ja fein, ABER
warum denn in Zeiten von Internet unbedingt Geld ausgeben für Sinn, den gibts im Netz eimerweise gratis, inkl. mehr oder minder kostenlose Bücher usw.
Die mehr oder weniger kostenlosen Bücher gab es auch schon VOR dem Internet, genauso wie Gruppen, die sich ihre "Erkenntnisse" teuer bezahlen liessen. Die Frage ist da oft nicht, ob das umsonst/billig ist,, sondern ob das Angebot zur Persönlichkeit passt und wo der Suchende zuerst landet.
Jemand, der bei Elphriede aufgrund der mystisch-religiösen Machart des Systems nicht "glücklich" wird, wird es möglicherweise zu ähnlichen Preisen bei der *ähem* wissenschaftlichen Dianetik.
und kostenlose oder jedenfalls budgetschohnende Gruppenerfahrungen kann man in fast jedem Dorf machen. In urbanen Gebieten, und die sind in Deutschland nicht unbedingt klein, gibts davon jede Menge. Von Vereinen über Selbsthilfe, Sportgruppen (Lauftreffs, Yoga im Park, usw) bis hin zu politischen Gruppen ist da echt einiges drin.
Es geht bei den Esoangeboten eben nicht primär um eine beliebige Gruppenerfahrung, sondern darum, Antworten auf Fragen zu bekommen, die ehrlicherweise jeder Wissenschaftler zumindest teilweise mit:" Das liegt ausserhalb unseres Bereiches" beantworten müsste.
Das wohlige Gruppenkuscheln kommt als Bonus obendrauf.
Warum dann gleich Sinngruppen in Sekten für teuer Geld suchen.
Kurz, knapp, ripuarisch: Wat nix kost ess ooch nix!
Teuer wird es ja meistens erst, wenn der potentielle Erlechtete soweit ist, daß er erkannt hat, erst am Anfang seines Weges zu stehen. Die Aufbaukurse kosten dann richtig Geld.
Mit gehts also schon um die Kombination, die eben eine besondere Qualität ausmacht.
Ein Beispiel:
Ich würde meinen, dass Sinnsuche eine persönliche Erfahrung ist, die ich nicht unbedingt in einer Gruppe suchen würde. Aber täte ich das, warum dann bitte gleich in einer Gruppe, die mich so viel kostet?
Weil das Angebot zum Kunden passt, weil es ihm das Geld wert ist (und weil er wahrscheinlich die preiswerteren Alternativen nicht gefunden hat).
Weil, ich kann auch für Umme bei den Dominikanern aushelfen, oder beim Roten Kreuz, oder in der Bahnhofsmission, und wenn mir das noch nicht genug Sinn ist, kann ich denen auch noch zusätzlich Geld spenden, eben zusätzlich und von meiner Sinnsuche unabhängig.
Die bieten alle nicht die höhere Erkenntnis zur Beantwortung der höheren Fragen des Daseins (bzw. haben sich selber von ihrer Wahrheit zu sehr entfernt, um noch Antworten geben zu können), nämlich:
"Warum?"
-gibt es das Universum?
-gibt es so viel Schlechtes auf der Welt?
-habe ich/mein Partner/Kind... diese schere Krankheit?
Ähnliches gibt es in ziemlich jeder Spielart auch ohne Strukturen, die doch offensichtlich (Außenstehenden) Unbehagen bereiten können, bzw. deutlich billiger.
Sicher gibt es die, aber die sind im allgemeinen mit harter Arbeit, vor allem an sich selbst verbunden und liefern eher keine Heilsversprechen, dafür aber Selbsterkenntnis
Was mich dazu bringt, dass ich Sektenmitgliedern ein gerüttelt Mass Eitelkeit unterstelle - das Bedürfnis besonders zu sein, zu einer kleinen/auswerwählten/eliären Gruppe zu gehören, dieses Sich-über-Andere-Stellen, dass sich so schlecht mit Gleichheit verträgt und wahrscheinlich im Kern demokratiefern ist... sowas in der Art vielleicht.
Das dürfte für die wenigsten Anfänger der Grund für den Einstieg sein, kommt aber oft im Laufe der Zeit und durch die Leeren der Oberen dazu.