Beim Teilen ist halt die Frage, ob man die potentiellen Flüchtlinge der eigenen Gruppe zuordnet oder nicht. Sind das Mit-Araber oder sind das Ausländer. Die BRD z.B. hat jeden DDR-Bürger ungefragt aufgenommen, ungefähr eine Million, soweit ich weiß. Von den Flüchtlingen nach dem Krieg gar nicht zu reden, da hätte man sich auch auf den Standpunkt stellen können, ihr seid jetzt Polen. Aber wie gesagt, das kommt eben auf die Sichtweise an.
Diese Aussage halte ich doch für sehr verwegen. Beispiel Ostpreussen in Kurzform: Seit Generationen deutsch. Dann kam ein durchgeknallter Österreicher und hat alles in Schutt und Asche gelegt. Plötzlich ist man Pole. Stand diesen Menschen nicht das Recht zu, in das deutsche Hoheitsgebiet zu wechseln? Schließlich hat man alles verloren: Land und jeglichen Besitz. Nur das, was man mit sich tragen kann besitzt man noch. Bis 1945 hatte man einen deutschen Pass, von heute auf morgen einen polnischen und man wurde nicht gefragt.
Nunja, man könnte durchaus eine Verknüpfung mit der Scholle herstellen und sagen, die Leute sollten auf ihrer bleiben, unabhängig davon, wem die gerade gehört. Und eigentlich, erstrecht mittlerweile, sollte man meinen, dass ein Staat imstande wäre, seine neugewonnenen Länderein und Bevölkerungen vernünftig regieren zu können, inkl. Minderheitenrechte, überkommenes lokales Recht, Brauchtum, Religion und Sprache inklusive - hat ja allerorten im Mittelalter auch gut geklappt.
Natürlich klappt das alles nicht, von Sprache über Rechtswesen usw. Dann noch das identitätsstiftende Moment nationaler Überhöhung und schon ist man im modernen territorialen Nationalstaat mit dem Hang zum Zentralismus.
In Deutschland gilt das
Abstammungsprinzip - danach ist Deutsch, wer deutschen Blutes ist. Im Grunde eine traditionelle Stammenspolitik, die hier weiterverfolgt wird.
Die Römer hatten das Ortsprinzip - das ist das konkurrierende Prinzip zum Abstammungsprinzip, allerdings setzt es eine geordnete Staatlichkeit, sowie ein Mindestmaß an geplanter Zivilisation (urbane Zentren, Straßen, Wasserversorgung, Bildung) voraus. Allesdas ist bis auf den heutigen Tag in Deutschland nur Zufallsprodukt oder glänzt durch Abwesenheit.
zu Israel/Palästina habe ich mich damit auch geäußert.