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Erdbeben in Japan ... und HAARP(ma wieder)

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Begonnen von Ratiomania, 11. März 2011, 15:10:46

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Daggi

Bei den von den Nachrichtensendern gesendeten und gesprochenen Messwerten ist Vorsicht geboten. Bei ntv (die ja relativ viel berichten) habe ich heute eine klare Verwechselung von µSv und mSv gehört. Der gleiche Messwert wurde bei ntv als "Milli Sievert" und bei N24 als "Mikro Sievert" genannt. Der Unterschied ist 1000-fach.

Bei ntv wurde auch mal von dem Wettertypen von einer "Wasserdampfexplosion" gesprochen, als ob da ein Kochtopf überkocht. Was soll eine Wasserdampfexplosion sein?

Insofern ist da große Vorsicht bei solchen Quellen geboten.

Zur Info: auf Meereshöhe kassieren wir rund 2 mSv/Jahr an natürlicher Strahlenbelastung (Radon, Höhenstrahlunf...), plus weitere 2 mSv aus "man made" Strahlung (Röntgenuntersuchungen ...). Dies zum Vergleich. Bei NHK wurde heute morgen aus der Umgebung der Reaktoren eine Belastung von 8000 µSv/h (= 8mSv/h) gemeldet. Im Katastrophenfall dürfte man sich da einmal im Leben maximal für 31 Std aufhalten und erste Blutparameter sind dann verändert. Ab 500 mSv gehts erst akut zur Sache. 

niedlich

ZitatBei NHK wurde heute morgen aus der Umgebung der Reaktoren eine Belastung von 8000 µSv/h (= 8mSv/h) gemeldet. Im Katastrophenfall dürfte man sich da einmal im Leben maximal für 31 Std aufhalten und erste Blutparameter sind dann verändert. Ab 500 mSv gehts erst akut zur Sache.

400 mSv wurden schon gemessen und sind bestätigt.



T-M

Warum habe ich eigentlich gerade jetzt meine Unterlagen zum Thema Strahlenschutz etc. nicht zur Hand? Da steht einiges drin über Grenzwerte etc., wäre vielleicht ganz praktisch, da jetzt mal reinzuschauen.

Wäre ich sarkastisch, würde ich sagen: Können die Japaner nicht noch ein paar Tage warten, bis ich wieder zu Hause bin? Aber das erscheint mir angesichts der Katastrophe dann doch etwas unangebracht.

Daggi

ja niedlich leider!

Am Morgen des 15.03. um 09:10 Uhr Ortszeit betrug die Strahlung 11.900 μSv/h und stieg später auf 100.000 bis zu 400.000 μSv/h.

(Wikipedia)

das heisst: jeder der da ist, kann sich da maximal noch ne Stunde aufhalten, und hat dennoch bereits eine deutlich erhöhte Gefahr zu versterben. Wer da was zu tun hat, kann da nur hinrasen, kurz was machen und muss gleich wieder weg. Man kann da praktisch nur noch mit Robotern ran.

40_Fieber

Zitat von: mossmann am 15. März 2011, 14:13:04
Gebe ich Dir vollkommen recht.
Aber an dieser Stelle hier wurde - besonders zu Anfang der Diskussion - eben doch ziemlich tendentiös relativiert, runtergespielt
und gleichzeitig sich über "fettige Hippies" und "Gaiagläubige" aufgeregt

No 1  War ein Hippie mit fettigen Haaren. Das passiert nun mal wenn man sich wochenlang seine langen Haare nicht wäscht, im Fernsehen auftritt und sagt "Die Japaner brauchen in Fukushima Strom"... ja nee klar, soll vorkommen nach einem Stromausfall. Im übrigen war das niemand mit eigener Ansicht zur Kernkraft. Zumindest hat er keine kund getan.
No 2 ein Gaia-Gläubiger, der findet, die Japaner hätten das verdient.

Was ist daran tendenziös? Ich habe noch nicht mal meine Meinung zur Kernkraft verkündet. Ich habe nämlich gar keine genaue, sondern weiß nur, was ich nicht ausstehen kann: Leute, die auch noch politisches Kapital aus einem elenden Wettlauf mit der Zeit schlagen und nicht EINMAL in ihrem Leben ihre Klappe halten können.

"Hätte man da mal kein AKW hingestellt" und "ich habe doch schon immer gesagt"... das brauchen die Japaner nicht.

Daß AKWs hochgehen können, wissen Japaner auch. Und wenn sie zu einer anderen Risiko-/Nutzeneinschätzung kommen als ein deutscher Atomgegner, dann ist das ihr gutes Recht.

http://kidmed*info/

T-M

Wenn ich mich richtig erinnere, liegt der Grenzwert in Deutschland für "Beruflich Shrahlenexponierte Personen" bei 20 mSv pro Jahr. Das bedeutet, dass man sich bei 400 mSv/h, um den Grenzwert einzuhalten, nur 3 Minuten dort aufhalten dürfte. Auch wenn solche Grenzwerte vermutlich eher deutlich auf der sicheren Seite liegen, würde ich mich da unter keinen Umständen länger als ein paar Minuten aufhalten wollen. Ich denke, guten Gewissens könnte man da niemanden auch nur ein paar Stunden arbeiten lassen.

Allerdings würde mich mahl interessieren, ob die dort gemessene Dosis immer noch so groß ist oder wieder abgenommen hat.



Wirsing

Zitat von: T-M am 15. März 2011, 15:41:35
Wenn ich mich richtig erinnere, liegt der Grenzwert in Deutschland für "Beruflich Shrahlenexponierte Personen" bei 20 mSv pro Jahr. Das bedeutet, dass man sich bei 400 mSv/h, um den Grenzwert einzuhalten, nur 3 Minuten dort aufhalten dürfte. Auch wenn solche Grenzwerte vermutlich eher deutlich auf der sicheren Seite liegen, würde ich mich da unter keinen Umständen länger als ein paar Minuten aufhalten wollen. Ich denke, guten Gewissens könnte man da niemanden auch nur ein paar Stunden arbeiten lassen.

Allerdings würde mich mahl interessieren, ob die dort gemessene Dosis immer noch so groß ist oder wieder abgenommen hat.

Stimmt meines wissens T-M. die Gesamtbelastung während eines Arbeitslebens sollte 400 mSv nicht überschreiten (ich glaub vor zwei Jahren waren´s noch 600mSv). Dazu kommen nochmal ca. 5x80= 400 mSv durch die natürliche Strahlung (je nachdem, wie alt man wird, wo man lebt und wie man sich ernährt (z.B. welche Mineralwassersorte man trinkt etc.).
Berücksichtigen sollte man allerdings auch die Zahl von 1 Sv. Wenn ein meschlicher Organismus diese Dosisleistung im Laufe seines Lebens erfahren hat, sind einige Tumorarten bereits ca. 5% häufiger statistisch signifikant anzutreffen als bei unexponierten Personen. Bei zusätzlicher Exposition gegenüber ionisierender Strahlung steigen die Häufigkeiten nicht linear deutlich an (meines Wissens nach aber auch nicht wirklich exponentiell, was Probleme macht eine untere Dosisgrenze festzulegen).
Bekommt man 10-20 Jahreshöchstdosisleistungen allerdings in ein paar Minuten verabreicht, so ist durchaus auch mit massiven akuten und chronischen Symtomen der Strahlenkrankheit zu rechnen. Daher und weil die Zahlen immens schwanken, Einheiten falsch widergegeben werden und vergessen wird, die Zeitangabe in der Dosisleistung widerzugeben, sind die immer wieder in den Medien herumgeisternden Zahlen der Strahlenbelastung sicherlich eher mit Vorsicht zu genießen.     

MrBaracuda

Das hier wird nicht zufällig irgendwie übertragen und einer von euch weiß davon?

Upcoming Events
Department of Nuclear Science and Engineering briefing on the Japan nuclear crisis

In the aftermath of Japan's earthquake and tsunami, reliable technical information about the crisis affecting the nuclear power plants at Fukushima has been difficult to discern from the media coverage. The demand to know what is happening, however, is very great.

At 4:00 p.m. on March 15 in 10-250, the Department of Nuclear Science and Engineering is holding an information session for the MIT community about the current situation at Fukushima.

Topics for discussion will include: the characteristics of the boiling water reactors at Fukushima; the possible causes of the accidents; the current status of the reactors; the technical options that may now be available to the reactor operators; and the possible future implications. The event will include a panel of experts and will be moderated by Department Head Richard Lester.

http://web.mit.edu/nse/events/index.html

40_Fieber

Reaktor vier brennt schon wieder. Zwei Arbeiter vermisst.

Apokalyptisch ist der richtige Ausdruck für sowas. Erfahrungen zu solchen Katastrophen in Hochtechnologieländern gabs bisher noch nicht so wirklich. Höchstens als Inszenierung in einem Katastrophenfilm... die mir momentan gar nicht mehr so unrealistisch vorkommen :(
http://kidmed*info/

niedlich

Das sagt der Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft zum Brand in Reaktor 4:
http://www.youtube.com/watch?v=i8FSc4_GwEc&feature=player_embedded

ab 1:20
"Das ist die interessante Information, dass eben auch ein Feuer in einem nicht in Betrieb befindlichen Kraftwerksblock durch dieses Problem der Kühlung der Brennstofflagerbecken eine prinzipielle Gefahr darstellt. Die Gefahr kann theoretisch durchaus ganz ansehnlich sein..."



40_Fieber

Drei der Reaktoren seien in Revision, hieß es. Das wird einer davon sein.

Mal was rein Praktisches:

Da die Japaner womöglich Knochenmarksspenden brauchen werden, sollten sich alle, die das noch nicht getan haben, jetzt typisieren lassen... mal ganz abgesehen davon, daß man das sowieso sollte.
http://kidmed*info/

40_Fieber

"Heuschrecke" ist der richtige Name für den Verursacher dieser Meldung:

http://www.bio-markt.info/web/Aktuelle_Kurzmeldungen/International/Japan/15/24/0/9811.html

Das sind freilich sehr ernste Grüntee-Probleme aus denen sich auch noch Kapital schlagen läßt (Preiserhöhung) #)
http://kidmed*info/

T-M

Zitat von: Wirsing am 15. März 2011, 20:30:31
Stimmt meines wissens T-M. die Gesamtbelastung während eines Arbeitslebens sollte 400 mSv nicht überschreiten (ich glaub vor zwei Jahren waren´s noch 600mSv). Dazu kommen nochmal ca. 5x80= 400 mSv durch die natürliche Strahlung (je nachdem, wie alt man wird, wo man lebt und wie man sich ernährt (z.B. welche Mineralwassersorte man trinkt etc.).
Berücksichtigen sollte man allerdings auch die Zahl von 1 Sv. Wenn ein meschlicher Organismus diese Dosisleistung im Laufe seines Lebens erfahren hat, sind einige Tumorarten bereits ca. 5% häufiger statistisch signifikant anzutreffen als bei unexponierten Personen. Bei zusätzlicher Exposition gegenüber ionisierender Strahlung steigen die Häufigkeiten nicht linear deutlich an (meines Wissens nach aber auch nicht wirklich exponentiell, was Probleme macht eine untere Dosisgrenze festzulegen).
Bekommt man 10-20 Jahreshöchstdosisleistungen allerdings in ein paar Minuten verabreicht, so ist durchaus auch mit massiven akuten und chronischen Symtomen der Strahlenkrankheit zu rechnen. Daher und weil die Zahlen immens schwanken, Einheiten falsch widergegeben werden und vergessen wird, die Zeitangabe in der Dosisleistung widerzugeben, sind die immer wieder in den Medien herumgeisternden Zahlen der Strahlenbelastung sicherlich eher mit Vorsicht zu genießen.     

Ja, die "Gesamtlebensdosis" hatte ich auch noch im Kopf, aber ich wusste den Wert nicht mehr. (Ich kann mich aber noch daran erinnern, dass es so etwas angeblich nur in Deutschland gibt.)

In meinen Unterlagen, die ich, wie schon gesagt, gerade nciht zur Hand habe (weil ich mal wieder unterwegs bin), habe ich glaube ich auch eine Übersicht, ab wann es zu welchen gesundheitlichen Auswirkungen kommt. Vor onnerstag abend komme ich da aber leider nicht mehr dran.

Es stimmt sicherlich, dass die Zaheln mit Vorsicht zu genießen sind. Allerdings bin ich froh, überhaupt Zahlen zu lesen. Zugegeben,viele Menschen werden sich unter Angaben in µS/h nicht viel vorstellen können (wäre mir vor einem Monat auch so gegangen), aber sie sagen doch mehr aus als Angaben wie "x-mal soviel wie normal", da bei solchen Angaben oft überhaupt nicht klar ist, was mit "normal" gemeint ist (Die natürliche Strahlenbelastung? Oder die om Kraftwerk im Normalbetrieb ausgehende Dosisleistung? Wenn ja, wie groß ist die?).

Zitat von: 40_Fieber am 15. März 2011, 23:59:42
Drei der Reaktoren seien in Revision, hieß es. Das wird einer davon sein.

Ja, die Reaktoren 1 bis 3 waren in Betrieb, 4 bis 6 nicht. 4 ist der, der momentan am meisten Probleme macht und wo es wohl schon wieder brennt oder gebrannt hat. Angeblich ist das Abklingbecken, wo anscheinend wegen Arbeiten am Reaktor alle Brennelemente gelagert wurden, teilweise leergelaufen. Das Reaktorgebäude kann angeblich nicht mehr betreten werden, was ich mir angesichts der freiliegenden Brennelemente durchaus vorstellen kann.

Ich hätte nicht gedacht, dass die größte Gefahr wohl von einem nicht in Betrieb befindlichen Reaktor ausgehen würde.