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Die Genderdebatte

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Begonnen von Scipio 2.0, 07. Juli 2022, 12:59:49

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Schwuppdiwupp

Ach, was weiß denn ich ...

eLender

Zitat von: zimtspinne am 30. Oktober 2022, 22:12:28.. immer dieses verschwurbelnde Kauderwelsch, um der Realität nicht zu begegnen!
Gut, in dem Fall kann man es noch nachvollziehen. Der Aussagende ist ja eine echte Transperson, die bestimmte Entwicklungen auch sehr kritisch sieht.

Zitat von: zimtspinne am 30. Oktober 2022, 22:12:28Vielleicht sogar Gentherapie
Hm, da gäbe es zwei Möglichkeiten: entweder man würde sehr früh in der Keimbahn das Geschlechtschromosom umbauen, oder man würde später die entsprechende Gehirnregion, die man für eine Dysphorie verantwortlich macht, genetisch / funktional "umprogrammieren". Erstere Möglichkeit würde aber keinen Sinn machen, da man ja noch nicht weiß, ob sich eine Inkongruenz entwickelt. Letztere Möglichkeit wäre nicht affirmativ ::)
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Max P

Zitat von: zimtspinne am 30. Oktober 2022, 22:12:28Was ist ein fucking Identitätsgeschlecht?

Ich nehme an, wenn eine Person mit Penis geboren wurde, sich aber als Frau fühlt, ist das identitätsgeschlecht weiblich. Wurde die Person mit Vagina geboren, fühlt sich aber als Mann, ist das Identitätsgeschlecht männlich.



M.O.Strich

... dann können die beiden ja heiraten, paßt doch wie muß  :knuddeln: 

biomango

Es sollauch den Fall geben bei dem aus einem Mann eine Lesbe wurde.

Schwuppdiwupp

So einen Fall ... äh ... eine Fällin kannte ich sogar persönlich.

Man beachte das Präteritum.  ::)
Ach, was weiß denn ich ...

Gefährliche Bohnen

Zitat von: Schwuppdiwupp am 31. Oktober 2022, 08:37:31So einen Fall ... äh ... eine Fällin kannte ich sogar persönlich.

Man beachte das Präteritum.  ::)

Das ist nicht unüblich. Ich hatte irgendwo gelesen, dass ca. 60% der Transfrauen auf Frauen stehen (finde das leider gerade nicht wieder). U.a. das lässt mich stark daran zweifeln, dass die Geschlechtsidentität (was immer das sein mag) nichts mit Sexualität zu tun hat, wie das von Transaktivistischer Seite immer behauptet wird.
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

RPGNo1

ZitatWie die Cancel Culture den Fortschritt bedroht
Und was wir alle für eine freie Debattenkultur tun können

https://de.richarddawkins.net/articles/wie-die-cancel-culture-den-fortschritt-bedroht

eLender

Zitat von: RPGNo1 am 01. November 2022, 21:19:26Wie die Cancel Culture den Fortschritt bedroht

Das Thema ist heikel, da es auch gute Gründe gibt, etwas zu "canceln". Wir hatten gerade den Fall mit Witten-Herdecke und Guerot, da war es ein Zeichen der Aufgeklärtheit, dass eine solche Veranstaltung u.a. von den Studenten problematisiert wurde (und mit Erfolg von der Uni abgesagt wurde).

Aus dem Text eine sehr wichtige Bemerkung (Hervorhebung von mir):
ZitatGeschützt vom Recht auf Wissenschaftsfreiheit sind auch Positionen, die zu den in der Wissenschaft und auch in der Gesellschaft herrschenden Auffassungen kritisch stehen oder ihnen widersprechen, und zwar insofern sich diese Positionen an wissenschaftliche, vor allem methodologische Standards halten, ferner insofern sie nicht gegen die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland verstoßen.

Problematisch ist es dann, wenn es gar nicht mehr um Fakten geht.
ZitatWissenschaft sollte sich an Fakten orientieren. Wissenschaftliche Erkenntnisse sollten empirisch belegt werden. Gender Studies, Queer Studies, Postcolonial Studies oder Critical Whiteness Studies geben zwar vor, sich an Fakten zu orientieren, tatsächlich jedoch folgen sie der Lehre des Sozialkonstruktivismus. Ihr zufolge gibt es keine Fakten, vielmehr erschaffen wir uns selbst eine Realität. Beispielsweise sprechen die Gender Studies von vielen Geschlechtern, die allesamt soziale Konstruktionen seien und negieren dabei die aus der Biologie stammenden Fakten zur Zweigeschlechtlichkeit. Orientierung an Fakten ist das beste Mittel, um den Einfluss von Ideologie und Politik auf die Wissenschaft zu bannen.

Der Text verweist auf ein Buch der gleichen Autoren, bei dem u.a. Fritz Vahrenholt beigetragen hat. Das ist eine Person, die es beim Klimawandel nicht so genau mit Fakten nimmt. Er wird des öfteren auch bei uns im Wiki erwähnt. Man sollte immer aufpassen, mit wem man sich in die Badewanne setzt.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Schwuppdiwupp

Zitat von: eLender am 02. November 2022, 00:30:36Problematisch ist es dann, wenn es gar nicht mehr um Fakten geht.
ZitatWissenschaft sollte sich an Fakten orientieren. Wissenschaftliche Erkenntnisse sollten empirisch belegt werden. Gender Studies, Queer Studies, Postcolonial Studies oder Critical Whiteness Studies geben zwar vor, sich an Fakten zu orientieren, tatsächlich jedoch folgen sie der Lehre des Sozialkonstruktivismus. Ihr zufolge gibt es keine Fakten, vielmehr erschaffen wir uns selbst eine Realität. Beispielsweise sprechen die Gender Studies von vielen Geschlechtern, die allesamt soziale Konstruktionen seien und negieren dabei die aus der Biologie stammenden Fakten zur Zweigeschlechtlichkeit. Orientierung an Fakten ist das beste Mittel, um den Einfluss von Ideologie und Politik auf die Wissenschaft zu bannen.

Unterschreib!
Ach, was weiß denn ich ...

RPGNo1

@eLender

Ich habe in das Buch von Schulze-Eisentraut und Ulfig bzw. genauer dessen Inhaltsverzeichnis keinen Blick reingeworfen. Aber anhand der Autoren, die dort Stellungnahmen abgegeben haben, würde ich es nur mit äußerst kritischer Zurückhaltung lesen und bewerten.

Fritz Vahrenholt, Klimaleugner
Michael Esfeld, Coronamaßnahmenkritiker
David Engels, rechter Publizist
Roland Asch, Autor bei Tichys Einblick
Martin Wagener, wurde die Lehrtätigkeit am ZNAF wegen Extremismusvorwürfen entzogen



zimtspinne

Zitat von: eLender am 02. November 2022, 00:30:36
Zitat von: RPGNo1 am 01. November 2022, 21:19:26Wie die Cancel Culture den Fortschritt bedroht

Das Thema ist heikel, da es auch gute Gründe gibt, etwas zu "canceln". Wir hatten gerade den Fall mit Witten-Herdecke und Guerot, da war es ein Zeichen der Aufgeklärtheit, dass eine solche Veranstaltung u.a. von den Studenten problematisiert wurde (und mit Erfolg von der Uni abgesagt wurde).

... aber deshalb heißt es ja auch "cancel culture" und nicht "cancel-Einzelereignis".

Einzel-Transleut' wären ja auch nie ins Kreuzfeuer geraten, zumal wenn authentisch.

Der Trend zur Inflationierung, Inflationisierung!? (gibts das Wort überhaupt?) ist das Problem.

Weniger ist mehr gilt nicht nur für Schlangengift.
Na gut, manchmal ist mehr auch einfach mehr, will ich gar nicht bestreiten.  ;)

Reality is transphobic.

sailor

Ich finde den Begriff "cancel culture" sehr problematisch, weil er ein Kampfbegriff ist. Letztendlich versucht insbesondere die Rechte damit, unbelegte/unbelegbare "Meinungen" als Argumente in den Diskurs um die verschiedensten Punkte einzubringen. Sprich, man möchte die Torpfosten verschieben, weil man innerhalb der wissenschaftlichen Argumentation das Tor nie treffen kann.

Was mich an der Genderdebatte doch sehr verwundert ist gerade die Ablehnung der Biologie durch die einen. Die Ablehnung der Soziologie durch die Rechten verwundert mich gar nicht, das ist altbekannt und zeigt nur die Angst vor Individualität und den Normierungszwang dieser Menschen.

Es ist vor dem Hintergrund der biologischen Tatsachen aber überhaupt kein Problem, über soziologische Rollen zu diskutieren. Gerade das Frauenbild hat sich in den letzten 200 Jahren im "Westen" sehr gewandelt und das Männerbild wandelt sich auch endlich. Dabei ist es gesellschaftlich möglich, Rollen unter weitestgehender "Ignoranz" der Biologie (solange Männer nicht regelmäßig gebären können) gesellschaftlich zu definieren. Wenn eine Frau Männerklamotten tragen und sich "männlich" (was heisst das eigentlich? ;) ) geben will, soll sie doch. Wenn der Mann Erzieher werden will, warum nicht? Dabei ist es erstmal weitestgehend egal, wie die primären und sekundären Geschlechtsmerkmale gebaut sind... und anderherum kann man dann auch darauf bestehen, dass bestimmte Bereiche wie bspw. Toiletten/Umkleideräume "exklusiv" bleiben. Auch das kann man gesellschaftlich ausdiskutieren und ich denke, dass dabei die vernünftigen  Lösungen überwiegen werden...

Schwuppdiwupp

Zitat von: sailor am 02. November 2022, 13:14:36Ich finde den Begriff "cancel culture" sehr problematisch, weil er ein Kampfbegriff ist.

Es ist sogar noch bekloppter! Selbst das Wort "Kampfbegriff" wird sehr gerne als Pseudo-Argument in den Diskussionen verwendet. Mittlerweile ist es so, dass fast jede kontroverse Diskussion dadurch zerdeppert wird, weil man [nach eigenem Gutdünken beliebiges Wort einsetzen] gesagt hat, ohne das einem: "Das ist ein Kampfbegriff!!!11!!" entgegen schallt. :crazy


Zitat von: sailor am 02. November 2022, 13:14:36Was mich an der Genderdebatte doch sehr verwundert ist gerade die Ablehnung der Biologie durch die einen.

Die Auseinandersetzung zwischen Biologie und Soziologie scheint uralt zu sein. Ich habe schon in den 1990-ern als Vorwurd (und Totschlag-Argument) zu hören bekommen, dass ich sehr biologistisch sei.

Aber das Pippi-Langstrumpf-Syndrom (Sozialkonstruktivismus) ist nicht mehr wegzudiskutieren.
Ach, was weiß denn ich ...

sailor

Warum sollte man es auch wegdiskutieren, damit wäre man ja nicht besser! :D

Mal ehrlich, der Sozialkonstruktivismus hat seine grundsätzliche Berechtigung. Es ist ein integraler Bestandteil der menschlichen Gesellschaft, dass aufgrund irgendwelcher Faktoren (intern wie extern) in Gruppen Rollen durch die Gruppen definiert werden. Dazu gehören auch die Geschlechterrollen. Nun muss man allerdings fragen, ob das soziale Konstrukt Ursache oder Wirkung ist... und da landet man bei Betrachtung historischer und prähistorischer Gruppen wieder ganz schnell bei der Biologie und zwar nicht nur der Biologie der Geschlechtsorgane^^