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ASTROLOGIE - intelligent betrachtet.

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Begonnen von Sushanta, 22. Februar 2012, 18:03:01

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nevercrywoman

@Chris:

nicht jeder, der irgend etwas mal antestet, geht der Sache gleich auf den Leim, würde ich meinen. Ganz im Gegenteil, wer wirklich testet und, wie du, dann feststellt, dass es doch nicht wirklich was bringt, ist letztendlich nicht auf den Leim gegangen

Ich bin zB nie sauer geworden, wenn ich festgestellt habe, dass mir was einfach so gar nix gebracht hat, warum auch. Ich hab halt einfach damit aufgehört.

Allerdings ist meine Ausgangsposition sicher eine andere als deine. Bei mir war es einfach Neugierde, ich hatte ja keine gesundheitlichen Probleme und deshalb nach Hilfe gesucht.

Chris224

Bei mir kommt halt erschwerend hinzu, dass Freunde betroffen waren, dass mit Kindern rumexperimentiert wurde, dass sich später einige Leut umgebracht haben, ein Teil in der Psyschatrie gelandet ist und alles das was aus solchen Sachen resultieren kann.

Auf den Leim gegangen, das seh ich anders. Ich war zwar skeptisch, wäre letztlich schon bereit gewesen, meine Weltanschauung über Bord zu werfen, wenn es mich denn überzeugt hätte.

Das auf den Leim gehen findet halt auf verschiedene Arten statt, die eine im Kopf, langsam und schleichend, die andere in der (Schein)-Realität, wenn man das dann tatsächlich umsetzt.

Ich glaube sogar, dass ein großteil der Leute, die von solchen irrationalen Einstellungen eingenommen sind, von sich selbst behaupten würden, sie seien eben genau niemandem auf den Leim gegangen und sich der Gefahr garnet wirklich bewusst sind.
Das ist so ähnlich wie beim Rassismus oder Antisemitismus, schleichend, untergründig und so.

nevercrywoman

Zitatwäre letztlich schon bereit gewesen, meine Weltanschauung über Bord zu werfen, wenn es mich denn überzeugt hätte.


Ja, WENN ... hat es aber nicht. Aber du hast natürlich Recht, ich vermute die ganze Anhängerschaft, nicht nur ein Teil, der Eso-Verschwörungs-Heilsprediger nehmen sich durchaus nicht als jemanden wahr, der irgend einer Sache auf den Leim gegangen ist.

Und ich sage ja, bei mir lief das alles doch ganz anders ab. Zu dem in der Psychiatrie landen, das ist für mich eben auch immer die Frage, was Ursache und was Folge ist. Vielleicht ist es teilweise ja auch eine gewisse psychische Unstabilität, die eine Neigung zu abstrusen Heilslehren bedingt? Womit ich jetzt echt niemanden zu nahe treten will. Ich weiss es nicht.

Dr. Ici Wenn

Der Gag ist ja: Esoterik (im Sinne von Glaubenssystemen und wie sie hier Thema ist) ist wie eine Schuhschachtel, in der man die Welt unterbringen will. Beengt, dunkel und muffig.

Die reale Welt wahrzunehmen ist ein etwas mutigeres Unterfangen, man steht dann staunend vor Unerklärlichem, setzt so Werkzeuge wie Wissenschaft ein, muss sich immer klar sein, dem letzten Grund nie auf die Schliche zu kommen. Es ist der anstrengendere Weg.

Aber der lohnt sich. Man muss nicht in einem Schuhkarton hocken, sondern kann eine duftende Blume anschauen und sich über sie wundern, versuchen, etwas über sie zu erfahren und sich sogar mit ihr eins fühlen im Sinne des faszinierenden Phänomen des Lebens. Wozu diese ganzen morschen Hilfskonstrutionen der Deuter des Undeutbaren? Man sollte soviel Eier in der Hose haben, sich einzugestehen, dass man mit Unwissen leben muss, dann muss man sich nicht in einer beengten Pseudowelt verkriechen, die einem die Erlösung von diesem Problem vorgaukelt.

nevercrywoman

Ici,

klasse ausgedrückt, schade dass es hier keinen Like-Button gibt wie bei Facebook

Zitat"Imagining living in a universe without purpose may prepare us to better face reality head on. I cannot see that this is such a bad thing. Living in a strange and remarkable universe that is the way it is, independent of our desires and hopes, is far more satisfying for me than living in a fairy-tale universe invented to justify our existence." Lawrence M. Krauss

Dr. Ici Wenn

Zitat von: nevercrywoman am 09. Mai 2012, 16:02:33
Vielleicht ist es teilweise ja auch eine gewisse psychische Unstabilität, die eine Neigung zu abstrusen Heilslehren bedingt? Womit ich jetzt echt niemanden zu nahe treten will. Ich weiss es nicht.

Instabilität ist es eher nicht. Es ist womöglich tatsächlich eine genetische Komponente da mit dabei, wie man mit der Realität umgeht. Es haben sich vermutlich verschiedene elvolutionäre "Konzepte" herausgebildet, die jeweils für sich Vor- und Nachteile haben. Es hat was mit Denk- und Handlungsökonomie zu tun. Grundsätzliche Skepsis an allem lähmt schnelle Entscheidungen, vorschnelle Entscheidungen können aber auch genauso schlecht sein. All dies muss man wieder in einem sozialen Kontext sehen, beide Methoden ergänzen sich in der Gruppe.

nevercrywoman

Ici,

hm ja, womit wir bei der Diskussion Pessimismus vs. Optimismus wären. Und dabei, dass es wohl tatsächlich zumindest teilweise genetisch bedingt ist, welche Strategie wir bevorzugen.

Ich muss mir wirklich angewöhnen, mir interessante Links abzuspeichern. Ich habe letztens von Untersuchungen an einer Uni gelesen, ich glaube es war in Kanada. Man wollte den Effekt von positiven Denken nachweisen. Dabei hat man festgestellt, dass Studenten, die vor Prüfungen sich gezielt im Positivdenken geübt haben, durchweg schlechter abgeschnitten haben als die Kontrollgruppe. Und ich erinnere mich an eine ähnliche Studie, nach der Menschen mit eher pessimistischer Grundeinstellung tatsächlich die bessere Siltuationseinschätzung und Einschätzung der weiteren Entwicklung aufwiesen im Vergleich zu Menschen mit positiver Grundeinstellung. Fand ich hoch interessant, naja, vermutlich auch deshalb, weil es sich mit meinen eigenen Erfahrungen deckt.

Im Gegenzug dazu sind natürlich Pessimisten weniger risikofreudig.

Leider leben wir zur Zeit in der zunehmend nur noch das Positivdenken einseitig hochgejubelt wird. Wäre mal interessant, zum Beispiel die Weltwirtschaftskrise und Bankenkrise unter diesem Aspekt zu betrachten. Ich vermute mal, dass der größte Teil der entscheidungstragenden "Eliten" in der Wirtschaft heute, v.a. in den USA, mittlerweile aber auch bei uns, ständig entsprechende Fortbildungen hat, wo das positive Denken als Weg zu Erfolg, Macht und Einfluss gepredigt wird. Das ist jetzt knapp und schlecht formuliert, vielleicht verstehste aber trotzdem was ich meine.

Chris224

@nevercrywoman:

Ich behaupte ja nicht mal, dass meine Situation und meine Erklärungen für alle zutrefend sind, es gibt sicherlich tausend andere Gründe.

Ich würd gerne mal ein kleines Spiel mit dir spielen, ist nur eine Frage die ich stellen möchte, brauch aber ne Antwort von Dir.

Vielleicht wird s dann deutlicher, was ich meine, spielst du mit?

Antitainment

Zahlen, Statistiken ... das ist alles total Sarrazin! Ihr müsst richtig fühlen! FÜHLEN! Darum geht es.

Chris224

@author=Dr. Ici Wenn:
Zitat"....Man sollte soviel Eier in der Hose haben, sich einzugestehen, dass man mit Unwissen leben muss, dann muss man sich nicht in einer beengten Pseudowelt verkriechen, die einem die Erlösung von diesem Problem vorgaukelt...."
Read more: http://forum.psiram.com/index.php?topic=8134.new#new#ixzz1uOCbBJpD

Geiler Spruch, darf ich mir den sichern um bei Gelegenheit zu Zitieren?

Dr. Ici Wenn

Zitat von: nevercrywoman am 09. Mai 2012, 16:47:04
hm ja, womit wir bei der Diskussion Pessimismus vs. Optimismus wären. Und dabei, dass es wohl tatsächlich zumindest teilweise genetisch bedingt ist, welche Strategie wir bevorzugen.

Es sind zumindest zwei Konzepte, ob jetzt genetisch oder nicht, sie sind offensichtlich da. Und sie ergänzen sich.

Zitat
Ich muss mir wirklich angewöhnen, mir interessante Links abzuspeichern.

Keine ganz schlechte Idee.

Zitat
Ich habe letztens von Untersuchungen an einer Uni gelesen, ich glaube es war in Kanada. Man wollte den Effekt von positiven Denken nachweisen. Dabei hat man festgestellt, dass Studenten, die vor Prüfungen sich gezielt im Positivdenken geübt haben, durchweg schlechter abgeschnitten haben als die Kontrollgruppe. Und ich erinnere mich an eine ähnliche Studie, nach der Menschen mit eher pessimistischer Grundeinstellung tatsächlich die bessere Siltuationseinschätzung und Einschätzung der weiteren Entwicklung aufwiesen im Vergleich zu Menschen mit positiver Grundeinstellung. Fand ich hoch interessant, naja, vermutlich auch deshalb, weil es sich mit meinen eigenen Erfahrungen deckt.

Gutes Buch dazu:
http://www.amazon.de/Positives-Denken-macht-krank-Erfolgsversprechen/dp/382183904X

Ansonsten spielt der Dunning-Kruger-Effekt da ganz groß mit rein.

http://de.wikipedia.org/wiki/Dunning-Kruger-Effekt

Zitat
Im Gegenzug dazu sind natürlich Pessimisten weniger risikofreudig.

Oder erst recht :)

Zitat
Leider leben wir zur Zeit in der zunehmend nur noch das Positivdenken einseitig hochgejubelt wird. Wäre mal interessant, zum Beispiel die Weltwirtschaftskrise und Bankenkrise unter diesem Aspekt zu betrachten. Ich vermute mal, dass der größte Teil der entscheidungstragenden "Eliten" in der Wirtschaft heute, v.a. in den USA, mittlerweile aber auch bei uns, ständig entsprechende Fortbildungen hat, wo das positive Denken als Weg zu Erfolg, Macht und Einfluss gepredigt wird. Das ist jetzt knapp und schlecht formuliert, vielleicht verstehste aber trotzdem was ich meine.

ja. Ist aber Quatsch, siehe oben. Positiv denken, in der Art, wie es da verkauft wird, ist Kindergarten, Schuhschchtel und Esoterik.

Dr. Ici Wenn

Zitat von: Chris224 am 09. Mai 2012, 17:09:58
Geiler Spruch, darf ich mir den sichern um bei Gelegenheit zu Zitieren?

Klar  :grins2:

RolfG

Das sollte man wohl auch ruhig öfters  ;)

Antitainment

Tante Edith und das Zeitlimit...
Selbiges wie bereits oben, nur mit bewegten Bildern und gekürzt:
RSA Animate - Smile or die
http://www.youtube.com/watch?v=u5um8QWWRvo&list=PL39BF9545D740ECFF&index=10&feature=plpp_video
Zahlen, Statistiken ... das ist alles total Sarrazin! Ihr müsst richtig fühlen! FÜHLEN! Darum geht es.

Chris224

@RolfG:
:D
Mist, du hast den ja schon, dann kann ich mir die weitere Frage nach dem Einbau im Profil dann ja leider schenken, denk aber dass ich schon was anderes Interessanes finde.
:D