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Von Ressourcen und Rohstoffen – Eine Zeitreise

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Begonnen von Dr. Ici Wenn, 26. Februar 2013, 00:44:56

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Tritium

Zitat von: Belbo am 27. März 2013, 18:22:40
Ich sehe das ja genauso, aber wie verträgt sich diese sehr weise und abwägende Haltung  mit dem reisserischen Resümee des so viel gelobten Artikels?
Was ist denn daran 'reisserisch'?:
ZitatNiemals in der Geschichte der Menschheit hat eine längerfristige 'Vorsorge' irgendwelche positiven Früchte getragen.Oder kennen SIE ein Beispiel, das dies widerlegt?
Tatsächlich waren immer die Gesellschaften im Vorteil die pragmatisch die Gegenwartsprobleme anpackten und sich mit grösstmöglicher Flexibilität dem Tagesgeschäft widmeten und ansonsten eigentlich nur ein Prinzip gelten liessen: Freiheit.
Belbo, das einfach so abzutun, so selbstverständlich, von oben herab, verfängt nicht.
Da fehlt nämlich die Substanz.
Also, nicht schwurbeln, sondern Fakten schaffen:

Ich warte immer noch darauf, dass mir jemand wenigstens EIN historisches Beispiel nennt, welches den Nutzen einer vorbeugenden Rationierung oder künstliche Verknappung/Verteuerung eines endlichen Rohstoffs belegt oder EINE historische Situation zeigt, in der, im Nachhinein betrachtet, eine solche Rationierung Sinn gemacht hätte.
Also, wir schreiben das Jahr 1913 und wir sind aufgerufen, etwas zu rationieren, was den Menschen im Jahr 2013 einen so grossen Nutzen bringt, dass sich unser Opfer gelohnt hat.
Frisch ans Werk! Wenn das so weise wäre, zu sparen, muss es doch leicht sein, nicht nur ein, sondern viele Beispiele zu nennen!


...Dass ich nicht in Verlegenheit bin, meine These mit noch weit mehr Beispielen zu untermauern als ich bisher nannte, wird wohl nicht bezweifelt, denke ich.

Tritium

Zitat von: Belbo am 27. März 2013, 18:54:24
Genau desswegen ist es ja genauso blöd generell alles recyclen zu wollen wie generell nichts recyclen zu wollen.
Belbo, ich hab' schon so viele Strohmänner gesehen, dass ich über diesen naiven Versuch nur müde gähnen kann.

Wenn du  das 'hohe Niveau' dieses Forum anmahnst, dann solltest du dazu beitragen und es nicht unterminieren.

Conina

Zitat von: Tritium am 27. März 2013, 20:37:51
Ich warte immer noch darauf, dass mir jemand wenigstens EIN historisches Beispiel nennt, welches den Nutzen einer vorbeugenden Rationierung oder künstliche Verknappung/Verteuerung eines endlichen Rohstoffs belegt oder EINE historische Situation zeigt, in der, im Nachhinein betrachtet, eine solche Rationierung Sinn gemacht hätte.

LOL!
Dabei ist die Idee doch soooo einleuchtend.
Ich warte mit.  ;)
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Binky


Conina

Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Binky

Zitat von: Dr. alt. med. Conina am 27. März 2013, 21:13:33
Stellersche Seekühe

Um die ist es wirklich schade.

Da gibt es einige Arten. Quaggas, Caroliniasittich, Wandertaube, Beutelwolf, Blaubock, ...

Auch die Mediterrane Waldvegetation, wo heute nur noch Macchie ist, Zedernwälder in Anatolien und auf Zypern, erodierte Böden, Dessertifikation, der Aralsee.

sumo

ich bin Fahrradvielfahrer, und mich hat das Dosenpfand mittlerweile mehrere Reifen und Schläuche gekostet. Früher warfen angetrunkene Jugendliche ihre Dosen in die Botanik, jetzt werden die Bierflaschen auf den Radwegen zerschmettert.
Ich weiß, es ist eine Anekdote, aber mich nervt das!

71hAhmed

Zitat von: Binky am 27. März 2013, 21:16:03
Zitat von: Dr. alt. med. Conina am 27. März 2013, 21:13:33
Stellersche Seekühe
Um die ist es wirklich schade.
Da gibt es einige Arten. Quaggas, Caroliniasittich, Wandertaube, Beutelwolf, Blaubock, ...
Und in wiefern hätte der rechtzeitige Schutz bzw. die "sparsame Verwendung" díeser "Ressourcen" für uns heute eine Auswirkung? Im Gegensatz zu den von Binky angeführten Punkten.
Zitat von: Binky am 27. März 2013, 21:16:03
Auch die Mediterrane Waldvegetation, wo heute nur noch Macchie ist, Zedernwälder in Anatolien und auf Zypern, erodierte Böden, Desertifikation, der Aralsee.

Binky

Das war ganz wertfrei, nur eben, daß es diese Arten nicht mehr gibt.

Tritium

Das Verschwinden von Arten ist allerdings die Vorbedingung bzw. notwendige Begleiterscheinung für das Entstehen neuer Arten (Und es hat, nebenbei bemerkt, auch nichts mit 'Sparsam' und 'Nachhaltig' zu tun, aber so war es ja auch nict gemeint).

Unsere Kulturlandschaft istt ebenfalls durch 'Ausbeutung' enststanden, die Wälder mussten weichen. Sie ist aber dadurch abwechslungs- und artenreicher geworden.
Die Lüneburger Heide ist die Folge von rücksichtslosem Raubbau, eine buchstäblich 'verwüstete' Landschaft, aber die wird sogar als Naturdenkmal konserviert, damit der Wald sich das Terrain nicht wieder zurück erobert: 'Reparatur verboten!'.

Ja, ich finde auch, dass es schade ist um manches und ich bin auch für vernünftige Schutzgesetze, aber so ist das Leben nun mal und die Welt ist kein Freizeitpark. Im übrigen sind es gerade die industrialisierten und wohlhabenden 'modernen' Gesellschaften, die sich über Naturschutz am meisten Gedanken machen und am meisten dafür tun. Wer arm und hungrig ist, hat dafür keinen Sinn.

Binky

Es ist falsch, im Menschen nur einen Zerstörer zu sehen, denn er schafft auch neue ökologische Nischen. Selbst wenn es Wildschweinparadise in Maisfeldern sind.  ;D

general winter

Es ist nicht nur der Mensch, der zu seinem Zwecke Landschaften verändert. Schaut euch den Biber an. Durch das gezielte Anstauen von fließenden Gewässern lässt er riesige Seen entstehen. Zumindest in Regionen wo ihn der Primat Mensch als das dominantestes Tier noch gewähren lässt.
Im Zweifel für die Freiheit.

Tritium

Zitat von: general winter am 27. März 2013, 22:51:01
Es ist nicht nur der Mensch, der zu seinem Zwecke Landschaften verändert.
Man sollte zusätzlich erwähnen, dass es vor allem nicht der MODERNE Mensch ist, der das tut.
Vergleicht man den Kosten/Nutzen-Effekt der Landnutzung ('Kosten'im Sinn von Landschaftsveränderung) dann ist der moderne Mensch sparsamer als alle seine Vorfahren.
Das extreme Besipiel ist die neolithische Brandrodung, ein gigantischer Flächenverbrauch in Relation zum Ertrag!
Der Landverbrauch pro Nahrungsmitteleinheit hat kontinuierlich abgenommen und vor allem seit Beginn der Technologischen Revolution sogar ganz rasant.

Erst durch den Ökologismus kehrt sich das wieder um: Ineffizienter 'Bio'-Landbau steigert den Flächenverbrauch ebenso wie der Anbau von Gasmais und Sprit-Pflanzen, Windräder und PV-Kollektoren benötigen enorme Flächenressourcen im Vergleich zu konventionellen Kraftwerken, Fossile Energiequellen (z.B. eine Braunkohlegrube) sind sehr viel kompakter als ein im Brennwert äquivalenter Wald, die Nutzung der Kernenergie benötigt wiederum um Grössenordnungen weniger Erdbewegungen als die Gewinnung von Kohle und Kohlenwasserstoffen.

Natürlich kann man dagegen argumentieren, dass aber nun deshalb 'leider' 7 Milliarden Menschen auf der Erde leben und deshalb eben doch ein enormer Lanfschaftsverbrauch da ist.
Aber das bedeutet eben auch, dass die Erde 7 Milliarden mal Lebensrfeude spendet, ein enormer Aktivposten, der aber nur zu gerne übersehen wird - und jetzt komme mir keiner mit dem Einwand, es sei ein zweifelhaftes Glück im Sahel oder einer Favela zu leben, denn zweifellos überwiegt das Glück, da fast alle dieser 7 Milliarden am Leben hängen und es unbedingt behalten wollen.
Der alte Malthus spukt natürlich trotzdem in vielen Köpfen und es wird geklagt, der Menschen seien zu viele. Ich frage dann immer, warum so ein Klageweib nicht mit gutem Beispiel selbst voran geht und Platz macht; das wollen sie aber nicht, nur die anderen sollen verschwinden...

Es gibt aber auch einen sehr rationalen Grund, viele Menschen zu begrüßen:
Wenn wir ehrlich sind, dann wird der Fortschritt der Menschheit nur von sehr wenigen Individuen getragen, je nach der Wahl der Kriterien sind es nur eine Handvoll pro Generation oder höchstens ein Bruchteil eines Promille. Der Rest wird einfach nur durchgefüttert und erledigt bestenfalls die Routinearbeiten. Genies sind extrem rar, aber sie sind für unsewre Zivilisation absolut überlebensnotwendig.
Um Genies zu bekommen, gibt es nur eine Möglichkeit: Viel 'Ausschuß' in Kauf nehmen und gleichzeitig die Qualitätskontrolle (= Bildungssystem) optimieren.
Kurz: 7 Milliarden Menschen bringen 10 x mehr Genies hervor als 700 Millionen und es mag ein Tag kommen, an den ein Genie unsere ganze Spezies rettet. Je grösser die Chance dafür ist, desto besser für uns.


general winter

Die Ressourcenprobleme werden ohnehin durch Überbevölkerung und teilw. extreme Bevölkerungsdichte hervorgerufen. Zumindest in den reichen Industriestaaten sinkt die Geburtenrate. Das wird sich mit Sicherheit auch auf den Verbrauch auswirken. Warum das so ist und inwieweit dieser abnehmende Bevölkerungstrend auch auf die boomenden Schwellenländer übergreift, keine Ahnung. In Deutschland gab es ja parallel zur industriellen Entwicklung auch ein starkes Bevölkerungswachstum. Wo dann der Punkt liegt an dem es wieder abwärts geht ist wahrscheinlich eine ungeklärte Frage.
Im Zweifel für die Freiheit.

Belbo zwei

Zitat von: Binky am 27. März 2013, 19:28:52
Zitat von: Belbo am 27. März 2013, 19:16:00
Zitat von: Binky am 27. März 2013, 18:56:25
Zitat von: Belbo am 27. März 2013, 18:54:24
Zitat von: Dr. alt. med. Conina am 27. März 2013, 18:43:45
Man darf vor dem  Recyclen auch ruhig das Gehirn einschalten und muss nicht mit dem Schinken nach der Wurst werfen.

Das darf kein Selbstzweck sein und die Gesamtbilanz ist wichtig.

Aber das sind Binsenweisheiten hier im Forum.

Genau desswegen ist es ja genauso blöd generell alles recyclen zu wollen wie generell nichts recyclen zu wollen.

Letzteres sagt doch keiner.


Doch dazu müsstest du "lenken" und lenken ist böse.

::)

Was ist nochmal der Unterschied zwischen Anreizen setzen und von oben herab diktieren? Glas war ziemlich das erste, was recycelt wurde. Früher habe ich damit mein Taschengeld aufgebessert. Und heute zahlt man weniger für Müllentsorgung, wenn man die Tonne nicht voll haut mit Flaschen.

Und daß ich hier Anarchismus befürworte, ist mir völlig neu. Ich bin halt liberal eingestellt. Aber das ist bei einigen ja auch schon ein Schimpfwort....

Was ist "Anreize setzen" anderes als lenken? Und wie kann das gut sein?