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Coronavirus warum die ganze Aufregung?

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Begonnen von Scipio 2.0, 01. Februar 2020, 20:53:01

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Guthrie

https://www.mimikama.at/allgemein/coronavirus-sterben/

ZitatPeking erfindet die Geschichte neu
Die Volksrepublik als Schutzburg der öffentlichen Gesundheit, das Ausland als Quell der Gefahr: In China etabliert sich ein neues Narrativ über die Coronakrise.

https://www.spiegel.de/politik/ausland/coronavirus-ursprung-der-epidemie-peking-erfindet-die-geschichte-neu-a-024b694f-94ed-42d5-8299-6cd02d162911

Gestern in China, heute bei psiram.  :2thumbs:

ZitatSolche Versuche, Zweifel zu säen und die Geschichte der Epidemie neu zu schreiben, sind keine Ausrutscher. Sie haben Methode. In atemberaubendem Tempo entsteht in China eine alternative Erzählung, hervorgebracht durch eine Kombination von Propaganda, allzu menschlicher Angst und der ebenso menschlichen Neigung, Unangenehmes schnell zu verdrängen. Vereinfacht zusammengefasst, lautet sie: Bei der Virusbekämpfung sollte sich die Welt an China ein Beispiel nehmen, und die Bedrohung kommt von außerhalb.


Sauropode

Aha, weil China das ganze propagandistisch ausnutzt, ist Corona gar nicht so dolle schlimm, wenn man sich nur die Händchen oft genug gründlich wäscht. Diese Logik besticht.

Hier mal was aus der Panikpresse:

https://www.focus.de/gesundheit/news/coronavirus-ausbruch-im-news-ticker-italiens-premier-erklaert-gesamtes-land-zur-sperrzone-spahn-werden-das-bewaeltigen_id_11576018.html

Selbst Merkel soll gesagt haben, dass ,,60% der Menschen damit etwas zu tun haben werden", oder weniger verschwurbelt ausgesrückt, sich anstecken. Das sind bei 83 Mill. Bevölkerung ca. 50 Mill., die unser Gesundheitssystem so oder so beanspruchen werden. Bei einer Mortalität von einem Prozent haben wir 500.000 Tote. Naja, das ist ja nicht so schlimm, gelle, weil es vor allem die alten weißen Männer dahinrafft. Und ein paar Kollateralschaden. Nein, die Welt geht nicht unter, das ist sie Anno 1346 bis 1353 auch nicht. Es wird halt nur die Rentenkasse etwas entlastet.
(Ironie off)


Guthrie

Zitat von: Sauropode am 10. März 2020, 20:26:52
Aha, weil China das ganze propagandistisch ausnutzt, ist Corona gar nicht so dolle schlimm, wenn man sich nur die Händchen oft genug gründlich wäscht. Diese Logik besticht.

Was soll das? Du möchtest schon im März den Strohmann des Jahres gewinnen?  :grins2:

Peiresc

Schlimmer geht immer. Ich zitiere mal nur, was uns potentiell direkt betrifft.

ZitatDer Ausbruch des Virus hat Indien dazu veranlasst, den Export von 26 pharmazeutischen Inhaltsstoffen und den daraus hergestellten Medikamenten und Vitaminen zu beschränken. Dazu gehören auch Paracetamol, verschiedene Antibiotika und Stoffe, die zur Produktion von Anti-Baby-Pillen benötigt werden. Indien ist einer der weltweit grössten Hersteller und Exporteure von Arzneimitteln. Ein Lieferstopp könnte zu Engpässen in Europa führen.
https://www.nzz.ch/international/experten-indisches-gesundheitswesen-ist-coronavirus-nicht-gewachsen-ld.1544864

Ich denke mir, der effektivere Umgang Ostasiens mit dem Virus hat gar nicht so sehr mit dem politischen System, der Autoritätshörigkeit, der Schlauigkeit usw. zu tun, sondern mit dem organisatorischen Vorlauf, den diese Weltgegend infolge SARS hat.

Ich habe meine Gründe für diese Annahme. Sie haben mit der Organisation unseres Gesundheitswesens zu tun. Das sind gar nicht so sehr Technologie-Fragen.

Peiresc

Zitat von: Guthrie am 10. März 2020, 20:56:01
Was soll das?

In Amerika glauben zwei Drittel der Republikaner und ein Drittel der Demokraten, dass die Corona-Nachrichten Panikmache sind. Link finde ich grad nicht wieder.

edit. Und noch:
Zitat von: Guthrie am 10. März 2020, 20:56:01
Strohmann des Jahres
Ich habe überlegt, was Du meinen könntest, aber was anderes als hohle Phrasen ist mir dazu nicht eingefallen. Hilf einem alten Mann über die Straße.

Sauropode

Zitat

Strohmann des Jahres


Vielleicht gibt es das Virus gar nicht und alles ist nur eine große VT. Sag jedenfalls Tolzin. Und der muss es ja wissen.

Sauropode

Zitat von: Peiresc am 11. März 2020, 06:02:40
Schlimmer geht immer. Ich zitiere mal nur, was uns potentiell direkt betrifft.

ZitatDer Ausbruch des Virus hat Indien dazu veranlasst, den Export von 26 pharmazeutischen Inhaltsstoffen und den daraus hergestellten Medikamenten und Vitaminen zu beschränken. Dazu gehören auch Paracetamol, verschiedene Antibiotika und Stoffe, die zur Produktion von Anti-Baby-Pillen benötigt werden. Indien ist einer der weltweit grössten Hersteller und Exporteure von Arzneimitteln. Ein Lieferstopp könnte zu Engpässen in Europa führen.
https://www.nzz.ch/international/experten-indisches-gesundheitswesen-ist-coronavirus-nicht-gewachsen-ld.1544864

Ich denke mir, der effektivere Umgang Ostasiens mit dem Virus hat gar nicht so sehr mit dem politischen System, der Autoritätshörigkeit, der Schlauigkeit usw. zu tun, sondern mit dem organisatorischen Vorlauf, den diese Weltgegend infolge SARS hat.

Ich habe meine Gründe für diese Annahme. Sie haben mit der Organisation unseres Gesundheitswesens zu tun. Das sind gar nicht so sehr Technologie-Fragen.

Und so einfach kann man hier auch keine Produktionsstrecke aufbauen, denn immerhin ist das die pharmazeutisch-chemische Industrie mit haufenweise Auflagen. Ein Genehmigungsverfahren kann da mal locker ein Jahr lang dauern. Und da wurde noch kein einziges Steinchen am Bau gesetzt.

sailor

Es hat seine Gründe, warum die Herstellung pharmazeutischer (chemischer) Grundstoffe in Schwellenländer abgewandert ist... und die haben neben den Kosten auch mit den Auflagen und Bürgern hier zu tun. Neben ner Biochemiebude will hierzulande niemand wohnen, genausowenig wie neben nem AKW, nem Windrad, ner Kita, nem Krankenhaus oder nem AfD-Ortsbüro (noch am verständlichsten!). Da gibt es keine singuläre "Schuld". Mich wundert allerdings, dass Antibiotika bei Corona eine Rolle spielen sollen, genauso wie mich wundert, dass es im Moment schon schwer ist, welche zu bekommen (achtung, anekdotische Evidenz, Stichprobengröße n=1, in Hamburg Anfang der Woche, Antibiotikum für Mandelentzündung).

Das ökonomische Problem bei Pharmazeutika, insbesondere den Basismitteln wie eben Paracetamol ist, dass sie "jeder" herstellen darf; dass es viele potentielle Hersteller gibt; die Preise und damit die Margen nidrig sind und somit Gewinn nur über minimale Produktionskosten zu realisieren sind. Diese sind in Schwellenländern nun mal sehr gering und wenn sich dort (wie in Indien) eine entsprechende Industrie mit der gesamten Peripherie (Anlagenbauer, Labors, Arbeitskräfte) gebildet hat, wirds für die Industrieländer schwer, da zu konkurrieren. Anlagenbetrieb lässt sich nur schwer weiter optimieren/automatisieren/digitalisieren, die Einstiegskosten werden astronomisch bei geringen Margen. Das lohnt sich nur bei hochkomplexen Medikamenten vor der Generika-Schwelle.

@Sauropode: Ja, das Virus wird große/alle Teile der Bevölkerung erreichen, früher oder später. Grippe läuft fast jährlich durch. Krankheiten gehören zum Leben dazu wie auch der Tod. Das ist weder ironisch noch zynisch gemeint. Und es werden Menschen sterben, insbesondere "Risikogruppen" (warum die wohl so genannt werden? Hups, da war die Ironie doch). Wo ist da der Aufreger? Es gibt auch in modernen Gesellschaften Risikogruppen, welche besonders anfällig für diverses sind und daher (so der gesellschaftliche Konsens) besonderen Schutz genießen. Damit erhöht an deren Überlebenschance signifikant, aber ewiges Leben bedeutet das nicht.

Sauropode

Ich wiederhole mich, gegen Grippe gibt es Impfungen. Die Influenza-Viren sind gut erforscht, man weiß, wie sie sich verhalten. Bei neu aufgetretenen Erregern aber kennt man sein Verhalten noch nicht. Und die Corona-Pneumonie scheint nicht ohne zu sein, mit guten Aussichten auf ne Lungenfibrose. Und da hilft kein oberlehrerhaftes Dozieren, dass es kein ewiges Leben gibt. Das weiß ich selber.

sailor

Ja und weiter? Die Infuenzaforschung läuft schon wie lange und aus welchen Gründen? Grippe ist gut erforscht und beherrschbar, weil es eine Bedrohung ist. Corona ist eine neue Bedrohung und dagegen gibts erstmal kein Mittel. In einem Jahr sieht das anders aus. Zaubern kann niemand und sollte auch niemand (Gentechnik), also wird uns Corona eine Weile intensiv begleiten. Vorhersehen kann man Mutationen nicht, also wird es immer wieder solche Ereignisse geben. Und die Wissenschaft wird die Dinge beherrschbarer machen. Bis dahin sollte man auf nationaler Ebene über strategische Bevorratung nachdenken. Bei Medizintechnik ist das allerdings ne heftige Geschichte, da dort Zertifizierungen/Prüffristen einzuhalten sind, regelmäßig gewartet, sterilisiert werden muss. Also ein ziemlicher Aufwand bei gleichzeitigem Mangel an Personal in den Pflegeberufen (ich ziehe mal dreist die ..TAs da mit rein).

Im Moment kann man in der Tat wenig aktiv gegen das Virus tun und es wird schwere Fälle geben. Daher will man ja ausgehend von der Exekutive die Ausbreitung verlangsamen, ist aber in meinen Augen von der (globalen) Ausbreitungsgeschwindigkeit überrascht worden. Die Situation in Italien ist dabei in meinen Augen die "Anomalie", welche zu der Fehleinschätzung geführt hat, bzw. welche die Voraussagen über den Haufen geworfen hat.

Und bitte verzeih mir, es war nicht oberlehrerhaft gemeint. Ich erlebe es nur täglich, dass immer mehr Menschen Krankheit, Verletzung, Siechtum und Tod massiv ignorieren/verdrängen, um schlussendlich um so heftiger davon eingeholt zu werden. Ich habe im engsten Kreis eine Person, die medikamentös immunsuppressiert ist, also Risikogruppe. Ich weiss, was da droht und weiss auch, dass man die Sache verzögern und das Risiko minimieren, aber eben nicht "wegschieben" kann. Damit musste ich mich abfinden. Viele Menschen wollen nicht über solche Sachen nachdenken, wollen, dass es "wegbleibt", brechen bei der kleinsten "Männergrippe" zusammen und rennen in vollbesetzte Wartezimmer und Notaufnahmen. Da platzt mir was.

Sauropode

Zitat

Und bitte verzeih mir, es war nicht oberlehrerhaft gemeint. Ich erlebe es nur täglich, dass immer mehr Menschen Krankheit, Verletzung, Siechtum und Tod massiv ignorieren/verdrängen, um schlussendlich um so heftiger davon eingeholt zu werden. Ich habe im engsten Kreis eine Person, die medikamentös immunsuppressiert ist, also Risikogruppe. Ich weiss, was da droht und weiss auch, dass man die Sache verzögern und das Risiko minimieren, aber eben nicht "wegschieben" kann. Damit musste ich mich abfinden. Viele Menschen wollen nicht über solche Sachen nachdenken, wollen, dass es "wegbleibt", brechen bei der kleinsten "Männergrippe" zusammen und rennen in vollbesetzte Wartezimmer und Notaufnahmen. Da platzt mir was.


Ja, was weißt Du denn über mich?

Scipio 2.0

Zitat von: Guthrie am 10. März 2020, 10:00:39
Zitat von: Scipio 2.0 am 10. März 2020, 08:30:12
Vielleicht wird diese Krise in Zukunft als Wendepunkt gesehen werden. An dem Asien, allen voran China, die globale Führung übernimmt und die Westliche Welt gespalten und Rückständig in der Versenkung verschwindet.

Oder die Reptiloiden oder die Eliten oder die Juden! :skeptisch:

https://www.psiram.com/de/index.php?title=Katastrophismus&redirect=no

Apokalyptisches Denken ist schon seit knapp einem Jahrzehnt fester Bestandteil des mentalen Betriebssystems, gewissermaßen....

Sauropode

Die Hongkonggrippe 1968 war die letzte große Pandemie. Und keiner von uns hat je einen ,,richtigen" Seuchenzug miterlebt. Uns fehlt dazu die Erfahrung. Das hat ja auch nichts mit apokalyptischen Denken zu tun. Es war ja nur eine Frage der Zeit, bis ein Virus aus seinem Reservoir kriecht und den Menschen infiziert.

Scipio 2.0

Ich meinte, dass das apokalyptischen Denken Teil meines"Betriebssystems" ist.

Das würde mir auch Mal von einer Psychologin so bescheinigt. Von allen denkbaren Möglichkeiten neige ich Mal mehr Mal weniger bewusst dazu die schlechtest mögliche auszuwählen.

Sauropode

Scipio, sowas ist doch normaler Bestandteil Deiner Persönlichkeit. Aus Dir wird wohl nie ein Optimist mit rosaroter Brille - plakativ gesagt. Und was der eine nicht ist, ist der andere, will sagen, die Mischung in einer Gesellschaft macht es, dass die Dinge unterschiedlich gesehen und angegangen werden. Damit eröffnet man unterschiedliche Handlungsoptionen. Ich bin auch kein Optimist, habe aber leider allzu oft recht, leider. Eigentlich will ich das nicht.