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Die Genderdebatte

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von Scipio 2.0, 07. Juli 2022, 12:59:49

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Typee

Fehler, Paula Scanlan ist hier zu sehen und zu hören:

https://www.youtube.com/watch?v=UEb4ktIh9k0&t=53s
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

Schwuppdiwupp

Ach, was weiß denn ich ...

eLender

Angeblich sind Pubertätsblocker neuerdings in UK verboten bzw. deren Abgabe an Minderjährige zwecks Behandlung von GD. Das stimmt nur zum Teil, es darf weiterhin von privaten Ärzten und in Schottland auch von "Kassenärzten" verschrieben werden. Dazu hat die Times eine Artikelserie veröffentlicht, in der sie klare Worte findet. Der affirmative Ansatz und insbesondere die Verwendung von Pubertätsblockern wird explizit als "Quackery" / Pseudomedizin bezeichnet. Das hat schon einen Impakt, das Blatt dürfte eines der bedeutendsten Meinungsblätter im Imperium der Menschen sein.

ZitatThe use of these substances to impede physical development in youngsters who question their gender, despite an absence of sound scientific understanding of the long-term effects, is a medical scandal of the first order, a reckless exercise in 21st-century quackery.
https://www.thetimes.co.uk/article/the-times-view-on-treating-gender-with-drugs-quack-medicine-8z6tv5nf3
(via Archive: https://archive.is/gABo3)

Das ist kein reißerischer Hetzartikel, der kommt sehr sachlich daher und begründet das sehr gut. So wie wir das hier auch getan haben. Quackmedizin ist doch sicherlich auch ein Thema für dt. Skeptikervereine, nehme ich an. Oder ist das zu politisch, schließlich sind Minderjährige auch Gegenstand rechtlicher Regelungen? Und da spielt dann die Politik eine Rolle. Puh, nochmals Glück gehabt, man hätte ggf. unschöne Reaktionen von Transaktivisten, die jede Abweichung vom affirmativen Ansatz als Genozid bezeichnen, bekommen können. Hätte evtl. zur Folge, dass man weniger Einnahmen generiert, weil ein paar Leute aus dem Verein treten könnten. Und was sind schon ein paar Hundert kastrierte und verblödete Menschen, wenn es doch um höhere Ziele geht?

ZitatThere will be a small number of people who will forever feel that they were born in the wrong body, and the option to change that is a right — for a mature adult. Children suffering gender dysphoria require kindness, understanding and, if necessary, mental health support. They should not be set on a path to a place from which they cannot return. There are still too many loopholes. Private doctors should be banned from prescribing blockers. The Scottish government, too, should consider why it continues to sanction this dangerous practice.

Die paar Menschen, das ist ja kaum mehr, als Hamer auf seiner Liste hat :-X
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Michael Shermer bringt es auf den Punkt:

Zitat"Nature is not the ground upon which construction of gender happens. Both the material and social dimensions of the body are constructed through an array of practices, discourses, and technologies."
—Judith Butler, Who's Afraid of Gender

O-kay, then why take puberty blockers or sex hormones estrogen and testosterone, and why get expensive, risky, and irreversible surgery to alter genitalia? If it is all socially contructed on the blank slate of the mind why not just define yourself however you want and leave your body intact?
https://twitter.com/michaelshermer/status/1768792567137939763
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Gefährliche Bohnen

Zitat von: eLender am 16. März 2024, 23:23:59Michael Shermer bringt es auf den Punkt:

Zitat"Nature is not the ground upon which construction of gender happens. Both the material and social dimensions of the body are constructed through an array of practices, discourses, and technologies."
—Judith Butler, Who's Afraid of Gender

O-kay, then why take puberty blockers or sex hormones estrogen and testosterone, and why get expensive, risky, and irreversible surgery to alter genitalia? If it is all socially contructed on the blank slate of the mind why not just define yourself however you want and leave your body intact?
https://twitter.com/michaelshermer/status/1768792567137939763

Orthodoxe Butleristen sehen das genau so. Der Penis ist schließlich nicht per se ein männliches Organ. Anpassungen des Äußeren sind nur deshalb für das Überleben nötig, weil noch nicht alle Menschen zum orthodoxen Butlerismus gefunden haben und noch den alten  Lehren der Heteronormativität anhängen, die uns vorgaukeln, man könnte anhand dieser unbedeutenden Merkmale auf das Geschlecht eines Menschen schließen.
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

eLender

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 16. März 2024, 23:50:44Orthodoxe Butleristen sehen das genau so.
Sie spricht ja auch immer von "Performance". So wie man sich performt, so schläft vermehrt man sich. Ist natürlich die übliche konstruktivistische Zauberei.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

RPGNo1

Zitat von: eLender am 16. März 2024, 22:47:47There will be a small number of people who will forever feel that they were born in the wrong body, and the option to change that is a right — for a mature adult. Children suffering gender dysphoria require kindness, understanding and, if necessary, mental health support.

Hier möcht ich doch widersprechen. Wenn das Kind eine umfassende fachliche Beratung und Aufklärung durch einen Experten erhalten hat, an derem Ende eine feste Diagnose steht, dann sollte auch eine frühzeitige medikamentöse Behandlung drin sein. Wie z.B. bei beim Fall Kim Petras.

Aber es sollte halt kein lockerere ungeprüfter Usus werden (Stichworte affirmative Bahndlung), wie man es vielfach in den USA und auch GB beobachten kann.
(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
Karlach: You and me both, pal.

Peiresc

(editiert)

Zitat von: Schwuppdiwupp am 14. März 2024, 07:10:44Es hat schon den Anschein, dass sie zu der Sorte Mäuse gehört, die durch Verwendung wenig geläufiger Vokabeln (ontologisch, epistemisch) Intellektualität und Exzellenz vorgaukeln möchte.

Woher kenne ich nur dieses Gebaren ... ? :gruebel

In der Tat, die Absurdität der Grundannahmen hat Judith Butler z. B. mit einigen Philosophen gemein. Was sie von diesen unterscheidet, ist die augenscheinliche, die geradezu primitive Überprüfbarkeit für jeden, die offenkundige Absurdität. Man kann sie nur vor sich verbergen, wenn man sich vom Wortschall benebeln lässt. Eine schlichte Übersetzung (Ontologie = was ist vorhanden, Epistemologie = kann ich es sehen, wenn ich hingucke) beendet den Zauber sofort.

Hier ist glaube ich der richtige Platz für ein Bunge-Zitat, das ich mir für einen würdigen Anlass aufgespart habe:
ZitatDon't ask what this locution means, for you will betray ignorance of the black art of metamorphosing confusion into mystery, and nonsense into theory.

Mario Bunge, Matter and Mind

Gefährliche Bohnen

Zitat von: RPGNo1 am 17. März 2024, 08:02:49
Zitat von: eLender am 16. März 2024, 22:47:47There will be a small number of people who will forever feel that they were born in the wrong body, and the option to change that is a right — for a mature adult. Children suffering gender dysphoria require kindness, understanding and, if necessary, mental health support.

Hier möcht ich doch widersprechen. Wenn das Kind eine umfassende fachliche Beratung und Aufklärung durch einen Experten erhalten hat, an derem Ende eine feste Diagnose steht, dann sollte auch eine frühzeitige medikamentöse Behandlung drin sein. Wie z.B. bei beim Fall Kim Petras.

Aber es sollte halt kein lockerere ungeprüfter Usus werden (Stichworte affirmative Bahndlung), wie man es vielfach in den USA und auch GB beobachten kann.


Die entscheidende Frage wäre da: Welche Diagnose?
Es gibt derzeit m.W.n. keine verlässlichen Parameter, anhand derer man bereits im Kindes- oder Jugendalter die Persistierer von Desistierern unterscheiden könnte. Man wird mit dem Vorgehen vermutlich einige Persistierer erwischen, die dann von einem besseren Passing profitieren, wobei ja da die Evidenz für ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis letztlich auch nicht wirklich ausreichend ist aufgrund fehlender Kontrollgruppen. Das Risiko falsch zu liegen ist nach meinem Empfinden ebenfalls zu hoch.
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

RPGNo1

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 17. März 2024, 14:34:40Die entscheidende Frage wäre da: Welche Diagnose?
Es gibt derzeit m.W.n. keine verlässlichen Parameter, anhand derer man bereits im Kindes- oder Jugendalter die Persistierer von Desistierern unterscheiden könnte. Man wird mit dem Vorgehen vermutlich einige Persistierer erwischen, die dann von einem besseren Passing profitieren, wobei ja da die Evidenz für ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis letztlich auch nicht wirklich ausreichend ist aufgrund fehlender Kontrollgruppen. Das Risiko falsch zu liegen ist nach meinem Empfinden ebenfalls zu hoch.

Hm, der Einwand ist berechtigt. Alexander Korte sieht es ähnlich.

ZitatAber was ist zum Beispiel mit einem präpubertären Jungen, der sich als Mädchen fühlt, und nun in Panik gerät, weil ihm demnächst ein Bart wächst und er in den Stimmbruch kommt?
Wenn das ein Junge mit einer anhaltenden Geschlechtsdysphorie vom transsexuellen Typus ist, wäre es in der Tat segensreich, Bartwuchs und Stimmbruch zu verhindern. Deshalb wäre es ein unschätzbarer Vorteil, diejenigen Jugendlichen zu identifizieren, für die eine Geschlechtsangleichung tatsächlich die einzige Lösung ist. Denn die Folge ist, dass der Mensch lebenslang Hormone nehmen muss und sich womöglich auch einer oder mehreren OPs unterzieht. Das Problem: Es gibt keine verlässlichen Parameter, anhand derer ich den weiteren Verlauf sicher vorhersagen kann.
https://www.emma.de/artikel/was-richten-wir-da-337375

ZitatDie Psychoanalytikerin Alessandra Lemma, eine auf die Trans-Problematik spezialisierte Therapeutin, sieht nur sehr wenige Fälle, bei denen eine ,,geschlechtsangleichende" Behandlung indiziert [angezeigt] sei. Sie betont die unreife und labile Durchgangsphase in der Pubertät und in der darauffolgenden Adoleszenz:
[...]
Es gibt bislang zu wenige Studien, die die Langzeitfolgen von ,,geschlechtsangleichenden" somato-medizinischen Maßnahmen untersucht haben. Die wenigen, die einen ausreichend langen und damit ernstzunehmenden zeitlichen Follow-Up und möglichst objektiv verfügbare Daten zugrunde legen, verweisen darauf, dass es keinen psychischen Vorteil nach sex reassignment surgery (SRS) – auch als GRS (gender reassignment surgery) bezeichnet – gibt: durchschnittlich nicht weniger Arztbesuche, nicht weniger Hospitalisierungen, nicht weniger Angststörungen oder Suizidversuche, sondern, notabene, eher mehr als vor der ,,Geschlechtsangleichung"!
https://www.cicero.de/innenpolitik/kinder-selbstbestimmungsgesetz-trans-operationen-Tschuschke-Korte

Ok, ich nehme meine Aussage in #2166 damit zunächst zurück und warte ab, ob sich noch weitere Erkenntniss finden lassen.
(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
Karlach: You and me both, pal.

eLender

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 17. März 2024, 14:34:40Das Risiko falsch zu liegen ist nach meinem Empfinden ebenfalls zu hoch
Geht ja nicht darum, solche Leute irgendwie zu therapieren. Es geht konkret um den affirmativen Ansatz mit dem Einsatz von Pubertätsblockern. Das ist dann schon eine Entscheidung, die im Prinzip eine Einbahnstraße ist, Richtung trans. Dabei ist die Pubertät ein entscheidender Faktor, um überhaupt zwischen den Möglichkeiten trennen zu können. Wer Glück hat, für den ist das - unter Berücksichtigung der lebenslangen, teils erheblichen Nebenwirkungen - trotzdem die richtige Entscheidung. Nur wie soll man das in einem Alter entscheiden, in dem man noch nicht mal selbst Geschäfte machen kann? Es geht bei der Kritik auch darum, dass man solche Ansätze als den Stein der Weisen verkauft und jede Kritik als "transfeindlich" empört zurückweist.

(das war jetzt eher eine Antwort an RPG)
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Ganz kurz, weil er hier schon vorkam und ich es nicht unbedingt in den Trauerfaden packen will (bin ja kein Bonobo ::) ).

ZitatFrans de Waal died on Thursday evening US time at the age of 75 in his hometown of Atlanta, Georgia (USA), as a result of metastatic stomach cancer, his family confirmed.
https://improbable.com/2024/03/16/sad-news-frans-de-waal-is-gone/
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Schwuppdiwupp

Das ist natürlich eine extreme Zusammenstellung, aber man bekommt eine gute Vorstellung davon, wie Transaktivisten argumentativ versuchen zu überzeugen: Mit Lautstärke.

Ach, was weiß denn ich ...

eLender

Zitat von: Schwuppdiwupp am 18. März 2024, 15:56:38Mit Lautstärke
:o Autsch! Man traut sich ja gar nicht mehr, die Performance ggf. falsch zu deuten, sofort Sirenenalarm.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Es ging neulich eine Meldung zu den sog. "WPATH-Files", einer Art Leak von Vorgängen innerhalb dieser Orga, rund. Heute dazu in der Welt+

ZitatWeltweit orientieren sich viele Ärzte und Therapeuten an den Maßstäben der Organisation WPATH für den Umgang mit geschlechtsangleichenden Operationen, auch bei Jugendlichen. Die Journalistin Mia Hughes hat die WPATH-Files veröffentlicht, die eine internationale Debatte ausgelöst haben.

...
Es handelt sich um eine politische Aktivistengruppe, die sich als professionelle medizinische Organisation tarnt. Es ist eine seltsame, hybride Organisation, die aus Chirurgen, Ärzten, und Therapeuten neben Menschenrechtsanwälten, Aktivisten und Menschen, die sich als Transgender identifizieren, besteht. Ich denke nicht, dass die Mitglieder Patienten schaden wollen. Doch weil die Gruppe von Aktivisten beherrscht wird, ist sie weit entfernt von einer Organisation, die sich der Wissenschaft und der evidenzbasierten Medizin verpflichtet fühlt. Die Mitglieder betrachten den Zugang zu Hormonen und Operationen als ein Menschenrecht. Sie begegnen jedem mit Argwohn, der die Meinung vertritt, dass körperliche Eingriffe mehr Schaden als Nutzen bringen könnten. Wegen der vielen Aktivisten in der Gruppe gibt es keine offene Debatte über Nebenwirkungen und schädlichen Auswirkungen dieser Verfahren. Das macht WPATH zu einer Gefahr für die Patienten.
https://archive.is/1EG2F

Da wird ziemlich klar, was an so einen Verein bzw. an dem Aktivismus wirklich problematisch ist. Nicht nur, dass jede Kritik niedergebrüllt wird.
Wollte ich nur mal gesagt haben!