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Der Mollath-Prozess

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von Plinius, 28. Juni 2014, 11:05:22

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Plinius

Nee. Habe nur Pascal Durain zitiert.

sweeper

Zitat von: Plinius am 08. August 2014, 21:38:15
Nee. Habe nur Pascal Durain zitiert.
Der Ärmste muss jetzt auch völlig platt sein!
Das hält man ja im Kopp nicht aus...
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Terry Pratchett

sweeper

Es tauchte weiter oben die Frage auf, ob bzw woher Pommrenke den Text der Stellungnahme Nedopils hatte und warum er als Quelle Sponsel angibt, dem der Text auch vorlag.

Ich habe dazu bei H.E. Müller/ Beck in den Kommentaren einen Hinweis gefunden:

http://blog.beck.de/2014/07/26/tag-dreizehn-prof-nedopils-psychiatrische-stellungnahme-zu-gustl-mollath?page=7#comment-60278
Zitat#27

Zitat# 20

08.08.2014
Gast schrieb:
@ Gast #20

Eine interessante Information wäre, auf welchem Weg Herr Dr. Sponsel die Stellungnahme erhalten hat.


Die Stellungnahme wurde doch mündlich abgegeben, oder?  Falls Sie es noch nicht wissen sollten: Offensichtlich im Auftrage des Dr. Strate werden Wortprotokolle von der Verhandlung geführt, die sogar veröffentlicht werden. Im Übrigen ist es bekannt, dass Dr. Sponsel Kontakt zu Dr. Strate hat und von jenem auch die vollständigen Gutachten im Falle Mollath zur Begutachtung erhalten hatte. Nun zufrieden?
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sweeper

Im Beck-Blog gibt es eine Art Analyse zu den Plädoyers:

http://blog.beck.de/2014/08/09/vorletzte-und-letzte-worte-vor-dem-urteil-der-f-nfzehnte-tag-der-hauptverhandlung-gegen-gustl-mollath
ZitatDass die Verteidigung demgegenüber lieber daran festhielt, die Verteidigungsstrategie nicht durch Anträge des Angeklagten, die sie für ,,Mist" hielt, zu verwässern bzw. zu gefährden, ist nur zu gut verständlich. Nach wie vor unverständlich ist für mich aber, dass der Konflikt zwischen Verteidigung und Angeklagtem in aller Öffentlichkeit im Gerichtssaal ausgetragen wurde. Auch jetzt, bei Mollaths schriftlich vorbereiteter Einlassung, lassen sich die Wunden dieses Konflikts noch verorten.
Er kann sich wohl immer noch nicht vorstellen, was es bedeutet, wenn ein Mandant sich einfach nicht an Absprachen hält. Strate kämpft darum, das Schlimmste zu verhüten und muss außerdem um seine Reputation ringen.

Zu OStA Meindls Plädoyer:
Zitat...Mit einem knappen Kommentar wird man natürlich der ausführlichen Präsentation der Beweiswürdigung des Staatsanwalts kaum gerecht. Meindl erläutert eingehend, warum er den Angaben der Nebenklägerin glaubt. Und von dieser Ausgangsbasis aus ist sein Plädoyer schlüssig: Selbst wenn man rechtswidrige  Bankgeschäfte und daher die Lügenmotive der Nebenklägerin wahr unterstellt, erscheint ihm das geschilderte Geschehen erlebnisbasiert. Abwegig sei die Annahme, die Nebenklägerin habe sich Hämatome und insb. Würgemale selbst zugefügt. Auch die "leicht blutende" (und daher vernarbte) Bisswunde könne keine Erfindung sein.

Dass die Würgemale am Hals schon allein auf eine das Leben gefährdende Behandlung (i.S.d. § 224 Abs.1 Nr.5 StGB) hinweisen, schließt Meindl mit Notwendigkeit aus dem medizinischen Gutachten von Eisenmenger. Da besteht ein merkwürdiger Widerspruch zur Aussage des Arztes Reichel. Auf die Frage von Eisenmenger, woran er denn Würgemale als solche erkannt habe, antwortete Reichel, die kenne er vom selbst ausgeübten asiatischen Kampfsport und den dort bei Würgegriffen zugefügten Hämatomen. Aber bei welchem Kampfsport werden denn (notwendig) lebensgefährliche Würgegriffe ausgeführt? Es scheint demnach doch auch Würgemale ohne Lebensgefahr zu geben. Abgesehen davon lassen sich Hämatome am Hals durchaus auch auf andere Art produzieren als durch möglicherweise gefährliches Würgen, wie jeder verliebte Teenager bestätigen kann (wie mir aus dem Netzuniversum zugerufen wurde, seien dies aber "andere" Hämatome).

Die Ausgangsbasis für die Schlussfolgerungen des Staatsanwalts  ist alles andere als so stabil wie angenommen. ..
Da stellt sich doch die Frage, ob Müller sich tatsächlich die Zeit nahm, das SV-Gutachten von Prof.
Eisenmenger, insbesondere seine Befragung durch den OStA zu studieren...

Immer wieder verblüfft mich Müllers herablassende Haltung den SV gegenüber. Er ist als Nichtmediziner nicht in der Position, die Bewertungen der Fachleute so unbedarft in Zweifel zu ziehen.
Zumal der OStA seine Fragen an den SV außerordentlich präzise und zielgerichtet gestellt hat und der SV dementsprechend dezidiert und unmissverständlich antwortete.
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Belbo

Herr Strate ?, miteinem bemerkenswerten Blogbeitrag bei Frau Wolff.
Fettung von mir .....

ZitatGerhard Strate
sagte am 10. August 2014 um 01:25 :
Liebe Leser dieses Blogs,

die Hauptverhandlung gestern war ein Marathon. Die zu erwartenden Anträge von Gustl Mollath, die er am Vormittag gestellt hatte, wurden von der Strafkammer um 13.40 Uhr – ebenfalls erwartungsgemäß – ablehnend beschieden. Um 14.00 Uhr kam Herr Oberstaatsanwalt Dr. Meindl mit seinem Schlussvortrag dran und plädierte volle vier Stunden. Danach – nach einer 15-minütigen Pause – sprach der Nebenklägervertreter RA Horn, der dann bis 19.15 Uhr brauchte. Um 19.30 Uhr kam dann schließlich die Verteidigung an die Reihe. Wir benötigten für unser Plädoyer insgesamt bis 21.10 Uhr. Das Urteil wird verkündet am kommenden Donnerstag.

Den Antrag von OStA Dr. Meindl nebst seiner Begründung hatte ich erwartet. Das ergab sich – bei genauerem Hinsehen auf die Mitschriften – schon aus jeder Frage, die er an Zeugen und Sachverständige gestellt hatte.

Der Ausgang des Verfahrens entscheidet sich letztlich an der Zeugin Petra Simbek, die aus dem Familien-Clan der Müllers als "Ersatz"-Zeugin für Petra Maske (geb. Müller) präsentiert wurde. Sie ist nach unserer Auffassung ein verlogenes Stück. Sie hat andererseits für die Argumentation der Staatsanwaltschaft und der Nebenklage eine zentrale Bedeutung. Wir werden sehen. Ich bin zuversichtlich, dass das Gericht anders entscheidet, als es die Staatsanwaltschaft wünscht, da die Strafkammer (mit allen Berufsrichtern und auch den beiden Schöffinnen) mir bestens vorbereitet erscheint. Denen kann so leicht keiner ein X für ein U vormachen. In Bayern weiß aber nie, was wird.

Unser Plädoyer wird morgen im Netz stehen (in der allgemeinen Dokumentation zum Mollath-Fall). Dann kann sich jeder – naturgemäß einseitig – schon mal ein vorläufiges Bild machen. Rechtsanwalt Horn – als Nebenklägervertreter – hatte mir die Übersendung seines Plädoyers zur Veröffentlichung auf meiner Dokumentationsseite auch zugesagt. Leider ist es bisher nicht eingetroffen. Die vollständige Dokumentation des Hauptverhandlungstages vom Freitag wird – hoffentlich – am Mittwoch erscheinen. Unser Bundestagsstenograph Prof. Dr. Schubert hatte wirklich Schwerstarbeit zu leisten. Ich hoffe aber, dass er bis Mittwoch alles fertig hat.

Um es nochmals zu betonen: Wir sind wirklich sehr zuversichtlich. Die Eule der Minerva wird am Donnerstag ihren Flug beenden. Und ich werde mich dann aus allen weiteren Aktivitäten in dieser Sache zurückziehen.

Herzliche Grüße an alle, einen schönen Sonntag und eine gute Woche

wünscht Gerhard Strate.

http://gabrielewolff.wordpress.com/2014/07/04/der-fall-gustl-mollath-die-neue-hauptverhandlung/comment-page-4/#comment-41031

Sotho Tal Ker

Oha, wird etwa Dr. h.c. (soviel Zeit muss sein, wenn man schon seinen geschenkten Doktortitel wie eine Monstranz vor sich hertragen lässt) Strate den Herrn Mollath ebenso fallen lassen wie ehedem Frau Böttcher? :o

sweeper

ZitatDen Antrag von OStA Dr. Meindl nebst seiner Begründung hatte ich erwartet. Das ergab sich – bei genauerem Hinsehen auf die Mitschriften – schon aus jeder Frage, die er an Zeugen und Sachverständige gestellt hatte.
Stimmt - siehe beispielhaft die oben erwähnte Eisenmenger-Befragung.

Fragt sich nur, warum Strate dann behauptet hat "Wir sind auf der Siegerstraße!"
Bei ihm entpuppt sich vieles als substanzlose Kampfrhetorik.

Die Zeugin Simbeck im Nachhinein herabwürdigen - das muss man nötig haben!
Es wäre doch seine Aufgabe gewesen, sie der Lüge zu überführen: immerhin musste sie ein langes unangenehmes Verhör über sich ergehen lassen.

Na ja - gut dass diese Mollath-Posse jetzt zu einem Abschluss kommt!
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Belbo

Sehr stimmungsvoller und ausgewogener Artikel im neuen Spiegel......

...ups Kopierfunktion geht nicht...... Ein paar Zitate dann vom anderen Rechner aus.

sweeper

Pascal Durain hat ja Großes geleistet, indem er den Live-Blog der MZ in den Verhandlungspausen betreute.
Hier schildert er summarisch, welchen Eindruck er von Gustl Mollath gewonnen hat:

http://www.mittelbayerische.mobi/mobile/article/1105194.html
ZitatAuch, wenn es der Angeklagte und seine Front von Unterstützern nicht wahr haben wollen. Ihnen geht es um etwas, das ein Strafprozess nicht leisten kann: Andere an den Pranger zu stellen: Politiker, Richter, Bankvorstände und Psychiater. Mollath will nicht nur Wiedergutmachung, er will anklagen: Die Zustände in der Forensik, wie schnell man dorthin abgeschoben wird, und wie Reiche und Mächtige die Behörden beeinflussen.

ZitatRichter und Staatsanwalt wollten Gustl Mollath eine zweite Chance geben, das sagten sie wortwörtlich vor Gericht. Aber Mollath hat sie vertan. Er reagierte schon vom ersten Tag an trotzig, als er den psychiatrischen Gutachter, der für kritische Töne über seine Kollegen und die forensische Psychiatrie bekannt ist, des Saales verweisen wollte. Wieder lehnte Mollath es ab, sich untersuchen zu lassen – und so nahm er sich erneut die Chance auf ein Gutachten, das aussagekräftig ist und alle anderen hätte widerlegen können. ..
Zitat
Verhandlungstag für Verhandlungstag stand er hinter seinem Stuhl, blickte ins Leere, und wartete auf die Kammer. Nur, um sich nicht eigens für das Gericht zu erheben. Das ist eine eitle wie respektlose Geste...
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MountainKing

"Zumal vieles darauf hindeutet, dass Mollath gar nicht so unschuldig ist."

Oweh, da hat jemand Jehova gesagt...

sweeper

Wegen angeblicher Unstimmigkeiten rund um das Attest Reichel hat Strate eine Untersuchung der Praxis-EDV veranlasst und den Prüfbericht inclusive Daten der Petra M. (Schreiben an die RV mit Diagnose/Begründung) ohne Schwärzungen ins Web gestellt.

Im Wolff-Blog wird schon diskutiert, ob die Diagnose gerechtfertigt war  :police:

Wann wird diesem Anwalt endlich das Handwerk gelegt wegen seines übergriffigen Verhaltens?

(Ich verlinke das Doc aus Datenschutzgründen nicht)
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Belbo

...interessant ja auch das 33-Seitige Schreiben, die Einlassung  Mollaths an das Gericht....

Gustl Ferdinand Mollath
Zur Zeit wohnungslos in Deutschland

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http://www.strate.net/de/dokumentation/Beweisermittlungsantrag-Mollath-2014-08-08.pdf

Plinius

Heidingsfelder sucht auf Twitter Atteste. Kann wer helfen?

sweeper

Zitat von: Plinius am 11. August 2014, 18:07:52
Heidingsfelder sucht auf Twitter Atteste. Kann wer helfen?
Was soll ich ihm denn attestieren?  8)
Der hat echt nicht mehr alle Nadeln an der Tanne...
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sweeper

Erstaunlich! Oliver Garcia ist zurück!

http://blog. delegibus.com/2014/08/11/fall-mollath-alles-verloren/

Erinnert doch stark an Gabriele Wolffs Endlos-Postings.
ZitatDie von Gabriele Wolff ausgesprochene Erwartung war auch meine Überzeugung. Am 24. März 2013 hatte ich Meindls Wiederaufnahmeantrag in einem Blogbeitrag besprochen, unter der Überschrift "Fall Mollath: Die Rehabilitierung kam früher als erwartet". ...

Sogar ihr Lieblingsthema "Kachelmann oder die falsch beschuldigenden Frauen"
fehlt nicht...
Zitat
Meindl, ausgerechnet Meindl, schlüpft in die häßliche Rolle einer Staatsanwaltschaft, die in ihrem unbedingten Verfolgungseifer jedes Maß – jedes Beweismaß – verloren hat. Es sind diese Staatsanwälte, die Menschen wie Horst Arnold, Ralf Witte und Thomas Ewers ins Unglück stürzten und die Jörg Kachelmann bereits auf den Fersen waren. Die ersten drei sind Opfer falschbeschuldigender Frauen geworden, aber in erster Linie Opfer einer Justiz, die es verlernt hat zu ertragen, daß ein mögliches Verbrechen ungesühnt bleiben muß, wenn man nicht wesentlich mehr hat als eine Aussage-gegen-Aussage-Situation.
Der Reflex der Strafjustiz (angefangen bei der Kriminalpolizei über die Staatsanwaltschaft bis hin zum Strafgericht, wo er mit vollem "Schulterschluß-, Inertia- und Perseveranzeffekt" ankommt), einer Frau, die sich als (Übergriffs-)Opfer eines Mannes präsentiert, mehr zu glauben als einem Mann, der sich als (Falschbeschuldigungs-)Opfer dieser Frau präsentiert, hat immer noch fatale Wirksamkeit...
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