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Neues zu Mollath

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Begonnen von Typee, 06. August 2013, 11:26:07

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sweeper

ZitatWenn der kommende Staatsanwalt bereits dargelegt hat, dass er schwere Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Attestes und an Frau Maske hat, dann kann das Gericht zwar immer noch anderer Meinung sein, doch kommt so etwas wirklich selten vor. Und wenn Frau Maske schweigt, ist da fast nichts mehr, was Mollaths Schuld erweisen könnte.
Deshalb wird es besonders auf die Aussage von Markus Reichel ankommen, nicht wahr?
Und der hat bereits öffentlich verlauten lassen, er werde sich äußern - allerdings beherzige er anwaltlichen Rat, dies nicht im Vorfeld und in den Medien zu tun.
Zitat
Das Problem, das Oberstaatsanwalt Meindl aufgedeckt hat, ist doch, dass es sich bei dem damaligen Reichel nicht um einen Facharzt handelt. Nach Reichels eigener Aussage ist er erst im April 2002 Facharzt geworden. Er durfte  im August 2001 noch nicht gegenüber der Krankenkasse abrechnen und er durfte eigentlich noch nicht eigenständig ein Attest verfassen.

Das ist rauf und runter diskutiert und schlicht Quatsch.
Egal wie das standesrechtlich beurteilt werden mag - und hier sind besonders viele ehrabschneidende Spekulationen im Spiel - , ist Markus Reichel in jedem Fall schlicht Zeuge, der die P.M. kurz nach der angeblichen Gewalttat gesehen und untersucht hat und in einer neuen Verhandlung Aussagen zu ihrem damaligen körperlichen und seelischen Zustand machen kann.
Die Praxis-Aufzeichnungen sind ja noch vorhanden bzw wieder aufgetaucht.

Herr Reichel war darüber hinaus am Ende seiner Facharztausbildung und bekam diesen Abschnitt auch nur anerkannt, wenn seine Mutter seine Beschäftigung in ihrer Praxis ordnungsgemäß bei der zuständigen Ärztekammer gemeldet hat.
Wie das dann mit der Krankenkasse abgerechnet wurde, steht auf einem anderen Blatt und hat mit dem Aussagewert der Untersuchung nichts zu tun.
"Unter Aufsicht tätig" bedeutet auch nur, dass der ermächtigte Weiterbildungsarzt entscheidet, was er seinem Assistenten zutrauen kann und was nicht.
Hier handelt es sich nicht um einen operativen Eingriff oder eine komplizierte Narkose, sondern um eine Anamnese und ärztliche Untersuchung - etwas, das jeder fortgeschrittenere Medizinstudent während seiner Praktika schon macht.
Zitat
Wenn du jetzt regelmäßig maulst, bekomme ich noch ein schlechtes Gewissen.

Wie du siehst, maule ich nicht.
Allerdings scheinst du den alten Faden und die Blogkommentare doch nur überflogen zu haben - sonst würdest du nicht abgenutzte Argumente bringen - wie bayle richtig bemerkte:

Zitat von: bayle am 01. September 2013, 20:14:12
Jetzt kauen wir zum dutzendsten Mal die selben Dinge durch.
ZitatBei dem Attest und Reichel sehe ich für Strate kein Problem. Die Schwachpunkte sind doch schon im alten Faden aufgezählt worden. Er wird einen erfahrenen Gerichtsmediziner als Experten verpflichten und der wird klare Worte finden.
Welche; dass ein Allgemeinarzt keine rechtsmedizinische Expertise hat, und dass ein Rechtsmediziner auf mehr Einzelheiten geachtet hätte? Aber das wussten und wissen doch alle, war doch nie die Frage. Wäre überraschend, wenn die formale Anerkennung dieses Umstands etwas an der Sachlage ändern würde.

Und das ist ja nun auch irgendwie niedlich:
ZitatMir hat die Einkehr bei euch geholfen, die Sichtweise von Psychiatern besser zu verstehen.
:laugh:
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Tyko

Du maulst nicht, deshalb antworte ich auch umgehend. Ich habe alles sorgfältig durchgelesen. Du bist am Anfang gar nicht mit von der Partie gewesen. Der Kern ist für mich, dass der Staatsanwalt seine Meinung bereits zu dem Attest kundgetan hat. Warten wirs einfach ab, wie das Attest seinen Starauftritt vor Gericht bewältigt :Popcorn:

sweeper

@Tyko:
Zitat...dass der Staatsanwalt seine Meinung bereits zu dem Attest kundgetan hat. Warten wirs einfach ab, wie das Attest seinen Starauftritt vor Gericht bewältigt
Ja, wie gesagt:
angeklagt in der WA ist ja nun Mollath, nicht P.M.  - Und selbst wenn sie nicht persönlich aussagt, wird ihr Anwalt ja seinerseits Zeugen und ggfs weitere Sachverständige aufbieten.

Ich warte ja immer noch gespannt auf deine Antwort, zu welcher Strategie Strate wohl Mollath raten wird:
zugeben oder abstreiten, dass er seine Frau damals heftig misshandelt hat? - Angesichts von Markus Reichels zu erwartender Aussage...
die formalen Probleme mit dem Attest haben zur WA geführt - über die inhaltlichen Aspekte wird in der Verhandlung selbst zu urteilen sein.
Diese sind durch den Formfehler nicht berührt, wenn Herr Reichel dazu vernommen wird und glaubwürdig aussagt.

(Kann ein Staatsanwalt eigentlich auch wegen Befangenheit abgelehnt werden? - Wieso äußert der sich jetzt schon öffentlich zu einem Sachverhalt, der doch in der neuen Verhandlung überhaupt erst geprüft werden soll?)

Und wie Mollath wohl auf die berechtigte Nachfrage antworten wird, warum er - so oder so - eine klare Aussage zum Tatvorwurf nicht schon in der ursprünglichen Verhandlung getätigt hat? - Zum Beispiel die behauptete Tat einfach abgestritten oder sich auf Notwehr berufen?

Und du hast noch nicht verraten, warum es offenbar Mollath nicht möglich ist, die Vorwürfe, die er gegen seine Ex-Frau erhebt, anhand der behaupteten Faxe zu belegen.
Das wäre doch das Einfachste von der Welt, sollten die Geschäftskontakte tatsächlich  - wie er behauptet - über sein Faxgerät abgewickelt worden sein.

Und ich verstehe nicht, wie eine Frau - die angeblich so berechnend und gerissen war wie von Mollath und seinen Unterstützern behauptet - gleichzeitig so naiv und dämlich gewesen sein soll, ihre kriminellen Machenschaften großen Ausmaßes vor den Augen und unter dem Zugriff ihres kontrollierenden Mannes zu tätigen. Das passt nicht.
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Tyko

Zitat von: sweeper am 01. September 2013, 23:04:31
@Tyko:Ich warte ja immer noch gespannt auf deine Antwort, zu welcher Strategie Strate wohl Mollath raten wird:

Darauf mag ich nicht antworten. Strate ist ein so guter Rechtsanwalt, der wird da schon die passende Strategie haben. Das wäre mir auch zu viel Kaffeesatzleserei.

Zitat von: sweeper am 01. September 2013, 23:04:31Diese sind durch den Formfehler nicht berührt, wenn Herr Reichel dazu vernommen wird und glaubwürdig aussagt.

Herr Reichel wird nicht glaubwürdig aussagen. Strate wird da Zweifel streuen. Das wird dem Reichel keinen Spaß bringen müssen. Vielleicht ist Strate aber auch lieb und nett, weil Meindl schon vorher ganze Arbeit geleistet hat.

Zitat von: sweeper am 01. September 2013, 23:04:31(Kann ein Staatsanwalt eigentlich auch wegen Befangenheit abgelehnt werden? - Wieso äußert der sich jetzt schon öffentlich zu einem Sachverhalt, der doch in der neuen Verhandlung überhaupt erst geprüft werden soll?)

Er hat vor dem Untersuchungsausschuss ausgesagt. Die ersten Entwürfe seines Antrages sind - mal wieder - von irgendwem geleakt worden, (wenn ich mich recht entsinne). Auf mich macht der Meindl einen guten Eindruck. Der prüft in beide Richtungen.

http://www.sueddeutsche.de/bayern/untersuchungsausschuss-im-fall-mollath-wenn-der-herr-staatsanwalt-erzaehlt-1.1690371

Befangenheit gibt es nicht bei einem Staatsanwalt. Dadurch, dass die Dokumente alle frei zugänglich sind, fällt dieses Verfahren wirklich aus der Rolle. Äußern durfte er sich zu dem Wiederaufnahmeantrag. Das alte Urteil hatte ja noch Bestand. Jetzt dürfte er den Prozess vorbereiten. Vielleicht gräbt er ja doch noch etwas aus, was gegen Mollath spricht.

Zitat von: sweeper am 01. September 2013, 23:04:31Und wie Mollath wohl auf die berechtigte Nachfrage antworten wird, warum er - so oder so - eine klare Aussage zum Tatvorwurf nicht schon in der ursprünglichen Verhandlung getätigt hat? - Zum Beispiel die behauptete Tat einfach abgestritten oder sich auf Notwehr berufen?

Das ursprüngliche Verfahren entsprach nicht rechtsstaatlichen Grundsätzen, wenn man den Gründen von Strate folgt. Ein ganz schwerwiegender Grund ist, dass Mollath anwaltlich nicht vertreten wurde. Ein Rechtsanwalt kann nämlich befangen sein. Und Dolmany war befangen, weil er sich von Mollath bedroht sah. Und die vielfachen Versuche von Mollath und Dolmany ihre Verbindung zu lösen sind dokumentiert.

Zitat von: sweeper am 01. September 2013, 23:04:31Und du hast noch nicht verraten, warum es offenbar Mollath nicht möglich ist, die Vorwürfe, die er gegen seine Ex-Frau erhebt, anhand der behaupteten Faxe zu belegen.
Das wäre doch das Einfachste von der Welt, sollten die Geschäftskontakte tatsächlich  - wie er behauptet - über sein Faxgerät abgewickelt worden sein.

Ist es damals nicht so gewesen, dass sich alle Stellen gegenüber Mollath abweisend verhalten haben? Die wollten "durch die Bank weg" nicht mehr wissen. Und jetzt ist es eben fraglich, ob Mollath noch Unterlagen hat oder nicht. Auf jeden Fall ist es von der Prozesstaktik richtig, das nicht preiszugeben.

ZitatUnd ich verstehe nicht, wie eine Frau - die angeblich so berechnend und gerissen war wie von Mollath und seinen Unterstützern behauptet - gleichzeitig so naiv und dämlich gewesen sein soll, ihre kriminellen Machenschaften großen Ausmaßes vor den Augen und unter dem Zugriff ihres kontrollierenden Mannes zu tätigen. Das passt nicht.

Woher weist du, dass er ein kontrollierender Ehemann war? Aus seinen Briefen, den Gutachten und den Aussagen der Frau geht hervor, dass sie die Buchhaltung der Werkstatt, die steuerlichen Angelegenheiten des Ehepaares und alle Geldgeschäfte Mollaths unter ihren Händen hatte.

https://docs.google.com/viewer?url=http%3A%2F%2Fwww.gustl-for-help.de%2Fdownload%2F2002-Mollath-Briefverkehr-Bank.pdf

Lies dir dieses Schreiben einmal durch. Warum braucht Gustl Mollath mehrere Konten in der Schweiz? Und achte auf das Datum. Vier Tage zuvor hat seine Frau ihm das Attest gefaxt. Mollath schreibt zweieinhalb Monate, nachdem seine Frau bei ihm ausgezogen ist:

Meine Frau verfügt über eine Servicekarte zu meinen Konten bei Ihnen, ich bitte diese einzuziehen.:deppenalarm:

sweeper

@Tyko:
Wieso verweist du meine Frage nach Strates Strategie bezüglich Mollaths Aussage zum Tatvorwurf in den Bereich von "Kaffeesatzleserei", wenn du andererseits schon weißt ( woher?), dass Strate Reichels Aussage in Zweifel ziehen will? - Das ist doch etwas verstiegen, oder? Zu dem Besuch in der Praxis gibt es Aufzeichnungen (und es gibt Bestimmungen, wie lange ein Arzt diese aufzubewahren hat. )

Im übrigen verstehe ich nicht, wieso die Aussage von P. M. an dieser Stelle angezweifelt wird. Sie könnte theoretisch in die behaupteten Geschäfte verwickelt gewesen sein und dennoch Opfer eines gewaltsamen Übergriffes ihres damaligen Mannes.
Falls - und hier bist du wieder im Bereich der Spekulation - Frau M. damals ein Motiv gehabt hätte, ein falsches Attest vorzulegen, hat sie sich wiederum sehr dumm angestellt. Bei ihren guten Kundenkontakten müsste es doch möglich gewesen sein, ein gerichtsfestes Attest zu beschaffen.

Dass Herr Mollath "kontrollierend" war, ergibt sich aus seinen eigenmächtigen "Recherchearbeiten" - um nicht von Stalking zu sprechen. Das waren ja unbefugte Übergriffe in den Geschäftsbereich seiner Frau. "Kontrollierend" beschreibt dabei eine zwanghafte und in diesem Fall übergriffige Haltung - belegt durch zahllose Schriftstücke wie auch z.B. Episoden in der Klinik (Stichwort: Fernsehprogramm). Dennoch kann er seiner Frau den finanziellen Bereich ûberlassen haben - weil ihm das Wirtschaften nicht lag, weil er zu bequem war, was auch immer.
"Kontrollbedürfnis" meint, dem Partner vorzuschreiben, was er zu tun und zu lassen hat.

Und wo sind nun die kilometerweise aus dem häuslichen Faxgerät gequollenen Papiere? -Im Duraplex-Ordner? - Bei Klarsfelds? - Um die Beantwortung dieser Frage drückst du dich  geschickt herum.
Wenn diese Papiere mal endlich auftauchen würden - dann würde ich Strate weniger misstrauisch beurteilen. So muss er leider - in Ermangelung echter Beweise  - andere Zeugen diskreditieren, wie du es im Blick auf Herrn Reichel voraussagst.
Das finde ich unehrenhaft! Richtig unsympathisch.

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bayle

@Tyko
Ich habe die Stellungnahme des Generalbundesanwalts überflogen. Genügt mir, weil ich ohnehin den juristischen Finessen nicht folgen kann. Dabei fällt mir aber folgendes auf: Das Weinberger-,,Gutachten" nimmt in der Darstellung einen erheblichen Platz ein. Ich habe den Eindruck, dass es als irgendwie gleichrangig mit dem Pfäfflin-GA bewertet wird, was schlicht daneben wäre. Woher aber sollte der GBA seine Weisheit in dieser Frage haben? Es gibt keine kompetente Stellungnahme zum Weinberger-Text. Hätte das Gericht 2011 geahnt, wie sich die Sache weiterentwickelt, hätte es selbstverständlich Pfäfflin zu einer ausführlichen Stellungnahme aufgefordert. Und wie die ausgefallen wäre, ist klar: ,,Ich würde es als eher satirische Parodie eines Gutachtens bezeichnen." (Anhörung). Wird Dich nicht überraschen, da Du ja die Threads hier gelesen hast: ich stimme dieser Einschätzung durch Pfäfflin zu.

Zitat von: Tyko am 01. September 2013, 21:36:52
Das Problem, das Oberstaatsanwalt Meindl aufgedeckt hat, ist doch, dass es sich bei dem damaligen Reichel nicht um einen Facharzt handelt. Nach Reichels eigener Aussage ist er erst im April 2002 Facharzt geworden. Er durfte  im August 2001 noch nicht gegenüber der Krankenkasse abrechnen und er durfte eigentlich noch nicht eigenständig ein Attest verfassen.
Meindl hat es aufgedeckt, und das LG Regensburg hat es wieder zugedeckt. Warum, um alles in der Welt, soll ein approbierter Arzt nicht in der Lage sein, Blutergüsse zu beschreiben? Was hat der Umstand, ob das Attest richtig oder falsch  abgerechnet wurde  (übrigens, ein solches Attest ist keine Kassenleistung!), damit zu tun, ob die Verletzungen vorhanden waren?
Zitat von: Tyko am 01. September 2013, 21:36:52Wenn du magst, lies dir in seinem Wiederaufnahmeantrag die Seite 206 (unten) ff. durch.
Wenn du magst, lies Dir in dem Beschluss des LG Regensburg die Seite 8ff durch.

Zitat von: Tyko am 02. September 2013, 00:50:33
Strate ist ein so guter Rechtsanwalt, der wird da schon die passende Strategie haben. ... Herr Reichel wird nicht glaubwürdig aussagen. Strate wird da Zweifel streuen. Das wird dem Reichel keinen Spaß bringen müssen.
Ein Totschagsargument – natürlich wird Strate bei allem Zweifel sähen, das ist sein Beruf. Aber vielleicht ist seine Fähigkeit, Fakten neu zu arrangieren, doch nicht unbegrenzt. In dem ZEIT-Interview hat er nicht so eine tolle Figur gemacht. Finde ich jedenfalls, und wohl auch ein Teil des FMM.

Zitat von: Tyko am 01. September 2013, 21:36:52Ganz allgemein, wenns dich nervt, dann mach doch mal Pause.
Nein, ich kenne mich. Werde ich nicht tun. :teufel

Zitat von: Tyko am 01. September 2013, 21:36:52Wenn du jetzt regelmäßig maulst, bekomme ich noch ein schlechtes Gewissen.
Dann hätte mein Maulen ja wenigstens noch einen Sinn; aber ich denke, Du flunkerst ;), weshalb sich mein schlechtes Gewissen nicht einstellen will. Deine Umgangsformen sind zwar ziviler als die des üblichen FMM-Anhängers, aber Deine Wahrnehmung ist genauso selektiv und Deine gläubige Strate/Wolff/Garcia-Verehrung genauso quasi-religiös. Bisher hast Du eine Kernfrage elegant umschifft: was meinst Du, ist [edit] Mollath psychisch gesund? Lügen die drei Gutachten?

sweeper

ZitatBisher hast Du eine Kernfrage elegant umschifft: was meinst Du, ist Strate psychisch gesund? Lügen die drei Gutachten?

Nein, Strate ist (systemisch betrachtet) inzwischen Teil des Wahnsystems geworden...   :angel:
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Terry Pratchett

bayle

Zitat von: sweeper am 02. September 2013, 07:19:05
ZitatBisher hast Du eine Kernfrage elegant umschifft: was meinst Du, ist Strate psychisch gesund? Lügen die drei Gutachten?

Nein, Strate ist (systemisch betrachtet) inzwischen Teil des Wahnsystems geworden...   :angel:
Ich frage mich jetzt besorgt, ob das für eine Ferndiagnose reicht. Ich meinte natürlich Mollath!

sweeper

ZitatNein, Strate ist (systemisch betrachtet) inzwischen Teil des Wahnsystems geworden...   :angel:

Das finde ich übrigens so genial:
dass nur ein schlichter WA-Grund zur Begründung ausreichte - und zwar derjenige, der ins Zentrum der ursprünglichen Verhandlung führt: gefährliche Körperverletzung - ja oder nein?

Damit entfällt das komplette Gedankengebäude, welches Mollath konstruiert hat (vielleicht durchaus mit Hilfe von realen Einzelbeobachtungen), um sich seinen aggressiven Durchbrüchen nicht stellen zu müssen - ein Gedankensystem, welches er mit Hilfe rastlosen Agierens in Form von Briefen, Eingaben und Anzeigen, im Aufsuchen von Geschäftskunden seiner Frau und sogar Vorgesetzten - siehe Anhörung Pfäfflin - ergänzt und aufgetürmt hat wie eine Köcherfliegenlarve ihr künstliches Gehäuse aus allem möglichen "Passenden" baut.

Und Strate setzt mit seinem Gebaren dieses Verhalten fort: viel wird geschrieben, alles und jeder wird verdächtigt - damit ein Mann, der einfach nicht zugeben kann, seine Frau geschlagen zu haben, "Recht" bekommt.

edit:
wenn ich will, kann ich mindestens so gut fabulieren wie GaGa = Krimi-Gabi und Garcia
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Terry Pratchett

Belbo

Zitat von: sweeper am 02. September 2013, 07:36:39


edit:
wenn ich will, kann ich mindestens so gut fabulieren wie GaGa = Krimi-Gabi und Garcia


  :grins2: Du meinst einen Mann der sich von der Welt abschottet und in seiner verdunkelten Werkstatt im Lichte einer flackernden Glühbirne, an einer irr kreischenden Schleifmaschine, im Glanz der sprühenden Funken aus seinen Schraubenziehern kurze eispickelartige Instrumente macht, zum einzigen Zwecke vorsätzlich.....   :grins2:
.....schade zum Fabulieren habe ich kein Talent  :-[

sweeper

Zitat... einen Mann der sich von der Welt abschottet und in seiner verdunkelten Werkstatt im Lichte einer flackernden Glühbirne, an einer irr kreischenden Schleifmaschine, im Glanz der sprühenden Funken aus seinen Schraubenziehern kurze eispickelartige Instrumente macht, zum einzigen Zwecke vorsätzlich....

@Belbo: Der Mörder ist aber trotzdem der Gärtner...
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Belbo

Zitat von: sweeper am 02. September 2013, 08:21:12
Zitat... einen Mann der sich von der Welt abschottet und in seiner verdunkelten Werkstatt im Lichte einer flackernden Glühbirne, an einer irr kreischenden Schleifmaschine, im Glanz der sprühenden Funken aus seinen Schraubenziehern kurze eispickelartige Instrumente macht, zum einzigen Zwecke vorsätzlich....

@Belbo: Der Mörder ist aber trotzdem der Gärtner...

....sozusagen der Wolff im Schafspelz.

sweeper

Zitat von: Belbo am 02. September 2013, 08:49:28
Zitat von: sweeper am 02. September 2013, 08:21:12
Zitat... einen Mann der sich von der Welt abschottet und in seiner verdunkelten Werkstatt im Lichte einer flackernden Glühbirne, an einer irr kreischenden Schleifmaschine, im Glanz der sprühenden Funken aus seinen Schraubenziehern kurze eispickelartige Instrumente macht, zum einzigen Zwecke vorsätzlich....

@Belbo: Der Mörder ist aber trotzdem der Gärtner...

....sozusagen der Wolff im Schafspelz.

                          :grins
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Tyko

@ sweeper, wenn du mal vor Gericht angeklagt sein solltest, dann gönn dir einen guten Anwalt. Das Geld ist gut angelegt. Die Gegenseite, die dich ins Gefängnis bringen will, die muss den nicht sympathisch finden. Denn sonst liefe bei deinem Prozess etwas grundlegend falsch.

Frau Mollath damals? Sie hat doch ein gerichtsfestes Attest besorgt. Der BGH hatte nichts daran zu beanstanden. Respekt! Bessere Arbeit bekommst du bei der CIA auch nicht. Ist gerade bekannt geworden, wie die so arbeiten
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/telefon-ueberwachung-metadaten-verraten-illegale-cia-operation-a-914470.html
ZitatBei der Untersuchung, wie das alles passiere konnte, soll einer der Agenten gesagt haben: Ihnen sei erzählt worden, dass ein Handy versteckt in einer Packung Chips keine Signale mehr aussenden könne.
Das alles ist so eine Art Allgemeinwissen, mehrfach kolportiert. Als Erstes wohl in Enemy of the State (bei 1:00 gehts los)
http://www.youtube.com/watch?v=2u6KdHmoMbw
Man kann also sagen, dass die CIA ihre Agenten von Leuten instruieren lässt, die ihr Wissen aus Hollywoodblockbustern beziehen. Großartig, das hätte ich nicht erwartet.  8)

Seine Unterlagen sind weg oder er hat sie noch. Leg dich da besser nicht fest. Nur weil du das als Beleg werten möchtest für die Verwirrtheit Mollaths? Natürlich hat Mollath da etwas erzählt. Doch das muss nicht die ganze Wahrheit sein. Das kann bereits Prozesstaktik sein, die auf Strate zurückgeht. Unterschätz bitte so einen Anwalt nicht. Ich möchte mich da nicht festlegen.

@ bayle, warum sollte ich flunkern? Bisher habe ich kein schlechtes Gewissen gehabt. Wenn das euer Kneipenstammtisch ist, und ich mich einfach mal zu euch setze, liegt es bei mir, darauf zu achten, ob das eurer Runde noch Spaß macht. Nachfragen ist da eine einfache Möglichkeit. Ich kann auch sagen, dass ich es nicht so mag, wenn du bei mir eine quasi-religiöse Verehrung einer Trinität verortest. Du berührst damit etwas, was du gar nicht kennst. Dabei habe ich dir doch gewisse Instanzen genannt, die ich in ihrer Meinung zur Kenntnis nehme. Angefangen haben wir mit dem Generalbundesanwalt. Dann gibt es da noch das OLG Nürnberg. Das LG Regensburg hingegen ist mit seiner 7. Kammer keine Instanz, auf die ich mich berufen mag. Landgericht? Nein, bitte nicht.

Du schreibst, dass du den juristischen Finessen des GBA nicht folgen kannst. Dann schreibst du

ZitatMeindl hat es aufgedeckt, und das LG Regensburg hat es wieder zugedeckt.

Mit dem Satz bringst du zum Ausdruck, dass du nicht weißt, wo oben und unten ist. Meindl ist zwar unten und das LG ist oben. Doch dann kommt das OLG Nürnberg. Und die haben keine fünf Monate benötigt. Die brauchen nur 10 Seiten, um die Richter vom Landgericht abzukanzeln. Auf Seite 9 kann man es nachlesen unter Punkt 6. Das OLG entdeckt hier eine Gesetzeslücke und bildet das Recht fort. Das ist ungewöhnlich. Sie entziehen der 7. Kammer des LG Regensburg die Zuständigkeit für das Verfahren, und sie begründen das auch, "weil ... zu besorgen ist, dass die bisher mit der Sache befassten Richter sich bereits festgelegt haben."

Und das bedeutet, dass sie befangen sind. Und das bedeutet, dass Strate sie ablehnen könnte wegen Befangenheit, (was er ja auch schon bei einem von den drei Richtern getan hat), und dass das OLG Nürnberg diese Ansicht teilt, womit dann in einem Verfahren für diese Richter der Prozess zu Ende wäre.

Ich habe mir durchgelesen, was die drei Richter da geschrieben haben. Ist großartig formuliert. Hätte ich nicht hinbekommen. Vielleicht wird auch dir klar, dass du, wenn du mal einer bösen Tat angeklagt bist, einen guten Rechtsanwalt benötigst. Einen verdammt guten. Einen, der in der Lage ist, so etwas in Serie wegzuräumen.

ZitatBisher hast Du eine Kernfrage elegant umschifft: was meinst Du, ist [edit] Mollath psychisch gesund? Lügen die drei Gutachten?

Schreiben wir es klarer: Kann ein Mensch, der siebeneinhalb Jahre unschuldig in der Psychiatrie verbracht hat, gesund sein? Die andere Frage wäre: War Mollath psychisch krank vor diesen siebeneinhalb Jahren und ist er es noch immer? Ich habe klar geschrieben, dass ich diesen Fall als Daily Soap sehe. Deine Frage sollte eher lauten: Gefällt sie dir? Ja. Gerade läuft die Psiram-Folge. Die beleuchtet den ganzen Fall von einer anderen Seite. Hochspannend. Wenn die Daily Soap in fünf Jahren eingestellt wird, kann ich sagen, wie sie ausgegangen ist. :stricken

Bei den sechs Gutachten habe ich die Rückmeldung gegeben, dass sie mich überrascht haben. Ich habe auch geschrieben, dass ich die Wissenschaftlichkeit, die du bei Leipziger, Kröber und Pfäfflin gegeben siehst, erst einmal nicht diskutieren möchte. Es fehlt mir da eine wichtige Rückmeldung. Bestätigt das BVerfG die Rechtsauffassung von Strate oder die der bayerischen Justiz hinsichtlich der Kammerentscheidung vom Oktober 2001? Anders formuliert: War es erlaubt, was Leipziger 2005 im Februar und März getan hat? Von dieser Entscheidung hängt viel ab. Warten wir es ab.

sweeper

@Tyko:
Zitat@ sweeper, wenn du mal vor Gericht angeklagt sein solltest, dann gönn dir einen guten Anwalt. Das Geld ist gut angelegt. Die Gegenseite, die dich ins Gefängnis bringen will, die muss den nicht sympathisch finden. Denn sonst liefe bei deinem Prozess etwas grundlegend falsch.

Frau Mollath damals? Sie hat doch ein gerichtsfestes Attest besorgt. Der BGH hatte nichts daran zu beanstanden. Respekt! Bessere Arbeit bekommst du bei der CIA auch nicht.
Sorry, aber: da war jetzt kein Argument drin verborgen, oder?
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Terry Pratchett