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Krise in der Ukraine

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Begonnen von RPGNo1, 18. Februar 2022, 18:04:53

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Bachblüte

Zitat von: Typee am 20. März 2022, 23:09:40
Zitat von: Bachblüte am 20. März 2022, 19:21:18

"China schickt Lebensmittel, Medikamente, Schlafsäcke und Milchpulver - keine Waffen oder Munition an die Konflikt-Parteien." ...aber an welche der beiden Konfliktparteien werden die Sachen geschickt? Selbst eine Enthaltung ist in diesem Krieg eine Zustimmung, das Liefern von Hilfsmitteln an Russland erst recht!

Milchpulver? China ist bei Weitem der größte Milchpulverimporteur weltweit - nicht zum Weiterverticken, sondern für die enorm gewachsene Binnennachfrage.

Doch nicht solches Milchpulver. Gemeint ist natürlich dieses, ansprechend in Metalldosen verpackte Milchpulver:



Bachblüte

Zitat von: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ukraine-russland-konflikt-blog-100.html
01:21 Uhr
Sloweniens Diplomaten kehren nach Kiew zurück

Wenige Tage nach seinem Überraschungsbesuch in Kiew hat Sloweniens Regierungschef Janez Jansa die Rückkehr der Diplomaten seines Landes in die ukrainische Metropole angekündigt.

Die Ukraine brauche direkte diplomatische Unterstützung, begründete Jansa am Sonntag die Entscheidung auf Twitter. "Wir arbeiten daran, dass auch die EU dasselbe tut."

00:53 Uhr
Kiew lehnt russisches Ultimatum für Mariupol ab

Die ukrainische Führung hat ein vom russischen Militär gestelltes Ultimatum an die Verteidiger von Mariupol zur Kapitulation kategorisch abgelehnt.


"Es wird keine Kapitulation, kein Niederlegen der Waffen geben", sagte Vize-Regierungschefin Irina Wereschtschuk der Online-Zeitung "Ukrajinska Prawda" am frühen Montagmorgen.

Dies sei der russischen Seite bereits übermittelt worden. Sie forderte vielmehr vom russischen Militär die Öffnung eines humanitären Korridors in die umkämpfte Hafenstadt am Asowschen Meer.

Scipio 2.0

Jede Form von Kapitulation ist für die Ukraine unannehmbar aber so weit ich dass beurteilen kann ist sie nur mit viel Mühe im Stande den russischen Vormarsch aufzuhalten geschweige den ihn zurückzudrängen. Ich vermute mal, dass sich russland versuchen wird soviel Gebiet, Städte etc. anzueignen und die Ukraine dem irgendwann Zähne knirschend zustimmen wird. Ich kann mir schlichtweg nicht vorstellen, dass die Ukraine das Blatt noch mal soweit wenden kann, dass Russland besetzte Gebiete räumen muss.

Immerhin hätte man dann wohl die Existens der Ukraine als Staat gesichert.

Peiresc

Zitat von: Scipio 2.0 am 21. März 2022, 07:46:33
Ich kann mir schlichtweg nicht vorstellen, dass die Ukraine das Blatt noch mal soweit wenden kann, dass Russland besetzte Gebiete räumen muss.

Die Entscheidung liegt bei den Russen. Entweder sie werden Putin los, oder sie werden ein autoritärer Staat mit einem Wirtschaftssystem, das 30 Jahre zurückgeworfen ist und der weltpolitisch ein chinesischer Vasallenstaat ist. Andere Alternativen sehe ich nicht.

sailor

@Scipio: Nein. Die Ukraine hat es binnen 20 Tagen geschafft, die russische Armee in ein Patt zu zwingen. Jetzt läuft die Uhr dahingehend, wer zuerst mehr Reserven für Angriffe aufbauen kann und da sehe ich die Ukrainer im Vorteil. Die Russen haben ihre Verbände abgenutzt, keinen Ersatz bereitgestellt und vor allem, absehbar kein wirklich modernes Material verfügbar. Ohne einen "offiziellen Krieg" kann Putin auch nur schwer Wehrpflichtige in der Ukraine einsetzen. Insgesamt bedeutet das, dass Russland derzeit nicht die Truppen hat, um die ukrainischen Städte zu besetzten. Die Ukraine dagegen hat mittlerweile genug Milizen und leichte Waffen, um direkte Vorstöße abzuwehren. Die Trümmerhaufen, welche die russische Armee fabriziert, bevorzugen massiv den Verteidiger. Die Milizen und Freiwilligen gewinnen an Erfahrung, die Ukraine kann meiner Ansicht nach jetzt die regulären Armeeformationen aus der Front herausnehmen, erholen und auffüllen. Weiterhin wird wohl massiv Gerät zufließen, so dass im Mai (vorsichtige Schätzung), sobald der Boden trocken ist, eine größere Gegenoffensive laufen kann. Dann wirds richtig bitter, da gibts diverse Möglichkeiten zur Kesselung und Zerschlagung der russischen Verbände. Russland ist strategisch in einer Unsicherheitsphase, die Zusammenarbeit zwischen Militär, Diplomatie und Heimatfront stimmt so gar nicht, da ist keine Koordination zu erkennen, noch nicht mal gleiche Lagebilder. Chaos pur.

Die Russen können da nicht gewinnen, weil ihre artikulierten Ziele (Demilitarisierung und Entnazifizierung) weder mit den Aktionen der Armee noch mit dem jetzigen Stand der Vormärsche übereinstimmen: Militärisch sieht es nach Vernichtungskrieg aus, was nicht zur Diplomatie passt. Gleichzeitig ist es "kein Krieg", was aber nicht zur Propaganda und den Sanktionen passt. Es gibt keinen Gesamtplan, jeder macht, was er für richtig hält... so gewinnt man keinen Krieg, so verliert man Kriege.

Bachblüte

Zitat von: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ukraine-russland-konflikt-blog-100.html
11:34 Uhr
Ukraine: 115 Kinder im Krieg getötet

Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine sind nach Angaben aus Kiew mindestens 115 Kinder getötet worden. Zudem seien bisher mehr als 140 Kinder verletzt worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Montagmorgen mit. Die meisten Opfer habe es in der Hauptstadt Kiew gegeben. Der Generalstaatsanwaltschaft zufolge wurden seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar etwa 530 Schulgebäude und Lehreinrichtungen angegriffen und beschädigt. 72 davon seien komplett zerstört worden. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

11:22 Uhr
Russland weist den Vorwurf der Ukraine zurück, seine Truppen würden die Evakuierung belagerter Städte verhindern. Es seien Lügen, dass die Soldaten es Zivilisten nicht erlaubten, über humanitäre Korridore ihre Städte zu verlassen, sagt der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow. Vielmehr seien es ukrainische Nationalisten, die die Zivilisten daran hinderten. Es müsse Druck auf die Regierung in Kiew ausgeübt werden, damit sie dieses Problem löse.

11:10 Uhr
In Deutschland könnte ab dem Herbst Senf knapp werden. Fast 80 Prozent der hierzulande importierten Senfsaaten kämen aus Russland und der Ukraine, schon jetzt sei eine Rohstoffverknappung festzustellen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Lebensmittelverbandes Kulinaria, Markus Weck, der "Welt" vom Montag. In den kommenden Wochen und Monaten werde sich diese Verknappung weiter verschärfen, fürchtet er. Der Verband vertritt rund 130 Unternehmen, die unter anderem Senf herstellen.

10:32 Uhr
Baerbock: EU wird Waffen-Hilfe auf eine Milliarde Euro erhöhen

Die Europäische Union wird nach den Worten von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock ihr Finanzhilfe für die Ukraine zur Beschaffung von Waffen auf eine Milliarde Euro erhöhen. Die Bundesregierung werde dafür sorgen, dass Waffenbestellungen bei deutschen Firmen dann auch schnell realisiert werden könnten, sagt Baerbock vor Beratungen der EU-Außen- und Verteidigungsminister in Brüssel. Man könne "aber nicht in aller Öffentlichkeit darüber reden, weil es geht hier um Leben und Tod".

10:14 Uhr
Russische Anleihen stehen vor erneutem Ausverkauf

Russische Anleihen erwartet bei der Wiederaufnahme ihres Handels ein erneuter Kurssturz. Der Verkaufsdruck im vorbörslichen Geschäft treibt die Rendite der zehnjährigen Titel auf ein Rekordhoch von 19,74 Prozent. Diese Papiere konnten wegen des russischen Einmarschs in die Ukraine etwa vier Wochen weder ver- noch gekauft werden.

09:47 Uhr
Chinas Rotes Kreuz bietet Ukraine weitere Hilfe an

Das chinesische Rote Kreuz bietet der Ukraine weitere humanitäre Hilfe an. Vorgesehen seien zusätzlich zehn Millionen Yuan (rund 1,42 Millionen Euro), sagt ein Sprecher des Außenministeriums in Peking. China hat der Ukraine bereits Unterstützung zugesagt, darunter Anfang des Monats bereits fünf Millionen Yuan.

06:11 Uhr
Aus dem Hafen der Stadt Berdjansk sind nach Berichten des ukrainischen Militärs fünf mit Getreide beladene Schiffe "verschwunden". Die mit mehreren zehntausend Tonnen beladenen Frachter seien von russischen Schleppern aus dem Hafen bugsiert worden und in unbekannter Richtung weggefahren, berichtete am Montag die "Ukrajinska Prawda". Die Berichte ließen sich nicht von unabhängiger Seite prüfen. Das vom russischen Militär kontrollierte Berdjansk liegt am Asowschen Meer, unweit der schwer umkämpften Hafenstadt Mariupol.

05:55 Uhr
Ukrainische Regierung lehnt Kapitulation in Mariupol ab

Die Ukraine hat ein Ultimatum zur Übergabe der belagerten Hafenstadt Mariupol an die russischen Streitkräfte abgelehnt. "Es kann keine Rede davon sein, Waffen abzugeben. Wir haben die russische Seite bereits darüber informiert", sagte Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk der Zeitung "Ukrainska Pravda" in der Nacht zum Montag. Sie bezeichnete die russische Ankündigung als "bewusste Manipulation" und "echte Geiselnahme". Russland hatte den ukrainischen Streitkräften in der belagerten Hafenstadt am Sonntagabend bis Montag 4 Uhr MEZ Zeit gegeben, sich zu ergeben.

01:55 Uhr
Frankreich friert russisches Vermögen von 850 Millionen Euro ein

Frankreich hat Vermögen russischer Oligarchen im Wert von rund 850 Millionen eingefroren und festgesetzt. Man habe Immobilien im Wert von 539 Millionen Euro blockiert, sagte der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire am Sonntag dem Radiosender RTL.

Zudem seien 150 Millionen Euro auf Privatkonten französischer Banken eingefroren sowie zwei Jachten im Wert von 150 Millionen Euro festgesetzt worden, präzisierte Le Maire weiter.

01:46 Uhr
Der CDU-Politiker Michael Brand dringt auf Sanktionen gegen Altkanzler Gerhard Schröder wegen dessen Russland-Verbindungen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) müsse dafür sorgen, dass "auch Schröder sanktioniert wird, der von Putin höchstpersönlich in führende Positionen im russischen Energiesektor platziert wurde und der hunderttausende Euro dafür kassiert, die Interessen des Kriegstreibers Putin zu vertreten"
, sagte der menschenrechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion dem "Tagesspiegel".

"Weitere" humanitäre Hilfe aus China. 1,42 Millionen Euro, bei etwa 1,42 Milliarden Einwohnern. Insgesamt zahlt jeder Chinese etwa 0,001 Euro (also 1/10 Cent).

Allerdings ist Alkohol in China wesentlich billiger als bei uns. Für dieses Geld bekommt man dort bereits etwa 1,4 Milliliter Schnaps (das sind etwa 28 Tropfen).

Dafür mästet Frankreich das Sparschwein aber mit Oligarchenfutter – im über 600-fachen Wert der chinesischen "Hilfe".

Bachblüte

Zitat von: sailor am 21. März 2022, 10:56:57
Ohne einen "offiziellen Krieg" kann Putin auch nur schwer Wehrpflichtige in der Ukraine einsetzen.

Da wird Putocchio doch bestimmt das nötige Lügengeblubber einfallen? Zum Beispiel, "die Ukraine widersetzt sich in kriegerischer Art der Spezialoperation, wir müssen uns gegen den Krieg der Ukraine verteidigen, blah..."  ::)

Daggi

na klar, zu lesen im Compact-Magazin. Putin ist doch das Opfer.


Peiresc

Kiew heute morgen.
https://twitter.com/ronzheimer/status/1505792748196184065
Zitat von: PutinWir greifen nur militärische Ziele an

---
Mariupol ergibt sich nicht. Warum nicht?
ZitatThe Russians once promised safe passage out of Ilovaysk, in 2014. Then they shelled the retreating column in the middle of the safe passage, killing over 400 Ukrainian soldiers. If you're wondering about their offer re Mariupol. http://bbc.com/news/world-europe-49426724.amp

sailor

Natürlich wird getrickst, gedroht und geprügelt, damit russische Wehrpflichtige Zeitverträge unterschreiben... das ist dabei nur ein Punkt. Der wichtigere Punkt ist, dass ohne einen "Krieg" keine gesellschaftliche Mobilisierung in Russland angeleiert werden kann. Dort ist wahnsinnig viel Potential drin (Rodina, Großer Vaterländischer Krieg, Denkt an Leningrad! etcpp), womit neben der militärischen Probleme auch diverse Sanktionsfolgen "übertüncht" werden könnten... aber das geht nur, wenn Russland angegriffen wird. Und gerade dieser "Trick" gelingt Putin nicht... das ist extrem wichtig, weil derzeit ein Land (die Ukraine) bereits in diesem Modus ist, damit erfolgreich das eigene militärische Überleben sichert, der Gegner aber weiterhin... ja, was macht? Polizeiaktion? Njet. Krieg? Njet. Bewaffnete Frustration in fremden Land?

Für die Ukraine ist es deutlich sichtbar, dass sie zu Recht Krieg führt:

Recht zum Krieg

    legitime Autorität (legitima auctoritas/potestas)
    Vorliegen eines zulässigen Kriegsgrundes (causa iusta)
    gerechte Absicht der Kriegführenden (recta intentio)
    letztes Mittel zur Wiederherstellung des Rechts (ultima ratio)
    Aussicht auf Frieden mit dem Kriegsgegner (iustus finis)

Peiresc

ZitatRussische Truppen lösten eine Demonstration in Cherson auf. Schüsse auf Demonstranten gemeldet
https://www.bbc.com/russian/news-60820472

Peiresc

Mariupol von innen.
https://apnews.com/article/russia-ukraine-europe-edf7240a9d990e7e3e32f82ca351dede

ZitatWe were the last journalists in Mariupol. Now there are none.

Sie wurden evakuiert, unter dramatischen Umständen:
ZitatSuddenly at dawn, a dozen soldiers burst in: "Where are the journalists, for fuck's sake?"

I looked at their armbands, blue for Ukraine, and tried to calculate the odds that they were Russians in disguise. I stepped forward to identify myself. "We're here to get you out," they said.

The walls of the surgery shook from artillery and machine gun fire outside, and it seemed safer to stay inside. But the Ukrainian soldiers were under orders to take us with them.
[...]
"If they catch you, they will get you on camera and they will make you say that everything you filmed is a lie," he said. "All your efforts and everything you have done in Mariupol will be in vain."

The officer, who had once begged us to show the world his dying city, now pleaded with us to go. He nudged us toward the thousands of battered cars preparing to leave Mariupol.

It was March 15. We had no idea if we would make it out alive.

Peiresc

Facebook und Instagram sind in Russland jetzt "extremistische Organisationen".

Bachblüte

Zitat von: zdf.de12:41 Uhr
Separatisten-Anführer: Fall von Mariupol wird noch dauern

Der Anführer der pro-russischen Separatisten im ostukrainischen Donezk rechnet damit, dass die Kämpfe in der Hafenstadt Mariupol noch einige Zeit dauern werden. "Ich bin nicht so optimistisch, dass zwei oder drei Tag oder auch eine Woche ausreichen werden, um den Fall zu schließen", zitiert die russische Nachrichtenagentur Interfax Denis Puschilin, Chef der sogenannten Volksrepublik Donezk. Er begründet seine Ansicht mit der Größe von Mariupol. In der strategisch wichtigen Stadt am Asowschen Meer lebten vor Beginn des Krieges 400.000 Menschen.

12:08 Uhr
Baerbock: Luftbrücke einrichten

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich für eine Luftbrücke ausgesprochen, um Flüchtende vor dem Krieg in der Ukraine zu verteilen. "Wir brauchen nicht nur Korridore vor Ort, aus der Ukraine heraus, sondern wir brauchen eine solidarische Luftbrücke", sagte Baerbock am Montag vor einem EU-Außenministerrat in Brüssel.

Peiresc

Überhaupt, Baerbock. Ich bin überrascht. Scholz dagegen eine Schlaftablette.

Alte Weisheit: erst in der Krise zeigt sich, was wirklich in den Leuten steckt.