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Psiram - Kein Herz für Verlierer

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Begonnen von BasementBoi, 20. Mai 2014, 17:57:35

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Hildegard

Zitat von: Belbo am 05. August 2014, 08:58:06
Erst im Späturindo­germanischen entsteht die weib­liche En­dung "-a", wie man sie in latei­nisch "amic-a" fin­det. Diese En­dung ent­hält gegen­über "-s" zwei In­forma­tionen: le­ben­dig plus weib­lich. Diese En­dung ist also spe­zi­fi­scher als die ande­re. Erst nach­dem sich die En­dung "-a" für Weib­liches aus­brei­tet, wer­den die al­ten Wörter auf "-s" in Rela­tion dazu als Männ­lich inter­pre­tiert.

Doch bevor das alte Ge­mein­genus zum Masku­li­num wurde, hat es sich als General­genus eta­bliert. Dies ist bis heute er­hal­ten.
Was, erst im Spätindogermanischen? Das gildet natürlich nicht. Und in Zukunft wird sich natürlich auch nie mehr was ändern. Sprache ist tot. Deceased. An Ex-Language.
Warum nicht gleich zurück in die sprachliche Steinzeit. Also ich mein, zurück zur richtigen, wahren Sprache. Vor diesem neumodischen Spätindogermanisch. Zonga. Hurga grmbl görk!
Oder kann man sich bei jedem Wort aussuchen, welche seiner Inkarnationen die einzig wahre ist? Fein, dann melde ich mich ab sofort am Telefon mit Ahoi, sage zu Schwarzen Neger, zu Gastarbeitern Fremdarbeiter, zu Deutschland Reich, zu Suppe Schü, zum Auto Benzinkutsche und zu Fleisch Uaaargh.
[url="http://vierfrauenundeinscharlatan.wordpress.com"]http://vierfrauenundeinscharlatan.wordpress.com[/url]

MrSpock

*Hüstel* Zeit für Wikipedia:

ZitatDer Sprachursprung (auch Glottogonie) ist in der Paläolinguistik der derzeit noch nicht datierbare Zeitpunkt, zu dem der Mensch lernte, sich sprachlich zu artikulieren. Die Evolutionstheorie sieht die Entwicklung der Sprache als Meilenstein in der Entwicklung des Menschen.

Die theoretischen Erklärungsansätze bezüglich der Entstehung von Sprache und der Art des abgelaufenen Prozesses unterscheiden sich erheblich. Ergebnisse der Zoosemiotik, die Vergleichsmöglichkeiten zwischen Humansprachen und Tiersprachen bereitstellt, bilden eine Grundlage der jeweiligen Theorien.

Bezüglich der Art des Vorganges streiten sich die Vertreter der Naturlauttheorie und der Nachahmungstheorie. Letztere gehen davon aus, dass die Menschen zunächst Laute nachahmten (onomatopoetischer Ansatz), um sich zu äußern. Die Naturlauttheoretiker gehen davon aus, dass die Spezies Mensch sich ursprünglich nur der Ausrufewörter bediente.

Die Annahme, der Sprachursprung sei ein einmaliger Vorgang gewesen, heißt Monoglottogenese (oder Monogenese) und beinhaltet die Vermutung einer einzigen Proto-Welt-Sprache. Die Polygenese wiederum geht davon aus, dass sich mehrere Sprachen zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten auf der Welt ausgebildet und verbreitet haben. Auf diese Weise entstanden Ursprachen, aus denen die heutigen Sprachen hervorgingen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Sprachursprung

Alles klar?
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

Groucho

Zitat von: Hildegard am 05. August 2014, 11:27:15
Oder kann man sich bei jedem Wort aussuchen, welche seiner Inkarnationen die einzig wahre ist? Fein, dann melde ich mich ab sofort am Telefon mit Ahoi, sage zu Schwarzen Neger, zu Gastarbeitern Fremdarbeiter, zu Deutschland Reich, zu Suppe Schü, zum Auto Benzinkutsche und zu Fleisch Uaaargh.

Natürlich ändert sich Sprache. Aber halt nicht per Dekret einer universitären Fakultät. "Gesichtserker" hat sich damals m.W. auch nicht durchgesetzt ...
Reichst Du mir mal bitte das Uaaargh rüber? Ich hab Hrrmmhrrrm!

MrSpock

Tschü Tschabo! Bist wohl ein Tschunderpicker? Ich werde jetzt Katschedi biejen und danach juschen. Hast Du das beräunt, Tschabo?
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

Hildegard

Zitat von: Groucho am 05. August 2014, 12:00:09
Natürlich ändert sich Sprache. Aber halt nicht per Dekret einer universitären Fakultät.
Logisch. Waren die Twitterposts aber nicht. Eine elegante Lösung für die deutsche Sprache habe ich auch nicht. Aber die Tatsache, dass Frauen sich durch dieses ständige Nur-mitgemeint-sein diskriminiert fühlen, braucht man nicht ins Lächerliche zu ziehen.

Andere Gruppen wollen das auch nicht. Zum Beispiel protestieren Österreicher regelmäßig, wenn deutschsprachige Einrichtungen als "deutsche Einrichtungen" bezeichnet werden. Das ist genau das Gleiche, und da denken sich in Deutschland auch die wenigsten etwas dabei. Klar waren Österreicher und Schweizer mitgemeint, und Südtiroler auch, wenn sie wollen. Aber die Betreffenden sehen das nunmal anders. Mit Recht.
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MrSpock

Zitat von: Hildegard am 05. August 2014, 13:10:31
Aber die Tatsache, dass Frauen sich durch dieses ständige Nur-mitgemeint-sein diskriminiert fühlen, braucht man nicht ins Lächerliche zu ziehen.


Doch.  :aetsch:
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

BasementBoi

Zitat von: Pelacani am 05. August 2014, 09:01:09
Zitat von: BasementBoi am 05. August 2014, 08:51:06
Stecken tiefergehende Überlegungen dahinter?

ZitatGroucho
4. August 2014, 15:05 | #6
ZitatDiese wadenbeißerische "Kritik" en passant tut einem solchen Text nicht gut – aber das Thema scheint für den Autor ja recht affektiv aufgeladen zu sein, wird er doch nicht müde, das einzustreuen.

Hast Du die 75 Seiten Positionspapier gelesen, auf die sich der Blogartikel bezieht? Der Titel hat schon seinen Grund ...

Die muss ich nicht gelesen haben, da es gar nicht um dessen Inhalt geht. Es geht um die Verwendung geschlechtergerechter Sprache, die der Autor wahrscheinlich lustig findet.

Groucho

Zitat von: Hildegard am 05. August 2014, 13:10:31
Logisch. Waren die Twitterposts aber nicht. Eine elegante Lösung für die deutsche Sprache habe ich auch nicht. Aber die Tatsache, dass Frauen sich durch dieses ständige Nur-mitgemeint-sein diskriminiert fühlen, braucht man nicht ins Lächerliche zu ziehen.

Ich mags nicht weiter problematisieren, aber es war einfach lächerlich, wie sich manche an dem "Frau_innen" aufgegeilt haben. Warum das so im Titel steht, hat nun mal seinen Grund. Um das zu verstehen muss man allerdings erstens den Artikel und zweitens vor allem das Positionspapier der evangelischen Frauen lesen. Ich weiß wirklich nicht, ob es eine gute Idee ist, alles auf Teufel komm raus gendern zu müssen, speziell bei Themen wie Hirntod und Organspende. In dem Papier stehen z.B. so nette Behauptungen wie "Männer betrachten ihre Organspende oft als heroischen Akt" während Frauen das natürlich nur aus Empathie und Mitgefühl tun etc.
Der eigentliche Sexismus findet dort statt, und das greift der Artikel u.a. auf - z.B. mit dieser ironisierenden Überschrift.

Über all das kann man natürlich diskutieren, nur, das tut keiner. Das dritte Wort einer Überschrift reicht aus, die Empörer lesen nicht weiter. Sie sind an Empörung interessiert und nicht an Diskussion.

MrSpock

Zitat von: Groucho am 05. August 2014, 13:28:52
Zitat von: Hildegard am 05. August 2014, 13:10:31
Logisch. Waren die Twitterposts aber nicht. Eine elegante Lösung für die deutsche Sprache habe ich auch nicht. Aber die Tatsache, dass Frauen sich durch dieses ständige Nur-mitgemeint-sein diskriminiert fühlen, braucht man nicht ins Lächerliche zu ziehen.

Ich mags nicht weiter problematisieren, aber es war einfach lächerlich, wie sich manche an dem "Frau_innen" aufgegeilt haben. Warum das so im Titel steht, hat nun mal seinen Grund. Um das zu verstehen muss man allerdings erstens den Artikel und zweitens vor allem das Positionspapier der evangelischen Frauen lesen. Ich weiß wirklich nicht, ob es eine gute Idee ist, alles auf Teufel komm raus gendern zu müssen, speziell bei Themen wie Hirntod und Organspende. In dem Papier stehen z.B. so nette Behauptungen wie "Männer betrachten ihre Organspende oft als heroischen Akt" während Frauen das natürlich nur aus Empathie und Mitgefühl tun etc.
Der eigentliche Sexismus findet dort statt, und das greift der Artikel u.a. auf - z.B. mit dieser ironisierenden Überschrift.

Über all das kann man natürlich diskutieren, nur, das tut keiner. Das dritte Wort einer Überschrift reicht aus, die Empörer lesen nicht weiter. Sie sind an Empörung interessiert und nicht an Diskussion.

+1
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

Groucho

Zitat von: BasementBoi am 05. August 2014, 13:28:44
die der Autor wahrscheinlich lustig findet.

Bin zwar nicht der Autor, aber er findet das vermutlich eher nicht lustig. Aber um das beurteilen zu können, müsste man ...

pelacani

Ich hätte nicht gedacht, dass es derart simpel ist, Erregung zu erregen.

Ist Dir aufgefallen, Hildegard, dass im Abschnitt ,,Gerechtigkeit" (S. 45ff) auf einer völlig insuffizienten Datenbasis moralisiert wird? Das auseinanderzudröseln, kostet aber endlos Platz, und Geduld des Lesers, und es ist ein Nebenaspekt. Diese Geduld ist ja schon mit dem kurzen Blog-Artikel überstrapaziert, wie man sieht:
Zitat von: BasementBoi am 05. August 2014, 08:51:06
Der Autor dieses Blogartikels macht sich über Geschlechtergerechte Sprache lustig:
Weiter hat die Aufmerksamkeitsspanne der bisherigen Kommentatoren nicht gereicht.

Da ist der dezente Hinweis auf Frau_innen :teufel als Kritik in seiner Kürze doch angemessen, finde ich.

MrSpock

Zitat von: Pelacani am 05. August 2014, 13:55:08
Ich hätte nicht gedacht, dass es derart simpel ist, Erregung zu erregen.

Ist Dir aufgefallen, Hildegard, dass im Abschnitt ,,Gerechtigkeit" (S. 45ff) auf einer völlig insuffizienten Datenbasis moralisiert wird? Das auseinanderzudröseln, kostet aber endlos Platz, und Geduld des Lesers, und es ist ein Nebenaspekt. Diese Geduld ist ja schon mit dem kurzen Blog-Artikel überstrapaziert, wie man sieht:
Zitat von: BasementBoi am 05. August 2014, 08:51:06
Der Autor dieses Blogartikels macht sich über Geschlechtergerechte Sprache lustig:
Weiter hat die Aufmerksamkeitsspanne der bisherigen Kommentatoren nicht gereicht.

Da ist der dezente Hinweis auf Frau_innen :teufel als Kritik in seiner Kürze doch angemessen, finde ich.

Soweit bin ich noch nicht gekommen, da sich der Artikel_in extrem holprig liest.
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

71hAhmed

Zitat von: Hildegard am 05. August 2014, 13:10:31
Aber die Tatsache, dass Frauen sich durch dieses ständige Nur-mitgemeint-sein diskriminiert fühlen, braucht man nicht ins Lächerliche zu ziehen.
Nein, braucht man nicht, aber die Sumpfblüten, die aus der ursprünglich mal sinnvollen Beschäftigung mit diesen (sprachlichen) Fragen wuchern, reichen doch schon aus, dem Thema als ernsthaftes Betätigungsfeld den Garaus zu machen.
Vielleicht wäre eine Erziehung zu deutlich mehr Sprachbewusstsein wesentlich hilfreicher als alle *_x "weißderGeierwasnoch"-Krücken, die sich Berufs-und Aushilfsempörte so einfallen lassen.

BasementBoi

Zitat von: Groucho am 05. August 2014, 13:28:52
Der eigentliche Sexismus findet dort statt, und das greift der Artikel u.a. auf - z.B. mit dieser ironisierenden Überschrift.

Jetzt wäre die Kacke aber am dampfen wenn die Empörten das lesen würden. Die würden Dir nämlich sagen das es keinen Sexismus gegen Männer gibt...

http://feminismus101.de/was-ist-sexismus/

pelacani

In Wirklichkeit sind natürlich die Evangelischen Frauen sexistisch oder was auch immer, jedenfalls nicht korrekt:

ZitatUpdate: Hier geht gerade der Hinweis ein, dass eine der Denkschulen an der HU die Position vertritt, dass die Verwendung von Unterstrichen oder Sternchen durch "Nicht-trans*-(inter???) Leute" eine "gewaltvolle Aneignung von trans*_Diskursen darstellt".
http://blog.fefe.de/?ts=addeacc3

So atomisiert sich das.