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Manchmal fällt es leicht, die Grünen nicht zu mögen

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Begonnen von zwingenberger, 12. März 2013, 17:13:34

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ZKLP

An dieser Stelle sei die BBC-Doku "Food Superhighway" ("Der Lebensmittel Superhighway") wärmstens empfohlen. Darin geht es nicht nur um ägyptische Frühkartoffeln, sondern auch um andere globale Warenströme der Lebensmittelwirtschaft.
In beeindruckenden Hochglanzbildern, ohne erhobenen Zeigefinger, aber mit seeehr vielen Aspekten, die zum Nachdenken anregen.

WIMRE wurde die Doku mal auf ARTE gesendet. Leider scheint online aber nur noch der Trailer abrufbar zu sein, und die DVD ist nicht ganz billig. Falls wer über eine funktionsfähige Online-Version stolpert, wäre ich für einen Hinweis dankbar.

Zitat von: vimeo.comOb erntefrische Kartoffeln aus Ägypten verpackt in Torf aus Irland, grüne Bohnen aus Kenia, die per Flugzeug reisen, oder verzehrbereite Ananas aus Ghana, von der Ernte bis zu dem Augenblick in dem wir sie kaufen, bedarf es ausgefeilter Technik, Erfindungsreichtum und sehr weiter Wege um uns das ganze Jahr über die Lebensmittel zu liefern, die wir als ganz selbstverständlich ansehen. Welcher Aufwand dafür nötig ist und welche wirtschaftlichen Auswirkungen der Anbau in den Herkunftsländern hat, wird hier deutlich.

Zitat von: http://www.films.com/id/19384Each year, 40,000 tons of bacon are exported from Denmark to Japan; 400,000 tons of Canadian peas are sent to India; and millions of tons of potatoes are grown in the Egyptian desert from Scottish seeds, then shipped to Europe packed in Irish peat. This program outlines the astoundingly complex logistical and technological underpinnings of what it takes to grow, harvest, preserve, package, and export edible goods via the food superhighway—a web of land routes, shipping lanes, and flight paths that connects every country on the globe. But is being able to eat fresh produce year-round worth the ecological price? A BBC Production. (49 minutes)

biomango

Zitat von: ZKLP am 17. November 2016, 22:45:40

Wenn der Slumbewohner in Kairo schon nicht das Geld hat, sich bei einem Weizen-Weltmarktpreis von 15 ct/kg zu ernähren, wie soll er das tun, wenn dieser billige Importweizen wegfällt und er den doppelten Preis für Weizen aus heimischer Produktion bezahlen soll?

Mal abgesehen davon reichen die Flächen im Einzugsgebiet des Nils eh schon lange nicht mehr dafür aus, dass die ägyptischen Kleinbauern mit ihren archaischen Anbaumethoden das Land ernähren könnten.
Den Ägyptern wäre mehr geholfen, wenn die Bauern Zugang zu modernen, ertragssteigernden Produktionsmethoden bekämen - und jede Familie ihre Waschmaschine. Nur so käme Wohlstand ins Land. Und Wohlstand ist bisher die einzig erfolgreiche "humane" Möglichkeit, um Bevölkerungsexplosion in den Griff zu bekommen.


Es gibt in Ägypten übrigens auch große Agrarkonzerne: Die bauen beispielsweise im Wüstensand Bio-Kartoffeln an, bewässern diese mit dem fossilen Grundwasser der Sahara-Aquifere und düngen sie dann mit - tja mit was eigentlich? Die Kartoffeln landen dann als Bio-Frühkartoffeln in euopäischen Supermärkten. Hat sich noch kein grüner Spitzenpolitiker öffentlich drüber beschwert.
Klar es ist nicht einfach, und es geht bei den Agrarexporten  nicht nur um Ägypten. Wenn die afrikanischen Bauern nicht konkurrieren können fällt die Wertschöpfung weg. Nur für den Export zu ackern ist sicher nicht überall möglich, ganz  abgesehen von der Ökobilanz bei langen Transportwegen. Gerade Gemüse wird gern mit dem Flieger nach Europa importiert

HorstHuber

Zitat von: biomango am 17. November 2016, 22:03:43
Zitat von: Conina am 17. November 2016, 17:41:03
Zitat von: biomango am 17. November 2016, 15:08:57
Gemessen am Preisniveau der Importländer können es auch  ohne Subventionen Dumpingpreise sein,
Und warum sollen die (relativ armen) Verbraucher dort mehr zahlen als wir?
Es geht  nicht um die Verbraucher dort,  sondern um die einheimischen kleineren  Betriebe, die mit  unseren effektiven (positiv ausgedrückt) landwirtschaftlichen  Methoden nicht konkurrieren können.
Kann man sich auch mal einigen?
Ist der Weltmarktpreis für z.B. Getreide niedrig wie derzeit dann sind die europäischen (oder deutschen) Bauern schuld weil sie ja so böse exportieren.
Vor drei, vier Jahren war der Weltmarktpreis hoch, wiederum waren die europäischen (oder deutschen) Bauern schuld weil?
Die Importe aus Afrika haben sich nicht geändert - in den letzten Jahren (bezogen auf Grundnahrungsmittel). Andere Mengen haben sich verändert wie Rosen usw. aber es wäre mir neu das ein paar Bauern durch ihr Kaufverhalten den Rosenmarkt so stark beeinflussen.

Mal so eine Frage. Hast du dir mal z.B. den Handel von Agrargüter mal angeschaut? Welche Länder exportieren soviel? Ist es wirklich Europa bzw. Deutschland?
Deutschland kann sich nicht selbst ernähren (unter den aktuellen Ernährungsgewohnheiten) und damit ist nicht der Fleischkonsum schuld. Das wäre ohne Probleme zu wuppen.
Die EU schafft es gerade mal so sich selbst zu ernähren (unter den aktuellen Ernährungsgewohnheiten). Und dann sollen die deutschen Schuld sein aufgrund ihre unbedeutenden Agrarexporte an der Massenflucht?
Wenn überhaupt (auch das bezweifele ich starkt) dann weil vorallem Deutschland "Luxuslebensmittel" von dort importiert.
Das Bsp. Biokartoffel wurde ja schon genannt. Auf diesen Feldern wächst kein Weizen mehr für die heimische Bevölkerung.

Doch mal ein anders Beispiel. Quinoa (Inka-Reis oder wie auch immer das Mode-Pseudogetreide geannt wird). Die Nachfrage stiegt massiv in den Industrieländern an wodurch die Quinoa-Bauern in Peru und Bolivien steigendes Einkommen generierten und sich halt normalen Reis auf dem Markt kauften (der in diese Länder importiert wurde). Für die heimischen Kunden wurde es aber unerschwinglich - aber gleichzeitig fiel der Reispreis (weil u.a. vorallem der Transport für Reis deutlich günstiger wurde).
Ist das jetzt schlimm oder gut (vorallem wenn man sich anschaut wer Quinoa z.B. in Kalifornien kaufte)

Wie schaut es aus mit Kaffee, Kakao, Baumwolle, Bananen, Ananas, Tapioka, Palmöl etc. für den Export aus? Überall wo dies wächst werden keine Lebensmittel für den heimischen Markt gebaut. Bei Soja schaut es etwas anders aus weil Ölfrucht. Das Öl wird auch in den heimischen Ländern verwendet und der Sojaextraktionsschrot wird z.B. nach China und Europa exportiert. Aber daraus kann man kein Tofu mehr machen und das Öl wird dort in diesen Ländern verbraucht.
 
The intelligence of the creature known as a crowd, is the square root of the number of people in it. (Terry Pratchett)

HorstHuber

Zitat von: ZKLP am 18. November 2016, 10:14:32
An dieser Stelle sei die BBC-Doku "Food Superhighway" ("Der Lebensmittel Superhighway") wärmstens empfohlen. Darin geht es nicht nur um ägyptische Frühkartoffeln, sondern auch um andere globale Warenströme der Lebensmittelwirtschaft.
In beeindruckenden Hochglanzbildern, ohne erhobenen Zeigefinger, aber mit seeehr vielen Aspekten, die zum Nachdenken anregen.

WIMRE wurde die Doku mal auf ARTE gesendet. Leider scheint online aber nur noch der Trailer abrufbar zu sein, und die DVD ist nicht ganz billig. Falls wer über eine funktionsfähige Online-Version stolpert, wäre ich für einen Hinweis dankbar.

Zitat von: vimeo.comOb erntefrische Kartoffeln aus Ägypten verpackt in Torf aus Irland, grüne Bohnen aus Kenia, die per Flugzeug reisen, oder verzehrbereite Ananas aus Ghana, von der Ernte bis zu dem Augenblick in dem wir sie kaufen, bedarf es ausgefeilter Technik, Erfindungsreichtum und sehr weiter Wege um uns das ganze Jahr über die Lebensmittel zu liefern, die wir als ganz selbstverständlich ansehen. Welcher Aufwand dafür nötig ist und welche wirtschaftlichen Auswirkungen der Anbau in den Herkunftsländern hat, wird hier deutlich.

Zitat von: http://www.films.com/id/19384Each year, 40,000 tons of bacon are exported from Denmark to Japan; 400,000 tons of Canadian peas are sent to India; and millions of tons of potatoes are grown in the Egyptian desert from Scottish seeds, then shipped to Europe packed in Irish peat. This program outlines the astoundingly complex logistical and technological underpinnings of what it takes to grow, harvest, preserve, package, and export edible goods via the food superhighway—a web of land routes, shipping lanes, and flight paths that connects every country on the globe. But is being able to eat fresh produce year-round worth the ecological price? A BBC Production. (49 minutes)
Die Doku ist interessant. Aber mir fehlt dabei das die Zahlen ins Verhältnis gesetzt werden. Und zwar auch wieviel in den Ländern für den heimischen Markt produziert wird. Diese Mengen im Verhältnis zur gehandelten Ware wirft ein ganz anderes Licht auf den weltweiten handel von Lebensmittel.
Interessierte können mal ausrechnen wieviel Hähnchen z.B. in Hamburg (Geflügelfleischkonsum ist ja bekannt bzw. zu ergooglen und das Gewicht von diesen Tieren in etwa auch) jeden Tag benötigt werden.
In einem Stall sind im Schnitt 39900 Hähnchen im Schnitt alle 34 Tage schlachtreif.
Wenn man dann diese Zahlen anschaut und wieviele Ställe nur für Hamburg betrieben werden müssen (34 Tage)  kommt man schon ins grübeln.
The intelligence of the creature known as a crowd, is the square root of the number of people in it. (Terry Pratchett)

HorstHuber

Zitat von: ZKLP am 17. November 2016, 22:45:40
Wenn der Slumbewohner in Kairo schon nicht das Geld hat, sich bei einem Weizen-Weltmarktpreis von 15 ct/kg zu ernähren, wie soll er das tun, wenn dieser billige Importweizen wegfällt und er den doppelten Preis für Weizen aus heimischer Produktion bezahlen soll?
Er könnte auch den 1000 fachen Preis dafür bezahlen wollen. Ägypten produziert nicht genug und deshalb ist einfach kein Weizen vorhanden.
Da müssten sie schon verdammt viel mehr produzieren (und das in einem so dicht bevölkerten Land (fruchtbare Böden) das dies unter den dortigen Bedingungen unmöglich ist.
Ägypten ist der weltweit größte Importeur von Weizen.
Die ganzen anderen Kulturen (diverse Duftöle etc.) könnten dann auch nicht mehr angebaut werden (wodurch mehr Menschen hungern würden weil auf der gleiche Fläche nicht genug Weizen geerntet werden kann wie sie heute aufgrund des Verkaufs dieser Duftöle sich leisten können).
Das gleiche gilt ja auch für "Biokartoffeln". Wieviel Tonnen Weizen könnten auf diesen Felder geerntet werden im Verhältnis zur Menge die dann gekauft (importiert) werden kann?
Aber das ist unter Umstände zu kompliziert für Hofreiter ....
The intelligence of the creature known as a crowd, is the square root of the number of people in it. (Terry Pratchett)

ZKLP

Was nicht so alles im Bundestag vertreten ist:

Harald Ebner liest Loriot: Es blaut die Nacht  :gaehn:


Harald Ebner hat übrigens den zweifelhaften Ruhm einer eigenen "Ausgesperrt"-Gruppe bei Facebook. Das hat außer ihm :
https://www.facebook.com/groups/127789754280639/?fref=ts

Nicht_Peter

Das übliche Gewäsch, der ökologische Fußabdruck darf natürlich auch mal wieder ran: http://www.sueddeutsche.de/wissen/ueberbevoelkerung-wir-werden-viel-zu-viele-1.3180810
Ein Satz ist mir aber ins Auge gestochen, es ist selten, dass Wachstumskritiker mit ihren Absichten so deutlich werden:
Zitat
Aber wer im Westen der Neigung zur Fortpflanzung nachgeben will, sollte vor dem Hintergrund der globalen Entwicklung darüber nachdenken, ob ein oder zwei Kinder nicht genügen.
Heißt: "Ich kann es nicht mit meinem ökologischen Gewissen vereinbaren, mit dir jetzt ins Bett zu steigen", mag vielleicht uncool klingen, sollte aber unser aller Maxime werden.

Sauropode

Hehe, dann verschwinden die Ökos aber am schnellsten aus dem Genpool. Was wird aus dem Rest der Menschheit, wenn ihr Gewissen und ihre Erzieher aussterben? Soddom und Gomorra!

Wobei, im Westen sinkt die Bevölkerung ja eh schon. Die demographischen Bomben wachsen woanders.

Groucho

Zitat von: Nicht_Peter am 03. Januar 2017, 12:48:40
Heißt: "Ich kann es nicht mit meinem ökologischen Gewissen vereinbaren, mit dir jetzt ins Bett zu steigen", mag vielleicht uncool klingen, sollte aber unser aller Maxime werden.

War hier nicht kürzlich die Rede von einer Alternative, es statt dessen mit Mutter Gaia zu treiben?

RächerDerVerderbten

Zitat von: Nicht_Peter am 03. Januar 2017, 12:48:40
Aber wer im Westen der Neigung zur Fortpflanzung nachgeben will, sollte vor dem Hintergrund der globalen Entwicklung darüber nachdenken, ob ein oder zwei Kinder nicht genügen.

ZitatAntinatalismus ist eine Philosophie, die der menschlichen Reproduktion ablehnend gegenübersteht.
(...)
Als Gründe für antinatalistische Positionen werden neben religiösen Überzeugungen (Shaker (Religion), Katharer) unter anderem durch Überbevölkerung entstehende Hungersnöte[6] und Umweltprobleme genannt.[7] Es wird argumentiert, dass der Verzicht auf Kinder oder die Beschränkung auf kleine Familien letztendlich dem Überleben der Menschheit diene, da die Ressourcen der Erde beschränkt seien.[7] Als weiterer Grund für antinatalistische Positionen wird angeführt, dass man der kommenden Generation die Bürde der Existenz ersparen solle.

https://de.wikipedia.org/wiki/Antinatalismus

Hab schon mal überlegt, ob ich vor vor veganen Kitas und Spielplätzen einfach mit antinatalistischen Parolen gegen den ungebremsten und zutiefst unethüschen Vermehrungstrieb der Eltern protestieren sollte (die ich persönlich kenne, haben selten weniger als 2)  :grins

If the only thing keeping a person decent is the expectation of divine reward, brother, that person is a piece of shit. Rusty Cohle

grober_unfug


Zitat von: Nicht_Peter am 03. Januar 2017, 12:48:40

Heißt: "Ich kann es nicht mit meinem ökologischen Gewissen vereinbaren, mit dir jetzt ins Bett zu steigen", mag vielleicht uncool klingen, sollte aber unser aller Maxime werden.
Also bitte, soo schwer ist das nu auch wieder nicht den Spaß mit dem Ernst zu verbinden!
:2thumbs:

Zitat von: RächerDerVerderbten am 03. Januar 2017, 13:19:17
Hab schon mal überlegt, ob ich vor vor veganen Kitas und Spielplätzen einfach mit antinatalistischen Parolen gegen den ungebremsten und zutiefst unethüschen Vermehrungstrieb der Eltern protestieren sollte (die ich persönlich kenne, haben selten weniger als 2)  :grins
In Verbindung mit Werbung für San Marco Rennsättel für die Fahrradfraktion. :D
Tja, wenn da nicht nur die schwarze Null gegenstehen würde, denn die braucht dringend neue Steuerzahlerchen. :schlaeger

ZKLP

Zitat von: Sauropode am 03. Januar 2017, 13:12:10Wobei, im Westen sinkt die Bevölkerung ja eh schon. Die demographischen Bomben wachsen woanders.
Diese demographischen Bomben brauchen wir aber, um die Renten der alternden Grünen der ersten Generation zu sichern. Deswegen lehnen die Grünen ja auch jegliche sinnvolle Initiative ab, den Wohlstand in der Dritten Welt zu erhöhen und damit die Geburtenraten zu senken.

Die Grünen-Plakate zur kommenden Bundestagswahl werden den Slogan "Adoptieren statt Penetrieren!" tragen.  :teufel

Typee

Zitat von: grober_unfug am 03. Januar 2017, 13:33:43
In Verbindung mit Werbung für San Marco Rennsättel für die Fahrradfraktion. :D

Brooks ist der Klassiker. Am besten alle halbe Jahr ein neuer, ehe er weichgesessen ist  :rofl2
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

Sauropode

Für die eher gemächlichen Zeitgenossen tun es auch hautenge Jeans.

Groucho

Zitat von: Typee am 03. Januar 2017, 14:14:19
Brooks ist der Klassiker. Am besten alle halbe Jahr ein neuer, ehe er weichgesessen ist  :rofl2

Geht gar nicht, ist nicht vegan! :Opa: Außerdem der Grünspan von den Kupfernieten ...