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Vegetarismus = Esoterik?

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Begonnen von MindScape, 07. Dezember 2010, 22:10:33

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mossmann

Zitat von: cohen am 14. Dezember 2010, 11:25:07


Weißbrot ist lecker und man kann das ohne schlechtes Gewissen essen.

stimmt.

aber: Weißbrot ist nicht dasselbe wie McDonalds.

verstehe nicht, warum Du die Mc-Problematik runterspielen möchtest.

Nur weil paar Veganies die Firma hassen?

Gegen ein duftes Mc-Menü ist nix einzuwenden, aber diverse (belegte) Entwicklungen in USA geben doch Grund zur Besorgnis.

Kein Wunder, bei XXL-Menüs mit 1 Liter Cola usw... und das schon zum Frühstück.

Ich erinnere mich an die Zeiten, als ich während meiner Diplomarbeit, wenn ich mal wieder nachts durchgeforscht hatte, morgens um 7.30 vor dem Seminar bei McDoof gefrühstückt habe (Cafe & Rührei, ganz lecker).

Da war jedesmal wenn der Schulbus kam, eine Schlange am Schalter: Die Kids fraßen BigMac, große Pommes und 0,5 Liter Cola schon VOR DER SCHULE ZUM FRÜHSTÜCK.

krass.
Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend

cohen

Die Antiveganerlinks sind interessant.
Kuck mal hier, Ridcully: http://www.kiel.de/kultur/museen/ausstellung.php?id=250
ZitatUm Deutschland von Lebensmittelimporten unabhängig zu machen und trotzdem die Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten, sollte mit immensem Propagandaaufwand der Verbrauch reduziert, dirigiert und kontrolliert werden – und das spürte jeder. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Kampagnen zum Eintopfsonntag, für Vollkornbrot, Fisch, Wein und Kartoffeln "aus deutschen Landen", für die Re-steverwertung und gegen den Verderb. Die vielfältigen Exponate belegen eindrucksvoll die Wirksamkeit des nationalsozialistischen Konzepts der "Volksgemeinschaft". Die Ausstellung wird am Sonntag, 12. November 2006, um 11.30 Uhr durch den Kulturdezernenten Gert Meyer eröffnet.

Das hatte ich noch im Hinterkopf. Auf jeden Fall ist es interessant, dass es mit dem Vollkornbrot bei den Nazis losging.
Viele Länder kommen ohne Vollkornbrot aus und die Leute dort leben auch nicht kürzer.

MindScape

ZitatEintopfsonntag, für Vollkornbrot, Fisch, Wein und Kartoffeln "aus deutschen Landen", für die Re-steverwertung und gegen den Verderb.

Naja, Eintopf ist nicht schlecht (kenne ich von meiner Mama, die kann den lecker), "aus deutschen Landen" kann man gut finden, wenn damit regionale Produktion gemeint ist (ich muss mein Obst nicht zwingend aus Südafrika herholen und auch Tierprodukte müssen nicht unbedingt zwischen Schweden und Nordafrika hin- und hergefahren werden), Resteverwertung und sparsamer Einkauf, um Verderb zu vermeiden: d'accord!

Der Grundsatz, kein Essen wegzuwerfen (es sei denn, es ist verdorben - aber das vermeidet man ja weitgehend, indem man nur soviel kauft, wie man essen kann) wurde mir in der family eingebleut - und zwar nicht mit dem Argument der hungernden äthiopischen Waisenkinder oder mit dem "Argument" "das macht man nicht", sondern schlicht mit der Aussage: dafür haben Leute gearbeitet und sind den ganzen Tag im Stall/auf dem Feld/in der Fabrik gestanden.

Und da ist mir auch völlig egal, ob diese vernünftigen Grundsätze irgendwann mal von irgendwelchen Kriegstreibern oder sonstigen Braunhemden  :kotz: okkupiert wurden oder nicht. Sie bleiben vernünftig.

GeMa

Eintopfsonntag war in jeden guten Kalender damals schon reingedruckt. Stehender Begriff, feste Daten fürs nationale Event. 

Truhe

Zitat von: MindScape am 14. Dezember 2010, 14:50:05
...sondern schlicht mit der Aussage: dafür haben Leute gearbeitet und sind den ganzen Tag im Stall/auf dem Feld/in der Fabrik gestanden.

Für den Hersteller ist es egal, ob Du das zu viel gekaufte Essen wegschmeißt oder ob das der Laden macht.
Es ist sowieso zu viel und wird weggeschmissen.

cohen

Zu wenig oder genau 100,0 % des benötigten Bedarfs geht ja auch nicht.

Das pegelt sich doch von alleine so ein, dass nicht zuviel weggeworfen wird.

mossmann

es wird eindeutig zuviel weggeworfen.
aber das ist ein eigenes thema.
Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend

cohen

Wer legt fest, was "zuviel" ist?

Was wäre denn die Lösung gegen das Wegwerfen?

Nahrungsmittel künstlich verteuern? ->trifft die Ärmsten ganz hart
Laschere Lebensmittelüberwachung?->Skandale, Vergiftungen etc.
Nahrung bedarfsgerecht zuteilen? ->undiskutabel



HorstHuber

Zitat von: mossmann am 14. Dezember 2010, 17:57:35
es wird eindeutig zuviel weggeworfen. aber das ist ein eigenes thema.

Kann jemand verlässliche Zahlen liefern wie sich das Wegwerfverhalten bzgl. Lebensmittel in den letzten Jahren verändert hat?
Kann jemand verlässliche Zahlen liefern wieviel Lebensmittel früher durch falsche Lagerung etc. in den Häusern weggeworfen wurden bzw. wieviel Lebensmittelvergiftungen durch den Verzehr verdorbener Lebensmittel entstanden sind?

Weshalb hatten früher viele Menschen (auch in den Städten) immer noch ein Hausschwein / Hühner / Kaninchen? Wurden diese Tiere nicht mit den nicht verzehrten Lebensmittel gemästet? Heute werden ungefähr genau so viel Schweine in DE gehalten wie 1913. Doch deutlich weniger Hühner und Kaninchen die damals nicht einmal gezählt. Mittels Luft und Liebe und kuscheln kann man keine Tiere mästen.

Sind Lebensmittel die in die  Biogasanlage wandern (heute sehr oft Standard) auch weggeworfene Lebensmittel?
Früher wurden die Lebensmittel an die Tiere "entsorgt" und dadurch Fleisch gewonnen. Heute wird es, Aufgrund der Hygienegesetze in den Fermenter geworfen und Energie gewonnen.

Desweiteren würde ich mich sogar zu einer Wette hinreisen lassen das "Früher" mehr Lebensmittel weggeworfen wurden. Der einzige Unterschied zu heute bestand darin, dass diese tatsächlich verdorben waren.
The intelligence of the creature known as a crowd, is the square root of the number of people in it. (Terry Pratchett)

mossmann

Klar ist die Definition "zuviel" sehr sehr schwierig.

Neulich kam mal eine recht interessante Reportage zu diesem Thema im TV.
In dem Beitrag ging es u. a. um die Problematik der Überflussgesellschaft (Reizwort!).
Warum muss es in einem Supermarkt 80 Joghurtsorten geben, die immer bis zum Rand aufgefüllt sind?
Wieviel davon werden weggeworfen?
Der Author hatte dies mal untersucht und Marktleiter interviewt (was nicht so einfach war), Leute beobachtet, die Supermarktmülleimer plündern usw.
Interessant war auch das Thema der Mindesthatbarkeit - dieser Terminus ist kein gesetzlicher Standard (außer bei Fleisch und einigen anderen Produkten), sondern eine Empfehlung der Industrie.
Vieles wandert in den Müll, obwohl es noch ewig halten würde.
Zahlen zu dem Thema wären echt interessant.
Is here an Ernährungswissenschaftler around?
Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend

rincewind

Zitat von: mossmann am 15. Dezember 2010, 10:12:38
Klar ist die Definition "zuviel" sehr sehr schwierig.

Neulich kam mal eine recht interessante Reportage zu diesem Thema im TV.
In dem Beitrag ging es u. a. um die Problematik der Überflussgesellschaft (Reizwort!).

Ideologie. Wer definiert "Überfluss"?

Zitat
Warum muss es in einem Supermarkt 80 Joghurtsorten geben, die immer bis zum Rand aufgefüllt sind?

Weil es sich offensichtlich für den Supermarkt rechnet. Andere Discounter reduzieren die Auswahl, um günstiger zu sein (Aldi z.B.)

Zitat
Wieviel davon werden weggeworfen?

Bei den geringen Margen wird das mit Sicherheit von niemandem forciert.
Ich vermute zudem, dass sich durch moderne Logistik und Netztechnik da enorm viel verbessert hat in den letzten Jahren.

Zitat
Der Author hatte dies mal untersucht und Marktleiter interviewt (was nicht so einfach war), Leute beobachtet, die Supermarktmülleimer plündern usw.
Interessant war auch das Thema der Mindesthatbarkeit - dieser Terminus ist kein gesetzlicher Standard (außer bei Fleisch und einigen anderen Produkten), sondern eine Empfehlung der Industrie.

Es ist ihr nicht zu verdenken, hier eher auf der sicheren Seite sein zu wollen.

Zitat
Vieles wandert in den Müll, obwohl es noch ewig halten würde.

Ist ev. auch eine Frage des Anspruchs. Ich hätte keine Probleme, zur Not eine 5 Jahre abgelaufene Tütensuppe zu essen. Vermutlich schmeckts dann nur leicht ranzig, wenn überhaupt.

Zitat
Zahlen zu dem Thema wären echt interessant.
Is here an Ernährungswissenschaftler around?

Zahlen wären interessant, ja. Wobei ich wie HorstHuber tippen würde, dass das eher weniger ist als früher. Aus zwei Gründen: Es ist unwirtschaftlich, keiner wird das freiwillig tun. Zweitens wie bereits erwähnt: Moderne Technik macht ziel- und mengen- und zeitgenaue Lagerhaltung immer besser möglich. Zudem: Marktwirtschaftlich betrachtet liegt der Gewinn eines Supermarktes hauptsächlich in der Schnelligkeit des Lagerumschlages. Je schneller sich das dreht, umso besser.

cohen

Meine Antwort auf Mossmanns Post:

Verbraucher und Supermarkt haben überhaupt kein Interesse an kurzen Haltbarkeiten.
Die kostet das Geld.

Insofern haben die es selber in der Hand, was sie kaufen oder was sie ins Regal räumen.

Wenn Lebensmittel, die nicht mehr verkäuflich sind, weggeworfen werden, ist das ein Skandal und wenn abgelaufenes "Gammelfleisch" trotzdem verkauft wird, ist das auch ein Skandal. Wenn Lebensmittel durch moderne Methoden lange haltbar gemacht werden, ist das auch skandalös, weil uns die Chemie der Nahrungsmittelindustrie (Konservierungsmittel, Stabilisatoren, Antioxidantien etc.) vergiftet oder weil die natürlichen Vitamine bei der Konservierung weniger werden.

Je nach Lust und Laune der Journaille wird entweder die eine oder die andere Sau durchs Dorf getrieben. Mir ist das zu doof.

Ich wünsche mir einen Supermarkt mit großer Auswahl. Das ist Lebensqualität an der ich nichts rumzumeckern habe. Die große Auswahl funktioniert doch und sorgt dafür, dass auch mittelständige Unternhemen im Sortiment bleiben. Die Betriebswirte der Handelsketten können rechnen. Der Markt sorgt schon dafür, dass nicht zuviel verschwendet wird. Was sich verkauft, bleibt im Sortiment. Der Rest fliegt raus.
Was nimmt sich eigentlich der Autor so einer Sendung raus, wenn er meint, einem Marktleiter eine wirtschaftliche Lagerhaltung erklären zu können?

Der Handel hat ein Interesse daran, möglichst wenig wegzuwerfen.Die Ware, die im Container landet, wurde bezahlt und konnte nicht verkauft werden. Das ist ein Verlust. Und dann kommt so ein Fernsehheini und meint, die Lösung dafür zu haben. Das ist lächerlich.

mossmann

Natürlich rechnet sich das alles unterm Strich,ist aber dennoch irgendwie Irrsinn.
Wie von mir bemerkt ist Überflussgesellschaft ein Reizwort.
Das kann man nicht klar definieren & hängt wohl von der persönlichen Einstellung ab.
Die einen findes es duffte, jedes Jahr ein neues Mobile zu kaufen, andere finden es überflüssig.

ach und cohen, du schriebst:

"Je nach Lust und Laune der Journaille wird entweder die eine oder die andere Sau durchs Dorf getrieben. Mir ist das zu doof."

was genau ist Dir zu doof?
es gibt nun mal verschiedene Ansichten und deshalb verschiedene Sauen.
Find ich gut.
Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend

cohen

Was ist denn genau Irrsinn?

Hast Du konkrete Vorschläge wie das mit den Lebensmitteln besser, gerechter, wirtschaftlicher und sicherer organisiert werden sollte?
Ich glaube nicht, dass man da noch an vielen Stellschrauben drehen kann. Supermärkte sind ganz sicher ziemlich nah am Optimum dran, weil sie müssen.

rincewind

Zitat von: mossmann am 15. Dezember 2010, 11:19:47
Natürlich rechnet sich das alles unterm Strich,ist aber dennoch irgendwie Irrsinn.

Warum?