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Deutsch => Andere Webseiten oder Medien => Thema gestartet von: MrSpock am 22. Januar 2014, 08:52:22

Titel: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: MrSpock am 22. Januar 2014, 08:52:22
http://www.focus.de/panorama/welt/die-mutter-hat-angst-vor-schulmedizin-schweizer-polizei-fahndet-nach-krankem-veganer-baby_id_3559220.html

ZitatDie Schweizer Behörden fahnden nach einer 40-jährigen Mutter, die ihren behinderten  Sohn aus dem Krankenhaus in Zürich entführt haben soll...Das Kind sei auf medizinische Hilfe angewiesen...,,Katharina hat sich zu Freunden aus der Veganerszene abgesetzt", sagte eine Freundin der Frau dem ,,Tagesanzeiger". Der Schulmedizin stehe sie sehr kritisch gegenüber
Titel: Re: Schweizer Polizei fahndet nach veganer Mutter mit krankem Baby
Beitrag von: mossmann am 22. Januar 2014, 10:18:18
Sorry, aber Focus-Online ist inzwischen unterstes Niveau ... (Liver Ticker zum Schumi-Unfall, Yellowpress-Generve, Dschungelcamp, Diktator lässt Erzfeind von 150 Hunden zerfleischen usw...)

Würde ich definitiv nie als Primärquelle für eine Diskussion nehmen.

Als Journalist in dem Metier sage ich dir, dass hier die Hälfte Fake sein könnte ... nur so nebenbei ...
Titel: Re: Schweizer Polizei fahndet nach veganer Mutter mit krankem Baby
Beitrag von: Groucho am 22. Januar 2014, 11:21:35
Zitat von: mossmann am 22. Januar 2014, 10:18:18
Sorry, aber Focus-Online ist inzwischen unterstes Niveau ... (Liver Ticker zum Schumi-Unfall, Yellowpress-Generve, Dschungelcamp, Diktator lässt Erzfeind von 150 Hunden zerfleischen usw...)

Würde ich definitiv nie als Primärquelle für eine Diskussion nehmen.

Als Journalist in dem Metier sage ich dir, dass hier die Hälfte Fake sein könnte ... nur so nebenbei ...

Dann halt der Link direkt zum Tagi. Der gilt nun wirklich nicht als unseriös:

http://www.tagesanzeiger.ch/panorama/leute/Kindesentfuehrerin-ist-vermutlich-in-Veganerszene-untergetaucht/story/30576067 (http://www.tagesanzeiger.ch/panorama/leute/Kindesentfuehrerin-ist-vermutlich-in-Veganerszene-untergetaucht/story/30576067)
Titel: Re: Schweizer Polizei fahndet nach veganer Mutter mit krankem Baby
Beitrag von: Wiesodenn1 am 22. Januar 2014, 11:25:43
Zitat von: Groucho am 22. Januar 2014, 11:21:35Dann halt der Link direkt zum Tagi. Der gilt nun wirklich nicht als unseriös:

http://www.tagesanzeiger.ch/panorama/leute/Kindesentfuehrerin-ist-vermutlich-in-Veganerszene-untergetaucht/story/30576067 (http://www.tagesanzeiger.ch/panorama/leute/Kindesentfuehrerin-ist-vermutlich-in-Veganerszene-untergetaucht/story/30576067)

Oder der Link zur Direktion der Justiz und des Innern (http://www.staatsanwaltschaften.zh.ch/internet/justiz_inneres/staatsanwaltschaften/de/aktuell.newsextern.-internet-sicherheitsdirektion-kapo-de-aktuell-medienmitteilungen-2014_01-140117Dylan.html) des Kanton Zürich.
Titel: Re: Schweizer Polizei fahndet nach veganer Mutter mit krankem Baby
Beitrag von: sweeper am 22. Januar 2014, 11:33:58
ZitatSie hatte nach der Geburt den Säugling regelmässig ins Kinderspital zur Kontrolle gebracht und sich dabei mit den Ärzten zerstritten.
Das ist so dermaßen traurig, dass dieser Mutter offenbar das grundlegende Verständnis dafür abgeht, wie sehr sie ihrem Sohn schadet, wenn die Therapie des angeborenen Hydrozephalus nicht sachgerecht überwach (http://www.uniklinik-freiburg.de/neurochirurgie/live/Schwerpunkte-1/Kinderneurochirurgie/hydrocephalus.html)t wird.  :(
ZitatAuch für die Nachbehandlung dieser Kinder ist eine enge und regelmäßige Beobachtung notwendig. Ein Team der Neuropädiatrie und Neurochirurgie kontrolliert den Entwicklungsverlauf des Kindes und die Shuntlage beziehungsweise die Stomie.
Nach meiner Einschätzung ist das Abtauchen der Mutter mit dem Kind Ausdruck davon, dass sie sich mit der Bedrohlichkeit der Lage ihres Kindes nicht auseinandersetzen kann oder will. Daher ist zu befürchten, dass sie auch die evtl auftretenden Symptome von Hirndruck nicht erkennt - die sich ja ohnehin bei einem so kleinen Kind in zunächst unspezifischen Verhaltensänderungen zeigen.
ZitatSymptome beim Säugling sind ein abnorm vergrößerter Kopfumfang, eine gespannte und vorgewölbte Fontanelle, eine auffällige Augenstellung, das so genannte Sonnenuntergangsphänomen, sowie Schreiphasen, Trinkschwäche, Entwicklungsstörung und eine vorgewölbte Stirn...Bei Hirndruckzeichnen wie akutem Erbrechen, Kopfschmerzen, Bewusstseinsminderung aber auch bei Verhaltensauffälligkeiten sollte umgehend eine Einweisung in ein kinderneurologisches oder kinderneurochirurgisches Zentrum erfolgen!
Titel: Re: Schweizer Polizei fahndet nach veganer Mutter mit krankem Baby
Beitrag von: mossmann am 22. Januar 2014, 18:53:50
Das ist trotzdem Yellow-Press-Niveau ...

Schweizer Polizei fahndet nach veganer Mutter mit krankem Baby

So eine schwachsinnige Headline ... sorry, ich bin raus ...
Titel: Re: Schweizer Polizei fahndet nach veganer Mutter mit krankem Baby
Beitrag von: Robert am 22. Januar 2014, 18:59:45
Mossmann, oder lieber Motzmann? Inhaltlich nichts zu sagen?
Titel: Re: Schweizer Polizei fahndet nach veganer Mutter mit krankem Baby
Beitrag von: pelacani am 22. Januar 2014, 20:38:24
Zitat von: mossmann am 22. Januar 2014, 10:18:18
Sorry, aber Focus-Online ist inzwischen unterstes Niveau ... (Liver Ticker zum Schumi-Unfall, Yellowpress-Generve, Dschungelcamp, Diktator lässt Erzfeind von 150 Hunden zerfleischen usw...)
Du scheinst Dich da ganz gut auszukennen, in der Journalistengosse.  8)
Titel: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Harlequin am 23. Januar 2014, 13:43:32
Eine 40-jährige Zürcherin, die ihr Baby an Weihnachten aus dem Kinderspital entführte und anschliessend geflohen war, hat ihr Kind in Spanien getötet. Der Mutter war im Zusammenhang mit der ärztlichen Behandlung das Sorgerecht entzogen worden

http://www.nzz.ch/aktuell/zuerich/uebersicht/kindsentfuehrerin-toetet-baby-in-spital-in-spanien---zuercherin-in-der-naehe-alicantes-festgenommen-1.18227619
Titel: Re: Schweizer Polizei fahndet nach veganer Mutter mit krankem Baby
Beitrag von: sweeper am 23. Januar 2014, 14:18:28
Das scheint einen katastrophalen Verlauf genommen zu haben:

Zitathttp://www.nzz.ch/aktuell/zuerich/uebersicht/kindsentfuehrerin-toetet-baby-in-spital-in-spanien---zuercherin-in-der-naehe-alicantes-festgenommen-1.18227619
...Wie die Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Zürich am Donnerstagmittag mitteilte, hatte die spanische Polizei die alleinerziehende Mutter am Mittwochabend bei einer Kontrolle in Torrevieja in der Nähe von Alicante festgenommen und zusammen mit ihrem an Kind in ein Spital gebracht. Dort habe die Frau nach ersten Erkenntnissen ihr Baby getötet und sich selber Verletzungen zugefügt.

Staatsanwaltschaft und Kantonspolizei Zürich stünden in engem Kontakt mit den spanischen Behörden, heisst es in der Mitteilung weiter. Die Öffentlichkeit werde weiter informiert, sobald gesicherte Informationen vorlägen...
Ich gehe - solange es keine gesicherten Informationen gibt - erst mal davon aus, dass fahrlässige Tötung wg unterlassener Hilfeleistung vorliegt...

Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Typee am 23. Januar 2014, 14:42:20
Das sieht weniger nach unterlassener Hilfeleistung aus: Mutter und Kind befanden sich bereits im Hospital.

http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Kindesentfuehrerin-hat-ihren-Sohn-getoetet/story/18091801

Aber warten wir's erstmal ab. Ungut ist mir so oder so.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: sweeper am 23. Januar 2014, 14:46:33
ZitatMutter und Kind befanden sich bereits im Hospital.
Vielleicht hat sie das Krankenhaus aufgesucht, weil eine rapide Verschlechterung beim Kind auftrat... die dann dort nicht mehr beherrschbar war... würde die behaupteten Selbstverletzungen erklären...
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Typee am 23. Januar 2014, 14:51:37
Nein, Mutter und Kind waren bei einer Kontrolle aufgegriffen worden, und von da aus ging's ins Krankenhaus.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Typee am 23. Januar 2014, 15:04:55
ZitatPor causas que se investigan, la mujer, que estaba bajo custodia de la Guardia Civil, tenía un cuchillo con el que cortó el cuello al bebé y con el que se autolesionó, quedando en estado grave, han confirmado fuentes de la Guardia Civil, que han precisado que el caso está bajo secreto de sumario.

http://www.laverdad.es/murcia/20140123/mas-actualidad/sociedad/mujer-suiza-buscada-policia-201401231150.html

Es ist so traurig.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Harlequin am 23. Januar 2014, 15:13:55
ZitatGegen 23 Uhr bat Katit-Stäheli die zwei Beamten um Erlaubnis, ihren Sohn baden zu dürfen. Beide waren im selben Zimmer untergebracht. Während sie den Kleinen auszog, warteten die Beamten vor der Türe.  Zu diesem Zeitpunkt holte sie ein Messer aus ihrer Tasche und schnitt Dylan die Kehle durch, berichtet «laverdad.es».
Danach versuchte sie sich selber auf die gleiche Weise umzubringen. Doch in einer Notoperation konnten die Ärzte ihr Leben retten. Die Frau befindet sich noch im Spital.

ZitatAuch ihr Vater... bestätigt, dass sie eine extreme Gegnerin der Schulmedizin sei.
http://www.tagesanzeiger.ch/panorama/leute/Kindesentfuehrerin-ist-vermutlich-in-Veganerszene-untergetaucht/story/30576067
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: MrSpock am 23. Januar 2014, 15:28:04
Da ist man doch versucht zu sagen, dass sie statt der Not-OP bei der Mutter ihr lieber Globuli hätten geben sollen.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Robert am 23. Januar 2014, 15:35:23
Das "passt" alles zusammen: Gegerin der "Schul"medizin, Impfgegnerin und Veganerin. Ob  bei dem irrationalen Wletbild der Frau ein Mangel an Vitamin B 12 eine Rolle gespielt hat?
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: celsus am 23. Januar 2014, 16:04:52
Zitat von: Robert am 23. Januar 2014, 15:35:23
Das "passt" alles zusammen: Gegerin der "Schul"medizin, Impfgegnerin und Veganerin. Ob  bei dem irrationalen Wletbild der Frau ein Mangel an Vitamin B 12 eine Rolle gespielt hat?

Dem eigenen Kind die Kehle durchzuschneiden ist dann aber noch mal ein gewaltiger Schritt. Sieht nach einem wesentlich größeren Problem aus.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Robert am 23. Januar 2014, 16:24:05
Ich bin mir nicht sicher. Dieses "lieber tot als in den Händen der Feinde" ist die radikalste Stufe dieser Geisteshaltung. Solche Leute sind sogar der Überzeugung, das Richtige und das Beste zu tun.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: sweeper am 23. Januar 2014, 16:29:14
@Robert:

Das Irritierende ist das Messer, finde ich. Das ist eine unglaublich aggressive Tötungsart, bei einem so kleinen und wehrlosen Kind.

Ein Kissen...
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Groucho am 23. Januar 2014, 16:31:44
Zitat von: sweeper am 23. Januar 2014, 16:29:14
@Robert:

Das Irritierende ist das Messer, finde ich. Das ist eine unglaublich aggressive Tötungsart, bei einem so kleinen und wehrlosen Kind.

Ein Kissen...

Irritiert mich auch. Zumal sie anscheinend das Kind gebadet hat, ertränken wäre da naheliegender gewesen.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Robert am 23. Januar 2014, 16:34:37
Zitat von: sweeper am 23. Januar 2014, 16:29:14
@Robert:

Das Irritierende ist das Messer, finde ich. Das ist eine unglaublich aggressive Tötungsart, bei einem so kleinen und wehrlosen Kind.

Ein Kissen...

Deswegen habe ich mich hier gefragt, ob die Frau überhaupt zurechnungsfähig war. Vit. B12-Mangel zum Bsp. denn sonst kann ich das ebenfalls nicht verstehen.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Typee am 23. Januar 2014, 16:49:51
Zitat von: Groucho am 23. Januar 2014, 16:31:44
Zitat von: sweeper am 23. Januar 2014, 16:29:14
@Robert:

Das Irritierende ist das Messer, finde ich. Das ist eine unglaublich aggressive Tötungsart, bei einem so kleinen und wehrlosen Kind.

Ein Kissen...

Irritiert mich auch. Zumal sie anscheinend das Kind gebadet hat, ertränken wäre da naheliegender gewesen.

Ertränken oder mit einem Kissen ersticken, das bedeutet, einen kleinen zappelnden Körper im Todeskampf festhalten zu müssen. Das, und auf der anderen Seite das viel stärkere Fanal der Bluttat, könnte für eine zum letzten entschlossene fanatische Täterin womöglich den Ausschlag zugunsten des kurzen Gewaltexzesses gegeben haben.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Typee am 23. Januar 2014, 16:51:16
Wieso fällt mir gerade jetzt meine Signatur auf?
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Robert am 23. Januar 2014, 16:52:04
Aber ein zu Pferd reiten ist Gewalt....  :crazy

Ich werde diese Typen nie verstehen.

Edit:
Okaypkay, Typee, danke für den Hinweis auf Deine Sig.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: sweeper am 23. Januar 2014, 17:03:39
Zitat von: Typee am 23. Januar 2014, 16:49:51
Ertränken oder mit einem Kissen ersticken, das bedeutet, einen kleinen zappelnden Körper im Todeskampf festhalten zu müssen. Das, und auf der anderen Seite das viel stärkere Fanal der Bluttat, könnte für eine zum letzten entschlossene fanatische Täterin womöglich den Ausschlag zugunsten des kurzen Gewaltexzesses gegeben haben.

Ein entsprechendes Messer bei sich zu tragen bzw in der kritischen Situation auf die Idee zu kommen, dass man eins dabei hat (Taschenmesser mit wirklich scharfer Klinge) - das bedeutet doch eine gewisse Vorplanung.

@Robert:
Vermutlich ist es eine Kombi aus mehreren Faktoren. Ich denke, ein B12-Mangel allein wird nicht bei einem Menschen Psychosen auslösen, der nicht ohnehin eine entsprechende Anlage hat.

Die Frau hatte Stress: ihre Eltern haben sie lt. Zeitungsberichten beschworen, um des Kindes willen Hilfe zu suchen.
Dann wird sie im fremden Land von der Polizei aufgegriffen.
Ich stelle mir vor, dass sie sich komplett in die Enge getrieben gefühlt hat und ausgerastet ist.

Vielleicht hat sie dem Baby tatsächlich während des Badens die Halsschlagader durchschnitten...

Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: sweeper am 23. Januar 2014, 17:50:53
Hier eine aktuelle Einschätzung aus der Schweiz - demnach steht der Vater der Frau unter dem Verdacht, ihr bei der Flucht mit dem Kind geholfen zu haben, und eine Verbindung zum esoterischen Sektenmilieu wird vermutet:

http://www.20min.ch/ausland/news/story/Veganer-Mutter-hat--Dylan-im-Spital-getoetet-24313095
ZitatKein Hinweis auf Geisteskrankheit

Zuvor waren die beiden in einem Einkaufszentrum von der Guardia Civil aufgegriffen worden. Eine Passantin hatte die Vermisste und ihren Sohn gesehen und sich bei der Polizei gemeldet. K. K. und Dylan wurden daraufhin ins Spital gebracht, um untersucht zu werden, bevor sie den Schweizer Behörden ausgeliefert werden sollten. Gegen 23 Uhr wollte die 40-Jährige den Kleinen baden. Die Beamten liessen sie gewähren und warteten vor der Tür. Denn der Haftbefehl habe keinen Hinweis darauf gegeben, dass die Frau geisteskrank sein könnte...

http://www.nzz.ch/aktuell/zuerich/uebersicht/kindsentfuehrerin-toetet-baby-in-spital-in-spanien---zuercherin-in-der-naehe-alicantes-festgenommen-1.18227619
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Typee am 23. Januar 2014, 18:09:00
Ob sich das bewahrheitet, muss man abwarten: angeblich soll das Messer in der Wickeltasche verborgen gewesen sein. Das spricht dafür, dass diese Frau bereits einen Plan für den Fall der Entdeckung durchgespielt hatte.

Eine Kehle schneidet man nicht eben mal mit dem Schweizertaschenmesser durch, das man gedankenlos irgendwo hingesteckt hat. Dafür muss man schon ein geeignetes Tatwerkzeug zurechtgelegt haben.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Homeboy am 23. Januar 2014, 18:46:16
Zitat von: Typee am 23. Januar 2014, 18:09:00
Ob sich das bewahrheitet, muss man abwarten: angeblich soll das Messer in der Wickeltasche verborgen gewesen sein. Das spricht dafür, dass diese Frau bereits einen Plan für den Fall der Entdeckung durchgespielt hatte.

Eine Kehle schneidet man nicht eben mal mit dem Schweizertaschenmesser durch, das man gedankenlos irgendwo hingesteckt hat. Dafür muss man schon ein geeignetes Tatwerkzeug zurechtgelegt haben.
und ein geeignetes mindset dazu.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: sweeper am 23. Januar 2014, 18:50:13
Um sich selbst die Pulsadern zu öffnen, reicht eine Rasierklinge aus.
Mit einem Taschenmesser kann ein geübter Arzt sogar beim Erwachsenen notfallmäßig einen Luftröhrenschnitt durchführen.

Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Homeboy am 23. Januar 2014, 18:54:25
es hätte einiges ausgereicht, auch ganz ohne blankwaffe.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Typee am 23. Januar 2014, 19:06:13
Hier geht es nicht um Präzisionseingriffe, sondern um die Ausnutzung weniger Augenblicke, in denen ein kompletter Hals durchtrennt wird. Die hat keine Arterien gesucht, und schon gar nicht mit einem Taschenmesserchen hantiert. Dafür braucht man, gerichtsmedizinische Faustregel, ein Messer mit einer Klinge, die mindestens doppelt so lang ist wie der Durchmesser des Halses - wenn man nicht wie an einem Brotlaib herumsägen will.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: sweeper am 23. Januar 2014, 19:09:51
@Typee:

Es ist sowieso völlig widerlich, sich das vorzustellen; ich meine aber, es dürfte ausreichen, im warmen Badewasser (!) eine Seite zu eröffnen - womöglich reicht die äußere Halsvene aus.

Aber das ist alles Spekulation und daher fruchtlos.
Auch eine solche Idee kommt m.E. nicht spontan, sondern muss schon vorher mal durchgespielt worden sein.
Ein Fall für den Gutachter.  8)
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: pelacani am 23. Januar 2014, 20:06:15
Zitat von: sweeper am 23. Januar 2014, 17:03:39
Ich denke, ein B12-Mangel allein wird nicht bei einem Menschen Psychosen auslösen, der nicht ohnehin eine entsprechende Anlage hat.
Kleine Korrektur, am Rande: die Psychose bei B12-Mangel (sog. Perniciosa-Psychose) gehört zu den organisch begründeten Psychosen und sollte relativ unabhängig von der prämorbiden Persönlichkeit sein.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: sweeper am 23. Januar 2014, 20:12:01
@Pelacani:
Nur dass sich ein B12- Mangel ja nicht von heute auf morgen einstellt und sich dem entsprechend  - egal welche Symptome - auch schleichend manifestiert. Dadurch wird es rein klinisch ohnehin schwierig mit der monokausalen Zuordnung.


In einem der Zeitungsartikel heißt es, bei der Festnahme habe sich kein Hinweis auf eine psychische Erkrankung ergeben.
Ich bin dafür, erst mal abzuwarten, was die Ermittlungen ans Tageslicht fördern.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Typee am 23. Januar 2014, 22:05:39
Zitat von: sweeper am 23. Januar 2014, 20:12:01
@Pelacani:
Nur dass sich ein B12- Mangel ja nicht von heute auf morgen einstellt und sich dem entsprechend  - egal welche Symptome - auch schleichend manifestiert. Dadurch wird es rein klinisch ohnehin schwierig mit der monokausalen Zuordnung.


In einem der Zeitungsartikel heißt es, bei der Festnahme habe sich kein Hinweis auf eine psychische Erkrankung ergeben.
Ich bin dafür, erst mal abzuwarten, was die Ermittlungen ans Tageslicht fördern.

Ganz so war es auch nicht. Die Guardia Civil hatte nur keine Vorstellung von Gefährlichkeit, weil der Fahndungsaufruf keinen Hinweis auf mögliche psychische Erkrankungen enthielt. Deshalb keine Gepäckdurchsuchung, deshalb wurde die Mutter mit dem Kind alleine gelassen und nur darauf geachtet, dass sie nicht nochmal ausbüxt.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: pelacani am 23. Januar 2014, 22:14:01
Fern sei es von mir, Ferndiagnosen zu stellen, und ätiologische Schlüsse finde ich völlig überkandidelt. Solcherart freischießende Spekulationen gehören in andere Blogs  8). 
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: MrSpock am 24. Januar 2014, 09:12:37
Zitat von: Pelacani am 23. Januar 2014, 22:14:01
Fern sei es von mir, Ferndiagnosen zu stellen, und ätiologische Schlüsse finde ich völlig überkandidelt. Solcherart freischießende Spekulationen gehören in andere Blogs  8).

Dem schließe ich mich an, hier wird in Manier des Forums von "Focus-Online" spekuliert. Fakt ist, die Mutter hat ein echtes Problem und das Kind ist leider tot. Und Fakt ist, gegen Vitamin B12-Mangel gibt es was:

http://www.mycare.de/online-kaufen/vitasprint-b12-trinkampullen-1843551?gclid=CMeA3rCulrwCFYlc3godFgoAiQ

Ok, das war jetzt ein wenig zynisch, weil Hilflos.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: sweeper am 24. Januar 2014, 09:25:17
@Spock:
Zitathier wird in Manier des Forums von "Focus-Online" spekuliert.
Wenn du schon nicht spekulieren willst - und spekuliert wird hier m.E. ohnehin von  niemand - dann lass den B12-Therapievorschlag  mal schön aus dem Spiel. Genau dieser Spekulation im Subtext (dass dahinter die vegane Ernährung stecken könnte) gilt es nämlich hauptsächlich entgegenzutreten.

Ansonsten siehe hier (http://forum.psiram.com/index.php?topic=12361.msg158172#msg158172):
ZitatIch bin dafür, erst mal abzuwarten, was die Ermittlungen ans Tageslicht fördern.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: MrSpock am 24. Januar 2014, 10:11:08
@Sweeper:

Oh, da habe ich das mit den Spekulationen aber gründlich missverstanden:

ZitatNach meiner Einschätzung ist...Daher ist zu befürchten,...Das scheint ...Ich gehe - solange es keine gesicherten Informationen gibt - erst mal davon aus...Vielleicht hat sie ...Ob  bei dem irrationalen Wletbild der Frau ein Mangel an Vitamin B 12 eine Rolle gespielt hat?...Sieht nach einem wesentlich größeren Problem aus....Ich bin mir nicht sicher...Zumal sie anscheinend ...Deswegen habe ich mich hier gefragt,...könnte...womöglich...Vermutlich ist es ...Ich stelle mir vor, dass ...Vielleicht hat sie ...wird vermutet...Ob sich das bewahrheitet, muss man abwarten...angeblich soll ...Aber das ist alles Spekulation und daher fruchtlos.

Und das mein Hinweis zu dem B12-Mangel zynisch aus Hilflosigkeit gemeint war, hatte ich deutlich vermerkt.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: sweeper am 24. Januar 2014, 10:56:16
@Spock:

Mich macht dieses Verbrechen genau so hilflos und wütend wie dich und bestimmt alle anderen Gesprächsteilnehmer hier - und vermutlich stellt der Gedankenaustausch eben einen Versuch dar, etwas, das völlig unvorstellbar und entsetzlich ist, irgendwie rational zu verarbeiten. So deutest du ja deinen eigenen Zynismus auch als Ausdruck der Hilflosigkeit.

Für mich fängt "Spekulation" da an, wo man sich bei ungenügender Faktenbasis aus irgendwelchen subjektiven Beweggründen heraus auf eine bestimmte Deutung/Interpretation festlegt.
Das ist hier m.E. nicht geschehen - es wurden eher differenzialdiagnostische Überlegungen durchgespielt - mit der klaren Prämisse (das war jedenfalls mein Bestreben), dass es auch ganz anders gewesen sein könnte.

Kannst du da mitgehen?

Das hier zum Beispiel geht meiner Meinung nach deutlich zu weit:
Zitathttp://www.20min.ch/ausland/news/story/24313095
...Höchstwahrscheinlich sind dies in diesem Fall sektenähnliche Gruppierungen, wie Sektenexperte Georg Otto Schmid sagt: «Es gibt keinen direkten Zusammenhang zwischen Veganismus und der Ablehnung der Schulmedizin. Häufige Nahtstelle zwischen diesen Phänomenen ist aber eine radikale Esoterik. Ich vermute deshalb stark, dass die Mutter von Dylan ebenfalls radikal esoterisch eingestellt ist.»

Übernommen hat diese Diktion der Blasphemie-Blog:

http://blasphemieblog2.wordpress.com/2014/01/23/hier-wurde-der-kleine-dylan-getotet/

Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: MrSpock am 24. Januar 2014, 11:11:49
@ Sweeper:

Ja, da gehe ich mit.  :prosit

Es wurde zwar viel spekuliert, aber eine bestimmte Interpretation kann ich nicht eindeutig feststellen. Ganz anders wie in Deinem Beispiel.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: sweeper am 24. Januar 2014, 11:13:07
Uff...    :ohnmacht:

:prosit
Titel: "Warum tötete die Schulmedizin-Gegnerin ihr Baby?
Beitrag von: Ultimo_Ratio am 24. Januar 2014, 16:35:12
Die Welt (www.welt.de)
http://www.welt.de/vermischtes/article124184009/Warum-toetete-die-Schulmedizin-Gegnerin-ihr-Baby.html

"Warum tötete die Schulmedizin-Gegnerin ihr Baby?

Die Schweizerin, die ihren behinderten Sohn in Spanien getötet hat, war eine radikale Gegnerin der Schulmedizin. Sie habe ihr Baby beschützen wollen, glaubt ihr Vater, gegen den auch ermittelt wird. Von Elisalex Henckel

Die Frau, die am Mittwoch in einer spanischen Klinik ihr behindertes Kind getötet hat, war schon seit Wochen auf der Flucht.

Die 40 Jahre alte Katharina K. hatte ihren zehn Monate alten Sohn Dylan in der Nacht zu Heiligabend widerrechtlich aus dem Kinderkrankenhaus Zürich mitgenommen und war anschließend mit ihm verschwunden.

Zuvor war ihr das medizinische Sorgerecht für das Kind entzogen worden, das laut Angaben der Oberstaatsanwaltschaft Zürich einen erheblichen Geburtsfehler hatte. Medienberichten zufolge litt das Baby an einem Wasserkopf.

Nach drei Wochen erfolgloser Suche bat die Polizei die Öffentlichkeit um Mithilfe und setzte auf Hinweise, die zu Katharina K. führen würden, eine Belohnung von 3000 Schweizer Franken (umgerechnet etwa 2400 Euro) aus. Die 40-Jährige war auch international zur Fahndung ausgeschrieben.

Das Kind würde dringend Medikamente benötigen, begründete die Oberstaatsanwaltschaft das Vorgehen. Ermittlungen an ihren beiden Wohnsitzen im Bezirk Bülach und im deutschen Landkreis Waldshut hätten keine Ergebnisse gebracht. Die Frau sei in einem schwarzen Jeep Grand Cherokee unterwegs.


Half der Vater Tochter und Enkel bei der Flucht?


Ihrem Vater zufolge war Katharina K. "eine extreme Gegnerin der Schulmedizin" und radikale Veganerin. "Sie glaubt, sie müsse ihr Kind vor den Ärzten beschützen", sagte Othmar S. vergangene Woche dem Boulevard-Blatt "Blick".

Der 69 Jahre alte S. wurde allerdings am Dienstag ebenfalls verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, seiner Tochter – und deren Kind - bei ihrer Flucht geholfen zu haben und sich dadurch der Begünstigung und Gehilfenschaft zur schweren Körperverletzung schuldig gemacht zu haben.

Othmar S. hatte ursprünglich behauptet, keinen Kontakt zu seiner Tochter zu haben. Der einstige Chefredakteur des "Zürcher Unterländer" zeigte "Blick" sogar das angeblich letzte Lebenszeichen seiner Tochter: eine E-Mail, die sie ihm am 9. Januar 2014 aus der slowenischen Hauptstadt Ljubljana geschickt habe.

"Wir fahren heute Nacht nach Sarajevo", habe sie geschrieben. "Dort bleiben wir ein paar Tage bei Freunden und dann geht's weiter, Richtung Athen." Sie endete mit den Worten: "Ich hoffe, Dir geht's gut und dass Du wegen uns nicht zu viel Stress hast."


Die Mutter überlebte ihren Suizidversuch


Die 40-Jährige wurde am Mittwoch nach einem Augenzeugenhinweis in der spanischen Küstenstadt Torrevieja festgenommen und dann mitsamt ihrem kranken Kind in die Klinik gebracht. Dort stand sie eigentlich unter Polizeiaufsicht, dennoch gelang es ihr, den Aufpassern zu entkommen.

Sie schlitzte in einem unbeobachteten Moment ihrem Sohn die Kehle mit einem Küchenmesser auf. Anschließend schnitt sie sich selbst tief in den Hals.

Katharina K. wurde notoperiert. Sie hat ihren Suizidversuch überlebt, ihr droht nun eine Anklage und eine Gefängnisstrafe wegen der Tötung ihres Sohnes.
"

Unabhängig von diesem konkreten Fall stelle ich mir wieder die Frage, ob denn diese Person "psychisch kank" ist, oder ob es eine reine Überzeugungstat war, wie z.B. solche von religiösen Terroristen. Ich stelle mir auch die Frage wie der Glaube an Seele und Karma diese schreckliche Tat beinflusst haben könnte für den Fall, dass es eine Überzeugungstat war. Etwa nach dem Gedanken "bevor ich mein Kind von der Schulmedizin ermorden lasse, gehen wir lieber zusammen ins Jenseits" bzw. zur "nächsten Ebene".

Für mich scheint es plausibel, dass hier ein Zusammenhang bestehen könnte. Umso erschreckender ist das "Schicksal" der Betroffenen...

Was meint Ihr dazu?

Gruss
Dr. Oetker
Titel: Re: "Warum tötete die Schulmedizin-Gegnerin ihr Baby?
Beitrag von: sweeper am 24. Januar 2014, 16:57:51
Hallo!
Dazu gibt es hier einen Strang:

http://forum.psiram.com/index.php?topic=12361.0

Bitte lies ihn erst mal sorgfältig...

Warum/woher der WELT-Journalist im Gegensatz zu allen anderen genau wissen will, dass es sich bei der Tatwaffe um ein "Küchenmesser" gehandelt hat?
Als nächstes kommt dann wohl "ein Küchenmesser, welches sie zu diesem Zweck kurz vor ihrer Festnahme im Supermarkt gekauft hatte..."   ::)

Und jetzt ist die Story endgültig in der Skeptiker-Community angekommen:

http://blog.gwup.net/2014/01/24/extreme-gegnerin-der-schulmedizin-totet-ihr-kind/comment-page-1/#comment-29709

http://blog.tagesanzeiger.ch/hugostamm/blog/2014/01/24/toedlicher-aberglaube/
Zitat"Schuld am Schicksal des kleinen Dylan ist nicht nur seine Mutter, Mitschuld tragen auch radikale Esoteriker, die die alternativmedizinischen Ideen propagieren und im öffentlichen Bewusstsein verankern."

Was da so mancher Rationalist schon zu wissen glaubt...

@Spock: wie findest du das?

Die lapidare Meldung der Staatsanwaltschaft (die Bernd Harder im GWUP-Blog selbst verlinkt hat) lautet so:
Zitathttp://www.staatsanwaltschaften.zh.ch/internet/justiz_inneres/staatsanwaltschaften/de/aktuell/medienmitteilungen/2014/140123.html

Nachtrag Öffentlichkeitsfahndung nach Katharina Katit-Stäheli und Sohn

Nachtrag zur Medienorientierung der Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Zürich vom 17.1.2014 betreffend Öffentlichkeitsfahndung nach Katharina Katit-Stäheli und deren Sohn Dylan Katit

Gemäss Mitteilung der spanischen Behörden verhaftete die Polizei am Mittwochabend (22.1.2014) in Torrevieja in der Nähe von Alicante Katharina Katit-Stäheli und deren kleinen Sohn anlässlich einer Kontrolle. Die Polizei nahm die Frau fest und brachte sie zusammen mit ihrem kranken Sohn in ein Spital, wo Katharina Katit-Stäheli nach ersten Erkenntnissen ihr Kind tötete und sich selber verletzte.

Die genauen Umstände der Tat sind noch nicht bekannt. Die Staatsanwaltschaft sowie die Kantonspolizei stehen in engem Kontakt mit den örtlichen spanischen Behörden. Sobald weitere gesicherte Informationen vorliegen, wird die Öffentlichkeit weiter informiert.

Informationen zur Vorgeschichte: Die Staatsanwaltschaft Zürich-Limmat und die Kantonspolizei Zürich fahndeten nach dem 10 Monate alten Dylan Katit und dessen 40-jährigen Mutter Katharina Katit-Stäheli. Die Frau hatte ihren an einem Geburtsfehler leidenden Sohn in der Nacht auf Heiligabend (24.12.2013) widerrechtlich der ärztlichen Obhut im Kanton Zürich entzogen.

Corinne Bouvard, Mediensprecherin der Oberstaatsanwaltschaft
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: MrSpock am 27. Januar 2014, 09:19:35
Aus "Die genauen Umstände der Tat sind noch nicht bekannt" ein "Küchenmesser" zu interpretieren, und eine Mitschuld der "radikalen Esoteriker" festzustellen, halte ich für schlichten und billigen Populismus.

Ich spinne mal weiter: Bestimmt war es ein Küchenmesser der Marke "Solingen Feinschliff". Eine Mitschuld des Herstellers wird festgestellt, da ein Mitarbeiter der Firma Veganer ist. Hmmmpff, bei so viel Spekulation kommt mir die Galle hoch!
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: sweeper am 27. Januar 2014, 12:55:33
Zitat von: MrSpock am 27. Januar 2014, 09:19:35
Aus "Die genauen Umstände der Tat sind noch nicht bekannt" ein "Küchenmesser" zu interpretieren, und eine Mitschuld der "radikalen Esoteriker" festzustellen, halte ich für schlichten und billigen Populismus.
Mich nervt v.a., dass Bernd Harder im GWUP-Blog (http://blog.gwup.net/2014/01/24/extreme-gegnerin-der-schulmedizin-totet-ihr-kind/) den Hugo Stamm-Kommentar ohne jede kritische Distanz einfach übernommen hat:
Zitat>>  ...Die radikalen Esoteriker, die oft Veganer sind – so auch die Mutter von Dylan –, definieren und interpretieren die Welt von ihrer spirituellen Ideologie aus, die in ihren Augen nach übersinnlichen Kriterien funktioniert. Die grobstoffliche Realität ist nur der Träger der spirituellen Matrix.

Das Primat der feinstofflichen Realität über die reale Welt hat aber fatale Folgen. Sie führt zu Realitätsverlust.[...]

Schuld am Schicksal des kleinen Dylan ist nicht nur seine Mutter, Mitschuld tragen auch radikale Esoteriker, die die alternativmedizinischen Ideen propagieren und im öffentlichen Bewusstsein verankern."  >>
Diese Kurzschlüsse helfen wirklich niemandem.

Außerdem ging mir durch den Kopf, dass es leider auch extreme Veganer in der Schweiz gibt, die sich als der Skeptiker-Szene nahe stehend betrachten:
Zitathttp://www.tier-im-fokus.ch/mensch_und_tier/veganismus_linke/

...Ein Schwein hat einen Bewusstseinsgrad, der denjenigen mancher Menschen übertrifft (man denke etwa an Kleinkinder, geistig Schwerstbehinderte oder Demente im fortgeschrittenen Stadium). Mit welcher Berechtigung sprechen wir ihm das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit ab, degradieren wir es zum blossen "Nutztier", zu einem Mittel unserer Zwecke? Sieht es "falsch" aus? Hat es die "falsche" DNA? Oder gilt plötzlich das Recht des Stärkeren, obwohl wir eine ethisch-politische Wahl haben und im Umgang mit den Schwächeren der "richtigen" Spezies nicht auf die Idee kämen, dieses blutig-brutale "Recht" der Natur zu imitieren?...

Zum Autor siehe hier mehr:

http://giordano-bruno-stiftung.ch/blog/author/adriano-mannino/
Zitat
studiert Philosophie und interessiert sich besonders für:

    Religionskritik
    Rationalität
    Metaethik
    Allgemeine Ethik und Priority Research
    Future Suffering
    Buddhismus und Varianten des Utilitarismus
    Bioethik und Tierethik
    High Impact Activism
    Philosophie des Geistes

Warum muss sich Psiram mit solchen Leuten rumschlagen, während anderswo niemand Notiz von ihnen nimmt??

Transhumanismus (http://forum.psiram.com/index.php?topic=7686.msg86118#msg86118)
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Belbo am 27. Januar 2014, 13:03:40


....ups, nicht zu Ende gelesen.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: sweeper am 27. Januar 2014, 13:08:28
@Belbo:
Du fragtest vor deinem edit, wie eine kindstötende Mutter eingeschätzt werden müsste, wenn sie Diplomphysikerin wäre:

http://www.borderline-muetter.de/cms/kindermitborderlinemuettern/kindstoetung
Zitat
Kindstötung

Die häufigsten Tötungsdelikte durch Frauen finden in deren familiärem Milieu statt.
Die häufigsten Todesopfer von Frauen sind ihre eigenen Kinder.
Kindstötungen durch Mutter oder Vater werden Filizide bezeichnet. Mütter sind bei Kindstötungen häufiger Täterinnen als die Väter.
Es wird unterschieden zwischen Neonatizid (Tötung des Neugeborenen innerhalb von 24 Stunden) und Infantizid (Tötung des Kleinkindes) sowie erweiterten Suizid (Kindstötung vor dem Suizid der Täterin/ des Täters).
In Deutschland kommt es geschätzt jährlich zu ca. 40-50 Kindstötungen. Von einer Dunkelziffer besonders im Bereich der Neonatizide ist auszugehen, da nicht alle Kindstötungen als solche erkannt werden.
Die Kinder kommen durch Unterlassung (medizinische Versorgung), Misshandlung (treten, schlagen, schütteln, werfen), Vernachlässigung (verhungern, verdursten), aber auch durch "aktive zielgerichtete Maßnahmen gegen das Leben" (ersticken, erstechen, erwürgen, erdrosseln, ertränken, erschlagen, aus dem Fenster werfen, erschießen) zu Tode.
Die Täterinnen sind Schülerin, Studentin, Angestellte, Wissenschaftlerin, Verkäuferin, Soldatin, Friseurin, Hausfrau, arbeitslos - sie kommen aus allen gesellschaftlichen Schichten.

Mütter mit psychischen Erkrankungen können zu Mörderinnen ihres Kindes/ihrer Kinder werden. Sie sind ungefähr zur Hälfte unter den Täterinnen vertreten. ...

Das soll jetzt keine Zuschreibung im konkreten Fall sein!
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: sweeper am 27. Januar 2014, 15:42:24
Der Fall Katharina Katit-Stäheli treibt seltsame Blüten.
Hier mal ein Schweizer Blogkommentar, der erkennbar aus der "Behördenwillkür!"-VT & Antipsychiatrie-Szene stammt:
So fragt eine Bea Habegger SVP (http://www.vimentis.ch/d/bea_habegger/) provokant:
Zitathttp://www.vimentis.ch/d/dialog/readarticle/krankhafte-behoerdenwillkuer-mit-behiderten/

Imm​er fragwürdiger/Hat dieses Land nur noch mehr als fragwürdige, willkürliche Behörden​ und Institutionen, wenn es um Behinderte geht ?

Sucht nun evtl. auch schon das Kinderspital Zürich Versuchskaninchen, mit Vorliebe Behinderte, wie die Hirnscaningdebatte an Behinderten dieser Tage bereits mehr als zeigt?...

... Wo leben wir eigentlich? Behördlicher Kindsentzug, weil Kind behindert. Menschenrechtskonform​?

Behinderte sind weder Eigentum des Staates, etwelcher Behörden oder der Mediziner- und Pharmalobby.

Die Mutter hat das Kind geboren und sie entscheidet, ob, von wem, wo ihr Kind medizinisch betreut wird...
usw usf

Lt ihrem angegebenen Blog-Profil ist sie Behinderten-Vertreterin SVP Stadt Bern (http://svp-behindertenpolitik.ch/) und war in 2012 Stadtratskandidatin...
ZitatBea Habegger sagte Vor einem Tag

Halbgötter in Weiss, sind Handwerker der Zunft Schulmedizin-Medizin,​ kann auch als sektiererisch betrachtet werden, wenn man sieht wie zuweilen Kurpfuscher geschützt sind...

...Kein Mensch ist Eigentum des Staates, irgendwelcher Behörden, geschweige denn der Pharmaindustrie...

...

Bea Habegger sagte Vor 6 Tagen

Heute die Behinderten, in Zukunft vielleicht alle?
Wurde mir soeben übermittelt:

S​onntag, 19. Januar 2014 20:41
CHIP-Implantat​ in den USA ab 2016 für Jeden Pflicht - ab 2018 (nach der Bundestagswahl 2017) auch in der EU - Ende der Fahnenstange...

...USA: neues Gesetz Obonogobama verlangt die Implantierung eines RFID-Chip in jedem Bürger spätestens ab 2016! Der gelernte umerzogene und medienverdummte EU Bürger wird auch diese Methode zwecks totaler Versklavung freudig begrüssen. Dient alles ja nur zur eigenen Sicherheit.

Leider erkennt und begreift das umerzogene durch tagtägliche Brot und Spiele verdummte Idios Volk es nicht oder zu spät, wo die REISE wirklich hingeht und wo sie endet. Die Zwangsimplantierungen​ lassen sich anfangs am problemlosesten (und zwangsweise) bei Kindern und Neugebornenen (ohne Wissen ihrer Eltern) durchführen. Die dafür zuständige Organisation nennt sich MOCHIP und demonstriert im Internet stolz sein Zugehörigkeits-Logo der Freimaurerei. Im Moment trauert aber MOCHIP um seinen aktiven Gründer und Ko-Ordinator...

http://mochip.org/f​arewell-leroy-salmon-​dear-friend-and-broth​er/

Der Name Salomon besagt – nomen est omen – eigentlich schon alles, wer wirklich die treibende Kraft hinter der totalen Überwachung der Menschheit steckt.

Keine Frage, dass diese Dame viel Verständnis für Frau Katit-Stäheli äußert und sie als Märtyrerin und Opfer einer Behörden-Hetzjagd darstellt.
Ihre Implantat-Befürchtungen beziehen sich auf dieses Projekt (http://mochip.org/what-we-do/) - keine Ahnung, was genau dahinter steckt:
ZitatWhat is MoCHIP?

MoCHIP is a comprehensive child identification program designed to give Missouri families a measure of protection against the ever increasing problem of missing and abducted children. MoCHIP stands for MissOuri CHild Identification and Protection Program. The program uses a computer disc to provide information to the parents. Microchips are not used in the program.

Missouri Freemasons are bringing this program to communities throughout the State. The Missouri Masonic Children's Foundation, the sole sponsor, is working with local Masonic Lodges to provide consistent and comprehensive MoCHIP events as part of their ongoing commitment to Missouri's children and families. This program is provided FREE OF CHARGE to every Missouri family who participates.

How does it work?

The program consists of five major components:

    Digital Photographs
    Digital Fingerprints
    Child Information and Emergency contacts
    Dental bite impression
    Two (2) laminated ID cards

Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: MrSpock am 27. Januar 2014, 16:40:36
Das hält ja kein Mensch aus! Ich glaube, ich ziehe nach Bielefeld!  $)
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Homeboy am 27. Januar 2014, 17:36:28
Zitat von: MrSpock am 27. Januar 2014, 16:40:36
Das hält ja kein Mensch aus! Ich glaube, ich ziehe nach Bielefeld!  $)
sicherlich meinst du Bielefeld (Missouri) :teufel

ansonsten bin ich in der ganzen sache sprachlos. es ist mal wieder an so vielen ecken dumm gelaufen, fällst schwer auzuwählen, wo anfangen.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Volvox am 27. Januar 2014, 21:22:46
Zitat von: MrSpock am 27. Januar 2014, 09:19:35
Aus "Die genauen Umstände der Tat sind noch nicht bekannt" ein "Küchenmesser" zu interpretieren, und eine Mitschuld der "radikalen Esoteriker" festzustellen, halte ich für schlichten und billigen Populismus.

Ich spinne mal weiter: Bestimmt war es ein Küchenmesser der Marke "Solingen Feinschliff". Eine Mitschuld des Herstellers wird festgestellt, da ein Mitarbeiter der Firma Veganer ist. Hmmmpff, bei so viel Spekulation kommt mir die Galle hoch!
Du hast natürlich prinzipiell recht. Vielleicht hat die Esoterikszene damit auch garnichts zu tun.
Dennoch sieht es schon danach aus, dass solche Bewegungen den einen oder anderen Menschen durchaus zu radikalen Handlungen bewegen könnten. Das allein finde ich schlimm genug.

Hier mal zur Veranschaulichung ein beängstigendes Exemplar aus der Chemtrailszene, das offenbar den Blick für die Realität verloren hat: http://www.youtube.com/watch?v=-Dhcrk3NJI4
Ein paar verstörende Kommentare hatte ich dazu auch vor einiger Zeit rausgefischt: http://forum.psiram.com/index.php?topic=8988.msg141983#msg141983
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Groucho am 27. Januar 2014, 21:39:03
Zitat von: Volvox am 27. Januar 2014, 21:22:46
Du hast natürlich prinzipiell recht. Vielleicht hat die Esoterikszene damit auch garnichts zu tun.

Muss man sehr aufpassen: Was plausibel ist, ist noch lange nicht zwangsläufig. In die Falle sind da einige reingelaufen.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: sweeper am 28. Januar 2014, 20:07:57
Nur der Übersichtlichkeit halber stelle ich einige Links ein - dabei muss betont werden, dass der Schweizer "Blick" in etwa BILD - Niveau hat (bitte um nachvollziehbares Veto, falls ich mit dieser Einschätzung falsch liegen sollte ...  ;)  )

Zitathttp://www.blickamabend.ch/news/katja-bring-deinen-kranken-dylan-zurueck-id2625355.html

...Das Büblein kommt am 28. Februar 2013 in Waldshut (D) zur Welt. Es wird sofort ins grössere Spital in Freiburg im Breisgau (D) verlegt. Denn Dylan hat einen schweren Geburtsfehler, einen Wasserkopf. «Ihm wurde ein sogenannter Shunt zur langsamen Entwässerung eingesetzt», sagt Grossvater Othmar. Der Eingriff erfolgt in Abwesenheit der Mutter. Sie wird erst einen Tag später nach Freiburg gebracht.

Katja Katit-Stäheli ist alleinerziehend. Dylans Vater stammt aus Ägypten. Sein Aufenthaltsort ist unbekannt. Die Mutter hat zwei Wohnsitze: einen in Deutschland bei Waldshut, einen im Kanton ­Zürich. Seit 2005 lebt die Tierrechtlerin vegan, setzt sich gegen das Reiten von Pferden ein.

Nach der Geburt geht Katja regelmässig zur Kontrolle ins Kinderspital Zürich. Es kommt zu Meinungsverschiedenheiten mit den Ärzten. «Meine Tochter ist eine extreme Gegnerin der Schulmedizin», sagt der Grossvater Othmar Stäheli. Er ist Journalist und war unter anderem Chefredaktor des «Zürcher Unterländers»...

...Bei Dylan zeichnen sich Probleme ab. Ende November halten die Ärzte eine zweite Operation für nötig. «Sie bekam ein schriftliches Aufgebot», sagt Stäheli. «Am 3. Dezember sollte Dylan operiert werden.»

Katja gerät in Panik, sie will die Operation um jeden Preis verhindern, lässt den Termin verstreichen. Stattdessen fährt sie nach Tschechien, um eine Zweitmeinung einzuholen...

...Schweizer Polizei ermittelt

In der Schweiz kommen die Behörden ins Spiel. Die Polizei sucht beim Grossvater nach Mutter und Baby. Die Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) entzieht der Mutter das medizinische Sorgerecht. Und macht sie in Prag ausfindig...

An anderer Stelle fand ich die Aussage, dass die zuständige Behörde auf Nachfrage keine Auskunft zu den Gründen der Sorgerechtsentziehung angeben wollte. Es handelte sich bei der Maßnahme aber wohl um eine eingeschränkte Sorgerechtsentziehung, welche sich auf die medizinischen Belange des Kindes bezog:
ZitatZürich – Die Behörden haben der Mutter von Dylan das Sorgerecht in medizinischen Angelegenheiten entzogen. Das heisst, dass Katharina Katit-Stäheli keine Entscheidungen mehr treffen darf, die die ärztliche Behandlung ihres Sohnes betreffen. Der Fall läuft bei der Zürcher Oberstaatsanwaltschaft unter den Titeln «Versuchte schwere Körperverletzung» und «Entziehung von Unmündigen».

Nachdenkenswert finde ich - ungeachtet der Veröffentlichung im BLICK - den Kommentar von Beda Stadler, falls dieser hier richtig wiedergegeben ist:
Zitathttp://www.blick.ch/news/schweiz/schulmedizin-hat-das-vertrauen-verloren-id2628981.html

...Was treibt eine Mutter dazu, das Leben ihres Kindes wissentlich zu gefährden? «Das kannte man bisher nur aus dem Ausland», sagt Beda Stadler (63) von der Universität Bern. «Die Schulmedizin hat das Vertrauen der Leute verloren.» Für den Immunologieprofessor ist Alternativmedizin aber «totaler Humbug». In einem Globuli habe es «zehn mal nichts drin, aber wenn ich das den Kügelischluckern sage, sind sie beleidigt». Trotzdem: Gemäss einer Umfrage von 2013 im Auftrag der Schweizerischen Stiftung für Komplementärmedizin (Asca) nutzt jeder zweite Schweizer nebst Schulmedizin auch alternative Methoden.

Stadlers Erklärung: «Die Wissenschaft ist mit schuld. Alle reden so, dass es niemand versteht. Und am Ende weiss man nicht mehr, wem man glauben soll.» Zudem habe sich der Zeitgeist verändert. «Weil die Kirche stets weniger wichtig ist, suchen die Leute nach Ersatz­religionen: Biogemüse, Alternativmedizin, Weltrettung, da finden sie neuen Sinn.» Und: «Dem Arzt bleiben heute 15 Minuten für einen Patienten, Alternativ­ärzte nehmen sich des Patienten viel besser an, reden 30 Minuten mit ihm.»...

Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: sweeper am 28. Januar 2014, 20:13:28
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Fall-Dylan-Zuercher-Kantonspolizei-und-Staatsanwaltschaft-sind-in-Spanien-/story/23141027
Zitat...Eine dreiköpfige Zürcher Delegation von Staatsanwaltschaft und Kantonspolizei ist gestern nach Spanien gereist, um sich von den spanischen Behörden über das Tötungsdelikt am Säugling Dylan informieren zu lassen. Dies sagt Corinne Bouvard, Sprecherin der Oberstaatsanwaltschaft.

Ein Strafübernahmebegehren – das heisst, dass Katharina Katit-Stäheli an die Schweiz ausgeliefert und der Fall hier vor Gericht kommt – müsste aber von den spanischen Behörden gestellt werden.

Der Ex-Ehemann äußert sich:
ZitatIhr erster Ehemann sagte gegenüber «TeleZüri» dasss Katharina Katit-Stäheli an Verschwörungstheorien glaubte. Sie sei vor über zwanzig Jahren immer mehr in die Esoterik-Szene abgerutscht und habe von Aliens gesprochen.
Wie eng der Kontakt in all den Jahren war und wie verläßlich demnach die Einschätzung, muss offen bleiben.

Die Stellungnahme der deutschen Vermieterin wird so wiedergegeben:
ZitatKaum Kontakt mit Dorfbevölkerung

In Weisweil wohnte Katharina Katit-Stäheli die letzten drei Jahre alleine in einer 60 Quadratmeter grossen Eineinhalbzimmerwohnung, die in einem Einfamilienhaus untergebracht ist. Ihr zweiter Ehemann, ein Ägypter, sei während der Schwangerschaft einmal aufgetaucht, sagt die Hausbesitzerin. Nachher war er nie mehr gesehen worden. Offenbar war die Frau in Deutschland nicht angemeldet. Ihr eigentlicher Wohnsitz war im Haus ihres Vaters in Bülach. Wie die Besitzerin des Einfamilienhauses in Weisweil sagt, habe die 40-Jährige mit ihrem Söhnchen sehr zurückgezogen gelebt. Einzig ihre Mutter habe sie regelmässig besucht.

Katharina Katit-Stäheli habe sich rührend um das Kind gesorgt, sie sei fast rund um die Uhr bei ihm gewesen, sagt die Besitzerin. Ein Nachbar spricht von so genannter Affenliebe, ein psychologischer Fachausdruck für eine krankhafte Mutterliebe.

Dass die Frau am Abend des 23. Dezembers von der deutschen Polizei und Sanität aus der Wohnung abgeholte und von der Kantonspolizei ins Zürcher Kinderspital überbracht worden ist, können beide nicht verstehen. Sie sind überzeugt: Katharina Katit-Stäheli fühlte sich dadurch total in die Enge getrieben
.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: sweeper am 28. Januar 2014, 20:22:58
http://www.tagesanzeiger.ch/panorama/vermischtes/Kindestoetung-Mutter-verblendet-oder-psychisch-krank/story/13370859
Zitat...Als herzensgut beschreibt eine enge Freundin Katharina Katit-Stäheli, die Frau, die ihren Säugling mit einem Messer getötet hat. Die 40-Jährige habe sich rührend um das Kind gesorgt und sich als Alleinerziehende fast rund um die Uhr mit dem Baby befasst. Es sei kein Wunschkind und die Mutter am Anschlag gewesen, aber sie habe Dylan sehr geliebt. Ein weiterer Bekannter nennt die Frau besonnen, ruhig und sehr liebenswert...

...Frank Urbaniok, Chef des Psychiatrisch-Psychologischen Dienstes des Kantons Zürich, der in seiner zwanzigjährigen Tätigkeit mit Hunderten von Gewalttätern zu tun hatte, hat zwei Erklärungsmöglichkeiten. Entweder handelt es sich um eine ideologisch verblendete Person, oder die Frau ist psychisch krank.

Im ersten Fall könnte es sich um eine fundamentalistische, esoterische Überzeugung handeln, die sich über Jahre immer mehr verfestigt hat und ein total geschlossenes Weltbild umfasst. Die damit einhergehende Isolation und das Gefühl, von niemandem verstanden zu werden, können zu grosser Verzweiflung führen. Auf einer solchen Basis könnten sich Gedanken an einen erweiterten Suizid entwickelt haben. Warum in diesem Fall ein Messer als Tatwaffe eingesetzt wurde, sei damit aber nicht gut erklärbar.

...Im anderen Fall könnte es sein, dass die Frau unter einer paranoiden Symptomatik, zum Beispiel im Rahmen einer Schizophrenie, leidet. Hier sind bizarre Gedanken und Handlungsweisen häufig. Betroffene wittern zum Beispiel Verschwörungen dunkler Mächte, fühlen sich verfolgt und bedroht. Die Tötung des Kindes kann in einer solchen Perspektive als eine Art Notwehr oder das «kleinere Übel» betrachtet werden. Der Einsatz eines Messers wäre in diesem Fall eher erklärbar...
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Homeboy am 28. Januar 2014, 20:37:42
bei so viel stellungnahmen von "freunden" (echte halten den mund), ex-typen (wer weiß schon, warum man auseinandergegangen ist), vermieter, dummdreiste schnellschüsse von sog. "experten" usw. wird mir übel:  #)

Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: sweeper am 28. Januar 2014, 20:44:51
Zitat von: Homeboy am 28. Januar 2014, 20:37:42
bei so viel stellungnahmen von "freunden" (echte halten den mund), ex-typen (wer weiß schon, warum man auseinandergegangen ist), vermieter, dummdreiste schnellschüsse von sog. "experten" usw. wird mir übel:  #)
@Homeboy: Die ganze Palette ... aber zumindest nicht durchgängig die reflexartigen Pseudo-Kausalitäten eines Hugo Stamm...
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Homeboy am 28. Januar 2014, 21:32:39
dennoch:  #)
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: sweeper am 28. Januar 2014, 21:47:08
Zitat von: Homeboy am 28. Januar 2014, 21:32:39
dennoch:  #)
Ja.
Ist außerdem gut für die Psychohygiene:
Zitathttp://blog.gwup.net/2014/01/24/extreme-gegnerin-der-schulmedizin-totet-ihr-kind/comment-page-1/#comment-29851

Bernd Harder 28. Januar 2014 um 13:43   

@Robert:

<< Aber produktiv ist es halt leider nicht. <<

Nö, aber die eigene Psychohygiene kann ja durchaus auch ein hohes Gut sein, an die man mal *einen* Beitrag hängen kann, ohne sich dafür 1000-fach rechtfertigen zu müssen.

Muss man sich da gleich dermaßen draufgeiern, wie das zum Teil hier und noch mehr bei Psiram gerade der Fall ist?

Weiß nicht, was er hat - ich habe in seinem Blog nur ein paar Fragen gestellt   ???
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: MrSpock am 29. Januar 2014, 10:18:01
Nun ja, viele "Stellungnahmen" und "Fachmeinungen" von Aussenstehenden. Wenn ich es richtig interpretiere, dann handelt es sich bei der Ursache entweder um eine ideologisch verblendete Person oder eine psychische Krankheit. Ist den eine Kombination aus beiden auch prinzipiell möglich?
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: sweeper am 29. Januar 2014, 10:33:09
Zitat von: MrSpock am 29. Januar 2014, 10:18:01
Ist den eine Kombination aus beiden auch prinzipiell möglich?
Ich habe große Schwierigkeiten mit der Vorstellung, eine  ideologische Verblendung allein könne so krasse Ausmaße annehmen, dass eine Mutter ihr Baby mit einem Messer tötet. Immerhin wollte sie es ja primär "in Sicherheit bringen".

Vermutlich gibt es viel mehr psychisch labile Menschen, die (nicht zuletzt als Folge einer Erfahrung des "Unverstandenseins") Rat und Hilfe bei Esoterik, alternativen Heilsversprechen und VTs suchen, als wir uns vorstellen können. Nachvollziehbar werden in einem solchen Setting dann irrationale Befürchtungen und Fehleinschätzungen ("Kognitionen") weiter verstärkt.

Für mich sieht das Szenario nach einer Kurzschlusshandlung bei massiver psychischer Destabilisierung aus - auch wenn die Tatwaffe (wenn es denn tatsächlich ein "Küchenmesser" war)  auf den ersten Blick dagegen zu sprechen scheint. Ein Messer gehört aber für Veganer vermutlich zum Standard-Equipment auf Reisen: womit soll man sonst seine Avocados, Ananas und anderen großen Früchte schneiden?
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Federvieh am 29. Januar 2014, 13:37:18
In der Nähe von Hamburg hat ein Zahnarzt seine beiden 4 und 6 Jahre alten Kinder während des Schlafens erstochen, wohl im Rahmen von religiösen Wahnvorstellungen. Es scheint also irgendwo zu gehen und vermutlich häufiger als gemeinhin gedacht.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: sweeper am 29. Januar 2014, 13:54:53
@Federvieh:
Zitatim Rahmen von religiösen Wahnvorstellungen.
Keine Frage, dass so etwas vorkommt - aus meiner Sicht ist der Wahn dabei das Entscheidende und die Quelle der Wahninhalte sekundär bzw individuellen Vorlieben geschuldet und letztlich austauschbar: der Wahn heftet sich dann an andere Inhalte. Deswegen ist ihm auch nicht durch rationale Argumente / Aufklärung beizukommen.

"Das Eigentümliche am Wahn ist die Illusion, klar zu denken." - Dr. Ici Wenn sel.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: pelacani am 29. Januar 2014, 16:49:54
Zitat von: Federvieh am 29. Januar 2014, 13:37:18
vermutlich häufiger als gemeinhin gedacht.

Eher nein:
Zitatbetween 2001 and 2011 ... in England 46 homicides were committed by those with mental illnesses
Anon.:Truth versus myth on mental illness, suicide, and crime. Lancet 2013;382:1309
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Homeboy am 29. Januar 2014, 17:05:16
Zitat von: sweeper am 29. Januar 2014, 13:54:53
@Federvieh:
Zitatim Rahmen von religiösen Wahnvorstellungen.
Keine Frage, dass so etwas vorkommt - aus meiner Sicht ist der Wahn dabei das Entscheidende und die Quelle der Wahninhalte sekundär bzw individuellen Vorlieben geschuldet und letztlich austauschbar: der Wahn heftet sich dann an andere Inhalte. Deswegen ist ihm auch nicht durch rationale Argumente / Aufklärung beizukommen.

"Das Eigentümliche am Wahn ist die Illusion, klar zu denken." - Dr. Ici Wenn sel.
ich denke, dass du da was richtiges sagst sweeper. ich gebe aber zu bedenken, dass diverse sozio-ökonomische faktoren, eingebildet oder nicht (Thomas-Theorem (http://anonym.to/?http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas-Theorem)) geeignet sind wahn zu befördern, ich würde sogar sagen zu produzieren, ebenso diverse, vermeintlich unverfängliche, weltanschauungen mit den ihnen inherenten menschenbildern. ultimativ natürlich in der kombination.
damit will ich sagen, leute können sich zwar selbst verrückt machen, aber sie können auch von anderen verrückt gemacht werden, kontaktabbruch ist u.U. keine option.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: celsus am 15. Juni 2016, 12:26:23
ZitatSäugling mit Messer getötet

Der Fall sorgte vor zwei Jahren für viel Aufregung. Katit-Stäheli war Anfang Dezember 2013 von der Zürcher Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde das medizinische Sorgerecht entzogen worden. Dylan litt an einem Wasserkopf. Weil sich die radikale Gegnerin der Schulmedizin weigerte, das Baby im Kinderspital behandeln zu lassen, wurden die beiden von der Polizei ins Spital gebracht.

http://www.20min.ch/schweiz/news/story/Mehrjaehrige-Strafe-fuer-Mutter--die-Sohn-toetete-11748507
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Eumel am 15. Juni 2016, 17:03:50
Zitat von: sweeper am 29. Januar 2014, 10:33:09
Vermutlich gibt es viel mehr psychisch labile Menschen, die (nicht zuletzt als Folge einer Erfahrung des "Unverstandenseins") Rat und Hilfe bei Esoterik, alternativen Heilsversprechen und VTs suchen, als wir uns vorstellen können. Nachvollziehbar werden in einem solchen Setting dann irrationale Befürchtungen und Fehleinschätzungen ("Kognitionen") weiter verstärkt.

Ich bin zwar Laie im Hinblick auf Psychiatrie, aber ich kenne zumindest einen Fall, bei dem genau das der Fall ist wie du schreibst. Im mir bekannten Fall ist das eine Veganerin, die auf diese Weise ihre Essstörung auslebt. Die Essstörung ist auch wieder nur ein Symptom einer ganzen Palette von psychischen Erkrankungen (die genauen Diagnosen kenne ich nicht). Ich glaube also nicht, dass die vegane Ernährung zu einer psychischen Störung geführt haben könnte (ob es gesund ist, steht wieder auf einem anderen Blatt), sondern die bereits vorhandene Störung die Affinität zu einer extremen Ernährungsweise unterstützt. Ich denke außerdem, dass das öfter der Fall ist, als man denkt. Was jetzt wiederum nicht heißt, dass alle Veganer eine psychische Störung haben. Solange sie es nicht an den Kindern auslassen, können die Leute von mir aus essen, was sie wollen.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Groucho am 15. Juni 2016, 17:59:25
Zitat von: Eumel am 15. Juni 2016, 17:03:50
Ich denke außerdem, dass das öfter der Fall ist, als man denkt. Was jetzt wiederum nicht heißt, dass alle Veganer eine psychische Störung haben. Solange sie es nicht an den Kindern auslassen, können die Leute von mir aus essen, was sie wollen.

Das ist das Schwierige an der Sache, Henne - Ei. Einerseits kann z.B. ein jahrelanger Vit B12 Mangel zu Psychosen führen, andererseits z.B. eine psychisch gefährliche Essstörung mit Veganismus überdeckt werden, und dann gibt es auch noch ein paar "normale" unter den Veganern. Vermute ich aber nur.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Scipio am 15. Juni 2016, 18:34:28
Zitat von: Groucho am 15. Juni 2016, 17:59:25
Einerseits kann z.B. ein jahrelanger Vit B12 Mangel zu Psychosen führen, andererseits z.B. eine psychisch gefährliche Essstörung mit Veganismus überdeckt werden, und dann gibt es auch noch ein paar "normale" unter den Veganern. Vermute ich aber nur.

Davon habe ich noch nie etwas gehört.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Peiresc am 15. Juni 2016, 20:56:31
Zitat von: Scipio am 15. Juni 2016, 18:34:28
Zitat von: Groucho am 15. Juni 2016, 17:59:25
Einerseits kann z.B. ein jahrelanger Vit B12 Mangel zu Psychosen führen, andererseits z.B. eine psychisch gefährliche Essstörung mit Veganismus überdeckt werden, und dann gibt es auch noch ein paar "normale" unter den Veganern. Vermute ich aber nur.

Davon habe ich noch nie etwas gehört.

Nennt sich Perniziosa-Psychose (nach "perniziöse Anämie", der speziellen Anämie bei B12-Mangel). Nicht besonders häufig. Aussagefähigen Link habe ich gerade nicht parat.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Sauropode am 15. Juni 2016, 21:21:57
Zitat von: Groucho am 15. Juni 2016, 17:59:25
Zitat von: Eumel am 15. Juni 2016, 17:03:50
Ich denke außerdem, dass das öfter der Fall ist, als man denkt. Was jetzt wiederum nicht heißt, dass alle Veganer eine psychische Störung haben. Solange sie es nicht an den Kindern auslassen, können die Leute von mir aus essen, was sie wollen.

Das ist das Schwierige an der Sache, Henne - Ei. Einerseits kann z.B. ein jahrelanger Vit B12 Mangel zu Psychosen führen, andererseits z.B. eine psychisch gefährliche Essstörung mit Veganismus überdeckt werden, und dann gibt es auch noch ein paar "normale" unter den Veganern. Vermute ich aber nur.

Ich kenne aus eigener Erfahrung zwei Typen. Erstens den einen, der schon immer ein Freak war, zuerst ernährungstechnisch ein Normalo, dann  Alki, Läuterung und am Ende vegan - und versendet PETA-Links. Die andere Charge hielt sich schon immer für etwas Besseres, überheblich, moralisierend, dann chronisch krank und vegan darauf reagierend, und sich immer noch für was besseres haltend.  (Der gemeine Allsfresser wird grausamst in Krebs krepieren.) Ah, und fasten ist auch gesund, weil Insulin auch Krebs verursacht.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Groucho am 15. Juni 2016, 21:29:37
Zitat von: Peiresc am 15. Juni 2016, 20:56:31
Nicht besonders häufig.

Viele wissen darum und substituieren. Und der Körper holt sich meist, was er braucht, kaum einer, der streng vegetarisch lebt, begeht nicht ab und an eine "Sünde", und sei es nur einmal im Jahr, das kann dann wieder etwas reichen. Vermute, B12-Mangel ist nicht das Ei. Hab aber auch keinerlei Belege grad zur Hand.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Eumel am 16. Juni 2016, 05:39:14
Zitat von: Sauropode am 15. Juni 2016, 21:21:57
Ich kenne aus eigener Erfahrung zwei Typen. Erstens den einen, der schon immer ein Freak war, zuerst ernährungstechnisch ein Normalo, dann  Alki, Läuterung und am Ende vegan - und versendet PETA-Links. Die andere Charge hielt sich schon immer für etwas Besseres, überheblich, moralisierend, dann chronisch krank und vegan darauf reagierend, und sich immer noch für was besseres haltend.  (Der gemeine Allsfresser wird grausamst in Krebs krepieren.) Ah, und fasten ist auch gesund, weil Insulin auch Krebs verursacht.

Ja, das passt ins Bild. Esoterik, extreme Ernährungsformen etc. geben eine gute Plattform ab, um psychische Störungen auszuleben. Sie haben auch den schönen Nebeneffekt, dass man sich dann nicht mit den tatsächlichen Ursachen für die eigenen Probleme auseinandersetzen muss und sich noch dazu ganz toll fühlen kann, z.B. weil man ja sooo stark ist kein Fleisch zu essen oder so toll den "heiligen Schlagmidod channeln" kann (der Begriff Halluzination ist dagegen negativ besetzt). Auch der Hass auf die "Schulmedizin" rührt manchmal daher, dass einer der pösen Schulmediziner es gewagt hat, eine Diagnose zu stellen und Behandlungsmöglichkeiten anzubieten. Nur müsste man dann anfangen, an sich selbst zu arbeiten und es ist halt viel einfacher, in der kunterbunten Schwurbelwelt abzutauchen und den anderen die "Schuld" in die Tasche zu schieben (also den Fleischessern, Ärzten, der Pharmaindustrie, den Medien ...).
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Typee am 16. Juni 2016, 13:59:16
Zitat von: Eumel am 16. Juni 2016, 05:39:14

Ja, das passt ins Bild. Esoterik, extreme Ernährungsformen etc. geben eine gute Plattform ab, um psychische Störungen auszuleben. Sie haben auch den schönen Nebeneffekt, dass man sich dann nicht mit den tatsächlichen Ursachen für die eigenen Probleme auseinandersetzen muss und sich noch dazu ganz toll fühlen kann, z.B. weil man ja sooo stark ist kein Fleisch zu essen oder so toll den "heiligen Schlagmidod channeln" kann (der Begriff Halluzination ist dagegen negativ besetzt). Auch der Hass auf die "Schulmedizin" rührt manchmal daher, dass einer der pösen Schulmediziner es gewagt hat, eine Diagnose zu stellen und Behandlungsmöglichkeiten anzubieten. Nur müsste man dann anfangen, an sich selbst zu arbeiten und es ist halt viel einfacher, in der kunterbunten Schwurbelwelt abzutauchen und den anderen die "Schuld" in die Tasche zu schieben (also den Fleischessern, Ärzten, der Pharmaindustrie, den Medien ...).

Im wesentlichen ja, aber in Nuancen nein.

Maßgebliche Teile der "Schwurbelwelt" beruhen gerade darauf, den Betroffenen - und zwar auch den echt betroffenen Schwerkranken - aufzuschwätzen, sie seien an ihrer Misere selbst schuld. Falsche Schockverarbeitung, falsche Haltung zur Krankheit als begrüßenswertem Vorgang, falsche Lebenseinstellung überhaupt... die Großmeister der diffamierenden Deutung von Hamer bis Dahlke lassen grüßen. Und nicht zuletzt der meschugge Putzfimmel am eigenen Körper: Entgiftung, Entschlackung, Detoxismus (die zeitgemäße Form des Exorzismus) mit der Suggestion: eigentlich bist du ein Stück Dreck.  Da muss man, wenn man's erklären will, noch ein Phänomen hinzunehmen, das ich als eine Form modernen Flagellantentums bezeichnen würde. Es ist die Bereitschaft, sich zu erniedrigen, um von den Bringern und Praktikern des Heils wieder aufgehoben zu werden. Ohne Sünde gibt es auch keine Erlösung, das sieht doch ein Blinder - und wer wollte keine Erlösung!

Hier, in der ersatzreligiösen Grundierung, liegen die gemeinsamen Wurzeln von Heilserwartungen gegenüber knechtenden Praktiken, ostentativ zur Schau gestellter Sanftmütigkeit und gefährlicher Aggression gegenüber der ungläubigen Umgebung.
Titel: Re: Kindesentführung und Mord
Beitrag von: Eumel am 16. Juni 2016, 15:46:36
Zitat von: Typee am 16. Juni 2016, 13:59:16
Hier, in der ersatzreligiösen Grundierung, liegen die gemeinsamen Wurzeln von Heilserwartungen gegenüber knechtenden Praktiken, ostentativ zur Schau gestellter Sanftmütigkeit und gefährlicher Aggression gegenüber der ungläubigen Umgebung.

Ja, stimmt! Wobei das schon zur Schwurbelwelt und ihren Anhängern passt. Vielleicht kann ein Experte auf dem Gebiet etwas dazu sagen? Ich denke, gerade diese Widersprüche (Selbsterniedrigung, mangelndes Selbstwertgefühl, im Gegenzug Machtgefühle und andere runtermachen etc.) sind doch symptomatisch für so manche psychische Erkrankung oder zumindest ernsthafte Probleme. Meistens auch alles in ein und derselben Person gleichzeitig ???. So manches esoterisches Angebot scheint mir genau auf diese Zielgruppe zugeschnitten zu sein und dann für viel Geld unter dem Denkmäntelchen der Hilfe die Symptome zu verstärken. Manche Anbieter sind selbst überzeugte Anhänger, andere wissen genau, was sie tun und ziehen ihren kranken Opfern bewusst das Geld aus der Tasche. Wobei die Übergänge fließend sind.