Neuigkeiten:

Wiki * German blog * Problems? Please contact info at psiram dot com

Main Menu

Achse der Guten?

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von KilgoreTrout, 23. Januar 2014, 13:25:53

« vorheriges - nächstes »

F. A. Mesmer

Robert,
es ging, jedenfalls mir, um Quellenkritik.

Auch wenn der Schreiberling zum Thema Eso/Grüne/Öko usw. genau schreibt, was mir runtergeht wie Öl, schaue ich doch nach, was der sonst so schreibt, vielleicht auch erstrecht deshalb. Wenn ich dann auf einen Artikel komme, wo einer lacht, wie Schwarze lachen, dann gibt mir das zu denken. Könnte ja sein, dass der Autor eine andere Agenda hat, als einfach nur Realität klarstellen, vielleicht grenzt er generell gern aus, ob berechtigt oder nicht, usw. Ich denke halt gern - genereller Fehler von mir - und Quellenkritik ist irgendwie mein Job - Deformation professionelle, sozusagen.

sweeper

Zitat von: Groucho am 24. März 2014, 20:15:03
... und als Nächstes exzerpieren wir ein Rezept für Tomatensuppe aus der Bibel.
Das wäre dann Linsensuppe (Esau & Jakob, Erstgeburtsrecht, Impulsivität, Farmer vs Jäger etc) ... Tomatensuppe ist Neue Welt -> altes Wissen der Azteken und so.

Groucho, keiner muss hier diskutieren.
Conina wollte ...  :angel:
With magic, you start with a frog and end up with a prince.
With science, you start with a frog, get a PhD and are still left with the frog you started with...


Terry Pratchett

pelacani

Zitat von: Conina am 23. Januar 2014, 16:16:54
Der Artikel ist zum Beispiel grandios und ist auf einer Linie mit unseren Blogartikeln zum Goldenen Reis:

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/der_bund
Jetzt ;) kann ich's ja sagen: den finde ich auch gut, selbst wenn man im ersten Absatz vielleicht eleganter hätte sein können. Fakten können für sich sprechen (ich gebe zu, dass ich das auch nicht immer hin kriege :crazy).

Bloedmann

Zitat von: Pelacani am 24. März 2014, 21:34:17
Zitat von: Conina am 23. Januar 2014, 16:16:54
Der Artikel ist zum Beispiel grandios und ist auf einer Linie mit unseren Blogartikeln zum Goldenen Reis:

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/der_bund
Jetzt ;) kann ich's ja sagen: den finde ich auch gut, selbst wenn man im ersten Absatz vielleicht eleganter hätte sein können. Fakten können für sich sprechen (ich gebe zu, dass ich das auch nicht immer hin kriege :crazy).
Danke. Ich fand den Text nämlich beim ersten und auch zweiten Lesen gar nicht mal so schlecht, auch wenn die Quelle hier bekanntermaßen nicht nur auf Begeisterung stößt.

Vielleicht sollten einige hier mal wirklich etwas lockerer durch die Hose atmen. :P
Es gibt so viele Dinge im Leben, die wichtiger sind als Geld... aber sie kosten so viel! Groucho Marx

Conina

Wieso sollte es Herr Röhl nötig haben,  "sich vom politisch rechten/rechtsextremen/rechtsradikalen Spektrum abzugrenzen"?

Wo macht er denn den Versuch?

Ich finde es völlig absurd, das da reinzulesen.

Ich verstehe nicht, in welchen Kategorien du denkst, F. A. Mesmer.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Wolleren

Im von Bloedmann verlinkten Beitrag
Zitat von: Bloedmann am 24. März 2014, 13:01:15
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/was_in_der_gesellschaftsmitte_ankommt
Man kennt sich.
wird psiram als Quelle herangezogen, was ja nett ist. Die Diagnose mit Pseudomedizin in der "Mitte der Gesellschaft" stimmt auch. Der Artikel gewinnt nach der überflüssigen Einleitung schön an Fahrt, hat ein gutes Zentralbeispiel und hat überhaupt meinen Beifall.
Auf die polarisierende Einleitung hätte man gut verzichten können. Denn dass illiberale Law&Order-Phantasien als Grundlage des Rechtsextremismus in allen Gesellschaftsteilen von links bis rechts zu Hause sind, ist ja genauso wahr wie die von Röhl verbreitete Tatsache, dass  offener Rechtsextremismus selbst nirgends hoffähig ist. 

Der Röhl hat schon viel einstecken müssen! Er hatte vor mittlerweile 20 Jahren eine Gegendarstellung zu Harry Rowohlts beiläufig vernichtender Erwähnung in Pooh's Corner erzwungen. Rowohlt: "Die Hemisphäre war zum Zerreißen gespannt, wie Wolfgang Röhl sagen würde...". Gegendarstellung: "wohl das größte Problem in dieser vom religiösen Fanatismus geprägten Hemisphäre".
Rowohlts hämische Replik führt aus, dass der arme Röhl den Subkontinent Indien als Halbkugel bezeichnet habe, der Rowohlts Ansicht nach durchaus etwas Konisches, seinetwegen sogar Ur- oder Saukonisches an sich habe, aber halt nichts Kugeliges.

So eine Scheiße hängt einem schon nach, und dann kommt so ein Besserwisser bei psiram und gräbt das aus. Naja. Deswegen besser lieber gleich wieder vergraben, und ich gebe mich damit zufrieden, dass Röhl - wie alle anderen Journalisten auch - ab und zu was Richtiges schreibt.

F. A. Mesmer

Zitat von: Conina am 24. März 2014, 22:47:21
Wieso sollte es Herr Röhl nötig haben,  "sich vom politisch rechten/rechtsextremen/rechtsradikalen Spektrum abzugrenzen"?

Wo macht er denn den Versuch?

Ich finde es völlig absurd, das da reinzulesen.

Ich verstehe nicht, in welchen Kategorien du denkst, F. A. Mesmer.

ich versuchs zu erhellen:

Die Abgrenzung findet faktisch in seinen Ausführungen zur angeblich rechten Mitte statt, die er aber feinsinnig eben rechtsextreme oder neonazistische Mitte nennt, die es, so seine Faktenlage, nicht gibt:
ZitatBei jeder ihm passender Gelegenheit lässt das Juste Milieu eine rhetorische Figur Pirouetten drehen. Es handelt sich um die ,,Mitte der Gesellschaft". Dort soll längstens ,,der Rechtsextremismus angekommen" sein. Das suggerieren Studien, die regelmäßig von Think Tanks wie der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung bei einschlägigen Instituten in Auftrag gegeben werden. Die selbstredend von vornherein festgetackerten Ergebnisse werden von vielen Medien nachgeplappert. In Wahrheit ist der Rechtsextremismus, wie Wahlergebnisse aufzeigen, ungefähr so gesellschaftsmittig wie Katzen grillen, mit Eigenurin anstoßen oder sich vor Nacktfotos rumänischer Knaben einen runterholen. Die politische Bedeutung von stramm rechten, rechtsradikalen oder gar neonazistischen Positionen in Deutschland verhält sich umgekehrt proportional zur Sozialdemokratisierung und Muttifizierung ehemals konservativer Kreise.
Er nutzt das als Strohmann um zum Eigentlichen überzugehen, der esoterischen Mitte der Gesellschaft:
ZitatWas tatsächlich in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist: eine anschwellende Neigung zu Hokuspokus und Scharlatanerie; zu Aberglaube, Öko-Voodoo, Handauflegen, schamanischen Ritualen und anderen, schwerstspinnerten Heilungsversuchen.
Da er schon ohne Not mit der, für ihn nicht existenten, rechten Mitte der Gesellschaft anfängt ists nur recht und billig eben einen zweiten Artikel von ihm hinzuzuziehen, der ja klar darstellt, wie abwegig und grundabsurd es ist, über Rechte in Verbindung mit der Mitte der Gesellschaft nachzugrübel.

Ich bin unentschieden, wo ich da seinen zweiten Artikel einordnen soll, ebenso den Autor. Ist der Autor Teil der gesellschaftlichen Mitte oder eben nicht, ebenso besager Artikel. Und wenn er (Autor, Artikel oder beide) mittig wäre, könnte er dennoch rechts sein? Und wäre dem so, wäre das dann nur rechts oder strammrechts oder rechtsextrem und wie viele feinsinnige Unterscheidungsgrade sind in so einem Zusammenhang sinnvoll und ab wie vielen wird es Hohn? Fragen über Fragen.

Nachtrag:
ich habe mittlerweile mehrfach geschrieben: inhaltlich finde ich das ab dem zweiten absatz interessant, deswegen habe ich recherchiert. der erste absatz ist realitätsfern, ideologisch irritierend und in verbindung mit zumindest einem anderen artikel des autors:  #)

Typee

Ich fasse es kaum, was hier geschieht. Es ist eine Debatte, wie sie eigentlich nicht geführt werden sollte.

Ausgangspunkt war ein kurzer Artikel, der, anscheinend nach allgemeiner Ansicht, aus sich heraus nicht verständlich ist. Oder? Dann hat es bei diesem Befund zu bleiben. Soll er sich doch nächstens klarer ausdrücken, wenn er verstanden werden will.

Grundfalsch ist es, jetzt in alten Texten nach Anhaltspunkten dafür zu suchen, was Röhl heute vielleicht sagen gewollt haben könnte (sorry, aber genau so verdreht, wie sich das liest, ist die Methode). Wir wissen es nicht - alles andere sind Unterstellungen. Es interessiert mich auch nicht, ob diese Unterstellungen am Ende richtig oder falsch sind. Ich sehe nur einen formal missratenen Text, über den man mal den Kopf schütteln kann und der mich deshalb nicht schert, weil er unverständlich ist. Wenn man mit Röhl abrechnen will, gab und gibt es, zu Recht oder zu Unrecht, bessere Gelegenheiten.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

sweeper

Zitat von: Typee am 25. März 2014, 09:37:13
Ich fasse es kaum, was hier geschieht. Es ist eine Debatte, wie sie eigentlich nicht geführt werden sollte.

Ausgangspunkt war ein kurzer Artikel...

Waren es nicht ziemlich schnell zwei Artikel?

Zitat von: Wolleren am 24. März 2014, 22:53:30
Im von Bloedmann verlinkten Beitrag
Zitat von: Bloedmann am 24. März 2014, 13:01:15
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/was_in_der_gesellschaftsmitte_ankommt
Man kennt sich.
wird psiram als Quelle herangezogen, was ja nett ist. Die Diagnose mit Pseudomedizin in der "Mitte der Gesellschaft" stimmt auch. ...
und unmittelbar danach Mesmers Beitrag:
http://forum.psiram.com/index.php?topic=12367.msg161434#msg161434

Ich finde, es schadet nichts, sich auch hin und wieder mal analytisch-kritisch damit zu befassen, in welchem Umfeld und inhaltlichem Kontext Psiram zitiert wird. Und natürlich ist es legitim, dazu mehr als eine Quelle anzuschauen.
Ähnlich geht Psiram ja auch vor, wenn im Wiki die Rhetorik zur Vermarktung pseudomedizinischer Produkte seziert wird:

http://www.psiram.com/ge/index.php/Rhetorik_der_Pseudomediziner_und_Vermarkter_zweifelhafter_Produkte


edit:
Ich finde ja die Passage in der Einleitung des "Mitte der Gesellschaft"- Artikels besonders interessant:
Zitat...Das suggerieren Studien, die regelmäßig von Think Tanks wie der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung bei einschlägigen Instituten in Auftrag gegeben werden. Die selbstredend von vornherein festgetackerten Ergebnisse werden von vielen Medien nachgeplappert...
Für mich ist das eine geradezu bilderbuchmäßige Figur nach dem Strickmuster des ubiquitär anzutreffenden Vorwurfs der Eso-& Huschifuschi-Anhänger, Studien der wissenschaftlichen Medizin seien schließlich bekanntermaßen generell pharmagesteuert.

So etwas ist bedauerlich und unnötig - zumal der Hauptteil des Artikels wirklich gut gelungen ist.
With magic, you start with a frog and end up with a prince.
With science, you start with a frog, get a PhD and are still left with the frog you started with...


Terry Pratchett

mossmann

Zitat von: sweeper am 25. März 2014, 10:10:49

edit:
Ich finde ja die Passage in der Einleitung des "Mitte der Gesellschaft"- Artikels besonders interessant:
Zitat...Das suggerieren Studien, die regelmäßig von Think Tanks wie der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung bei einschlägigen Instituten in Auftrag gegeben werden. Die selbstredend von vornherein festgetackerten Ergebnisse werden von vielen Medien nachgeplappert...
Für mich ist das eine geradezu bilderbuchmäßige Figur nach dem Strickmuster des ubiquitär anzutreffenden Vorwurfs der Eso-& Huschifuschi-Anhänger, Studien der wissenschaftlichen Medizin seien schließlich bekanntermaßen generell pharmagesteuert.

So etwas ist bedauerlich und unnötig - zumal der Hauptteil des Artikels wirklich gut gelungen ist.

ich gebe hier sweeper 100 % recht.

Ist mir etwas unverständlich, wie hier tendenziöser Dummfug schön- bzw. kleingeredet wird ("war ja alles nur nicht klar ausgedrückt, der nette Mann meint das bestimmt gar nicht so") ...

Der Typ redet ziemlich Klartext in dem Pamphlet, also bitte ...
Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend

Conina

Vielen Dank, F.A. Mesmer.
Das nächste mal frage ich einen altgedienten Profipolitiker, der antwortet klarer.  :gruebel

"Die Abgrenzung findet faktisch in seinen Ausführungen zur angeblich rechten Mitte statt", muhaha.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Robert

 @ Typee

+1

Ich frage mich allerdings, warum dieser Text bei einigen so eine Reaktion auslöst. Nicht wegen des Inhaltes, sondern wie jene ticken, die sich so echauffieren.

Ich könnte mal aus irgendeinem Buch einen zusammenhanglosen Ausschnitt hier rein stellen und beobachten, wer wie reagiert....

Man könnte eine Studie darüber machen.

Okok, das war jetzt böse.

pelacani

@ Robert

auch mich verwundert die Verve etwas, mit der hier gekämpft wird, aber ich würde die Gewichte doch noch ein wenig mehr verteilen.

Zitat von: Conina am 25. März 2014, 13:10:42
Vielen Dank, F.A. Mesmer.
Das nächste mal frage ich einen altgedienten Profipolitiker, der antwortet klarer.  :gruebel
Ich bin ziemlich sicher, dass da klarere Antworten naheliegen und würde ihr Ausbleiben nicht als mangelnden Mumm oder mangelnden Durchblick deuten.

Conina

Dann deute mal schön, das passt wunderbar zum Thread.  ;D
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Conina

Den einen Satz:
Dann lachte er, wie Leute mit ziemlich dunkler Hautfarbe lachen.
fand ich auch scheiße.
__________________________________________________


Aber Röhl soll sich ja unterhaltsam in einem ganz anderen Text:
vom politisch rechten/rechtsextremen/rechtsradikalen Spektrum abzugrenzen versucht haben.
Und das finde ich einfach irre, das da hineinzulesen.

Darum geht´s in dem ganzen Ding überhaupt nicht.

Da kommt man nur mit ellenlangen Assozitionsketten hin, aber wenn man das macht, ist das total unsauber und auch beliebig.
Das geht dann überall.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.