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Greenpeace fordert höhere Fleischpreise

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Begonnen von Belbo zwei, 05. Juni 2013, 08:10:03

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Hildegard

Im Grunde geht es ja nicht um den Preis, sondern um das Rind, richtig?
Es geht darum, dass man zu diesen günstigen Preisen nur mit Methoden produzieren kann, die von glücklichen Kühen weit entfernt sind. Ich sehe zum Beispiel manchmal Kühe, die den ganzen Tag mit einem Eisengestänge um den Hals über der Futterraufe festgetackert sind. Das ist furchtbar. Es wird natürlich gemacht, weil es Arbeit und Kalorien spart. Wenn solche Haltungsweisen verboten würden, müsste Fleisch teurer werden, ganz ohne Steuern. So rum wird ein Schuh draus, und dann bin ich auf jeden Fall dafür.
[url="http://vierfrauenundeinscharlatan.wordpress.com"]http://vierfrauenundeinscharlatan.wordpress.com[/url]

ajki

Zitat von: Hildegard am 15. Juni 2013, 19:14:36
Im Grunde geht es ja nicht um den Preis, sondern um das Rind, richtig?
Es geht darum, dass man zu diesen günstigen Preisen nur mit Methoden produzieren kann, die von glücklichen Kühen weit entfernt sind.

(auch der unquoted-Anteil): +37 (oder so ;-) )
every time you make a typo, the errorists win

Groucho

Zitat von: Hildegard am 15. Juni 2013, 19:14:36
Wenn solche Haltungsweisen verboten würden, müsste Fleisch teurer werden, ganz ohne Steuern. So rum wird ein Schuh draus, und dann bin ich auf jeden Fall dafür.

genau.
Es kann ja nur so rum funktionieren.

KranzFonz

Zitat von: Landratte am 15. Juni 2013, 16:50:20
Woran hat sich die Diskussion hier denn entzündet? An der Frage, ob Fleisch zu günstig ist oder nicht. Eine logische Vorgehensweise ist, diese Frage zu untersuchen. Daraus lassen sich Schlüsse ziehen.
Welche denn? Das man was machen muss? Das wissen wir aber doch schon:
Zitat von: Hildegard am 15. Juni 2013, 19:14:36
... Ich sehe zum Beispiel manchmal Kühe, die den ganzen Tag mit einem Eisengestänge um den Hals über der Futterraufe festgetackert sind. Das ist furchtbar. Es wird natürlich gemacht, weil es Arbeit und Kalorien spart. ...

Zitat von: Landratte am 15. Juni 2013, 16:50:20
Aus den Schlussfolgerungen können dann weitere Diskussionen oder Untersuchungen resultieren (Mindestlohn, Massentierhaltung, Steuergesetze, Fleischkonsum, etc.) und man kann über eine Lösung des Problems (wenn man sich denn auf eines geeinigt hat) nachdenken.
Mal angenommen, ein angemessener Preis für 1 kg Rind läge bei 15 €/kg. Würden wir weitere Diskussionen oder Untersuchungen unterlassen, wenn der Preis bei 20 €/kg läge? Nein, denn Unternehmen neigen zur Gewinnmaximierung. Wozu dann die Preisdiskussion?

bayle

Nur mal so für den Mitlesenden, zum Verständnis: Wie soll man sich die Durchsetzung angemessener Preise, wenn und wie immer sie denn ermittelt worden sind, vorstellen? Mindestpreisedikt? Gruppen mit Armbinden vor den Supermärkten, die Sprechchöre intonieren und Flyer verteilen? Ausschwärmende Kommissare, die Preisschilder überprüfen? Shitstorm über die, die nach billigem Fleisch recherchiert haben? Das Kartellamt wacht darüber, dass Preisabsprachen getroffen werden? Lebensmittelgutscheine für Bedürftige, die nur in den zertifizierten Läden einzulösen sind? Die Möglichkeiten sind endlos, aber keine scheint mir auf den ersten Blick befriedigend.

71hAhmed

Zitat von: Hildegard am 15. Juni 2013, 19:14:36
Ich sehe zum Beispiel manchmal Kühe, die den ganzen Tag mit einem Eisengestänge um den Hals über der Futterraufe festgetackert sind.  Es wird natürlich gemacht, weil es Arbeit und Kalorien spart. Wenn solche Haltungsweisen verboten würden, müsste Fleisch teurer werden, ganz ohne Steuern. So rum wird ein Schuh draus, und dann bin ich auf jeden Fall dafür.
Da müsste man jetzt auseinanderhalten, warum das Tier in dieser Weise fixiert wurde und für wie lange. Zum einen gibt es die Anbindehaltung, die aber ein Auslaufmodell ist.
Ansonsten gibt es eine zeitweilige Fixierung aus verschiedenen Gründen:
ZitatDie Fixierung wird angewendet, wenn das Rind behandelt werden muss, zum Beispiel bei einer künstlichen Besamung oder einer Krankheit.
Quelle

Zitat von: Hildegard am 15. Juni 2013, 19:14:36
Das ist furchtbar.
Ich bin mir nicht so sicher, ob das für die Viecher wirklich so furchtbar ist, wenn ich mir ansehe, welchen lebhaften Bewegungsdrang die regionale Rinderpopulation an den Tag legt. Bei einem Teil der Rinder, die ich jeden Tag sehe, habe ich den Eindruck, der Halter muss die ab und zu mit einem Radlader umstellen, damit sie an frisches Gras kommen. Der Rest wandert in einem Tempo über die Weiden, das jede Schnecke als Rennpferd erscheinen lässt.

71hAhmed

Zitat von: KranzFonz am 16. Juni 2013, 07:37:28
Mal angenommen, ein angemessener Preis für 1 kg Rind läge bei 15 €/kg. Würden wir weitere Diskussionen oder Untersuchungen unterlassen, wenn der Preis bei 20 €/kg läge? Nein, denn Unternehmen neigen zur Gewinnmaximierung. Wozu dann die Preisdiskussion?
Das eine ist die Frage, ob zu einem gegebenen VERKAUFSPREIS eine allen Ansprüchen gerecht werdende Produktion, Verarbeitung und Verteilung möglich ist, davon trennen muss man letztlich den Punkt, wieviel GEWINN dürfen die Beteiligten (Erzeuger,Verarbeiter,Transporteure und Händler)nach Abzug aller Kosten am Produkt machen.
Das eine ist rein betriebswirtschaftlich, das andere zumindest zumTeil eine Frage der politischen/ideologischen Sichtweise.

KranzFonz

Zitat von: 71hAhmed am 16. Juni 2013, 09:27:37
Zitat von: KranzFonz am 16. Juni 2013, 07:37:28
Mal angenommen, ein angemessener Preis für 1 kg Rind läge bei 15 €/kg. Würden wir weitere Diskussionen oder Untersuchungen unterlassen, wenn der Preis bei 20 €/kg läge? Nein, denn Unternehmen neigen zur Gewinnmaximierung. Wozu dann die Preisdiskussion?
Das eine ist die Frage, ob zu einem gegebenen VERKAUFSPREIS eine allen Ansprüchen gerecht werdende Produktion, Verarbeitung und Verteilung möglich ist,..
Aber was bringt uns diese Information an Erkenntnisgewinn, wenn die daraus folgenden Diskussionen und Untersuchungen sowieso stattfinden sollten? Denn selbst wenn der Preis nicht "zu billig" wäre, wissen wir nicht, ob allen Ansprüchen gerecht wird (was übrigens noch zu definieren wäre; btw: Wie viel sollte eigentlich ein 1kg Rindfleisch kosten?).

Zitat von: 71hAhmed am 16. Juni 2013, 09:27:37
... davon trennen muss man letztlich den Punkt, wieviel GEWINN dürfen die Beteiligten (Erzeuger,Verarbeiter,Transporteure und Händler)nach Abzug aller Kosten am Produkt machen.
Das eine ist rein betriebswirtschaftlich, das andere zumindest zumTeil eine Frage der politischen/ideologischen Sichtweise.
Wer fordert denn eine Begrenzung des Gewinns?

Robert

Der Staat kann nicht durch das Festlegen von Preisen eine umweltgerechtere Landwirtschaft durchsetzen, sondern er muss die Rahmenbedingungen schaffen, z.B. Festlegung von Standards  in der Tierhaltung. Die Preise entstehen am Markt.

KranzFonz

Zitat von: Robert am 16. Juni 2013, 11:05:12
Der Staat kann nicht durch das Festlegen von Preisen eine umweltgerechtere Landwirtschaft durchsetzen, sondern er muss die Rahmenbedingungen schaffen, z.B. Festlegung von Standards  in der Tierhaltung. Die Preise entstehen am Markt.

Genau so sehe ich das auch.

Ergänzen möchte ich, dass zu niedrige Verkaufspreise nicht zwingend die Nichteinhaltung der Standards bedingen. Anders ausgedrückt: Qualität, Arbeitsbedingungen und Tierhaltung können in Ordnung sein, selbst wenn der Verkaufspreis unterhalb des Produktionspreises liegt. Das wäre beispielsweise beim Lockangebot der Fall. Auch werden Produkte im Portfolio aufgenommen, die sich eigentlich nicht lohnen, nur um ein One-Stop-Shopping zu ermöglichen. Im Ergebnis lässt sich festhalten, dass man über den Verkaufspreis keine Aussage darüber treffen kann, ob die Standards eingehalten wurden.

Juliette


71hAhmed

Zitat von: KranzFonz am 16. Juni 2013, 10:47:51
Aber was bringt uns diese Information an Erkenntnisgewinn, wenn die daraus folgenden Diskussionen und Untersuchungen sowieso stattfinden sollten? Denn selbst wenn der Preis nicht "zu billig" wäre, wissen wir nicht, ob allen Ansprüchen gerecht wird (was übrigens noch zu definieren wäre; btw: Wie viel sollte eigentlich ein 1kg Rindfleisch kosten?).
Eher umgekehrt. Wenn ich weiß, welcher Mindestpreis sich unter Einhaltung bestimmter Kriterien ergeben müsste, kann ich bei längerfristiger und flächendeckender Unterbietung dieses Preises überprüfen (lassen), ob und an welcher Stelle ggf. Bestimmungen nicht eingehalten wurden.
Zitat von: KranzFonz am 16. Juni 2013, 10:47:51
Wer fordert denn eine Begrenzung des Gewinns?
Zitat von: KranzFonz
Würden wir weitere Diskussionen oder Untersuchungen unterlassen, wenn der Preis bei 20 €/kg läge? Nein, denn Unternehmen neigen zur Gewinnmaximierung.
Möglicherweise habe ich da etwas missverstanden.
Zitat von: KranzFonz am 16. Juni 2013, 11:46:37
Ergänzen möchte ich, dass zu niedrige Verkaufspreise nicht zwingend die Nichteinhaltung der Standards bedingen. Anders ausgedrückt: Qualität, Arbeitsbedingungen und Tierhaltung können in Ordnung sein, selbst wenn der Verkaufspreis unterhalb des Produktionspreises liegt. Das wäre beispielsweise beim Lockangebot der Fall.
Im Ergebnis lässt sich festhalten, dass man über den Verkaufspreis keine Aussage darüber treffen kann, ob die Standards eingehalten wurden.
Über den Preis alleine sicher nicht, bei Berücksichtigung weiterer Faktoren (Lockangebote/Sonderangebote z.B.)
lässt sich das durchaus als Ansatz verwenden, vor allem, wenn eine Entwicklung über ländere Zeit betrachtet wird.

MrSpock

http://www.welt.de/lifestyle/article119234920/Wenn-Veganismus-zur-Essstoerung-wird.html

ZitatUnsere Kolumnistin schrieb von ihrer ersten Begegnung mit einem Veganer und sprach mit einer Ärztin. Damit hat sie einen kleinen Shitstorm ausgelöst. Hier der Text, der die veganen Gemüter so erregt.
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

The Doctrix

Grosse Frage: ist der Artikel bewusst überspitzt geschrieben und mit Klieschées angereichert, weil die Leserschaft das erwartet, oder entspricht das Geschriebene wirklich den Tatsachen und das Ganze erweist sich mal wieder als grandiose Realsatire?
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

MrSpock

Zitat von: The Doctor am 23. August 2013, 07:23:37
Grosse Frage: ist der Artikel bewusst überspitzt geschrieben und mit Klieschées angereichert, weil die Leserschaft das erwartet, oder entspricht das Geschriebene wirklich den Tatsachen und das Ganze erweist sich mal wieder als grandiose Realsatire?

Der Artikel ist überspitzt geschrieben und mit Klischees angereichert und endet dann in einer Realsatire durch die Kommentare.
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.