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Kutscheras Problem mit dem Zeitgeist

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Begonnen von Conina, 29. April 2015, 18:31:10

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Conina

Vergesst mal das Andere nicht.
Kutschera ist im Vorstand Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung und sein Text wurde beim HPD von der Seite genommen:

Zitat von: Conina am 29. April 2015, 17:05:01
http://www.evolutionsbiologen.de/aktuelles.html
Zitat22.04.2015
Genderisten und Kreationisten protestieren gegen U. Kutschera
Nachdem am 13. April 2015 der hpd einen Kommentar mit dem Titel ,,Universitäre Pseudowissenschaft" publiziert hatte, gab es Proteste von zwei Seiten:
Zum einen haben sich Humanisten, die der Genderismus-Ideologie nahestehen beschwert, und diesen Beitrag als nicht der hpd-Linie entsprechend kritisiert. Die Redaktion hat sich daraufhin entschlossen, die Publikation des kontroversen Artikels rückgängig zu machen, der hier zur Verfügung steht (PDF). Man möchte sich in Zukunft mit der Genderismus-Problematik auseinandersetzen, was eine akzeptable Strategie und Lösung der ,,U. Kutschera-/hpd-Kontroverse" ist.
Zeitgleich hat sich die evangelikale Studiengemeinschaft Wort und Wissen (W+W) bei der Journalistin Nala Rogers (UC Santa Cruz, USA) darüber beschwert, dass U. Kutschera im Interview einige Dinge nicht korrekt dargestellt hätte. So wurde z. B. von R. Junker behauptet, S. Scherer wäre kein Gründungsmitglied der W+W-Sekte gewesen und R. Junker würde die Bibel nicht so wörtlich nehmen, wie im Interview dargestellt. Weiterhin sagte R. Junker, sein Kollege S. Scherer hätte niemals die TU München (Internetseite) dazu benutzt, W+W-Thesen zu verbreiten: Am heutigen Tag (22.04.2015) sind in der Scherer-Rubrik ,,Taxonomy and evolution" unter den Nummern 1., 21. die ,,erschaffenen Grundtypen" dargestellt; Artikel, veröffentlicht im W+W-Sektenblatt ,,Studium Integrale Journal", sind als wiss. Publikationen ausgewiesen (z. B. Nr. 27 und 33): Ein unakzeptabler Missbrauch universitärer Einrichtungen zur Verbreitung christlich-fundamentalistischer Glaubensinhalte.
Nachdem der Chefredakteur des US Science Communication Programs die von U. Kutschera eingebrachten Gegenargumente überprüft hat, ist am 21.04.2015 eine geringfügig korrigierte Version des Interviews N. Rogers/U. Kutschera veröffentlicht worden (PDF): Im ersten Abschnitt der nachgebesserten Version wurde ein Satz verändert, alles andere ist so geblieben wie in der Urversion vom 07. April 2015 (daher wurde das alte Datum unverändert abgedruckt).

Der Artikel als PDF:
http://www.evolutionsbiologen.de/media/files/2015-hpd-Universitaere-Pseudowissenschaft.pdf

Beim Feuerbringer steht´s auch:
http://www.feuerbringer-magazin.de/2015/04/29/zensur-und-die-saekulare-szene/
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

eLender

Zitat von: Conina am 29. April 2015, 18:31:10
Vergesst mal das Andere nicht.

Sollten wir vll. in einen eigenen Faden abtrennen. Genderismus mit Kreationismus gleichzusetzen finde ich eine sehr mutige Aussage. Dafür wird man an deutschen Unis aber gesteinigt.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Conina

Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

eLender

Zitat von: Conina am 29. April 2015, 19:28:37
Von den Kreationisten?

Nee, von den in den Sozialwissenschaften allmächtigen Konstruktivisten. Da wird dekonstruiert, bis nix mehr übrig ist.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Conina

Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Sauropode

Man kann aus dem Text leider nichts zitieren.

Was Kutschera im vorlertzten Abschnitt schreibt, ist korrekt. Hier soll geleugnet werden, was biologisch Fakt ist, man behauptet, die Geschlechter wären rein soziale Konstrukte. Und die Diskussion darüber vergleicht er mit der Kreationismusdiskussion.

Der Mann hat Recht.


Typee

Zitat von: Sauropode am 29. April 2015, 21:04:02
Man kann aus dem Text leider nichts zitieren.

Was Kutschera im vorlertzten Abschnitt schreibt, ist korrekt. Hier soll geleugnet werden, was biologisch Fakt ist, man behauptet, die Geschlechter wären rein soziale Konstrukte. Und die Diskussion darüber vergleicht er mit der Kreationismusdiskussion.

Der Mann hat Recht.

Passend zum Thema Konstruktionismus: http://www.cicero.de/salon/soziale-konstruktion-die-gendertheorie-ist-ein-kollektiver-irrtum/59168
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

eLender

Zitat von: Typee am 30. April 2015, 10:05:00
Passend zum Thema Konstruktionismus: http://www.cicero.de/salon/soziale-konstruktion-die-gendertheorie-ist-ein-kollektiver-irrtum/59168

Danke für den Link, kompakter und besser kann man das Phänomen nicht beschreiben. Ich kenne die Thematik leider aus eigener Anschauung. Ich kann dem sozialen Konstruktivismus einiges abgewinnen und würde ihn auch nicht als Spinnerei abtun. Was anderes als soziale Konstruktionen sind z.B. Verschwörungstheorien?

Etwas ganz anderes ist das, was an vielen Sozial-/Geisteswissenschaftlichen Instituten gelebt wird. Es ist diese verengte, pseudowissenschaftliche Auslegung: der radikale Konstruktivismus (wie schön im Artikel erkannt). Dazu gehört es eben auch, die Naturwissenschaften zu dämonisieren/dekonstruieren, da die dort postulierten absoluten Wahrheiten - aka Naturgesetze - dem Konzept nicht so ganz in den ideologische Rahmen passen. Ständig werden die Erkenntnisse der Naturwissenschaften als sozial konstruiert bezeichnet und der Wahrheitsbegriff relativiert ("es gibt t keine absolute Wahrheit!" Rückfrage: und was ist der Wahrheitsgehalt dieser Aussage? Antwort: Schweigen)

Alles und jedes muss dekonstruiert werden und darf nur aus der "Metaperspektive" betrachtet werden. Wenn ich an die damaligen Diskussionen zurückdenke, brummt mir gleich wieder der Schädel; da sind Esoteriker im Vergleich noch Rationalisten. Nur soviel: es ging damals um eine interdisziplinäre Lehrveranstaltung, wo wir Naturwissenschaftler uns mit Sozialwissenschaftlern auf gemeinsame Inhalte einigen mussten. Da gab es auch Dozenten mit Schwerpunkt Genderstudies, die unter anderem NLP als Zusatzqualifikation angaben. Alter Schwede, ich kann dir sagen.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Patches O Houlihan

eLender: dito, nur das ich da für meine FachkollegInnen vorzüglichste Hochachtung empfinde.

Mein Argument war immer: wenn ich dir jetzt in die Fresse haue, dann ist das nur mein Konstrukt, das du gerne von dir weisen kannst. Selbstredend gilt das auch für die Gefühle, die du beim nahen dieses Ereignisses verspürst.

Was ich allerdings nicht verstehe, ist, warum sich Sozialwissenschaften bzw. deren Adepten und Magister so positionieren, zumal, so würde ich meinen, keine Notwendigkeit besteht, sich da überhaupt in Stellung zu bringen.

Nachtrag: und um da für männliche, altbackene Stoffel-Soziologen die Lanze zu brechen: ich kenne zahlreiche davon, selbst weibliche Soziologie-Stoffel, die von Genderismus sehr wenig halten. Leider scheint in einer Welt der Kräfteverhältnisse die Hegemonie bei den Gendristen zu liegen, so sehr, dass die zuvor Genannten i.d.R. den Mund halten und auch mal das Weite suchen, um sich nicht in absurden Diskussionen zu verplappern und damit die Karriere zu ruinieren.

eLender

Es ist sicherlich kein geschlossener ideologischer Block, selbst Kulturwissenschaftler schütteln da verständnislos den Kopf. Aber eine echte, konfrontative Diskussion habe ich vermisst. Das, was Kutschera macht, ist eben nicht so trivial, wie es scheint. Es gilt ja die Freiheit der Denke in den Wissenschaften als höchstes Gut. Wer andere Disziplinen angreift, gilt dann allenfalls als reaktionär und dogmatisch. Hinter verschlossener Türe würde übelst über den Schmarrn hergezogen, aber offiziell hat man teilweise verkündet, es wäre ja auch wichtig, alles zu hinterfragen bla bla.

Daneben gibt es die unzähligen Mitläufer und Opportunisten, die sich immer geschickt in den Wind drehen. Es werden ja bis heute noch haufenweise Lehrstühle für Genderstudies geschaffen, um endlich die ganzen Unterdrückungsmechanismen auch wissenschaftlich zu enttarnen und die Menschheit ins Licht zu führen (Achtung Ironie). Das ist eine mega Mode in den Schwurbelwissenschaften Sozialwissenschaften, da herrscht teilweise immer noch Goldgräberstimmung. Wo sonst könnte man da noch Karriere machen?
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Patches O Houlihan

Zitat von: eLender am 30. April 2015, 21:28:59
Es ist sicherlich kein geschlossener ideologischer Block, selbst Kulturwissenschaftler schütteln da verständnislos den Kopf. Aber eine echte, konfrontative Diskussion habe ich vermisst.
[...]
Das ist eine mega Mode in den Schwurbelwissenschaften Sozialwissenschaften, da herrscht teilweise immer noch Goldgräberstimmung. Wo sonst könnte frau noch Karriere machen?
fixed
Viele Leute bleiben nicht unbedingt deshalb in der Uni, weil sie allseitig begabt, konfliktfähig oder durchsetzungsstark wären - das Gegenteil ist auffallend oft der Fall.
Solche Harmonie-Gestalten können auch dem wissenschaftlichen Streit wenig abgewinnen, fallen um, sobald sie eine laute (wannabe-)Großgruppe auszumachen glauben, demonstrieren dieser unglaublich vorauseilenden Gehorsam und verbauen Querulanten, die so einen Mumpitz angemessen Benennen schnell mal die Karriere.

Schließlich will man in Ruhe seiner Arbeit/Forschung nachgehen und nicht dauernd streiten. :facepalm

pelacani

Zitat von: Sauropode am 29. April 2015, 21:04:02
Man kann aus dem Text leider nichts zitieren.

Is nich wie bei arme Leute, s. Anhang.

Groucho

Mal gespannt, wann es bei der GBS richtig scheppert.

eLender

Habe hier zu dem Fall einen wirklich hervorragenden Beitrag gefunden:
https://evidentist.wordpress.com/2015/04/28/gender-pseudowissenschaft-und-der-hpd/

Ich hatte ja schon angedeutet, dass man schnell in die reaktionäre und anti-emanzipatorische Ecke gestellt wird, wenn man die Gendertheorie kritisiert. Ich selbst wurde auch als naiv und unaufgeklärt bezeichnet, als ich mich vom radikalen Konstruktivismus distanziert habe. Wenn es aber konkret wird, greift diese "Kritik" nicht mehr. Sehr schön dargelegt.

Weitere Beiträge:
http://sciencefiles.org/2015/04/13/prof-ulrich-kutschera-genderismus-ist-der-kreationismus-europas/
http://sciencefiles.org/2015/03/26/alles-rassisten-in-der-burgerlichen-mitte-die-sektion-frauen-und-geschlechterforschung-der-dgs-klart-auf/

Da findet sich auch Link auf eine Petition, die ich glatt unterschrieben hätte: https://www.change.org/p/deutsche-bundesregierung-keine-%C3%B6ffentliche-finanzierung-von-genderismus-an-hochschulen-und-schulen
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Patches O Houlihan

Zitat von: eLender am 01. Mai 2015, 15:31:16
Ich selbst wurde auch als naiv und unaufgeklärt bezeichnet
das wundert mich nicht  :teufel
bedeutet aber nicht, dass du nicht dennoch richtig liegst

Edit: leider kommt eine ganz schlichte Geschichte der Gender-Community zu kurz - sprich, es findet ein wesentlicher Punkt keine Erwähnung:
die Akteure haben allesamt eine "irritierte" Sexualität im Sinne einer Abweichung von der Norm. Natürlich ist diese Formulierung verkürzt und kann als Diskriminierung aufgefasst werden, denn die Abweichung von der "Norm" ist auch normal, usw.

Was ich sagen möchte, der Lesbenanteil (Lesbe wird grundsätzlich mit Vorzeigefeministin gleichgesetzt, denn wer kann sich besser für Frauen einsetzen, als eine Frau, die sich nur für Frauen interessiert) ist enorm und die konnten sich gegen den moderaten Bi-Schna-Flügel (Bisexuelle Schnalle, aka Verräterin am Lesben-Sein) durchsetzen, hinzu kommen die Schwulen, die Transgender und Transtrans-Gender, sowie die A-Sexuellen.
Insofern entbehrt es einer gewissen Berechtigung nicht, Gender-Forschung als eine weltanschauliche Bewegung aufzufassen, die sich ersteinmal nur mit sich selbst befasst, allerdings mit erheblicher Außenwirkung, PR und, dass lässt sich an den NLP-Kursen gut ablesen, mit dem Willen zur Macht.

Leider kann ich keine Zahlen präsentieren und keine Studien, die meine Stellungnahme belegen könnten. Und bestimmt gibt es auch andere Gender-AktivistInnen, ich habe bisher aber keine anderen getroffen und meine anekdotische Begegnungszusammenfassung umfasst zwar mehr als 100 aber weniger als 200 Fälle und ich habe vor ungefähr 5 Jahren jeglichen Kontakt zu dieser Szene abgebrochen - Zeit und Prioritäten...