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Kindesentführung und Mord

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Begonnen von MrSpock, 22. Januar 2014, 08:52:22

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sweeper

Zitat von: Homeboy am 28. Januar 2014, 21:32:39
dennoch:  #)
Ja.
Ist außerdem gut für die Psychohygiene:
Zitathttp://blog.gwup.net/2014/01/24/extreme-gegnerin-der-schulmedizin-totet-ihr-kind/comment-page-1/#comment-29851

Bernd Harder 28. Januar 2014 um 13:43   

@Robert:

<< Aber produktiv ist es halt leider nicht. <<

Nö, aber die eigene Psychohygiene kann ja durchaus auch ein hohes Gut sein, an die man mal *einen* Beitrag hängen kann, ohne sich dafür 1000-fach rechtfertigen zu müssen.

Muss man sich da gleich dermaßen draufgeiern, wie das zum Teil hier und noch mehr bei Psiram gerade der Fall ist?

Weiß nicht, was er hat - ich habe in seinem Blog nur ein paar Fragen gestellt   ???
With magic, you start with a frog and end up with a prince.
With science, you start with a frog, get a PhD and are still left with the frog you started with...


Terry Pratchett

MrSpock

Nun ja, viele "Stellungnahmen" und "Fachmeinungen" von Aussenstehenden. Wenn ich es richtig interpretiere, dann handelt es sich bei der Ursache entweder um eine ideologisch verblendete Person oder eine psychische Krankheit. Ist den eine Kombination aus beiden auch prinzipiell möglich?
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

sweeper

Zitat von: MrSpock am 29. Januar 2014, 10:18:01
Ist den eine Kombination aus beiden auch prinzipiell möglich?
Ich habe große Schwierigkeiten mit der Vorstellung, eine  ideologische Verblendung allein könne so krasse Ausmaße annehmen, dass eine Mutter ihr Baby mit einem Messer tötet. Immerhin wollte sie es ja primär "in Sicherheit bringen".

Vermutlich gibt es viel mehr psychisch labile Menschen, die (nicht zuletzt als Folge einer Erfahrung des "Unverstandenseins") Rat und Hilfe bei Esoterik, alternativen Heilsversprechen und VTs suchen, als wir uns vorstellen können. Nachvollziehbar werden in einem solchen Setting dann irrationale Befürchtungen und Fehleinschätzungen ("Kognitionen") weiter verstärkt.

Für mich sieht das Szenario nach einer Kurzschlusshandlung bei massiver psychischer Destabilisierung aus - auch wenn die Tatwaffe (wenn es denn tatsächlich ein "Küchenmesser" war)  auf den ersten Blick dagegen zu sprechen scheint. Ein Messer gehört aber für Veganer vermutlich zum Standard-Equipment auf Reisen: womit soll man sonst seine Avocados, Ananas und anderen großen Früchte schneiden?
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Federvieh

In der Nähe von Hamburg hat ein Zahnarzt seine beiden 4 und 6 Jahre alten Kinder während des Schlafens erstochen, wohl im Rahmen von religiösen Wahnvorstellungen. Es scheint also irgendwo zu gehen und vermutlich häufiger als gemeinhin gedacht.

sweeper

@Federvieh:
Zitatim Rahmen von religiösen Wahnvorstellungen.
Keine Frage, dass so etwas vorkommt - aus meiner Sicht ist der Wahn dabei das Entscheidende und die Quelle der Wahninhalte sekundär bzw individuellen Vorlieben geschuldet und letztlich austauschbar: der Wahn heftet sich dann an andere Inhalte. Deswegen ist ihm auch nicht durch rationale Argumente / Aufklärung beizukommen.

"Das Eigentümliche am Wahn ist die Illusion, klar zu denken." - Dr. Ici Wenn sel.
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pelacani

Zitat von: Federvieh am 29. Januar 2014, 13:37:18
vermutlich häufiger als gemeinhin gedacht.

Eher nein:
Zitatbetween 2001 and 2011 ... in England 46 homicides were committed by those with mental illnesses
Anon.:Truth versus myth on mental illness, suicide, and crime. Lancet 2013;382:1309

Homeboy

Zitat von: sweeper am 29. Januar 2014, 13:54:53
@Federvieh:
Zitatim Rahmen von religiösen Wahnvorstellungen.
Keine Frage, dass so etwas vorkommt - aus meiner Sicht ist der Wahn dabei das Entscheidende und die Quelle der Wahninhalte sekundär bzw individuellen Vorlieben geschuldet und letztlich austauschbar: der Wahn heftet sich dann an andere Inhalte. Deswegen ist ihm auch nicht durch rationale Argumente / Aufklärung beizukommen.

"Das Eigentümliche am Wahn ist die Illusion, klar zu denken." - Dr. Ici Wenn sel.
ich denke, dass du da was richtiges sagst sweeper. ich gebe aber zu bedenken, dass diverse sozio-ökonomische faktoren, eingebildet oder nicht (Thomas-Theorem) geeignet sind wahn zu befördern, ich würde sogar sagen zu produzieren, ebenso diverse, vermeintlich unverfängliche, weltanschauungen mit den ihnen inherenten menschenbildern. ultimativ natürlich in der kombination.
damit will ich sagen, leute können sich zwar selbst verrückt machen, aber sie können auch von anderen verrückt gemacht werden, kontaktabbruch ist u.U. keine option.

celsus

ZitatSäugling mit Messer getötet

Der Fall sorgte vor zwei Jahren für viel Aufregung. Katit-Stäheli war Anfang Dezember 2013 von der Zürcher Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde das medizinische Sorgerecht entzogen worden. Dylan litt an einem Wasserkopf. Weil sich die radikale Gegnerin der Schulmedizin weigerte, das Baby im Kinderspital behandeln zu lassen, wurden die beiden von der Polizei ins Spital gebracht.

http://www.20min.ch/schweiz/news/story/Mehrjaehrige-Strafe-fuer-Mutter--die-Sohn-toetete-11748507
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

Eumel

Zitat von: sweeper am 29. Januar 2014, 10:33:09
Vermutlich gibt es viel mehr psychisch labile Menschen, die (nicht zuletzt als Folge einer Erfahrung des "Unverstandenseins") Rat und Hilfe bei Esoterik, alternativen Heilsversprechen und VTs suchen, als wir uns vorstellen können. Nachvollziehbar werden in einem solchen Setting dann irrationale Befürchtungen und Fehleinschätzungen ("Kognitionen") weiter verstärkt.

Ich bin zwar Laie im Hinblick auf Psychiatrie, aber ich kenne zumindest einen Fall, bei dem genau das der Fall ist wie du schreibst. Im mir bekannten Fall ist das eine Veganerin, die auf diese Weise ihre Essstörung auslebt. Die Essstörung ist auch wieder nur ein Symptom einer ganzen Palette von psychischen Erkrankungen (die genauen Diagnosen kenne ich nicht). Ich glaube also nicht, dass die vegane Ernährung zu einer psychischen Störung geführt haben könnte (ob es gesund ist, steht wieder auf einem anderen Blatt), sondern die bereits vorhandene Störung die Affinität zu einer extremen Ernährungsweise unterstützt. Ich denke außerdem, dass das öfter der Fall ist, als man denkt. Was jetzt wiederum nicht heißt, dass alle Veganer eine psychische Störung haben. Solange sie es nicht an den Kindern auslassen, können die Leute von mir aus essen, was sie wollen.

Groucho

Zitat von: Eumel am 15. Juni 2016, 17:03:50
Ich denke außerdem, dass das öfter der Fall ist, als man denkt. Was jetzt wiederum nicht heißt, dass alle Veganer eine psychische Störung haben. Solange sie es nicht an den Kindern auslassen, können die Leute von mir aus essen, was sie wollen.

Das ist das Schwierige an der Sache, Henne - Ei. Einerseits kann z.B. ein jahrelanger Vit B12 Mangel zu Psychosen führen, andererseits z.B. eine psychisch gefährliche Essstörung mit Veganismus überdeckt werden, und dann gibt es auch noch ein paar "normale" unter den Veganern. Vermute ich aber nur.

Scipio

Zitat von: Groucho am 15. Juni 2016, 17:59:25
Einerseits kann z.B. ein jahrelanger Vit B12 Mangel zu Psychosen führen, andererseits z.B. eine psychisch gefährliche Essstörung mit Veganismus überdeckt werden, und dann gibt es auch noch ein paar "normale" unter den Veganern. Vermute ich aber nur.

Davon habe ich noch nie etwas gehört.

Peiresc

Zitat von: Scipio am 15. Juni 2016, 18:34:28
Zitat von: Groucho am 15. Juni 2016, 17:59:25
Einerseits kann z.B. ein jahrelanger Vit B12 Mangel zu Psychosen führen, andererseits z.B. eine psychisch gefährliche Essstörung mit Veganismus überdeckt werden, und dann gibt es auch noch ein paar "normale" unter den Veganern. Vermute ich aber nur.

Davon habe ich noch nie etwas gehört.

Nennt sich Perniziosa-Psychose (nach "perniziöse Anämie", der speziellen Anämie bei B12-Mangel). Nicht besonders häufig. Aussagefähigen Link habe ich gerade nicht parat.

Sauropode

Zitat von: Groucho am 15. Juni 2016, 17:59:25
Zitat von: Eumel am 15. Juni 2016, 17:03:50
Ich denke außerdem, dass das öfter der Fall ist, als man denkt. Was jetzt wiederum nicht heißt, dass alle Veganer eine psychische Störung haben. Solange sie es nicht an den Kindern auslassen, können die Leute von mir aus essen, was sie wollen.

Das ist das Schwierige an der Sache, Henne - Ei. Einerseits kann z.B. ein jahrelanger Vit B12 Mangel zu Psychosen führen, andererseits z.B. eine psychisch gefährliche Essstörung mit Veganismus überdeckt werden, und dann gibt es auch noch ein paar "normale" unter den Veganern. Vermute ich aber nur.

Ich kenne aus eigener Erfahrung zwei Typen. Erstens den einen, der schon immer ein Freak war, zuerst ernährungstechnisch ein Normalo, dann  Alki, Läuterung und am Ende vegan - und versendet PETA-Links. Die andere Charge hielt sich schon immer für etwas Besseres, überheblich, moralisierend, dann chronisch krank und vegan darauf reagierend, und sich immer noch für was besseres haltend.  (Der gemeine Allsfresser wird grausamst in Krebs krepieren.) Ah, und fasten ist auch gesund, weil Insulin auch Krebs verursacht.

Groucho

Zitat von: Peiresc am 15. Juni 2016, 20:56:31
Nicht besonders häufig.

Viele wissen darum und substituieren. Und der Körper holt sich meist, was er braucht, kaum einer, der streng vegetarisch lebt, begeht nicht ab und an eine "Sünde", und sei es nur einmal im Jahr, das kann dann wieder etwas reichen. Vermute, B12-Mangel ist nicht das Ei. Hab aber auch keinerlei Belege grad zur Hand.

Eumel

Zitat von: Sauropode am 15. Juni 2016, 21:21:57
Ich kenne aus eigener Erfahrung zwei Typen. Erstens den einen, der schon immer ein Freak war, zuerst ernährungstechnisch ein Normalo, dann  Alki, Läuterung und am Ende vegan - und versendet PETA-Links. Die andere Charge hielt sich schon immer für etwas Besseres, überheblich, moralisierend, dann chronisch krank und vegan darauf reagierend, und sich immer noch für was besseres haltend.  (Der gemeine Allsfresser wird grausamst in Krebs krepieren.) Ah, und fasten ist auch gesund, weil Insulin auch Krebs verursacht.

Ja, das passt ins Bild. Esoterik, extreme Ernährungsformen etc. geben eine gute Plattform ab, um psychische Störungen auszuleben. Sie haben auch den schönen Nebeneffekt, dass man sich dann nicht mit den tatsächlichen Ursachen für die eigenen Probleme auseinandersetzen muss und sich noch dazu ganz toll fühlen kann, z.B. weil man ja sooo stark ist kein Fleisch zu essen oder so toll den "heiligen Schlagmidod channeln" kann (der Begriff Halluzination ist dagegen negativ besetzt). Auch der Hass auf die "Schulmedizin" rührt manchmal daher, dass einer der pösen Schulmediziner es gewagt hat, eine Diagnose zu stellen und Behandlungsmöglichkeiten anzubieten. Nur müsste man dann anfangen, an sich selbst zu arbeiten und es ist halt viel einfacher, in der kunterbunten Schwurbelwelt abzutauchen und den anderen die "Schuld" in die Tasche zu schieben (also den Fleischessern, Ärzten, der Pharmaindustrie, den Medien ...).