Vorab.
a) Mir war der existierende Thread "sind Freikirchen gefährlich?" zu alt um noch etwas dazu zu schreiben.
b) Als "Ex" bin ich mit dem "Gummizeugs" was dabei herauskam nicht zufrieden.
Klar ich bin ein "ex" und ähnlich einem ex-Alkoholiker oder ex-Junkie ist es ein rotes Tuch für mich.
Dieses "man kann es nicht Pauschalisieren" passt mir nicht.
Ich pauschalisiere es.
Von aussen betrachtet mag es ja sein dass es "Liberale" freikirchen gibt, dass ist aber nur von aussen betrachtet so.
Die Gesellschaft misst den Grad der Spinnerei an gesellschaftlich auffälligen Merkmalen, welche viele Freikirchen und deren Mitglieder nicht haben.
Sind die deswegen Liberal?
Ich denke nicht, denn bloss weil es jemandem gut geht heisst das noch lange nichts.
Würde einer meinen Werdegang bloss daran Messen müsste er zu dem Schluss kommen mir ging es als Freikirchler besser.
Ich hatte einen guten Job, ich brauchte sehr wenig Geld und war vorbildlicher Steuerzahler, ich lebte gesund.
Heute bin ich Randständiger beziehe meinen Unterhalt vom Sozialamt und lebe total ungesund.
Was hat mich dazu gebracht der Freikirche und Gott den Rücken zuzukehren?
Man verlangt von einem bestimmten Punkt an alles hinter sich zu lassen und das ist bei allen gleich, Verwandschaft falls sie nicht auch mitmachen, Ehepartner sofern man schon verehelicht ist falls dieser nicht mitmacht, man muss sogar seinen Eltern den Rücken zukehren.
Diese Konsequenzen stellt man natürlich nicht von Anfang an und man befiehlt es nicht sondern stellt es als logische Konsequenz des Glaubens dar. Das heisst durch das Brainwashing ist man selbst der Auffassung das es nötig ist, niemand muss einem das befehlen.
Die einzige Familie welche man haben darf ist jene der Glaubensschwestern und Brüder.
Tatsächlich bereitete es mir keinerlei Mühe meinen Eltern vors Schienbein zu treten und ich denke wie gut man es auch immer hatte Zuhause das fällt nur wenigen Jugendlichen wirklich schwer. Jugendliche um die gehts schliesslich.
Der Bruch kam eigentlich erst als man von mir verlangte zu akzeptieren dass die Physik Lüge ist.
Alles was heute von irgendwelchen Idioten verzapft wird was man so kennt, Kreationismus, flache Erde usw.
Plötzlich sollte ich akzeptieren dass die Sonne sich um die Erde dreht, um es auf einen Punkt zu bringen.
Nicht bloss Philosophisch sondern wirklich.
Ich denke anfangs war ich sogar noch bereit dazu (es ist ca. 35 Jahre her), aber je mehr ich davon verleugnen sollte (wie gesagt niemand zwingt dich, du hast das Gefühl du tust es aus freiem Willen) umso mehr ging es für mich nicht mehr auf.
Irgendeine Stimme im Hinterkopf protestierte "das kann nicht sein", unablässig.
Was schlussendlich dazu führte dass es mir sprichwörtlich wie Schuppen von den Augen fiel.
"Ich bin auf dem Holzweg und habe eine Lüge gelebt".
Wenn man einmal damit angefangen hat (egal was) ist es schwierig sich das selbst einzugestehen, ich denke das ist der schwierigste Schritt dabei.
Und ich Wette mit euch um meine plastik Aorta, wie Liberal sie sich nach aussen geben mögen die Methode des Brainwashings ist bei allen gleich.
Ich selbst habe noch nichts anderes erlebt und wo ich zurzeit Wohne hat es "Röcklisekten" en masse.
Ich sehe immer wieder egal von welchem Verein wie ihre Denkensart ist und wie sie es unter das Volk bringen.
Wenn es eine Quelle für den abstrusen Quatsch von flache Erde (usw.) gibt dann sind es die "Röcklisekten".
Einen "ex" muss man da nicht fragen (oder eben doch).
Und jetzt soll einer behaupten man müsse da differenzieren und das sei nicht so schlimm.
Ihr seht ja nicht in die Köpfe hinein.
Was sie mit ihrer "Jugendarbeit" anrichten, sei es von aussen betrachtet noch so gut, ist nichts als einen Dämon (schlechten Gedanken) zu gebären und heranzuziehen.
Besser mitten in der Scheisse leben als ein Freikirchler zu sein.
Nun, ich bin ein "ex" und ja es ist ein rotes Tuch für mich, ihr dürft anderer Meinung sein, in dieser Beziehung bin ich ein "Extremist".