Neuigkeiten:

Wiki * German blog * Problems? Please contact info at psiram dot com

Main Menu

Psiram - Kein Herz für Verlierer

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von BasementBoi, 20. Mai 2014, 17:57:35

« vorheriges - nächstes »

Belbo

Bb ein Sektenjunkie? Könnte passen.

BasementBoi

Bei Scientology hängt man ebenfalls den medizinischen Krankheitsmodell an. Was soll ich also dort?

Belbo

     Für den Teig:
750 g    Mehl
6     Ei(er)
etwas    Salz
etwas    Wasser
     Für die Füllung:
2     Brötchen
50 g    Lauch
250 g    Spinat
50 g    Speck
1     Zwiebel(n)
500 g    Hackfleisch, gemischt
500 g    Kalbfleisch (Kalbsbrät)
4     Ei(er)
     Salz
     Pfeffer
     Muskat
     Majoran
1     Ei(er), davon das Eigelb Teig zubereiten, dann 1 m lang und 20 cm breit schneiden.

Eingeweichte Wecken ausdrücken, mit angedämpftem Lauch und Spinat durch den Fleischwolf drehen. Den Speck andünsten. Die Zwiebel mit Hackfleisch, Kalbsbrät, Eiern und dem Püree vermengen, abschmecken.

Teigstreifen mit Eigelb einpinseln, dann die Füllung darauf geben, zu Rauten schneiden.

In Salzwasser 15 Minuten gar kochen lassen. In Scheiben schneiden und anrösten.

Dazu passt: Grüner Salat mit Kräuter-Vinaigrette.


Groucho

Maultaschen. Lecker! Das passt zu BB.

Warze

"One thing's sure: Inspector Clay is dead- murdered- and somebody's responsible!"

BasementBoi


BasementBoi

Ich versuche es nochmal mit einer ernsthaften Frage.

Warum wollt ihr Leuten mit ernsthaften Lebensproblemen erzählen, sie wären 'krank', anstatt anzuerkennen das diese Menschen eventuell mit ernsthaften Lebensproblemen zu kämpfen haben, deren sie eventuell nicht gewachsen sind?

Wenn ich andauernd meinen Job verliere, bin ich nicht krank, sondern es fehlen mir die Fähigkeiten entsprechende Tätigkeiten auszüben.
Wenn ich saufe oder depressiv bin, bin ich nicht krank, sondern meine Lebensumstände sind tatsächlich beschissen, oder sind und waren es über eine längere Zeit.

Ich denke, niemand kritisiert das medizinische Modell um Menschen zu schaden. Es ist nur so, das es limitationen hat. Wenn ich andauernd meinen Job verliere oder zu schüchtern bin, kann ich entweder auf Drogen und Medikamente vertrauen, oder ich kann anfangen aktiv an mir zu arbeiten.
Das tue ich natürlich nicht wenn ich bloß Medikamente zu mir nehme.
Und nein, Leute brauchen auch keine Medikamente um die notwendigen Veränderungen erst einmal anzugehen, weil ihr derzeitiges Verhalten das Problem ist und nicht ein chemisches Ungleichgewicht im Gehirn.

pelacani

Allerletzter Versuch.

Als erstes besorgst Du Dir dieses Buch,
http://www.amazon.de/Psychiatrie-Lehrbuch-f%C3%BCr-Studium-Weiterbildung/dp/3794522141
und liest es von vorn bis hinten durch. Es gibt noch andere Bücher, aber dieses ist das Trockenste.

Als zweites leistest Du ein freiwilliges Jahr in der Psychiatrie. Achte darauf, dass davon mindestens 2, 3 Monate in der Aufnahmestation einer psychiatrischen Klinik sind; am besten die ersten.

Dann bekommst Du vielleicht einen Schimmer, warum Deine Bauchladen-Idee mit der Selbsthilfeliteratur nicht funktioniert.

Ich hoffe, ich konnte Dir helfen.

71hAhmed

Zitat von: BasementBoi am 13. Juli 2014, 01:35:22
Ich versuche es nochmal mit einer ernsthaften Frage.
Ernsthafte Antwort:
Zitat von: BasementBoi am 13. Juli 2014, 01:35:22
Warum wollt ihr Leuten mit ernsthaften Lebensproblemen erzählen, sie wären 'krank', anstatt anzuerkennen das diese Menschen eventuell mit ernsthaften Lebensproblemen zu kämpfen haben, deren sie eventuell nicht gewachsen sind?
Keiner von "uns" versucht, Menschen etwas einzureden. Es erscheint mir nur angesichts der Vielfalt an möglichen Ursachen für "ernsthafte Lebensprobleme" sehr gewagt, bestimmte Therapie/Hilfsmöglichkeiten  aus ideologischen Gründen abzulehnen. 
Zitat von: BasementBoi am 13. Juli 2014, 01:35:22
Wenn ich andauernd meinen Job verliere, bin ich nicht krank, sondern es fehlen mir die Fähigkeiten entsprechende Tätigkeiten auszüben.
Welche Fähigkeiten meinst du jetzt genau?
Zitat von: BasementBoi am 13. Juli 2014, 01:35:22
Wenn ich saufe oder depressiv bin, bin ich nicht krank, sondern meine Lebensumstände sind tatsächlich beschissen, oder sind und waren es über eine längere Zeit.
Kann man aber auch andersrum beobachten, gerade bei Alkohol (immerhin ein gesellschaftlich akzeptiertes Rausch-und Suchtmittel), bei dem der Einstieg in den Abstieg im gesellschaftlich akzeptierten Rahmen passiert, also schleichend aus normalen bis guten Lebensumständen. Die "beschissenen Verhältnisse" kommen dann später.
Genau die gleiche Frage lässt sich auf Depressionen anwenden, bin ich depressiv wegen der miesen Lebensumstände oder stellen die sich erst als Folge ein (weil ich mit Arbeit/Beziehung/etc. aufgrund der Depression nicht mehr klarkomme)?
Zitat von: BasementBoi am 13. Juli 2014, 01:35:22
Ich denke, niemand kritisiert das medizinische Modell um Menschen zu schaden. Es ist nur so, das es limitationen hat. Wenn ich andauernd meinen Job verliere oder zu schüchtern bin, kann ich entweder auf Drogen und Medikamente vertrauen, oder ich kann anfangen aktiv an mir zu arbeiten.
Das tue ich natürlich nicht wenn ich bloß Medikamente zu mir nehme.
Natürlich hat jedes Modell Grenzen, zumal in Bereichen, wo Ursache/Wirkung nicht so eindeutig nachzuvollziehen sind wie bei einem Knochenbruch (und selbst da las ich schon die Ansicht, daß Arbeitsunfälle nur aus einem unbewussten Drang entstehen, unangenehmen Bedingungen vorübergehend zu entkommen).
Zitat von: BasementBoi am 13. Juli 2014, 01:35:22
Und nein, Leute brauchen auch keine Medikamente um die notwendigen erst einmal anzugehen, weil ihr derzeitiges Verhalten das Problem ist und nicht ein chemisches Ungleichgewicht im Gehirn.
Und ja, in manchen Fällen kann es durchaus hilfreich sein, zunächst einmal mit Hilfe von geeigneten Medikamenten eine Beruhigung der Situation herbeizuführen, um dem Betroffenen die Möglichkeit zu eröffnen, mit anderen Ansätzen arbeiten zu können.

BasementBoi

Zitat von: 71hAhmed am 13. Juli 2014, 09:44:15
Keiner von "uns" versucht, Menschen etwas einzureden. Es erscheint mir nur angesichts der Vielfalt an möglichen Ursachen für "ernsthafte Lebensprobleme" sehr gewagt, bestimmte Therapie/Hilfsmöglichkeiten  aus ideologischen Gründen abzulehnen.

Auch esoterisch angehauchte Therapien?

ZitatWelche Fähigkeiten meinst du jetzt genau?

In diesem Beispiel berufliche Fertigkeiten die man z.B. in einer Ausbildung oder Studium lernt.

ZitatKann man aber auch andersrum beobachten, gerade bei Alkohol (immerhin ein gesellschaftlich akzeptiertes Rausch-und Suchtmittel), bei dem der Einstieg in den Abstieg im gesellschaftlich akzeptierten Rahmen passiert, also schleichend aus normalen bis guten Lebensumständen. Die "beschissenen Verhältnisse" kommen dann später.
Genau die gleiche Frage lässt sich auf Depressionen anwenden, bin ich depressiv wegen der miesen Lebensumstände oder stellen die sich erst als Folge ein (weil ich mit Arbeit/Beziehung/etc. aufgrund der Depression nicht mehr klarkomme)?

Da hast Du natürlich recht. Alkoholismus wäre dann aber keine Krankheit sondern eine schlechte Angewohnheit, die man aufgrund falscher Entscheidungen in der Vergangenheit nicht mehr los wird. Diese Leute sind dann eben selbst schuld.

71hAhmed

Zitat von: BasementBoi am 14. Juli 2014, 01:11:15
Auch esoterisch angehauchte Therapien?
Je nachdem, da mir durchaus bewusst ist, welche positiven wie negativen Wirkungen z.B. Rituale und Symbole haben können. Nur haben die meisten Anbieter solcher "Therapien" weder wirkliche Ahnung von dem, was sie als Glaubensgrundlage verwenden noch davon, was sie wirklich tun, von irgendwelchen medizinischen Qualifikationen ganz abgesehen, die es gestatten würden, zusätzliche relevante Faktoren zu erkennen, von sachgerechter zusätzlicher Behandlung (auch mit Medikamenten) ganz zu schweigen.
Zitat von: BasementBoi am 14. Juli 2014, 01:11:15
In diesem Beispiel berufliche Fertigkeiten die man z.B. in einer Ausbildung oder Studium lernt.
Und wie sieht es mit denen aus, die durchaus kompetent sind, aber den sonstigen Anforderungen (z.B. Leistungsdruck) auf Dauer nicht standhalten?
Zitat von: BasementBoi am 14. Juli 2014, 01:11:15
Da hast Du natürlich recht. Alkoholismus wäre dann aber keine Krankheit sondern eine schlechte Angewohnheit, die man aufgrund falscher Entscheidungen in der Vergangenheit nicht mehr los wird. Diese Leute sind dann eben selbst schuld.
Wieso sollte es unmöglich sein, daß aus anfangs "schlechten" Angewohnheiten nicht letztlich reale Krankheiten werden.

BasementBoi

Haha, dieser Thread war zwar etwas unernst gemeint, aber Gestern holte ihn die Realität ein.

Der Autor dieses Blogartikels macht sich über Geschlechtergerechte Sprache lustig:

https://blog.psiram.com/2014/08/die-evangelischen-frau_innen-der-hirntod-und-die-organspende/

Warum tut er das?
Warum macht sich jemand lustig über Sprache die dazu da ist, Minderheiten mehr Raum im alltäglichen Bewußtsein einzuräumen und sie sichtbar zu machen?

Weiß er nicht bescheid über den Sinn dieser Sprachregelungen?
Ist er Maskulist?
Findet er sowas einfach nur witzig?
Stecken tiefergehende Überlegungen dahinter?

Auf Twitter gab es einen kleinen Shitstorm und die ganzen Dauerempörten meldeten sich zu Wort.
Ich möchte denen ihre empathischen Absichten nicht absprechen aber keine Witze mehr zu machen, weil andere sich verletzt fühlen könnten, schafft nun mal keine gute Athmosphäre in dee man verschiedene Ideen offen diskutieren könnte.
Es sind also die Feinde der Wissenschaft die sich da empören.

Belbo

basement_x ist wieder da, welch Freude.... :ironie:


http://www.belleslettres.eu/artikel/geistig-geistlich-ikonizitat-sprache.php


ZitatGenerisches Maskulinum

Im Deutschen wird das Pro­nomen "alle" in allen drei Ge­schlech­tern gleich ge­beugt:
männlich   weiblich   sächlich
alle Männer   alle Frauen   alle Häuser

Im Isländischen jedoch gibt es für jedes Genus eine andere Form:
männlich   weiblich   sächlich
allir menn   allar konur   öll hús

Spricht man von einer Gruppe, der Männer und Frau­en an­gehö­ren, ver­wen­det man die männ­liche Form des Ad­jek­tivs oder Pro­nomens:

    Hvar eru allir? (Wo sind denn alle?)

Im Deutschen sagt man:

    Nicht alle Bundeskanzler waren Männer.

Das Maskulinum ist also das Standard­genus. Es wird im­mer dann ver­wen­det, wenn Männ­liches und Weib­liches zu­sam­men­gefaßt wird oder geschlechtsunbestimmt gesprochen wird. Die moderne Linguistik hat dies leicht­sinniger­weise Generi­sches Masku­linum ge­nannt. Leicht­sinnig des­halb, weil der Name im­pli­ziert, der Grund dafür, daß man das Mas­kuli­num ver­wen­det, läge im Männ­lichen. So führt Wikipedia eine Un­zahl an un­ter­halt­samen Grün­den auf, warum das Mas­kuli­num das gene­relle Genus ist und nicht das Femi­ninum. Vom er­sten bis zum letz­ten Grund han­delt es sich um Ad-hoc-Be­hauptun­gen ohne jede Hoff­nung auf Fal­si­fi­zier­bar­keit. Schon aus met­hodi­schen Grün­den wei­sen wir sie kom­plett zu­rück.

In den indogermanischen Sprachen ist das Masku­linum des­halb das ge­nerel­le Genus, weil es weni­ger spezi­fisch ist als das Femi­ni­num. Der Grund ist also Ikoni­zität. Ur­sprüng­lich trennte das Indo­germa­nische nur zwischen Lebe­wesen und Din­gen, nicht aber zwi­schen männ­lich und weib­lich. Dinge er­hiel­ten die En­dung "-m": latei­nisch "don-u-m", griechisch "m > n" "dor-o-n" (bei­des bedeu­tet "Gabe, Geschenkt").

Lebendiges erhielt dagegen die Endung "-s". Diese Endung be­inhal­tet also nur die In­forma­tion "leben­dig". Über das Geschlecht gibt sie kei­ne Aus­kunft. Die­sen Zu­stand findet man in Sub­stanti­ven mit genus com­mune, zum Bei­spiel in latei­nisch "cani-s":

    "cani-s bonus" "der gute Hund"
    "cani-s bona" "die gute Hündin"

Sowie:

    "dux (=duc-s) bonus" "der gute Führer"
    "dux (=duc-s) bona" "die gute Führerin"

Und außerdem in den zweiendigen Adjektiven:

    "cani-s bonus" "der gute Hund"
    "cani-s bona" "die gute Hündin"

Erst im Späturindo­germanischen entsteht die weib­liche En­dung "-a", wie man sie in latei­nisch "amic-a" fin­det. Diese En­dung ent­hält gegen­über "-s" zwei In­forma­tionen: le­ben­dig plus weib­lich. Diese En­dung ist also spe­zi­fi­scher als die ande­re. Erst nach­dem sich die En­dung "-a" für Weib­liches aus­brei­tet, wer­den die al­ten Wörter auf "-s" in Rela­tion dazu als Männ­lich inter­pre­tiert.

Doch bevor das alte Ge­mein­genus zum Masku­li­num wurde, hat es sich als General­genus eta­bliert. Dies ist bis heute er­hal­ten.

pelacani

Zitat von: BasementBoi am 05. August 2014, 08:51:06
Stecken tiefergehende Überlegungen dahinter?

ZitatGroucho
4. August 2014, 15:05 | #6
ZitatDiese wadenbeißerische "Kritik" en passant tut einem solchen Text nicht gut – aber das Thema scheint für den Autor ja recht affektiv aufgeladen zu sein, wird er doch nicht müde, das einzustreuen.

Hast Du die 75 Seiten Positionspapier gelesen, auf die sich der Blogartikel bezieht? Der Titel hat schon seinen Grund ...