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Vegetarismus = Esoterik?

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Begonnen von MindScape, 07. Dezember 2010, 22:10:33

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MindScape

Hallo, obwohl ich hier ein Newbie bin, will ich es doch wagen, einen neuen Thread zu eröffnen.

Btw: Auf Esowatch bin ich aufmerksam geworden, da ich auf der Suche nach Angaben über den Wunder-Medizinmann Ryke Geerd Hamer und die verwandten Glaubensrichtungen (Stemmann/Schwelmer Modell etc.) war. Über Rykes Thesen kann ich ja nicht genug staunen: die jüdische Weltverschwörung nutzt also seine "Medizin", während wir Nichtjuden durch die Pharmamafia und den Krebs ausgerottet werden sollen.... Da malen ja die Neuschwabenland-UFOs vor Vergnügen lustige Kondensstreifen in den Antarktishimmel.

Anyway. Mir ist aufgefallen, daß hier der Vegetarismus in vielen Artikeln einen Seitenhieb abbekommt, sei es über PETA, sei es über die Lichtfaster oder anderen Unsinn. Kann man das so pauschal sagen, daß Veggies = Eso-Spinner sind? Ich bin keiner (weder Veggie noch Eso), aber ich kenne einige Leute, die sich ohne Fleich ernähren (tlw. mit Milch+Ei, tlw. auch ohne), und empfinde zumindest einige überhaupt nicht als Spinner, die außerdem an Erdwellen, HARP und energetisches Wasser glauben.

Es ist nämlich so, daß diese Leute durchaus schwerwiegende ethische Argumente anführen, die ich zwar so nicht teile, aber auch nicht pauschal abwerten würde. Und die Gleichung Veggie = Esoteriker würde ich jedenfalls nicht aufmachen wollen.

Wie sehen denn das die auf diesen Seiten aktiven Kämpfer gegen Nebel und Schwachsinn in den Gehirnen?

Zumindest wenn man Einblick in die Praxis der Massentierhaltung hat (habe ich in Maßen), dann können einem schon böse Gedanken zu dem Thema kommen. Es ist nun nicht so, daß ich auch zum Veggie oder gar Veganer werde (insbesondere für letzteres ist mir eine ausgeglichene Energiebilanz und Nährstoffversorgung zu wichtig), aber sollte man sich eines Urteils über diesen Ernährungsweg nicht enthalten (es sei denn, es läuft dann auf Schwachsinn hinaus, wie das Lichtfasten uä.)?

Die fleischlose Ernährungsweise ist - zumindest bei Ovo-Lakto-Vegetariern - nicht gesundheitlich bedenklich (sagen auch die DGE und der aid), deutlich ressourcenschonender als Fleichverzehr (Ökobilanz), und man hat auch nicht das Problem der Tierhaltung (na gut, bei Ei und Milch schon) bzw. -tötung in dem Ausmaß. Und ich weiß nicht, ob BigMac-Fresserei mit 500 g Fleich geistig soviel gesünder als "Lichtfasten" ist.

Ideal in vielerlei Hinsicht wäre ein Mittelweg, so wie das unsere Vorfahren gemacht haben: von Zeit zu Zeit gab es halt mal Fleich, aber 3/4 des Jahres eben auch nicht.

??? Möge ich Erleuchtung finden - -ohmmm

Jetzt muss ich mich aber beeilen, ich will UNBEDINGT noch alles über das Fürstentum Germania und seine amtierenden Außenminister, Botschafter und sonstigen Gestalten lesen. So long.

Conni

Nein. Vegetarismus ist keine Esoterik. Zumindest nicht, wenn es keine Ernährungsideologie ist. Unsere Kritik bezieht sich auf radikale Veganer (die übrigens behaupten, Vegetarier seien Mörder), Tierbefreier und bambifizierte Tofu-Konsumenten. PETA gehört als radikale Truppe auch dazu.

Denen geht es wohl nur am Rande, wenn überhaupt, um Tierschutz, die wollen die "Ausbeutung" der Tiere ganz abschaffen.

Tierschutz, Artenschutz, Naturschutz ist alles wichtig und es gibt sehr viele Defizite. Das aber bitte ohne Newkirk und Consorten.

Ridcully

Zitat von: MindScape am 07. Dezember 2010, 22:10:33Und ich weiß nicht, ob BigMac-Fresserei mit 500 g Fleich geistig soviel gesünder als "Lichtfasten" ist.

Gesünder als Lichtfasten ist es alle Mal. Und vermutlich auch deutlich gesünder als Fructarische Ernährung, vegane Rohkost, vegane Kochkost ohne die nötige Supplimente und sonstige Formen von radikaler Mangelernährung. Und das gesunde Nahrungsmittel heisst übrigens "Fleisch".

cohen

Ist "Fleich" ohne s Veganersprech (wegen Leiche)?

Superkalifragilistisch

Zitat von: Ridcully am 08. Dezember 2010, 11:55:26
Zitat von: MindScape am 07. Dezember 2010, 22:10:33Und ich weiß nicht, ob BigMac-Fresserei mit 500 g Fleich geistig soviel gesünder als "Lichtfasten" ist.

Gesünder als Lichtfasten ist es alle Mal. Und vermutlich auch deutlich gesünder als Fructarische Ernährung, vegane Rohkost, vegane Kochkost ohne die nötige Supplimente und sonstige Formen von radikaler Mangelernährung. Und das gesunde Nahrungsmittel heisst übrigens "Fleisch".
Pardon aber: Das Unsere-Ernährungsweise-Ist-Per-Se-Gesünder-Argument ist dumm, egal von welcher Seite es kommt.
"Umgekehrt mußte die Psychoanalyse manchen enttäuschten Adepten eines vulgarisierten, auf eine ökonomisch-soziale Theorie reduzierten Marxismus als Bereicherung erscheinen."

Jetzt im Trend: »irgendwas mit Gesellschaftskritik«

Ridcully

Hallo? "Lichtfasten" verdient wohl kaum die Bezeichnung als "Ernährungsweise".


StarBurst

Die meisten Veganer/Vegetarier sind nur Modeveganer/Vegetarier, nachdem sie irgend ein erschütterndes Video über Massentierhaltung gesehen haben und es dann nicht mehr verkraftet haben süße Kaninchen auf dem Teller zu sehen. ;)

Gibt natürlich auch welche weiter gehen, in unterschiedlichen Stufen...

Conni

Viele sind Pubertierende, die gegen ihre Ollen rebellieren. Hab ich ja nichts dagegen. Nur den verbiesterten missionarischen Eifer einiger, mit den sie andere veganisieren wollen, ist nervtötend. Am schlimmsten sind aber jene Ayahtollahs von der ALF und deren geistigen Vorbildern, die vor Gewalt nicht zurückschrecken und ein total krudes menschenfeindliches Weltbild haben.




Irian

Zitat von: StarBurst am 08. Dezember 2010, 15:35:36
Die meisten Veganer/Vegetarier sind nur Modeveganer/Vegetarier, nachdem sie irgend ein erschütterndes Video über Massentierhaltung gesehen haben und es dann nicht mehr verkraftet haben süße Kaninchen auf dem Teller zu sehen. ;)

Wobei da jetzt meiner Meinung nach auch nichts dagegen spricht. In unserer heutigen Welt gehört die Massentierhaltung halt dazu, wenn da jemand nicht mitmachen will ist das doch ok, schadet ja keinem.

glatzkopf

ZitatViele sind Pubertierende, die gegen ihre Ollen rebellieren
als zwei meiner Neffen zwischen 12 und 14 JAhren alt waren wurden sie
auch plötzlich zu Vegetariern. Keine Schnitzel, keine Wurst kein Braten mehr.
Nur, nach MC-Doof sind sie immer noch gerannt. Meine Frage nach dem Fleisch
in Hamburger und Co. wurde beantwortet mit: "Da sieht man das Fleisch nicht: "  :laugh:

cohen

Ich glaube nicht, dass gut konstruierte, moderne Ställe schlechter sind, als die dunklen, miefigen Ställe der Landwirtschaft vor 60 Jahren.

"Massentierhaltung" ist doch auch nur ein Schlagwort.
Die Gülle und die Belüftung lässt sich doch in großen Ställen viel besser managen, als in kleinen.
Die Bauern haben doch auch ein Interesse an artgerecht gehakltenen und gesunden Tieren. Die wachsen besser.

rincewind

Zitat von: Irian am 08. Dezember 2010, 15:51:52
Wobei da jetzt meiner Meinung nach auch nichts dagegen spricht. In unserer heutigen Welt gehört die Massentierhaltung halt dazu, wenn da jemand nicht mitmachen will ist das doch ok, schadet ja keinem.

Im Prinzip hast Du schon recht, solange man keine Ideologie daraus konstruiert und sich anderen gegenüber ethisch/moralisch überlegen fühlt (und das auch zeigt), soll doch jeder essen, was er will.
Allerdings gibt es ein Problem bei den den "gemäßigten" Vegetariern, die auf Milch, Käse und Eier nicht verzichten. Eine Kuh gibt erst Milch, nachdem sie gekalbt hat, ein Huhn legt irgendwann keine Eier mehr. Wohin dann mit all den Tieren? Diese "Wasch mich, mach mich aber nicht nass"-Haltung halte ich durchaus für ziemlich kritikwürdig, solange seitens der Vegetarier mit dem Tierleid argumentiert wird. Wenn einem Fleisch schlicht nicht schmeckt, ist das was anderes.

GeMa

Zitat von: Superkalifragilistisch am 08. Dezember 2010, 12:26:06
Zitat von: Ridcully am 08. Dezember 2010, 11:55:26
Zitat von: MindScape am 07. Dezember 2010, 22:10:33Und ich weiß nicht, ob BigMac-Fresserei mit 500 g Fleich geistig soviel gesünder als "Lichtfasten" ist.

Gesünder als Lichtfasten ist es alle Mal. Und vermutlich auch deutlich gesünder als Fructarische Ernährung, vegane Rohkost, vegane Kochkost ohne die nötige Supplimente und sonstige Formen von radikaler Mangelernährung. Und das gesunde Nahrungsmittel heisst übrigens "Fleisch".
Pardon aber: Das Unsere-Ernährungsweise-Ist-Per-Se-Gesünder-Argument ist dumm, egal von welcher Seite es kommt.

Ich verstehs nicht. Er schrieb "vermutlich" und es ist seine private Ansicht, die kann er wohl jederzeit frei im Forum äussern. Hieraus ein per-se-Argument zu klöppeln ist dumm.  
Genauso dumm, wie mittlerweile bei diversen Themen versucht wird, aus Äusserungen, Meinungen und gelegentlichen einzelnen Seitenhieben Einzelner (ganz schlimm: mehrere Einzelne) eine Esowatch-Offizial-Linie herbeizukonstruieren. Irgendwie scheint bei einigen doch ein ganz erhebliches Bedürfnis nach ausgelebten Fraktionszwang und Parteitagsbeschlüssen zu bestehen. Das nervt langsam.

Wie missverständlich ist denn "solange keine Ideologie draus wird" noch interpretierbar?
(sehe ich übrigens genauso - darf ich beim nächsten Esowatch Parteitag dann mit vorne sitzen?)  ;D

cohen

Ganz unideologisch mal ein Link zum Wikipediaartikel "Intensivhaltung" (=Massentierhaltung):
http://de.wikipedia.org/wiki/Intensivtierhaltung#Umweltvertr.C3.A4glichkeit

ZitatDie Käfighaltung hat eine in allen Parametern (Land- und Energieverbrauch, Verschmutzung, globale Erwärmung) günstigere Ökobilanz  pro Ertragseinheit als jedes andere System der Eierproduktion (inkl. konventioneller und ökologischer Freilandhaltung). Die intensive Geflügelfleischproduktion ist das umweltfreundlichste aller Systeme der Erzeugung tierischer Produkte, gemessen am Ertrag. Dies ergab sich aus einer vom britischen Landwirtschaftsministerium in Auftrag gegebenen Ökobilanzierung  von 2006, die alle Produktionsschritte bis zum "Farmtor" (also ohne folgende Weiterverarbeitungsschritte, Transport und Lagerung bis zum Endverkauf) erfasste. Gründe sind unter anderem die geringen Gemeinkosten in der Züchtung (hohe Reproduktionsraten), die sehr effiziente Futterverwertung und die hohen Tageszunahmen (ermöglicht durch Fortschritte bei Züchtung und Fütterung).[10]

In Deutschland ist für Betriebe ab einer festgelegten Tierzahl eine Umweltverträglichkeitsprüfung vorgeschrieben, etwa für Betriebe mit mehr als 85.000 Masthähnchen oder 3.000 Mastschweinen.[11]