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Begonnen von fenkt, 16. Januar 2012, 21:34:03

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Conina

Wenn die Stadt so schlimm ist, wieso sind dann Stadtgebiete so extrem artenreich?

Du siehst das ganz schön romantisch, Gesine. Generell und selbstverständlich sind ziemlich übertriebene Formulierungen.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Typee

Goldene Worte:

ZitatEs ist unglaublich, was Mütter, die von der Homöopathie überzeugt sind, glauben behandeln zu müssen. Kinder haben offenbar wie Uhrwerke zu funktionieren und dem entsprechend wird der Tagesablauf mit der Einnahme von Globuli strukturiert. Sie sehen zur Freude der Homöopathieindustrie ,,Krankheiten" und ,,Störungen", die kein konventioneller Mediziner als behandlungswürdige Krankheit ansehen würde. Diese Behandlungssucht ist zwar gut gemeint, kommt aber einer Medikamentierwut gleich. Die Folge ist, dass die Kinder geradezu zum Pillenschlucken trainiert werden. Sie lernen, dass es nichts gibt, was einfach wieder vergeht und keiner besonderen Beachtung oder Behandlung bedarf.

http://scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2013/11/07/homoopathie-pr-im-kindergarten-ein-offener-brief/

Dieses Argument - die Einübung in eine Einwerf-Mentalität - tut mancher wohlmeinenden Mutti richtig weh.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

sweeper

Zitat von: Conina am 08. November 2013, 11:02:19
Wenn die Stadt so schlimm ist, wieso sind dann Stadtgebiete so extrem artenreich?

Sind sie das denn?
Und warum soll das ein geeignetes Argument dafür sein, z.B. große oder für das Klimat eher ungeeignete Hunde in der Stadt zu halten? 
Zitat von: Omikronn am 07. November 2013, 14:38:22

Was hier beschrieben wird, habe ich leider auch zu oft erlebt. In meiner Gegend gibts viele Personen die überhaupt keine Ahnung von der Erziehung und Haltung eines Hundes haben, sich dann aber z.B. ausgerechnet einen Husky (haben i.d.R. einen sehr eigenen Kopf!) zulegen und mit dem armen Tier dann bei 30 grad C um den Block spazieren gehen. Aus meiner sicht gehört ein grosser Hund auf einen Bauernhof oder ein entsprechend großes Grundstück in der richtigen Gegend. Das Halten in Wohnungen in Städten / Gemeinden / Vororten ist wohl kaum Artgerecht.
With magic, you start with a frog and end up with a prince.
With science, you start with a frog, get a PhD and are still left with the frog you started with...


Terry Pratchett

gesine2

Zitatfür unsere Haustiere überhaupt eine artgerechte Haltung?
Imho nicht, Typee, wie geschrieben.
ZitatJedenfalls an ein Leben in Freiheit dürften die alle nicht mehr angepasst sein
Dafür wildern sich Katzen und Hunde aber ziemlich gut aus, ganz zu schweigen von den Alexandrinern, die leben schon länger hier in K als ich.

Zitatwieso sind dann Stadtgebiete so extrem artenreich?
Doch nicht wg der Haustierhaltung, Conina (mal abgesehen von den eben erwähnten Seiteneffekten).
Zitatromantisch
^^ aus lauter Neugier - was aus dem posting meinst Du damit?
Zitatübertriebene Formulierungen
Nein: Weder für canis lupus noch für felis silvestris.
Ja: Wer will schon immer Weicheierin sein.

ZitatSind sie das denn?
Schon, sweeper, auch wenn manche Bestände auch dort bedroht sind. Für beides ein Beispiel dürften die Nachtigallen in Berlin sein.
_____________________
ne schöne jrooß, gesine2

Belbo

Zitat von: Conina am 08. November 2013, 11:02:19
Wenn die Stadt so schlimm ist, wieso sind dann Stadtgebiete so extrem artenreich?

Du siehst das ganz schön romantisch, Gesine. Generell und selbstverständlich sind ziemlich übertriebene Formulierungen.

.....im Vergleich zu was, und die gesamte Stadt oder mehr die "romantischen" Landlustvororte ?

Typee

@ gesine2:

ZitatDafür wildern sich Katzen und Hunde aber ziemlich gut aus, ganz zu schweigen von den Alexandrinern, die leben schon länger hier in K als ich.

Wie man's nimmt. Verwilderte Hauskatzen haben eine Lebenserwartung von höchstens fünf Jahren. Haus-Hauskatzen schaffen mindestens das doppelte. Und die Urahnin, die Falbkatze, schafft mindestens 15, wenn nichts dazwischenkommt. Irgend etwas passt also nicht beim Auswildern.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

sweeper

Zitat von: Belbo am 08. November 2013, 14:08:12
Zitat von: Conina am 08. November 2013, 11:02:19
Wenn die Stadt so schlimm ist, wieso sind dann Stadtgebiete so extrem artenreich?
...

.....im Vergleich zu was, und die gesamte Stadt oder mehr die "romantischen" Landlustvororte ?

Hier mal der Versuch, an ein paar Daten zu kommen, um das "Gefühlte" besser einordnen zu können:
Zitat
http://de.wikipedia.org/wiki/Stadt%C3%B6kologie

Fauna

Obwohl in einigen besser untersuchten Städten durchaus mehrere Tausend Tierarten gefunden werden konnten, sind städtische Lebensräume beinahe immer deutlich artenärmer als vergleichbare im Umland. Dies gilt für beinahe alle untersuchten Tiergruppen, von Insekten und bodenlebenden Kleintieren bis hin zu Vögeln und Säugetieren.

Eine ganze Reihe von Arten haben sich an städtische Bedingungen anpassen können und sind hier sehr häufig, so dass z. B. die Gesamtsiedlungsdichte der Brutvögel (bei geringerer Artenzahl) in Städten sogar höher liegen kann. Die Fauna größerer Grünflächen, z. B. Parks mit altem Baumbestand oder Friedhöfe, kann dabei der Fauna des Umlands recht ähnlich sein und bietet etlichen eigentlich stadtmeidenden Arten ein Refugium. Bei manchen Untersuchungen erwies sich bei den gut untersuchten Brutvögeln die Stadtrandzone als artenreicher als das Umland oder das Zentrum; auch in diesen Fällen fiel die Zahl der spezialisierten Arten vom Umland zum Zentrum hin ab. Durch eine hinzukommende Artengruppe, die von Störungen profitiert, kann aber die Gesamt-Artenzahl zunächst ansteigen.

Besonders auffallend ist eine relativ kleine Gruppe von Arten, die sich gut an die städtischen Bedingungen anpassen konnte und hier teilweise wesentlich häufiger ist als im Umland. Dies betrifft z. B. die Säugetiere Kaninchen, Eichhörnchen, Fuchs[8][9] und Steinmarder und die Vogelarten Amsel, Türkentaube und Haussperling. Seltener als bei der Flora, gehen auch einige wild lebende Tierarten auf verwilderte Gefangenschaftsflüchtlinge zurück. Häufigste dieser Arten ist die Stadttaube, vor allem in Parkanlagen kommen weitere Arten wie Mandarinente, Kanadagans, Nilgans oder Halsbandsittich hinzu. Im Stadtzentrum leben beinahe nur gebäudebrütende Arten, für die Häuser als eine Art künstliche Brutfelsen dienen können. Neben Spatzen und Stadttauben gehören dazu z. B. Mauersegler, seit einigen Jahrzehnten aber auch der Wanderfalke.

Eine besondere Gruppe von Tierarten konnte sogar menschliche Gebäude als Lebensraum erobern, man spricht von "synanthropen" Arten. Neben Hausmäusen, Hausspitzmäusen und Wanderratten[10] zählen zahlreiche Material- und Vorratsschädlinge dazu, aber auch harmlose Arten wie z. B. die Zitterspinnen. Diese Arten treten allerdings überall auf, wo Menschen leben, sind also in Städten nicht häufiger...
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Terry Pratchett

MrSpock

Zitat von: sweeper am 08. November 2013, 14:19:57

Besonders auffallend ist eine relativ kleine Gruppe von Arten, die sich gut an die städtischen Bedingungen anpassen konnte und hier teilweise wesentlich häufiger ist als im Umland. Dies betrifft z. B. die Säugetiere Kaninchen, Eichhörnchen, Fuchs und Steinmarder und die Vogelarten Amsel, Türkentaube und Haussperling.

Hier muss doch ein Aufschrei gegen Diskriminierung erfolgen! Wenn schon das Zigeunerschnitzel umbenannt werden soll, dann doch erst Recht die Türkentaube!
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

sweeper

ZitatWenn schon das Zigeunerschnitzel umbenannt werden soll, dann doch erst Recht die Türkentaube!

Sorgen mache ich ich mir aber auch wegen des Jägerschnitzels...
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Terry Pratchett

MrSpock

Zitat von: sweeper am 11. November 2013, 09:20:58
ZitatWenn schon das Zigeunerschnitzel umbenannt werden soll, dann doch erst Recht die Türkentaube!

Sorgen mache ich ich mir aber auch wegen des Jägerschnitzels...

Das wird in "Försterschnitzel" umbenannt:

ZitatADVENT

                Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken,
                Schneefloecklein leis herniedersinken.

                Auf Edeltaennleins gruenem Wipfel
                haeuft sich ein kleiner weisser Zipfel.

                Und dort vom Fenster her durchbricht
                den dunklen Tann ein warmes Licht.

                Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
                die Foersterin im Herrenzimmer.

                In dieser wunderschoenen Nacht
                hat sie den Foerster umgebracht.

                Er war ihr bei des Heimes Pflege
                seit langer Zeit schon im Wege.

                So kam sie mit sich ueberein:
                am Niklasabend muss es sein.

                Und als das Rehlein ging zur Ruh',
                das Haeslein tat die Augen zu,
                erlegte sie direkt von vorn
                den Gatten ueber Kimme und Korn.

                Vom Knall geweckt ruempft nur der Hase
                zwei-, drei-, viermal die Schnuppernase
                und ruhet weiter suess im Dunkeln,
                derweil die Sternlein traulich funkeln.

                Und in der guten Stube drinnen
                da laeuft des Foersters Blut von hinnen.

                Nun muss die Foersterin sich eilen,
                den Gatten sauber zu zerteilen.
                Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
                nach Waidmanns Sitte aufgebrochen.

                Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied
                (was der Gemahl bisher vermied)-,
                behaelt ein Teil Filet zurueck
                als festtaegliches Bratenstueck
                und packt zum Schluss, es geht auf vier
                die Reste in Geschenkpapier.

                Da toent's von fern wie Silberschellen,
                im Dorfe hoert man Hunde bellen.

                Wer ist's, der in so tiefer Nacht
                im Schnee noch seine Runden macht ?

                Knecht Ruprecht kommt mit goldenem Schlitten
                auf einem Hirsch herangeritten !

                "He, gute Frau, habt ihr noch Sachen,
                die armen Menschen Freude machen ?"

                Des Foersters Haus ist tief verschneit,
                doch seine Frau steht schon bereit:
                "Die sechs Pakete, heil'ger Mann,
                's ist alles, was ich geben kann."

                Die Silberschellen klingen leise,
                Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.

                Im Foerstershaus die Kerze brennt,
                ein Sternlein blinkt - es ist Advent.

                aus: LORIOTs HEILE WELT, Diogenes
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

gesine2

ZitatADVENT
Eines der vielen Loriotschen Werke, die gelesen, ohne seine höchsteigene Intonierung bestenfalls nurmehr halb so gut wirken.

Dennoch ein wesentlicher Querverweis, MrSpock.
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ne schöne jrooß, gesine2

sweeper

Zitat von: gesine2 am 11. November 2013, 10:20:36
ZitatADVENT
Eines der vielen Loriotschen Werke, die gelesen, ohne seine höchsteigene Intonierung bestenfalls nurmehr halb so gut wirken.

Dennoch ein wesentlicher Querverweis, MrSpock.

höchsteigene Intonierung
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gesine2

Zitathöchsteigen
Hatte ich eben auf die Schnelle nicht gefunden, sweeper. Danke, danke, spart den schon angedachten Weg ins Archiv ;-)
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MrSpock

http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/anwaltswerbung-mit-schockfotos-ein-fall-fuer-den-bgh-a-931732.html

Frei nach Thoma:

ZitatDer königliche Landgerichtsrat Alois Eschenberger war ein guter Jurist und auch sonst von mäßigem Verstande."
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.