Neuigkeiten:

Wiki * German blog * Problems? Please contact info at psiram dot com

Main Menu

Energiekompetenz der Grünen

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von rincewind, 18. März 2011, 19:05:28

« vorheriges - nächstes »

cohen

Und das ist auch alles schon durchgerechnet, wie man komplette Städte mit Altbauten, Mehrfamilienhäusern und Denkmalschutz auf Nullenergiehäuser umbaut?

Das mit dem Radon und den dichten Häusern wurde sicher auch mit eingeplant:
http://www.kerngedanken.de/?p=51

Ein Einfamilienhaus ist immer eine Umweltsünde und Ressourcenverschwendung, egal wie toll die Heizung und Solaranlage sind.

cohen

Und da gehts nur ums Wohnen.
Was haben wir denn davon, wenn wir die Industrie mit hohen Energiepreisen aus Deutschland verjagen?

Tut mir leid, ich bleibe da skeptisch.

Aulak

Sprechen wir in 30 jahren nochmal drüber  :D

cohen

Ja, in dreißig Jahren können wir die Rechnung aufmachen, was es der Umwelt und der Volkswirtschaft gebracht hat.

Vielleicht sind wir dann wenigstens noch in der Top Ten der Industrienationen.

PaulPanter

ZitatRechne doch mal aus, wie viele Windanlagen oder Fläche Solarzellen man bauen müsste, um diese 20% aufzufangen. Geht mit einfachem Dreisatz und zur Grundlage kann man zahlen bei Wikipedia finden (Anzahl Windkraftanlagen, deren Anteil am Gesamtstrom). Und dabei reden wir dann noch nicht mal von Netzspezifischen und Technologiebedingen Problemen, was wir machen sollen, wenn plötzlich mal weitläufig dunkel ist und Flaute und das zu ner Verbrauchshochzeit..

2007 waren laut Bundeswirtschaftsministerium in Deutschland insgesamt 153 Gigawatt Kraftwerksleistung am Netz. In einem "Normalwindjahr" bläst der Wind umgerechnet in "Volllaststunden" 3750 von 8760 Stunden in nutzbarer Stärke. Die damit im Jahresmittel erreichbaren gut 30 GW wären immer noch ein klarer erster Platz in der Rangliste der Energiequellen, deutlich vor Uran und Braunkohle. Dabei sind die Windmühlen auf dem Festland noch gar nicht mitgezählt. Das Tempo bei diesem Ausbau bestimmen allerdings in erster Linie die vier Energieriesen. Sie kontrollieren laut Hohmeyer zusammen 70 Prozent der bisher ausgewiesenen Bauplätze für Offshore-Windräder vor der deutschen Küste.
http://www.heise.de/tr/artikel/Kampf-der-Konzepte-1210221.html?artikelseite=4

Ja ich weiß, das Problem der Speicherung ist nicht wirklich gelöst.

PaulPanter

Zitat von: cohen am 22. März 2011, 08:58:16
Und da gehts nur ums Wohnen.
Was haben wir denn davon, wenn wir die Industrie mit hohen Energiepreisen aus Deutschland verjagen?

Tut mir leid, ich bleibe da skeptisch.
... und die Lohnkosten erstmal.

Hab die Quelle nicht mehr....
Bei 200 Milliarden € Investitionen in Eneuerbare, Stromnetzausbau usw., würde das 3Cent pro kW/h ausmachen. Sind bei mir 60 Euro im Jahr. Die zahl ich gern.

cohen

Zitat von: Aulak am 22. März 2011, 08:36:22
Zitat von: Chili am 22. März 2011, 08:23:26
Ich kann beim besten Willen nicht erkennen,dass man das Abschalten der KKW "nicht bemerken" würde.Man macht sich eher Gedanken,wie man diese ersetzen kann.Durch höhere Einspeisevergütung bei massivem Ausbau der Windenergie.Ich werde mir langsam ein Notstromaggregat zulegen müssen....und einen Lottogewinn

Die Infrastruktur und die Speichertechnologie muss ausgebaut werden. Ich hab einen Arbeitskollegen, der produziert rein rechnerisch den gesamten Strom für seinen Haushalt über seine Dachphotovoltaik selber und speist noch was ein. Und er hat nur ein Reihenhaus. Prinzipiell geht ne Menge mehr, als derzeit umgesetzt ist.


Wie ist es eigentlich bei ökologisch viel sinnvolleren Stadtwohnungen (kurze Arbeitswege, öffentliche Verkehrsmittel, geringerer Flächenverbrauch etc.) in Mehrfamilienhäusern?
Die Dachfläche wächst nicht mit der Anzahl der Wohnungen.

Die Dachvoltaikanlage in der Vorstadt oder auf dem Land ist nichts weiter, als ein grünes Feigenblatt, welches man sogar nur vorfinanzieren muss, da das sinnloserweise extrem subventioniert wird.

cohen

Zitat von: PaulPanter am 22. März 2011, 09:10:38
Zitat von: cohen am 22. März 2011, 08:58:16
Und da gehts nur ums Wohnen.
Was haben wir denn davon, wenn wir die Industrie mit hohen Energiepreisen aus Deutschland verjagen?

Tut mir leid, ich bleibe da skeptisch.
... und die Lohnkosten erstmal.

Hab die Quelle nicht mehr....
Bei 200 Milliarden € Investitionen in Eneuerbare, Stromnetzausbau usw., würde das 3Cent pro kW/h ausmachen. Sind bei mir 60 Euro im Jahr. Die zahl ich gern.


Und arme Schweine, die mit jedem Euro rechnen müssen?

Die alleinerziehende 400-Euro-Jobberin an der Kasse zahlt den gutverdienenden Häuschenbesitzern die Solaranlage auf dem Dach. Ich halte das für extrem unsozial.
Das ist Umverteilung von unten nach oben.

Wer nur eine kleine Stadtwohnung hat, hat eine viel bessere Ökobilanz, als der Pendler mit eigenem Haus, egal wie undicht die Fenster sind.

Aulak

Jedes gesparte Watt ist ein Tropfen, viele tropfen füllen das Fass.
Kleinvieh und so. Ich finde es überheblich, das Feigenblatt zu nennen.
Zudem wird die Energieversorgung zunehmende dezentral aufgebaut. Die vielen kleinen Inseln wachsen langsam zusammen. Große Städte mit schwierigerer Ausgangslage kommen zuletzt, das ist ja klar. Aber für das, was die brauchen, reichen dann auch die Kohle et al noch lange.

Etliche energieintensive industrien haben eigene Kraftwerke, wie die BASF zB. und die versuchen schon aus wirtschaftlichen Gründen ohne teures Öl auszukommen. KKWs haben die aber auch nicht. zuzdem setzen die vermehrt auf Energiesparmassnahmen.

PV in Fassade geht auch
http://www.google.de/search?q=photovoltaik+Fassade&hl=de&client=firefox-a&hs=Bwx&rls=org.mozilla:de:official&prmd=ivns&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=ol-ITYrLGdGRswa085y4DA&ved=0CDEQsAQ

Die Stadt Kaiserslautern ist auf dem Weg zur Zero-Emission-Stadt. Zero-Emission-Dörfer gibts schon etliche. Gehen tut viel mehr als der Bürger so erfährt. Es interessiert die große Medienwelt einfach nicht.

Chili

Zitat von: cohen am 22. März 2011, 09:37:58
Und arme Schweine, die mit jedem Euro rechnen müssen?

Die alleinerziehende 400-Euro-Jobberin an der Kasse zahlt den gutverdienenden Häuschenbesitzern die Solaranlage auf dem Dach. Ich halte das für extrem unsozial.
Das ist Umverteilung von unten nach oben.

Wer nur eine kleine Stadtwohnung hat, hat eine viel bessere Ökobilanz, als der Pendler mit eigenem Haus, egal wie undicht die Fenster sind.

Stimmt.Und da kommt dieses "Die 60€ zahle ich gerne" reichlich abgehoben daher.Geringverdiener sind in D. mittlerweile keine Seltenheit mehr.

PaulPanter

@cohen und chilli
Erst heißt es die Industrie wandert aus, dann sinds die Armen.
Menschen die am Existenzminimum leben, sollten immer und egal ob Strom, Nahrung, Wohnung... von den Besserverdienern unterstützt werden.
Mir hier soziale Inkompetenz vorzuwerfen ist "reichlich abgehoben".

Faxmonkey

Zitat von: Aulak am 22. März 2011, 09:44:22
Jedes gesparte Watt ist ein Tropfen, viele tropfen füllen das Fass.
Kleinvieh und so. Ich finde es überheblich, das Feigenblatt zu nennen.
Zudem wird die Energieversorgung zunehmende dezentral aufgebaut. Die vielen kleinen Inseln wachsen langsam zusammen. Große Städte mit schwierigerer Ausgangslage kommen zuletzt, das ist ja klar. Aber für das, was die brauchen, reichen dann auch die Kohle et al noch lange.

Wo wird die Energieversorgung zunehmend dezentral erledigt, da würde ich gerne Zahlen dazu sehen. Klar ich weiß es gibt paar Projekte, aber im großen Maßstab habe ich da noch nichts gesehen. Vor allem kommt noch dazu, dass man ja als Gemeinde leicht rumspielen kann, weil wenn es mal aus irgendeinem Grund nicht funktioniert, dann kann ich ja immer noch ans große Stromnetz andocken.
Wenn das funktioniert gut und schön, aber ich sehe das nicht in absehbarer Zukunft.

Zitat von: Aulak am 22. März 2011, 09:44:22
Etliche energieintensive industrien haben eigene Kraftwerke, wie die BASF zB. und die versuchen schon aus wirtschaftlichen Gründen ohne teures Öl auszukommen. KKWs haben die aber auch nicht. zuzdem setzen die vermehrt auf Energiesparmassnahmen.

Eh klar, weil Energie ein großer Kostenfaktor ist, deshalb ist es auch eine schlechte Idee die dazu zu zwingen, teuren Ökostrom zu Fixkosten zu kaufen.
PV in Fassade geht auch

Zitat von: Aulak am 22. März 2011, 09:44:22
Die Stadt Kaiserslautern ist auf dem Weg zur Zero-Emission-Stadt. Zero-Emission-Dörfer gibts schon etliche. Gehen tut viel mehr als der Bürger so erfährt. Es interessiert die große Medienwelt einfach nicht.

Muss ich mal anschauen. Grundsätzlich bin ich immer sehr skeptisch, wenn Leute sagen "ich bin bereit dafür mehr zu zahlen" und daraus dann konstruieren, dass es ok ist, wenn auch alle anderen Leute mit so einer Maßnahme zu beglückt werden. Wenn ich mich aus freien Stücken dazu entscheiden kann, sehr fein, ich werde es mir überlegen. Wenn die Ökojunta mich dazu zwingen will, weil es ja so gut für die Umwelt ist und ich auch an die Kinder denken soll, dann krieg ich eher die Krise.

Chili

Zitat von: PaulPanter am 22. März 2011, 10:11:12
@cohen und chilli
Erst heißt es die Industrie wandert aus, dann sinds die Armen.

Beides.Energie ist nun mal ein äußerst wichtiger Standortfaktor.

Zitat
Menschen die am Existenzminimum leben, sollten immer und egal ob Strom, Nahrung, Wohnung... von den Besserverdienern unterstützt werden.

Ja


Faxmonkey

Zitat von: PaulPanter am 22. März 2011, 10:11:12
@cohen und chilli
Erst heißt es die Industrie wandert aus, dann sinds die Armen.
Menschen die am Existenzminimum leben, sollten immer und egal ob Strom, Nahrung, Wohnung... von den Besserverdienern unterstützt werden.
Mir hier soziale Inkompetenz vorzuwerfen ist "reichlich abgehoben".


Der Plan klingt noch besser. Die Industrie wird unter verstärkten Wettbewerbsdruck gesetzt wegen der höheren Energiekosten, ich zahle mehr für den Strom und höhere Steuern, weil ich den teuren Strom für Ärmere subventionieren muss.
Vielleicht gibt es da eine weniger invasive Methode zu vernünftigen Zielen zu gelangen.

cohen

@paul Panther
Beschwer Dich bei der Welt, dass nicht alles so einfach ist, wie man es gern hätte und nicht bei mir.


Viele gutgemeinte Aktionen gehen eben gern mal nach hinten los.


E10 macht uns unabhängiger von Ölimporten aus Diktaturen, schädigt aber eventuell Motoren und die Ökobilanz ist auch nicht so dolle.

Solarzellen sind in unseren Breitengraden unwirtschaftlich, müssen also stark subventioniert werden, das Geld muss irgendwo herkommen und gebaut werden sie mit Strom aus chinesischen Kohlekraftwerken ohne Umweltstandards.

Das Co2 ändert das Klima, wir können bestimmt bald coole Abkürzungen durch eine eisfreie Nordpassage nehmen, aber Bangladesch und die Malediven saufen ab.