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Argumente gegen grüne Gentechnik

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Begonnen von Scipio, 11. Juni 2014, 22:14:21

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Conina

Der Christoph Then, der für Greenpeace und Testbiotech arbeitet und andauernd schaurige Pressemitteilungen verfasst, hat übrigens über Homöopathie dissertiert:

https://bib.vetmed.fu-berlin.de/ResourceList/details/36427

In-vitro-Untersuchung der Effekte kleinster Entitäten von Arsenicum album, Cuprum sulfuricum, Mercurius sublimatus corrosivus und Thuja occidentalis an Zellkulturen mit Hilfe des MTT-Testes

Zitiert wird die Arbeit beispielsweise durch die Heel-gesponsorte Professorin Witt:

The in vitro evidence for an effect of high homeopathic potencies--a systematic review of the literature.
Witt CM, Bluth M, Albrecht H, Weisshuhn TE, Baumgartner S, Willich SN.


http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17544864

Das habe ich nicht selbst herausgefunden, sondern aus einem Thread bei transgen.de:
http://www.transgen.de/forum/viewtopic.php?f=2&t=459

Ich habe ja nicht gern Vorurteile, doch es ist lustig, wenn sie sich trotzdem mal wieder bestätigen.  ;D
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Conina

https://bib.vetmed.fu-berlin.de/ResourceList/details/36427

ZitatIn-vitro-Untersuchung der Effekte kleinster Entitäten von Arsenicum album, Cuprum sulfuricum, Mercurius sublimatus corrosivus und Thuja occidentalis an Zellkulturen mit Hilfe des MTT-Testes

Parallel Titel
    In-vitro investigation on effects of very low doses of Arsenicum album, Cuprum sulfuricum, Mercurius sublimatus corrosivus and Thujaoccidentalis by use of the MTT-assay.
Jahr
    1995
Art
    Diss.
Autor/en
    Then, Christoph
Signatur
    Diss. Hannover TiHo 1995
Umfang
    247 S. : graph. Darst.
FU-Opac

    Diese Ressource ist im FU-OPAC verfügbar. Um alle Informationen zu dieser Ressource anzuzeigen und um die Ressource vorzubestellen, bitte den Link zum FU-OPAC folgen.

    → FU-OPAC

Beschreibung

1. Purpose:The purpose of this study was to investigate dose-effect-relations, effects of very low doses andthe influence of high dilutions of a toxin on the toxic effect of the same substance in a cell culturesystem. Special investigations on the difference between homeopathic potencies and theircorresponding conventional dilutions were carried out. In addition, a review of literature onisopathy and in-vitro investigations in basic homeopathic research is presented.2. Methods:A well established testmodel, the MTT-assay, was modified according to the special purposes ofthis study. Potencies (and conventional dilutions), produced in water (aqua bidest.) alcohol, cellculture medium and lactose of the homeopathic remedies Arsenicum album, Cuprum sulfuricum,Mercurius sublimatus corrosivus and Thuja occidentalis were tested. Tests were performed onpotency ranges between D2 and D30 (D200). The time of incubation varied from 2- 120 hours.The cell cultures being used were adherent EBL- HeLa and MDBK -cell lines. The influence of thedifferent solutions on the mitochondnal activity was determined for varying times of incubation....

PDF-Auszug:
http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/95then-c.pdf
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Conina

Ganz frisch:
Zitat
Review ARTICLE
Front. Plant Sci. | doi: 10.3389/fpls.2014.00391
The end of a myth – Bt (Cry1Ab) maize does not harm green lacewings
Joerg Romeis1*, Michael Meissle1, Steven Naranjo2, Yunhe Li3 and Franz Bigler1

    1Institute for Sustainability Sciences ISS, Agroscope, Switzerland
    2Arid Land Agricultural Research Center, USDA-ARS, USA
    3Institute of Plant Protection, Chinese Academy of Agricultural Sciences, China

A concern with Bt-transgenic insect-resistant plants is their potential to harm non-target organisms. Early studies reported that Cry1Ab-producing Bt maize and purified Cry1Ab harmed larvae of the green lacewing, Chrysoperla carnea. Although these effects could not be confirmed in subsequent studies, some authors still refer to them as evidence that Bt maize harms beneficial species. We provide a comprehensive review of the studies evaluating the effects of Bt (Cry1Ab) maize on C. carnea. The evidence indicates that this important predator is not affected by Bt maize or by the produced Cry1Ab protein. We discuss how conceptual models can assist environmental risk assessments, and we emphasize the importance of robust and reproducible studies.
http://journal.frontiersin.org/Journal/10.3389/fpls.2014.00391/abstract

green lacewings = Florfliegen
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

alliance1979

Also ich persönlich sehe durch "Gentechnik" eigentlich nur eine Gefahr aus uns zu kommen, aber vieleicht kann mir jemand den Zahn ziehen, denn ich bin auf diesem Gebiet kein Experte.

Meine "Befürchtung" läuft in folgende Richtung.

Die Gentechnik erlaubt es uns Saatgut zu entwickeln, das in vielerlei Hinsicht konventionellen Saatgut überlegen ist. Entsprechend wird sich genau dieses Saatgut auch langfristig durchsetzen und zum Einsatz kommen.
Was ich befürchte ist deshalb eine geringere Bandbreite an Nutzpflanzen, eine entsprechend stärkere Belastung der Böden durch Monokulturen und eine evtl. Anpassung von Schädlingen, die sich irgendwann vermutlich schlicht anpassen werden und entsprechend größeren Schaden verursachen könnten.

Im grunde zweifel ich also nicht an der Gentechnik ansich, sondern glaube vielmehr das der  Erfolg einfach auch seine Schattenseiten mit sich bringen kann.  Dies könnte auch ökonomische Folgen haben und zur weiteren Monopolbildung bei Saatgut Produzenten beitragen.
Hier sind dann natürlich die Kartellwächter gefragt.

Immerhin gibt es hier schon jetzt nur noch 3 wirklich große Hersteller.
Monsanto, DuPont und die Syngenta AG.

MfG
"Wer nicht gerne denkt, sollte wenigstens von Zeit zu Zeit seine Vorurteile neu gruppieren."

Luther Burbank

uran

Zitat von: alliance1979 am 08. August 2014, 16:27:35
Die Gentechnik erlaubt es uns Saatgut zu entwickeln, das in vielerlei Hinsicht konventionellen Saatgut überlegen ist. Entsprechend wird sich genau dieses Saatgut auch langfristig durchsetzen und zum Einsatz kommen.
Was ich befürchte ist deshalb eine geringere Bandbreite an Nutzpflanzen, eine entsprechend stärkere Belastung der Böden durch Monokulturen und eine evtl. Anpassung von Schädlingen, die sich irgendwann vermutlich schlicht anpassen werden und entsprechend größeren Schaden verursachen könnten.
Was du dir zuerst verdeutlichen solltest ist, dass Gentechnik eine Methode ist um Lebewesen zu verändern und das ist genau das Ziel eines jeden Züchters. Sie unterscheidet sich von konventioneller Züchtung dadurch, dass man mit ihr sehr präzise arbeiten kann und dass man nicht auf die Artgrenze beschränkt ist. Dadurch wird sie konventionelle Züchtung zum Großteil verdrängen, so wie diese einst natürliche Selektion verdrängt hat, das ist eben Fortschritt. Die künstliche Auslese / konventionelle Züchtung hat ja bereits dazu geführt, dass es die Urahnen vieler unserer Kulturpflanzen (besonders Getreide) nicht mehr gibt, oder man sie nicht mehr als solche erkennen kann. Die konventionelle Züchtung hat sie sozusagen entstellt ;)
Die geringere Bandbreite an Nutzpflanzen ist keine Folge besserer Züchtungsmethoden, sondern geht vom Markt aus. Wenn du mal einen Blick ins Obstregal wirfst, dann siehst du vielleicht 5 Apfelsorten, wirtschaftlich bedeutend sind ungefähr 30 und existieren tun hunderte bis tausende. Der Kunde will aber keine Überraschungen, er will einen knackig, sauren Granny Smith, oder einen süßen Fuji. Es gibt mittlerweile einen gentechnisch verbesserten Apfel (Arctic), aber der Sortenschwund setzte bereits viel viel früher ein.
Die Anpassung von Krankheiten/Schädlingen/Unkräutern hat auch nichts mit der Zuchtmethode zu tun. Auf einen beliebigen Selektionsdruck folgt eine Anpassung. Beim Leindotter (Camelina) war dieser Selektionsdruck das Sieben des Leinsamens (Linum) und zwar bereits im Mittelalter. Eigentlich wollten die Bauern damals ihren Leinsamen von Unkrautsamen trennen und haben dadurch Leindotter selektiert, dessen Samen eine ähnliche Größe hatten. Um das Superunkraut noch perfekt zu machen hat der Leindotter auch noch begonnen Herbizide gegen Lein (Keimhemmung) zu bilden, da dies ja nun sein stärkster Konkurent war. Und was macht jetzt die böhse Gentechnik mit so einem Unkraut? Sie tauscht einzelne Gene aus, damit sein Ölsäurespektrum besser für die menschliche Ernährung geeignet ist und wir so die Fischbestände entlasten können.
http://www.pflanzenforschung.de/de/journal/journalbeitrage/pflanze-produziert-omega-3-fettsaeuren-entlastung-fuer-10188

Herbizitresistentes Saatgut gibt es übrigends auch aus konventioneller Zucht.
http://www.agro.basf.com/agr/AP-Internet/en/content/solutions/herbicides/clearfield/index?mid=1

Man etwickelt momentan eine neue Getreideart, die noch dazu mehrjährig ist. Man ist dabei den Ertrag von mehreren Wildpflanzen auf das Niveau von Kulturpflanzen zu bringen. Klar, das hat man mit unseren jetzigen Kulturpflanzen auch ohne Gentechnik geschafft, hat dafür aber Jahrtausende gebraucht. Diese Jahrtausende stehen uns aber nicht zur Verfügung, wenn dieser Planet in 30 Jahren 10 Milliarden Menschen ernähren soll.
Diesen Artikel kann ich wirklich sehr empfehlen.
http://www.wired.com/2014/06/potato-bean/
Die Apios Americana baue ich seit Jahren an, aber was ich in den Jahren von mehreren Pflanzen geerntet habe, hätte ich auch in einem Jahr von einer Kartoffelpflanze ernten können. Aber was tut man nicht alles für die Vielfalt.
Zitat von: alliance1979 am 08. August 2014, 16:27:35
Im grunde zweifel ich also nicht an der Gentechnik ansich, sondern glaube vielmehr das der  Erfolg einfach auch seine Schattenseiten mit sich bringen kann.  Dies könnte auch ökonomische Folgen haben und zur weiteren Monopolbildung bei Saatgut Produzenten beitragen.
Hier sind dann natürlich die Kartellwächter gefragt.

Immerhin gibt es hier schon jetzt nur noch 3 wirklich große Hersteller.
Monsanto, DuPont und die Syngenta AG.
Das ist richtig, aber wer soll sich sonst die 150000000$ für die Zulassung einer neuen gentechnisch veränderten Sorte leisten können? Hinzu kommt dann noch das große finanzielle Risiko, wohingegen die Entwicklung recht überschaubare Kosten verursacht. Das ist außerdem kein Effekt der auf Saatgutfirmen beschränkt wäre, im ((inter)nationalen) Wettbewerb lautet die Devise wachsen, oder weichen.

eLender

Zitat von: alliance1979 am 08. August 2014, 16:27:35
Die Gentechnik erlaubt es uns Saatgut zu entwickeln, das in vielerlei Hinsicht konventionellen Saatgut überlegen ist. Entsprechend wird sich genau dieses Saatgut auch langfristig durchsetzen und zum Einsatz kommen.

In der modernen Landwirtschaft werden weitgehend Hybridsorten verwendet, deren Saat jedes Jahr neu von den Saatgutherstellern bezogen werden muss. Dies ist teurer, als selbst das Saatgut zu erzeugen, aber der höhere Ertrag überkompensiert die Mehrkosten. Die Gentechnik ändert an diesem System wenig. Es wird auch keiner von Schlägertruppen, die von Monsanto geschickt werden, dazu gezwungen, das entsprechende Saatgut zu verwenden. Es ist schlicht die wirtschaftliche Überlegung des Landwirts.

Zitat von: alliance1979 am 08. August 2014, 16:27:35
Was ich befürchte ist deshalb eine geringere Bandbreite an Nutzpflanzen, eine entsprechend stärkere Belastung der Böden durch Monokulturen und eine evtl. Anpassung von Schädlingen, die sich irgendwann vermutlich schlicht anpassen werden und entsprechend größeren Schaden verursachen könnten.

Die Böden werden durch GMOs teilweise weniger belastet, da zum Beispiel weniger oft gepflügt werden muss. Dies verringert die Erosion. Die Schädlingsproblematik hast Du auch bei konventioneller Bewirtschaftung (auch im Biolandbau), ist nichts spezifisches bei der GT. Hier gibt es nur ein spezielleres Problem, da ein Großteil der eingebauten Herbizidresistenz gegen Glyphosat wirkt.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

alliance1979

Wie schon gesagt kenne ich mich auf dem Gebiet nicht ganz so gut aus. Ich habe nichts gegen die Technik an sich und glaube auch nicht, das mir nach dem Konsum von Tomaten in Zukunft Blätter aus den Ohren wachsen ;).

Danke für die Antworten.

"Wer nicht gerne denkt, sollte wenigstens von Zeit zu Zeit seine Vorurteile neu gruppieren."

Luther Burbank

Conina

Das, was wir gerade als Banane kennen und essen, sind Klone einer einzigen Pflanze.
Die war durch Mutation kernlos geworden, genau wie die Navel-Apfelsinen, totale Monokultur, ganz ohne Gentechnik.

Jetzt gibt es da irgendeinen ziemlich aggresiven Pilz.
Wahrscheinlich kann nur die Gentechnik dieses Bananensorte retten.
http://www.scilogs.de/detritus/rettung-der-banane-durch-gentechnik/



Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Harlequin

Ein ähnliches Problem gibt es mit der Orange:
http://www.nytimes.com/2013/07/28/science/a-race-to-save-the-orange-by-altering-its-dna.html?pagewanted=all&_r=0

Das wohl einzige effektive Mittel zur Zeit gegen C. Liberibacter sind übrigens die bösen Neonicotinoide.
Man braucht vor der Liebe Gottes keine Angst zu haben. Er hat seit 2.000 Jahren niemand mehr geschwängert.

eLender

Interessanter Schlusssatz aus dem in Conina verlinkten Link ( ???):

ZitatZudem wird es dann auch kaum noch Bio-Bananen geben, bei denen Gentechnik strikt verboten ist.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

uran

Zitat von: eLender am 09. August 2014, 14:47:57
Interessanter Schlusssatz aus dem in Conina verlinkten Link ( ???):

ZitatZudem wird es dann auch kaum noch Bio-Bananen geben, bei denen Gentechnik strikt verboten ist.
Das glaube ich nicht. Die werden dann eben mit großem Aufwand in Gewächshäusern gezogen, das hat natürlich seinen Preis, aber was tut man nicht alles für die Umwelt. ;)

Es betrifft übrigends nicht nur Bananen und Orangen, auch Schokolade ist in Gefahr !!!
http://www.biofortified.org/2014/06/five-tasty-reasons-to-reconsider-gmo-crops/

celsus

Ein beliebtes Konzept bei der Gesetzgebung ist ja, das Gesetz so aussehen zu lassen, dass alle beruhigt sind, dann aber durch Ausnahmen und schwammige Formulierungen genau das Gegenteil zu erreichen. Sieht so aus, als ob das bei gentechnisch verändertem Saatgut auch so laufen wird.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/genpflanzen-anbauverbot-neues-gesetz-in-deutschland-geplant-a-1119358.html

Zitat"Ohne Gentechnik" - dieses Siegel auf Lebensmitteln soll die Verbraucher beruhigen. Den Handel etwa mit Genmais kann Deutschland nicht verbieten, den Anbau allerdings schon. Ein umstrittenes Gesetz dazu hat das Bundeskabinett nun verabschiedet.

Es regelt Anbauverbote für Genpflanzen in Deutschland. Die Aussaat etwa von Genmais ist in der EU nicht grundsätzlich verboten, die Mitgliedstaaten können ihn aber innerhalb ihrer Landesgrenzen verhindern.

Der am Mittwoch vom Kabinett gebilligte Gesetzentwurf von Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) teilt die Verantwortung für solche Verbote zwischen Bund und Ländern auf. Über einen Kompromiss hatte sein Ministerium mit den Ländern über Monate verhandelt.

Dass gerade Deutschland sich in Sachen Gentechnik derart abhängen lässt, ist wirklich schräg.
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.