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Kritik am Konzept der 'psychischen Krankheit' 'psychischen Störung'.

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Begonnen von BasementBoi, 14. Juni 2014, 09:07:50

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BasementBoi

Ich werde hier ein paar kurze Kritikpunkte zum Thema 'psychische Krankheiten' aufzählen und zur Diskussion stellen.

1. Es gibt keinerlei verläßliche Biomarker für irgendein psychiatrisches Syndrom. Es wurden also nicht mal irgendwelche Krankheiten identifiziert, sondern nur Cluster von Beschreibung, also verschiedene Syndrome identifiziert.

2. Selbst wenn es diese gebe, wüsste man noch gar nichts über den wahren Grund einer dieser 'Krankheiten'.

3. Die Wirksamkeit neuerer Medikamente ist unzureichend. Warum müssen manche Depressive jahrelang Antidepressiva nehmen, wenn neuere Medikamente doch bessere Heilungschancen versprechen? Warum werden bei immer mehr Menschen Depressionen & oder anderen 'psychischen' Krankheiten diagnostiziert? Warum gab es soviel Kritik an der neusten Version des DSM?

4. Der Krankheitsbegriff ist zu eng definiert: Beispiel Krebs, Menschen erkranken an Krebs weil der Mechanismus der Zellteilung gestört ist. Aber würde die Zellteilung immer 100% perfekt verlaufen, hätte es die Evolution evtl. in ihrer jetzigen Form nie gegeben. Man könnte hier von einem adaptiven Mechanismus sprechen, ähnlich Fieber & Schnupfen.

5. Deshalb könnte man darauf spekulieren, ob gewisses Verhalten nicht auf normale psychologische Prozesse (vor allem in der Sprache) und natürlich die Umwelt zurück zu führen ist. Es ist also normal unnormal zu sein.

6. Kulturelle Aspekte: Das dass Leben mit viel Ungemach und Schmerzen verbunden ist, wusste man in allen großen Religionen. Nur heute, mit dem schwinden von Religiosität, der gleichzeitigen Zunahme von Dingen die den Menschen das Leben erleichtern, wird dieser Aspekt gerne verdrängt.


smartie

Sind das Deine Gedanken oder hast Du die nur irgendwo aufgeschnappt?

1. Natürlich lassen sich für viele solcher Syndrome organische Ursachen finden. Und diese sind nicht zwangsläufig auf irgendwelche Botenstoffe beschränkt.

2. Zusammenhanglos, fällt mir nichts zu ein.

3. Bei der Behandlung von z.B. Depressionen geht es in erster Linie darum, mit einem Medikament wieder den Soll-Zustand herzustellen. Von einer Heilung im Sinne von "Antibiose erfolgreich - böse Bakterien weg" wird doch hier gar nicht gesprochen.
Oft ist es so, dass man durch Arzneimittel einen Zustand herstellt, in dem der Patient aufnahmefähig wird für weitergehende Therapien. Und mit diesen kann man etliche Erkrankungen der Psyche reduzieren oder gar abstellen.

4. Joa, der Krebs ist bestimmt ne gaaaanz tolle Sache für die Evolution, für das betroffene Individuum aber extrem scheisse.

5. ???

6. Die Zunahme an depressiven Erkrankungen hat tatsächlich wohl etwas mit steigendem Wohlstand und sinkender Notwendigkeit, für sein Überleben kämpfen zu müssen, zu tun.

Aber ich frage jetzt nochmal: Was sind Deine Einstellungen zu den verschiedenen Punkten?

pelacani

Zitat von: BasementBoi am 14. Juni 2014, 09:07:50
1. Es gibt keinerlei verläßliche Biomarker für irgendein psychiatrisches Syndrom.
Sag mal, was trägst Du eigentlich diese Atrappe eines Arguments weiter wie eine Monstranz vor Dir her (vgl. #200)?

Offenbar hatte Sostschenko hier unrecht:
ZitatDas Trollwesen, Genossen Bauern, es entwickelt sich!

- Die Kuh im Propeller
Und im Übrigen ist es sogar in Deinem küchenpsychologischen Sinn ein völliger Nonsens, denn für organische Psychosyndrome gibt es selbstverständlich ,,Biomarker".

Zitat von: BasementBoi am 14. Juni 2014, 09:07:50
6. Kulturelle Aspekte: Das dass Leben mit viel Ungemach und Schmerzen verbunden ist, wusste man in allen großen Religionen. Nur heute, mit dem schwinden von Religiosität, der gleichzeitigen Zunahme von Dingen die den Menschen das Leben erleichtern, wird dieser Aspekt gerne verdrängt.
Na wenn das so ist, dann gibt es ja eine einfache Lösung: Gesundbeten!

BasementBoi

Zitat von: smartie am 14. Juni 2014, 10:38:38
Sind das Deine Gedanken oder hast Du die nur irgendwo aufgeschnappt?

1. Natürlich lassen sich für viele solcher Syndrome organische Ursachen finden. Und diese sind nicht zwangsläufig auf irgendwelche Botenstoffe beschränkt.

Belege?

Zitat3. Bei der Behandlung von z.B. Depressionen geht es in erster Linie darum, mit einem Medikament wieder den Soll-Zustand herzustellen. Von einer Heilung im Sinne von "Antibiose erfolgreich - böse Bakterien weg" wird doch hier gar nicht gesprochen.
Oft ist es so, dass man durch Arzneimittel einen Zustand herstellt, in dem der Patient aufnahmefähig wird für weitergehende Therapien. Und mit diesen kann man etliche Erkrankungen der Psyche reduzieren oder gar abstellen.

Nehmen wir an, ein böser Mensch würde einen kleinen Kieselstein in meinem Schuh verstecken. Aufgrund der daraus resultierenden Schwellungen würde ich nun zum Arzt gehen und dieser würde mir, ein starkes Schmerzmittel verschreiben.
Nun könnte ich wieder laufen, aber nach ein paar Jahren, wäre mein Fuß wohl verkrüppelt.

Hier wird also ein Problem, das oftmals die Lebensumstände des daran leidenden betrifft versucht wie eine physische Krankheit zu behandeln. Warum also, nicht gleich den Stein aus dem Schuh entfernen, anstatt die Leute erstmal irgendwelche nutzlosen Medikamente zu verschreiben?

ZitatAber ich frage jetzt nochmal: Was sind Deine Einstellungen zu den verschiedenen Punkten?

Da ich sie zur Diskussion stelle, habe ich keine abschließende Meinung. Ich tendiere aber dahin, das Psychiatrie und Teile der Psychologie für pseudowissenschaftlichen Humbug halte.

BasementBoi

Zitat von: Pelacani am 14. Juni 2014, 10:52:20
Zitat von: BasementBoi am 14. Juni 2014, 09:07:50
1. Es gibt keinerlei verläßliche Biomarker für irgendein psychiatrisches Syndrom.
Sag mal, was trägst Du eigentlich diese Atrappe eines Arguments weiter wie eine Monstranz vor Dir her (vgl. #200)?

Belege?

ZitatNa wenn das so ist, dann gibt es ja eine einfache Lösung: Gesundbeten!

Nee, wir geben den Leuten lieber Pillen zu fressen, damit sie nichts am eigenen Verhalten ändern müssen.

pelacani

Zitat von: BasementBoi am 14. Juni 2014, 10:57:41
Hier wird also ein Problem, das oftmals die Lebensumstände des daran leidenden betrifft versucht wie eine physische Krankheit zu behandeln. Warum also, nicht gleich den Stein aus dem Schuh entfernen, anstatt die Leute erstmal irgendwelche nutzlosen Medikamente zu verschreiben?
Ah, dass darauf noch niemand gekommen ist! Für diese Idee (eine der Grundideen der Psychoanalyse/Tiefenpsychologie, für die z. B. die Verhaltenstherapeuten ,,nur an den Symptomen herumdoktern") brauchten wir die Genialität des Kellerdenkers.


Groucho

Zitat von: BasementBoi am 14. Juni 2014, 11:02:58
Nee, wir geben den Leuten lieber Pillen zu fressen, damit sie nichts am eigenen Verhalten ändern müssen.

Ui, wie Du's nur immer schaffst, so zügig auf SPAM-Niwo zu kommen.

BasementBoi

Zitat von: Pelacani am 14. Juni 2014, 11:06:51
Zitat von: BasementBoi am 14. Juni 2014, 10:57:41
Hier wird also ein Problem, das oftmals die Lebensumstände des daran leidenden betrifft versucht wie eine physische Krankheit zu behandeln. Warum also, nicht gleich den Stein aus dem Schuh entfernen, anstatt die Leute erstmal irgendwelche nutzlosen Medikamente zu verschreiben?
Ah, dass darauf noch niemand gekommen ist! Für diese Idee (eine der Grundideen der Psychoanalyse/Tiefenpsychologie, für die z. B. die Verhaltenstherapeuten ,,nur an den Symptomen herumdoktern") brauchten wir die Genialität des Kellerdenkers.

Der Kieselstein steht für den Kontext der sich außerhalb des Patienten befindet, daher für seine Lebensprobleme mit gewissen Situationen fertig zu werden.
Das eigentliche Problem wird also ganz im Gegenteil wie bei Pseudowissenschaften wie der Psychoanalyse oder der Psychiatrie in die Person selbst hineingelegt.

71hAhmed

Zitat von: Groucho am 14. Juni 2014, 11:10:21
Zitat von: BasementBoi am 14. Juni 2014, 11:02:58
Nee, wir geben den Leuten lieber Pillen zu fressen, damit sie nichts am eigenen Verhalten ändern müssen.
Ui, wie Du's nur immer schaffst, so zügig auf SPAM-Niwo zu kommen.
Ist doch ganz einfach, auf einem haushaltsüblichen Trittleiterchen eine Stufe über das normale Niveau klettern.

pelacani

Zitat von: BasementBoi am 14. Juni 2014, 11:02:58
Zitat von: Pelacani am 14. Juni 2014, 10:52:20
Zitat von: BasementBoi am 14. Juni 2014, 09:07:50
1. Es gibt keinerlei verläßliche Biomarker für irgendein psychiatrisches Syndrom.
Sag mal, was trägst Du eigentlich diese Atrappe eines Arguments weiter wie eine Monstranz vor Dir her (vgl. #200)?
Belege?
Es war ja nun schon mehrfach zu bemerken, dass Begriffe für Dich eine eigentümlich changierende Bedeutung haben, so dass Du sie hervorholen, bei Widerspruch aber auch nach Belieben wieder fallen lassen kannst. Dabei hattest Du doch schon die gültige Formulierung für Deine These ,,Biomarker als Grundbedingung für Krankheit" gefunden:
Zitat von: BasementBoi am 24. Mai 2014, 23:06:31
BlibbiBlabbiBluub.

Zitat von: BasementBoi am 14. Juni 2014, 09:07:50
2. Selbst wenn es diese gebe, wüsste man noch gar nichts über den wahren Grund einer dieser 'Krankheiten'.
,,Man" weiß also ,,noch gar nichts über den wahren Grund dieser ,Krankheiten'" – außer einem natürlich, unserem Überflieger. Der weiß ihn:
Zitat von: BasementBoi am 14. Juni 2014, 11:10:52
... Kontext der sich außerhalb des Patienten befindet, daher für seine Lebensprobleme mit gewissen Situationen fertig zu werden.

BasementBoi

Zitat von: Pelacani am 14. Juni 2014, 12:39:31
Es war ja nun schon mehrfach zu bemerken, dass Begriffe für Dich eine eigentümlich changierende Bedeutung haben, so dass Du sie hervorholen, bei Widerspruch aber auch nach Belieben wieder fallen lassen kannst. Dabei hattest Du doch schon die gültige Formulierung für Deine These ,,Biomarker als Grundbedingung für Krankheit" gefunden:


Wenn ich mit oben erwähnten Kieselstein eine Weile durch die Gegend laufe, werde ich sehr wohl 'Biomarker' an meinen Füßen feststellen, also irgendwelche Abschürfungen oder Verformungen. Hier hätte ich also beides, Biomarker und den Grund für meine Schmerzen beim Gehen (den Kieselstein)

Die Psychiatrie hat beides nicht, weder Biomarker noch identifizierte Krankheiten für ihre Diagnosen.

In der Psychiatrie werden Krankheiten nicht gefunden sondern es wird darüber abgestimmt. Warum sollte man aber dies oder jenes Verhalten als krankhaft beschreiben und anderes nicht? Homosexualität wurde von der Psychiatrie lange Zeit als Krankheit identifiziert, bis man, warum auch immer, Homosexualität den Krankheitscharakter zum Glück wieder absprach.

Zitat,,Man" weiß also ,,noch gar nichts über den wahren Grund dieser ,Krankheiten'" – außer einem natürlich, unserem Überflieger. Der weiß ihn

Kontext kann alles mögliche Sein. Ich habe da gar keinen eigentlichen Grund identifiziert.

smartie

Sind Deine 331 anderen Beiträge auch so substanzbefreit? Schade, ich hätte mir meine erste Antwort wohl sparen können  ::)

pelacani

Zitat von: BasementBoi am 14. Juni 2014, 13:00:45
Die Psychiatrie hat beides nicht, weder Biomarker noch identifizierte Krankheiten für ihre Diagnosen.
Dein Defizit dagegen ist deutlich geringer. Du hast nur eines nicht: irgendeinen blassen Schimmer von Psychiatrie.

BasementBoi

Zitat von: Pelacani am 14. Juni 2014, 13:07:00
Zitat von: BasementBoi am 14. Juni 2014, 13:00:45
Die Psychiatrie hat beides nicht, weder Biomarker noch identifizierte Krankheiten für ihre Diagnosen.
Dein Defizit dagegen ist deutlich geringer. Du hast nur eines nicht: irgendeinen blassen Schimmer von Psychiatrie.

Dann bring doch Belege anstatt Beleidigungen.