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Trans ist Trend

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Begonnen von Marvel Stella, 10. Juli 2023, 15:57:36

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RPGNo1

Das Interview mit Korte kenne ich. Das ploppte bei mir letztes Jahr im Rahmen der Vollbrecht-Debatte auf. Es ist gut, dass Jan Feddersen einer der federführende Interviewer war, denn im Gegensatz zu vielen seiner jungen Mitkollegen in der Zeitung besitzt er einen gesunden Skeptizismus gegenüber Identitätspolitik und Wokeismus. Ein echter Linker eben und kein pseudoprogressiver Haltungsjournalist.

Korte ist ruhig und sachlich. Er greift auf medizinisch-wissenschaftlicher Erkenntnisse zurück und nicht auf irgendwelche Gefühle und Meinungen. Man merkt, dass ihm das Wohl der Menschen, die mit ihren Problemen zu ihm kommen, am Herzen liegt. Das ist das genaue Gegenteil zu den aktivistischen Lautsprechern, denen es oft doch eher darum geht, sich und ihre Selbstgerechtigkeit in den Medien ins rechte Licht zu rücken.

zimtspinne

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 24. Juli 2023, 21:07:29Nein, es ist eher anders herum: die Heterogenität der Ursachen und die Komorbiditäten gibt es vor allem bei den Jugendlichen, deren GD noch nicht im Kindesalter bestand (die "ROGD"-Kohorte). Verdeckte/Verdrängte Homosexualität kann da zwar mit dabei sein, ist aber nur eine von vielen verschiedenen Möglichkeiten und Faktoren.


Das heißt, die Frühtrans sind im Vergleich tendenziell psychisch stabil und unauffällig?
Wie sehen denn bei dieser Gruppe die Umfeldbedingungen aus - auch stabil? Also keine Häufung dysfunktionaler Familienstrukturen?
Ist darüber überhaupt viel/etwas bekannt? Korte sollte das ja mindestens aus eigenen Beobachtungen und Therapieerfahrungen wissen.

Warum lassen sich geschlechtsdysphorische Verhaltensweisen und Empfindungen Jugendlicher aus der Rapid-Gruppe nicht relativ klar und eindeutig abgrenzen von jenen der Früh-Trans-Gruppe? Also die, die eher (schon kindliches) transsexuelles Verhalten zeigen statt einfach "nur" Körperablehnungsverhalten?

Das geht für mich ziemlich in unterschiedliche Richtungen und zeigt sich auch ziemlich unterschiedlich.

Während die Transkinder auffällig werden mit Crossdressen und Crossverhalten, Sehnsüchten & Begehrlichkeiten, die auf das andere Geschlecht geiern, welches auch nachgeahmt und dessen Nähe gesucht wird... sogar Ausschau nach gegengeschlechtlichen Geschlechtsmerkmalen wird gehalten, sobald sie in Sichtweite kommen......
zeigen jugendliche, sich selbst als trans bezeichnende, Mädchen vollkommen andere Verhaltensweisen und Symptome. Also, die sind sich noch nicht mal wirklich ähnlich in der Summe.

Vormals Kinder mit GD als Jugendliche:
Abgelehnt und als unzugehörig empfunden werden überwiegend nicht der ganze Körper, sondern vorrangig nur die Geschlechtsmerkmale. Gleichzeitig werden die des anderen Geschlechts stark begehrt und imitiert.

Anorektische Mädchen mit Körperschemastörung verhalten sich doch  mal komplett anders. Die einzige Gemeinsamkeit scheint zu sein, bestimmte weibliche heranreifende Merkmale abzulehnen.

Es wird aber nicht das männliche Geschlecht begehrt, nachgeahmt, etc.

Unisexklamotten tragen zum Kaschieren eingebildeter Fettröllchen fällt nicht darunter und auch nicht der Kurzhaarschnitt, um weniger weiblich/Sexobjekt wahrgenommen zu werden.

Das geht genau eher in Richtung nichtbinäre Geschlechtslosigkeit, also Geschlechtsmerkmalsunterdrückung.
Die Catos und Robins wollen ja keine Männer mit allem Drum und Dran und möglichst viel davon (wie Buck Angel das mal ausdrückte) sein, sondern andrgyn, geschlechtslos, unisex.

Ich finde schon, dass man beides nicht mal wirklich verwechseln kann, so unterschiedlich tritt das in Erscheinung. 

Bliebe noch die Frage, ob sich Transmänner wie Amelung oder Angel, die tatsächlich seit sie 'denken können' Junge und Mann sein wollten unterscheiden von denen, die urplötzlich in der Pubertät ihre Transmannidentität entdecken.
Wollen die auch mit jeder Faser ihres Seins ganze Kerle sein?
Für die Nichtbinären gilt das zumindest eher nicht, mit ihren Mikrodosierungen Testosteron, falls sie das überhaupt nehmen und nicht nur, weil sie müssen zwecks angestrebter Kostenübernahme OPs.

Reality is transphobic.

zimtspinne

Ich beschäftige mich gerade mal näher mit der Nichtbinärität und den Rechtsgrundlagen, was deren ähem nichtbinäre Angleichungsmaßnahmen betrifft.

Wie aus dem Bauch raus vermutet (man kennt es ja inzwischen), gibt es dort schon längst Bestrebungen, den pseudomedizinischen Unsinn über mehr oder weniger verschlungene Pfade salonfähig zu machen, was vor allem Kostenübernahmen durch die Kassen bei Minimalanforderungen betrifft.

https://gesundheitsrecht.blog/leistungsansprueche-nicht-binaerer-personen/

Cato aus dem Video hat nicht nur ihre Mastektomie dokumentiert, sogar im KH war ein "Kamerateam" dabei, es wurde auch eine Kostenübernahme angestrebt, die allerdings scheiterte.

Er/sie/es war wohl zu ehrlich und offenherzig unterwegs. Einfach auf "trans" machen, hätte eher zum Erfolg geführt.

Hierzu, also die Krankenkassen/Hausärzte/Therapeuten zu täuschen, finden sich im Netz auf einschlägigen queer/Seiten zahlreiche Tipps und Tricks.

So richtig wurde der Durchbruch noch nicht geschafft - Gerichte lassen sich einfach eher schwerfällig davon überzeugen, dass geschlechtsangleichende Maßnahmen mit der Einordnung als geschlechtslose Wesen vereinbar sind. 

Auch alles parallel zu sein, von nichtbinär über agender, lesbisch, trans bis intersexuell, dürfte eher schwierig werden, in medizinische Schlüssel zu übersetzen.



Reality is transphobic.

eLender

Zitat von: RPGNo1 am 25. Juli 2023, 06:54:18Er greift auf medizinisch-wissenschaftlicher Erkenntnisse zurück und nicht auf irgendwelche Gefühle und Meinungen.
Vor allem betrachtet und kommunniziert er das Problem in der angemessenen Differenzierung. Es sind ganz unterschiedliche Phänomene, die die Transformisten nur bunt unter dem Regenschirmbogen vermischen, damit man nicht mehr weiß, was man eigentlich kritisieren darf und kann. Das ganze Themenfeld kann man nur begreifen, wenn man sich jahrelang und professionell damit beschäftigt hat. Das hat wahrscheinlich kaum einer von den Transformikern jemals getan. Ich muss mich ja auch auf qualifizierte Quellen verlassen, um da eine Meinung zu bilden. Das ist bei Korte definitiv der Fall, der kennt Theorie und Praxis. Und weil das so ist, und weil er die kritischen Punkte sehr gut begründet anspricht, ist er natürlich ein Transhasser. Das ist immer das gleiche Schema: wenn jemand "das" kritisch sieht (die Punkte, die eben problematisch sind), dann bleibt den Aktivisten und Ideologen immer nur, jemanden zu diskreditieren. Ist bei Korte schwierig, aber mehr als das als "Gegenposition" haben die nicht zu bieten.

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 23. Juli 2023, 21:57:01Hier kann man sich ein Interview mit der Autorin anhören:
Habe ich jetzt mal ungefähr zu 2/3 angehört. Das kommt mir alles schon sehr vertraut vor. Es geht ja überwiegend um die Pubertätsblocker. Korte und viele internationale Experten sagen das genauso. Tavistock war da ja eigentlich auch lange kritisch, aber der Aktivismus hatte da so viel Druck gemacht, dass die sich kaum noch dagegen wehren konnten. Das ist eigentlich auch das Hauptproblem: das sind überwiegend medizinische/psychologische Laien, die über ihren Einfluss ihre Agenda durchsetzen wollen.

Nuja, am Ende bleiben dann halt die ganzen Opfer auf der Straße. Das sind nicht nur die Fehlbehandelten, es sind auch die ganzen an den Therapien beteiligten Menschen, die eigentlich nur helfen wollten. Man darf halt nicht auf die hysterischsten Stimmen hören, die waschen sich hinterher immer die Hände in Unschuld.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Gefährliche Bohnen

Zitat von: zimtspinne am 25. Juli 2023, 14:19:48
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 24. Juli 2023, 21:07:29Nein, es ist eher anders herum: die Heterogenität der Ursachen und die Komorbiditäten gibt es vor allem bei den Jugendlichen, deren GD noch nicht im Kindesalter bestand (die "ROGD"-Kohorte). Verdeckte/Verdrängte Homosexualität kann da zwar mit dabei sein, ist aber nur eine von vielen verschiedenen Möglichkeiten und Faktoren.


Das heißt, die Frühtrans sind im Vergleich tendenziell psychisch stabil und unauffällig?
Wie sehen denn bei dieser Gruppe die Umfeldbedingungen aus - auch stabil? Also keine Häufung dysfunktionaler Familienstrukturen?
Ist darüber überhaupt viel/etwas bekannt? Korte sollte das ja mindestens aus eigenen Beobachtungen und Therapieerfahrungen wissen.

Das kann ich dir auch nicht so genau sagen und die Ursachen für Transsexualismus (im engeren, klassischen Sinn) sind eben nach wie vor nicht wirklich bekannt.
Die Frage ist auch, reden wir von Kindern mit GD oder von Erwachsenen, bei denen die GD schon in der frühen Kindheit bestand und sich nicht "verwachsen" hat? Denn "Transkinder" gibt es in dem Sinn nicht. Es fehlen Studien zu Prädiktoren einer Persistenz der GD, sodass man das derzeit nicht vorhersagen kann (und vielleicht wird es auch nie zuverlässige Prädiktoren geben). Ähnlich wie bei Persönlichkeitsstörungen kann man die Diagnose wie gesagt nicht in der Kindheit stellen.

Was man m.E. aber machen kann, ist sich einfach mal anzusehen, was die Entwicklungspsychologie so hergibt und was dann naheliegend ist. Zu wissen, was Worte wie "Mädchen", "Junge", "Mann" und "Frau" bedeuten, ist ja nicht angeboren. Mit ca. 3-4 Jahren entwickeln Kinder sogenannte Allgemeingeschlechtliche und eigengeschlechtliche Schemata. Und das tun sie selbstverständlich nicht unabhängig von der Umwelt. So wie ein Kind lernt, was z.B. ein Hund ist (dadurch, dass man immer wieder auf verschiedene Hunde zeigt und das Kind dann langsam lernt, was all den Tieren gemeinsam ist um als Hund zu gelten), lernt es auch, was Männer, Frauen, Mädchen und Jungs sind. Ein Mädchen lernt, dass sein Körper so aussieht, wie der anderer Mädchen und anders als der von Jungs. Es sieht, dass Mädchen und Jungen oft unterschiedliche Interessen und Vorlieben haben und/oder bekommt das auch von der Umwelt gespiegelt, dass das so ist oder auch so sein soll. Kinder schließen sowohl von körperlichen Merkmalen als auch von Rollenbildern auf ihr eigenes Geschlecht. Wenn jetzt ein Kind da ziemlich aus dem Rahmen fällt, z.B. als Junge sehr mädchentypische Sachen mag und Vorlieben hat, dann kann da eine Diskrepranz innerhalb des eigensgeschlechtlichen Schemas entstehen.
Ich halte es an der Stelle nicht für weit hergeholt, dass ein konservatives Umfeld mit strengen Rollenvorstellungen da dazu beitragen kann. Wenn bspw. einem Jungen vermittelt wird, dass Jungen nicht mit Puppen spielen, dann kann das plausiblerweise zu der Vorstellung beitragen, im falschen Körper zu stecken. Ausweg: wenn ich das als Junge nicht darf/das bei Jungen nicht so ist, dann muss ich wohl ein Mädchen sein. Auch die Ablehnung der eigenen Geschlechtsmerkmale lässt sich so ja erklären: wenn ich den Körper eines Mädchens hätte, hätte niemand ein Problem damit, dass ich mit Puppen spiele.
Ist jetzt etwas plump/verkürzt formuliert und erklärt das Phänomen vermutlich  nicht vollständig, aber prinzipiell abwegig ist es nicht. Ich vermute, dass bei der Frage, ob sich diese Vorstellung verfestigt oder wieder auflöst, sowohl die Familienstruktur, das Umfeld, der Umgang damit (affirmativ?) und Persönlichkeitseigenschaften eine Rolle spielen.

Sollte das so sein, läuft es darauf hinaus, dass Transexualismus mit GD schon im frühen Kindesalter in den meisten Fällen im Prinzip "Homosexualität Plus" ist. (Denn wie gesagt, ausgeprägt gendernonkonforme Vorlieben und Verhalten korrelieren stark mit späterer Homosexualität).
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

eLender

Zitat von: zimtspinne am 25. Juli 2023, 15:25:58Ich beschäftige mich gerade mal näher mit der Nichtbinärität
Das Fass haben wir ja noch gar nicht wirklich aufgemacht. Wenn man sich das mal genauer ansieht, dann schaltet der Verstand freiwillig auf Durchzug; da wird eigentlich der ganze sprachlich-soziale Unsinn, der eigentlich dahinter steckt, deutlich. :crazy

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 26. Juli 2023, 04:47:17Denn "Transkinder" gibt es in dem Sinn nicht.
Soweit ich das weiß, gibt es sowieso nur Geschlechtsdysphorie (GD, aka Inkongruenz), und das wird bei Kindern anders definiert als beim Erwachsenen. Korte hat darauf hingewiesen, dass nur der Begriff "Transsexualität" überhaupt greifbar als feste "Entität" feststellbar ist. GD kann ja alle möglichen Ursachen haben und ist nicht mit einer Transsexualität gleichzusetzen (die Fetischsachen ordnet er nochmal gesondert aus, die AGP beschreibt er als eine Extremform der Crossdresser). Bei (Klein-)Kindern ist es wohl tatsächlich so, dass ein abweichendes Rollenverhalten (in dem Alter gibt es noch keine sexuelle Orientierung) auf eine spätere Homosexualität hindeutet.
Wollte ich nur mal gesagt haben!