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7.10. in Israel

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Begonnen von Conina, 10. Oktober 2023, 08:55:43

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Max P

Zitat von: HAL9000 am 13. Juli 2024, 08:52:36
Zitat von: Max P am 12. Juli 2024, 19:55:11... aber Hauptsache, "Antisemitismus" und "links" werden pauschal und grundsätzlich zusammengedacht und -gedichtet bzw. "Antisemitismus" und "rechts" möglichst entkoppelt...
Mir ist es ein Rätsel, wie du das aus dem oben von RPGNo1 Zitierten herauslesen kannst.
Sorry, ja, mein  Eindruck war diesbezüglich falsch, und ich nehme das oben Gesagte, was den verlinkten Salonkommunisten-Artikel angeht, zurück. Was mich an diesem Artikel allerdings nach wie vor stört, ist die mittlerweile völlig selbstverständlich gewordene, hemmungslose Inflationierung des Begriffs "Antisemitismus", gerade in Bezug auf Israelkritik. Letztere kann freilich zu Antisemitismus mutieren, sich mit diesem vermischen oder überhaupt von ihm motiviert sein, muss aber nicht. Israelkritik ist kein Antisemitismus, auch nicht nach dem 7. Oktober. Wenn je doch, müsste dies seriös (d.h. mit einer klar eingrenzbaren Bedeutung) nachgewiesen werden. Tatsächlich wird Antisemitismus aber praktisch immer ganz selbstverständlich unterstellt. Aber das geht natürlich weit über den besagten Artikel hinaus...

RPGNo1

ZitatDer US-amerikanische Historiker Jeffrey Herf forscht zu Antisemitismus. Er spricht darüber, wie historische Ignoranz zur Ablehnung Israels beiträgt.

https://taz.de/Historiker-Herf-ueber-Antisemitismus/!6005857/
(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
Karlach: You and me both, pal.

Juliette

Tja, die Auswirkungen des Antisemitismus sind inzwischen ganz schön rabiat, auch wenn wie immer als erstes vorweggeschickt wird, dass das nicht rassistisch motiviert sein muss:

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/berlin-unbekannte-verwuesten-israelisch-palaestinensisches-restaurant-kanaan-a-6f938764-7d8e-4384-910f-4db2e63c5968

Ein Israeli und ein Palästinenser, die zusammen ein Restaurant führen, ist wahrscheinlich noch schlimmer, als ein rein jüdisches Restaurant.

RPGNo1

ZitatAlbanese vergleicht Netanyahu mit Hitler – Abgeordnete fordern ihren Rücktritt

Die Uno-Palästinenserbeauftragte Francesca Albanese ist schon früher mit israelfeindlichen Aussagen aufgefallen. Ein verstörender Post von ihr auf X sorgt nun für den nächsten Eklat.

https://www.spiegel.de/ausland/francesca-albanese-uno-palaestinenserbeauftragte-vergleicht-netanyahu-mit-hitler-a-747b4d56-5696-4cab-ac63-1b398a58ab81

Eigentlich sollte ich aufgrund der bisherigen antisemitischen und israelfeindlichen Äußerungen von Frau Albanese in Verbindung mit ihrer unkritischen Haltung gegenüber palästinensischem Terror nicht verwundert sein. Aber das toppt dann doch alle ihre bisherigen Äußerungen.  #) 

Ich schließe mich den Forderungen an. Die Frau muss unverzüglich von ihrem Posten als UN-Sonderberichterstatterin abberufen werden.
(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
Karlach: You and me both, pal.

HAL9000

Ach, wo. Sie gibt doch nur das wieder, was man bei (fast) jeder Pro-Palästina-Demo auf Transparenten lesen darf. Und sie ist doch pro Palästina, also passt das schon.
/sarcasm

Dass dieser widerwärtige, geschichtsvergessene Vergleich aus dem Mund einer ihrer führenden Mitarbeiterinnen kommt, sollte die UN schnellsten zur Reißleine greifen lassen, wenn sie nicht noch mehr Glaubwürdigkeit verlieren will.

Juliette

Zitat"Dieser Krieg entscheidet sich nicht auf dem Schlachtfeld"
Israels Ex-Geheimdienstchef Ami Ajalon kämpft für eine Zweistaatenlösung. Doch um Frieden zu erreichen, müsse man erst Netanjahu und seine Regierung loswerden, sagt er.

...

Ami Ajalon (79) war Oberkommandierender der israelischen Marine und von 1996 bis 2000 Chef des israelischen Geheimdienstes Schin Bet. Nach dem Ende seiner militärischen Laufbahn war er zu Beginn der Nullerjahre Abgeordneter der Arbeitspartei und für kurze Zeit Hoffnungsträger der politischen Linken. Er war Mitglied des Sicherheitskabinetts unter Premier Ehud Olmert und ist heute Autorund Senior Fellow am renommierten Thinktank Israel Democracy Institute.

...

Ich habe auch nichts dagegen, alle Anführer zu jagen und zu töten. Aber ihr Tod ist nicht der Maßstab, an dem wir heute den Sieg bemessen. Wir müssen verstehen, dass, selbst wenn wir alle Hamas-Leute töten und alle ihre militärischen Einrichtungen zerstören, die Ideologie fortbestehen wird. Am Tag nach ihrem Tod werden ein paar Kinder das nächstbeste Messer nehmen und versuchen, Israelis zu töten. Man kann eine Ideologie nicht allein mit militärischer Macht besiegen.

...

Ich habe viele Jahre gebraucht, um zu verstehen, dass der Krieg, egal wie viele Menschen ich töten werde, nicht mit militärischen Mitteln beendet werden kann. Man erreicht keinen Frieden dadurch, dass man alle Feinde tötet.

...

Wir kämpfen in zwei Dimensionen: auf dem Schlachtfeld und im Krieg der Ideen. Wir werden keinen Sieg erringen, wenn wir uns nicht mit der Ideologie hinter der Hamas auseinandersetzen. Dieser Krieg entscheidet sich nicht auf dem Schlachtfeld. Wir gewinnen diesen Krieg in dem Moment, in dem die palästinensischen Menschen die Ideologie der Hamas nicht mehr unterstützen. Die fehlende Klugheit, das zu erkennen, ist ein zentrales Versagen der politischen Führung.

Ich glaube wie er, dass eine einigermaßen vernünftige und erst mal provisorische Lösung des Konflikts mit Netanyahu nicht möglich ist. Allerdings bezweifle ich genauso, dass die Hamas und die Palästinenserbehörde dazu willens oder fähig sind. Vermutlich müsste sich der Druck von außen auf alle Kriegsparteien erheblich verstärken. Und solange Iran im Hintergrund pausenlos zündelt, klappt das wohl auch nicht. Na ja, wenn Netanyahu mit seinen rechtsextremen Siedlerministern nicht mehr im Amt wäre, wäre das schon mal ein erster Schritt, aber da wird er wohl alles tun, damit es erst sehr spät dazu kommt. Laut Umfragen würde er Wahlen jetzt schon nicht mehr gewinnen.


Schwuppdiwupp

ZitatWir müssen verstehen, dass, selbst wenn wir alle Hamas-Leute töten und alle ihre militärischen Einrichtungen zerstören, die Ideologie fortbestehen wird.

Ideas are bulletproof.

Ach, was weiß denn ich ...

HAL9000

Die Palästinenser werden mit der Muttermilch auf Judenhass getrimmt. Und das kann man natürlich nicht mit der Beseitigung der Hamas lösen.
Niemand in Israel kann das, kein Netanjahu, kein Ajalon, oder wer auch immer.
Auch eine Zweistaatenlösung wird das Grundproblem nicht beseitigen. Solange Israel existiert, wird es keinen echten Frieden geben*.
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* auch wenn ich einen kleinen Hoffnungsschimmer sehe: Ich war gerade in Süd-Zypern (Ostküste) im Urlaub.
Im Hotel gab es sehr breit gestreute Nationalitäten, u.a. Jordanier, Israeli, Libanesen, die friedlich nebeneinader am Pool lagen,
ohne sich an die Gurgel zu gehen. Vielleicht wird das doch etwas, in drei bis fünf Generationen

Juliette

Zitat von: HAL9000 am 29. Juli 2024, 13:32:39Die Palästinenser werden mit der Muttermilch auf Judenhass getrimmt. Und das kann man natürlich nicht mit der Beseitigung der Hamas lösen.
Niemand in Israel kann das, kein Netanjahu, kein Ajalon, oder wer auch immer.

Ja, sicher. Aber ich vermute, dass kaum ein Mensch weniger geeignet ist, an Vorgesprächen und Verhandlungen dazu teilzunehmen als Netanyahu.

HAL9000

Zitat von: Juliette am 29. Juli 2024, 13:50:03... dass kaum ein Mensch weniger geeignet ist...
Mag sein, aber was würde es helfen, eine gemäßigte Regierung in Israel zu haben?
Das gabe es ja schon, geholfen hat es wenig bis nichts. Die Gegenseite wird radikal
und terroristisch bleiben. Auf Generationen. So jedenfalls meine nicht maßgebliche,
pessimistische und vielleicht unfundierte Laienmeinung.
Aber an einer Lösung sind schon Generationen an viel schlaueren Köpfen als ich einer
bin gescheitert. Ich habe keinen Anlass zu glauben, dass sich das (bald) ändern wird.

Juliette

Zitat von: HAL9000 am 29. Juli 2024, 14:02:01Aber an einer Lösung sind schon Generationen an viel schlaueren Köpfen als ich einer
bin gescheitert. Ich habe keinen Anlass zu glauben, dass sich das (bald) ändern wird.

Nach der Lektüre mehrerer Bücher zum Verlauf dieses Konflikts in den letzten 7 Jahrzehnten, hat sich bei mir der Eindruck festgesetzt, dass immer, wenn Israel zu einer Annäherung bereit war, die Palästinenser dagegengefunkt haben und umgekehrt genauso. Irgendwie haben sich die beiden Planeten nie gleichzeitig in einer Umlaufbahn in die gleiche Richtung befunden. Stattdessen sind sie recht oft zusammengerummst und haben beide diverse Schäden davongetragen. Und dabei sind noch gar nicht die anderen Planeten mit ihren wechselnden Anziehungskräften berücksichtigt. Aber ich bin auch alles andere als fachlich gefestigt und wenig optimistisch. Aber gut, Anfang 1944 war auch kaum jemand optimistisch.  8)

Und allein werden sie es sowieso nicht schaffen.

Habra

Zitat von: Juliette am 29. Juli 2024, 13:50:03
Zitat von: HAL9000 am 29. Juli 2024, 13:32:39Die Palästinenser werden mit der Muttermilch auf Judenhass getrimmt. Und das kann man natürlich nicht mit der Beseitigung der Hamas lösen.
Niemand in Israel kann das, kein Netanjahu, kein Ajalon, oder wer auch immer.

Ja, sicher. Aber ich vermute, dass kaum ein Mensch weniger geeignet ist, an Vorgesprächen und Verhandlungen dazu teilzunehmen als Netanyahu.

Netanyahu und die Hamas sind meiner Meinung nach auf einander angewiesen. Hätte die Hamas am 7. Oktober letzten Jahres den Terroranschlag nicht ausgeübt, könnte es sein, dass Netanyahu durch Neuwahlen abgesetzt worden wäre. Andererseits kann sich jetzt die Hamas auf die militärischen Aktionen im Gazastreifen durch die Regierung Netanyahus berufen und alle möglichen Gestörten in den zivilen und halbzivilen Staaten für sich demonstrieren lassen und außerdem weiterhin Unterstützungsgelder für die Bevölkerung Palästinas in die eigenen Taschen umleiten.
Seltsamerweise sind die Hamasführer (und auch die Führer der Fatah) mit erstaunlich viel privatem Vermögen gesegnet, das eigentlich in dieser Region niemand mit Arbeit oder Dienstleistung erwirtschaften kann.



Juliette


HAL9000

Was muss das für den Iran für eine peinliche Blamage sein, wenn der Hamas-Führer
in Teheran kurz nach dem Treffen mit dem neuen Präsidenten getötet wird.
Ich habe allerdings Bedenken, zu welcher eskalierenden Aktion sich der Iran
hinreißen lässt, um das Gesicht zu wahren.
Die Interviews der protestierenden Bevölkerung im Iran (u.a.), die man in einigen Sendern sah,
zeigen mir leider wieder, wie tief der Hass sitzt und wie unauflösbar der Konflikt scheint.

Schwuppdiwupp

Wenn das stimmt, was ein Freund von mir - der mit einer Iranerin verheiratet ist und sehr oft bei der Familie in Tehran weilt - berichtet, dann sieht man bei diesen Protesten immer die selben "üblichen Verdächtigen".Der Otto-Normal-Perser will in Ruhe seinen Geschäften nachgehen.
Ach, was weiß denn ich ...