Neuigkeiten:

Wiki * German blog * Problems? Please contact info at psiram dot com

Main Menu

Transhumanismus

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von Scharlui, 25. Dezember 2011, 21:46:41

« vorheriges - nächstes »

Conina

Cyberpunk ist ein schönes Thema, aber warum muss man das so bierenst nehmen und warum muss man das unbedingt mit Tierrechten vermischen?
Extrem skurril das Ganze.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Belbo zwei

Zitat von: Adriano_Mannino am 19. Januar 2012, 16:38:43

Aber sag, ist es dir nicht peinlich, dass du nicht in der Lage bist, ein einziges rationales Gegenargument zu formulieren, und dich damit begnügst, depperte Dinge zu wiederholen wie "da wird mir anders" oder "da hätte ich gerne eine bessere Ethik"? Tja, wenn man die Ethik zu verbessern versucht, kommt man eben um eine Zurückweisung der unnötigen Tierausbeutung- und -abschlachtung und des enormen Leids, das dabei zwangsläufig entsteht, nicht herum.

Auch darum ist es völlig lächerlich, dass es auf EsoWatch einen Artikel über den Veganismus gibt.

Es gibt kein rationales Gegenargument, weil es auch kein rationales Argument gibt, diese vermeindliche Gleichheit von Mensch und Tier ist ein reines Postulat an das Du glauben möchtest, und mit meiner Meinung nach, meschenverachtenden Gleichsetzungen von Schweinen, Negern und Behinderten rechtfertigst (...die idiotische Tochter- Mutternummer sollte gerade Dir als angehenden Philosophen selber peinlich sein, vorallem wenn Du sie selber an einer von Dir selber willkürlich erfundenen Bewusstseinschwelle endet(erinnert entfernt an Achilles und die Schildkröte)).
Ich glaube dass aus  Natur und Evolution ein System im Verhalten unter den Spezies existiert, dass sowohl, die Domestizierung als auch die Tötung von Tieren rechtfertigt. Wir können uns da also beide auf "Glaubensfreiheit" berufen. Tiere möglichst pfleglich zu behandeln versteht sich für mich allein aus dem von Dir angesprochenen Empathiegedanken. Der Welthunger ist in diesem Zusammenhang ein politisches und kein tierrechtliches Problem.
Und eben weil es sich beim Veganismus um ein Glaubenssystem handelt und das oft mit irrationalen Thesen in sektiererischer Art und Weise verteidigt wird gehört es ins Wiki, und Singer als einer derer auf den sich immer bezogen wird mit dazu. Das ändert übrigens nichts daran dass ich die philosophische Leistung von Singer durchaus zu schätzen weiss, ich Teile nur nicht alle Seine Ansätze und Schlussfolgerungen.

PaulPanter

ZitatIhr macht euch selbst lächerlich. Wer den anderen als "akademischen Schlaumeier" betiteln muss, ist offensichtlich argumentativ unterlegen.

Viel Text von euch zwei und null sinnvoller Inhalt dabei.
Du erklärst mal eben wie die Welt zu funktionieren hat und keiner will dich verstehen.
Wenn ich dann lese "Die überwiegende Mehrheit der akademischen TierethikerInnen ist der Meinung, dass unser Umgang mit den Tieren unhaltbar ist und dass es Richtung vegan gehen muss.", echt da kann ich mir das Lachen nicht mehr verkneifen.
Profifußballer sind der Meinung, dass die überwiegende Mehrheit der Fußbälle, rund sind. Das ist sonne verdrehte Logik.


Zitat(Und wie schon mehrmals gesagt, nicht nur das Töten verursacht Leid.)

Der Fisch, das Schwein und das Huhn, die waren alle vorher super glücklich und zufrieden.

Komm Butter bei de Fische. Oh sorry, Sojasprossen bei de Gurke.
Ich habe dich konkret was gefragt.

Wie lange leidet ein Schwein, dass ich mit einem Gewehr in den Kopf schieße, oder das Huhn, das ich mit der Axt den Kopf abhacke, oder der Fisch, dem ich mit den Knüppel eins auf dem Schädel gebe?

PlemPlem

Dieser ganze Transhumanismus ist doch nichts anderes als wieder aufgewärmte New-Age-Kacke. Nichts als Beschäftigungstherapie für dekadente, überfütterte, minderleistende Wohlstandsmaden.


Belbo zwei

Zitat von: PlemPlem am 19. Januar 2012, 19:18:45
Dieser ganze Transhumanismus ist doch nichts anderes als wieder aufgewärmte New-Age-Kacke. Nichts als Beschäftigungstherapie für dekadente, überfütterte, minderleistende Wohlstandsmaden.



Sicher dass es keine tripperkranken, verhurten Drecksjuden sind, oder pädophile, verlauste Scheissnigger? *grübel*

PaulPanter

Zitat von: PlemPlem am 19. Januar 2012, 19:18:45
Dieser ganze Transhumanismus ist doch nichts anderes als wieder aufgewärmte New-Age-Kacke. Nichts als Beschäftigungstherapie für dekadente, überfütterte, minderleistende Wohlstandsmaden.


Oh, das war kurz und präzise.

Adriano_Mannino

Belbo, exakt so haben die Rassisten damals die Sklaverei verteidigt: Es gebe keine objektive Gleichheit zwischen Weissen und Schwarzen, sie seien minderwertig.

Die objektive Gleichheit von Weissen, Schwarzen, Kindern, Erwachsenen, Behinderten und "Gesunden", menschlichen und nicht-menschlichen Tieren findet sich aber in der geteilten Empfindungs- und Leidensfähigkeit, die evolutionär sehr alt ist. Sie ist eine objektive, naturwissenschaftliche Tatsache. Es ist ethisch ziemlich trivial, dass es nicht legitim ist, empfindungsfähigen Wesen unnötig Gewalt anzutun.

Selbst wenn du dich nicht auf Gleichheits- und (Anti-)Speziesismus-Diskussionen einlassen willst, bleibt das simple Tierquälerei-Argument: Unnötige Gewalt gegenüber Tieren ist Tierquälerei. Eine "Nutztier"-Haltung kommt nicht ohne massive Gewalt aus. Und sie ist unnötig, denn wir können uns gesund und gut tierproduktfrei ernähren.

Das ist ein rationales und stichhaltiges Argument gegen die "Nutztier"-Haltung. Hinzu kommt noch ihre krasse Umweltbelastung und die negativen sozialpolitischen Folgen. Ja, der Welthunger ist ein politisches Problem, aber er wird massgeblich verschärft durch die Tatsache, dass wir die pflanzlichen Proteine nicht direkt essen, sondern durch die Tiere schleusen und damit fast zu 90% vernichten. Wie gesagt: Dass eine globale Veganisierung wichtig ist, um das Hungerproblem heute und in Zukunft zu lösen (2050 werden wir 9 Milliarden Menschen sein), belegen wissenschaftliche UN-Reports.

QuisCustodiet

Zitat von: Ratiomania am 19. Januar 2012, 18:12:26
Dann bitte mal:

Zum Peter Singer Artikel:

Abgesehen davon, dass Singer und Utilitarismus rein gar nichts mit Esoterik zu tun haben, und somit gar nicht in der Wiki stehen dürften, habe ich folgende Einwände zum Eintrag:

"Allerdings ist Utilitarismus selber problematisch, so sind zum Beispiel Glück oder Leid nicht messbar, mit einer gewissen Anfälligkeit für Fehlschlüsse behaftet, ist unter Umständen ungerecht, und weist eine Zahl an weiteren Widersprüchlichkeiten auf."

Das mit dem "nicht messbar" wurde schon diskutiert. Was mit "Anfälligkeit für Fehlschlüsse" gemeint ist, weiss ich nicht. "Ungerecht" ist er insofern nicht, als jedes einzelne empfindungsfähige Individuum bestmöglichst berücksichtigt wird. Ein rationales Individuum würde hinter Rawls' "Schleier des Nichtwissens" den Utilitarismus wählen -- wie kann er also ungerecht sein? (Und was mit "weitere Widersprüchlichkeiten" gemeint ist, kann ich erahnen, aber wenn es sich beispielsweise auf das "in die Welt setzen von empfindungsfähigen Wesen" bezieht, dann wäre es etwas unfair, den Utilitarismus dahingehend zu kritisieren, weil andere Ethiktheorien dazu nicht einmal klare Aussagen liefern. Ausserdem kommt es da auch stark darauf an, welche Variante von Utilitarismus man vertritt; es gibt nicht "den" Utilitarismus.) Die Quelle zum zitierten Satz funktioniert übrigens nicht, sonst hätte ich es mir angeschaut.

"Es wird z.B. von Behindertenorganisationen befürchtet, es werde einer Mentalität Raum und schließlich rechtliche Legitimation gegeben, die Menschen mit (geistigen) Behinderungen aufgrund einer postulierten verminderten Wahrnehmungsfähigkeit ihrer Interessen ihre Menschenrechte abspricht."
Wer objektiv berichten will kann das so nicht stehen lassen, auch nicht, wenn man es mit "es wird von Behindertenorganisationen befürchtet" einleitet. Singer betont explizit, das die Interessen von Behinderten genauso wichtig sind und berücksichtigt werden sollten, wie die aller anderen.

"Ebenso wären komatöse Menschen, oder Personen, die mangels besserer Einsicht oder Unfreiheit des Willens ihre Interessen nicht artikulieren können (z.B. Drogenabhängige, Psychotiker), zumindest zeitweise ihrer Rechte beraubt."
Das trifft nur auf eine äusserste naive Interpretation von "Interessen" zu, welche Singer so nie vertreten hat.

""Über schwer behinderte Kinder äußerte Singer in einem Interwiev mit dem ,,Spiegel" am 25. November 2001[4]:
"In derartigen Fällen bin ich der Auffassung, dass sie selbst (Anm.: die Kinder) kein derartiges Recht (auf Leben) haben. Aber sie können Eltern haben, denen sie etwas bedeuten, die ihnen Liebe geben und die sich um sie kümmern.""
Hier sollte angefügt werden, dass Singer generell nicht der Meinung ist, dass es intrinsisch(!) falsch wäre, Neugeborene schmerzfrei zu töten. Also auch, wenn sie vollkommen gesund sind. Er begründet dies damit, dass Neugeborene keine zukunftsgerichteten Interessen hätten, und das die Töten somit nicht intrinsisch schlecht sein kann. Er sagt auch, dass wir kein Problem mit Abtreibung haben, und dass es doch komisch wäre, wenn es einen ethisch relevanten Unterschied darstellen würde, ob der Fötus / das Baby jetzt innerhalb oder ausserhalb des Mutterleibes liegen würde. Aus pragmatischen Gründen ist Singer aber für ein "Lebensrecht". Es gilt zu betonen, dass Singer konsequent gegen jegliche Form der Diskriminierung einsteht.

"Singers Moralphilosophie gilt als logisch unsauber und lückenhaft"
Tut sie nicht. Wenn überhaupt, wird ihm vorgeworfen, es sei "zu logisch" und "zu rational".

"es lassen sich geradezu absurde Schlussfolgerungen aus ihr ziehen, wie etwa, dass der moralische Wert eines schlafendes Menschen geringer ist als der desselben Menschen im Wachzustand"
Schon wieder diese Strohmann Auffassung von "Interessen".

"Singers tierethische Ansichten sind spätestens dann völlig unanwendbar, wenn die Rechte zweier Lebewesen miteinander kollidieren, etwa wenn Nagetiere ganze Ernten vernichten und der zu veganem Leben gezwungene Mensch dann dem Verhungern preisgegeben ist."
Genau dann ist sie am besten anwendbar, weil sich der Utilitarismus mehr als jede andere Ethik darauf versteht, Abwägungen durchzuführen. Es sind die deontologischen Ethiken, die in solchen Fällen in die Krise geraten.


Zum Veganismus:
Sehr einseitig dargestellt. Es fehlt, dass man nur aus utilitaristischen Gründen vegan sein kann (wie Singer es begründet). Überhaupt fehlen die überzeugendsten Argumente und Fakten.
Die Risiken von Soja basieren auf wenigen und zweifelhaften Studien, es ist überhaupt nicht erwiesen, dass Soja wirklich schädlich ist(, ausser, dass es die Jod-Aufnahme hemmt, und man deshalb extra auf Jod achten sollte, wenn man viel Soja isst). Beispielsweise wird vermutet, dass der Grund, warum Tofu Konsum mit schlechterer Denkfähigkeit korreliert, der ist, dass der Tofu früher giftige Metalle enthielt (die Studie bezog sich auf Hawaii und der relevante Zeitraum, in dem der Tofukonsum stattfand, war vor über dreissig Jahren; die Resultate konnten nicht repliziert werden und es wird vermutet, dass Aluminium für den Effekt verantwortlich sein könnte). Zu den Isoflavenen auch hier eine Analyse, die positiv ausfiel und die im Eintrag erwähnten Studien widerlegt: http://www.fertstert.org/article/S0015-0282%2810%2900368-7/abstract
Es ist nicht erwiesen, dass Phytoöstrogen in Menschen überhaupt bioaktiv wirkt. Und selbst wenn -- im industriell produzierten Fleisch hat es wahrscheinlich mehr (richtige) Hormone drin.

Veganer haben desweiteren auch eine viel grössere Auswahl an proteinreichen Nahrungsmitteln als nur Soja. Warum nicht dafür Werbung machen?

Vegane Ernährung für Kinder: Hier wird selektiv auf eine Ernährungsorganisation eingegangen. In Wahrheit ist es so, dass sich die meisten, und v.a. die grössten, Ernährungsorganisationen klar dafür aussprechen, dass eine gut geplante vegane Ernährung für alle Lebensabschnitte tauglich ist.

"Andererseits beruhen die Stoff- und Energiekreisläufe in der Natur darauf, dass in den eng verflochtenen Nahrungsnetzen tierische Nahrung aufgenommen wird, und carnivore (fleischfressende) Tiere eine wichtige Rolle im Naturhaushalt bei der Regulation der Herbivoren (Pflanzenfresser) spielen, was wiederum eine Übernutzung der Vegetation (Überweidung) verhindert. Somit wäre der Beweggrund einer "natürlicheren" Lebensweise auf Basis rein pflanzlicher Ernährung nicht plausibel."
Sinnloses "Argument", darauf ist Adriano schon eingegangen.

Im Rest des Beitrags wird einfach auf eine fanatische Minderheit der Veganer Bezug genommen.

Ich habe den Veganismus lange selbst für esoterisch gehalten. Ich finde immer noch, dass eine signifikante Minderheit der Veganer ideologisch verblendet sind. Und ein paar sind auch völlige Spinner. Aber den Veganismus als Ganzes in die Esoterik-Box zu stellen, das wäre völlig ungerechtfertigt. Es gibt zahlreiche gute Argumente für den Veganismus.









QuisCustodiet

Zitat von: PaulPanter am 19. Januar 2012, 19:13:18
Der Fisch, das Schwein und das Huhn, die waren alle vorher super glücklich und zufrieden.

Das redest du dir so ein, was einer Ideologie gleichkommt. Die Realität sieht anders aus. Die überwiegende Mehrheit der Nutztiere kommt aus Massentierhaltung. Jeden Monat wird irgendwo wieder ein Skandal aufgedeckt, und die Industrie ist so intransparent, dass das nur die Spitze des Eisbergs ist. Ausserdem habe ich in früheren Posts hier auch auf Probleme hingewiesen, die bei "bio" und "tierfreundlichen" Haltungsbedingungen genauso bestehen.

Zitat von: PaulPanter am 19. Januar 2012, 19:13:18
Ich habe dich konkret was gefragt.

Wie lange leidet ein Schwein, dass ich mit einem Gewehr in den Kopf schieße, oder das Huhn, das ich mit der Axt den Kopf abhacke, oder der Fisch, dem ich mit den Knüppel eins auf dem Schädel gebe?

Und ich habe geantwortet, dass nicht nur das Schlachten Leid verursacht.
Denk nur schon an den Transport bis zum Schlachthof.

Jedenfalls, die kurze Antwort: Die Tiere leiden sicher mehr, als ich darunter "leide", auf Tierprodukte zu verzichten. (Und ich liebe den Geschmack von Fleisch, ich ass früher haufenweise Döner, Salami, Bratwurst und all das Zeugs.)

Nogro

Zitat von: QuisCustodiet am 19. Januar 2012, 19:43:13
Und ich liebe den Geschmack von Fleisch, ich ass früher haufenweise Döner, Salami, Bratwurst und all das Zeugs.
Leidest Du unter dem Verzicht?
Es genügt nicht, keine Ahnung zu haben. Man muss auch dagegen sein (Hermann Hinsch)

PaulPanter

Zitat von: QuisCustodiet am 19. Januar 2012, 19:43:13
Zitat von: PaulPanter am 19. Januar 2012, 19:13:18
Der Fisch, das Schwein und das Huhn, die waren alle vorher super glücklich und zufrieden.

Das redest du dir so ein, was einer Ideologie gleichkommt. Die Realität sieht anders aus.

Ne, die sind voll real. Ich schlachte sogar selber, wenn ich in meinem Elternhaus bin.. Okay Hühner haben wir nicht mehr.

Zitat
Und ich habe geantwortet, dass nicht nur das Schlachten Leid verursacht.
Denk nur schon an den Transport bis zum Schlachthof.
Es geht mir um den Todeszeitpunkt also wie lange ist das Leid?



QuisCustodiet

Zitat von: Nogro am 19. Januar 2012, 19:46:25
Leidest Du unter dem Verzicht?

Wenn ich auswärts essen muss, kann es manchmal nervig sein. Oder wenn ich sehe, wie andere gerade Rindsfilet essen. Aber ich krieg mittlerweile meine früheren Lieblingsgerichte vegan so hin, dass es mich nicht geschmacklich stört, dass sie keine tierischen Zutaten enthalten. Ich würde nicht sagen, dass ich leide. Ich fühle mich nicht heuchlerisch, das ist etwas Gutes.

Zitat von: PaulPanter am 19. Januar 2012, 20:00:59
Es geht mir um den Todeszeitpunkt also wie lange ist das Leid?

Ich verstehe nicht genau, was du wissen willst. Zählt die Zeit, in der das Tier verängstigt in der Schlacht-Box "zurechtgerückt" werden muss? Der Bolzenschuss selbst erzeugt wohl kein spürbares Leid, wenn(!) er denn sitzt. Da man aber mit einer mindestens 1% Wahrscheinlichkeit rechnen sollte, dass etwas schief geht, kommt aber noch eine signifikante Menge erwartetes Leid hinzu, nämlich ein Hundertstel von "bei lebendigem Leibe verbrüht / aufgeschlitzt zu werden".

PaulPanter

Zitat..., kommt aber noch eine signifikante Menge erwartetes Leid hinzu, nämlich ein Hundertstel von "bei lebendigem Leibe verbrüht / aufgeschlitzt zu werden".
1/100 ist ja Geil. Habt ihr die Schweine befragt, ist das von Gott bestätigt?

Conina

Das kann man ausrechnen?

Dann könnte man doch eigentlich auch bei tierlieb getötetem Blauwal oder so als Eiweißquelle landen.

Und wieso nur beim Essen?

Es gibt doch noch bestimmt andere Arten des Tierleiderzeugens, die viel schlimmer sind.

elektrische Energie, Transporte usw.

Das Rechnen darf nicht am Tellerrand enden. Schaut drüber!!!!
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Adriano_Mannino

Ratiomania, hier noch zu http://www.psiram.com/ge/index.php?title=Tierrechte#Kritik:

<<Die Forderung nach Tierrechten hätte neben den Konsequenzen für die menschliche Ernährung die Folge, dass Tiere in eine Art Rechtsverhältnis eintreten würden. Sie müssten in der Lage sein, moralische Entscheidungen zu treffen, die Rechte anderer zu respektieren oder Rechtskonzepte in irgendeiner Form zu verstehen. Dies wiederum würde neben den Rechten auch Pflichten für das Tier ergeben.>>

Bullshit. Es trifft schlicht nicht zu, dass das Haben von Rechten notwendig das Haben von Pflichten impliziert. Kinder oder geistig Behinderte haben auch keine rechtlichen Pflichten (denn sie sind, wie die nicht-menschlichen Tiere, nicht urteilsfähig), aber sie haben Rechte. Die Empfindungs- und insbesondere die Leidensfähigkeit genügt, um Rechtsträger zu sein, denn ein Wesen kann nichts dafür, wenn es nicht intelligent genug ist, urteilsfähig zu sein und auch Pflichten zu haben. Wenn das zitiert "Argument" stichhaltig wäre, könnte man im Übrigen auch alle bereits bestehenden Gesetze gegen Tierquälerei abschaffen.

<<Da die ethischen Forderungen des Menschen im Umgang mit dem Tier auch umgekehrt ein entsprechendes Verhalten des Tieres zum Menschen und zu anderen Tieren nach sich ziehen, würden sich z.B. Fleischfresser strafbar machen>>

Noch mehr Bullshit. Raubtiere sind, wie gesagt, nicht urteilsfähig und damit auch nicht schuldfähig. Sie können sich ebensowenig strafbar machen wie Kinder, geistig Behinderte oder psychisch Kranke. Zudem töten sie aus einer Notwendigkeit heraus, sie können nicht anders überleben. Wenn Menschen in einer Situation nur überleben könnten, indem sie ein Tier Gewalt antäten, dann wäre das auch legitim.

<<Da die verschiedenen Tierarten sehr unterschiedliche Anforderungen an ihre Umwelt und ihre Ernährung haben, ist die Postulierung allübergreifender Tierrechte zudem für die meisten Spezies nicht artgerecht und würde eine Missachtung der jeweils spezifischen Ansprüche bedeuten.>>

WTF?! Tierrechte haben gerade den Zweck, allgemeine und spezifische Bedürfnisse von Tieren zu schützen. Wenn sie dies nicht tun, dann sind sie per definitionem keine Tierrechte. Insofern ist das zitierte "Argument" schon begrifflich unsinnig.

<<Achtet man das Lebensrecht von Acker- und Vorratsschädlingen, käme es sehr bald zu einer Massenvermehrung dieser Arten und zu umfassenden Ernteausfällen. Da aber auch der Mensch sich vegan ernähren würde, wäre die Nahrung bald sehr knapp und Hungersnöte wären Alltag. Die fehlende Bekämpfung von Krankheitsüberträgern und Hygieneschädlingen würde zudem dafür sorgen, dass sich Krankheiten wieder enorm verbreiten würden>>

Bullshit. Unsere Lebensinteressen und das Leid, das wir hätten, zählen selbstverständlich auch. Es gilt im Falle von Konflikten einfach, fair und nicht-speziesistisch abzuwägen (so wie man auch im Falle von Interesssenskonflikten zwischen Menschen fair abwägen solle). Und wenn wir oder für uns lebensnotwendige Dinge angegriffen werden, dürfen wir uns natürlich auch verteidigen (das gilt ja auch, wenn uns Menschen angreifen). Selbstverständlich sollten wir aber alles daran setzen, die Schäden bzw. das verursachte Leid möglichst gering zu halten.

<<Doch auch ohne die beabsichtigte Tötung von Tieren wie bei der Schädlingsbekämpfung ist ein Töten von Tieren nicht zu verhindern, etwa durch Industrie, Verkehr und Landwirtschaft (z.B. Zerstörung natürlicher Lebensräume durch den Ackerbau).>>

Wie gesagt: Unsere Lebensrechte zählen auch. Je weniger Schäden wir anrichten, desto besser. Das gilt auch für andere Bereiche, z.B. die Ökologie. Es ist kein Argument gegen einen möglichst ökologischen und nachhaltigen Lebensstil, dass Perfektion unmöglich ist. Was den Ackerbau angeht, ist der Veganismus auch die mit Abstand beste Option, denn er benötigt die wenigste Ackerfläche (es gilt etwa: 1kg Fleisch = 10kg pflanzliche Nahrung). Über die Hälfte des "Schweizer" Fleisches basiert z.B. auf brasilianischem Soja, wo dafür riesige Regenwaldflächen gerodet und auch kleinbäuerliche Strukturen zerstört werden. (Zudem hungern auch in Brasilien 40 Millionen Menschen.)

<<Von Tierrechtlern wurde daher der Begriff der Unvermeidbarkeit eingeführt, der allerdings nicht klar definiert ist und von Kritikern der Tierrechtsbewegung deshalb ironisch mit "aus Gründen der Bequemlichkeit nicht zu vermeiden" übersetzt wurde.>>

Das ist billig. Wenn Fleischesser (die für ihren Gaumenspass während ihres Lebens weit über 1000 Tiere leiden und töten lassen) Veganer dafür kritisieren, dass sie hier und da noch weitere Dinge vermeiden könnten, ist das etwa so gerechtfertigt, wie wenn ein Vielflieger einem Radfahrer vorwirft, dass die Herstellung seines Fahrrades schliesslich auch ökologische Kosten verursacht habe. Perfektion ist nicht möglich (und wie gesagt: unsere Lebensrechte zählen natürlich auch!), aber das heisst nicht, dass wir uns nicht bemühen sollten, Schäden so gering wie möglich zu halten. Im Übrigen ist es praktisch auch fast nicht vermeidbar, dass wir mit unserem Konsum Menschenrechtsverletzungen mitverursachen, s. z.B. www.slaveryfootprint.org. (Und wenn's nicht gerade Sklaverei ist, sind die Arbeitsbedingungen - etwa in China - oft schlimm und ausbeuterisch genug.) Aber ist das ein Argument gegen die Menschenrechte? Natürlich nicht. Es ist ein Argument dafür, zu versuchen, diese Missstände bestmöglich zu beheben bzw. Schäden zu minimieren. Exakt dasselbe gilt für die allgemeinen Tierrechte (die Menschenrechte sind davon ein Spezialfall).

<<Einige Tierrechtler und Gruppen stellen zwischen dem heutigen Umgang mit Tieren und dem Holocaust eine Analogie her>>

Das ist kein inhaltliches Argument gegen die Tierrechte mehr und es betrifft auch nur diejenigen, die diesen Vergleich verwenden. Die allermeisten mir bekannten Tierrechtler tun das nicht, denn es gibt einen wesentlichen Unterschied: Die Nazis wollten diskriminierte Gruppen ausrotten. Die speziesistische Gesellschaft hingegen will die diskriminierten nicht-menschlichen Tiere nicht ausrotten, sondern sie will schlicht ihre Leichen verwerten und nimmt dafür ihr Leid in Kauf. Insofern ist der Sklaverei-Vergleich besser. Die nicht-menschlichen Tiere sind ja auch versklavt, sie sind Eigentum. Und die diskriminierten afrikanischen Sklaven wollte man auch nicht ausrotten, sondern man wollte schlicht ihre Gratisarbeit und nahm ihr Leid (und in vielen Fällen auch ihren Tod) in Kauf.

Was also bleibt von der "Kritik" an den Tierrechten rational betrachtet übrig? NICHTS.