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Osteopath vollbringt Wundersames an behindertem Kind

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Begonnen von Hildegard, 17. September 2012, 09:55:15

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Hildegard

Ich würde gern wissen, was ihr von diesem "Wunder" haltet, das angeblich von einem Osteopathen vollbracht wurde. Geschildert wurde es mir übereinstimmend von beiden Eltern:

Ihr Baby zeigte beim Reflextest (vermutlich Landau-Reflex) keinerlei Körperspannung. Normale Babys bauen Spannung auf, wenn man sie nur mit einer Hand unter dem Bauch hält. Ihres hingegen habe da gehangen "wie ein nasser Sack". Die Schulmediziner hätten nichts tun können. Ein Osteopath erklärte dann: "Klarer Fall, Geburtstrauma, erster und zweiter Wirbel verschoben."

Bereits nach einer Behandlung - "es war wie ein Wunder" -  hing das Baby nicht mehr wie ein Sack, sondern "lag da wie ein Brett".

Das Kind wurde weiterhin osteopathisch behandelt. Es habe ohne Hilfe weder sitzen noch stehen gelernt, sondern immer erst nach der entsprechenden Behandlung.

Der Osteopath habe später noch herausgefunden, dass die Zwischenräume der Schädelplatten vorzeitig verknöchert seien, so dass das Gehirn beim Wachstum stark gegen die Innenseite des Schädels habe drücken müssen. (Kennt die Schulmedizin als - operable - Kraniosynostose.)

Heute ist das Kind leicht geistig behindert, bewältigt aber z.B. Waldspaziergänge mit den Eltern problemlos. Aktuell wurde ihm "um den Gleichgewichtssinn zu verbessern" ein Magnet eingepflanzt, der "wie eine dauerhafte Akupunktur" wirken soll. Pech, dass diese Wunde sich entzündet hat...

Die Aufreger an der Geschichte ergeben sich von selbst. Was mich aber konkret interessieren würde: Kann jemand das "Wunder" mit der Körperspannung erklären? Hier geht es ja nicht darum, dass sich etwas einfach auswächst, sondern es soll direkt nach der ersten Behandlung diese große Veränderung eingetreten sein.

Danke und Grüße
Marlene
[url="http://vierfrauenundeinscharlatan.wordpress.com"]http://vierfrauenundeinscharlatan.wordpress.com[/url]

Conina

Babys machen doch in den ersten Monaten andauernd Entwicklungssprünge.

Osteopathen reklamieren nur für sich, dass sie der Auslöser einer ganz normalen Entwicklung waren.

Mehr ist da nicht dran. Das Kind hätte sich ohne Osteopathie genauso entwickelt.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Truhe

Zitat von: Marlene am 17. September 2012, 09:55:15
Aktuell wurde ihm "um den Gleichgewichtssinn zu verbessern" ein Magnet eingepflanzt, der "wie eine dauerhafte Akupunktur" wirken soll. Pech, dass diese Wunde sich entzündet hat...

Was für ein Magnet ist das genau?
An welcher Stelle wurde der eingepflanzt?
Wer hat das gemacht?

Skrzypczajk

Ist doch eigentlich egal. Magnete sind immer gut.

bayle

Und es ist ja sicher korrekt, dass der Dauermagnet genauso wirkt wie eine Dauerakupunktur

bayle

Und jetzt mal im Ernst: wer hat sich dafür hergegeben, einen krass unsinnigen Fremdkörper bei einem Kind zu implantieren? Das ist ja nun wirklich eine vorsätzliche Körperverletzung, die durch keine Einwilligung, von wem auch immer, abgedeckt werden kann. Hoffe ich jedenfalls. Gibt genügend Leute, die schon wegen weniger prozessiert haben.

Belbo zwei



Belbo zwei

Zitat von: Belbo zwei am 17. September 2012, 13:33:48
http://www.fwf.ac.at/de/public_relations/press/epilepsie.html

...es scheint da tatsächlich Behandlungsfelder zu geben bei denen das sinnvoll ist....

....sorry da hatte ich mich wohl verlesen. :fresse:

Truhe

Soweit ich als Laie informiert bin, kann man mit Magneten die Funktion des Gehirns beeinflussen. Aaaaaaber, man braucht wohl sehr sehr starke Magnete, und beeinflussen heißt nicht automatische auch steuern können. Es gab wohl Experimente, bei denen sich so bestimmte Hirnregionen "ausschalten" ließen, was zu Auswirkungen bei der Wahrnehmung und bei motorischen Fähigkeiten führte.
Von einer seriösen therapeutischen Nutzung irgendeiner Art habe ich noch nichts gehört.

Deshalb auch meine Nachfrage, zu den ganz genauen Umständen. Für mich klingt das z.Zt. auch eher nach Körperverletzung und Quacksalberei. Erst Recht, wenn es auch noch Komplikationen gab.

bayle

Bei dem Link geht es um die Magnetenzephalografie, das ist eine diagnostische, keine therapeutische Methode. Die Überschrift "Magnetfelder im Gehirn verbessern Epilepsie-Therapie" ist irreführend. Es gibt keine nachgewiesen wirksame Therapie mit statischen Magnetfeldern für gleich welche Erkrankung. Allenfalls gibt es die repetitive Hirnstimulation mit Magnetfeldimpulsen, die sich im Stadium der klinischen Erprobung bei verschiedenen Erkrankungen, z. B. bei Depression, befindet. Nach meinem vorläufigen Eindruck ist aber das therapeutische Potential dieser Behandlungsmethode gering. Sehr starke statische Magnetfelder werden z. B. bei der Magnetresonanztomografie (eine Bildgebung) verwendet. Wäre schlimm, wenn das biologische Effekte hätte.

Belbo zwei

Zitat von: bayle am 17. September 2012, 14:35:04
Bei dem Link geht es um die Magnetenzephalografie, das ist eine diagnostische, keine therapeutische Methode. Die Überschrift "Magnetfelder im Gehirn verbessern Epilepsie-Therapie" ist irreführend. Es gibt keine nachgewiesen wirksame Therapie mit statischen Magnetfeldern für gleich welche Erkrankung. Allenfalls gibt es die repetitive Hirnstimulation mit Magnetfeldimpulsen, die sich im Stadium der klinischen Erprobung bei verschiedenen Erkrankungen, z. B. bei Depression, befindet. Nach meinem vorläufigen Eindruck ist aber das therapeutische Potential dieser Behandlungsmethode gering. Sehr starke statische Magnetfelder werden z. B. bei der Magnetresonanztomografie (eine Bildgebung) verwendet. Wäre schlimm, wenn das biologische Effekte hätte.

....sorry da hatte ich mich wohl verlesen. :fresse:

Genau desswegen die Entschuldigung ;D
....hatte gerade ein Gespräch mit jemandem aus einer Firma die Gehörimplantate  herstellt uns war da ob der Möglichkeiten etwas zu optimistisch. http://www.medel.com/at/ ...das geht wohl inzwischen weltweit in die hundertausende pro Jahr die da verpflanzt werden....

http://www.medel.com/at/

bayle



bayle