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Der Mollath-Prozess

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Begonnen von Plinius, 28. Juni 2014, 11:05:22

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sweeper

Und offenbar legt Mollath es darauf an, einen Privatgutachter zu bestellen:
ZitatEscher weist den Angeklagten darauf hin, er sei von seinen Anwälten hervorragend verteidigt worden. Sie bittet Mollath um eine Stellungnahme. Mollath: "Ich habe mit sowas nicht gerechnet." Dann führt er aus, dass seit Monaten verhindert werde, "höchst relevante Zeugen" zu laden. Es sei ebenfalls "höchst wichtig", ein Privatgutachten einzubringen. "Ich bitte seit Monaten darum - mündlich und schriftlich." Strate habe zu ihm damals gesagt: "Herr Mollath, die Psychiatrie-Kiste machen wir uns gar nicht auf." Dass Nedopil ein Gutachten verlesen wird, dazu komme es gar nicht. Das sei dann gar nicht nicht mehr notwendig. "Was soll ich tun?"
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pelacani

Und wen Mollath da als Privatgutachter im Sinn hat, das kann man sich denken.

Strate heute:
ZitatIch kann, das muss ich ganz klar sagen, ich kann mit einem Mandanten, der hier öffentlich Lügen über seinen Verteidiger verbreitet, nicht arbeiten.

The same procedure ... Strate im August 2013:

ZitatZEIT: Sie haben vorwiegend argumentiert, der Prozess gegen Mollath müsse
wiederaufgenommen werden, weil die Richter das Recht gebeugt hätten, eine erhebliche Straftat.
Strate:  Nicht allein, aber das war der Hauptteil.
ZEIT:Sie führen zehn Punkte auf, der wichtigste ist, dass Herr Mollath während des gesamten Verfahrens unverteidigt gewesen sei ...
Strate:Das ist der wichtigste Grund, mit Abstand, ja.
ZEIT:... weil er seinen Pflichtverteidiger abgelehnt hat und auch der Pflichtverteidiger um Entbindung von diesem Mandat gebeten hat. Beides hat das Gericht ignoriert.
Dann steht ja einer Wiederaufahme der Wiederaufnahme nichts mehr im Wege.

Belbo

Die Welt zu heutigen Tag:

ZitatPolitisch hat Mollath also bereits erreicht, dass sein Fall das System verändert – allein: Er scheint das richtige Maß und Ziel nicht zu erkennen. Das indes zieht sich durch den gesamten Fall – und lässt Zweifel aufkommen, ob sowohl die beteiligten Richter von einst, als auch die Psychiater ihm wirklich Unrecht taten. Oder ob Mollath letztlich einfach alles daran setzte, seinen Kopf durchzusetzen – was ihn zumindest gemeingefährlich erscheinen ließ.

Der Nymbus des rechtschaffenen Sturkopfes schwindet.

http://www.welt.de/politik/deutschland/article130635094/Anwaelte-werden-Mollath-einfach-nicht-los.html

pelacani

Ich habe das Gefühl, Herr M sagt nichts zu den angeklagten Straftaten, weil sie ihm nicht wichtig sind. Wichtig ist für ihn etwas ganz anderes; seine 30 Anträge, die offenbar von ähnlicher Qualität sind wie der berühmte Durapl...Ordner.

Weil M in diesem Prozess einen Auslauf hat, wie ihn wohl kaum ein Angeklagter vor ihm jemals hatte, kam der Eklat in Zeitlupe, so wie er im ersten Prozess im Zeitraffer kam. Aber, ich gestatte mir diese nachträgliche Klugheit, er war unvermeidlich.

Belbo

Zitat von: Pelacani am 28. Juli 2014, 13:02:52
Ich habe das Gefühl, Herr M sagt nichts zu den angeklagten Straftaten, weil sie ihm nicht wichtig sind. Wichtig ist für ihn etwas ganz anderes; seine 30 Anträge, die offenbar von ähnlicher Qualität sind wie der berühmte Durapl...Ordner.

Weil M in diesem Prozess einen Auslauf hat, wie ihn wohl kaum ein Angeklagter vor ihm jemals hatte, kam der Eklat in Zeitlupe, so wie er im ersten Prozess im Zeitraffer kam. Aber, ich gestatte mir diese nachträgliche Klugheit, er war unvermeidlich.

Jedenfalls wissen wir jetzt warum Strate schon letzte Woche plädieren wollte, er wollte wahrscheinlich den Deckel draufhalten.

Bis zum 8. August bleibt jetzt jede Menge Zeit, für falsche Schotten, Strohmänner und Selbstdarsteller aus der s.g. Unterstützerszene ihre eigenen Agenden weiterzubetreiben. 

Typee

Zitat von: Pelacani am 28. Juli 2014, 13:02:52
Ich habe das Gefühl, Herr M sagt nichts zu den angeklagten Straftaten, weil sie ihm nicht wichtig sind. Wichtig ist für ihn etwas ganz anderes; seine 30 Anträge, ...

Der Querulant, wie er leibt und lebt. "Verloren haben wir, aber denen haben wir's gezeigt!"

The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

Typee

Muss man sich um Gustl M. Sorgen machen, wenn das Gericht das einzig sinnvolle mit den anstehenden 30 Beweisanträgen macht?

Beweisanträge im Strafprozess können für alle Beteiligten eine ziemlich quälende Sache sein. Wenn das Gericht es irgendwie vertreten kann, kann es die Beweisbehauptungen ganz einfach als wahr unterstellen und auf die Beweisaufnahme kurzerhand verzichten. So etwas zeichnet sich hier wohl auch ab. Für die Schwarzgeldgeschichte interessiert sich im Grunde ja - zurecht - niemand außer Mollath und die Unterstützerszene. Dann fällt die erhoffte Show aus.
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pelacani

Da ist nur eines sicher: zufrieden wäre er nicht; bestenfalls ratlos. Wahrscheinlich würde er den nächsten Kriegsschauplatz aufmachen. Da bietet sich die Psychiatrie an, oder die Obdachlosigkeit - Nedopil hätte ja mal fragen können, wer nun hinter dieser Verfolgung steckt. (Ist jetzt nicht ganz ernst gemeint).

pelacani

Und witzig ist auch die FAZ:
ZitatEs könne sein, dass sie Folge von Misshandlungen gewesen sein; beweisen lasse sich das nicht, auch weil das Attest unzulänglich sei. In einem Verfahren ohne Beachtung in der Öffentlichkeit wäre damit spätestens am nächsten Verhandlungstag ein freisprechendes Urteil gesprochen worden.

Da kein Straftatbestand nachzuweisen ist, hätte sich auch ein psychiatrisches Gutachten über die Schuldfähigkeit eines Angeklagten erübrigt. Die Strafkammer hörte in der vergangenen Woche dennoch einen psychiatrischen Gutachter, der feststellte, dass die Voraussetzungen für eine zwangsweise Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik nicht gegeben seien.
Kurzer Prozess wäre also angemessen gewesen. Was hätte das für einen Aufschrei gegeben.

sweeper

Zitat von: Pelacani am 28. Juli 2014, 14:41:47
Da ist nur eines sicher: zufrieden wäre er nicht; bestenfalls ratlos. Wahrscheinlich würde er den nächsten Kriegsschauplatz aufmachen. ..
Das sieht Ingrid Fuchs, die Prozessbeobachterin der SZ, ähnlich:

http://www.sueddeutsche.de/bayern/gustl-mollath-der-angeklagte-hat-das-wort-1.2056235
ZitatDiesmal schien auch Mollath genug zu haben. Trotz Strates herausragender Leistungen habe er Zweifel, "ob mit so einer Art von Feindseligkeit eine ordentliche Verteidigung für mich möglich ist". Davon ließ sich die Vorsitzende Richterin Escher nicht beirren: Die Pflichtverteidiger müssen weitermachen. Und auch von ihrer Haltung zu den Schwarzgeldvorwürfen lässt sich Escher nicht abbringen, er spiele in dem in dem Strafprozess eigentlich keine Rolle, das Gericht lehnte Mollaths Beweisanträge am Montag ab. Die Behauptungen darin - dass Mollaths Exfrau mit illegalen Geldtransfers zu tun hatte - seien als wahr anzusehen, erläuterte Escher - zugunsten des Angeklagten.
Damit folgt die Richterin letztlich der Urteilsbegründung aus 2006, in der ebenfalls eingeräumt wurde, es könne Schwarzgeldgeschäfte gegeben haben.

ZitatNach Angaben eines Gerichtssprechers werden die Vorwürfe aber nicht weiter überprüft, haben somit keine Wirkung auf andere Verfahren, also keine strafrechtliche Relevanz. Ob sich Mollath damit zufrieden gibt? Wohl kaum.
Meine Befürchtung ist ebenfalls, dass sich Mollath damit nicht zufrieden gibt, sondern dass diese Entscheidung "zu seinen Gunsten" von ihm nicht als solche gewürdigt werden wird sondern als "Vertuschungsversuch" oder "fauler Friede".

Befeuert durch die Abwesenheit von Nedopil und das eigene Bedürfnis, ein vorteilhaftes Gegengutachten ins Spiel zu bringen, sowie durch den Zoff mit den Anwälten (dadurch dürfte seine Sturheit erst recht herausgefordert werden) sowie das Nachlassen des Medieninteresses mit Ende des Prozesses - eine unheilvolle Mischung salienter Reize, die sein unstetes Gehirn bis zum
08.08. in Hochspannung versetzen wird...

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F. A. Mesmer

und wieder ein Blogpost von U.V., dieses Mal mit ziemlich erhellender Diskussion:
Zitat28.7.2014
Mollath-Prozess: Anwälte wollen gar nicht mehr
   
Im Fall Gustl Mollath gibt es handfeten Knatsch zwischen Anwälten und Mandant. Und dieser wird auch öffentlich ausgetragen. Die Verteidiger Gerhard Strate und sein Kollege Johannes Rauwald haben das Landgericht Regensburg heute gebeten, ihre Beiordnung als Pflichtverteidiger aufzuheben. Erst letzte Woche hatten die Anwälte ihre Mandate gekündigt, worauf das Gericht sie zu Pflichtverteidigern ernannte.

Belbo

Steffi, nun nicht gerade die hellste Kerze auf Gabis Quarkkuchen, begutachtet den Gutachter Nedopil....  :rofl2

https://gabrielewolff.wordpress.com/2014/07/04/der-fall-gustl-mollath-die-neue-hauptverhandlung/comment-page-3/#comment-40024

ZitatJa, irgendwie kommt man nicht umhin, anzunehmen, dass Herr Nedopil nicht in der Lage war, Zusammenhänge zu erkennen – von seiner eigenen Realitätsferne ganz zu schweigen. Bis auf wenige Ausnahmen, wo er sich an Vorgaben aus "Fachliteratur" hält, ist es im Großen und Ganzen ziemlicher Mumpitz......man möchte sich gar nicht vorstellen, was rausgekommen wäre, wenn Mollath sich hätte explorieren lassen....und ein GA kann dann den Ausführungen intellektuell gar nicht folgen....und lässt seiner eigenen Phantasie freien Lauf.

Gabriele Wolff Niveau halt......

http://de.wikipedia.org/wiki/Norbert_Nedopil


sweeper

@Belbo: Der Wolff-Blog scheint eine Art virtueller Selbsthilfe-Stuhlkreis zu sein...

Hier ein Kommentar von Patrick Guyton zu den neuen Eskalationen zwischen Anwälten und Mandant:

http://m.swp.de/ulm/nachrichten/politik/Gustl-Mollaths-verbissener-Kampf;art4306,2725702
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Belbo

Zitat von: sweeper am 29. Juli 2014, 10:31:50
@Belbo: Der Wolff-Blog scheint eine Art virtueller Selbsthilfe-Stuhlkreis zu sein.

:grins2: ....yepp das könnte sein.

http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/41980/Eine-Wahnsinnsgeschichte

ZitatDie ersten zwei Tage verbringt er bei einer Opernsängerin, einer von vielen Unterstützerinnen, die sich in den vergangenen Jahren für seine Freiheit eingesetzt haben. Ihre Familie teilt Wohnung und Alltag mit ihm. Das ist mehr Nähe, als Mollath verkraftet. Er zieht zu einem langjährigen Freund, der ihm schon lange vor der Entlassung angeboten hat: »Wenn du rauskommst, überlasse ich dir meinen Zwölfzylinder-Mercedes und eine Wohnung mit Granitboden und Fußbodenheizung.« Dort wohnt er seither, aber wovon lebt er? »Gott sei Dank habe ich einen Freund«, sagt Mollath. Präziser wird er nicht.

Spannend finde ich ja auch das Verhältnis von Prem und Heidingsfelder..... Sie Mittags mit Strate beim Essen warf ihm ja vor er würde für die Einflussnahme auf Mollath Geld nehmen....

Belbo

Zitat von: Belbo am 29. Juli 2014, 10:23:07
Steffi, nun nicht gerade die hellste Kerze auf Gabis Quarkkuchen, begutachtet den Gutachter Nedopil....  :rofl2

https://gabrielewolff.wordpress.com/2014/07/04/der-fall-gustl-mollath-die-neue-hauptverhandlung/comment-page-3/#comment-40024

ZitatJa, irgendwie kommt man nicht umhin, anzunehmen, dass Herr Nedopil nicht in der Lage war, Zusammenhänge zu erkennen – von seiner eigenen Realitätsferne ganz zu schweigen. Bis auf wenige Ausnahmen, wo er sich an Vorgaben aus "Fachliteratur" hält, ist es im Großen und Ganzen ziemlicher Mumpitz......man möchte sich gar nicht vorstellen, was rausgekommen wäre, wenn Mollath sich hätte explorieren lassen....und ein GA kann dann den Ausführungen intellektuell gar nicht folgen....und lässt seiner eigenen Phantasie freien Lauf.

Gabriele Wolff Niveau halt......

http://de.wikipedia.org/wiki/Norbert_Nedopil


Apropos Niveau KogniTief sinkt entsprechend.....

https://gabrielewolff.wordpress.com/2014/07/04/der-fall-gustl-mollath-die-neue-hauptverhandlung/comment-page-3/#comment-40029

ZitatFrau Lakottza ist nichts weiter als eine Giftschleuder, die ihre eigenen Kritik.....

....das ist dann das Umfeld auf dem die Morddrohungen an die "Mollathfeinde" gedeihen.....