smileys nötig hätten ;)

??? Du ... ähem ... siehst gestriegelte rosa Einhörner? Also, ich wäre mit solchen Sichtungen in einem Skeptiker-Forum ja zurückhaltend. So wegen Ruf, und Gruppen-Kohärenz, und so. Gerade, wenn das Verfassen deines Nachrufes ansteht. Sonst endet das noch so:

https://www.psiram.com/ge/index.php/eLender (https://www.psiram.com/ge/index.php/Einhorn)



ZitatIch bin grundsätzlich bereit, über die Existenz von rosa Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.

Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 13. Januar 2016, 21:24:09
Blasphemie! Es gibt nur EIN rosa Einhorn, und dieses ist unsichtbar!  :Opa:
. (https://de.wikipedia.org/wiki/Unsichtbares_rosafarbenes_Einhorn)
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 13. Januar 2016, 22:04:04
Momentchen mal, wir wollen hier keine Gerüchte köcheln und sehen uns mal die Fakten an. Ich habe nicht so ein Ding, wie es in unserem Wiki wohnt! Nein, ich bin ja hochgradigst seriös und kaufe mir nur Sachen, die auch wirklich funktionieren. Meins ist ein ausgestopftes Nashorn, das ich rosa angemalt habe. Es soll das letzte seiner Art gewesen sein, war als Auslaufmodell also recht günstig. Das geöffnete Maul nutze ich als Tabletständer. Mit dem Tablet channel ich das sog. Internetz (Kanal 3 des Routers). Und was da für Sachen zu sehen sind, ich kann euch sagen.. :o
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: duester am 13. Januar 2016, 22:14:09
Zitat von: eLender am 13. Januar 2016, 22:04:04
... Geschwurbel über Einhörner und Channeling ...

:'( Er war mal einer von uns. Und er war einer von den Besten! Jetzt ist er von uns gegangen. Am Ende seines Lebens war die kühle Ratio wohl zu viel für ihn. Ein schwerer Fall von Nobel-Disease (http://rationalwiki.org/wiki/Nobel_disease), würde ich sagen. Liebe Brüder und Schwestern im Verstand, lasst uns die Köpfe senken und eLender gedenken.





#Gedenken












#ImmerNochGedenken













#SoNeGedenkMinuteKannGanzSchönLangWerden









So, genug gedenkt. Wer schreibt was für den Blog?



Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 13. Januar 2016, 23:16:49
Zitat von: duester am 13. Januar 2016, 22:14:09
Und er war einer von den Besten!

Das ist soooo wahr :grins

Erst Lemmy, dann David und dann noch das. Das hat doch alles keinen Sinn mehr. Oh, ich führe Selbstgespräche :-[
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Sauropode am 13. Januar 2016, 23:18:00
es fing schon mit Freddy Mercury an.... :-\
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 13. Januar 2016, 23:26:45
Zitat von: Sauropode am 13. Januar 2016, 23:18:00
es fing schon mit Freddy Mercury an.... :-\

Jaja, Quecksilber soll auch nicht gerade gesund sein. Apropos Pfefferminz:

http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-19715-2016-01-11.html

(bin immer noch am Wischen, da ich gerade genüsslich meine wohlverdiente Tasse Pfefferminztee der Marke Rewe schlürfte, als ich den Artikel las *prust*)
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Sauropode am 13. Januar 2016, 23:36:52
Weissu, dann kannse Dir ohne schlechtes Gewissen die Kante geben. Iss eh alles ungesund.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 13. Januar 2016, 23:45:12
Zitat von: Sauropode am 13. Januar 2016, 23:36:52
Weissu, dann kannse Dir ohne schlechtes Gewissen die Kante geben. Iss eh alles ungesund.

Du empfiehlst also ernsthaft, Pfefferminztee mit Honig zu süßen? Noch bevor der erste Schluck den Magenpförtner erreicht, wirst Du dreimal widerrufen :grins
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: grober_unfug am 14. Januar 2016, 06:47:53
Moin,
wenn das aus Verunreinigungen mit anderen Pflanzenteilen kommt, dann heisst die Abhilfe hier Monokultur im Gewächshaus.  8)

Zitat
Du empfiehlst also ernsthaft, Pfefferminztee mit Honig zu süßen? Noch bevor der erste Schluck den Magenpförtner erreicht, wirst Du dreimal widerrufen :grins
Kräuterinfusion geht ohne Geschmacksverstärker?
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 14. Januar 2016, 11:19:23
Die nächste Sau wird durchs Dorf getrieben:

http://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft/studie-von-pestizid-experten--oeko--oder-konventionelle-produkte--der-pestizid-vergleich,10808230,33515302.html
ZitatDie meisten Lebensmittel aus konventioneller Landwirtschaft sind so stark mit Rückständen von Insekten- und Unkrautvernichtungsmitteln belastet, dass sie nicht als Säuglingsnahrung verkauft werden dürften. Demgegenüber halten 95 Prozent der ökologisch erzeugten Produkte den Grenzwert für Säuglingsnahrung von 0,01 Milligramm pro Kilo ein. Das zeigt eine Studie, die der renommierte Pestizid-Experte Lars Neumeister im Auftrag der Grünen im Bundestag erstellt hat.

Wie wird man renommierter Pestizid-Experte?
So:
http://www.pestizidexperte.de/biografie.php
:facepalm


Zur Studie geht's hier (http://www.gruene-bundestag.de/themen/agrar/bio-isst-besser_ID_4397744.html).
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 14. Januar 2016, 17:47:44
Zitat von: grober_unfug am 14. Januar 2016, 06:47:53
wenn das aus Verunreinigungen mit anderen Pflanzenteilen kommt, dann heisst die Abhilfe hier Monokultur im Gewächshaus.

Entweder das, oder man spitzt das Feld vorher mit Glyphosat tot. Es sind ja nicht selten die Bioprodukte, die die höchsten Verunreinigungen mit Unräutern aufweisen. Aber die Gefahr wird aus einer anderen Ecke kommend wahrgenommen.

Zitat von: ZKLP am 14. Januar 2016, 11:19:23
ZitatDie meisten Lebensmittel aus konventioneller Landwirtschaft sind so stark mit Rückständen von Insekten- und Unkrautvernichtungsmitteln belastet, dass sie nicht als Säuglingsnahrung verkauft werden dürften. Demgegenüber halten 95 Prozent der ökologisch erzeugten Produkte den Grenzwert für Säuglingsnahrung von 0,01 Milligramm pro Kilo ein. Das zeigt eine Studie, die der renommierte Pestizid-Experte Lars Neumeister im Auftrag der Grünen im Bundestag erstellt hat.

Die Grünen geben mal wieder eine Studie bei einem unbefangenen Experten in Auftrag und zeigen sich dann erwartungsgemäß empört. Dass sich in konventionellen Obst und Gemüse höhere Pestizidgehalte finden, ist ein Skandal sondergleichen, was schlimmeres kann man sich gar nicht ausmalen!!! Ob das jetzt ein Gesundheitproblem darstellt, ist nicht weiter interessant. Dann wird erwartungsgemäß mal wieder das Verbot von Glyphosat gefordert, auch wenn dessen Gehalte gar nicht expilzit aufgeführt werden. Es wird ja nur der Summenparameter "Pestizidgehalt" genannt. Man hätte auch mal z.B. Aflatoxine messen können, da hätte Bio wahrscheinlich schlechter abgeschnitten. Aber selbst dann gibt es gesundheitlich keinen großen Unterschied: in den niedrigen Konzentrationen sind solche Stoffe recht harmlos. Die übliche Panikmache halt. Ich habe momentan gar nicht die Muse, mir die "Studie" anzusehen, das ist sowas von vorhersagbar :gaehn:
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: grober_unfug am 14. Januar 2016, 18:27:10
Hi,
Zitat von: eLender am 14. Januar 2016, 17:47:44
Entweder das, oder man spitzt das Feld vorher mit Glyphosat tot. Es sind ja nicht selten die Bioprodukte, die die höchsten Verunreinigungen mit Unräutern aufweisen. Aber die Gefahr wird aus einer anderen Ecke kommend wahrgenommen.
Glyphosat ginge wohl auch, aber da ist der Ruf so schlecht. Das die Bio Produkte gerne mal mit irgendwas gemischt sind ist mir auch schon untergekommen, ich finde das auch nicht so schlimm, in Spuren ist das fast alles egal und ich bin kein Allergiker, nur mit "besserer Qualität" sollte man mir da nicht kommen. Über besseren Geschmack könnte man noch diskutieren, da sind Aussagen aber grundsätzlich sehr gefährlich wenn ohne kontrollierte Testumgebung ermittelt.
Ansonsten: "It's not a bug, it's a feature!" :laugh:

Zitat
Zitat von: ZKLP am 14. Januar 2016, 11:19:23
ZitatDie meisten Lebensmittel aus konventioneller Landwirtschaft sind so stark mit Rückständen von Insekten- und Unkrautvernichtungsmitteln belastet, dass sie nicht als Säuglingsnahrung verkauft werden dürften. Demgegenüber halten 95 Prozent der ökologisch erzeugten Produkte den Grenzwert für Säuglingsnahrung von 0,01 Milligramm pro Kilo ein. Das zeigt eine Studie, die der renommierte Pestizid-Experte Lars Neumeister im Auftrag der Grünen im Bundestag erstellt hat.

Die Grünen geben mal wieder eine Studie bei einem unbefangenen Experten in Auftrag und zeigen sich dann erwartungsgemäß empört. Dass sich in konventionellen Obst und Gemüse höhere Pestizidgehalte finden, ist ein Skandal sondergleichen, was schlimmeres kann man sich gar nicht ausmalen!!! Ob das jetzt ein Gesundheitproblem darstellt, ist nicht weiter interessant. Dann wird erwartungsgemäß mal wieder das Verbot von Glyphosat gefordert, auch wenn dessen Gehalte gar nicht expilzit aufgeführt werden. Es wird ja nur der Summenparameter "Pestizidgehalt" genannt. Man hätte auch mal z.B. Aflatoxine messen können, da hätte Bio wahrscheinlich schlechter abgeschnitten. Aber selbst dann gibt es gesundheitlich keinen großen Unterschied: in den niedrigen Konzentrationen sind solche Stoffe recht harmlos. Die übliche Panikmache halt. Ich habe momentan gar nicht die Muse, mir die "Studie" anzusehen, das ist sowas von vorhersagbar :gaehn:
Auf den ersten Blick klingt der Werdegang passend für die geforderte Expertise, wenn man sich die Stationen anguckt kriegt man das Gefühl der Mensch wäre etwas persönlich vorbelastet was den Ausgang seiner Gutachten angeht.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Peiresc am 14. Januar 2016, 20:48:47
Zitat von: grober_unfug am 14. Januar 2016, 18:27:10
kriegt man das Gefühl der Mensch wäre etwas persönlich vorbelastet was den Ausgang seiner Gutachten angeht.

Ich habe das Gutachten mal überflogen. Was mir persönlich (ich bin Laie) auffällt: es handelt sich um eine Sekundärauswertung von bereits erhobenen Daten, scheint mir. Das ist durchaus legitim, aber es ist nicht dasselbe wie eine eigene Forschungsarbeit, und die Ergebnisse wären prinzipiell eher zur Generierung von Hypothesen als zu deren Bestätigung geeignet. Und bei der entsprechenden persönlichen Überzeugung müssen die Daten dann nur solange umarrangiert werden, bis das vorab ohnehin Gewusste herauskommt. Die weitreichenden und von den eigenen Ergebnissen nicht gedeckten Schlussfolgerungen deuten ebenso darauf.

Noch ein bisschen cherry-picking:
ZitatDie Bio-Landwirtschaft steht damit nicht nur in Bezug auf den Umweltschutz und Ökonomie [meine Hervorhebung] (siehe Crowder & Reganold 2015) viel besser da als die konventionelle Landwirtschaft sondern produziert auch wesentlich geringer belastete Lebensmittel.
Aber dann bräuchte man doch gar nicht einzugreifen, denn die ,,Bio-Landwirtschaft" sollte sich im Selbstlauf durchsetzen.

ZitatEchter staatlicher Verbraucherschutz sollte aktiv die Produktionsformen fördern, die die stoffliche Belastung der Verbraucher*innen verringern. Daher muss es einen Paradigmenwechsel bei der Festlegung von Rückstandshöchstgehalten geben.
Echter Verbraucherschutz dient dazu, gesundheitliche Gefahren zu minimieren. Aber das kann man so nicht aussprechen, denn die gesundheitlichen Gefahren waren nicht im Fokus der Studie.

ZitatGegenwärtig dienen Rückstandshöchstgehalte schlichtweg der rechtlichen Absicherung der pestizidabhängigen Landwirtschaft, ihrer Zulieferer und des Lebensmittelhandels. Sie sollten aber auf der Pflanzenschutzmethode beruhen, die die geringsten Rückstände verursacht.
Sie sollten auch weiterhin auf der Gefährlichkeit beruhen.

Überhaupt sollte sich die Pestizid-Lobby mal ein neues Wort für ,,Pestizid" ausdenken. Pest und Tod in einem Wort, das ist doch schon etymologisch belastend.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 14. Januar 2016, 20:56:44
Zitat von: Peiresc am 14. Januar 2016, 20:48:47
Überhaupt sollte sich die Pestizid-Lobby mal ein neues Wort für ,,Pestizid" ausdenken. Pest und Tod in einem Wort, das ist doch schon etymologisch belastend.

So ähnlich doof wie Antibiotika.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Sauropode am 14. Januar 2016, 21:05:56
Pflanzenschutzmittel.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 14. Januar 2016, 21:11:03
Oder kurz: PSM.
"Pestzid" ist ein Anglizismus, der erst in jüngerer Zeit von Grünen und NGOs salongfähig gemacht wurde. Mir rollen sich immer noch jedes mal die Fußnägel hoch...


Zitat von: eLender am 14. Januar 2016, 17:47:44Dann wird erwartungsgemäß mal wieder das Verbot von Glyphosat gefordert, auch wenn dessen Gehalte gar nicht expilzit aufgeführt werden.
Die "Studie" enthält zwei Anhänge, die die nachgewiesen Wirkstoffe auflisten:
- Anhang 1 Nachweise von Pestizidwirkstoffen in 37 Lebensmitteln aus ökologischer Erzeugung
- Anhang 2 Häufig nachgewiesene Pestizide in 37 konventionell produzierten Lebensmitteln
Interessanterweise wird Glyphosat in den beiden Anhängen nur bei Bio-Kartoffeln und Bio-Zitronen erwähnt.  :teufel

Das Faule an der "Studie" ist, dass hier "normale" Lebensmittel (Apfel, Banane, Basilikum, ..., Zwiebeln) am EU-Grenzwert für Säuglingsnahrung gemessen werden. Der wurde 2013 flugs mal auf  pauschale 0,01 mg/kg (also sagenhafte 10 ppb!) für jeden beliebigen Wirkstoff festgelegt, ohne fachliche Grundlage.
Das hat damals niemanden interessiert: Alete, Hipp usw. produzieren überwiegend Bio und beziehen eh die meisten Rohstoffe aus Vertragsanbau, wo sie die Produktionsbedingungen nach ihren Vorstellungen steuern können. Für die bedeutet so ein Grenzwert in erster Linie eine Sicherung ihrer Marktanteile.

Dass die Grünen diesen Grenzwert nun auf beliebige unverarbeitete und nicht speziell als Säuglingsnahrung gedachte Produkte beziehen, kommt bei ihrer Klientel sicher gut an. Angesichts der Historie kann man das aber durchaus als hinterfotzig bezeichnen.


Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: duester am 14. Januar 2016, 21:58:23
Zitat von: Peiresc am 14. Januar 2016, 20:48:47
Noch ein bisschen cherry-picking:
ZitatDie Bio-Landwirtschaft steht damit nicht nur in Bezug auf den Umweltschutz und Ökonomie [meine Hervorhebung] (siehe Crowder & Reganold 2015) viel besser da als die konventionelle Landwirtschaft sondern produziert auch wesentlich geringer belastete Lebensmittel.
Aber dann bräuchte man doch gar nicht einzugreifen, denn die ,,Bio-Landwirtschaft" sollte sich im Selbstlauf durchsetzen.

>:( Hallohallohallo, deutet da etwa jemand an, dass Märkte funktionieren? So zettelt man Glaubenskriege an!  :schlaeger

Ich hab mir das Abstract zur angebenen Quelle angeguckt (http://www.pnas.org/content/112/24/7611.short) und die Autoren sagen eigentlich etwas anderes. Im direkten Vergleich zu konventioneller Landwirtschaft ist Bio weniger profitabel. Erst wenn man eine Preisaufschlag für Bio-Produkte (Prämie) einkalkuliert, dann kann Bio-Anbau so profitabel wie konventioneller Anbau sein. Der Preisaufschlag für Bio-Produkte ist im Moment noch höher als er sein müsste, damit Bio-Anbau genauso profitabel wie konventioneller Anbau ist. Daraus leiten die Autoren ab, dass der Bio-Anbau über den Anteil von derzeit 1% expandieren könne. Halte ich für zweifelhaft, denn wenn man von der grundsätzlichen Funktionsfähigkeit von Märkten ausgeht, hätten sich unter diesen Bedingungen global gesehen schon mehr Bauern für Bio entscheiden müssen (Prämien werden selten liegengelassen). Die Ergebnisse sehen eher so aus, als wenn Bio-Produkte für bestimmte Bevölkerungsgruppen ein superiores Gut sind (mit dem Preis steigt die Nachfrage in diesen Gruppen, statt zu fallen) und dass sich der Preisaufschlag auf breiter Ebene nur begrenzt durchsetzen lässt (weil doofe Nicht-Bio-Nachfrager, entscheiden vor allem aufgrund des Preises). Deswegen könnte das Verhältnis von Bio zu konventionell schon beim langfristig stabilen Wert angekommen sein. Die Autoren deuten aber an, dass es Gründe für einen Eingriff in Form von nicht-berücksichtigten negativen Externalitäten geben könnte. Da der Bio-Anbau ressourcenschonender sei, werden beim konventionellen Anbau nicht alle Kosten eingepreist und der Preis für konventionelle Produkte müsste eigentlich höher sein. Das ist aber nur Herumtheorisieren, zumindest im Abstract ist das nicht empirisch unterfüttert.

Nachtrag: Die beiden Autoren scheinen auch keine Ökonomen zu sein, deswegen ist Herangehensweise eher ... schlicht. Bei den Amis gibt es tatsächlich eine Menge Lehrstühle zur Agrarökonomie, aber deren Ergebnisse lassen sich wahrscheinlich eher mit "I think you will find it's little bit more complicated" zusammenfassen. 
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 14. Januar 2016, 23:51:14
Oh je, ich habe mir die "Studie" dann doch mal genauer angesehen. Es ist eher eine schlechte Schülerarbeit, ein Korrekturlesen hätte nicht geschadet. Das Problem fängt schon bei der Datenauswahl an. Es sind ja nur Stichproben aus einer riesigen Grundgesamtheit. Tests, ob die Stichproben repräsentativ sind, fehlen (insgesamt ist die statistische Auswertung primitivst). Immerhin wurden für beide Fälle (konventionell/öko) die Verdachtsfälle ausgeschlossen. Wie und warum Proben überhaupt untersucht wurden, wird nicht erwähnt. Der Trick, nur einen Schwellenwert für eine Einteilung zu verwenden, ist ja schon angesprochen worden (hysterisch überzogener Vorsorgewert). Dazu kommt aber noch, dass nicht nach einzelnen Pestiziden unterschieden wird. Die unterschiedliche Toxizität müsste durch eine Gewichtung in die Bewertung einfließen. Es gibt ja auch Pestizide, die quasi ungiftig sind und die dann auch in höherer Mengen einsetzt werden können (eine inhärente Logik eigentlich). Sowas verzerrt die Auswertung bzw. Bewertung. Aber eine - wie auch immer geartete - toxikologische Bewertung ist das nicht und will es nicht sein. Sonst hätte das Papier kaum die gewünschte Wirkung: Panikmache.

Interessant ist der Vergleich der Gemüse. Da hätte sich der Herr Autor doch wirklich mehr erwartet. Er stellt ja des öfteren Ad-hoc-Hypothese auf, wie die Werte zustande kommen. So sind die Belastungen bei Ökoprodukten natürlich durch Abdrift aus der konventionellen Landwirtschaft zu erklären. Dass aber auch im Ökolandbau (unerlaubt) synthetische Pestizide zum Einsatz kommen, daran denkt der nicht mal im Traum. Seine Einschätzung, dass konventionelle Lebensmittel wahrscheinlich noch höher belastet sind als angegeben, weil ja die Labore so schlecht ausgestattet sind, ist schon lächerlich.

Seine Darstellung der Rückstandshöchstmenge zeigt eigentlich auch sein Unwissen. Der Herr Pestizidexperte solle sich mal schlau machen: http://www.efsa.europa.eu/de/pesticides/mrls

Im Übrigen empfehle ich die Lektüre dieses *hüstel* lesenswerten Beitrags im Blog: https://blog.psiram.com/2015/01/die-natur-der-pestizide
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 15. Januar 2016, 00:05:25
Zitat von: eLender am 14. Januar 2016, 23:51:14
Oh je,

Blog?
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 15. Januar 2016, 14:40:37
Zitat von: Groucho am 15. Januar 2016, 00:05:25
Blog?

:ohnmacht:
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 15. Januar 2016, 14:52:43
Zitat von: eLender am 15. Januar 2016, 14:40:37
Zitat von: Groucho am 15. Januar 2016, 00:05:25
Blog?

:ohnmacht:

:kaffee
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Sauropode am 15. Januar 2016, 16:01:27
Zitat von: eLender am 15. Januar 2016, 14:40:37
Zitat von: Groucho am 15. Januar 2016, 00:05:25
Blog?

:ohnmacht:

Das haste nun davon.  ;D
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 15. Januar 2016, 18:49:30
Wieso schauen mich plötzlich alle an? Ich laboriere noch an meiner multiplen Vergiftung und habe temporäre Lähmungserscheinungen in meinen Fingern. Ischwör! Aber ZKLP hat ja keinen Pfefferminztee mit Honig getrunken und wäre als unser Pestizid-Experte geradezu berufen, einen Blog-Eintrag zu kreieren. Wir feuern Dich auch an  :burn:
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 15. Januar 2016, 19:18:22
Zitat von: eLender am 15. Januar 2016, 18:49:30
Wieso schauen mich plötzlich alle an? Ich laboriere noch an meiner multiplen Vergiftung und habe temporäre Lähmungserscheinungen in meinen Finger. Ischwör! Aber ZKLP hat ja keinen Pfefferminztee mit Honig getrunken und wäre als unser Pestizid-Experte garadezu berufen, einen Blog-Eintrag zu kreieren. Wir feuern Dich auch an  :burn:

Ja genau! Was ist eigentlich mit ZKLP?
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 17. Januar 2016, 20:36:13
Zitat von: Groucho am 15. Januar 2016, 19:18:22Ja genau! Was ist eigentlich mit ZKLP?

Leider nicht. Zu wenig Zeit für ein zu komplexes Thema.  :(
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Peiresc am 17. Januar 2016, 20:41:12
Zitat von: ZKLP am 17. Januar 2016, 20:36:13
Zu wenig Zeit für ein zu komplexes Thema.  :(

Das ist der eigentliche Jammer. Wer professionellen Durchblick hat, ist ausgelastet. Deswegen beherrscht das Halbwissen die Öffentlichkeit.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: uran am 19. Januar 2016, 20:30:33
Manchmal ist es garnicht so leicht etwas zu finden:
http://wissenskueche.de/2016/01/genfood-wo-kann-ich-gentechnisch-veraenderte-lebensmittel-kaufen/ (http://wissenskueche.de/2016/01/genfood-wo-kann-ich-gentechnisch-veraenderte-lebensmittel-kaufen/)
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Typee am 21. Januar 2016, 11:26:55
Man hat einen neuen Märtyrer gefunden:

http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/gruene-gentechnik-studien-zur-gefahr-von-gentech-soja-sind-gefaelscht-1.2826036


Ein heißer Kandidat für den nächsten Pfeifenbläser-Preis!
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Typee am 21. Januar 2016, 11:35:01
Zitat von: Typee am 21. Januar 2016, 11:26:55
Man hat einen neuen Märtyrer gefunden:

http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/gruene-gentechnik-studien-zur-gefahr-von-gentech-soja-sind-gefaelscht-1.2826036


Ein heißer Kandidat für den nächsten Pfeifenbläser-Preis!

Gnihihi... wollen wir ihn der "Vereinigung Deutscher Wissenschaftler e.V." vorschlagen?
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 22. Januar 2016, 01:30:00
Das Umweltbundesamt bewirbt sich auch langsam um einen Blog-Artikel.

Das UBA hat nicht nur jüngst ein umfangreiches Papier zur Terra-Preta-Isierung der deutschen Ackerflächen veröffentlicht (ich lese noch dran; recht informativ, nur kommen Begriffe wie "utopisch" oder "nur in kleinem Umfang realisierbar" komischerweise nicht vor), sondern macht nun auch seine eigenen Studien zum Thema "Glyphosatnachweis im Urin".

Ich begrüße ja grundsätzlich, wenn solche Untersuchungen unter amtlicher Kontrolle durchgeführt werden. Allerdings würde mich schon interessieren, welcher Auftrag ausgerechnet das UBA dazu qualifiziert. Laut Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Umweltbundesamt_%28Deutschland%29) sind die Aufgaben des UBAs vor allem ,,die wissenschaftliche Unterstützung der Bundesregierung [...], der Vollzug von Umweltgesetzen [...] und die Information der Öffentlichkeit zum Umweltschutz". Für Verbrauchersicherheit und PSM-Rückstände in Lebensmitteln ist meines Wissens immer noch das BVL zuständig.

Immerhin bekommt das UBA in den Kommentaren bei Facebook ordentlich Gegenwind zu spüren.

https://www.facebook.com/umweltbundesamt.de/posts/1221459364534267
ZitatUmweltbundesamt
vor 6 Std.


Im Zusammenhang mit dem Pflanzenschutzmittel Glyphosat sind viele Fragen noch ungeklärt. In einer Langzeitstudie haben wir nun untersucht, inwiefern es sich im menschlichen Urin nachweisen lässt.

Ergebnis: In einer rund 400 Proben umfassenden Stichprobe über einen Zeitraum von 15 Jahren konnte eine eindeutige Anreicherung von Glyphosat im Urin festgestellt werden! 2001 ließ sich der Stoff im Urin bei nur 10% der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nachweisen, 2013 fand man es bei knapp 60%.

Zwar liegt selbst der höchste gemessene Wert um den Faktor 1.000 niedriger als die EU-Lebensmittelbehörde für vertretbar hält. Falls sich jedoch – wie von der WHO befürchtet – Glyphosat als ,,wahrscheinlich krebserzeugend beim Menschen" herausstellt, muss über den Stoff neu diskutiert werden. Deshalb sehen wir in Sachen Glyphosat weiteren Forschungsbedarf.
Nur in der vollständigen Pressemeldung (https://www.umweltbundesamt.de/themen/neue-uba-untersuchung-zu-glyphosat) erfährt man, dass die Prozentzahl im Jahr 2015 wieder auf 40% zurückgegangen ist.


Einen Link zur Studie habe ich bisher nicht gefunden. An der Stelle, an der ich einen solchen Link erwartet hätte, verweist das UBA lieber auf einen Artikel der SZ, der eben diese Pressemeldung des UBAs zum Inhalt hat.
(http://fs5.directupload.net/images/160122/s3hpiocy.jpg)
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Scipio am 22. Januar 2016, 18:20:34
Das passt zwar nur grob zum Thema interessiert euch vielleicht doch: https://www.zusatzstoffmuseum.de Es dreht sich natürlich um Zusatzstoffe, auf der Seite ist auch ein Blog und ein Lexikon für Zusatzstoffe.

Ein gewisser Udo Pollmer hängt da auch mit drin: https://de.wikipedia.org/wiki/Udo_Pollmer Ich wette von dem habt ihr schon mal gehört.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 22. Januar 2016, 18:52:42
Zitat von: Scipio am 22. Januar 2016, 18:20:34
Das passt zwar nur grob zum Thema interessiert euch vielleicht doch: https://www.zusatzstoffmuseum.de Es dreht sich natürlich um Zusatzstoffe, auf der Seite ist auch ein Blog und ein Lexikon für Zusatzstoffe.

Ein gewisser Udo Pollmer hängt da auch mit drin: https://de.wikipedia.org/wiki/Udo_Pollmer Ich wette von dem habt ihr schon mal gehört.

Wenn man sich das Motto: "Zusatzstoffe gehören ins Museum. Nicht ins Essen." ansieht, ist es wohl eher eine Umerziehungsanstalt einiger Lebensmittelproduzenten, die mit einer angeblichen Zusatzmittelfreiheit ihrer Produkte Reibach machen.

Es scheint irgendwie zwei Pollmer gleichen Aussehens zu geben. So kann der eine auf der einen, der andere auf der anderen Hochzeit poltern. Hauptsache man poltert.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 22. Januar 2016, 20:18:34
Zitat von: ZKLP am 22. Januar 2016, 01:30:00
Das Umweltbundesamt bewirbt sich auch langsam um einen Blog-Artikel.

Biddeschön:

ZitatDas Umweltbundesamt (UBA) verkündet diese Woche die aus seiner Sicht besorgniserregende Feststellung, dass sich Glyphosat im menschlichen Urin anreichere. Der einzige Grund zur Besorgnis, den ich hier erkennen kann, ist, dass das Umweltbundesamt offensichtlich bewusst die Politik der Grünen flankiert, die derzeit den Ausstieg aus der ,,Sackgasse Pestizide" vorantreiben wollen. Es ist gar nicht Aufgabe des Umweltbundesamtes, Gesundheitsrisiken zu bewerten. Das macht das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Das Umweltbundesamt forscht an Folgen für die Umwelt und sollte eigentlich öffentliche Äußerungen auf diesen Kompetenzbereich beschränken.
http://schillipaeppa.net/2016/01/22/umweltbundesamt-eine-behorde-mit-politischer-mission/
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 22. Januar 2016, 21:49:58
Zitat von: eLender am 22. Januar 2016, 20:18:34
Biddeschön:

Zitat[...] Das Umweltbundesamt forscht an Folgen für die Umwelt und sollte eigentlich öffentliche Äußerungen auf diesen Kompetenzbereich beschränken.

Naja, Folgen für die Umwelt hat es schon, wenn 60% der Bevölkerung mit je 0,2 µg Glyphosat pro Liter Urin an der Autobahnraststätte in die Büsche pullern.

An den "beliebtesten" Stellen wächst dann gar nichts mehr. Das ist mit Sicherheit eine Folge der pflanzentötenden Wirkung von Glyphosat.
:police:
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Conina am 22. Januar 2016, 21:54:34
http://www.dw.com/de/biotop-autobahn-pflanzen-an-extremen-orten/av-16961637
;)
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 07. September 2016, 02:06:13
Neues Futter für die Impfgegner. Bisher nur auf "speziellen" Portalen zu lesen - sowohl die deutsche als auch die englischsprachige LÜGENPRESSE!!11! kehrt das Thema noch erfolgreich unter den Teppich:

https://www.contra-magazin.com/2016/09/monsantos-glyphosat-in-impfseren-gefunden/
ZitatMonsantos Glyphosat in Impfseren gefunden

Ein unabhängiger US-Forscher ließ mehrere unterschiedliche Impfseren in verschiedenen Labors auf Monsantos Herbizid Glyphosat untersuchen – und die wurden fündig. Imfpstoffe unterschiedlicher Hersteller sind demnach davon betroffen.

Der US-Forscher Anthony Samsel publizierte [zusammen mit Stephanie Seneff] bereits fünf von Kollegen überprüfte Artikel über das Herbizid Glyphosat, welches in Monsantos "Roundup" Verwendung findet. In einem sechsten [wohl noch unveröffentlichten] Artikel verwies Samsel nun auf Untersuchungen von Impfseren, die eine Kontamination derselben durch das Unkrautvernichtungsmittel aufweisen.

Auf die Frage, wie eine solche Verseuchung stattfinden kann, gibt es eine einfache Erklärung: Bei vielen Imfpstoffen werden tierische Nebenprodukte verwendet, wie Gelatine, Kasein und auch Proteine von Hühnereiern. Doch diese Tiere werden oftmals mit Getreide gefüttert, welches noch Spuren von Glyphosat aufweist und welches sich dann im Körper anreichert.

In einem Brief an den US-Kongress schrieb Samsel: "Ich ließ mehrere Gruppen von Impfstoffen untersuchen und identifizierte einige Vektoren der Kontamination." Er klagte an, dass die Impfstoffe mit Glyphosat verseucht seien und diese Kontamination auch andere Bereiche im Lebensmittelsektor betrifft. Doch eine Antwort bekam er nicht.

Folgende Impfstoffe waren demnach mit Glyphosat kontaminiert:

MMR, Varicella (Hühnerpocken), Zostavax (Gürtelrose), Proquad (MMR, Röteln, Windpocken), Fluzone Quad (Grippe), B Energix-B (Hepatitis B). Dabei handelt es sich um Impfseren verschiedener Hersteller, die mit einem "möglicherweise krebserregenden Stoff" verseucht sind. Wirklich vertrauenserweckend in Sachen Imfpstoffe ist dies nicht gerade.

Die Messwerte zu diversen Impfstoffen kann man hier einsehen: http://www.tonu.org/2016/08/31/vaccine-glyphosate-link/
Praktischerweise hat man auch gleich DISNEY GUMMIES VITAMINS und ähnliches Gepapp untersuchen lassen. Werden solche Süßigkeiten heutzutage als Träger für Schluckimpfungen verwendet, oder soll das als Referenz zur Ermittlung des Glyphosatgehaltes in Gelatineprodukten dienen?  :gruebel


Falls sich wer Herrn Samsel persönlich antun will (muss ich nicht haben), der sei noch auf Youtube hingewiesen:
https://youtu.be/k33iFXHlOnY
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 07. September 2016, 08:46:21
Zitat von: ZKLP am 07. September 2016, 02:06:13
Neues Futter für die Impfgegner. Bisher nur auf "speziellen" Portalen zu lesen - sowohl die deutsche als auch die englischsprachige LÜGENPRESSE!!11! kehrt das Thema noch erfolgreich unter den Teppich:

Dieser Samsel scheint einschlägig bekannt.

http://monsantoblog.com/2013/04/30/the-curious-case-of-the-paper-that-isnt/ (http://monsantoblog.com/2013/04/30/the-curious-case-of-the-paper-that-isnt/)

Scheint ein Anti-Monsanto-Aktivist mit Hang zum texanischen Scharfschießen.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Nicht_Peter am 07. September 2016, 17:01:41
Glühphosphat und Impfstoff zusammen. Schlimmer gehts nimmer...  :o
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 09. September 2016, 13:23:48
ZitatWegen einer möglichen Belastung mit Salmonellen ruft die Drogeriekette dm Sesam ihrer Bio-Eigenmarke zurück. Betroffen von dem Rückruf seien bestimmte Chargen von 500-Gramm-Packungen mit ungeschältem Bio-Sesam, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend mit.

http://www.focus.de/gesundheit/salmonellen-dm-ruft-sesam-der-bio-eigenmarke-zurueck_id_5915073.html?fbc=fb-shares

Eignen sich gut bei Verstopfung. Danach läuft's wieder :2thumbs:
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 09. November 2016, 11:53:39
Neues zu Glyphosat von der Wiener BOKU: "Roundup PowerFlex" deformiert Kaulquappen!

Presseartikel:
https://science.apa.at/rubrik/natur_und_technik/Studie_zeigte_Einfluss_von_Glyphosat_auf_Kaulquappen-Entwicklung/SCI_20161108_SCI39391351432905022

Studie:
Baier et al.: Non-target effects of a glyphosate-based herbicide on Common toad larvae (Bufo bufo, Amphibia) and associated algae are altered by temperature
http://dx.doi.org/10.7717/peerj.2641 (https://peerj.com/articles/2641/)

Die Studie kommt zum Schluss, dass bei Temperaturen von 15°C Deformationen der Schwänze von Kaulquappen auftreten, die bei der sonst üblichen Normtemperatur von 20°C nicht auftreten. Interpretation der Autoren: Im kalten Wasser wachsen Kaulquappen langsamer und können dem "Gift" nicht "davonwachsen". Im Bild oben rechts:
(https://dfzljdn9uc3pi.cloudfront.net/2016/2641/1/fig-2-1x.jpg)

Abgesehen davon, dass dieser Effekt in einem vorangegangenen Test der BOKU mit einem anderen glyphosathaltigen Produkt "Roundup® LB Plus" nicht auftrat:
ZitatInterestingly, we did not observe tail deformations on tadpole larvae in a previous experiment testing non-target effects of Roundup LB Plus on B. bufo (Baier et al., 2016). This putative discrepancy of effects might be due to the different active ingredients of the tested herbicide products, isopropylamin salt in Roundup LB Plus and potassium salt in Roundup PowerFlex which have been shown to evoke different non-target effects (Cuhra, Bøhn & Cuhra, 2016) or be the result of different, not-declared adjuvants in the products

und abgesehen davon, dass die Zahl der Deformierungen nicht wirklich mit stärkerer Dosierung korreliert (siehe Bild), finde ich die Dosierung des Mittels (1,5 bzw. 3 bzw. 4 (Einmalgabe) bzw. 4 (aufgeteilt in mehrere Gaben) mg/l Glyphosat) etwas an der Wirklichkeit vorbei.

Die Autoren orientieren sich hierbei an Werten aus Argentinien bzw. USA bzw. auf theoretische Werte ...
ZitatWorst-case expected environmental concentration of 7.6 mg a.e. glyphosate L−1 have been calculated (Wagner et al., 2013)

... die allerdings schon seeeehr theoretisch sind ...
Zitat von: Wagner et al., 2013the highest expected environmental concentration in surface water of 7.6 mg a.e./L relates to the scenario of a direct application of Roundup (360 g active ingredient [a.i.]/L) at the maximum rate to a lentic water body of 5 cm in depth, like a flooded field

... während in europäischen Fließgewässern und größeren Seen Messwerte eher im Bereich weit unter 1 µg/l liegen, vgl. z.B.:
http://www.nlwkn.niedersachsen.de/download/73128
Zitat von: Niedersachsen 2012Demzufolge lagen von den insgesamt 554 erhobenen Befunden bei Glyphosat 82 % und bei AMPA 46 % unter der Bestimmungsgrenze von 0,05 µg/l. Bei einer Bewertung der Befunde nach der Grundwasser-Qualitätsnorm von 0,1 µg/l zeigt sich, dass diese bei Glyphosat bei 8 % und AMPA 41 % der vorliegenden Messwerte überschritten wurde. Während die maximal ermittelte Konzentration bei Glyphosat 1,1 µg/ betrug, lag sie bei AMPA mit 4,3 µg/l um den Faktor 4 höher als beim
Ausgangsprodukt Glyphosat.
Aus den jeweils 4 pro Messstelle vorliegenden Befunden wurde der arithmetische Jahresmittelwert berechnet. Hierbei wurde, falls eine Konzentration unter der Bestimmungsgrenze von 0,05 µg/l lag, näherungsweisemit dem Gehalt der halben Bestimmungsgrenze (0,025 µg/l) gerechnet. Lag der Mittelwert unter der Bestimmungsgrenze, wurde als Resultat < 0,05 µg/l angegeben. Durch die Mittelung lagen die maximalen Konzentrationen unter denen der Einzelwerte, nämlich 0,33 µg/l bei Glyphosat und 1,6 µg/l bei AMPA

Nun sind Messdaten von Froschtümpeln sicherlich schwer aufzutreiben und sicher können hier die Werte auch mal wesentlich höher liegen, aber gleich um den Faktor 1000?  :skeptisch:

Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 09. November 2016, 21:32:50
Zitat von: ZKLP am 09. November 2016, 11:53:39
Neues zu Glyphosat von der Wiener BOKU: "Roundup PowerFlex" deformiert Kaulquappen!

Wird wieder so ein Quatschstudie wie mit den Regenwürmern sein: Hülfe, Kaulquappen mutieren zu Fröschen!!112
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 10. November 2016, 00:08:34
Diesmal ist es nicht ganz so schlimm.

Im Gegensatz zur Regenwurm-im-Blumentopf-Studie liest sich die Versuchsanordnung und -durchführung diesmal (bis auf die zu hohen Dosierungen) recht schlüssig, und auch die Interpretation der Ergebnisse ist eher zurückhaltend.

Wie schon angemerkt weisen die Autoren ja deutlich darauf hin, dass diese Auffälligkeiten in ihren früheren, vergleichbaren Studien eben nicht auftraten und folglich wohl weniger das Glyphosat dafür verantwortlich ist als eher irgendein bekannter oder unbekannter Beistoff (NICHT Tallowamin, das ist im PowerFlex nicht drin).

Aufs Glyphosat wurde erst in den Medien reduziert. Und damit wird die Studie - wie schon die Regenwurm-Studie - wohl dauerhaft als WAHRHEITTM herumgereicht werden.

Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 19. Dezember 2016, 09:56:06
http://www.salonkolumnisten.com/greenpeace-bastelt-eine-kampagne-und-alle-machen-mit/
ZitatGreenpeace hat den Futtermittelzusatz Ethoxyquin in Fisch gefunden. Die Medien übernehmen die Pressearbeit der NGO

[...]

Mit der Überschrift: ,,Skandal! Erlaubte Mengen eines zugelassenen Futtermittelzusatzstoffes in Fisch gefunden", kann man nun mal keine Kampagne starten.

Wie Greenpeace und Co. ihre Kampagnen aufziehen, dürfte bekannt sein und niemanden überraschen. Erschreckend ist vielmehr, dass sehr viele Journalisten offenbar gar nicht mitbekommen (oder womöglich kein Problem damit haben), dass sie die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Greenpeace übernehmen. Bestes Beispiel ist der Artikel von n-TV, der sogar noch einseitiger ist als die Pressemitteilung der NGO selbst.

In den meisten Artikeln erfährt man wenig bis nichts über den Grund der Skandalisierung. Es reicht schon, dass ,,Chemie" im Essen gefunden wurde.

[...]

Ein 60 Kilogramm schwerer Mensch sollte demnach grob gerundet täglich keinesfalls mehr als 600 Kilogramm von diesem Extremfisch essen. Eine solche Rechnung sucht man in den Artikeln zum Thema vergebens.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Typee am 19. Dezember 2016, 10:57:19
ZitatDenn wie so oft ist die Sache nicht so einfach und eindeutig, wie sie auf den ersten Blick scheint oder wie Kampagnen wie die von Greenpeace sie erscheinen lassen. Ethoxyquin schützt nicht nur Fischmehl vor der Selbstentzündung durch Oxidation – weshalb sein Einsatz bei langen Transporten per Schiff sogar gesetzlich vorgeschrieben ist. Als Antioxidans wird die Substanz auch auf eine potenziell krebshemmende Wirkung untersucht. Studien mit Ratten haben gezeigt, dass Ethoxyquin diese vor durch Aflatoxine verursachtem Leberkrebs schützt. Diese Pilzgifte sind natürliche Karzinogene, die vor allem in Getreide vorkommen.

Wäre nicht gut fürs Spendensammeln. Ist womöglich zu gesund.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 19. Dezember 2016, 11:43:03
Dazu hat Udo auch schon gepoltert: www.deutschlandradiokultur.de/futtermittelzusatz-ethoxyquin-ist-zuchtlachs-wirklich-eine.993.de.html?dram:article_id=357479

Muss übrigens lebensfeindlich sein, weil Monsanto.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Typee am 27. Januar 2017, 10:40:28
...Zucker in Nutella. Unerhört.

http://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/ungegesund-listen-wie-nutella-aussieht-wenn-es-noch-nicht-gaenzlich-geruehrt-ist-20170125217382

Ich stelle mir vor, wie die gleiche Analyse bei einem Glas Honig aussähe. 60 % Zucker, 39 Kommanochwas % Wasser und ein halbes Prozent Enzyme, Verdauungssekrete, Mikroben und sonstwas. Lecker.

Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Daggi am 27. Januar 2017, 12:50:03
nur 60%? Psiram meint sogar 75%:

https://www.psiram.com/ge/index.php/Honig
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 27. Januar 2017, 13:26:54
Zitat von: Typee am 27. Januar 2017, 10:40:28
...Zucker in Nutella. Unerhört.

http://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/ungegesund-listen-wie-nutella-aussieht-wenn-es-noch-nicht-gaenzlich-geruehrt-ist-20170125217382

Ich stelle mir vor, wie die gleiche Analyse bei einem Glas Honig aussähe. 60 % Zucker, 39 Kommanochwas % Wasser und ein halbes Prozent Enzyme, Verdauungssekrete, Mikroben und sonstwas. Lecker.

Nett ist das "gesunde" Alternativrezept zum selbermachen:

ZitatRezept für eine gesunde Nuss-Nougat-Creme
Benötigt werden 400 Gramm Haselnüsse, zwei Prisen Salz, fünf EL (Esslöffel) Kokosöl, vier EL Kakao, ein halber TL (Teelöffel) Bourbon-Vanille Aroma und sechs EL Agavendicksaft.

Nur blöd: Haselnüsse bestehen zu 62% aus Fett, Agavendicksaft zu 70% aus Zuckern. Dann noch 5 EL = ca. 100g blankes Öl dazu.

Und davor wird lamentiert, wie ungesund viel Fett und Zucker wäre.  :crazy

EDIT: Habe es nun doch schnell überschlagen: Bei obigem Rezept kommt man auf ca. 50% Fettanteil. Nutella hat ca 32%.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: uran am 27. Januar 2017, 18:53:30
Wegen dem Palmöl geht das schon seit Wochen. Natürlich muss immer Nutella genannt werden.
http://www.stern.de/wirtschaft/news/nutella--raeumt-eine-supermarktkette-nutella-aus-den-regalen--7282542.html (http://www.stern.de/wirtschaft/news/nutella--raeumt-eine-supermarktkette-nutella-aus-den-regalen--7282542.html)
Habe mich damals schon gefragt wieviel "Activist Science" da dahinter steckt, hatte aber weder Zeit noch Muse da ein wenig nachzuforschen. Vor allem weil ich für Nutella viel zu geizig bin und von Nutoka hat keiner etwas gesagt  ;D
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 27. Januar 2017, 19:04:23
Zitat von: uran am 27. Januar 2017, 18:53:30
Vor allem weil ich für Nutella viel zu geizig bin und von Nutoka hat keiner etwas gesagt  ;D

Probier mal Nudossi, und gib n Urteil ab (habs seit...28 Jahren nicht mehr geschleckt).

https://de.wikipedia.org/wiki/Nudossi
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 27. Januar 2017, 19:07:06
Zitat von: uran am 27. Januar 2017, 18:53:30
Wegen dem Palmöl geht das schon seit Wochen. Natürlich muss immer Nutella genannt werden.
http://www.stern.de/wirtschaft/news/nutella--raeumt-eine-supermarktkette-nutella-aus-den-regalen--7282542.html (http://www.stern.de/wirtschaft/news/nutella--raeumt-eine-supermarktkette-nutella-aus-den-regalen--7282542.html)
Habe mich damals schon gefragt wieviel "Activist Science" da dahinter steckt, hatte aber weder Zeit noch Muse da ein wenig nachzuforschen. Vor allem weil ich für Nutella viel zu geizig bin und von Nutoka hat keiner etwas gesagt  ;D

Nutoka ist doch eh besser, die machen nicht so beschissene Werbung wie Ferrero.  :grins2:
Im Überfliegen habe ich vorhin mitbekommen, dass Palmöl seine gar fürchterlichen krebserregenden Eigenschaften so ab 200° bekommt, wird wohl wieder so eine Acryamidgeschichte sein. Ein Verarbeitungsprozess für Nuss-Nougat-Creme, bei dem das Fett 200° haben sollte, den wahnsinnigen Lebensmittelchemiker müsse man mir erst zeigen. Aber vielleicht ist es ja beim Heiß-Extraktionsprozess. Müsste man mal genauer nachgucken. Jedenfalls scheint es inzwischen auch Winterlöcher zu geben.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 27. Januar 2017, 19:08:34
Zitat von: RächerDerVerderbten am 27. Januar 2017, 19:04:23
Zitat von: uran am 27. Januar 2017, 18:53:30
Vor allem weil ich für Nutella viel zu geizig bin und von Nutoka hat keiner etwas gesagt  ;D

Probier mal Nudossi, und gib n Urteil ab (habs seit...28 Jahren nicht mehr geschleckt).

Ist doch nur ein Billignachbau von Nudwessi.
(SCNR)
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Belbo am 27. Januar 2017, 19:34:51
Es gab nur eine akzeptable Nusscreme

(http://img.shz.de/img/eckernfoerder-zeitung/crop1222146/4733266771-cv3_4-h335/23-38097156.jpg)
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: uran am 28. Januar 2017, 15:26:20
Was ich mit "Activist Science" meinte ist eher, dass hier ein Paar Regenwaldschützer das Palmöl in Verruf bringen möchten.
Was mich an der ganzen Sache stört:
1. Die Entstehung von Glycidolester bei der Raffination von Ölen ist schon länger bekannt und deswegen wurden die Prozesse auch angepasst
2. Es entsteht bei Palmöl wohl nur mehr und es wird meistens raffiniert.
3. Es muss eine bekannte Marke herhalten für etwas was in fast jedem Nahrungsmittel vorkommt.
4. Verlässliche Zahlen fehlen.
Ja ich weiß, jetzt glauben hier schon die Foristen an Verschwörungstheorien :crazy
Gegen eine Kampagne von Regenwaldschützern spricht jedoch, dass Nutella zertifiziertes Palmöl verwendet und deshalb von Ökomultis gelobt wurde.

Hier eine Interview mit einem Chemiker, Nutella kommt nur einmal vor. Interessant ist vor allem der Letzte Absatz.
http://www.deutschlandfunk.de/krebsrisiko-durch-palmoel-in-lebensmitteln-risiko-steigt.697.de.html?dram:article_id=371738 (http://www.deutschlandfunk.de/krebsrisiko-durch-palmoel-in-lebensmitteln-risiko-steigt.697.de.html?dram:article_id=371738)
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 28. Januar 2017, 15:40:43
Zitat von: uran am 28. Januar 2017, 15:26:20
Ja ich weiß, jetzt glauben hier schon die Foristen an Verschwörungstheorien :crazy

Ach, nö. Es gibt halt nur viel Konkurrenz unter den Apokalyptikern, und da wird jede Sau genommen, Hauptsache man ist der erste Treiber.

Zitat
Gegen eine Kampagne von Regenwaldschützern spricht jedoch, dass Nutella zertifiziertes Palmöl verwendet und deshalb von Ökomultis gelobt wurde.

Man nimmt halt den bekanntesten Produzenten, schafft hohe Aufmerksamkeit. Lernt man im PR-Studium im Grundkurs Panik I.

Zitat
Hier eine Interview mit einem Chemiker, Nutella kommt nur einmal vor. Interessant ist vor allem der Letzte Absatz.
http://www.deutschlandfunk.de/krebsrisiko-durch-palmoel-in-lebensmitteln-risiko-steigt.697.de.html?dram:article_id=371738 (http://www.deutschlandfunk.de/krebsrisiko-durch-palmoel-in-lebensmitteln-risiko-steigt.697.de.html?dram:article_id=371738)

Jo. Wie zu erwarten: Viel Lärm um nichts.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 28. Januar 2017, 15:50:58
Zitat von: Groucho am 28. Januar 2017, 15:40:43
Jo. Wie zu erwarten: Viel Lärm um nichts.

Öha, das Zeugs hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm. Wenn man sich da ein wenig einliest, klingt das auch erst mal gar nicht gut. Ich wollte schon mein Glas Choco Nussa (das gute vom Lidl, kommt ziemlich nahe an Nutella ran) wegwerfen. Man muss sich dann aber die Details anschauen (wie es Uran macht). Ich zitiere mal aus dem wirklich guten Artikel des DLF:

ZitatBei Palmöl ist es so, dass es eigentlich grundsätzlich raffiniert wird. Rapsöl gibt es natürlich auch kaltgepresst. Und es ist so: Alle kaltgepressten oder nativen Öle sind frei von Glycidol und gebundenem Glycidol. Wie gesagt, die entstehen bei der Anwendung von Hitze.

Tja, dann dürfte alles, was erhitzt/gebraten wird, das Zeugs enthalten, wenn es denn Öle/Fette (allg. Triglyceride) enthält. Wo bleibt der Aufschrei?

ZitatEs gibt keine absolute Sicherheit und die derzeit gefundenen Mengen sind im Allgemeinen in einem Bereich, den ich persönlich als nicht kritisch einschätzen würde. Das ist nur eine persönliche Stellungnahme. ..

Das heißt, die Produzenten haben schon reagiert.

Gute Einschätzung! Man verkennt immer, dass auch die Industrie kein Interesse daran haben kann, dass sich schädliche Stoffe im Essen befinden. Man entwickelt neue Techniken, um die Produkte sicherer zu machen. War schon beim Acrylamid so und den Transfettsäuren.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 28. Januar 2017, 16:23:23
Zitat von: eLender am 28. Januar 2017, 15:50:58
ZitatWie gesagt, die entstehen bei der Anwendung von Hitze.

Tja, dann dürfte alles, was erhitzt/gebraten wird, das Zeugs enthalten, wenn es denn Öle/Fette (allg. Triglyceride) enthält. Wo bleibt der Aufschrei?

Tscha. Kommt bestimmt. Wenn sich ein Kampagner bei Greenpeace, Foodwatch etc. mal wieder was aus den Fingern saugen muss, weil das Heizöl gerade knapp wird und wieder etwas mehr Energieausgleich fließen muss.

Aber mich würden Temperaturprofile und entstehende Mengen interessieren. Keiner im professionellen Lebensmittelbereich prozessiert mit Öl am Qualmpunkt rum. Kostet Energie, schmeckt scheiße und ist auch noch extrem feuergefährlich. Muss ja anscheinend was darunter geben. Weiß da wer was?
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 28. Januar 2017, 21:29:37
Zitat von: Groucho am 28. Januar 2017, 16:23:23
Weiß da wer was?

Oh je, da haben wir aber ein Fass aufgemacht. Und es ist noch vieeel schlimmer als gedacht. Das todbringende Zeugs enthält sogar noch mehr Giftdreck. Man will es gar nicht wissen, aber die Neugier ist dann doch stärker. Apropos: ihr müsst jetzt stark sein:

https://de.wikipedia.org/wiki/3-MCPD-Fettsäureester
(https://de.wikipedia.org/wiki/3-MCPD-Fetts%C3%A4ureester)
Das ist ein ähnliches Stöffchen und entsteht ebenfalls bei der Raffination (https://de.wikipedia.org/wiki/Raffination#Pflanzen.C3.B6le_oder_-fette). Ich habe mal bei unseren Freunden aus der Industrie geschaut (wenn wir nicht des öfteren mal verlinken, zahlen die wieder nicht) und folgende Aussage gefunden:

ZitatDer Vergleich der 3-MCPD-Entstehung bei einer Desodorierungstemperatur von
180 °C mit 260 °C führt mit den unterschiedlichen Analyseverfahren zu vollkommen
unterschiedlichen Schlüssen. Während bei dem einen Verfahren die 3-
MCPD-FE-Gehalte verdoppelt werden, bleiben sie bei Analyse nach dem neueren
Analyseverfahren konstant.
http://www.ovid-verband.de/fileadmin/user_upload/ovid-verband.de/downloads/OVID_Hintergrundpapier_3_MCPD.pdf

Das Paper zeigt schön das ganze Elend der Lebensmittelüberwachung. Man hat eigentlich gar keine validierten Messverfahren und kommt gelegentlich zu massiv überschätzten Werten. Solche Analyseverfahren sind aber Grundlage jeder weiteren Forschung, z.B. über Toxikologie und Prozessoptimierung. Man weiß eigentlich nur sehr wenig und genauere Erkenntnisse scheinen noch lange auf sich warten zu lassen. Ich finde die empfohlenen Werte zur unbedenklichen Aufnahme aberwitzig (im Bereich von µg / kg Körpergewicht bei Gehalten von mg / kg Öl), aber man ist halt übervorsichtig (Vorsorgeprinzip).

Die gute Nachricht: das Problemchen betrifft nur pflanzliche Fette. Kaltgepresste Tiere sind unproblematisch. Ich verlange ab sofort in der Kantine, dass der Salat mit Schweineschmalz angerichtet sein muss. Sonst kriesch Krebs :ohnmacht:
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 28. Januar 2017, 21:55:51
Zitat von: eLender am 28. Januar 2017, 21:29:37
Kaltgepresste Tiere sind unproblematisch.

Wirklich gute Nachricht. Unsere Katze hat über den Winter gut angesetzt. Muss mal gucken, ob ich die Restfamilie im Namen der Gesundheit (und womöglicher Unsterblichkeit) überzeugen kann.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: lanzelot am 29. Januar 2017, 11:03:49
Oder diese Variante.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 29. Januar 2017, 12:31:19
Zitat von: lanzelot am 29. Januar 2017, 11:03:49
Oder diese Variante.

32. Es sind 32% Fettanteil :grins
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 29. Januar 2017, 13:22:32
Zitat von: Groucho am 28. Januar 2017, 21:55:51
Muss mal gucken, ob ich die Restfamilie im Namen der Gesundheit (und womöglicher Unsterblichkeit) überzeugen kann.

Unter Hinweis auf die kommende Katzensteuer (die sich wahrscheinlich nach kg berechnet) und die daraus resultierende Haushaltsgeldverknappung wirst du sicherlich heftige Zustimmung bekommen ;)
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 29. Januar 2017, 14:04:32
Zitat von: eLender am 29. Januar 2017, 13:22:32
Zitat von: Groucho am 28. Januar 2017, 21:55:51
Muss mal gucken, ob ich die Restfamilie im Namen der Gesundheit (und womöglicher Unsterblichkeit) überzeugen kann.

Unter Hinweis auf die kommende Katzensteuer (die sich wahrscheinlich nach kg berechnet) und die daraus resultierende Haushaltsgeldverknappung wirst du sicherlich heftige Zustimmung bekommen ;)

Hm. Wertvoller Katzensaft (Alf) fiele auch noch an, und das gebunkerte Katzenstreu (Zeolith) könnte man als NEM ertragreich verkaufen. Muss mal Familienrat einberufen.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 29. Januar 2017, 15:14:13
Zitat von: Groucho am 29. Januar 2017, 14:04:32
Hm. Wertvoller Katzensaft (Alf) fiele auch noch an, und das gebunkerte Katzenstreu (Zeolith) könnte man als NEM ertragreich verkaufen. Muss mal Familienrat einberufen.

So muss man das sehen. Dazu kommt noch jede Menge Katzenfell, das sich gegen Rheuma gut an die Geplagten verhökern lässt. Schont auch die stark gefährdeten Bestände an Polyestern. Wenn all die guten, meist monetären Argumente nicht ziehen, muss man mit den Konsequenzen umgehen können. Gut, der Krebstod wird dann kaum zu vermeiden sein, aber die Katzensteuer ließe sich umgehen. Einfach die Katze als ...ähm... Marder ausgeben, die sind steuerfrei (noch). Die Inspiration zu dieser genialen Idee kam mir hier:

http://www.bz-berlin.de/panorama/um-geld-zu-sparen-rostocker-gibt-seinen-hund-als-schaf-aus

Warum auch nicht, schließlich sind Hunde und Katzen auch nur soziale Konstrukte. Wer hat denn den Hund gefragt, ob er Hund sein will? Vll. fühlt er sich mehr als Schaf. Die Rollenzuweisung zwecks Unterdrückung und Ausbeutung (hier Steuern) muss endlich aufhören :wut
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: lanzelot am 29. Januar 2017, 19:57:59
Zitat von: Groucho am 29. Januar 2017, 14:04:32
Wertvoller Katzensaft (Alf) fiele auch noch an
Da fällt mir ein, ich brauche eine größere Casserole ;D
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Typee am 02. Februar 2017, 17:29:46
Jetzt aber wirklich und im Ernst:

http://www.huffingtonpost.de/2017/02/03/kinder-sterben-supermarkt_n_14570494.html#

Was sagt das Vorsorgeprinzip dazu?
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 02. Februar 2017, 18:03:55
Zitat von: Typee am 02. Februar 2017, 17:29:46
Jetzt aber wirklich und im Ernst:

http://www.huffingtonpost.de/2017/02/03/kinder-sterben-supermarkt_n_14570494.html#

Was sagt das Vorsorgeprinzip dazu?

Verbieten. Das war einfach.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Typee am 02. Februar 2017, 18:56:33
Zitat von: Groucho am 02. Februar 2017, 18:03:55
Zitat von: Typee am 02. Februar 2017, 17:29:46
Jetzt aber wirklich und im Ernst:

http://www.huffingtonpost.de/2017/02/03/kinder-sterben-supermarkt_n_14570494.html#

Was sagt das Vorsorgeprinzip dazu?

Verbieten. Das war einfach.

Das wäre einfach, wenn's kein Obst wäre. So aber ist es Natur, und es verhält sich wie mit dem Wolf: muss man mit leben.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: grober_unfug am 02. Februar 2017, 18:57:07
Zitat von: Groucho am 02. Februar 2017, 18:03:55
Zitat von: Typee am 02. Februar 2017, 17:29:46
Was sagt das Vorsorgeprinzip dazu?

Verbieten. Das war einfach.

Bitte! Dann mache ich einen Esoterikladen auf der Litschis als superfood gegen Diabetes verkauft und mit dem offiziellen Verbot noch als Werbung hausieren geht. Das wird ein Selbstläufer. 8)

Diese Frucht will ihnen die Pharmamafia verbieten!1!1! Psiram ist schuld daran!!!
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 02. Februar 2017, 19:16:42
Zitat von: Typee am 02. Februar 2017, 18:56:33

Zitat
Was sagt das Vorsorgeprinzip dazu?

Zitat
Verbieten. Das war einfach.

Das wäre einfach, wenn's kein Obst wäre. So aber ist es Natur, und es verhält sich wie mit dem Wolf: muss man mit leben.

Muss man doch nicht. Das Vorsorgeprinzip in seiner reinsten Form heißt doch, dass man nicht damit leben muss, sondern gar nicht erst lebt. Da kann einfach gar nichts mehr passieren.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 02. Februar 2017, 19:20:25
Zitat von: grober_unfug am 02. Februar 2017, 18:57:07
Bitte! Dann mache ich einen Esoterikladen auf der Litschis als superfood gegen Diabetes verkauft und mit dem offiziellen Verbot noch als Werbung hausieren geht. Das wird ein Selbstläufer. 8)

Diese Frucht will ihnen die Pharmamafia verbieten!1!1! Psiram ist schuld daran!!!

Dummerweise bist Du dann der Betreiber von Psiram. Höhö  :grins2:
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 02. Februar 2017, 23:25:19
Zitat von: Typee am 02. Februar 2017, 18:56:33
Das wäre einfach, wenn's kein Obst wäre. So aber ist es Natur, und es verhält sich wie mit dem Wolf: muss man mit leben.

Interessant, davon hatte ich bisher noch nie etwas gehört. Es findet sich auch erst mal gar kein Hinweis auf WP, nur in der englischen Variante. Es handelt sich um ein sehr "interessantes" Gift: https://de.wikipedia.org/wiki/Hypoglycin

Eine Aminosäure (wie elegant), die nicht zur Proteinsynthese gebraucht wird. Die Symptome der Vergiftung hat man auch hier schon länger bei Pferden festgestellt und lange nach dem Verursacher gesucht. Man hat ihn gefunden und es handelt sich um das gleiche Gift, das noch in einer Zahl anderer Pflanzen vorkommt.

http://www.dr-med-vet-klein.de/Fachthemen_Weidemyopathie/Weidemyopathie.html

Man findet das Zeugs in vielen Ahorn-Arten, z.T. in recht ansehnlicher Menge (übrigens ein hervorragendes Gift, um die unliebsame Schwiegermutter...).

Es ist ein typisches Pestizid aus pflanzlicher Produktion. Viel giftiger und gefährlicher als die allermeisten synthetischen Pestizide, aber Natur ::) Gemäß Vorsorgeprinzip müsste man Litchis u.a. sofort verbieten. Denkt denn keiner an die Kinder!? :'(

Achso: Es gibt tatsächlich Überlegungen, ob das Zeugs als Diabetesmittel geeignet wäre. Solange der Patient nicht stirbt...
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Sauropode am 03. Februar 2017, 01:13:35
ZitatMan findet das Zeugs in vielen Ahorn-Arten, z.T. in recht ansehnlicher Menge (übrigens ein hervorragendes Gift, um die unliebsame Schwiegermutter...).

Da fällt mir wieder der Baumsalat ein.....
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 06. Februar 2017, 23:22:57
ZitatIm letzten Test von Nuss-Nougat-Cremes fanden wir in Nutella, das Palmöl enthält, nur sehr geringe Mengen dieser kritischen Stoffe. Dafür war ausgerechnet die auf Sonnenblumenölbasis hergestellte (palmölfreie) Bio-Crème Nocciolata so stark belastet, dass wir sie mit ,,mangelhaft" durchfallen lassen mussten. Das zeigt: Das Krebsrisiko hängt maßgeblich von der Raffination des Herstellers ab.
https://www.test.de/Palmoel-Ist-das-Pflanzenfett-wirklich-krebserregend-5135271-0/

:grins
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 16. Februar 2017, 08:55:27
Jost Maurin in der TAZ:
Kaffee aus Äthiopien: Bio-Siegel außer Kontrolle (http://www.taz.de/!5372095/)
ZitatEuropas Behörden überwachen die Kontrolle von Biolebensmitteln aus Nicht-EU-Ländern nur mangelhaft: Seit Jahren erhält die Europäische Kommission detaillierte Beschwerden über mutmaßlichen Pfusch bei den äthiopischen Niederlassungen der Ökokontrollstellen Kiwa BCS und Control Union – zwei der weltweit größten Biokontrollfirmen. Beide sollen Produzenten von hunderten Tonnen Kaffee trotz Verstößen gegen wichtige Ökovorschriften das Bio-Siegel gegeben haben. Doch statt die Vorwürfe vor Ort zu überprüfen, bleiben die Behörden weitgehend untätig.
Ach.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 19. Februar 2017, 11:51:29
ZitatGlutenfreie Lebensmittel werden immer beliebter. Damit nimmt man möglicherweise erhöhte Mengen an Arsen und Quecksilber zu sich.
https://m.kurier.at/wellness/glutenfreie-ernaehrung-erhoeht-arsenwerte-und-quecksilberwerte/246.875.803
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: uran am 15. März 2017, 21:58:03
Zurück zum Anfang des Fadens:
ZitatGlyphosate not classified as a carcinogen by ECHA
ECHA's Committee for Risk Assessment (RAC) agrees to maintain the current harmonised classification of glyphosate as a substance causing serious eye damage and being toxic to aquatic life with long-lasting effects. RAC concluded that the available scientific evidence did not meet the criteria to classify glyphosate as a carcinogen, as a mutagen or as toxic for reproduction.

Helsinki, 15 March 2017 – RAC assessed glyphosate's hazardousness against the criteria in the Classification, Labelling and Packaging Regulation. They considered extensive scientific data in coming to their opinion.
https://echa.europa.eu/-/glyphosate-not-classified-as-a-carcinogen-by-echa (https://echa.europa.eu/-/glyphosate-not-classified-as-a-carcinogen-by-echa)
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Peiresc am 15. März 2017, 22:07:25
Welche Emotion wird das bei Bundesumweltministerin auslösen? Erleichterung, dass es nun doch nicht so schlimm ist, oder Empörung, weil die ECHA den heimlichen Agenten/nützlichen Idioten von Monsanto spielt?
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 15. März 2017, 22:18:07
Zitat von: Peiresc am 15. März 2017, 22:07:25
Welche Emotion wird das bei Bundesumweltministerin auslösen?

Wetten: Barbara wird mit angemessener Besorgnis darauf hinweisen, daß dieses kein endgültiges Ergebnis sein kann, und selbstverständlich weitergeforscht werden muß. Es besteht auf keinen Fall Anlaß, von der der kritischen Einstellung zu Glyphosat, und zu Pestiziden überhaupt, abzurücken.

Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 15. März 2017, 22:42:43
Man wird jetzt Untersuchungskommissionen einsetzen um zu klären, wer da bei der ECHA von welcher Industrie bezahlt wird...
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Nogro am 15. März 2017, 22:45:03
Zitat von: Peiresc am 15. März 2017, 22:07:25
Welche Emotion wird das bei Bundesumweltministerin auslösen? Erleichterung, dass es nun doch nicht so schlimm ist, oder Empörung, weil die ECHA den heimlichen Agenten/nützlichen Idioten von Monsanto spielt?
ZitatUmweltministerin Barbara Hendricks (SPD) verwies darauf, dass Echa Glyphosat für "äußerst gefährlich" für die Umwelt halte. "Das Vorsorgeprinzip gilt für mich nicht nur in Gesundheitsfragen, sondern selbstverständlich auch bei Fragen der Artenvielfalt und beim Schutz der Umwelt."
Lustig ist, dass eine Substanz, die gezielt die Artenvielfalt auf dem Acker vermindert (Unkraut, richtigerweise Spontanvegetation), genau deshalb verurteilt wird.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: uran am 16. März 2017, 06:37:30
Zitat von: eLender am 15. März 2017, 22:42:43
Man wird jetzt Untersuchungskommissionen einsetzen um zu klären, wer da bei der ECHA von welcher Industrie bezahlt wird...
Oh Ja, wer suchet der findet! Mal ein Spiel von Monsanto Bayer Leverkusen auf Facebook geliked, mal Synthetikkleidung getragen, Medikamenten von Phyzer genommen? Ich glaube um die Unabhängigkeit ist es nicht gut bestellt!
Damit die Beölkerung endlich erwacht gibt man dazu am besten eine Broschüre raus und macht eine Anzeigenkampagne.  :2thumbs:
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 16. März 2017, 07:09:07
Bingo.

ZitatMonsanto soll Glyphosat-Studien beeinflusst haben

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/glyphosat-monsanto-soll-glyphosat-studien-beeinflusst-haben-1.3420577!amp
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 16. März 2017, 07:26:04
Zitat von: RächerDerVerderbten am 16. März 2017, 07:09:07
Bingo.

ZitatMonsanto soll Glyphosat-Studien beeinflusst haben

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/glyphosat-monsanto-soll-glyphosat-studien-beeinflusst-haben-1.3420577!amp
ZitatVon Silvia Liebrich

Frau Liebrich wurde schon im Jui 2015 von Ludger Weß mit einem eigenen Artikel geehrt:
http://ludgerwess.com/silvias-welt-oder-die-sueddeutsche-im-kampf-gegen-gifte-geld-und/
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 16. März 2017, 08:39:59
ZitatBarbara Hendricks
14 Std. ·

Heute hat die Europäische Chemikalienagentur ECHA den Wirkstoff Glyphosat als nicht krebserregend eingestuft.

Die ECHA hat aber auch klar gemacht: Für unsere Umwelt ist Glyphosat äußerst gefährlich. Glyphosat stellt eine erhebliche Gefahr für die Artenvielfalt auf Feldern und Äckern dar. Was lange Zeit von der Pflanzenschutzmittelindustrie als Lappalie abgetan wurde, ist nun von der zuständigen EU-Behörde als erhebliche Umweltgefährdung eingestuft worden. Das Vorsorgeprinzip gilt für mich nicht nur in Gesundheitsfragen, sondern selbstverständlich auch bei Fragen der Artenvielfalt und beim Schutz der Umwelt.

Insgesamt brauchen wir einen deutlich geringeren Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Hier hat die Agrarpolitik bisher zu wenig geliefert. Wir brauchen einen nationalen Aktionsplan zur Reduktion des Pestizideinsatzes, der seinen Namen auch verdient.

https://www.facebook.com/hendricks.barbara/posts/1497083536982023

ZitatJochen Böhrer
Sehr geehrte Frau Barbara Hendricks, Hätten Sie mir bitte eine nlink, welcher Ihre obige Aussage belegt? "Die ECHA hat aber auch klar gemacht: Für unsere Umwelt ist Glyphosat äußerst gefährlich. Glyphosat stellt eine erhebliche Gefahr für die Artenvielfalt auf Feldern und Äckern dar." Hier steht nichts: https://echa.europa.eu/.../glyphosate-not-classified-as-a...

tscha... :gruebel
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 16. März 2017, 12:09:25
Zitat von: RächerDerVerderbten am 16. März 2017, 08:39:59
ZitatJochen Böhrer
Sehr geehrte Frau Barbara Hendricks, Hätten Sie mir bitte eine nlink, welcher Ihre obige Aussage belegt? "Die ECHA hat aber auch klar gemacht: Für unsere Umwelt ist Glyphosat äußerst gefährlich. Glyphosat stellt eine erhebliche Gefahr für die Artenvielfalt auf Feldern und Äckern dar." Hier steht nichts: https://echa.europa.eu/.../glyphosate-not-classified-as-a...

tscha... :gruebel

Wie bescheuert muss man eigentlich sein? Sinn und Zweck solcher Mittel ist ja genau die Reduktion der Artenvielfalt auf Feldern und Äckern.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Typee am 16. März 2017, 13:48:15
Zitat von: Groucho am 16. März 2017, 12:09:25
Zitat von: RächerDerVerderbten am 16. März 2017, 08:39:59
ZitatJochen Böhrer
Sehr geehrte Frau Barbara Hendricks, Hätten Sie mir bitte eine nlink, welcher Ihre obige Aussage belegt? "Die ECHA hat aber auch klar gemacht: Für unsere Umwelt ist Glyphosat äußerst gefährlich. Glyphosat stellt eine erhebliche Gefahr für die Artenvielfalt auf Feldern und Äckern dar." Hier steht nichts: https://echa.europa.eu/.../glyphosate-not-classified-as-a...

tscha... :gruebel

Wie bescheuert muss man eigentlich sein? Sinn und Zweck solcher Mittel ist ja genau die Reduktion der Artenvielfalt auf Feldern und Äckern.

...namentlich die Reduktion solcher Arten, die die eine oder andere Schweinerei  (https://blog.psiram.com/2016/02/neulich-im-bio-markt-3-lebensluegen/#more-17275)im fertigen Produkt hinterlässt.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 16. März 2017, 14:30:06
Zitat von: Typee am 16. März 2017, 13:48:15
...namentlich die Reduktion solcher Arten, die die eine oder andere Schweinerei  (https://blog.psiram.com/2016/02/neulich-im-bio-markt-3-lebensluegen/#more-17275)im fertigen Produkt hinterlässt.

Genau. Und sich dann über (natürliche) Giftstoffe im Essen beklagen. Ideologie tötet wirklich jeden Verstand.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 16. März 2017, 15:56:57
Neues von Ludger Weß:

http://www.salonkolumnisten.com/und-die-erde-ist-doch-flach/
ZitatMit der Europäischen Chemikalienagentur ECHA hat nunmehr die fünfte internationale Fachagentur geurteilt, dass das seit Jahrzehnten genutzte Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat nicht krebserregend ist. Für die Gegner des Mittels zählt eine wissenschaftliche Bewertung jedoch nur dann, wenn sie die eigene Meinung stützt.

Aus dem Artikel, übrigens mein Lieblingsargument gegen Glyphosat:
ZitatMdB Harald Ebner, der ,,Glyphosat-Experte" der Grünen, wiederholt in einer Presseerklärung die alte Mär, dass die ,,Krebsexperten der Weltgesundheitsorganisation das globale Ackergift Nummer eins vor zwei Jahren als ,wahrscheinlich krebserregend' eingestuft" haben. Er weiß aber noch mehr: ,,In Kalifornien wird künftig auf Glyphosat-Produkten ein entsprechender Warnhinweis stehen."

Ein genialer Schazug, Kalifornien als Kronzeugen aufzurufen. Das hat Harald Ebner bestimmt bei Doro gelernt; die war damals ganz aus dem Häuschen über die revolutionäre kalifornische Entscheidung, dass Glyphosat mit einem Warnhinweis versehen werden muss. Und es wurde auch wirklich Zeit für so eine Kennzeichnungspflicht. Immerhin hat es die kalifornische Proposition 65 (https://www.google.de/search?tbm=isch&q=proposition+65) schon lange bis ins Disneyland Resort geschafft:
(http://www.bobdorigojones.com/wp-content/uploads/2014/01/disney_sign-OCSmallBusiness.com_.jpg)
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 17. März 2017, 11:07:52
Zitat von: Groucho am 16. März 2017, 12:09:25
Wie bescheuert muss man eigentlich sein? Sinn und Zweck solcher Mittel ist ja genau die Reduktion der Artenvielfalt auf Feldern und Äckern.

Für unseren Haushalt sind Putzmittel äußerst gefährlich. Putzmittel stellen eine erhebliche Gefahr für die keimende Artenvielfalt in Küchen und Toiletten dar.  :Opa:
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 17. März 2017, 12:38:40
Zitat von: RächerDerVerderbten am 17. März 2017, 11:07:52Für unseren Haushalt sind Putzmittel äußerst gefährlich. Putzmittel stellen eine erhebliche Gefahr für die keimende Artenvielfalt in Küchen und Toiletten dar.  :Opa:
Man kann problemlos auf Putzmittel verzichten, wenn man Küche und Toilette täglich dampfstrahlt. Das Kärcher-Institut hat bestimmt schon eine Studie in petto, die beweist, dass das auch noch gut für die Artenvielfalt ist.  :aetsch:
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 17. März 2017, 16:44:04
(https://schillipaeppa.files.wordpress.com/2017/03/synopse_pm1.png?w=700)

(https://schillipaeppa.files.wordpress.com/2017/03/synopse_berichte1.png?w=700)

schillipaeppa hat mal nach der Quelle für diese Aussagen gesucht, und siehe da, bei der ECHA nix gefunden.

ZitatWeder in der Pressemitteilung noch im Online-Briefing äußert sich die ECHA zu den Auswirkungen von Glyphosat auf die Artenvielfalt.
(...)
Wie kommt der Satz "Unstrittig sind massive negative Einflüsse der Chemikalie auf die Artenvielfalt" bzw. seine Varianten in die Abschnitte, wo die ECHA-Entscheidung skizziert wird? Der Leser bekommt den Eindruck, dass hier Tim Bowmer zitiert wird.
(...)
Tim Bowmer hat das aber nicht gesagt. Irgendein Journalist hat beim Zusammenbasteln seines Artikels bestimmte Aussagen durcheinander geworfen bzw. vermischt.

https://schillipaeppa.net/2017/03/17/0815-journalismus/
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 20. März 2017, 07:34:43
http://www.salonkolumnisten.com/greenpeace-ist-mal-wieder-schockiert/
ZitatGreenpeace Deutschland hat einen Film über eine japanische Familie veröffentlicht, deren Urin auf Pestizide getestet wurde. Nachdem die Familie vollständig auf Bioprodukte umsteigt, ändern sich die Messwerte. Schockierend ist allerdings lediglich, wie aus völlig nichtssagenden Werten eine Lehre gestrickt wird.
Gerade mal 1:17 Minuten dauert der mit mitfühlig-nervendem Klaviergeklimper unterlegte Film (https://www.facebook.com/greenpeace.de/videos/10154470895194071/), den Greenpeace Deutschland am 16. März auf seiner Facebook-Seite teilte. Das reicht aber locker, um die plumpe Botschaft zu vermitteln.
ZitatWas also bleibt von den schockierenden Ergebnissen? Zwei völlig unbedenkliche Messwerte am Rande der Nachweisgrenze, ein Wert, der nichts aussagt und einer, bei dem man nicht weiß, was überhaupt gemessen wurde und bei dem außerdem zwischen bio und konventionell kaum ein Unterschied besteht. Das einzig Schockierende daran ist, dass Greenpeace aus einer ,,Studie" ohne auch nur einen Hauch irgendeiner Aussagekraft einen weiteren Kampagnenbaustein für bio und gegen die konventionelle Landwirtschaft bastelt.
(http://www.salonkolumnisten.com/wp-content/uploads/2017/03/Greenpeace-Film-1160x727.png)
(http://fs5.directupload.net/images/170320/4xy8qzfi.jpg)
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: editor am 23. März 2017, 21:05:12
Und ein Impfgegner behauptet Glyphosat sei in Impfstoffen-

http://www.tonu.org/2016/08/31/vaccine-glyphosate-link/

Kann ja heiter werden. Er hat Impfstoffe zur Analyse an Labors geschickt - von Validierung keine Spur.
Kann aber in der Aluhutszene ein hot topic werden.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 23. März 2017, 21:48:14
Dabei ist es doch noch viel schlimmer: Die mischen das Zeugs absichtlich!! da rein!

http://thesciencepost.com/merck-to-add-glyphosate-to-vaccines-in-huge-deal-with-monsanto/
ZitatPharmaceutical giant Merck announced today that they would be altering the recipe for their vaccines and making them even more toxic by adding glyphosate (a broad-spectrum systemic herbicide used to kill weeds and cause cancer). The news comes with confirmation of a deal with Monsanto who will be proving the glyphosate which they have in surplus and are trying to use up.
:teufel
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Typee am 30. März 2017, 08:08:44
Ach ja?!

http://www.stern.de/gesundheit/stiftung-warentest-prueft-kraeutertees--diese-teesorten-sind-zu-empfehlen-7389836.html

Alte Bekannte:

ZitatDer Grund für die Beanstandung: In dem Kamillentee steckten bedenklich hohe Werte des Pflanzengifts PA (Pyrolizidinalkaloide), die Warentest auch in anderen Teesorten nachweisen konnte. Wildkräuter wie das Greiskraut oder das Jakobskreuzkraut produzieren den Stoff, um sich vor Fraßfeinden zu schützen. Die Pflanzen können auch auf Feldern mit den Pflanzen für den Kräutertee wachsen und gelangen bei der Ernte mit in das Produkt. PA wirken im Tierversuch erbgutschädigend und sollen auch beim Menschen Krebs verursachen können. Bei extrem hohen Dosierungen können die Stoffe sogar Vergiftungen und Leberschäden verursachen.

Vor allem Kamillentees sind prädestiniert für Belastungen mit PA. Wildkräuter können sich leicht zwischen den hochwachsenden Kamillenpflanzen verstecken und wandern im Anschluss mit in den Teebeutel.

ZitatKritisch sieht es dagegen beim Kamillentee aus. Hier konnte nur ein Hersteller punkten: Der Kamillentee von Meßmer (4,50 Euro/100 Gramm) enthielt vergleichsweise wenige Schadstoffe und wurde mit "Gut" bewertet. Das Ergebnis zeigt: Belastungen mit PA können durchaus verringert werden, wenn Hersteller entsprechende Sorgfalt walten lassen.

Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Sauropode am 30. März 2017, 08:21:56
Aber das ist doch Natur von der Artenvielfalt auf dem Acker!
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Typee am 30. März 2017, 09:24:06
Zitat...entsprechende Sorgfalt walten lassen...

...heißt bestimmt nicht: ein paar hundert Kräuterweiblein jedes verdächtige Unkraut händisch auszupfen lassen - jedenfalls nicht bei einem Hersteller, der solche Mengen verarbeitet und vertreibt wie Messmer.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 13. April 2017, 18:26:42
ZitatSpargel – Der weiße Tod?

Der BUND warnt vor Nervengift in Spargel. Tatsächlich sollte man vorsichtig mit dem Gemüse sein. Wegen möglicher Pestizidreste sollte man keinesfalls mehr als acht Kilo auf einmal davon essen.

http://www.salonkolumnisten.com/news/spargel-der-weisse-tod/

:crazy
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Peiresc am 13. April 2017, 18:44:19
Sollte man nicht allmählich vor Nervengift in BUND-Stellungnahmen warnen?
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 13. April 2017, 19:02:42
Es muß doch irgendwo ne Grenze für diesen katastrophistischen Blödsinn geben. Wenn alle nur noch "Nachrichten" auf Netzfrauen- Niveau bringen...gehts dann automatisch wieder aufwärts? :gruebel
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 13. April 2017, 23:00:00
Jetzt muß mir nur noch jemand erklären, wieso man denn weißen Spargel während der Erntezeit (also bevor er aus dem Boden austreibt) überhaupt mit einen Insektizid behandeln sollte, und wie das technisch umgesetzt wird.  :skeptisch:
Noch dazu, wo Acetamiprid in Deutschland sowieso keine Zulassung zur Anwendung im Spargelanbau hat.

Und wie man mit der bei anderen Pflanzen üblichen Aufwandmenge von 40 g/ha (!) denn überhaupt auf einem kg Spargel (meinetwegen auch grüner Spargel) 0,8 mg Acetamiprid aufbringen soll. Rein rechnerisch bräuchte das Kilo Spargel dafür eine effektive Oberfläche von 0,2 m².  :skeptisch:
(Neonics werde auch über den Umweg Boden aufgenommen, aber da sieht die Rechnung auch nicht viel besser aus)

Und warum das Zeug als Schädlingsfrei Careo von jedermann im Baumarkt erhältlich ist, wobei eine 250-ml-Packung für 11,95 € (https://www.amazon.de/Celaflor-Sch%C3%A4dlingsfrei-Careo-Konzentrat-Zierpflanze/dp/B005K88GGM) genügend Wirkstoff (nämlich sagenhafte 1,25 g!) enthält, um 125.000 kg Spargel zu "verseuchen" (nach altem Grenzwert, versteht sich).  :skeptisch:
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Sauropode am 14. April 2017, 07:49:49
ZitatWegen möglicher Pestizidreste sollte man keinesfalls mehr als acht Kilo auf einmal davon essen.

Merke: Nicht mehr als 8 kg Spargel auf einmal essen!  :skeptisch:
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 14. April 2017, 07:53:34
Musste Dich halt mal zusammenreißen, und den andern auch was gönnen. :grins
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Typee am 14. April 2017, 08:02:02
Zitat von: Sauropode am 14. April 2017, 07:49:49
ZitatWegen möglicher Pestizidreste sollte man keinesfalls mehr als acht Kilo auf einmal davon essen.

Merke: Nicht mehr als 8 kg Spargel auf einmal essen!  :skeptisch:

...und das beste steht ganz am Schluss: in dem Vorsorgegrenzwert steckt ein Sicherheitsfaktor 100.  :prosit
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 24. April 2017, 07:32:55
http://science.orf.at/stories/2836748/
ZitatStreit um Patente auf Biergerste

Um eine grundlegende Zutat von Bier ist aber nun ein heftiger Streit entbrannt: Drei Patente wurden auf Gerstenpflanzen angemeldet - Kritiker befürchten weit mehr.

EP2384110, EP2373154 und EP2575433 - so lauten die Nummern der von den Bierkonzernen Heineken und Carlsberg eingebrachten Patentanträge

[...]

Beate Koller, Geschäftsführerin von Arche Noah, einem Verein, der sich um Erhaltung und freien Zugang zu alten Pflanzensorten bemüht: ,,Das sind keine technischen Erfindungen, und trotzdem werden exklusive Eigentumsrechte darauf erteilt."
Braugerste. Liebe Überschriftendichter beim ORF, es heißt Braugerste! Auch in Österreich.  :schlaeger

Inwieweit man Gerstensorten, denen bestimmte unerwünschte Enzyme weggezüchtet wurden, patentrechtlich schützen kann, sollen Fachleute entscheiden. Ich mag mir kein Urteil bilden, ob der herkömmliche Sortenschutz nicht ausreichend ist.

Ich finde aber mal wieder bemerkenswert, wie sich die selbsternannten Hüter alter Sorten für den freien Zugang zu neuen Sorten einsetzen. Wäre es nicht eher im Sinne der alten Sorten, wenn die Hürden für den Einsatz neuer Sorten möglichst hoch gelegt werden?

Btw die Kampagne läuft immerhin schon ein knappes halbes Jahr (https://www.arche-noah.at/politik/patente-auf-saatgut/aktuelles), wurde bisher aber von den Massenmedien hartnäckig ignoriert.
Lü-Gen-Press-...  :protest:
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Nicht_Peter am 05. Mai 2017, 09:00:53
http://www.salonkolumnisten.com/vorsicht-gene/
;D Diese Gene sind aber auch schlimm...
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 07. Mai 2017, 07:01:45
In Finnland ist ein nordrheinwestfälischer Petunientopf umgefallen. Deswegen werden wir alle sterben.

https://www.umwelt.nrw.de/presse/detail/news/2017-05-05-erste-untersuchungen-gentechnischer-veraenderter-petunien-abgeschlossen-pflanzen-werden-vom-markt-genommen/

ZitatNach der Feststellung, dass gentechnisch veränderte Pflanzen aus NRW in den Verkehr gebracht wurden, hat das Umweltministerium die Vernichtung bestimmter Produktlinien veranlasst.
Konkret handelt es sich dabei um folgende Produktlinien:

    Pegasus Orange Morn (Produktname beim Züchter: Salmon Ray)
    Pegasus Orange (Produktname beim Züchter: Bingo Mandarin)
    Pegasus Table Orange (Produktname beim Züchter: Bingo Orange)

Die finnische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Evira) informierte in der vergangenen Woche darüber, dass orangefarbene Petunien und Saatgut solcher Petunien in Finnland vom Markt genommen wurden. Aufgrund ihrer auffälligen, für Petunien untypischen orangenen Blütenfarbe wurden Pflanzen verschiedener Handelsnamen auf gentechnische Veränderungen untersucht. Bei mehreren Petunienlinien wurden gentechnische Veränderungen nachgewiesen.  In der EU gibt es keine Zulassung für den Anbau oder die Vermarktung von gentechnisch veränderten Petunien. Es bestand der Verdacht, dass einige der gentechnisch veränderten Petunienlinien aus NRW kommen. Bei den betreffenden Blumenzüchtern wurden von der NRW-Gentechnik-Überwachung entsprechende Proben gezogen. Auch der Bundesverband Zierpflanzen (BVZ) hat den Handel unmittelbar über den Verdacht informiert. Seitens des Handels wurden Maßnahmen ergriffen, um die Vermarktung der betroffenen Petunien zu verhindern.


Mist, Gärtner Pötschke hat die schon ausgelistet.
https://www.poetschke.de/Pflanzen/Balkonpflanzen-Terrassenpflanzen/Petunien/Petunie-Salmon-RayTM.html
ZitatZurzeit nicht lieferbar
Aber irgendwo sollten die doch noch zu bekommen sein?!  :teufel
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Peiresc am 07. Mai 2017, 08:18:15
Und nun sage einer, dieser Schutz der petunien-essenden Menschheit habe nichts mit Religion zu tun. Mir fallen eine Menge geschichtlicher Vergleiche ein. Apage Satanas!
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Sauropode am 07. Mai 2017, 08:38:01
http://www.m.vitroflora.pl/pl/oferta/rosliny_rabatowe_wiosenne/petunia/ray

;D
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: RainerO am 07. Mai 2017, 10:24:12
Zitat von: Peiresc am 07. Mai 2017, 08:18:15
Und nun sage einer, dieser Schutz der petunien-essenden Menschheit habe nichts mit Religion zu tun...
Aber nicht doch! Man muss doch weiter denken!
Die Bienen sammeln den genteschnisch veränderten Pollen und machen dann daraus gentechnisch veränderten Honig.
Abgesehen davon, dass damit schon die Bienen unnötig gequält werden, muss man doch auch an die armen Kreuzberger
Helikoptereltern denken, die dann ihren Kindern kein biodynamisches Honigmüsli mehr verabreichen können, weil den armen
Indigos dann orangefarbene Haare wachsen. Das schlägt sich farblich mit deren Aura und sie werden von anderen Waldis
in der Kita gehänselt.
Wie kannst du nur so kurzsichtig sein...
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 07. Mai 2017, 11:30:18
Zitat von: ZKLP am 07. Mai 2017, 07:01:45
In Finnland ist ein nordrheinwestfälischer Petunientopf umgefallen. Deswegen werden wir alle sterben.

Ist zufällig ein Walfisch in der Nähe gefunden worden?
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 12. Mai 2017, 10:14:10
ZitatRossmann ignoriert "Ökotest"-Warnung für Brotaufstrich
Bio und vegan - welcher Brotaufstrich könnte gesünder sein? Einer ohne Mineralöle. Bei einem Test wurden diese möglicherweise krebserregenden Stoffe nachgewiesen. Einige Produkte werden aber einfach weiterverkauft.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/mineraloel-belastete-vegane-brotaufstriche-bleiben-im-verkauf-a-1147215.html (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/mineraloel-belastete-vegane-brotaufstriche-bleiben-im-verkauf-a-1147215.html)

Bezeichnenderweise werden im Artikel keinerlei Mengenangaben gemacht. Interessant die Reaktion von Rossmann:
ZitatDer Branchenzweite Rossmann reagierte ablehnend auf die Anfrage: Man teile die Kritik nicht, "eine abschließende gesundheitliche Bewertung zu Moah liegt nach heutigem Kenntnisstand derzeit nicht vor". Im Rahmen der eigenen Qualitätsoffensive untersucht die Drogeriekette nach eigenen Angaben regelmäßig auch die Mineralölbelastung und sieht dabei "durchaus eine Hintergrundbelastung von Lebensmitteln" - allerdings könnten die Rückstände technisch gesehen nicht ausnahmslos vermieden werden. Im Klartext: Der von "Ökotest" mit mangelhaft bewertete Brotaufstrich Ener Bio Paprika-Chili wird weiterhin verkauft.

Man hat so langsam das Gefühl, dass die Panik-Organisationen zu oft FEUER! bei einer brennenden Kerze gerufen haben, die Angstmasche so langsam nicht mehr zieht.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 19. Mai 2017, 10:01:17
http://www.focus.de/gesundheit/videos/grillen-diese-fleischprodukte-schaden-der-gesundheit_id_7151485.html
ZitatEine Studie aus den USA könnte Hobby-Grillern den Geschmack verderben: Wissenschaftler erhoben die Daten von mehr als einer halben Million Menschen und fanden einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Fleisch und einem erhöhten Sterberisiko.
150 Gramm Wurst und Fleisch lassen sich die Deutschen täglich schmecken. Obwohl rotes Fleisch als vermutlich krebserregend gilt. Dass statt dem saftigen Steak lieber mal ein knackiger Gemüsespieß in der Pfanne oder auf dem Grill landen sollte, bekräftigt nun eine großangelegte Studie.
Wissenschaftler des National Cancer Institute im amerikanischen Bethesda werteten Daten von mehr als 500.000 Menschen aus. Diese waren im Alter von 50 bis 71 Jahren. Das Ergebnis: Der Verzehr von rotem Fleisch erhöhte das Risiko, frühzeitig zu sterben. Das galt sowohl für unverarbeitetes rotes Fleisch wie Rindersteak, Schweinebraten und Hackfleisch als auch für verarbeitete Produkte wie Wurst oder Schinken.

Dankenswerterweise wird besagte Studie auch verlinkt:

Mortality from different causes associated with meat, heme iron, nitrates, and nitrites in the NIH-AARP Diet and Health Study: population based cohort study
BMJ 2017; 357 doi: https://doi.org/10.1136/bmj.j1957 (Published 09 May 2017)
Cite this as: BMJ 2017;357:j1957
Arash Etemadi, research fellow, Rashmi Sinha, senior investigator, Mary H Ward, senior investigator, Barry I Graubard, senior investigator, Maki Inoue-Choi, staff scientist, Sanford M Dawsey, senior investigator, Christian C Abnet, senior investigator
(http://www.bmj.com/content/357/bmj.j1957)

Wie üblich für Ernährungsstudien lässt die Studie mal wieder mehr Fragen offen, als sie "Antworten" gibt: Korrelation vs. Kausalität, Henne-Ei, usw.

Was ich daraus mitnehme?
Wer viel Rind und Schwein isst, kann die Risiken durch entsprechenden Konsum von Geflügel wieder ausgleichen. Oder das Steak gleich durch drei Pfund Putenbrust ersetzen, dann wird man quasi unsterblich!  :2thumbs:

(http://www.bmj.com/content/bmj/357/bmj.j1957/F1.large.jpg)

Von solch eindeutigen Grafiken dürften die meisten Ernährungswissenschaftler nur träumen. Das MUSS einfach wahr sein!!!
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Sauropode am 21. Mai 2017, 21:04:07
Mineralwasser macht dick.

http://www.salonkolumnisten.com/sturm-im-wasserglas/

ZitatDie Zeitungen machen heute mit dramatischen Überschriften auf: ,,Sprudel macht dick!", ,,Hungerhormon in Mineralwasser", ,,Kann Wasser mit Kohlensäure Übergewicht fördern?". Die Horrormeldung stammt aus einem Rattenexperiment an der Universität Bir Zait nördlich von Ramallah.

:Popcorn:
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Groucho am 21. Mai 2017, 21:26:09
Zitat von: Sauropode am 21. Mai 2017, 21:04:07
Mineralwasser macht dick.

Das stimmt aber. Immer, wenn ich nur Mineralwasser trinke, bekomme ich irgendwann total Hunger.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: uran am 10. Juni 2017, 14:21:28
Das UBA treibt mal wieder die Nitratsau durchs Dorf und der Stern reitet mit. Halte vom Stern nicht viel, aber es war beim "Glyphosat-Muttermilch-Skandal" war er eine löbliche Ausnahme.
Wer in dem "Artikel" nach Biogas sucht, wird natürlich nichts finden.
Zitat
Beim Trinkwasser droht eine drastische Verteuerung in vielen Regionen Deutschlands.
[...]
Die Warnung kommt von höchst offizieller Seite.
[...]
"Mit den Neuregelungen in der Düngeverordnung wurden lange überfällige Schritte eingeleitet, die hoffentlich die Belastungen so weit senken, dass den Trinkwasserkunden die teure Aufbereitung erspart bleibt", wird UBA-Präsidentin Maria Krautzberger in der Untersuchung zitiert. Die Neuregelungen müssten jetzt konsequent umgesetzt werden. "Falls sich diese Belastungen nicht verringern, müssten weitere und strengere Auflagen für die Landwirtschaft erfolgen."
Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin Christiane Huxdorff forderte ein Umdenken im Agrarsektor. "Die Konsequenz aus diesen Warnungen sollte lauten: weniger Billigfleisch produzieren, die Düngegesetze deutlich verschärfen und wirksam kontrollieren", sagte sie. Die im Frühjahr beschlossene Novelle des Düngerechts reiche "bei weitem nicht aus".
http://www.stern.de/wirtschaft/news/trinkwasser-in-deutschland-koennte-teurer-werden-wegen-nitratbelastung-7489462.html (http://www.stern.de/wirtschaft/news/trinkwasser-in-deutschland-koennte-teurer-werden-wegen-nitratbelastung-7489462.html)
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: uran am 12. Juni 2017, 20:40:42
Susanne Günther hat den reißerischen Artikel auseinandergnommen. :2thumbs:
Sie bezieht sich auf Spiegel, aber bei Stern stand DPA, also gehe ich mal vom gleichen aus.
https://schillipaeppa.net/2017/06/12/die-geschichte-einer-meldung/ (https://schillipaeppa.net/2017/06/12/die-geschichte-einer-meldung/)
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 13. Juni 2017, 14:44:49
Zitat von: uran am 12. Juni 2017, 20:40:42
Susanne Günther hat den reißerischen Artikel auseinandergnommen. :2thumbs:
Sie bezieht sich auf Spiegel, aber bei Stern stand DPA, also gehe ich mal vom gleichen aus.
https://schillipaeppa.net/2017/06/12/die-geschichte-einer-meldung/ (https://schillipaeppa.net/2017/06/12/die-geschichte-einer-meldung/)

Passend dazu auch: https://blogagrar.de/landwirtschaft/ist-die-konventionelle-landwirtschaft-das-neue-waldsterben/
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 26. Juni 2017, 10:55:22
Zitat von: Groucho am 07. Mai 2017, 11:30:18
Zitat von: ZKLP am 07. Mai 2017, 07:01:45
In Finnland ist ein nordrheinwestfälischer Petunientopf umgefallen. Deswegen werden wir alle sterben.

Ist zufällig ein Walfisch in der Nähe gefunden worden?

Es hat ein wenig gedauert, aber mittlerweile wurde auch der Walfisch gefunden. Der hört auf den Namen "Umweltinstitut".

http://www.salonkolumnisten.com/genpetunien2/
ZitatIn schöner Bestätigung des Poe'schen Gesetz schrieb elf Tage später der Verein ,,Umweltinstitut München,,, ,,der sich gegen Atomkraft, für gentechnikfreies Essen, für eine nachhaltige Energiewende und für den ökologischen Landbau einsetzt":

,,Die Risiken, die mit genmanipulierten Pflanzen einhergehen, werden von den Behörden nicht ausreichend berücksichtigt. Mit den Petunien wurden noch nicht einmal offiziell Tests durchgeführt, bei denen ihre Auswirkung auf die Umwelt und die Gesundheit untersucht wurden.
Petunien werden auch von Bienen bestäubt. So kann der Pollen in den Honig und damit in unsere Lebensmittelkette gelangen, wo er ohne Zulassung zwar illegal ist, doch deshalb machen Bestäuber nicht davor Halt. Falls illegaler Petunien-Pollen im Honig überhaupt entdeckt wird, bevor er bei den EndverbraucherInnen gelandet ist, können die ImkerInnen ihr Produkt nicht mehr vermarkten und erleiden wirtschaftlichen Schaden."
:facepalm


Der Artikel des Umweltinstituts (http://www.umweltinstitut.org/aktuelle-meldungen/meldungen/achtung-illegale-gen-blumen-im-handel.html) enthält aber auch ein paar interessante weitergehende Infos, die mir bisher entgangen sind:
ZitatDie Zahl der betroffenen Sorten liegt aktuell bei 78 und wird immer länger. Anfangs hieß es noch, es seien nur orangefarbene Petunien-Sorten betroffen, inzwischen sind aber bei allen möglichen Farbvarianten Genmanipulationen nachgewiesen worden. Andersherum scheint es inzwischen auch nicht mehr eindeutig zu sein, dass alle orangefarbenen Petunien genmanipuliert sind.

Es könnte sein, dass das Auftauchen der genmanipulierten Petunien mit einem Freisetzungsversuch in Zusammenhang steht, der vor 28 Jahren in Köln vom Max-Planck-Institut durchgeführt wurde. Damals wurden mit Petunien in Deutschland die ersten genmanipulierten Pflanzen überhaupt freigesetzt. In die Petunien wurde ein Gen aus Mais übertragen, um eine Änderung der Blütenfarbe zu erreichen. Doch im Freilandversuch scheiterte das Vorhaben, das übertragene Gen wurde durch UV-Strahlung wieder abgeschaltet. Die Freisetzungsversuche wurden abgebrochen und die Lizenz für die genmanipulierten Pflanzen an ein Züchtungsunternehmen in den Niederlanden verkauft. Im Jahr 1995 präsentierte das Unternehmen dann auch tatsächlich genmanipulierte orangeblühende Petunien, die allerdings nie für den Handel oder den Anbau zugelassen wurden.

Da die Abstammung offenbar nicht nachvollzogen werden kann, müsste das Umweltinstitut nun logischerweise auf eine drastische Verschärfung der Vorschriften zum Handel mit Saat- und Pflanzgut drängen. Und das inbesondere für konventionelle Pflanzen, da die GVO-Petunien ja viele Jahre als konventionelle Ware gezüchtet und vermehrt worden sein dürften.

Angesichts der Phobie der NGOs gegen die Novelle der europäischen Saatgutverordnung, welche die NGOs ja bisher mit reichlich postfaktischen Argumenten blockieren konnten (Stichwort: "alte Sorten"), dürfte die Wahrscheinlichkeit dafür jedoch gegen Null tendieren.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 26. Juni 2017, 13:02:47
Die Jooden waren's (mal wieder) :Aluhut::

ZitatBetroffen sind nun auch die Sorten 'Amore Mio' und 'Littletunia Red Fire' des Israelischen Züchters Danziger.
https://www.gabot.de/ansicht/news/gen-petunien-liste-umfasst-mittlerweile-55-sorten-385886.html

Ich geh' dann mal Petunien kaufen. Also welche mit Genen drinne. :rock
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 26. Juni 2017, 14:35:57
Komischerweise hat sich Bay$antos Saatgutmonopol in der Petunienwelt noch nicht rumgesprochen:

https://www.gabot.de/mehr/dossiers/gvo-petunien/news-gvo-petunien/news/gvo-petunien-weitere-gentechnisch-veraendert-386118.html
ZitatNach bisherigen Erkenntnissen der GABOT-Redaktion ist damit die Liste transgener Petunias verschiedener Farben auf insgesamt 77 angewachsen. Die meisten der aufgeführten Sorten stammen von den Züchtungsunternehmen Westhoff (20), Dümmen Orange (16), Danziger (8 ), Takii (6), Sakata (4), Selecta One (4), Syngenta (4), Cohen Nur (2), Florensis (2), Farmen (1), Kerley (1) und Plant 21 LLC (1).
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 28. Juni 2017, 08:40:59
Nachdem Disneyland Krebse erregt, trifft's nun auch Bio. Wo soll das nur enden..?
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 20. Juli 2017, 11:25:18
ZitatEU will knusprig-dunkle Pommes verbieten

Goldgelb dürfen die Pommes sein, nicht dunkler. Die EU hat gesundheitsfördernde Regeln für Lebensmittelhersteller erarbeitet, darunter Kochanweisungen.
(...)
Krebserzeugendes Acrylamid
(...)
Bräunungstabellen sollen einen Anhaltspunkt geben.

https://www.welt.de/politik/ausland/article166823194/EU-will-knusprig-dunkle-Pommes-verbieten.html?wtrid=socialmedia.socialflow....socialflow_facebook

Der "Verbraucherschutz" ist zu einem Monster mutiert. :stirn

Künftige jugendliche Aufmüpf- Bewegungen werden sich trotzig statt zum Kiffen zur unveganen Currywurst mit (knusprigen) Pommes versammeln, Motto: Jung kaputt spart Altersheim. :rock
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Habra am 20. Juli 2017, 14:45:07
Zitat von: RächerDerVerderbten am 20. Juli 2017, 11:25:18
ZitatEU will knusprig-dunkle Pommes verbieten

Goldgelb dürfen die Pommes sein, nicht dunkler. Die EU hat gesundheitsfördernde Regeln für Lebensmittelhersteller erarbeitet, darunter Kochanweisungen.
(...)
Krebserzeugendes Acrylamid
(...)
Bräunungstabellen sollen einen Anhaltspunkt geben.


Ich bin mir da nicht mal so sicher, ob da nicht irgendwelche Lobbyisten dahinterstecken, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas von irgendeinem EU-Beamten aus Langeweile erlassen wird. Wenn's akzeptiert wird, werden sich die ursprünglichen Lobbyisten schon melden, wenn's einen Shitstorm gibt, dann kann man wunderbar auf die EU-Bürokratie schimpfen. (Meines Wissens hat das Glühbirnenverbot unser jetziger leicht übergewichtiger Außenminister mit angestoßen und zwar zu Zeiten als er noch als Umweltminister fungierte.)
Meine höchstpersönliche Verschwörungstheorie zu diesem Fall: Es gibt eine Richtlinie oder Verordnung der EU, damit kann man dann wunderbar über andere Lebensmittel, die Acrylamid enthalten, mit einem Hinweis auf die frittierten Kartoffelprodukte herziehen.
:Aluhut:

Und ein Angriff auf die böse Lebensmittelindustrie eignet sich hervorragend, um als Spendensammelverein jede Menge Spenden zu generieren, damit die leitenden Angestellten dieser Vereine profane Erwerbstätigkeit vermeiden können.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 20. Juli 2017, 22:39:55
Das ist eindeutig eine Aktion des McDonalds-Konzerns auf dem Weg zur Pommes-Weltherrschaft.

Wenn Ronald schon unfähig ist, ordentliche Pommes zu kredenzen, soll es auch keinem anderen erlaubt sein!
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Nogro am 21. Juli 2017, 10:58:08
Zitat von: ZKLP am 20. Juli 2017, 22:39:55
Das ist eindeutig eine Aktion des McDonalds-Konzerns auf dem Weg zur Pommes-Weltherrschaft.
Nein, das war die Alphabet Holding (Google) mit der patentierten Braunometer-App für Android.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 30. Juli 2017, 07:42:14
Überraschung! Nicht.

https://www.morgenpost.de/web-wissen/article211409033/Oeko-Test-Arsen-in-glutenfreien-Produkten.html
Zitat"Öko-Test": Arsen in glutenfreien Produkten

[...] Demnach fanden sich in allen Produkten mit Reis Spuren von krebserregendem Arsen. Dass Reis den giftigen Stoff aus dem Boden aufnimmt, ist bekannt.

[...] Den stark erhöhten Arsengehalt in dem haferbasierten Produkt Bauckhof Hot Hafer Haferbrei konnten die Prüfer hingegen nicht erklären. Für Hafer sei eine Belastung untypisch, stark kontaminierter Boden eine mögliche Ursache.
Ich tippe mal auf extremen Phosphormangel. Nicht nur Reis baut dann das chemisch ähnliche Arsen ein, sondern auch die heimischen Getreidesorten, wenn auch in geringerem Maße.
Bisher sind die heimischen Äcker in der Regel noch recht gut (oft zu gut) mit Phosphor versorgt, meist auch im Bio-Bereich.
Noch.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Typee am 01. September 2017, 17:03:16
We are doomed...

ZitatDer Fipronil-Skandal ist noch nicht vorbei: Zum zweiten Mal ist in Hessen ein verseuchtes Ei entdeckt worden. Und diesmal war auch noch Eierlikör belastet.

http://www.hessenschau.de/panorama/fipronil-auch-in-eierlikoer-nachgewiesen,fipronil-fund-hessen-100.html

:ohnmacht:

Übrigens: Eierlikör enthält für gewöhnlich 20 % (Prozent !!einself!!!) Ethanol (https://de.wikipedia.org/wiki/Ethanol#Toxikologie).
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 01. September 2017, 21:00:28
Vor dem Likörchen (https://youtu.be/82iuMDXPHKs?t=14s) wird aber erstmal sauber gemacht, klar?!

http://www.deutschlandfunkkultur.de/belgische-studie-wer-viel-putzt-stirbt-frueher.2165.de.html?dram:article_id=394859

ZitatDiese Studie rüttelt das Reinigungsgewerbe in ganz Europa auf: Bei männlichen Reinigungskräften steige das Sterberisiko um 45 Prozent im Vergleich zu Büroangestellten. Bei Frauen wurde ein um 16 Prozent höheres Sterberisiko festgestellt. Die Erklärung für diese deutlichen Unterschiede: Frauen achteten offenbar besser auf Schutzmaßnahmen.

Die Brüsseler Forscherin Laura van den Borre vermutet: Im Privathaushalt sind die Risiken noch größer, weil dort Reinigungsmittel oft bedenkenlos eingesetzt werden. Die größten Gefahren: Lungen, Herz- und Kreislaufkrankheiten bis hin zu Krebs.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 01. September 2017, 21:12:32
Zitat von: ZKLP am 01. September 2017, 21:00:28
Vor dem Likörchen (https://youtu.be/82iuMDXPHKs?t=14s) wird aber erstmal sauber gemacht, klar?!

Das liegt doch bestimmt an AMPA (https://de.wikipedia.org/wiki/Aminomethylphosphons%C3%A4ure). Die Männer triffts noch härter, weil die zusätzlich noch Glühfosat-belastetes Bier in der Mittagspause trinken (heimlich natürlich). Monsanto ist überall :Aluhut:
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 01. September 2017, 21:26:45
Zitat von: eLender am 01. September 2017, 21:12:32AMPA (https://de.wikipedia.org/wiki/Aminomethylphosphons%C3%A4ure)

Oh, es ist schon wieder fast ein Jahr her, dass irgend ein völlig Unbekannter den Wikipedia-Artikel ein wenig ergänzt hat?!
Hat sich gelohnt, seitdem ist es recht ruhig geworden um AMPA.  :2thumbs:

(*pfeifend davonschlendernd*)
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 01. September 2017, 22:17:57
Zitat von: ZKLP am 01. September 2017, 21:26:45
...ein völlig Unbekannter...

Jaja, die NWO wird dich finden. Obwohl, es werden wohl eher die Bambisten sein, die dich suchen, foltern und dreiteilen werden. Trotzdem gut gemacht :2thumbs:
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 02. Juni 2019, 23:08:30
Ökotest hat für die aktuelle Ausgabe mal wieder Biere auf Glyphosat getestet.
Das enttäuschende Ergebnis: Das Thema taugt nicht mal mehr für die Titelseite...

https://www.oekotest.de/essen-trinken/Interview-Das-Beste-waere-Glyphosat-ganz-zu-verbieten-Bier-Test-Die-Autorin-zu-den-Risiken-der-Glyphosatbelastung_10680_1.html

ZitatIm aktuellen Bier-Test sind 13 [Anm.: von 43] Pils, darunter Radeberger und Jever, mit dem umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat belastet. In zwei weiteren finden sich noch Spuren. Im Interview erklärt unsere Redakteurin Birgit Hinsch das Risiko für Mensch und Umwelt – und fordert ein Verbot.

Frau Hinsch, kann man die glyphosathaltigen Pils noch trinken?

Ja, grundsätzlich schon. Man muss die Kirche im Dorf lassen. Die Glyphosatmengen, die wir darin gefunden haben, sind wirklich sehr gering. Sie betragen wenige Mikrogramm pro Liter. Ausreißer nach oben haben wir nicht gefunden.

(https://www.united-kiosk.de/coverg/360x495xoeko-test-magazin-epaper-00006_2019_910262009.jpg.pagespeed.ic.rUP8Kj3TgU.jpg)

Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: ZKLP am 29. März 2021, 08:15:59
*Schäufelchen beiseite leg*

https://www.mdr.de/wissen/schwanger-kaffee-koffein-gesundheit-baby-100.html
ZitatKAFFEE IN DER SCHWANGERSCHAFT HEMMT BABYWACHSTUM

Trinken Schwangere regelmäßig Koffein-Getränke, kommen ihre Kinder kleiner zur Welt, als wenn sie auf Kaffee und Co. verzichtet hätten. Eine neue Studie zeigt: Der Effekt tritt schon ab einer halben Tasse Kaffee täglich ein.

Die Erstmeldung aus den USA:
https://www.nih.gov/news-events/news-releases/moderate-daily-caffeine-intake-during-pregnancy-may-lead-smaller-birth-size
Zitatwomen who consumed about 50 milligrams of caffeine a day (equivalent to a half cup of coffee) had infants 66 grams (about 2.3 ounces) lighter than infants born to non-caffeine consumers. Similarly, infants born to the caffeine consumers also had thigh circumferences .32 centimeters smaller (about .13 inches).


Was auffällt ist das geringe Interesse der Medien an diesem Ergebnis:
Auch an Tag 4 nach Erstmeldung ist bei Google News außer dem MDR kein weiteres Leitmedium vertreten. Auch nicht die einschlägigen Gesundheits- und Familien(planunngs)portale.
Passt wohl nicht ins Weltbild?!
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Scipio 2.0 am 29. März 2021, 08:24:33
Müsste das dann nicht auch analog für jede Art von Koffeinhaltigen getränken gelten? Ist doch immer wieder der selbe Stoff drin.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Nogro am 29. März 2021, 09:18:18
Zitat von: ZKLP am 29. März 2021, 08:15:59
Die Erstmeldung aus den USA:
Scheint so neu nicht zu sein, kurz mal gesucht und gefunden (2013 und 2014):
https://www.deutschlandfunk.de/ein-bis-zwei-tassen-kaffee-schaden-dem-kind.676.de.html?dram:article_id=238145 (https://www.deutschlandfunk.de/ein-bis-zwei-tassen-kaffee-schaden-dem-kind.676.de.html?dram:article_id=238145)
https://www.apotheken.de/news/9081-kaffee-senkt-geburtsgewicht (https://www.apotheken.de/news/9081-kaffee-senkt-geburtsgewicht)
https://www.rund-ums-baby.de/schwanger-wernoch/Koffein-macht-Babys-klein_808420.htm (https://www.rund-ums-baby.de/schwanger-wernoch/Koffein-macht-Babys-klein_808420.htm)
https://www.wissenschaft.de/gesundheit-medizin/koffeinverbot-fuer-schwangere-2/ (https://www.wissenschaft.de/gesundheit-medizin/koffeinverbot-fuer-schwangere-2/)
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 23. April 2023, 22:44:15
Damits nicht langweilig wird: ich lese neuerdings immer öfter, dass Süßstoffe (alle, auch das natürliche Stevia) hochproblematisch seien, da sie das Darmmikrobiom schädigen. Es war ja lange still geworden um die tödliche Wirkung von dem Zeugs, aber es muss einfach gesundheitsschädlich sein. Wollte das mal genauer wissen und finde überwiegend diese Warnung (das ist aber die milde Variante):

ZitatUm die Konzentration der Darmbakterien zu verändern, reichten in dem Modellversuch schon kleine Mengen der untersuchten Süßungsmittel. So konnten diese nach Aussage der Forschenden schon bei einer physiologischen Konzentration von 100 Mikrogramm die Darmflora verändern und Infektionen wahrscheinlicher werden lassen - eine Menge, die in der täglichen Ernährung leicht erreicht werden könne.
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Zuckerersatz-So-wirken-Aspartam-und-Sucralose-auf-die-Darmflora,suessstoffe102.html

Beim BR sieht man das etwas nüchterner, aber man hebt trotzdem den Zeigefinger:
ZitatEine andere Erklärung könnte die durch Süßstoffe bedingte Veränderung des Mikrobioms, der Zusammensetzung der Darmbakterien, sein. Professor Herzig meint dazu, es gebe eine ganze Reihe von Studien, die zeigen würden, dass die Aufnahme von Süßstoffen mit einer Veränderung der Darmflora einhergehe. Das würde sowohl für Mäuse als auch für Menschen gelten. "Infolgedessen – also nach Aufnahme von Süßstoffen – kommt es dann zu einer Veränderung der Darmflora. Und das korreliert dann auch mit Störungen im Zuckerstoffwechsel", so Herzig.
https://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/gesundheit/suessstoffe-zucker-gesundheit-100.html

Man beruft sich meist auf Beobachtungsstudien, die keinen Kausalzusammenhang aufdecken können. Aber es gibt auch experimentelle Studien (wie oben genannt), die aber auch nicht ohne weiteres Schlussfolgerungen erlauben.

Ich schaue mir immer an, was das BfR und die Efsa zum Thema sagen, da die den besten Überblick haben. Da ließt sich das alles nicht mehr sonderlich dramatisch, wie bei vielen anderen Themen auch (weshalb der geneigte Apokalyptiker die auch als Zweigstelle des Bösen schlechthin ansieht). Ganz aktuell:

ZitatStudien zum Einfluss dieser Stoffe auf das Körpergewicht zeigen, dass deren Aufnahme an-
stelle von Zucker, im Rahmen eines Gewichtsreduktionsprogramms mit unterkalorischer Er-
nährung und Maßnahmen einer Verhaltensintervention, zu einer Gewichtsabnahme führen
bzw. diese unterstützen kann. Die vorliegenden Daten lassen aber keine Aussage darüber
zu, ob sich die Aufnahme von Süßstoffen bzw. der Verzehr von Diätgetränken auf das Kör-
pergewicht auswirkt, wenn kein begleitendes Programm zur Gewichtsreduktion eingehalten
wird.
Aus Sicht des BfR kann nach Auswertung der vorliegenden Studien keine eindeutige Aus-
sage darüber getroffen werden, ob der Verzehr von süßungsmittelhaltigen Getränken das Ri-
siko für bestimmte neurodegenerative Krankheiten erhöht oder die Darmflora in klinisch be-
deutsamem Maße beeinflusst. In der Mehrheit der Studien wurde kein negativer Effekt der
betrachteten Süßstoffe auf den Stoffwechsel (Blutzucker, Insulinsekretion, Insulinsensitivität)
beobachtet.
https://www.bfr.bund.de/cm/343/suessungsmittel-mehrheit-der-studien-bestaetigt-keine-gesundheitsbeeintraechtigung-allerdings-ist-die-studienlage-unzureichend.pdf

Gut, man weiß nichts genaues, weil die Studien dazu einfach keine genauen Aussagen dazu erlauben. Hindert die Presselandschaft aber nicht daran, immer neue Zusammenhänge zu konstruieren (und nur am Rande darauf hinzuweisen, dass man eigentlich nichts genaues weiß).

ZitatDie Autoren schließen aus ihren Ergebnissen, dass die Darmflora zur Entwicklung der Anorexia Nervosa beitragen könnte: ,,Unsere Ergebnisse stützen die Hypothese, dass ein stark gestörtes Darmmikrobiom zu einigen Phasen der Pathogenese von AN beiträgt." Hier steht man aber weiterhin vor der üblichen Henne-Ei-Problematik: Ist die AN nun Folge des zuerst veränderten Mikrobioms oder ist das veränderte Mikrobiom eine Folge der AN, die den weiteren Verlauf beeinflusst? Die Frage lässt sich durch die Studien nicht sicher beantworten.
https://www.doccheck.com/de/detail/articles/42836-magersucht-mikrobiom-macht-mit

Das kann man derzeit häufig lesen. Das Mikrobiom würde uns quasi steuern, wir sind nur Sklaven unserer Arschmikroben. Wenn es denen schlecht geht, dann machen die uns halt schlechte Laune. Dass es eher anders herum sein könnte, ist viel zu langweilig.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Peiresc am 23. April 2023, 22:47:50
Also meine Arbeitshypothese wäre: jede einzelne Mahlzeit verändert das Mikrobiom, und warum auch nicht. Und wenn man länger nichts isst, verändert sich das Mikrobiom auch.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 23. April 2023, 23:09:04
Zitat von: Peiresc am 23. April 2023, 22:47:50Also meine Arbeitshypothese wäre: jede einzelne Mahlzeit verändert das Mikrobiom
Du bist also nach jeder Mahlzeit ein anderer Mensch; du bist, was du isst ;D
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 24. April 2023, 05:59:26
Das fand Hannibal Lector auch. :teufel
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Nogro am 24. April 2023, 09:35:13
Zitat von: eLender am 23. April 2023, 22:44:15... wir sind nur Sklaven unserer Arschmikroben. Wenn es denen schlecht geht, dann machen die uns halt schlechte Laune.
Womit sich die alte Volksweisheit "Aus einem verzagten Arsch kommt nie ein fröhlicher Furz" bestätigt.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 17. Juni 2023, 22:44:40
Weiter geht der Wahnsinn. Die Meldung tickert in mehreren Medien auf die Pupille, das muss was ganz Großes sein.

ZitatBei den Tests stellte sich heraus, dass durch Sucralose in den Zellen vor allem die Gene weitergegeben werden, die mit Entzündungen, oxidativem Stress und Krebs in Verbindung gebracht werden. Ebenso wurde auch die Darmschleimhaut geschädigt. ,,Wir haben festgestellt, dass der Süßstoff einen ,undichten Darm' verursachen kann", sagt Schiffman in einer Pressemitteilung der Universität.

Durch einen undichten Darm kann es passieren, dass nur teilweise verdaute Nahrung sowie Giftstoffe in den Blutkreislauf gelangen können. Das wiederum kann sich auf viele verschiedene Bereiche des Körpers auswirken.
https://www.welt.de/kmpkt/article245735886/Sucralose-Darum-solltest-du-auf-den-Suessstoff-verzichten.html

Das kam mir irgendwie schon bekannt vor. Ich konsumiere das zwar nicht, aber es ist nicht so, dass das erst seit ein paar Jahren auf dem Markt ist (2013 gab es schon mal ähnliche Berichte). Habe dann mal WP nachgeschaut, das müßte ja dringend erwähnt werden (was die Efsa oder das BfR oder sonstige Zulassungsbehörden dazu meinen, ist meist zu langweilig um dort erwähnt zu werden). Man findet im Artikel nichts, aber auf der Diskseite:

ZitatIm Darm werden genotoxische Metaboliten gebildet siehe Untersuchung von im Darm gebildeten Metaboliten. Auch das im Körper gebildete Abbauprodukt 1,6-Dichlorfructose ist sehr verdächtig. --FK1954 (Diskussion) 15:37, 9. Jun. 2023 (CEST)

    Diese in-vitro-Studie hat mehrere Probleme:
    Es handelt sich seltsamerweise nicht um Sucralose, sondern Sucralose-6-acetat - seltsam deswegen, da man ja eh in-vitro hantiert hatte.
    Die Dosis: Wenn man 250 mg Sucrolose konsumiert, steigt die Spiegel im Blut auf etwa 365 ng/ml (Quelle). Im Paper wurden erste potentiell genotoxische Effekte bei etwa 500 µg/ml detektiert, aber mit Sucralose-6-acetat. Laut Paper sollen 10 % der Suralose in Sucralose-6-acetat überführt werden, wodurch man also etwa 5 kg Sucrolose fressen müsste (innerhalb etwa 2 h, damit der Plasmaspiegel nicht zu schnell abfällt). Das schafft keiner.
    WP:RMLL - eine in-vitro-Einzelstudie steht der etablierten Lehrmeinung entgegen, die Sucrolose für nicht kanzerogen einstuft. --Julius Senegal (Diskussion) 16:06, 9. Jun. 2023 (CEST)
https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Sucralose#genotoxische_Metaboliten_im_Darm

Habe die Studie jetzt nicht gelesen, aber wenn man schon solche Panikmeldungen raushaut, dann sollte man wenigstens auf die Schwachpunkte hinweisen. Die Studie wird wahrscheinlich noch nicht mal vom BfR kommentiert werden, da sie wissenschaftlich kaum haltbar sein wird. Für die Welt und andere Gazetten aber auf jeden Fall eine wissenschaftliche Wahrheit.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: HAL9000 am 18. Juni 2023, 09:49:31
Zitat von: eLender am 17. Juni 2023, 22:44:40Weiter geht der Wahnsinn...
Bei solchen "Studien" fällt mir immer sofort das da (https://xkcd.com/1217/) ein.
Titel: WHO will Süßstoff Aspartam offenbar als krebserregend einstufen
Beitrag von: eLender am 30. Juni 2023, 18:16:46
Wenns schon nicht die Arschmikroben umbringt, dann muss es wenigstens den Krebs erregen. Wenn man also in der Nachtschicht heißen Kaffee mit dem Zeugs süßt, ist der Exitus nicht mehr weit. Aber Gemacht, das kommt von der IARC, die schon immer etwas weiter von den sonstigen Einschätzungen einzuschätzen weiß. Der Spiegel ordnet das vernünftig ein (hat er bei Glyphosat nicht ganz so konsequent gemacht).

ZitatDennoch gerät Aspartam immer wieder in die Kritik. Im vergangenen Jahr zeigte etwa eine französische Studie mit 100.000 Erwachsenen, dass Menschen, die größere Mengen an künstlichen Süßstoffen – einschließlich Aspartam – konsumierten, ein leicht erhöhtes Krebsrisiko hatten. Anfang der Zweitausender hatte zudem eine Studie des Ramazzini-Instituts in Italien ergeben, dass einige Krebsarten bei Mäusen und Ratten mit Aspartam in Verbindung gebracht werden könnten. Die erste Studie konnte jedoch nicht nachweisen, dass Aspartam das erhöhte Krebsrisiko verursacht, und die Methodik der zweiten Studie wurde infrage gestellt, auch von der Efsa, die die Studie bewertet hat.

Die Entscheidung der IARC könnte eine erneute Debatte über die Sicherheit von Süßstoffen, aber auch über die Rolle der Krebsforschungsagentur auslösen. Deren Einschätzungen können großen Einfluss haben, standen in der Vergangenheit aber auch in der Kritik, weil sie als verwirrend für die Öffentlichkeit gelten. In die Kategorie »wahrscheinlich krebserregend« stuft die IARC neben dem Friseurberuf auch rotes Fleisch ein, heiße Getränke über 65 Grad oder Nachtarbeit.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/suessstoff-who-will-aspartam-offenbar-als-krebserregend-einstufen-a-5ad7342e-1c3d-4a74-96e5-279ce48e72ad

Wahrscheinlich wird man erst nach der Einstufung durch die IARC Geschwüre von dem Zeugs bekommen. Naja, dann kann man ja mit Stevia süßen, das hat die Agentur noch nicht unter die Lupe genommen bzw. klassifiziert. Bis dahin gilt es als unbedenklich. Danach muss man sich was anderes suchen.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Peiresc am 15. Juli 2023, 10:25:22
ZitatKrebsrisiko durch Aspartam?
Magazin vom 14.07.2023

https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/iq-wissenschaft-und-forschung/magazin-3244.html
Podcast, 7 min.

Aspartam ist als "möglicherweise krebserregend" vom IARC eingestuft, Kl. IIb.

Es gebe neue Belege: in Zellkulturen konnte man mit sehr Dosen Mutationen häufiger machen, und in Tierversuchen Krebsvorstufen. Der von der Reporterin befragte Experte selbst weist darauf hin, dass beides nicht dasselbe ist wie Krebs. Er erläutert weiter, dass es einen Haufen Grundnahrungsmittel gibt, die in der gleichen Kategorie sind, oder eher noch, ähm, gefährlicher, IIa. Zucker selber sei gesundheitsschädlicher, ,,am besten Wasser und vergleichbare Getränke". (– Aber was ist denn vergleichbar mit Wasser?)

,,IIb" heißt: möglich, aber nicht wahrscheinlich, dass es krebserregend ist, sagt der Experte.

Deswegen kommt mir grundsätzlich in den Sinn: dass sie ,,möglicherweise krebserregend" sind, muss prinzipiell von allen Substanzen angenommen werden, die nicht hinreichend untersucht sind, und was könnte man je hinreichend untersuchen. Metaphysisch gesehen handelt es sich bei der Feststellung "nicht krebserregend" schließlich um eine negative Existenzaussage, und für pragmatische Belange muss man immer eine Sicherheitsgrenze annehmen, die man al gusto setzen oder verschieben kann. Hier handelt es sich nicht um einen naturwissenschaftlichen Fakt, sondern um eine Konvention. Nach meiner nicht aktualisierten Kenntnis ist diese Sicherheitsgrenze noch mal ein bis zwei Größenordnungen geringer als die Konzentration, bei der man erste (Surrogat-)Effekte sehen konnte.

Der Experte weist darauf hin, dass dieser Grenzwert bei Aspartam bei 40 mg/kg*d liegt, und dass der 70 kg schwere Erwachsene täglich 21 Liter aspartamgesüßte Cola trinken müsste, um diesen zu erreichen. Daran schließt sich der folgende Wortwechsel an:

Zitat[Frage]: Wobei, wenn ich einem Grundschulkind 2 Flaschen solcherart gesüßte Getränke hinstelle, dann könnte das vielleicht schon an die Grenze kommen, bezogen auf das Körpergewicht, oder?
[Antwort]: Genau. Also das mit dem 40 mg/kg Körpergewicht muss man eben ausrechnen. [...]

(Meine Hervorhebung.) Na, dann rechnen wir das doch aus, das kann doch nicht so schwierig sein: Ein Kind von 7 kg Körpergewicht muss mehr als 2 Liter Cola zero am Tag (und man weiß nicht, über wieviele Jahre) trinken, um in diesen Bereich zu kommen.

Ein Kind mit 7 kg Körpergewicht ist 5 Monate alt (50er Perzentile). Und einen Erstklässler von 6 Jahren (20 kg) müsste man schon mit 6 Litern täglich abfüllen, Prosit. Wenn ein Kind so viel trinken kann, dann hat es aller Wahrscheinlichkeit nach einen juvenilen Diabetes mellitus, was eine ganz andere Bedrohung als die Krebserregung ist. Aber sich das klar zu machen, hätte wahrscheinlich zu wenig Panik ergeben - eine Entwarnung kann einfach nicht gegeben werden. Aus metaphysischen Gründen.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Max P am 15. Juli 2023, 10:53:23
Wie hieß eigentlich dieses Teufelszeug, dass angeblich hochgradig Krebs erregend vor Jahren mal in aller Munde und Medien war? Es entstand bei bestimmten Backvorgängen und hätte einem fast den Appetit auf Pommes und Weihnachtsplätzchen verdorben.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Peiresc am 15. Juli 2023, 11:20:24
Zitat von: Max P am 15. Juli 2023, 10:53:23Wie hieß eigentlich dieses Teufelszeug,

Acryldingsda.
ZitatEine Höchstmenge oder ein Grenzwert, bis zu denen Acrylamid kein gesundheitliches Risiko darstellt, lässt sich nicht festlegen. Nach heutigem Wissensstand muss man davon ausgehen, dass theoretisch jede Dosis eine gesundheitsschädliche Wirkung hervorrufen kann. Das Risiko wächst, je mehr Acrylamid zugeführt wird. Deshalb sollte so wenig wie möglich aufgenommen werden.
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/lebensmittelproduktion/acrylamid-problematischer-stoff-in-lebensmitteln-13879
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Max P am 15. Juli 2023, 12:04:10
Ach ja, Acrylamid! Aber man sollte ja sowieso nicht so viel Fritten, Chips und Plätzchen zu sich nehmen...
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Peiresc am 15. Juli 2023, 14:19:27
Zitat von: Max P am 15. Juli 2023, 12:04:10nicht so viel
Wie kann man nur so sorglos-ignorant sein. Du bist nicht sicher, niemals, wenn es keinen Grenzwert gibt. Das gleiche gilt für Radioaktivität, Sonnenlicht, Feinstaub und überhaupt jeden Umweltfaktor.
Du willst nur ein bisschen schwanger sein.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Max P am 15. Juli 2023, 15:04:06
Zitat von: Peiresc am 15. Juli 2023, 14:19:27Du willst nur ein bisschen schwanger sein.

Leider bin ich ziemlich fett.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: zimtspinne am 15. Juli 2023, 16:10:42
@ Maxe

von Zuckergetränken oder von Fritten, Chips und Plätzchen?



@ Peiresc

"mehr als 2 Liter Cola zero am Tag"

In Amiland gibts häufig die 3-l-Cola zuckerfrei in Flaschen, im ganz normalen Supermarkt. In handlichen Kleinkindhöhen.
Habe ich hier in D erst einmal irgendwo gesehen, weiß nicht mehr wo. War auch keine zuckerfreie Cola, sondern irgendwelche zuckerhaltige Limonaden.

Gerade mit Cola zero (light etc) schafft man riesige Mengen an Süßstoff - ist sonst nicht ganz so leicht. Wer bewältigt schon mehrere Aspartam-Torten am Tag? Davon wird einem ja noch übler als von denen mit Zucker.
Aber Cola zero... geht immer.  8) 
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Peiresc am 15. Juli 2023, 17:00:51
Zitat von: zimtspinne am 15. Juli 2023, 16:10:42In Amiland gibts häufig die 3-l-Cola zuckerfrei in Flaschen, im ganz normalen Supermarkt. In handlichen Kleinkindhöhen.
Habe ich hier in D erst einmal irgendwo gesehen, weiß nicht mehr wo. War auch keine zuckerfreie Cola, sondern irgendwelche zuckerhaltige Limonaden.

Gerade mit Cola zero (light etc) schafft man riesige Mengen an Süßstoff

Ich hatte das gegoogelt. Die größten handelsüblichen Flaschen sind für Pepsi 2,25 l, für Coke 2 l. Die Zahlen bleiben absurd hoch, und Dein Einwand scheint mir wie üblich gefühlt zu sein.
https://gateway.euro.who.int/en/indicators/cah_24-soft-drink-consumption-11-13-15-years/visualizations/#id=27499

Ein 12jähriges Kind wiegt 40 kg (50er Perzentile), und dann müssten es schon so ca 12 Liter täglich sein.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: HAL9000 am 15. Juli 2023, 17:16:20
Zitat von: zimtspinne am 15. Juli 2023, 16:10:42... In handlichen Kleinkindhöhen...
Wer kennt sie nicht, diese häufig gesehenen Bilder aus den USA: Säuglinge, an der 3l-Flasche Coke Zero nuckelnd...
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Max P am 15. Juli 2023, 17:51:26
Zitat von: zimtspinne am 15. Juli 2023, 16:10:42@ Maxe
von Zuckergetränken oder von Fritten, Chips und Plätzchen?
Zuckergetränke kaum, eher von Wurst, Käse und Schokolade. (Das mit den Fritten, Chips und Plätzchen war ja hauptsächlich wegen des Acryls, aber das hat hat die Industrie ja erfolgreich vermindert und ist eh aus der Mode.) Für mich ist vor allem auch Schokolade der Übeltäter. Es hieß ja, Schokolade enthalte Antioxidantien und mache süchtig sogar schlank. Aber leider nur Bitterschokolade mit > 60% Kakao, was nicht so meins ist. Ok, dachte ich, ess ich doppelt soviel Vollmilchschoko und komme so auf die gleiche Menge Kakao. War aber wohl ein Fehler in der Rechnung... 
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: zimtspinne am 15. Juli 2023, 18:14:18
Mag sein, dass es die Riesenflaschen inzwischen nicht mehr gibt. Ich war dort und habe sie gesehen. Mein Liebster konsumierte sie in rauen Mengen.

Verharmlosung Cola-Konsum bei Kindern -- eine gefühlt gute Idee, wie immer!
(Medizinstudium beinhaltet halt auch keine Ernährungslehre, und man merkt das  :laugh: )

Ich plädiere dafür, Kinder erst gar nicht an Süßgetränke als Kulturgut heranzuführen.
Egal, womit gesüßt.

Bei einem dicken Kind müsste abgewogen werden, was das kleinste Übel ist.
Einen kalten Zuckerentzug sollte man ihnen ja auch nicht zumuten.
Süßstoffe könnten als Zuckersubstitution herangezogen werden für den Übergang, bis das Kind gelernt hat, dass Zuckerzeug kein Grundnahrungsmittel ist.

Ich finde für zuckeraffine Kinder und Leute Süßstoffe als Alternative mindestens heikel.
Vergleichbar mit Nikotinjunkies, die auf Dampfen umsteigen sollen.
Das löst ja nicht das Problem, von Ausnahmen abgesehen.

Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: zimtspinne am 15. Juli 2023, 18:28:20
Bitteschön, die diet coke in der handlichen 3-Liter-Flasche
(ja, die stehen für gewöhnlich so, dass sie gut sichtbar und auch gut erreichbar für Kinderpatschehändchen sind - von Säuglingen redete niemand; wie immer bösartig, der HAL)

https://www.walmart.com/ip/Diet-Coke-Soda-Pop-3-Liter-Bottle/55504644


Im übrigens sieht es sogar die Süßstoff-Industrie so, dass Kinder (Lebensmittel mit) Süßstoff und Zucker eher sparsam konsumieren sollten.

Dann muss sich auch keiner Sorgen um Überdosen/Diabetes2 machen.

https://suessstoff-verband.info/suessstoff-im-alltag/familie/
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: HAL9000 am 15. Juli 2023, 18:41:34
Zitat von: zimtspinne am 15. Juli 2023, 18:14:18Verharmlosung Cola-Konsum bei Kindern -- eine gefühlt gute Idee, wie immer!
Ich sehe hier niemanden, der das tut. Diesen Strohmann darfst du dir gerne behalten.

Peiresc hat lediglich darauf hingewiesen, dass man über längere Zeit absurd große Mengen
(und 2l/d für Säuglinge ist absurd) aspartamgesüßter Getränke konsumieren müsste, um in Sichtweite
(ich rede gar nicht von Nähe) einer möglichen Krebsgefährdung zu kommen.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 15. Juli 2023, 19:39:49
Zitat von: Max P am 15. Juli 2023, 12:04:10Ach ja, Acrylamid! Aber man sollte ja sowieso nicht so viel Fritten, Chips und Plätzchen zu sich nehmen...
Moment, das sind nur die Dinge, die man gerne erwähnt, damit das Adipositas nicht endgültig die Weltherrschaft übernimmt. Aber es ist prinzipiell überall drinne, sobal stärker erhitzt. OMG, verarbeitet Lebensmittel sollten sowieso generell verboten werden, sie machen dick, schmecken zu gut und erregen Krebse. Kaffee ist das Teufelszeug schlechthin, Diätcola ist da beinahe schon ein Lebenselixier.

ZitatWeil es ein Stoff ist, den Sie in hitzebehandelten Lebensmitteln nie ganz vermeiden können, es sei denn, Sie verzichten völlig aufs Braten, Backen, Frittieren, Grillen oder Rösten. Acrylamid ist auch nur einer dieser sogenannten Prozesskontaminanten, also der Substanzen, die ungewollt bei der Herstellung freigesetzt werden. Trotzdem ist es wichtig, dass Hersteller – auch Kaffeeröster – den Gehalt in ihren Produkten überwachen und möglichst gering halten.
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2018-04/acrylamid-kaffee-starbucks-krebs-coffee-to-go-usa-schadstoffe-interview

Hm, aber die industriell verarbeiteten Lebensmittel sind mit Vorschriften behaftet, die eine Entstehung unwahrscheinlicher machen. Das kann doch gar nicht sein, dass der selbst gebrühte Kaffee ungesünder sein könnte. Ist aber nur bei den Amis ein Prob, da gibts bei Starbucks ja auch die 3L-Kaffeebecher. Gibts bei uns alles nicht.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Peiresc am 15. Juli 2023, 19:44:57
Zitat von: zimtspinne am 15. Juli 2023, 18:14:18Verharmlosung Cola-Konsum bei Kindern -- eine gefühlt gute Idee, wie immer!
Mit Dir ist wirklich nich viel los, außer einer klapprigen Nachnutzung gerade herumliegender Rhetorik. Hauptsache antworten. Ob Deine frei assoziierten Kommentare zum Thema passen, ist eher Glückssache – und hier hattest Du kein Glück.

Zitat von: zimtspinne am 15. Juli 2023, 18:14:18(Medizinstudium beinhaltet halt auch keine Ernährungslehre [...] :laugh: )
Ist doch auch gar nicht nötig. Es gibt mindestens 60 Millionen Ernährungsexperten in der Bundesrepublik. Im Ernst: die empirisch gesicherten Ernährungsregeln lassen sich an den Fingern einer Hand abzählen, so dass die Vermutung definitiv und immer freie Fahrt haben wird. Der ideale Schauplatz für Glaubenskämpfe.

Zitat von: zimtspinne am 15. Juli 2023, 18:14:18Im übrigens sieht es sogar die Süßstoff-Industrie so, dass Kinder (Lebensmittel mit) Süßstoff und Zucker eher sparsam konsumieren sollten.
Dann muss sich auch keiner Sorgen um Überdosen/Diabetes2 machen.
Das ist alles in einen Topf geworfen und kräftig umgerührt. Was sind ,,Überdosen", und was hat ,,sparsamer Konsum" von Aspartam mit Diabetes Typ 2 zu tun? Wie ich schon sagte, manchmal wären, trotz Popper, Definitionen doch zu was nütze – oder auch hinderlich, nämlich beim Schwadronieren.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 15. Juli 2023, 19:48:50
Zitat von: Peiresc am 15. Juli 2023, 14:19:27Das gleiche gilt für Radioaktivität
Hm, aber in geringen Dosen gilt das doch als Lebenselexier ::)  Stichwort: Hormesis (Radontherapie anyone?). Das müßte generell für alles gelten, was uns unter die Grasnarbe bringt. Die Farmafia Toxikologie vermutet bei krebserregenden Stoffen ja keine untere Grenze / Schwelle der Gefährlichkeit, prinzipiell wird immer noch ein linearer Zusammenhang ohne Schwellenwert angenommen. Also ein bisschen Strahlung macht auch immer ein bisschen Krebs. Ich halte es daher für unverantwortlich, dass man nicht in fetten Lettern überall draufschreibt: Vorsicht, kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, zu verkrebsen. Man sollte solche Schilder auch an der Sonne anbringen. Auch vor dem Altern wäre zu warnen.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Max P am 15. Juli 2023, 20:04:03
Kaffee schützt vor Arteriosklerose und enthält Antioxidantien. Ohne Milch und Zucker ist Kaffee der reinste Gesundbrunnen, das belegen zahllose Studien. Wers nicht glaubt, soll halt Muckefuck oder Matchatee trinken. Und da ist bestimmt auch was drin, was einem dem Grabe näher bringt.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 15. Juli 2023, 21:40:52
Zitat von: Max P am 15. Juli 2023, 20:04:03enthält Antioxidantien
Bist du des Wahnsinns, das Zeugs läßt dich noch eher ins Gras beißen! Man hat ja festgestellt, dass das entgegen der bisherigen Annahmen gar nicht so gut ist, der oxidative Stress hat auch seine Vorteile. Aber mit etwas Milch im Kaffee ists wieder gut, das bindet die ganzen Gifte und stärkt die Knochen. Man will ja schließlich ein gut aussehendes Skelett in der Moderkiste hinterlassen. Eitelkeit ist eh der beste Gesundheitsschutz.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Max P am 15. Juli 2023, 23:58:14
Zitat von: eLender am 15. Juli 2023, 21:40:52
Zitat von: Max P am 15. Juli 2023, 20:04:03enthält Antioxidantien
Bist du des Wahnsinns, das Zeugs läßt dich noch eher ins Gras beißen! Man hat ja festgestellt, dass das entgegen der bisherigen Annahmen gar nicht so gut ist, der oxidative Stress hat auch seine Vorteile.
Tatsächlich? Und ich dachte immer, Antioxidantien sind der Schlüssel zum ewigen langen Leben. Aber vielleicht gibts ja auch gute und schlechte Anitoxidantien. Wie beim Cholesterin. Im Kaffee sind jedenfalls die guten, das rieche ich.

ZitatMan will ja schließlich ein gut aussehendes Skelett in der Moderkiste hinterlassen. Eitelkeit ist eh der beste Gesundheitsschutz.
Ich muss mehr auf meine Zähne achten, was sollen die Archäologen später von mir denken?
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Max P am 16. Juli 2023, 00:16:34
P.S.:
https://de.wikipedia.org/wiki/Antioxidans#Ern%C3%A4hrung

Ich bin Kaffesüchtigtrinker geworden, da wusste ich noch nicht, dass da Antioxidantien drin sind, dito Kakao. Jetzt ist es mir egal.  :kaffee
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 16. Juli 2023, 19:16:21
Zitat von: Peiresc am 15. Juli 2023, 10:25:22Der Experte weist darauf hin, dass dieser Grenzwert bei Aspartam bei 40 mg/kg*d liegt, und dass der 70 kg schwere Erwachsene täglich 21 Liter aspartamgesüßte Cola trinken müsste, um diesen zu erreichen.
Was mich immer wundert (ist bei Glühfohsatt auch so): es werden immer ADI-Werte genannt, die als unbedenklich gelten (das ist die Menge, die man täglich lebenslang zu sich nehmen kann, ohne vorzeitig abzutreten). Habe mir noch nicht die Risikobewertung der Efsa (oder des BfR) angesehen, aber das bezieht sich meist auf Werte, die irgendwelche feststellbaren negativen Effekte an Organismen haben. Bei mutagenen / karzinogenen Substanzen kann man aber gar nicht von einer unteren, harmlosen Schwelle sprechen. Zitat BfR:

ZitatNicht alle gesundheitsschädlichen Wirkungen unterliegen einem Schwellenwertmechanismus. Für erbgutverändernde (genotoxische) Wirkungen wird generell davon ausgegangen, dass sie keinem Schwellenwert unterliegen. Da viele Stoffe, die erbgutverändernd wirken, auch Krebs erzeugen können, wird grundsätzlich auch krebserzeugenden Stoffen sicherheitshalber eine Wirkungsweise ohne Schwellenwert unterstellt. Dies bedeutet, dass auch sehr niedrige Dosierungen eines krebserzeugenden Stoffes ihre schädigende Wirkung entfalten können - wobei die Wahrscheinlichkeit der Wirkung natürlich mit der höhe der Dosierung zunimmt. Aus Dosis-Wirkungs-Beziehungen, die in Tierexperimenten oder epidemiologisch an Menschen erhoben wurden, kann die Stärke der krebserzeugenden Wirkung berechnet werden.

Für solche Stoffe ohne Schwellenwert-Wirkungen kann keine Exposition bestimmt werden, unterhalb der die menschliche Gesundheit nicht beeinträchtigt werden kann. Ein sicherer Grenzwert ist nicht ableitbar. Zur Risikocharakterisierung kann eine Dosierung mit minimaler schädlicher Wirkung berechnet werden (DMEL, "Derived Minimal Effect Level")
https://www.bfr.bund.de/de/toxikologische_beurteilung_von_chemischen_stoffen-70287.html

Wenn in den Medien jetzt gesagt werde, unterhalb eines bestimmten Aufnahmewertes wäre das harmlos, dann kann das für die Kanzerogenität nicht gelten, da es hier keine sicheren Werte gibt. Ich kenne auch noch nicht die Studien, die eine mutagene / genotoxische Wirkung erkannt haben wollen, aber verweise nochmal auf Ames.

ZitatKrebserregende Substanzen können – müssen aber nicht – erbgutverändernd (mutagen) sein, was einen Hinweis auf die krebserzeugende Wirkung gibt. Es wird aber auch vermutet, dass allein die hohen Dosen, die mit der Nahrung verfüttert werden, eine Ursache sind. Hohe Konzentrationen an schädlichen Substanzen können chronische Entzündungen in Geweben auslösen, was ebenfalls zu Zellentartungen führen kann. Ob die sehr niedrigen Gehalte an schädlichen Substanzen ebenfalls solche Prozesse induzieren, ist strittig.
https://blog.psiram.com/2015/01/die-natur-der-pestizide/

Wir haben übrigens aktuell zum Aspartam auch einen Blogeintrag: https://blog.psiram.com/2023/07/die-metaphysik-des-krebsrisikos/

Ein paar Stimmen von Krebsexperten, die aber bestimmt von Coca-Cola bezahlt sind ::)

ZitatDr. Stefan Kabisch, Studienarzt am Deutschen Zentrum für Diabetesforschung der Charité Berlin:

,,Die Einstufung von Aspartam als ,möglicherweise krebserregend' ändert an unserem täglichen Gebrauch sehr wahrscheinlich nichts. Da Aspartam im Darm in harmlose beziehungsweise mengenmäßig harmlose Spaltprodukte aufgetrennt wird und nicht intakt in den Körper übergeht, besteht auch rein mechanistisch keine große Wahrscheinlichkeit für einen kausalen Zusammenhang zwischen Aspartam-Zufuhr und Krebsrisiko.

Es bleibt zu hoffen, dass die neue Einstufung besonnen aufgenommen wird und Konsumenten nicht dazu bringt, von Süßstoffen auf Zucker umzusteigen. Es gibt keinen soliden Grund, Süßstoffe aktiv zu vermeiden, aber auch keinen Grund, Süßstoffe aktiv zu empfehlen. Der Nutzen ist gering, der Schaden nicht klar nachweisbar."

Prof. Dr. Jürgen König, Leiter des Lehrstuhls für Ernährungswissenschaften der Universität Wien:
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,,Die neue Bewertung von Aspartam durch die IARC ist für mich sehr überraschend, da sich die Evaluierung zumindest auf Basis der verfügbaren Informationen auf die Ergebnisse von drei Studien stützt, die zudem ,nur' positive Assoziationen zwischen dem Konsum von künstlich gesüßten Getränken und dem Krebsrisiko ermittelten.

Die Diskussion um eine mögliche krebserregende Wirkung bei Aspartam dauert nun schon mehrere Jahrzehnte an, allerdings bisher ohne eine offizielle Einstufung in diese Kategorie. Wie sich das auf die Verwendung und auf den Konsum von Aspartam auswirken wird, ist schwer abzuschätzen."
https://www.welt.de/wissenschaft/article246388368/Suessstoff-Aspartam-moeglicherweise-krebserregend-das-sagen-Experten-zur-WHO-Entscheidung.html

Man muss jetzt sofort mit Maschinenpistolen auf die Cola-Granaten schießen und die Gefahr eliminieren. Alles andere ist verantwortungslos. Gibt die IARC eigentlich auch Schusswaffen ab?
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: Max P am 18. Juli 2023, 15:54:15
Sitting Küchenbull (von Wiglaf Droste):

ZitatI´am gonna sing: hey Zwiebelring,
auch du, my little chicken wing,
swing her zu mir, zu Mutter.
I wanna shout out Sauerkraut,
yeah, shout it loud and shout it proud:
Ich spare nicht mit Butter.

Cry me a river Spiegelei,
auf einem Berg Kartoffelbrei
I do it mit Spinat.
Yes, I will croon the Freilandhuhn,
vom white wine ist es schon ganz duhn
und innendrin sehr zart.

Mein Lieblingsduft heißt Rotweinhauch
I´ll never need no Waschbrettbauch,
ich stemme keine Hantel.
Ich steh am Eigenherd und brat',
I´m gonna fart the Zwiebeltart
im coolen Schinkenmantel.

Hoch in der Gunst steht Bratendunst.
Was ist die wichtigere Kunst,
das Kochen oder´s Singen?
Dies ist mein erstes Menschenright:
I´m gonna fight for Essenszeit! —
Man mag den Nachtisch bringen.
Titel: Re: Man hat wieder was gefunden
Beitrag von: eLender am 19. Juli 2023, 22:54:49
Hm, das ist schon halbwegs starker Tobak. Der Laden scheint in unserem Wiki zu fehlen. Er würde Seralini zur Ehre gereichen. Kritiker sind nur bezahlte Lobbyisten, kennt man ja.

ZitatEs gibt eine Vielzahl von Tierstudien darüber, ob Aspartam krebserregend ist. Alle kamen zu dem Ergebnis, dass Aspartam nicht krebserregend ist. Lediglich eine Reihe von Tierversuchen des Ramazzini Instituts in Italien kam zu dem Schluss, dass Aspartam hoch krebserregend wäre und angeblich eine Reihe von Krebsarten auslösen würde. Diese Ramazzini-Studien wurden nicht nur einmal, sondern zweimal von der europäischen EFSA, von der FDA, vom British Committee on Carcinogenicity of Chemicals in Food, von Health Canada sowie von vielen, sehr vielen, verdammt vielen, extrem vielen, unfassbar vielen unabhängigen Wissenschaftlern untersucht, die einhellig zu folgendem Ergebnis kamen: Die Ramazzini-Studien haben erhebliche wissenschaftliche, statistische und methodologische Probleme, das Ramazzini-Institut weigert sich, die vollständigen Daten ihrer Studie herauszugeben und verwendet verschiedene Zahlen in unterschiedlichen Publikationen ihrer Studie, oder kurz – die Ergebnisse sind völlig unbrauchbar.
https://www.ruhrbarone.de/aspartam-ist-unbedenklich-und-rettet-leben/222309/

Der Laden wird für seine grottigen Studien zig fach zerlegt, gleichzeitig beruft sich die IARC darauf. Das war schon bei Glühfosat so. Es gab ja den begründeten Verdacht, diese Art der Studien diene dazu, Klagen überhaupt erst möglich zu machen. Wie war das nochmal mit dem Aktienkurs von Bayer..?