Neuigkeiten:

Wiki * German blog * Problems? Please contact info at psiram dot com

Main Menu

Trans ist Trend

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von Marvel Stella, 10. Juli 2023, 15:57:36

« vorheriges - nächstes »

Marvel Stella

Ich habe mich inzwischen (trotz Enkelin am WE) umfangreich mit alledem befasst, habe Eure Empfehlungen gelesen und noch einiges mehr.
Gestern Abend kam mir der Zufall zur Hilfe. Unser Andreas Müller, der Feuerbringer, hat mich mit der Nase drauf gestoßen.  Nämlich die Doku: Trans ist Trend.....

Ich habe mich damit umfangreich befasst. Hier mein Ergebnis und damit verbunden auch meine Thesen/Fragen zu Marie Luise Vollbrecht:

"Trans ist Trend im Jebsen Format"

Irgendwie komme ich aus dem fassungslosen Zustand gar nicht mehr heraus. Ich fühle mich wie bei den Hinterwäldlern, sprich: Affen, die sich mit Keule den Schädel einschlagen.



Die Aufmerksamkeit des Menschen auszubeuten, ist des Menschen nicht würdig!

zimtspinne

Ich habe die Doku nicht gesehen, nicht mal davon gehört. Ein Leben ohne Katze twitter ist möglich und sinnvoll.  8)

Also großes Fragezeichen, was mich erwartet und wie es auf mich wirken wird.
Falls ich es die Tage anschaue und nicht auf später verschiebe, da ein Leben ohne aktive Beschäftigung mit Transtum/Transitude ebenfalls möglich und sehr sinnvoll ist.

Nur zwei Anmerkungen:

Gibt es auch (pseudo)-unwoke Transaktivisten? Also positiven, konstruktiven Transaktivismus?
Habe ich bisher nicht kennengelernt.

apropos BDSM.
Hast du dich schon mal damit beschäftigt, wie die BDSM-Szene Auffangbecken für gestrandete junge Mädchen ist? So ähnlich wie pro ana und Co.

edit/
Transitude gibts tatsächlich auch schon als Neologismus.
Hatte ich spontan abgeleitet von Tortitude.
Reality is transphobic.

zimtspinne

@ Marvel Stella

Hast du dich schon mal mit age regression beschäftigt?

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8918204/

Schaue dir ein paar DDLG-Videos an und achte darauf, wie oft dort entweder von den Protagonistinnen in den Videos (auch in der Videobeschreibung oft erwähnt) oder von vielen, vielen Kommentatorinnen auf diesen Zusammenhang hingewiesen wird.

Ich finde es hochproblematisch, wenn die Mädchen und jungen Frauen in age play oder genauer in Daddykink flüchten, statt ihre Traumata, PTBS etc profesionell therapeutisch aufzuarbeiten.
Dass sie oft in die Fänge (sexuell) ausbeuterischer 'Daddys' oder Doms geraten, was man übrigens auch leicht recherchieren könnte, wenn man wollte (ich habs), ist ziemlich naheliegend.

Ich meine damit nicht mal pädophile Ansinnen, die es sicher auch gibt (es soll auch eine solche age play dark side geben, das hab ich allerdings nicht näher betrachtet).
Sondern einfach Männer, die labile Mädchen mit psychischen Problemen und Störungen ausnutzen. Man muss sich zu diesem Thema nur mal die Rammstein-"Opfer" anschauen. Andere Baustelle, gleiches Prinzip. so uralt wie die Menschheit.

Ich werde als geborene Nichtfeministin auch immer feministischer, je mehr ich mich mit solchem Zeugs befasse. Nicht gut, ich mag keinen Feminismus und benötigte ihn auch nie (für mich).

Leider kann man in deinen Texten nicht klauen, somit kürze ich auf einen zitierten Satz daraus:
"Was also soll diese Kontextualisierung?"

Tja, bisher stellte sich die Lage mir so dar, dass nicht wir den Transsexuellen alles mögliche überstülpen, sondern alle möglichen Leute sich selbst das Translabel verpassen. Aus vielerlei Gründen.

PersiaX hat das zB auch mal thematisiert und nicht nur sie als authentische, medizinisch korrete Transfrau erbost sich darüber. Das tun auch andere.

Was sich alles trans nennt, geht schon längst auf keine Kuhhaut mehr  ::)

https://www.youtube.com/watch?v=VMKNk_OBD8c

Eigentlich wollte ich das ganze Thema Trans mal etwas ruhen lassen, das frisst alles auch immer viel Zeit, daher überlasse ich es jetzt mal anderen, ihre Meinung kund zu tun. Falls sie sich trauen. Gibt ja genügend Drückeberger und Duckmäuseriche und innen hier.

Ich möchte hier auch nicht MLV bewerten oder beurteilen, mir ging es eher nur erstmal um deine Begründungen für deine Schlussfolgerungen.

https://www.youtube.com/watch?v=VMKNk_OBD8c

Ja und bevor ich es vergesse: die AGP-Neigung in manchen Männern finde ich durchaus problematisch, da es bei vielen bei dieser Neigung offensichtlich zum Störungsbild Neigungsbild gehört, das nicht im stillen Kämmerlein auszuagieren. Sondern die Öffentlichkeit und manchmal auch Frauen gezielt in ihr Spiel einzubeziehen. Ob die das gut finden bzw überhaupt wissen oder nicht.

Findest du das so in Ordnung? Wenn AGP auf Damentoiletten heimlich masturbieren, das filmen und ins Netz stellen? Gibts haufenweise im Netz zu bewundern.
Die gehören dann auch tatsächlich zum Obergebriff "Trans".
Wohl eher nicht zu Transsexualität.


Da ließe sich noch viel mehr ergänzen, aber ist eh schon so lang geworden.
Reality is transphobic.

eLender

Den Film / die Doku wollte ich schon im Genderfaden ansprechen. Ich habe ihn auch noch nicht gesehen, aber die Bemerkungen vom Feuerschwinger heute gelesen. Ich möchte noch nicht zuviel dazu sagen, muss erst das Filmchen sehen, aber die Kritik geht z.T. an den kritisierten Positionen vorbei. Ich habe den Eindruck, dass das darauf beruht, dass man nicht sehr tief in der Materie steckt. Es gibt eben doch einen Unterschied zwischen dem Aktivismus und den von Transsexualität betroffenen (kurzer Hinweis: man höre sich mal Till Amelung an).

Feuerbringer behauptet, es gäbe gar keine entsprechende Ideologie (bei dem Hinweis auf die "unsterbliche Genderseele" kommt er mit mit einem Dualismus, dem er anhängt :o ). Wir habe uns doch wirklich bemüht, genau den Unterschied zwischen Aktivismus, der auf ideologischen Vorstellungen beruht und dem realen / medizinisch-sozialem Problem, das keiner hier nur ansatzweise leugnet, herauszuarbeiten. Wer da nicht gut differenziert, zieht schnell falsche Schlüsse. Man muss sich wirklich mit allen Detail beschäftigen.

Ja, an dem Film gibt es bestimmt einiges zu kritisieren, bei mir ist es schon die Plattform, auf der er präsentiert wird (das scheint mir eine Querfurzer-affine Bühne zu sein). Gut möglich, dass da überzogen und einseitig vorgetragen wird. Aber bisher habe ich diesbezüglich wenig Konkretes gehört. Die Verbindung zum Fetischismus ist vorhanden, aber es ist auch hier ein spezielles Problem innerhalb des Gesamtproblems. Man muss diese Punkte ansprechen, nur so bekommt man ein genaueres Bild. Es gibt problematische Entwicklungen, aber das muss man genau benennen. Vollbrecht ist kein Unschuldslamm, auch sie hat ihre ideologischen Züge. Das macht aber nicht alles wertlos, was sie von sich gibt. Sie benennt Fakten, die man nicht ignorieren kann und mit denen Aktivisten ein Problem haben.

Das erst mal ganz kurz...
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Gefährliche Bohnen

Ich habe die Doku schon gesehen. Ich muss gestehen, dass ich vermutlich schon nicht mehr hundertprozentig aufnahmefähig war und evlt. auch mal schon etwas dösig  :angel: , aber meine Einschätzung in Kurzform ist diese (ich hab sie auch beim Feuerbringer schon in den Drukos hinterlassen):
Ein Gemisch u.a. aus Wahrheit, Unvollständigkeit und Darstellung von (durchaus plausiblen) Hypothesen als gesicherten Fakten, alles leider in BILD-Aufmachung.

Wieder einmal wird mir bewusst, dass es einfach an seriösen, sachlichen und kritischen Beiträgen von guten Journalisten dazu mangelt.
Ich kann mich einem Teil von Marvel Stellas Kritik anschließen, aber die Sache mit den Fetischen ist mindestens genauso komplex wie das Transthema selbst und steckt da mit drin (eLender hat das auch schon schön gesagt, auch sonst +1, eLender). Ich bin da seit einer Weile dabei, mich da etwas zu belesen/schlau zu machen. Ich glaube das braucht man für das ganz vollständige Bild vom Transthema auch. Die Grenzen verschwimmen da teilweise sehr stark.

Es geht zum Beispiel auch um die Frage, ob Fetische angeboren oder erlernt sind, ob Kink-Shaming "richtig und wichtig" ist (Zitat Marie-Luise Vollbrecht) oder ob z.B. auch Pädophilie entstigmatisiert werden sollte bis hin zu tatsächlich zwielichtigen Gesellen, die auf dem Transaktivismuszug so mitfahren. Ich hab mir da neulich z.B. auch mal was von James Cantor angehört, einem Sexualwissenschaftler. Dann sollte man dazu auch das Phänomen Autogynophilie kennen und bei wie vielen Transfrauen ihr "trans-Sein" darauf beruht. Außerdem, dass manche Fetische sich offenbar bei manchen Menschen quasi verselbständigen und die Betroffenen das irgendwann kaum bis gar nicht mehr als was Sexuelles, sondern als zu ihrer "Identität" Gehörendes empfinden. Das scheint zum Beispiel nicht nur bei der Autogynophilie ("Liebe zu sich selbst als Frau) so zu sein, sondern zum Beispiel auch bei der Body Integrity Identity Disorder (habe dazu mal ein interessantes Paper gefunden, vllt finde ich das wieder), die erstaunliche Parallelen aufweist.

Der Fetisch-Aspekt spielt allerdings nur bei einer bestimmten Kohorte der Transpersonen eine Rolle (typischerweise sind das Transfrauen die sich relativ spät outen und transitionieren, in Kindheit und Jugend typisch maskulin waren, auf Frauen stehen und allgemein auch meist wenig feminin wirken).

Anderen Kohorten liegen komplett andere Ursachen zugrunde. Es ist ein sehr heterogenes Gemisch. Manche hängen der Vorstellung an, es gebe auch "True Trans", also die wahren Transsexuellen. In der Regel sind damit die "Homosexuellen Transsexuellen" (nach Blanchard) gemeint. Sie wirken i.d.R. sehr überzeugend in der Rolle des anderen Geschlechts und fallen schon in der Kinderheit durch gendernonkonformes Verhalten auf. Über die Genese der Genderdysphorie bei denen gibt meines Wissens nach keine gesicherten Erkenntnisse, nur mehr oder weniger plausible Hypothesen (welche man mehr und welche man weniger plausibel findet hängt z.B. davon ab, wie zu- oder abgeneigt man der Vorstellung eines Leib-Seele-Dualismus ist). Ich persönlich halte es für plausibel, dass es sich zumindest in vielen/den meisten Fällen um internalisierte Homophobie oder Sanktionierung von Gendernonkonformität im Umfeld während der Kindheit handelt.

Und auf eine dritte, aktuell besonders wichtige Kohorte bezieht sich der Titel des Machwerks, nämlich die Gruppe, die besonders vulnerabel für Phänomene der sozialen Ansteckung ist und ohnehin mit der Identitätsfindung beschäftigt ist: v.a. Jugendliche, v.a. weiblich. Diese Subgruppe selbst ist auch relativ heterogen, da gibt es typischerweise viele Komorbiditäten von Borderline zu Posttraumatischen Belastungsstörungen zu Zwangsstörungen etc., you name it. Da dient das Transsein oft als Projektionsfläche aller erdenklichen Probleme und die Transition erscheint als Allheilmittel. Diese Gruppe hat in den letzten Jahren eine enorme Anteilssteigerung erfahren. Da ist es auch hilfreich, sich mal den Fall mit der britischen Tavistock-Klinik anzuschauen. Das- also die ROGD-Hypothese ist absolut legitim, sie verdient es erforscht und ernstgenommen zu werden. In der Doku kommt sie rüber wie BILD-Zeitungs-Hysterie. Ein Bärendienst in meinen Augen.

Es gibt noch mehr Subgruppen (v.a. Wenn man noch "Non-Binary" und ähnliches dazuzählt), aber soweit zu den wichtigsten Ursachen.

Es ist wichtig, die Ursachen erstmal als solche zu kennen bzw. erkennen. Was man dann als geeignete oder weniger geeignete Herangehensweise oder Therapie für Genderdysphorie erachtet, ob Transistionen zum Beispiel der richtige Weg sein können und wenn ja für wen und unter welchen Umständen und auch wie die Gesellschaft mit gewissen Forderungen umgehen sollte, sind dann nochmal andere Fragen. Da kann man auch durchaus unterschiedliche Ansichten haben, aber m.E. sollte man auf einer gemeinsamen Grundlage argumentieren, die nicht immer gerade die Fakten ausblendet, die einem nicht genehm sind (gilt für alle "Seiten" in der Debatte).

So viel erstmal aus dem Stehgreif. Wenn ich mal die Zeit finde, kann ich auch mal die Quellen suchen, man soll ja nicht einfach so alles glauben, nich wahr. Es ist da aber stellenweise auch echt wichtig, ganz genau hinzuschauen - ich hab mich da auch zu Anfang ein paar Mal hin-und hergedreht und rumgezweifelt, besonders was die Autogynophilie angeht. Da findet man sehr viele Diskreditierungsversuche, die aber kaum Bestand haben, wenn man da mal genau guckt. Ansonsten bin ich da aber auch offen für andere/neue/widersprechende Erkenntnisse.

Zum Beispiel intersessiert mich, @ Marvel Stella, ob du für die Aussage, es gebe unter Transsexuellen genauso viele Personen mit Fetischen wie unter nicht Transsexuellen eine Quelle hast, beziehungsweise, worauf diese Aussage beruht oder ob sie nur gefühltes Wissen ist? (Ich kann aus deinem Blog leider nicht rauskopieren). Vorausgesetzt, die Autogynophilie-Theorie stimmt, wäre das nämlich nicht selbstverständlich, da Paraphilien häufig zusammen mit anderen Paraphilien auftreten.

EDIT: die sich auf die Doku beziehenden Posts inklusive diesem wären sicher im Genderfaden besser aufgehoben.
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

eLender

@Böhnchen:  :2thumbs:

Habe das Machwerk nicht gesehen und wollte das gerade ändern. Die Einschätzung von GB ist für mich 1000mal verlässlicher als das, was ich vom Feuerbringer gelesen habe (der darf sich bei Zwitscher gerade mit Gegenstimmen beschäftigen ;D ). Gut der Hinweis auf die mind. 3 Gruppen, die man unterscheiden sollte. Die Kritik kann und darf nicht pauschal sein, sie muß sich an den problematischen Positionen orientieren. Nicht alles ist Aktivismus und rein ideologisch getrieben, auf beiden Seiten.

Ich poste im Genderfaden gleich mal einen Text aus der Weltwoche (ich weiß, rechtes Hetzblatt ::) ), in dem eine Problematik beschrieben wird. Es sind vll. nur einzelne Extremisten, aber die können einen sehr hohen Impakt haben. Das auch deswegen, weil man sich mit Kritik an Aktivisten bisher auch sehr zurückgehalten hat. Es sind ja die Guten. Auf den ersten Blick.

Nochwas: "die schlimmste Bedrohung" (oder so ähnlich) ist natürlich Alarmismus und überzogen. Ich sehe allerdings in dem dahinterliegenden Denken (das speist sich zum großen Teil aus postmodernen Lehren) eine echte Gefahr (die bis in die Fundamente (aka Wissenschaft) ausstrahlt). Am Genderthema wird das halt ziemlich deutlich, weshalb es ggf. überproportionale Beachtung findet. Man kann es aber auch so kaum ignorieren ::)

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 10. Juli 2023, 22:28:05Ich kann aus deinem Blog leider nicht rauskopieren
Die Unsitte hat mich auch schon genervt ;)  Aber das hält niemanden davon ab, etwas zu kopieren. Einfach den Lesemodus (im FF in der Suchleiste) ändern oder ein Add-on (text select o.ä) installieren.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Gefährliche Bohnen

Noch ein Nachtrag zu der Doku (man könnte noch so einiges dazu sagen):

Ein Grund, warum ich es so wichtig finde, bei dem Thema zuerst mal zu klären, wer alles mit trans eigentlich gemeint ist, ist, dass nicht nur Außenstehende sonst in die Irre geführt werden, sondern auch Transpersonen selbst. Wenn ein Transmensch vom klassischen Homosexuellen-Transsexuellen-Typus hört, dass das alles nur eine Mode sein soll und von der Existenz der ROGD-Gruppe nichts weiß - natürlich denkt der dann die Gender Criticals und Törfs etc sind Spinner (manche sinds ja auch) und die Transaktivisten auf seiner Seite. Seine Erfahrungen und Gefühle sind doch u.U. komplett andere. Oder wenn der hört, "die haben alle einfach einen perversen Fetisch" und nichts von der Existenz der Autogynophilie weiß. Selbst manche Autogynophile könnten vllt sogar besser damit umgehen, wenn sie besser verstünden, was sie eigentlich haben. Vielleicht würde der ein oder andere so zwischen Scham und Glorifizierung besser eine gesunde Mitte der Akzeptanz finden.

Wenn ich wegen Bauchschmerzen zum Arzt gehe, will ich doch auch, dass der Arzt erstmal guckt, was dahinter steckt und mir nicht einfach nach Schema F die gleiche Therapie gibt wie allen, einzig und allein auf der Grundlage, dass ich ihm gesagt habe, dass ich Bauchschmerzen habe.
Außerdem würde dieses Wissen Betroffenen auch helfen, Gutachterfragen besser einzuordnen und zu bewerten.

Und da helfen eben solche Dokus oder allgemein Pauschalaussagen einfach nicht.
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

Gefährliche Bohnen

Zitat von: eLender am 10. Juli 2023, 22:49:33Nochwas: "die schlimmste Bedrohung" (oder so ähnlich) ist natürlich Alarmismus und überzogen. Ich sehe allerdings in dem dahinterliegenden Denken (das speist sich zum großen Teil aus postmodernen Lehren) eine echte Gefahr (die bis in die Fundamente (aka Wissenschaft) ausstrahlt). Am Genderthema wird das halt ziemlich deutlich, weshalb es ggf. überproportionale Beachtung findet. Man kann es aber auch so kaum ignorieren

Genau. Man kann das schön am Beispiel des Toilettendramas demonstrieren: es klingt erstmal nach verfehltem Relevanzkriterium. Und ganz ehrlich: mir ganz persönlich war das bisher Jacke wie Hose, wer da wo aufs Klo geht. Und kontrollieren kann's eh keiner. Aber: Erstens kann man das natürlich als Frau auch berechtigterweise anders sehen und es gibt keinen Grund, weshalb das weniger respektiert werden sollte als das Sicherheitsfefühl von Transfrauen. Im Gegenteil: da existiert ganz objektiv eine Schieflage.
Zweitens ist meine Gleichgültigkeit auch ein bisschen Luxus: er basiert auf einer sozialen Norm, wie man(n) sich verhält. Man kann nicht alles über Gesetze regeln, gerade im zwischenmenschlichen Bereich.
Erwarte ich einen Ansturm von Fetischisten auf Frauenklos sobald ein SBG in Kraft getreten ist? Nein, natürlich nicht. Aber die Vorstellung, dass so etwas wie eine Geschlechtsidentität das Geschlecht bestimmt, ist eine ideologische und sie beeinflusst letztendlich auch soziale Normen wie die, wer auf welche Toilette geht. Wenn klar ist, was die  Regel ist, ist auch klar, was Ausnahmen sind und man kann entsprechend damit umgehen. Es gibt an allen Ecken und Enden solche ungeschrieben Gesetze und die meisten Menschen halten sich intuitiv daran. Es macht einen enormen Unterschied, ob ich erkenne, dass ich um einen Gefallen bitte und diese Erkenntnis auch signalisiere oder ob ich etwas als mein Recht tlw. sogar aggressiv einfordere.
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

Marvel Stella

Ich danke euch erst einmal für die Rückmeldungen.
Ich gehe definitiv noch auf die Inhalte näher ein (auch auf Fragen), muss aber aus Zeitgründen erst einmal nur ganz kurz was hierlassen. 

Wissenschaft interessiert mich ganz ehrlich nicht (mehr), wenn ich sehe, Menschen werden in dem Ausmaß diskriminiert. Es interessiert mich wirklich nicht, ob ein Mensch 2 oder 1000 Geschlechter hat, wenn Minderheiten verhöhnt & zur Belustigung angeboten werden und wenn ein derartiger Hass verbreitet wird. 
Schau euch bitte das Video an (noch ist es online, soll wohl nur ein paar Tage ganz und gar sichtbar sein)
https://www.youtube.com/watch?v=ycHapO5mO8E

Da bin ich raus, da mache ich nicht mit. Das ist nicht nur "Reichelformat", dass ist original 1920.

Natürlich sehe ich weiterhin beide Seiten.
Ich sehe, dass Frauen in ihrem Frausein tatsächlich "bedroht" sind und anderseits sehe ich auch, dass Minderheiten bedroht werden.
Das ist allerdings ein Kampf, der mit Wissenschaft alleine m.E. nicht lösbar sein wird. Die Leute möchten nicht mehr differenzieren oder gar "lernen", sie möchten hassen dürfen. Es ist ihnen egal von wem was kommt, solange es die eigene Agenda unterstützt. 

Wissenschaft wird einzig nur noch als Machtinstrument missbraucht, es geht dabei nicht darum, etwas zu wissen oder sich eine Meinung zu BILDEN. Mehrere Twittermeldungen sah ich soeben, wo Transmenschen übel mitgespielt wurde, u.a. mit Morddrohungen. Da frage ich mich nicht mehr, wie derjenige genannt werden möchte oder wie es politisch korrekt zu sein hat.

Das Video "Trans ist Trend" hat die Massen buchstäblich "abgeholt", es ist in einer Zeit veröffentlicht worden, die m.E. kaum gefährlicher sein kann. Die Gemüter sind erregt, viele dampfen bereits, der Hass quillt aus den Ohren (jahrelang angestaut) und dann kommt so eine waschechte Propaganda.

Andreas hat, so denke ich, genau die Schranke zugemacht, die auch ich geschlossen habe. Natürlich nicht hier im Austausch, sondern allgemein.
Er weiß, es gibt Ideologien, aber man muss auch m.E. unterscheiden, von wem diese Ideologien ausgehen. Wirklich konkret von Trans-Personen? Teilweise ja, großteils auch von "Faketrans", wie man das auch immer nennen möchte. Und... vor allem von der woken Fraktion, die jede Minderheit benutzt, um die eigene Agenda voranzutreiben.

In dem Video - bzw. in der Doku richtet sich der Hass aber einzig nur gegen Transidentitäten und ich werde mich nicht hinstellen und prüfen, wer davon nun echt ist und wer nicht.   


 
Die Aufmerksamkeit des Menschen auszubeuten, ist des Menschen nicht würdig!

Marvel Stella

Hi Zimtspinne, nun aber ^^

Zitatapropos BDSM.
Hast du dich schon mal damit beschäftigt, wie die BDSM-Szene Auffangbecken für gestrandete junge Mädchen ist? So ähnlich wie pro ana und Co.

Nicht in den Ursprüngen. Ich bin mit sehr vielen Leuten in Kontakt gewesen (Lydia Benecke im Übrigen auch), die die Szene mit aufgebaut haben. Das war lange bevor es das Internet gab.
Die "Kernszene" (ich nenne sie jetzt der einfachheithalber so) ist fast schon ZU sensibel mit Neulingen umgegangen und hat sie wie rohe Eier behandelt.
Ich hab gerade geschaut, ob ich den Datenschlag noch finde, leider gibt es den nicht mehr. Dieser Datenschlag hat m.E. deutlich gezeigt, wie verantwortungsbewusst man mit Neueinsteigern umgegangen ist. Die Art der überaus verantwortlichen Aufklärung ist heute... undenkbar. 
Die Erfahrung habe ich auch als Mitläufer vor Jahrzehnten real machen dürfen. Ich bin öfter mit zur Bar gegangen und hab mir angeschaut, was da abläuft (sooooo genial!).
Ich kann es euch sagen:
Da sind die Mädels mit nackten Busen herum gerannt und kein Mann wurde auch nur im Ansatz übergriffig. Einmal ist das passiert, dass jemand versucht hat, hinzulangen, der hat das Laufen gelernt. Und natürlich Barverbot für immer.

Ich habe den Kontakt in den letzten 10 Jahren zu vielen BDSMern verloren, mit einigen bin ich noch immer in Kontakt. Was ich mir vorstellen kann, ist:
BDSM war wohl lange Zeit Mode, so, wie Trans in der heutigen Zeit. Jeder, der auf Plüschhandschellen stand, hielt sich für einen BDSMer. In dieser Zeit - bedingt auch durch das Internet - haben sich Trittbrettfahrer angesammelt. Narzisstische Idioten, die ihre willigen Frauchen haben und mit denen das sogenannten 24/7 praktizieren wollten. Am besten total - also TPE, oder noch besser: CIS... da haben sich stellenweise Sekten formatiert, wo es tatsächlich sehr kriminell wurde und wo sich Subs am Ende in der Klapse wiedergefunden haben.

Und damit komme ich zu deiner nächsten Frage:

ZitatIch finde es hochproblematisch, wenn die Mädchen und jungen Frauen in age play oder genauer in Daddykink flüchten, statt ihre Traumata, PTBS etc profesionell therapeutisch aufzuarbeiten.
Dass sie oft in die Fänge (sexuell) ausbeuterischer 'Daddys' oder Doms geraten, was man übrigens auch leicht recherchieren könnte, wenn man wollte (ich habs), ist ziemlich naheliegend.

Ich kenne einen ganz lieben Mann (im wahren Leben Informatiker), der auf Ageplay (Kindform) stand/steht. Der hat mich da ein bisschen reinschauen lassen und seinetwegen hab ich auch die Plattformen damals kennengelernt.
Die Gefahr besteht hier genauso, wie überall: Dieser Fetisch wird übel missbraucht. Ich weiß nicht, ob man das heute noch so raten darf/kann: Früher wurden den Einsteigern geraten, sich real so viel wie möglich innerhalb der Szene zu bewegen. Das war die Garantie für eine bestmögliche Sicherheit.   

PersiaX schaue ich immer sehr gerne und in das von dir verlinkte Video schaue gleich Mal rein, brauche eh einen Kaffee.
Auf die anderen Beiträge gehe ich später ein. 



 

 

 

Die Aufmerksamkeit des Menschen auszubeuten, ist des Menschen nicht würdig!

zimtspinne

@ Marvel

danke für deine Ausführungen zu meinen Fragen und so überhaupt deine Gedanken dazu.

Kann vieles davon gut nachvollziehen und würde aus der Ferne auch zu ähnlichen Schlüssen kommen.

Wir scheinen gelegentlich ähnliche Interessenlagen und womöglich auch Faszinationen zu haben, mal ganz lose formuliert.

Mit BDSM hatte ich auch mal Berührungspunkte, oder eher einem Teilgebiet davon, und faszinierend ist es allemal.

Ich bin mir nicht sicher, was da genau passiert ist und wann, das Internet gibt es ja auch schon länger, viele gravierende Veränderungen scheinen mir aber eher neueren Datums zu sein. Keine Ahnung, vielleicht hat sich auch meine Perspektive gewandelt. Denke aber nicht, bzw nicht nur.

Früher hatte ich ja herrlich naive Vorstellungen und Ansichten, zu so ziemlich allem, seien es Transpersonen, Sexclubs oder Prostitution. Oder Datingplattformen.

Darauf komme ich, da das wieder ein neues Gebiet und Thema ist, womit ich mich auch mal wieder eher zufällig näher beschäftigt habe und was die Frauen dort heute so für Erfahrungen machen und wie leichtsinnig sie aber auch sind (sich mit Fremden in deren Wohnungen treffen oder zeitnah dorthin lotsen lassen), das macht mich auch sprachlos.

Ich möchte gerne meine blauäugigen Vorstellungen zurück haben. Obgleich ich mich nie als blauäugig eingeschätzt hätte, war ich aber in vielen Dingen wohl doch.
Fan von True Crime zu sein, hat die Situation jedenfalls auch nicht eben verbessert. Das ist nicht mehr normal, was man heutzutage dort alles erlebt. Miterlebt. Fast hautnah bei Morden dabei zu sein - ich muss da wohl jetzt die Reißleine ziehen. Ich brauche mehr Distanz zu so etwas Abgründigem. Bücher. Ja, über die werde ich mich wohl wieder mehr hermachen.

Lass dir gerne Zeit mit der Schreiberei, es läuft ja nichts weg hier. Und viel zu warm ist es gerade auch noch.


Reality is transphobic.

Marvel Stella

Moin,

ich lese mir meinen gestrigen Beitrag gar nicht mehr durch. Im Moment sind meine Zeilen fast überall Kraut und Rüben, weil mir fast immer die Zeit fehlt, noch mal Korrektur zu lesen.  :skeptisch:

Zimtspinne, ich habe schon sehr oft Parallele bei uns gesehen. Abgesehen davon wirken deine Zeilen fast immer - um nicht immer zu sagen - entspannend auf mich ;-)


Hi Gefährliche Bohnen

danke auch Dir für die Einschätzung.

ZitatEs geht zum Beispiel auch um die Frage, ob Fetische angeboren oder erlernt sind, ob Kink-Shaming "richtig und wichtig" ist (Zitat Marie-Luise Vollbrecht)

Dafür, dass sie biologisch in erster Linie mit Fischen zu tun hat, wagt sie sich ziemlich weit vor. Nur darf man nicht vergessen, dass sie SEHR stark beeinflusst ist durch IHREN Aktivismus. Bei den Sisters zu sein, (die ich nicht abwerte) ist ein mächtiger Aktivismus, der viele Themen umfasst. Ich habe in meinem Artikel einige Zusammenhänge aufgezeigt. Das war nur die "primitive/einfache Form" davon.

Hat Frau Vollbrecht wirklich die Frage gestellt, ob Kink-Shaming "richtig und wichtig" ist? Und keinen hier fällt was auf? Alleine schon so eine Frage zu stellen, zeigt, dass ihre Herangehensweise nichts mehr mit Wissenschaft zu tun hat.

Abgesehen davon:
Fetische und Neigungen sind meistens eine Mischung aus angeborenen Dispositionen und sozialen Einflüssen/Entwicklungen. Keiner hat ein sogenanntes Fetisch-Gen. Keiner hat ein BDSM Gen. Aber es gibt durchaus bei vielen Menschen eine gewisse Disposition, die erheblich zu einer Neigungsbildung beiträgt. Nagelt mich jetzt bitte nicht auf Quellen fest, es liegt Jahre, teils Jahrzehnte zurück, da ich mich damit intensiv auseinandergesetzt habe.   

Zitatoder ob z.B. auch Pädophilie entstigmatisiert werden sollte bis hin zu tatsächlich zwielichtigen Gesellen, die auf dem Transaktivismuszug so mitfahren.

Hier enthalte ich mich, da ich nicht objektiv bin.

ZitatZum Beispiel intersessiert mich, @ Marvel Stella, ob du für die Aussage, es gebe unter Transsexuellen genauso viele Personen mit Fetischen wie unter nicht Transsexuellen eine Quelle hast, beziehungsweise, worauf diese Aussage beruht oder ob sie nur gefühltes Wissen ist?

Es ist tatsächlich "nur" ein gefühltes Wissen. Wenn ich an all die Jahre zurückdenke, wo ich mit der Szene unterwegs war: Da gab es zahlreiche Personen, die waren zwar in der BSDSM Szene unterwegs, hatten aber "nur" einen Fetisch. Sie waren deswegen in der Szene unterwegs, weil sie anderswo kein "zuhause" gefunden haben. Von den TransIdentitäten, die ich damals kennenlernte, hatte eigentlich.... ich glaube kaum einer einen Fetisch. Das ist heute sicherlich anders. Inzwischen finden starke Vermischungen statt. Ich werde mich mit der Frage aber noch mal konkret an Personen richten, die da bedeutend mehr Kontakte und Kenntnisse haben, als ich.

ZitatEin Grund, warum ich es so wichtig finde, bei dem Thema zuerst mal zu klären, wer alles mit trans eigentlich gemeint ist, ist, dass nicht nur Außenstehende sonst in die Irre geführt werden, sondern auch Transpersonen selbst. Wenn ein Transmensch vom klassischen Homosexuellen-Transsexuellen-Typus hört, dass das alles nur eine Mode sein soll und von der Existenz der ROGD-Gruppe nichts weiß - natürlich denkt der dann die Gender Criticals und Törfs etc sind Spinner (manche sinds ja auch) und die Transaktivisten auf seiner Seite.

Was ich mich gestern gefragt habe - die Frage kam ganz plötzlich: Wieso hat sich damals, als BDSM als Modererscheinung auftrat (genauso heftig, wie heute Trans*) keiner mit dem Phänomen befasst, außer die BDSMer selbst? Warum interessiert es heute die ganze Welt, wer wirklich trans ist und wer nicht? Warum meint man, dringend und um jeden Preis aufklären zu müssen, damit Menschen nicht sozial angesteckt werden?

Zum einem - das hat die Mode beim BDSM damals gezeigt - erreicht man damit bei jungen Leuten genau das Gegenteil und zum anderen: Wer will von außen beurteilen, was echt/unecht ist? Mich interessiert die Antworten wirklich.

Natürlich finde ich es dringend notwendig, über die Hormongabe/Geschlechtsumwandlung während der Pubertät aufzuklären. Da geht es um Menschen, die noch nicht voll geschäftsfähig sind und ich halte es für absolut notwendig, dass die Gesellschaft bei dem Problem hinschaut.
Aber bei all den anderen erwachsenen Menschen?
Die Aufmerksamkeit des Menschen auszubeuten, ist des Menschen nicht würdig!

Gefährliche Bohnen

Hallo Marvel :)

Zitat von: Marvel Stella am 12. Juli 2023, 08:01:05
ZitatEs geht zum Beispiel auch um die Frage, ob Fetische angeboren oder erlernt sind, ob Kink-Shaming "richtig und wichtig" ist (Zitat Marie-Luise Vollbrecht)

Dafür, dass sie biologisch in erster Linie mit Fischen zu tun hat, wagt sie sich ziemlich weit vor.
[...]
Hat Frau Vollbrecht wirklich die Frage gestellt, ob Kink-Shaming "richtig und wichtig" ist?

Sie hat nicht die Frage gestellt (das war ich), sie hat es behauptet. Und ich stimme dir zu, ich finde das auch reichlich gewagt. Allerdings frage ich mich auch, ob du dich mit deinen Aussagen nicht auch relativ weit aus dem Fenster lehnst:

Zitat von: Marvel Stella am 12. Juli 2023, 08:01:05Fetische und Neigungen sind meistens eine Mischung aus angeborenen Dispositionen und sozialen Einflüssen/Entwicklungen. Keiner hat ein sogenanntes Fetisch-Gen. Keiner hat ein BDSM Gen. Aber es gibt durchaus bei vielen Menschen eine gewisse Disposition, die erheblich zu einer Neigungsbildung beiträgt. Nagelt mich jetzt bitte nicht auf Quellen fest, es liegt Jahre, teils Jahrzehnte zurück, da ich mich damit intensiv auseinandergesetzt habe.   

[...]

Es ist tatsächlich "nur" ein gefühltes Wissen. Wenn ich an all die Jahre zurückdenke, wo ich mit der Szene unterwegs war: Da gab es zahlreiche Personen, die waren zwar in der BSDSM Szene unterwegs, hatten aber "nur" einen Fetisch. Sie waren deswegen in der Szene unterwegs, weil sie anderswo kein "zuhause" gefunden haben. Von den TransIdentitäten, die ich damals kennenlernte, hatte eigentlich.... ich glaube kaum einer einen Fetisch. Das ist heute sicherlich anders. Inzwischen finden starke Vermischungen statt. Ich werde mich mit der Frage aber noch mal konkret an Personen richten, die da bedeutend mehr Kontakte und Kenntnisse haben, als ich.

Ich habe dazu bisher keine abgeschlossene Meinung und finde diese Fragen nicht trivial zu beantworten.

Zitat von: Marvel Stella am 12. Juli 2023, 08:01:05Warum interessiert es heute die ganze Welt, wer wirklich trans ist und wer nicht?

Z.B. weil es in mittlerweile in vielen Ländern der Welt entweder bereits Gesetze gibt oder Gesetze im Gespräch sind, die eine Selbstbestimmung des Geschlechtseintrags gewährleisten. Diese sollen ja Transmenschen das Leben erleichtern. Um zu entscheiden, ob es dafür bestimmte Bedungungen geben sollte, wäre es gut zu wissen, wer wirklich trans ist, oder?
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

RPGNo1

Zitat von: Marvel Stella am 12. Juli 2023, 08:01:05Was ich mich gestern gefragt habe - die Frage kam ganz plötzlich: Wieso hat sich damals, als BDSM als Modererscheinung auftrat (genauso heftig, wie heute Trans*) keiner mit dem Phänomen befasst, außer die BDSMer selbst? Warum interessiert es heute die ganze Welt, wer wirklich trans ist und wer nicht? Warum meint man, dringend und um jeden Preis aufklären zu müssen, damit Menschen nicht sozial angesteckt werden?

Die Themen waren privat und gingen nur die betroffenen Personen sowie seine unmittelbare Umgebung etwas an. Wie schon Friedrich II sagte: "Jeder soll nach seiner Fasson selig werden". Heutzutage muss jedoch über allgegenwärtigen sozialen Medien alles sofort ungefragt in die Öffentlichkeit transportiert werden, egal ob es nun das Essen beim Italiener, deine sexuellen Präferenzen oder deine soziale Geschlechtlichkeit sind.

Zudem vermute ich, dass bei sehr vielen Leuten, die ihr Leben so präsentieren, ein erheblicher Geltungsdrang vorhanden ist. Seht her, wir sind nicht "normal", sondern special, außergewöhnlich, anders. Behandelt uns auch so, und erweist uns den entsprechenden Respekt. Und wenn ihr das nicht tut, dann gibt es einen auf den Deckel.

Ich sehe da erhebliche Parallelen zu so einigen hochfunktionalen Autisten (siehe ABA-Debatte), die auch ständig im Rampenlicht stehen wollen.
(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
Karlach: You and me both, pal.

Marvel Stella

Zitat von: GBUnd ich stimme dir zu, ich finde das auch reichlich gewagt. Allerdings frage ich mich auch, ob du dich mit deinen Aussagen nicht auch relativ weit aus dem Fenster lehnst:

Ja, aber ich werde nicht als wissenschaftliche Biologin gesehen. Es ist ein Unterschied, ob ich das so schreibe, weil ich diese Meinung vertrete oder ob es Frau Vollbrecht mit dem Label Wissenschaft transportiert.

Zitat von: Gefährliche BohnenSie hat nicht die Frage gestellt (das war ich), sie hat es behauptet.

Was genau meinst du? Was hat sie konkret gesagt?
Ich frage jetzt mal, bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege:
hat sie gesagt, >> Kink-Shaming sei "richtig und wichtig"?

Zitat von: RPGNo1Die Themen waren privat und gingen nur die betroffenen Personen sowie seine unmittelbare Umgebung etwas an.

Die waren in Zeiten des Internets genauso wenig privat, wie jetzt die Trans-Angelegenheit. Egal wo man war, man ist nicht daran vorbei gekommen. Ok, ich glaube, Twitter gab es damals noch nicht. Aber dafür viele andere Plattformen. Es hat nur keinen interessiert. Es waren ja die Perversen, wer sich dazu gesehen will, solls einfach tun. Dass damit - wie es Zimtspinne ansprach - wirklich viele naive Neueinsteiger als "Frischfleisch" in die falschen Hände kamen, wo sie demontiert und zerstört wurden, hat keinen interessiert. Maximal wurde den Mädels dann gesagt: "Selber Schuld".   

 

 
Die Aufmerksamkeit des Menschen auszubeuten, ist des Menschen nicht würdig!