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Vegetarismus = Esoterik?

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Begonnen von MindScape, 07. Dezember 2010, 22:10:33

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mossmann

Zitat von: cohen am 09. Dezember 2010, 11:23:27
Ganz unideologisch mal ein Link zum Wikipediaartikel "Intensivhaltung" (=Massentierhaltung):
http://de.wikipedia.org/wiki/Intensivtierhaltung#Umweltvertr.C3.A4glichkeit

ZitatDie Käfighaltung hat eine in allen Parametern (Land- und Energieverbrauch, Verschmutzung, globale Erwärmung) günstigere Ökobilanz  pro Ertragseinheit als jedes andere System der Eierproduktion (inkl. konventioneller und ökologischer Freilandhaltung). Die intensive Geflügelfleischproduktion ist das umweltfreundlichste aller Systeme der Erzeugung tierischer Produkte, gemessen am Ertrag. Dies ergab sich aus einer vom britischen Landwirtschaftsministerium in Auftrag gegebenen Ökobilanzierung  von 2006, die alle Produktionsschritte bis zum "Farmtor" (also ohne folgende Weiterverarbeitungsschritte, Transport und Lagerung bis zum Endverkauf) erfasste. Gründe sind unter anderem die geringen Gemeinkosten in der Züchtung (hohe Reproduktionsraten), die sehr effiziente Futterverwertung und die hohen Tageszunahmen (ermöglicht durch Fortschritte bei Züchtung und Fütterung).[10]

In Deutschland ist für Betriebe ab einer festgelegten Tierzahl eine Umweltverträglichkeitsprüfung vorgeschrieben, etwa für Betriebe mit mehr als 85.000 Masthähnchen oder 3.000 Mastschweinen.[11]

Nicht ganz so gut schauts dann aber aus, wenn man den Artikel weiter liest auf Wikipedia ...

Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend

Conni

ZitatNaja, hier wird aber schon auch irgendwie ein Problem an den Haaren herbeigezogen.

Finde ich nicht. Eine Kuh muss jährlich kalben, um ständig Milch zu geben. Rein statistisch sind 50% der Kälber männlich. Bei einem hohen Milchkonsum kann man sich errechnen, wie viele Kälber überflüssig sind und sofort nach der Geburt getötet werden.

Bei Hühnern und der Trennung zwischen Fleisch- und Legerassen hat man das schon, dass alle männliche Küken zermörsert werden. Hier ist dann eben "nur" noch die Frage, was mit Legehennen passiert, die ausgemustert werden, wenn keiner ein Suppenhuhn mehr will.

Dann ist es ehrlicher, gleich vegan zu sein....  ;D

mossmann

Conni, you did not get the point:
Das Posting hier wurde doch gestartet um zu zeigen, dass es auch ne Menge moderater Veggies gibt.
Und diese verbieten eben niemand den Fleischkonsum und sind für ein nettes Miteinander :)
Und ein "normaler" Bauernhof, der Milch & Eier & Fleisch & usw... anbietet, der hat doch eher nicht ein Problem damit, oder?
Habe ich jetzt noch nicht gehört, dass auf Bauernhöfen Küken zermörsert & ständig Kälber abgeschlachtet werden.
Wobei die Kükenzermörserung eben ein Problem der Massenproduktion ist.
Die Bilder kennt man ja.
Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend

Conni

Zitat von: mossmann am 13. Dezember 2010, 16:47:46
Conni, you did not get the point:

Ich verstehe auch Deutsch  ;)

ZitatDas Posting hier wurde doch gestartet um zu zeigen, dass es auch ne Menge moderater Veggies gibt.
Und diese verbieten eben niemand den Fleischkonsum und sind für ein nettes Miteinander :)

Das habe ich weiter oben schon so geäußert. Wir sind in der luxuriösen Lage, dass jeder (fast) nach seinem Gusto essen kann, was er mag. Und das ist auch ok.


MindScape

Interessant, wo die Diskussion hinführt...

Die Tatsache, daß ich kein reiner Gemüseesser bin, sondern durchaus auch Fleisch (gelegentlich) verschiedener Spezies sowie Eier- und Milchprodukte (regelmäßig) und Gummitiere (öfter, Gelatine!!) zu mir nehme, hat jedenfalls schon öfter mal zu Diskussionen mit den von mir erwähnten Bekannten und Freunden und Freundin geführt. Ich stehe halt auf dem Standpunkt, daß wir durch die Konstruktion unseres Gebisses und durch unseren Verdauungstrakt Omnivore sind. Allerdings teile ich die Kritik an der industriellen Nahrungsproduktion durchaus, obwohl ich weiß, daß die Marktgesetze unserer Wirtschaftsordnung genau dahin führen (economy of scales, hat man überall...leider).

Auf das Argument, daß die gesamte Natur aus Fressen und Gefressenwerden besteht, und daß auch Löwen, Hunde und Katzen keine ethischen Bedenken empfinden bzw. äußern, wenn sie sich ein Gnu, Kaninchen oder eine Maus schnappen, wird mir allerdings regelmäßig entgegenet: tja, dann geh raus, fange dir eine Kuh (Schwein, Huhn - das kann sich je nach Diskussionsanlass ändern), töte sie und bereite dir zu, was du magst  :grins2:  Aber dazu traust du dich natürlich nicht... Was auch stimmt.

Die Arbeitsteilung hat dazu geführt, daß die meisten Menschen eben nichts mehr mit der Nahrungsproduktion zu tun haben. Und es besteht in einem durchaus erheblichen Teild er Gesellschaft darüber ein Unbehagen, das durch Biolandwirte und Vegetarier in bestimmter Weise abgearbeitet wird.

Aber wenn ich hier lese, daß nicht jede Spielart des Vegetarismus als esowatch-einschlägige Esoterik betrachtet wird, bin ich ja auch beruhigt. Gegen die lebensgefährlichen Spielarten und den braunen Vollkorn-und-Boden-Kult muss man natürlich angehen (Reichsvollkornbrotausschuss ;D hat schon was, da wäre ich aber nicht als 'Führer' geeignet, da ich Baguette und Ciabatta mag).

cohen

Das mit dem "Reichsvollkornbrotausschuss" diente der Kriegsvorbereitung. Bis dahin galt Weißbrot als besonders gesund. Weil im Krieg der Weizen knapp werden würde und die Leute Roggenbrot essen müssen, wurde denen vorher eingeredet, dass Roggenbrot gesünder als Weißbrot ist.

Die Propaganda der 30er Jahre wirkt bis heute nach. Das finde ich ziemlich faszinierend.

P.Stibbons

ZitatDie Propaganda der 30er Jahre wirkt bis heute nach. Das finde ich ziemlich faszinierend.

Na, spätestens McDonalds hat das ja nun widerlegt, gelle?  ;D

cohen

Wieso?

Hat Mc Donalds ein gesundes Image in der öffentlichen Wahrnehmung?

Wird irgendwo zum regelmäßigen Verzehr von Fast Food aufgerufen?

Warze

Wenn es mal kein Fleisch mehr gibt, esse ich Vegetarier.
"One thing's sure: Inspector Clay is dead- murdered- and somebody's responsible!"

P.Stibbons

Zitat von: cohen am 14. Dezember 2010, 11:15:02
Wieso?

Hat Mc Donalds ein gesundes Image in der öffentlichen Wahrnehmung?

Wird irgendwo zum regelmäßigen Verzehr von Fast Food aufgerufen?

No offence meant.

Aber Pappweißbrot und Verwandte werden halt sehr schnell resorbiert und haben diverse ungünstige Eigenschaften im Vergleich zu Vollkornbrot - in Bezug auf den Zuckerstoffwechsel, aber auch wegen fehlender Ballaststoffe.

cohen

Die Ballaststoffe verträgt nicht jeder. Viele bekommen davon einfach Bauchschmerzen und Blähungen.

Einen geschmeidigen Stuhlgang bekommt man nicht automatisch, nur weil man die unverdaulichen Teile der Pflanzensamen mitmampft.

Warum sollte ein Nichtdiabetiker auf die Resorptionsgeschwindigkeit der verzehrten Kohlenhydrate achten?

Weißbrot ist lecker und man kann das ohne schlechtes Gewissen essen.

P.Stibbons

ZitatWarum sollte ein Nichtdiabetiker auf die Resorptionsgeschwindigkeit der verzehrten Kohlenhydrate achten?
Weißbrot ist lecker und man kann das ohne schlechtes Gewissen essen.

Ego te absolvo, Cohen!  ;D

Lass dir deine Bagels schmecken, ehrlich und mit gutem Gewissen!

Quantenengel

Zitat von: cohen am 14. Dezember 2010, 11:25:07
Die Ballaststoffe verträgt nicht jeder. Viele bekommen davon einfach Bauchschmerzen und Blähungen.

Einen geschmeidigen Stuhlgang bekommt man nicht automatisch, nur weil man die unverdaulichen Teile der Pflanzensamen mitmampft.

Warum sollte ein Nichtdiabetiker auf die Resorptionsgeschwindigkeit der verzehrten Kohlenhydrate achten?

Weißbrot ist lecker und man kann das ohne schlechtes Gewissen essen.

Prä-Diabetes gibt's ja auch... bei mir kommt Weißbrot nicht gut.

Ridcully

Zitat von: cohen am 14. Dezember 2010, 11:06:38
Das mit dem "Reichsvollkornbrotausschuss" diente der Kriegsvorbereitung. Bis dahin galt Weißbrot als besonders gesund. Weil im Krieg der Weizen knapp werden würde und die Leute Roggenbrot essen müssen, wurde denen vorher eingeredet, dass Roggenbrot gesünder als Weißbrot ist.

Die Propaganda der 30er Jahre wirkt bis heute nach. Das finde ich ziemlich faszinierend.

Das stimmt so nicht, ums Sparen ging es weniger und die Idee war auch nicht neu. Der Versuch zur "endgültigen Lösung der Vollkornbrotfrage" (kein Witz) hatte da schon eine hundertjährige Geschichte hinter sich. Man muss wohl davon ausgehen, dass die verantwortlichen Nazis schlicht gläubige Vollwertköstler waren (ihr Führer war sogar Rohköstler). Und der Nazivollwertpapst Werner Kollath hat später die Ideologie der DGE geprägt.

http://www.antiveganer.org/wiki/Vollwertern%E4hrung#Nationalsozialismus
Der Reichsvollkornbrotausschuss: http://books.google.com/books?id=zKIRxv8ZiDMC&pg=PA183

mossmann

Zitat von: Warze am 14. Dezember 2010, 11:16:33
Wenn es mal kein Fleisch mehr gibt, esse ich Vegetarier.

gähn.
Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend