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Evolution - Sekptisches Denken oder schon Kreationismus?

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Begonnen von Metrobios, 06. November 2016, 14:24:46

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Metrobios

Hallo an alle! :D

Vor kurzem habe ich im Internet mit jemandem eine Diskussion geführt, in der sich mein Gesprächspartner als Gegner dogmatischen Denkens präsentierte. Er selbst hat sich als Skeptiker gegeben, und die Bombe platzen lassen: Er könne nicht an die darwinsche Evolution glauben, da er bisher keine Beweise dafür gesehen habe.

Eine Evolution allgemein schließt er nicht aus, aber für Darwin gebe es genauso viele Beweise (oder genauso wenig) wie für die Schöpfungsgeschichte.

Was meint ihr - ist es gerechtfertigt, dass er sich als Skeptiker bezeichnet? Oder handelt es sich dabei um eine Spielart des Intelligent Design?

Belbo

....für Darwin gäbe es keine Beweise? Nach den Galapagosfinken? Und dem derzeitigen Stand der Genforschung?

Jemand der Fakten ignoriert, ist kein Skeptiker, sondern ein Zweifler.

Metrobios

Zitat von: Belbo am 06. November 2016, 14:35:23
....für Darwin gäbe es keine Beweise? Nach den Galapagosfinken? Und dem derzeitigen Stand der Genforschung?

Jupp, genau. Zufall sei keine treibende Kraft der Evolution, zumindest könne man das nicht belegen. Es sei nur eine Hypothese, ein Glaubenssatz.

Belbo

Zitat von: Metrobios am 06. November 2016, 14:37:22
Zitat von: Belbo am 06. November 2016, 14:35:23
....für Darwin gäbe es keine Beweise? Nach den Galapagosfinken? Und dem derzeitigen Stand der Genforschung?

Jupp, genau. Zufall sei keine treibende Kraft der Evolution, zumindest könne man das nicht belegen. Es sei nur eine Hypothese, ein Glaubenssatz.

Sollte da nicht allein der Wikipediaartikel. Über die Evolution genug Gegenargumente liefern? Und wer in der Wissenschaft behauptet bitte, er hätte den endgültigen Beweis für irgendwas?

celsus

Zitat von: Metrobios am 06. November 2016, 14:24:46
Was meint ihr - ist es gerechtfertigt, dass er sich als Skeptiker bezeichnet?

Der Begriff Skeptiker ist ziemlich auslegbar. Klimaskeptiker, Asylskeptiker, Evolutionsskeptiker, alle sind sie total skeptisch und meinen damit, dass sie irgendwas lieber nicht glauben als sich damit wirklich intensiv zu beschäftigen. Jeder ist gegenüber irgendwas skeptisch und kann sich als Skeptiker bezeichnen. Warum auch nicht.

Das heißt aber noch nicht, dass man sich mit allen Argumenten auseinandergesetzt hat. Und dieses "Intelligent Design" ist letztlich auch nur ein Versuch, selbst nicht wie ein Idiot auszusehen, der Geschichten aus einem uralten Buch nachbetet.

ZitatEr könne nicht an die darwinsche Evolution glauben, da er bisher keine Beweise dafür gesehen habe.

Tja, vielleicht ist das Thema nicht so trivial, dass man "Beweise" (die es aus wissenschaflticher Sicht auch hier nicht gibt) einfach so "sieht".
Eine echte Diskussion wird da schwierig. Vielleicht kommst du mit gezielten Fragen weiter.

Welche "Beweise" hast du denn bisher gesehen?
Was spricht dagegen, was dafür?
Welche Alternativen kannst du dir vorstellen?
Wo hat Darwin sich geirrt?
In welchen Punkten kannst du Darwin widerlegen?
usw.

Dann dürftest du recht schnell merken, ob dieser "Skeptizismus" auf Glauben oder verstandenem Wissen beruht.
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

eLender

Mit Skeptiker meint man - im englischen und auch im deutschsprachigen Raum - üblicherweise Anhänger der entsprechenden Bewegung: https://de.wikipedia.org/wiki/Skeptikerbewegung

Natürlich klinken sich da auch Pseudowissenschaftler ein, weil sie meinen, sie wüssten, wie Wissenschaft funktioniert.

An Evolution muss man nicht glauben, es ist keine Lehre, es ist eine Theorie. Darwin hat nicht nach Beweisen für seine Theorie gesucht, er hat nur die vielen, vielen Beobachtungen versucht, rational zu erklären, sie in einen Zusammenhang zu bringen. Theorien beruhen auf Beobachtungen (Evidenzen) und versuchen diese zu erklären. Die Theorie ermöglicht Vorhersagen (Hypothesen), die man überprüfen kann. Stimmt die Vorhersage, ist die Theorie noch gültig, stimmt sie nicht, ist die Theorie (an irgend einer Stelle) falsch oder unvollständig. Die Evolutionstheorie (mit der entsprechenden Veränderung über die Zeit) hat sich mittlerweile als so stabil und erklärungsstark erwiesen, dass sie quasi als Faktum angesehen werden kann ("Nichts in der Biologie macht Sinn außer im Licht der Evolution!")

Die Kreationisten zäumen das Pferd von hinten auf. Sie haben schon eine "Welterklärung" und suchen nur noch nach Belegen, die sie wissenschaftlich begründet aussehn lassen sollen. Das ist ein Phänomen der Moderne, früher hat man einfach geglaubt, da bedurfte es keiner Belege ("Beweise"). Von daher ist der Kreativismus ein klassischer Fall von Pseudowissenschaft.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

celsus

The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

eLender

Wollte ich nur mal gesagt haben!

Rincewind

Zitat von: eLender am 06. November 2016, 15:40:38
... An Evolution muss man nicht glauben, es ist keine Lehre, es ist eine Theorie. ...

Sehr wichtiger Punkt.

Wenn ich mich nicht irre haben wir noch eine andere ganz wichtige Theorie, die Gravitationstheorie. Viel Spaß beim "nicht an die Gravitationstheorie glauben".