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Griechenland

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Begonnen von pelacani, 14. März 2015, 20:18:27

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Hildegard

Zitat von: Sauropode am 13. Juli 2015, 13:07:23
Das mit der Eule passt zudem auch ganz gut, als heilige Tier der Athene.
Wär mir jetzt gar nicht aufgefallen.
:aetsch:
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Nicht_Peter

Tsipras hat strengen Sparvorgaben und Reformen zugestimmt (die auch ich etwas zu hart finde). Obwohl er damit eine 180°-Wende zu seiner bisherigen Politik durchführt, scheint er weiterhin das Vertrauen der Bevölkerung zu haben...
http://www.sueddeutsche.de/politik/griechenland-es-war-eine-einbahnstrasse-wir-mussten-zustimmen-1.2563732

So langsam blicke ich da nicht mehr durch. :-\

ajki

re. "... hätte auch psiram eine Chance [zur Investition in gr. Anlagegüter]"

Interessanterweise: ja, absolut. Und zwar derzeit bessere (viel bessere!) als der griechische Staat und sogar die große Masse griechischer Investoren.

Natürlich müßte psiram sich zunächst auf die diversen Merkmale hin konstituieren (wobei übrigens die Anonymität von Einzelmitgliedern rechtlich besser schützbar wäre als im sogenannten Netz). Aber dann würde gemessen an der aufgelegten Kapitalmenge (und eigentlich weit darüber hinaus) die junge Gesellschaft zunächst *im Vorschussprinzip* vergleichsweise gesehen *enorme* Geldmengen organisieren können, mit denen diverse Ankäufe und Investitionen erfolgen könnten.

Dabei sind zwei Dinge beachtlich: erstens kann über eine nicht von Griechenland kontrollierte Privatisierungsgesellschaft in jedem Fall am Markt verkauft werden zu konkurrenzfähigen Preisen - und das Zauberwort ist dabei "nicht von Griechenland kontrolliert". Was durch eine solche Holding auf den Markt gebracht wird, leidet [zunächst einmal] nicht unter dem entwickelten Vertrauensverlust hinsichtlich der diversen innergriechischen Makel, die hier verschiedentlich thematisiert wurden. Jeder Investor (und auch jede Heuschrecke) wird sich [zunächst mal] darauf verlassen, dass Angebote über diese Gesellschaft rechtssicher sind.
Zweitens: psiram als neu aufgestellte Kapitalgesellschaft mit veröffentlichten Werten und Zielen genösse das in der Wirtschaft seit jeher übliche Vertrauen im Vorschussprinzip. Darin unterschiede sich diese junge Gesellschaft gravierend von griechischen Marktteilnehmern, zu denen *Erfahrungswerte* vorliegen. Kredite und Obligationen könnte selbst eine junge Gesellschaft zu weitaus besseren Konditionen bekommen als diejenigen, deren Wechsel mehrfach geplatzt sind.
every time you make a typo, the errorists win

Belbo

Ich nehme einen Kredit über eine Millionen auf und beschwere mich, dass ich nicht mehr dir Freiheit habe mir noch das Geld Für einen Ferrari zu leihen.

Groucho

Also ich sehe in Griechenland eher einen Markt für Dinge wie Auftriebskraftwerke und Co. Die Ansicht, Geld liese sich dauerhaft quasi aus dem Nichts schöpfen, ist dem Gedanken der Energie aus dem Nichts mindestens verwandt. PAL-Generatoren wären natürlich ebenso eine vielversprechende Handelsmöglichkeit.

celsus

Zitat von: Groucho am 13. Juli 2015, 17:38:16
Also ich sehe in Griechenland eher einen Markt für Dinge wie Auftriebskraftwerke und Co. Die Ansicht, Geld liese sich dauerhaft quasi aus dem Nichts schöpfen, ist dem Gedanken der Energie aus dem Nichts mindestens verwandt. PAL-Generatoren wären natürlich ebenso eine vielversprechende Handelsmöglichkeit.

Defkalion hat es ja mit dem Rossi-Klon dort versucht, aber irgendwie ließ der Erfolg zu wünschen übrig.
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

Ladislav Pelc

Zitat von: Patches O Houlihan am 13. Juli 2015, 15:55:14
und einen habe ich noch zu Griechenland.
Udo Vetter vom lawblog hat ein ziemlich interssantes Argument aufgemacht:
ZitatKritiker beklagen ja bereits einen Staatsstreich zu Lasten des griechischen Souveräns. Das sind natürlich starke Worte. Allerdings kann man auch mal einen Schritt zurücktreten, einen Perspektivwechsel wagen und sich fragen: Was wäre wohl die juristische Sicht der Dinge, wenn Deutschland auf der Sünderbank säße und sich dieser Agenda unterworfen müsste?
und weiter unten:
ZitatEs gibt noch so einige andere Punkte in dem Papier, bei denen deutsche Verfassungsrechtler sich vor Schmerzen winden müssten. Juristisch gesehen liefe das alles – auf Deutschland bezogen – darauf hinaus, dass das Volk tatsächlich einen guten Teil seiner Souveränität für Geld verkauft. Beziehungsweise verkaufen muss. Sonderlich wohl muss einem dabei nicht sein.

Heute sind es vielleicht nur ,,die Griechen". Aber wer weiß, was morgen ist?

Tja, Souveränität muss man sich eben leisten können.

Meiner Ansicht sollte hat ein Land, das seine Pflichten in der EU nicht erfüllt, sich auch nicht mehr auf Rechte berufen können, wie das Recht auf Selbstverwaltung.

Noch besser wäre es, in solchen Fällen künftig eine Art europäischen "Insolvenzverwalter" einzusetzen, der mit weitreichenden Rechten ausgestattet ist und für eine gewisse Zeit de facto den Platz der Regierung einnimmt, solange sich diese als unfähig oder unwillig erweist, die Pflichten zu erfüllen. Das ganze müsste natürlich vom EU-Parlament genehmigt werden, dann wäre es auch demokratisch legitimiert.

Natürlich ist das auf absehbare nicht realistisch. Aber vielleicht führt die Sache mit Griechenland (die ja noch nciht wirklich ausgestanden ist, denn jetzt heißt es erst mal drei Jahre zahlen und dann geht der ganze Zirkus womöglich wieder von vorne los) zu einer Entwicklung, die die Kompetenzen der EU gegenüber der "Kleinstaaterei" stärkt und so etwas irgendwann, in einer fernen Zukunft ermöglicht.

Auf Dauer, das hat sich jetzt deutlich gezeigt, kann eine Wirtschafts- und Währungsunion nur mit einheitlicher, zentraler Wirtschafts- und Währungspolitik funktionieren, statt dass man jeden Kleinstaat wirtschaften lässt, wie er lustig ist.

Und was Karlsruhe dazu sagt, ist meines Erachtens ohne Belang. Solange das Ganze nur einigermaßen von EU-Recht gedeckt ist, ist Luxemburg zuständig, Karlsruhe hat da gar nichts zu melden, auch wenn das Bundesverfassungsgericht das albernerweise immer noch anders sieht und sich immer noch einbildet (oder vermutlich aus politischen Gründen behauptet), sogar EU-Recht für unwirksam erklären zu können, wenn es denn nur wollte ... (Natürlich wissen die Richter in Karlsruhe, dass sie das gar nicht können, darum "verzichten" sie "freiwillig" darauf, solange keine Bedingungen eintreten, die hoffentlich nie eintreten, aber wenn sie dann doch eintreten, enger gefasst werden, damit sie doch nicht eintreten. Wie überaus albern, nur weil man nicht einsehen kann oder will, schon lange nicht mehr die höchste Instanz zu sein sondern nur noch das Verfassungsgericht eines Teilstaates mit beschränktem Selbstverwaltungsrecht.)

Patches O Houlihan

Staatliche Souverätät funktioniert erheblich anders, aber passt schon.
Zitat von: Ladislav Pelc am 13. Juli 2015, 19:26:18
Noch besser wäre es, in solchen Fällen künftig eine Art europäischen "Insolvenzverwalter" einzusetzen, der mit weitreichenden Rechten ausgestattet ist und für eine gewisse Zeit de facto den Platz der Regierung einnimmt, solange sich diese als unfähig oder unwillig erweist, die Pflichten zu erfüllen. Das ganze müsste natürlich vom EU-Parlament genehmigt werden, dann wäre es auch demokratisch legitimiert.
guter versuch, nur ist das EU-Parlament bestenfalls bedingt demokratisch legitimiert  ;)
ZitatUnd was Karlsruhe dazu sagt, ist meines Erachtens ohne Belang. Solange das Ganze nur einigermaßen von EU-Recht gedeckt ist, ist Luxemburg zuständig, Karlsruhe hat da gar nichts zu melden, auch wenn das Bundesverfassungsgericht das albernerweise immer noch anders sieht und sich immer noch einbildet (oder vermutlich aus politischen Gründen behauptet), sogar EU-Recht für unwirksam erklären zu können, wenn es denn nur wollte ... (Natürlich wissen die Richter in Karlsruhe, dass sie das gar nicht können, darum "verzichten" sie "freiwillig" darauf, solange keine Bedingungen eintreten, die hoffentlich nie eintreten, aber wenn sie dann doch eintreten, enger gefasst werden, damit sie doch nicht eintreten. Wie überaus albern, nur weil man nicht einsehen kann oder will, schon lange nicht mehr die höchste Instanz zu sein sondern nur noch das Verfassungsgericht eines Teilstaates mit beschränktem Selbstverwaltungsrecht.)
hier kann ich dir nichteinmal ansatzweise folgen. Staatliche Souveränität funktioniert anders. wir haben eben keine Staten von EUROP (of A).
Und Kleinstaaterei ist überhaupt ein Übel, nur Großreiche sind gut.
:rofl

Hildegard

Hier ist übrigens der griechische Auktionskatalog. Leider keine Akropolis. Bloß blöde Immobilien, ne Lizenz für Pferdewetten, Wasserwerke, Häfen und ein olles Schloss, das keine Sau kennt.
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Groucho

Dieter Nuhr hat es auch gewagt, was zu Griechenland zu sagen:

ZitatMeine Familie hat demokratisch abgestimmt: Der Hauskredit wird nicht zurückgezahlt. Ein Sieg des Volkswillens!
http://www.stern.de/lifestyle/leute/dieter-nuhr-veraergert-mit-griechenland-witz---und-ruft-jan-boehmermann-auf-den-plan-6336092.html

Jetzt hat er Shitstorm.

https://www.facebook.com/nuhr.de?fref=nf

ZitatKurz angemerkt, nur weil schon wieder hier im Internet ganz vielen die Birne durchbrennt (was die Denkfähigkeit stark einschränkt...Schaum vor dem Mund zeugt nicht von geistiger Tiefe): Dass es den Griechen schlecht geht, ist mir bekannt und extrem erschütternd. Aber 200 Jahre Ausbeutung und Korruption abzulösen durch primitiven Antikapitalismus ist so ziemlich das Dümmste, was man tun kann. Mein Tipp wäre: ein Finanzamt aufbauen, das den Namen verdient, und Korruption bekämpfen, anstatt die anzupissen, die genau dabei helfen wollen.

ajki

Zitat von: Hildegard am 14. Juli 2015, 19:16:18
Hier ist übrigens [irgend ein medialer Schnellschuss]

Zum jetzigen Zeitpunkt sind solche "Listen" noch nicht mal wert einen Gedanken daran zu verschwenden, was irgendwelche Blättchen im Wind davon an Klick-Generierung haben könnten über Dinge zu schreiben, über die noch keine interessanten Angebotslisten existieren *können*.

Es gibt auch in Griechenland eine große Anzahl von kleinen, mittleren und größeren Aktiva, die auf Interesse stossen können am Markt. Der interessanteste Bereich für auch kleinere Unternehmungen sind z.B. Lizenzrechte auf Zeit - z.B. im Mobilfunk, in den Versorgungsbereichen, in der Fischerei, der Infrastruktur, den Netzen und in tausend anderen Bereichen. Für die regulierenden Staatswesen haben solche Lizenzvergaben eine Reihe von Vorteilen, wozu nicht zuletzt die simple Tatsache gehört, dass das Tafelsilber auch weiterhin im Schrank bleibt. All' solche interessanten Quellen von Einkünften müssen erst noch (im Fall Griechenlands: vermutlich langwierig) untersucht und marktgängig gemacht werden.

Da ist derzeit noch viel zu tun für Fachleute, nicht für Journalisten. Die haben ihre Unfähigkeit zur besonnenen Moderation schon bewiesen.
every time you make a typo, the errorists win

MrSpock

Man muss nur flexibel sein.
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

Hildegard

@ajki: Natürlich war das mit dem Auktionskatalog nicht ganz ernstgemeint. Ich bin ja ganz bei dir, ich finde es auch sehr bedenklich, dass Griechenland jetzt alles, was irgendwie Zukunft hat, verscherbeln soll. Klar sind Lizenzvergaben sinnvoller, sollen doch die oberschlauen Lizenznehmer sehen, wie sie daraus Rendite erwirtschaften.

In meinem Bekanntenkreis entstand allerdings auch noch ein anderer Vorschlag, der sofort alle Probleme lösen würde: Die Griechen geben uns Kreta, und alle Schulden sind getilgt. Kreta gegen Kredite.
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Belbo

Zitat von: Hildegard am 15. Juli 2015, 15:01:17
@ajki: Natürlich war das mit dem Auktionskatalog nicht ganz ernstgemeint. Ich bin ja ganz bei dir, ich finde es auch sehr bedenklich, dass Griechenland jetzt alles, was irgendwie Zukunft hat, verscherbeln soll. Klar sind Lizenzvergaben sinnvoller, sollen doch die oberschlauen Lizenznehmer sehen, wie sie daraus Rendite erwirtschaften.

In meinem Bekanntenkreis entstand allerdings auch noch ein anderer Vorschlag, der sofort alle Probleme lösen würde: Die Griechen geben uns Kreta, und alle Schulden sind getilgt. Kreta gegen Kredite.

An der Feinsinnigkeit der Vorschläge arbeiten wir aber besser noch ein bisschen.
http://www.kreta-wiki.de/wiki/Deutsche_Kriegsverbrechen

MrSpock

Zitat von: Belbo am 15. Juli 2015, 15:07:34
Zitat von: Hildegard am 15. Juli 2015, 15:01:17
@ajki: Natürlich war das mit dem Auktionskatalog nicht ganz ernstgemeint. Ich bin ja ganz bei dir, ich finde es auch sehr bedenklich, dass Griechenland jetzt alles, was irgendwie Zukunft hat, verscherbeln soll. Klar sind Lizenzvergaben sinnvoller, sollen doch die oberschlauen Lizenznehmer sehen, wie sie daraus Rendite erwirtschaften.

In meinem Bekanntenkreis entstand allerdings auch noch ein anderer Vorschlag, der sofort alle Probleme lösen würde: Die Griechen geben uns Kreta, und alle Schulden sind getilgt. Kreta gegen Kredite.

An der Feinsinnigkeit der Vorschläge arbeiten wir aber besser noch ein bisschen.
http://www.kreta-wiki.de/wiki/Deutsche_Kriegsverbrechen

Das würde also ein Nullsummenspiel. Kreta gegen Kredite gegen Reparationszahlungen.
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.