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Esoterik in der "linken Szene"

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Begonnen von Robur, 27. April 2012, 05:14:12

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Antitainment

ZitatAber wir wollen ja keine politische Diskussion hier führen (Auf Wunsch gerne - aber dann in einem anderen Thread. Da kann ich dir dann auch zu einem politischen/gesellschaftlichen Durchblick verhelfen - völlig selbstlos ... :-)).

Fände ich superspannend, solange der ironisch angedeutete Durchblick nichts mit den üblichen höhergestellten Ich-erklär-euch-jetzt-mal-die-Welt-Moralisten zu tun hat.
Genug OT und back to topic.
Zahlen, Statistiken ... das ist alles total Sarrazin! Ihr müsst richtig fühlen! FÜHLEN! Darum geht es.

Robur

Zitat von: Antitainment am 27. April 2012, 20:17:51

Fände ich superspannend, solange der ironisch angedeutete Durchblick nichts mit den üblichen höhergestellten Ich-erklär-euch-jetzt-mal-die-Welt-Moralisten zu tun hat.
Genug OT und back to topic.

Nö, das bezieht sich nur auf Bloedmanns Zubilligung, dass ich ja bez. der Esoterik "schon einen guten Durchblick [habe]" und dem, was diese Aussage ansonsten impliziert ...  :-)

Ridcully

Infokrieger verstehen sich nicht als Esoteriker, sonders als knallhart rationale Durchblicker. Die sind natürlich politisch. Die Esoterik im engeren Sinne hat natürlich politische Implikationen, die werden aber nicht offensiv als solche verkauft sondern halt als leider unvermeidbare Fakten präsentiert. Und was eh so ist wie es ist und nicht zu ändern ist, verlangt nicht nach einer politischen Stellungnahme. So gesehen ist das Karmagesetz genauso politisch wie die Schwerkraft. Mir geht es um diese Binnensicht, die ist bei den Esos zunächst unpolitisch. Indem in der unesoterischen Realität politisch zu regelnde Fragen zu einem Ergebnis esoterischer Gesetzmäßigkeiten erklärt wird, ziehen sie sich doch aus dem politischen Raum zurück. Aber natürlich nehmen sie tatsächlich auch so Stellung, und zwar in apologetischer Weise. Jetzt hab ich dreimal dasselbe geschrieben, ich hoffe ich habe mich verständlich gemacht.  :laugh:


Bloedmann

Zitat von: Robur am 27. April 2012, 20:08:24
*lautunddeutlichräusper!!*  Flausen, das gibt sich ... So so!! Nun, ich bin keine 20 mehr - zum Teil "leider"... Nächste Woche werdens 52 Jahre... und meine politisch/gesellschaftliche Einstellung ist das Produkt vieler ERfahrun gen und einiger eigener Geistesarbeit. Wenn ich mal provozieren darf: anständige, ehrliche Menschen mit einer gewissen Intelligenz (die ich nicht überbewerten möchte: schließlich ist zum BEispiel bei "Mensa in Deutschland e. V." die A****-lochdichte mindestens genauso groß, wie im Rest der Gesellschaft...) können eigentlich nicht anders als anarchistisch zu sein. Das einem auch klar ist, dass man in den nächsten Generationen keine allgemeine funktionierende anarchistische Gesellschaft wird schaffen können, ist wieder was anderes ... Was auch nicht heisst, dass man nicht darauf hin arbeiten kann. Aber wir wollen ja keine politische Diskussion hier führen (Auf Wunsch gerne - aber dann in einem anderen Thread. Da kann ich dir dann auch zu einem politischen/gesellschaftlichen Durchblick verhelfen - völlig selbstlos ... :-)).

Uuup's, das hätte ich jetzt echt nicht gedacht. Wollte wirklich jugendlichen Sturm und Drang "Egal wofür - ich bin dagegen!" implizieren. Du wirst mir hoffentlich zugestehen, daß der gemeine Anarchist i.d.R. die 30 noch nicht überschritten hat.

Deine Erfahrungen täten mich angesichts Deiner sicher ganz interessanten Lebensgeschichte interessieren. Die bewußte Provokation arnarcho=klug haut mich jetzt nicht um. Da bin ich lieber doof, habe aber ein Dach überm Kopf und im Winter warm. :P

Du kannst gern einen diesbezüglichen Fred aufmachen, wo Du die unstrittigen Argumente für ein Leben in Anarchie derart überzeugend darlegst, daß wir morgen früh unsere Passat-Kombis direkt gegen den ersten Baum lenken und danach dem Arbeitgeber auf den Tisch ***.

Bin sicher Du wirst hier den einen oder anderen geneigten Diskutanten finden - mein Bedarf an politischer Grundsatzdiskussion ist in diesem Forum fürs erste vollkommen gedeckt. ::)

Schlage vor wir bleiben beim gemeinsamen Nenner, Esoterik nur für mit ohne Hirn und verstehen uns gut. :grins2:
Es gibt so viele Dinge im Leben, die wichtiger sind als Geld... aber sie kosten so viel! Groucho Marx

Robur

Zitat von: Bloedmann am 27. April 2012, 21:51:04
Du wirst mir hoffentlich zugestehen, daß der gemeine Anarchist i.d.R. die 30 noch nicht überschritten hat.

in der ältesten anarchistischen Kommune in D liegt das Durschschnittsalter (zumindest vor 3 Jahren) bei gut 40 ....

Zitat
Die bewußte Provokation arnarcho=klug haut mich jetzt nicht um.

ich hab da ausser "Klug" noch 2 andere Bedingungen gemacht .... :-)

Ansonsten ist es ok, wenn wir beim Eso-Scheiss bleiben ....

de Bunker

Zitat von: Bloedmann am 27. April 2012, 21:51:04
Uuup's, das hätte ich jetzt echt nicht gedacht. Wollte wirklich jugendlichen Sturm und Drang "Egal wofür - ich bin dagegen!" implizieren. Du wirst mir hoffentlich zugestehen, daß der gemeine Anarchist i.d.R. die 30 noch nicht überschritten hat.

Ich bin beeindruckt, wie umfassenddu dich in der anarchistischen Szene auskennst und wie tiefschürfend du dich mitzuteilen verstehst. Nicht zuletzt auch von deinem uralten Wissen, was Anarchismus sein sollte. Respekt.

Ich verkneife mir auch Bemerkungen, die mit deinem Nick zusammenhängen.


Bloedmann

Zitat von: de Bunker am 27. April 2012, 22:09:58
Ich bin beeindruckt, wie umfassenddu dich in der anarchistischen Szene auskennst und wie tiefschürfend du dich mitzuteilen verstehst. Nicht zuletzt auch von deinem uralten Wissen, was Anarchismus sein sollte. Respekt.

Heee ganz ruhig brauner. Ich wollte lediglich meinen offensichtlichen Irrtum artikulieren. Nicht mich als Anarchie-Experte aufspielen oder eine weitere unendliche Diskussion befeuern. Das mit dem Passat und dem auf dem Tisch scheißen war ein Spaß, de Bunker ein SPASS/Witz/flappsige Bemerkung wie auch immer. Auf jeden Fall nicht TODernst gemeint.

Zitat von: Robur am 27. April 2012, 21:59:31
in der ältesten anarchistischen Kommune in D liegt das Durschschnittsalter (zumindest vor 3 Jahren) bei gut 40 ....

Ok, also werden nicht nur die Spießer älter. ;)

Zitat
Die bewußte Provokation arnarcho=klug haut mich jetzt nicht um.
Zitat
ich hab da ausser "Klug" noch 2 andere Bedingungen gemacht .... :-)

Aber auch die Aussage getroffen:
Zitatkönnen eigentlich nicht anders als anarchistisch zu sein.

Daran habe ich mich ein wenig gestoßen.


Zitat von: Robur am 27. April 2012, 21:59:31
Ansonsten ist es ok, wenn wir beim Eso-Scheiss bleiben ....

Jenau!

Zitat von: de Bunker am 27. April 2012, 22:09:58
Ich verkneife mir auch Bemerkungen, die mit deinem Nick zusammenhängen.

Du kannst mir auch Tiernamen geben, lass mich bitter vorher nur ganz frei den Dalai Lama zitieren: "Du mußt ruhiger werden!". :P :P :P
Es gibt so viele Dinge im Leben, die wichtiger sind als Geld... aber sie kosten so viel! Groucho Marx

de Bunker

Zitat von: Bloedmann am 27. April 2012, 22:51:08
Heee ganz ruhig brauner.

Von oben herab brauchst du mir nun nicht kommen. Und von schräg anlabern ist auch nicht.

ZitatIch wollte lediglich meinen offensichtlichen Irrtum artikulieren. Nicht mich als Anarchie-Experte aufspielen oder eine weitere unendliche Diskussion befeuern. Das mit dem Passat und dem auf dem Tisch scheißen war ein Spaß, de Bunker ein SPASS/Witz/flappsige Bemerkung wie auch immer. Auf jeden Fall nicht TODernst gemeint.

Vielleicht solltest du dich mal mit den zur Verfügung stehenden Smilies befassen und deine Intentionen ua damit etwas deutlicher werden lassen. Ansonsten waren deine -äh: humoristischen Bemerkungen vom Nivea her im fortgeschrittenen Limbo-Bereich, so daß es dich nicht allzusehr verwundern sollte, wenn du damit bestenfalls müdes Armrunzeln auslöst. Das hätten Smilies auch nicht mehr geliftet bekommen.

Zitat
Zitat von: de Bunker am 27. April 2012, 22:09:58
Ich verkneife mir auch Bemerkungen, die mit deinem Nick zusammenhängen.
Du kannst mir auch Tiernamen geben

Garantiert nicht - ich bin sehr um Tierschutz bemüht. Und Begriffe wie "Gesäßvioline" entbehren doch auch nicht eines ausgeprägten Charmes.



Bloedmann

Lieber de Bunker mir ist nicht ganz klar, warum Du so miserabel drauf bist und hier meiner Meinung nach, unötigerweise weiter schlechtes Karma auskübelst aber Du wirst schon Deine Gründe haben. :umarm: :ironie: :knuddeln: :grins: :aetsch:

Mir fällt dazu nur was klassisches ein: http://www.youtube.com/watch?v=m8_RD8MqrsY :P :taetschel: :unschuldig:


:post:

Es gibt so viele Dinge im Leben, die wichtiger sind als Geld... aber sie kosten so viel! Groucho Marx

Chris224

Ich dacht ihr wolltet euch wegen Anarchie kloppen, oder net?

Auf jeden Fall machen die bunt durchgemischten Smilys ja schon mal einen
Anarchischen Eindruck, oder ist da irgendeine höhere Ordnung dahinter? ;D ;D ;D

Und W.A. M. hat das echt geschrieben? War mir unbekannt, traue ich dem jedoch wirklich zu.

PaulPanter

Peace


oder Anarcho Peace?


Das ist hier die Frage.  :laugh:


Chris224

Hmmmm, Schwierige Frage,

aber ohne jetzt gleich als Mitglied bestimmter linker gruppen eingeordnet zu werden (was ich nicht bin),
kommt das nicht auf die Situation an, in der man sich befindet?

anarchie lehnt doch jede "aufgezwungene" Ordnung ab, trotzdem bist du Teil des gesamten "Geordneten" Systems.
Das heißt, wie Dr. Ici Wenn mir schon des öfteren klargemacht hat, ich darf anderen Meinung sein, muss aber respektieren, das ich von dem System, in dem ich mich befinde, profitiere, d.h. meine Anarchie nur leben kann, weil ich von dem System, welches ich verachte, protegiert werde.

Und da liegt doch der ganze Widerspruch in der Anarchie, oder nicht?
Damit hat sich dann die Frage nach dem "Anarcho Peace" eigentlich erledigt, bleibt nur die Erkenntniss, dass man einer Utopie hinterherläuft.

Robur

Jetzt sind wir an dem Punkt, an dem man in fast jedem Gespräch landet: kaum einer kann mit dem Begriff "Anarchie" wirklich etwas anfangen, fast keiner kennt eine richtige Definition...  Daraus kann mensch heute eigentlich niemanden einen Vorwurf machen - "Anarchie" wird und wurde schon lange Zeit heftig in Medien und allgemein im öffentlichen Raum diffamiert. Der Begriff wird als Synonym für Chaos, Gewalt, etc. verwendet - das ist aber nicht Anarchie, sondern Anomie!

WEnn wir hier wirklich eine gute und ergebnisoffene Diskussion führen wollen und uns nicht nur gegenseitig Vorurteile niederschreiben wollen, dann würde ich sehr empfehlen, sich mal mit der Bedeutung von Anarchie und seiner Implikationen und Abgrenzungen zu beschäftigen. Wem es interessiert sei hier eine Buchempfehlung ausgesprochen: Anarchie von Horst Stowasser, einem leider vor gut 2 Jahren verstorbenen "Salonanarchisten". DAs Buch war übrigens beim Erscheinen Sachbuch des Monats (jeden Monat ausgewählt von Süddeutschen Zeitung, dem Norddeutschen Rundfunk, Buchjournal, Börsenblatt und Telepolis). Es bietet eine gute Einführung. Nicht, dass ihr nach dem Lesen alle überzeugte Anarchisten wäret - aber dann hätte mensch ne vernünftige Gesprächsbasis. So macht es jedenfalls keine großen Sinn - unsere Voraussetzungen sind einfach viel zu unterschiedlich und wir reden eigentlich ständig aneinander vorbei.

Dr. Ici Wenn

Dank eines anderen Foristen hab ich mich beieits etwas damit befasst, und Robur hat natürlich recht, der erste Kurzschluss ist, da gleich mal an RAF und Terror zu denken, womit dann jede Diskussionsgrundlage hinfällig ist.

Selber werd ich wohl nie zum Anarchisten, dazu glaub ich zuwenig an die Vernunft des Menschen. Trotzdem kann es spannend sein, sich mit solchen Systemen zu befassen, man kann Anregungen daraus beziehen, bestimmte Dige doch mal zu überdenken.

Chris224

Moin Robur,

Ich versuch mal zu erklären.
Die Aussage ist natürlich verkürzt, das gebe ich zu. Bis vor kurzem hätte ich sie in der Deutlichkeit auch nicht von mir gegeben, fürchte ich muss mich jetzt outen, aber wenn`s der Wahrheitsfindung dient, meinetwegen..

Wir haben versucht, auf jede nur Erdenkliche Art "Anarchie" zu leben. Ausschlaggebend war das erste Experiment, in früher jugend, auf einem alten Hof, abseites der Zivilisation, ohne Strom, ohne Geld, ohne sonstige Annehmlichkeiten, alles selbst gemacht, Kerzen gegossen, irgendwann Strom gemacht aus`m Bach, und ganz ehrlich, es hat Spass gemacht ohne Ende, für 1,2 Jahre, je mehr Strukturen man aufgebaut hat, desto größer wurde der Streit wer sie wann und wie nutzen darf, letztlich ging das ganze dann daran zugrunde, dass einige sehr viel Zeit, Arbeit, Hirnschmalz investierten, andere quasi Lebenslangen Urlaub machen wollten. Trotzdem, sehr schöne Zeit.

Anschließend mehrere andere Experimente, innerhalb der Gesellschaft, der Grund des Scheiterns war immer "Menscher Egoismus", Unvernunft, fehlende Bereitschaft, zu gunsten aller "freiwillig" auf eingene Vorteile zu verzichten, sich zu engagieren, für mich eine Klassische Utopie.

Zur Raf und dem Bewaffneten Kampf: Eine Zeitlang habe ich die gut verstehen können, gerade nach dem Tod von Ohnesorg, habe Bücher dazu gelesen und mich mit den "idealen" beschäftigt, es waren aber nur Ideale, nichts woraus man einen Anspruch für eine ganze Gesellschaft mit so vielen Unterschiedlichen Menschen ableiten könnte. Den weiteren Werdegang fand ich dann nicht mehr so prikelnd, das ging meines erachtens schon in Richtung "totaler Krieg", die Ideale wurden den Realitäten angepasst, nur um eine Rechtfertigung für die Taten zu haben, hat mich schrecklich fertig gemacht, damals. Allerdingens, von Staatlicher Seite hatte man ähnlich verfahren.

Da gibts ein Höhrbuch, von Peter Ochs, allerdings stark einseitig aus der Sicht der Terroristen, Fragen zur Rolle vom Verfassungsschutz (dessen Methoden ich auch net mag, aber aus anderen Gründen), und von Stefan Aust Der Baader Meinhof Komplex, sowohl geschrieben als auch zum hören.
Horst Stowasser hört sich gut an, besonders die Rezensionen, muss ich haben, evtl. bei scribid online lesen:
http://www.scribd.com/doc/36471418/Stowasser-Horst-Freiheit-Pur

Ergebnisoffene Diskussion, sehr gerne, bestimmt sehr spannend, vor allem aus der Sichtweise Esotherischer Praktiken hab ich das ganz bestimmt noch niemals betrachtet.

Sollte nicht abwertend sein, mein Statement, nur deutlich machen, das ich selbst da so einige Probleme mit Verständnis und Argumentation habe.

ZitatSelber werd ich wohl nie zum Anarchisten, dazu glaub ich zuwenig an die Vernunft des Menschen. Trotzdem kann es spannend sein, sich mit solchen Systemen zu befassen, man kann Anregungen daraus beziehen, bestimmte Dige doch mal zu überdenken.

Read more: http://forum.psiram.com/index.php?topic=8616.0#ixzz1tR4grKkD

Muss ich zustimmen, nicht alles war Scheiße, einige Dinge haben trotz Schmuh sehr gut funktioniert, teile des Anarchismus auf die Gesamtgesellschaft zu übertragen, anstatt jedesmal Sünde Sünde Sünde zu rufen, könnte durchaus Sinn machen.