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Deutsch => Andere Webseiten oder Medien => Thema gestartet von: KilgoreTrout am 23. Januar 2014, 13:25:53

Titel: Achse der Guten?
Beitrag von: KilgoreTrout am 23. Januar 2014, 13:25:53
Hallo Psiram-Gemeinde,

ich bin vor nicht all zu langer Zeit als erstes auf das Wiki gestoßen und möchte dafür erstmal ein dickes Lob aussprechen. Sei es im Bekanntenkreis oder im Internet, das Diskutieren mit Anhängern von Verschwörungstheorien oder esoterischen Ideen ist nicht einfach, benötigt manchmal zu viel Rechercheaufwand und kann unfassbar die Nerven strapazieren. Mit dem Wiki und dem Blog wurde das ein großes Stück vereinfacht.  Auch auf die Linkliste des Psiram-Blogs enthält viele interessante Seiten von denen ich manche fast täglich lese, mit ein paar Bekannten hatten wir uns schon überlegt an einem örtlichen Skeptikertreffen teil zu nehmen.
Doch eine Sache stößt mir unangenehm auf: In der Blogroll befindet sich ein Link zur "Achse des Guten", ein Blog auf dem ja viele namhafte Schreiber ihre meist hochqualitativen Texte veröffentlichen. Doch bei einigen Texten und Refernzen wird einem ganz anders, z.B. http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/das_schlachten_hat_begonnen . Der Krimiautor Pirincci wird nicht nur gerne auf der Rechtsaußen-Seite www.pi-news.net/(die Henryk M. Broder bis 2007 als Linkempfehlung auf seiner Seite hatte)  zitiert, er gibt gibt auch ein Interview http://www.pi-news.net/2009/02/akif-pirincci-ich-bin-mit-jeder-faser-deutscher/ und beteiligt sich mit Artikeln. Ansonsten besticht pi-news vor allem mit extremer Islamfeindlichkeit, Udo Ulfkotte treibt sich dort z.B gern herum. Doch auch von Homophobie bis hin zu  Jörg-Haider-Verschwörungstheorien, Breivik-Sympathien oder Spuren von Kreationismus ist viel Unangenehmes dort zu finden, und ich frage mich wie man von so einer Seite über die "Achse des Guten" zum Psiram-Blog findet. Das vielleicht einige Autoren Artikel der "Achse des Guten" gerne lesen (da dort auch viele interessante Artikel zu finden sind) mag gern sein, dass sie aber an 10ter Stelle in der Psiram-Linkliste neben vielen aufklärerischen Blogs steht ist in Anbetracht der Verbindung zu pi-news nicht bloß inkonsequent sondern schon fast peinlich.
Ich finde es nur angebracht die Seite dort heraus zu nehmen,  allein für die Glaubwürdigkeit von Psiram.

Viele Grüße, Kilgore Trout
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: celsus am 23. Januar 2014, 13:42:47
Vorneweg: Ich teile deine Ansicht weitgehend und mag die Achse des Guten nicht lesen.

Dennoch halte ich eine ideologische Säuberung der Blogroll nicht für zielführend.
Gerade weil viele gute Artikel und großartige Autoren bei achgut zu finden sind, ist die Seite einen Link wert.
Die Position 10 ergibt sich aus der alphabetischen Reihenfolge, ist also keine Wertung.

In Wiki und Forum wird auf wesentlich üblere Seiten verlinkt, aus dokumentatorischen Gründen.
Eine Meinung zum Inhalt der Seite mag sich dann doch bitte jeder selbst bilden. Das für die Meinungsbildung notwendige Material ist ja reichlich vorhanden.

Wenn jemand wegen eines solchen Links die "Glaubwürdigkeit" von Psiram in Frage stellt, tja, selbst schuld, sorry.
Wer glauben will, findet reichlich dafür zuständige Seiten.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Robert am 23. Januar 2014, 13:54:03
ZitatGerade weil viele gute Artikel und großartige Autoren bei achgut zu finden sind, ist die Seite einen Link wert.

Außerdem sollte man den Lesern zumuten können, auf einer Seite wie "achgut" selber zwischen guten und schlechten Artikeln unterscheiden zu können und sich eine Meinung zu dem dort Geschriebenen bilden zu können. Gerade das macht das Interessante aus, Kontroverses zu lesen, sich damit auseinander zu setzen und das zu diskutieren. Immer nur den selben Konsensbrei zu lesen, ist schließlich öde und bringt auch nicht voran, weil es keine Reibungsflächen gibt. Auf ein Wort reduziert, sagt man dazu auch Medienkompetenz.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Groucho am 23. Januar 2014, 14:31:15
Das ehemalige Zentralorgan der SED "neues deutschland" schreibt über die Achse:

Zitat,,Ein rechtspopulistisches Islamhasserblog"

Janee, is klar,das sind alles islamhassende Rechtspopulisten, die SED PDS kennt sich da aus:

ZitatHenryk M. Broder, Dirk Maxeiner, Michael Miersch, Prof. Dr. Ulrike Ackermann, Sibylle Berg, Wolf Biermann, Maxi Biewer, Monika Bittl, Dominic Boeer, Rainer Bonhorst, Gideon Böss, Ivo Bozic, Claudio Casula, Wiglaf Droste, Vince Ebert, Günter Ederer, Jan Fleischhauer, Dr. Gunter Frank, Dr. Alexander Gutzmer, Dr. Josef Joffe, David Harnasch, Dr. Oliver Marc Hartwich, Prof. Dr. Dr. Gunnar Heinsohn, Sissy Hewson, Prof. Dr. Hans-Jörg Jacobsen, Matthias Horx, Tobias Kaufmann, Dr. Günter Keil, Freya Klier, Prof. Dr. Walter Krämer, Ulli Kulke, Bernhard Lassahn, Vera Lengsfeld, Katharina Lotter, Wolf Lotter, Marko Martin, Matthias Matussek, Silvia Meixner, Oswald Metzger, Dr. Patrick Moore, Jennifer Nathalie Pyka, Hansjörg Müller, Burkhard Müller-Ullrich, Chaim Noll, Samira El Ouassil, Christian Ortner, Dr. Benny Peiser, Dr. Thomas Petersen, Karl Pfeifer, Filipp Piatov, Akif Pirincci, Udo Pollmer, Lutz Rathenow, Wolfgang Röhl, Prof. Dr. Philip Rosenau, Reinhard Schlieker, Till Schneider, Ralf Schuler, Antje Sievers, Christoph Spielberger, Prof. Dr. Beda M. Stadler, Hannes Stein, Gabor Steingart, Dr. Cora Stephan, Hans-Hermann Tiedje, Rainer Trampert, Arnold Vaatz, Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Fred Viebahn, Richard Wagner, Dr. Wahied Wahdat-Hagh, Dr. Wolfram Weimer, Alexander Wendt, Benjamin Weinthal, Leon de Winter, Prof. Dr. Michael Wolffsohn, Dr. Eran Yardeni, Gil Yaron, Kevin Zdiara.

Und wenn da ein abgedrehter Provokateur wie Pirincci dabei ist, jamei, den muss man nicht lesen.

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/authors/#autoren (http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/authors/#autoren)
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: MrSpock am 23. Januar 2014, 15:30:59
Und besonders kennen die sich mit Wolf Biermann aus. Schließlich haben sie ihn damals ausgebürgert.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Typee am 23. Januar 2014, 16:14:06
Dass man sich beim Neuen Deutschland so etwas wie Pluralismus nicht vorstellen kann, überrascht mich jetzt nicht wirklich.

Eher schon, dass die sich als Schild und Schwert des Islam begreifen. :rofl2
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Conina am 23. Januar 2014, 16:16:54
Also ich lese gern achgut, wenn´s nicht gerade um Beschneidung geht.

Der Artikel ist zum Beispiel grandios und ist auf einer Linie mit unseren Blogartikeln zum Goldenen Reis:

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/der_bund
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Hildegard am 23. Januar 2014, 17:05:06
Über die Einlassungen des Herrn Pirincci gibt es übrigens auch hier im Forum schon einen Thread (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11095.0). Und er kommt nicht gut weg dabei.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Groucho am 30. Januar 2014, 17:07:07
Jetzt haben sie aber mal richtig in die Kacke gelangt:

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/daumenlutscher_im_kampfeinsatz (http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/daumenlutscher_im_kampfeinsatz)

Der Artikel über die EU-Verordnung ist zwar nicht unwitzig, aber muss man wirklich MMNews eine Masse an Klicks gönnen?

Ist mir ein Rätsel, wie man für diesen Verschwörungsheini Michael Mross Werbung machen kann:

http://www.psiram.com/ge/index.php/Michael_Mross (http://www.psiram.com/ge/index.php/Michael_Mross)
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Gethen am 30. Januar 2014, 17:20:39
Zitat von: Groucho am 30. Januar 2014, 17:07:07
Ist mir ein Rätsel, wie man für diesen Verschwörungsheini Michael Mross Werbung machen kann:

Nun ja, man verlinkt halt gerne und gönnt Klicks, wo ideologische Nähe gegeben ist, nicht?

Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Ladislav Pelc am 30. Januar 2014, 23:51:09
Mit AchGut ist das in meinen Augen so eine Sache. Es sind manchmal Artikel dabei, die sind wirklich klasse und ich freue mich, dass da jemand mal eine Sache so klar zur Sprache bringt. Und dann sind da manchmal welche, die würde ich nicht mit einer Kneifzange anfassen, und bringen mich dazu, mir vorzunehmen, die Seite nie wieder anzuschauen. Was der Grund ist, warum ich da tatsächlich fast nie rein schaue.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: gesine2 am 31. Januar 2014, 04:59:26
Zitatso eine Sache
Vor allem eine leseaufwändige, Ladislav Pelc (https://forum.psiram.com/index.php?topic=12367.msg158664#msg158664): Da die guten Artikel bei achgut so häufig sind wie Fettaugen in einer ultramageren Suppe, liegt es selbst bei genehmem Empfinden nahe, gerade ganz geschickt gelinkt zu werden. Gut gemachte Propaganda gibts ja nicht nur in der Werbung.
Ist jedesmal erleichternd, wenn irgendwer vertrauenswürdiges sich diesen Mühen unterworfen hat und einen ganz bestimmten post empfehlend verlinkt - doch selber den Misthaufen zu durchharken auf der Sucher nach eine möglichen Erbse, das ist mir zu ungustiös und zeitverschwendend. Dank der erlebten Vorarbeit diverser Achsen-Autoren ist selbst bei ernstzunehmender Empfehlung und bekanntem Autor ein sehr waches Mißtrauen aktiv...
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Bloedmann am 24. März 2014, 13:01:15
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/was_in_der_gesellschaftsmitte_ankommt (http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/was_in_der_gesellschaftsmitte_ankommt)
Man kennt sich.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: F. A. Mesmer am 24. März 2014, 13:18:25
Zitat von: Bloedmann am 24. März 2014, 13:01:15
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/was_in_der_gesellschaftsmitte_ankommt (http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/was_in_der_gesellschaftsmitte_ankommt)
Man kennt sich.
Unterhaltsam ist in diesem Artikel von Wolfgang Röhl auch der Versuch sich vom politisch rechten/rechtsextremen/rechtsradikalen Spektrum abzugrenzen, ein Vergleich zu einem - mir fehlt die Motivation das jetzt systematisch abzuarbeiten - anderen Artikel  (http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/der_diskrete_charme_der_integration)von ihm ist da erhellen. Ich sach mal so, er täte gut daran, in sich zu gehen.
... selbstredend diskutieren wir am Ende Semantik und Definitionen... .
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Conina am 24. März 2014, 13:53:47
Zitat von: F. A. Mesmer am 24. März 2014, 13:18:25
mir fehlt die Motivation das jetzt systematisch abzuarbeiten

Weil Du es nicht kannst.

Außer Strohmann und schuldig durch Assoziation, zwei schlechten Argumentationstechniken, hast Du nämlich nichts zur Hand.

http://de.wikipedia.org/wiki/Strohmann-Argument
http://en.wikipedia.org/wiki/Association_fallacy#Guilt_by_association_as_an_ad_hominem_fallacy


Wenn Dich das ärgert, widerleg mich.
Auf Diskussion mit Niveau habe ich Bock.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: pelacani am 24. März 2014, 13:54:20
Zitat von: F. A. Mesmer am 24. März 2014, 13:18:25Artikel  (http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/der_diskrete_charme_der_integration)
Ich habe den Witz von diesem Beitrag Röhls nicht verstanden. Und nichts drängt mich, ihn verstehen zu wollen.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: pelacani am 24. März 2014, 14:02:18
Zitat von: Conina am 24. März 2014, 13:53:47
Zitat von: F. A. Mesmer am 24. März 2014, 13:18:25
mir fehlt die Motivation das jetzt systematisch abzuarbeiten

Weil Du es nicht kannst.

Außer Strohmann und schuldig durch Assoziation, zwei schlechten Argumentationstechniken, hast Du nämlich nichts zur Hand.

http://de.wikipedia.org/wiki/Strohmann-Argument
http://en.wikipedia.org/wiki/Association_fallacy#Guilt_by_association_as_an_ad_hominem_fallacy


Wenn Dich das ärgert, widerleg mich.
Auf Diskussion mit Niveau habe ich Bock.
Irgendwie finde ich, dass sich in Deinem Post was beißt. Bevor Du die Diskussion anfangen willst, bist Du schon fertig mit ihr.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: sweeper am 24. März 2014, 14:16:38
Aus diesem (http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/der_diskrete_charme_der_integration) Artikel:

ZitatDie Bestellung des jungen Schwarzen verlief etwas schwierig. Er wollte genau wissen, welches Dim Sum-Gericht scharf sei und wenn ja, wie scharf denn? Die Fragen stellte er auf Deutsch. Aber in was für einem Deutsch? Wenn ich so Französisch spräche wie dieser Typ Deutsch, würde ich vielleicht öfter nach Frankreich fahren.
Versteh ich auch nicht, die Pointe.

Will Röhl sagen, wenn sein Französisch so gut wäre wie das Deutsch des Haitianers, dann würde er sich endlich auch wieder trauen, nach Frankreich zu fahren?

Oder:
wenn sein Französisch so schlecht wäre wie das Deutsch des Haitianers, dann müsse er dringend mal wieder nach Frankreich fahren um es aufzubessern? -

Und warum soll dann dem Haitianer nicht gestattet sein, sein Deutsch auf eben diese Weise aufzubessern?

Und was wäre wohl geschehen, wenn Röhl versucht hätte, mit dem Haitianer Französisch zu sprechen?

Einen solchen Stil, der mit assoziativen Anmutungen und dem Triggern von Vorurteilen beim Leser arbeitet ohne selbst klare Aussagen zu treffen, empfinde ich persönlich als "Fischen im Trüben" und daher unsympathisch.

Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: F. A. Mesmer am 24. März 2014, 14:43:43
Zitat von: Conina am 24. März 2014, 13:53:47
Zitat von: F. A. Mesmer am 24. März 2014, 13:18:25
mir fehlt die Motivation das jetzt systematisch abzuarbeiten

Weil Du es nicht kannst.

Außer Strohmann und schuldig durch Assoziation, zwei schlechten Argumentationstechniken, hast Du nämlich nichts zur Hand.

http://de.wikipedia.org/wiki/Strohmann-Argument
http://en.wikipedia.org/wiki/Association_fallacy#Guilt_by_association_as_an_ad_hominem_fallacy


Wenn Dich das ärgert, widerleg mich.
Auf Diskussion mit Niveau habe ich Bock.
Conina, ärgert mich nicht - bin da leidenschaftslos, fast am Einschlafen.
mit "nicht systematisch" war gemeint, ich habe jetzt nur einen Artikel von dem Schreiberling aufgegriffen und nicht seine Prose der vergangenen 2 Jahre gesichtet. Ich habe also die Reichweite meiner Aussage von Beginn an begrenzt und relativiert. Genau das Gegenteil eines Strohmann-Arguments. Auch habe ich keinen Strohmann aufgebaut, es ist nur hilfreich das Geschreibesl eines Autors dadurch einzuordnen, indem man eben schaut, was der sonst noch so schreibt, und so weiter; Quellenkritik eben.

Der vorhin von mir verlinkte Artikel (http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/der_diskrete_charme_der_integration) ist insofern für die Einordnung des Schreiberlings bereichernd, weil er eben ohne Not Stereotype kolportiert, sogar konstruiert, inkl bezeichnender Beschreibungen und so weiter. Ich fette das mal:
ZitatDer diskrete Charme der Integration

Wir waren schon fast mit den Dim Sum-Ladungen durch, als sich bei unserem langjährigen, superauthentisch kochenden Lieblingschinesen nahe dem Hamburger Hauptbahnhof ein junger Mann mit ziemlich dunkler Hautfarbe an ein Tischchen neben uns setzte. Er hatte eine Broschüre dabei, in die er sich vertiefte. Ein Handy besaß er möglicherweise auch, aber wir wurden es nicht gewahr.

Mit dem Chinesen* verhält es sich so: 80 bis 95 Prozent der Gäste, je nach Tages- oder Nachtzeit, heißen definitiv nicht Kalle oder Maik. Multikulturelle Kundschaft, das wäre untertrieben. Klammersprache ist Deutsch. Die Betreiber und/oder Kellner, die dort offenbar irgendwie angekettet leben (komm' wann du willst, immer dieselben Gesichter), sprechen rudimentär, aber was die Speisen betrifft, durchaus angemessen Deutsch. Und zwar mit diesem chinösen Akzent, den die Deutschen, die dort einkehren, zauberhaft finden.

Englisch ist nicht so das Ding der Wirtsleute.
Weil aber viele der Gäste aus krass unterschiedlichen Weltregionen stammen, hat das wunderbare Lokal vor einigen Jahren eine Point-it-Speisekarte eingeführt. Man sieht die Dim Sum-Leckereien auf Fotos, darunter eine Zahl. So kann jeder das Gewünschte bestellen.

Die Bestellung des jungen Schwarzen verlief etwas schwierig. Er wollte genau wissen, welches Dim Sum-Gericht scharf sei und wenn ja, wie scharf denn? Die Fragen stellte er auf Deutsch. Aber in was für einem Deutsch? Wenn ich so Französisch spräche wie dieser Typ Deutsch, würde ich vielleicht öfter nach Frankreich fahren.

Nun sind die meisten Dim Sum-Speisen nicht besonders scharf. Kann man vielleicht nicht wissen, wenn man aus Haiti kommt. Aber unser Tischnachbar war vorsichtig: ,,In Haiti essen wir zwar auch scharf, ist aber nicht immer dasselbe mit der Schärfe." Dann lachte er, wie Leute mit ziemlich dunkler Hautfarbe lachen. Und ging wieder in seine Broschüre.

Ich habe da mal kurz reingelinst. Der Titel hieß: ,,So bewerbe ich mich richtig."

Bonne chance.


*Sorry. Bin natürlich nicht so blöd, die Adresse meines Superchinesen zu verraten. Der Laden brummt all the time. Und wenn ich mal komme, möchte ich bitte die Chance auf ein Plätzchen haben.

@sweeper&Pelacani
ich verstehe das so, dass das Deutsch des jungen Mannes exzellent war, jedenfalls deutlich besser als des Restaurantpersonals, welches mit den Fragen überfordert war. Tatsächlich wirkt die Frage "Aber was für Deutsch?" eben missverständlich, weil sie üblicherweise im Zusammenhang mit schlechten Sprachkenntnissen genutzt wird.

Zitat von: sweeper am 24. März 2014, 14:16:38
Einen solchen Stil, der mit assoziativen Anmutungen und dem Triggern von Vorurteilen beim Leser arbeitet ohne selbst klare Aussagen zu treffen, empfinde ich persönlich als "Fischen im Trüben" und daher unsympathisch.
ebend.

Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Typee am 24. März 2014, 14:52:34
Zitat von: Pelacani am 24. März 2014, 13:54:20
Zitat von: F. A. Mesmer am 24. März 2014, 13:18:25Artikel  (http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/der_diskrete_charme_der_integration)
Ich habe den Witz von diesem Beitrag Röhls nicht verstanden. Und nichts drängt mich, ihn verstehen zu wollen.

Vielleicht liegt der Fehler darin, einen Witz zu mutmaßen, wo weder einer ist noch beabsichtigt war. Ich werde daraus auch nicht ganz klug.  :gruebel

Wenn Röhl zeigen wollte, wie man sich nicht verständlich macht, ist ihm das gelungen. Vielleicht wollte er auch nur zeigen, wie man mit einem kryptischen Text, in dem eine hinreichende Zahl von Reizbegriffen steckt, wildfremde Menschen dazu bringt, sich über Interpretationen zu entzweien.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Conina am 24. März 2014, 17:37:33
Sind Alltagsgeschichten, in denen Menschen vorkommen, deren Deutsch nicht so gut ist, geschmacklos?


Wahrscheinlich ist das einfach so passiert, er fand´s lustig und hat´s dann geschildert.

Wie wäre die Erklärung?

Ich finden die Geschichte in dem Restaurant ziemlich belanglos, ich kann nicht logisch nachvollziehen, was das mit "rechtem/rechtsextremen/rechtsradikalen Spektrum" zu tun hat.

Beliebt ist ja, zu verallgemeinern, aber wenn da 1 Person bestimmte Eigenschaften/Verhaltensweisen zeigt, heißt das mitnichten, dass der Autor, diese Eigenschaften/Verhaltensweisen einer kompletten Bevölkerungsgruppe zuschreibt. Diese Verallgemeinerung, so man sie dem Autor unterstellt, ist eine Unterstellung.

Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: pelacani am 24. März 2014, 17:41:42
Zitat von: Conina am 24. März 2014, 17:37:33
er fand´s lustig
Das ist genau mein Problem.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: sweeper am 24. März 2014, 19:03:56
Zitat von: Conina am 24. März 2014, 17:37:33
Sind Alltagsgeschichten, in denen Menschen vorkommen, deren Deutsch nicht so gut ist, geschmacklos?
Nein.
Aber es irritiert, dass der Autor die Leser darüber im Unklaren lässt, ob er nun findet, dass das Deutsch des Haitianers gut ist oder nicht. Falls er ihm tatsächlich ein Kompliment machen wollte, hat er es jedenfalls geschickt verborgen - oder die Doppeldeutigkeit intendiert.
Zitat
Wahrscheinlich ist das einfach so passiert, er fand´s lustig...
Für einen erfahrenen Krimiautor, der Spannung aufbauen und Leser überraschen können sollte, setzt er seine sprachlichen Mittel dann ausgerechnet hier recht unbeholfen ein.
Zitat
Ich finden die Geschichte in dem Restaurant ziemlich belanglos...
Deshalb möchte man so gern wissen, warum genau der Autor sie dennoch für erwähnenswert hält...
Zitatich kann nicht logisch nachvollziehen, was das mit "rechtem/rechtsextremen/rechtsradikalen Spektrum" zu tun hat.
Mir scheint da eher eine - euphemistisch ausgedrückt- Ambivalenz zum Thema "kulturelle Vielfalt" vorzuliegen:

Warum ist z.B. erwähnenswert, ob der Haitianer ein Handy hat (welches unbemerkt blieb)?

Soll das etwas über seinen Bildungsstand, seinen Status aussagen? - Hat nicht so ziemlich jeder, der in einer Großstadt wie Hamburg beim Chinesen essen geht, ein Handy? - Ist es wichtig zu sehen, ob einer Handybesitzer ist? - Sollte man sein Handy in der Öffentlichkeit zeigen (also benutzen) oder spricht es eher für eine geglückte Integration (und/oder gute Erziehung), das Handy im Restaurant nicht zu benutzen?- Ist es erstaunlich, dass/wenn sogar Haitianer möglicherweise Handys besitzen?- 

Beabsichtigt der Autor, dass sich die Leserschaft solche Fragen stellt? - Warum erwähnt der Autor den Umstand, dass er sich gerade über diesen Sachverhalt keine Klarheit verschaffen konnte?
Zitat>>...Ein Handy besaß er möglicherweise auch, aber wir wurden es nicht gewahr...<<

ZitatBeliebt ist ja, zu verallgemeinern, aber wenn da 1 Person bestimmte Eigenschaften/Verhaltensweisen zeigt, heißt das mitnichten, dass der Autor, diese Eigenschaften/Verhaltensweisen einer kompletten Bevölkerungsgruppe zuschreibt. Diese Verallgemeinerung, so man sie dem Autor unterstellt, ist eine Unterstellung.
Da der Autor (der immerhin mit Schreiben sein Geld verdient/ seinen Lebensunterhalt bestreitet) es in den verwendeten Formulierungen völlig offen bzw vieldeutig lässt, was er selber von dieser kleinen, belanglosen und eher privaten Begegnung hält, muss er sich fragen lassen, warum es ihm (dem Sprach-Profi) nicht gelingt, seine Pointe besser herauszuarbeiten - etwa die Anerkennung dem Haitianer gegenüber, der zusätzlich zu seiner Muttersprache wahrscheinlich auch die dortige Amtssprache Französisch fließend beherrscht und offenbar viel Einsatz zeigt, Deutsch zu lernen.

Aber vielleicht versteht der Autor einfach sein Handwerk nicht.  8)
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Robert am 24. März 2014, 19:47:07
OMG, soviel Bohei wegen diesem Text....  ::)

Kann doch jeder interpretieren, wie er mag.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: sweeper am 24. März 2014, 19:56:53
Zitat von: Robert am 24. März 2014, 19:47:07
OMG, soviel Bohei wegen diesem Text....  ::)

Kann doch jeder interpretieren, wie er mag.


Klar. Genau!
Ist mir schon öfter aufgefallen bei "Achgut":

Das gesamte  imaginierte Spektrum der Leserschaft wird mit Anmutungen bedient - möglichst kein klarer eigener Standpunkt vertreten, aber viele Buzz-Words - "ohne Gewähr" bzw  "wieso?? - ICH [insert author of choice] wars nicht!!"

Ist das Dummheit, Unvermögen oder Taktik?

Und nein: ich kann momentan kein weiteres Beispiel bringen (dazu lese ich dort zu sporadisch), aber es ist mir schon öfter aufgefallen: dieses Gemurmele und Geraune, welches Stimmungen heraufbeschwört, aber um keinen Preis Verantwortung für eine eigene Position übernehmen will.

Genau das meine ich mit "im Trüben fischen".

... über Broder kann man sich wenigstens gepflegt oder ungepflegt aufregen ...
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Robert am 24. März 2014, 20:02:37
Jaja, Herr Oberlehrer....
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: sweeper am 24. März 2014, 20:05:03
Zitat von: Robert am 24. März 2014, 20:02:37
Jaja, Herr Oberlehrer....
Und sonst so? -  :angel:

Argumente sind immer willkommen...

Zitat von: Conina am 24. März 2014, 13:53:47
...Wenn Dich das ärgert, widerleg mich.
Auf Diskussion mit Niveau habe ich Bock.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Robert am 24. März 2014, 20:08:25
Ich wollte nicht über diesen Scheiß argumentieren, und erst Recht nicht mit Dir, sondern mein Unverständnis ausdrücken, warum das hier so viel Aufmerksamkeit genießt. Kapiert?

Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: sweeper am 24. März 2014, 20:11:06
Zitat von: Robert am 24. März 2014, 20:08:25
Ich wollte nicht über diesen Scheiß argumentieren, und erst Recht nicht mit Dir, sondern mein Unverständnis ausdrücken, warum das hier so viel Aufmerksamkeit genießt. Kapiert?
Kapiert.
Schau dir einfach den Thread-Titel an, dann weißte Bescheid.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Groucho am 24. März 2014, 20:15:03
... und als Nächstes exzerpieren wir ein Rezept für Tomatensuppe aus der Bibel.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: F. A. Mesmer am 24. März 2014, 20:18:15
Robert,
es ging, jedenfalls mir, um Quellenkritik.

Auch wenn der Schreiberling zum Thema Eso/Grüne/Öko usw. genau schreibt, was mir runtergeht wie Öl, schaue ich doch nach, was der sonst so schreibt, vielleicht auch erstrecht deshalb. Wenn ich dann auf einen Artikel komme, wo einer lacht, wie Schwarze lachen, dann gibt mir das zu denken. Könnte ja sein, dass der Autor eine andere Agenda hat, als einfach nur Realität klarstellen, vielleicht grenzt er generell gern aus, ob berechtigt oder nicht, usw. Ich denke halt gern - genereller Fehler von mir - und Quellenkritik ist irgendwie mein Job - Deformation professionelle, sozusagen.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: sweeper am 24. März 2014, 20:19:25
Zitat von: Groucho am 24. März 2014, 20:15:03
... und als Nächstes exzerpieren wir ein Rezept für Tomatensuppe aus der Bibel.
Das wäre dann Linsensuppe (Esau & Jakob, Erstgeburtsrecht, Impulsivität, Farmer vs Jäger etc) ... Tomatensuppe ist Neue Welt -> altes Wissen der Azteken und so.

Groucho, keiner muss hier diskutieren.
Conina wollte ...  :angel:
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: pelacani am 24. März 2014, 21:34:17
Zitat von: Conina am 23. Januar 2014, 16:16:54
Der Artikel ist zum Beispiel grandios und ist auf einer Linie mit unseren Blogartikeln zum Goldenen Reis:

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/der_bund
Jetzt ;) kann ich's ja sagen: den finde ich auch gut, selbst wenn man im ersten Absatz vielleicht eleganter hätte sein können. Fakten können für sich sprechen (ich gebe zu, dass ich das auch nicht immer hin kriege :crazy).
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Bloedmann am 24. März 2014, 22:29:40
Zitat von: Pelacani am 24. März 2014, 21:34:17
Zitat von: Conina am 23. Januar 2014, 16:16:54
Der Artikel ist zum Beispiel grandios und ist auf einer Linie mit unseren Blogartikeln zum Goldenen Reis:

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/der_bund
Jetzt ;) kann ich's ja sagen: den finde ich auch gut, selbst wenn man im ersten Absatz vielleicht eleganter hätte sein können. Fakten können für sich sprechen (ich gebe zu, dass ich das auch nicht immer hin kriege :crazy).
Danke. Ich fand den Text nämlich beim ersten und auch zweiten Lesen gar nicht mal so schlecht, auch wenn die Quelle hier bekanntermaßen nicht nur auf Begeisterung stößt.

Vielleicht sollten einige hier mal wirklich etwas lockerer durch die Hose atmen. :P
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Conina am 24. März 2014, 22:47:21
Wieso sollte es Herr Röhl nötig haben,  "sich vom politisch rechten/rechtsextremen/rechtsradikalen Spektrum abzugrenzen" (https://forum.psiram.com/index.php?topic=12367.msg161434#msg161434)?

Wo macht er denn den Versuch?

Ich finde es völlig absurd, das da reinzulesen.

Ich verstehe nicht, in welchen Kategorien du denkst, F. A. Mesmer.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Wolleren am 24. März 2014, 22:53:30
Im von Bloedmann verlinkten Beitrag
Zitat von: Bloedmann am 24. März 2014, 13:01:15
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/was_in_der_gesellschaftsmitte_ankommt (http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/was_in_der_gesellschaftsmitte_ankommt)
Man kennt sich.
wird psiram als Quelle herangezogen, was ja nett ist. Die Diagnose mit Pseudomedizin in der "Mitte der Gesellschaft" stimmt auch. Der Artikel gewinnt nach der überflüssigen Einleitung schön an Fahrt, hat ein gutes Zentralbeispiel und hat überhaupt meinen Beifall.
Auf die polarisierende Einleitung hätte man gut verzichten können. Denn dass illiberale Law&Order-Phantasien als Grundlage des Rechtsextremismus in allen Gesellschaftsteilen von links bis rechts zu Hause sind, ist ja genauso wahr wie die von Röhl verbreitete Tatsache, dass  offener Rechtsextremismus selbst nirgends hoffähig ist. 

Der Röhl hat schon viel einstecken müssen! Er hatte vor mittlerweile 20 Jahren eine Gegendarstellung zu Harry Rowohlts beiläufig vernichtender Erwähnung in Pooh's Corner erzwungen. Rowohlt: "Die Hemisphäre war zum Zerreißen gespannt, wie Wolfgang Röhl sagen würde...". Gegendarstellung: "wohl das größte Problem in dieser vom religiösen Fanatismus geprägten Hemisphäre".
Rowohlts hämische Replik führt aus, dass der arme Röhl den Subkontinent Indien als Halbkugel bezeichnet habe, der Rowohlts Ansicht nach durchaus etwas Konisches, seinetwegen sogar Ur- oder Saukonisches an sich habe, aber halt nichts Kugeliges.

So eine Scheiße hängt einem schon nach, und dann kommt so ein Besserwisser bei psiram und gräbt das aus. Naja. Deswegen besser lieber gleich wieder vergraben, und ich gebe mich damit zufrieden, dass Röhl - wie alle anderen Journalisten auch - ab und zu was Richtiges schreibt.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: F. A. Mesmer am 24. März 2014, 23:05:43
Zitat von: Conina am 24. März 2014, 22:47:21
Wieso sollte es Herr Röhl nötig haben,  "sich vom politisch rechten/rechtsextremen/rechtsradikalen Spektrum abzugrenzen" (https://forum.psiram.com/index.php?topic=12367.msg161434#msg161434)?

Wo macht er denn den Versuch?

Ich finde es völlig absurd, das da reinzulesen.

Ich verstehe nicht, in welchen Kategorien du denkst, F. A. Mesmer.

ich versuchs zu erhellen:

Die Abgrenzung findet faktisch in seinen Ausführungen zur angeblich rechten Mitte statt, die er aber feinsinnig eben rechtsextreme oder neonazistische Mitte nennt, die es, so seine Faktenlage, nicht gibt:
ZitatBei jeder ihm passender Gelegenheit lässt das Juste Milieu eine rhetorische Figur Pirouetten drehen. Es handelt sich um die ,,Mitte der Gesellschaft". Dort soll längstens ,,der Rechtsextremismus angekommen" sein. Das suggerieren Studien, die regelmäßig von Think Tanks wie der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung bei einschlägigen Instituten in Auftrag gegeben werden. Die selbstredend von vornherein festgetackerten Ergebnisse werden von vielen Medien nachgeplappert. In Wahrheit ist der Rechtsextremismus, wie Wahlergebnisse aufzeigen, ungefähr so gesellschaftsmittig wie Katzen grillen, mit Eigenurin anstoßen oder sich vor Nacktfotos rumänischer Knaben einen runterholen. Die politische Bedeutung von stramm rechten, rechtsradikalen oder gar neonazistischen Positionen in Deutschland verhält sich umgekehrt proportional zur Sozialdemokratisierung und Muttifizierung ehemals konservativer Kreise.
Er nutzt das als Strohmann um zum Eigentlichen überzugehen, der esoterischen Mitte der Gesellschaft:
ZitatWas tatsächlich in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist: eine anschwellende Neigung zu Hokuspokus und Scharlatanerie; zu Aberglaube, Öko-Voodoo, Handauflegen, schamanischen Ritualen und anderen, schwerstspinnerten Heilungsversuchen.
Da er schon ohne Not mit der, für ihn nicht existenten, rechten Mitte der Gesellschaft anfängt ists nur recht und billig eben einen zweiten Artikel von ihm hinzuzuziehen, der ja klar darstellt, wie abwegig und grundabsurd es ist, über Rechte in Verbindung mit der Mitte der Gesellschaft nachzugrübel.

Ich bin unentschieden, wo ich da seinen zweiten Artikel einordnen soll, ebenso den Autor. Ist der Autor Teil der gesellschaftlichen Mitte oder eben nicht, ebenso besager Artikel. Und wenn er (Autor, Artikel oder beide) mittig wäre, könnte er dennoch rechts sein? Und wäre dem so, wäre das dann nur rechts oder strammrechts oder rechtsextrem und wie viele feinsinnige Unterscheidungsgrade sind in so einem Zusammenhang sinnvoll und ab wie vielen wird es Hohn? Fragen über Fragen.

Nachtrag:
ich habe mittlerweile mehrfach geschrieben: inhaltlich finde ich das ab dem zweiten absatz interessant, deswegen habe ich recherchiert. der erste absatz ist realitätsfern, ideologisch irritierend und in verbindung mit zumindest einem anderen artikel des autors:  #)
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Typee am 25. März 2014, 09:37:13
Ich fasse es kaum, was hier geschieht. Es ist eine Debatte, wie sie eigentlich nicht geführt werden sollte.

Ausgangspunkt war ein kurzer Artikel, der, anscheinend nach allgemeiner Ansicht, aus sich heraus nicht verständlich ist. Oder? Dann hat es bei diesem Befund zu bleiben. Soll er sich doch nächstens klarer ausdrücken, wenn er verstanden werden will.

Grundfalsch ist es, jetzt in alten Texten nach Anhaltspunkten dafür zu suchen, was Röhl heute vielleicht sagen gewollt haben könnte (sorry, aber genau so verdreht, wie sich das liest, ist die Methode). Wir wissen es nicht - alles andere sind Unterstellungen. Es interessiert mich auch nicht, ob diese Unterstellungen am Ende richtig oder falsch sind. Ich sehe nur einen formal missratenen Text, über den man mal den Kopf schütteln kann und der mich deshalb nicht schert, weil er unverständlich ist. Wenn man mit Röhl abrechnen will, gab und gibt es, zu Recht oder zu Unrecht, bessere Gelegenheiten.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: sweeper am 25. März 2014, 10:10:49
Zitat von: Typee am 25. März 2014, 09:37:13
Ich fasse es kaum, was hier geschieht. Es ist eine Debatte, wie sie eigentlich nicht geführt werden sollte.

Ausgangspunkt war ein kurzer Artikel...

Waren es nicht ziemlich schnell zwei Artikel?

Zitat von: Wolleren am 24. März 2014, 22:53:30
Im von Bloedmann verlinkten Beitrag
Zitat von: Bloedmann am 24. März 2014, 13:01:15
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/was_in_der_gesellschaftsmitte_ankommt (http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/was_in_der_gesellschaftsmitte_ankommt)
Man kennt sich.
wird psiram als Quelle herangezogen, was ja nett ist. Die Diagnose mit Pseudomedizin in der "Mitte der Gesellschaft" stimmt auch. ...
und unmittelbar danach Mesmers Beitrag:
http://forum.psiram.com/index.php?topic=12367.msg161434#msg161434

Ich finde, es schadet nichts, sich auch hin und wieder mal analytisch-kritisch damit zu befassen, in welchem Umfeld und inhaltlichem Kontext Psiram zitiert wird. Und natürlich ist es legitim, dazu mehr als eine Quelle anzuschauen.
Ähnlich geht Psiram ja auch vor, wenn im Wiki die Rhetorik zur Vermarktung pseudomedizinischer Produkte seziert wird:

http://www.psiram.com/ge/index.php/Rhetorik_der_Pseudomediziner_und_Vermarkter_zweifelhafter_Produkte


edit:
Ich finde ja die Passage in der Einleitung des "Mitte der Gesellschaft"- Artikels besonders interessant:
Zitat...Das suggerieren Studien, die regelmäßig von Think Tanks wie der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung bei einschlägigen Instituten in Auftrag gegeben werden. Die selbstredend von vornherein festgetackerten Ergebnisse werden von vielen Medien nachgeplappert...
Für mich ist das eine geradezu bilderbuchmäßige Figur nach dem Strickmuster des ubiquitär anzutreffenden Vorwurfs der Eso-& Huschifuschi-Anhänger, Studien der wissenschaftlichen Medizin seien schließlich bekanntermaßen generell pharmagesteuert.

So etwas ist bedauerlich und unnötig - zumal der Hauptteil des Artikels wirklich gut gelungen ist.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: mossmann am 25. März 2014, 11:46:17
Zitat von: sweeper am 25. März 2014, 10:10:49

edit:
Ich finde ja die Passage in der Einleitung des "Mitte der Gesellschaft"- Artikels besonders interessant:
Zitat...Das suggerieren Studien, die regelmäßig von Think Tanks wie der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung bei einschlägigen Instituten in Auftrag gegeben werden. Die selbstredend von vornherein festgetackerten Ergebnisse werden von vielen Medien nachgeplappert...
Für mich ist das eine geradezu bilderbuchmäßige Figur nach dem Strickmuster des ubiquitär anzutreffenden Vorwurfs der Eso-& Huschifuschi-Anhänger, Studien der wissenschaftlichen Medizin seien schließlich bekanntermaßen generell pharmagesteuert.

So etwas ist bedauerlich und unnötig - zumal der Hauptteil des Artikels wirklich gut gelungen ist.

ich gebe hier sweeper 100 % recht.

Ist mir etwas unverständlich, wie hier tendenziöser Dummfug schön- bzw. kleingeredet wird ("war ja alles nur nicht klar ausgedrückt, der nette Mann meint das bestimmt gar nicht so") ...

Der Typ redet ziemlich Klartext in dem Pamphlet, also bitte ...
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Conina am 25. März 2014, 13:10:42
Vielen Dank, F.A. Mesmer.
Das nächste mal frage ich einen altgedienten Profipolitiker, der antwortet klarer.  :gruebel

"Die Abgrenzung findet faktisch in seinen Ausführungen zur angeblich rechten Mitte statt", muhaha.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Robert am 25. März 2014, 14:21:49
 @ Typee

+1

Ich frage mich allerdings, warum dieser Text bei einigen so eine Reaktion auslöst. Nicht wegen des Inhaltes, sondern wie jene ticken, die sich so echauffieren.

Ich könnte mal aus irgendeinem Buch einen zusammenhanglosen Ausschnitt hier rein stellen und beobachten, wer wie reagiert....

Man könnte eine Studie darüber machen.

Okok, das war jetzt böse.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: pelacani am 25. März 2014, 18:18:41
@ Robert

auch mich verwundert die Verve etwas, mit der hier gekämpft wird, aber ich würde die Gewichte doch noch ein wenig mehr verteilen.

Zitat von: Conina am 25. März 2014, 13:10:42
Vielen Dank, F.A. Mesmer.
Das nächste mal frage ich einen altgedienten Profipolitiker, der antwortet klarer.  :gruebel
Ich bin ziemlich sicher, dass da klarere Antworten naheliegen und würde ihr Ausbleiben nicht als mangelnden Mumm oder mangelnden Durchblick deuten.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Conina am 25. März 2014, 18:53:12
Dann deute mal schön, das passt wunderbar zum Thread.  ;D
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Conina am 25. März 2014, 19:06:37
Den einen Satz:
Dann lachte er, wie Leute mit ziemlich dunkler Hautfarbe lachen.
fand ich auch scheiße.
__________________________________________________


Aber Röhl soll sich ja unterhaltsam in einem ganz anderen Text:
vom politisch rechten/rechtsextremen/rechtsradikalen Spektrum abzugrenzen versucht haben.
Und das finde ich einfach irre, das da hineinzulesen.

Darum geht´s in dem ganzen Ding überhaupt nicht.

Da kommt man nur mit ellenlangen Assozitionsketten hin, aber wenn man das macht, ist das total unsauber und auch beliebig.
Das geht dann überall.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: sweeper am 25. März 2014, 19:08:15
@Conina:

Vielleicht hilft es ja zur Verständigung, wenn du selbst deine These noch mal in ein, zwei Sätzen formulierst - die nämlich, zu der du dir weiter oben eine niveauvolle Diskussion gewünscht hast.
Zitat
mit ellenlangen Assozitionsketten
Na ja, die werden ja mittels der schwammig-assoziativen Eröffnungsfigur des Autors geradezu zwangsläufig im Leser geweckt. Denn man muss ja einige unüberprüfbare Kröten schlucken bzw spekulative Prämissen abnicken:
Zitat...Das suggerieren Studien, die regelmäßig von Think Tanks wie der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung bei einschlägigen Instituten in Auftrag gegeben werden. Die selbstredend von vornherein festgetackerten Ergebnisse werden von vielen Medien nachgeplappert...
bevor dann das konsensfähige Terrain (Alternativmedizin in der Mitte der Gesellschaft) entfaltet wird.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: pelacani am 25. März 2014, 19:22:16
Zitat von: Conina am 25. März 2014, 18:53:12
Dann deute mal schön

No problem.

ZitatDas suggerieren Studien, die regelmäßig von Think Tanks wie der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung bei einschlägigen Instituten in Auftrag gegeben werden. Die selbstredend von vornherein festgetackerten Ergebnisse werden von vielen Medien nachgeplappert.
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/was_in_der_gesellschaftsmitte_ankommt
Siehst Du da einen prinzipiellen Unterschied zwischen der Thomas-Dehler-Stiftung oder der Konrad-Adenauer-Stiftung oder der Hanns-Seidel-Stiftung oder der Heinrich-Böll-Stiftung (wenn wir die Rosa-Luxemburg-Stiftung außen vor lassen wollen) und dem ,,Think Tank" der SPD bezüglich der ,,von vornherein festgetackerten Ergebnisse"?
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Robert am 25. März 2014, 20:14:19
Zitatauch mich verwundert die Verve etwas, mit der hier gekämpft wird, aber ich würde die Gewichte doch noch ein wenig mehr verteilen.

Nö, ich sitze nur auf der Metaebene und beobachte. Und wundere mich.

Ich weiß ja, worauf Du hinaus willst.  Nur habe ich den Verdacht, hier sind Voreingenommenheiten am Werk, die die Diskussionsrichtung von vern herein festlegen.

Ich versuche die Assoziationskette(n) mal grob und in Ausschnitten zu skizzieren (Achtung - plakativ!):

Die Achse des des Guten = schlecht, weil da Broder schreibt, Aussenseitermeinungen vertreten werden, und vor allem die Achse nicht links ist. Also sind alle anderen Achse-Autoren auch schlecht.

Nebenstrang: Broder ist schlecht, weil er populistisch ist.

Alle anderen, die da schreiben, sind demnach auch schlecht.
Das kann man auch bei Röhl nachweisen, weil Röhl rassistisch ist.
Röhl ist rassistisch, weil er diesen Text verfasst hat, weil er das mangelhaft Deutsch von Ausländern lustig findet. Und so weiter.... (Mal nebenbei gefragt, hätte jemand ellenlange Kritiken verfasst, ginge es in dem Pamphlet um Deutsche des Prekariats, die ihre Muttersprache kaum beherrschen?)

Jedenfalls ist das mein Eindruck.

Da muss ich mich nicht einmal zu diesem belanglosen Machwerk von Text äußern. Es wird so viel Mist geschrieben, ein Bsp. hatten wir gerade, bei SpOn. Manchmal habe ich eine Meinung dazu, manchmal keine.

Und jetzt kommen bestimmt einige, die sagen, Robert findet die Achse nicht schlecht, also ist Robert schlecht.  :crazy

Oder wie es Blödmann sinngemäß sagte: Locker bleiben!
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Conina am 25. März 2014, 20:31:48
Zitat von: Pelacani am 25. März 2014, 19:22:16
Zitat von: Conina am 25. März 2014, 18:53:12
Dann deute mal schön

No problem.

ZitatDas suggerieren Studien, die regelmäßig von Think Tanks wie der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung bei einschlägigen Instituten in Auftrag gegeben werden. Die selbstredend von vornherein festgetackerten Ergebnisse werden von vielen Medien nachgeplappert.
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/was_in_der_gesellschaftsmitte_ankommt
Siehst Du da einen prinzipiellen Unterschied zwischen der Thomas-Dehler-Stiftung oder der Konrad-Adenauer-Stiftung oder der Hanns-Seidel-Stiftung oder der Heinrich-Böll-Stiftung (wenn wir die Rosa-Luxemburg-Stiftung außen vor lassen wollen) und dem ,,Think Tank" der SPD bezüglich der ,,von vornherein festgetackerten Ergebnisse"?

Natürlich nicht.
Aber darum ging´s mir ja auch gar nicht.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: pelacani am 25. März 2014, 20:49:16
Zitat von: Typee am 25. März 2014, 09:37:13
Grundfalsch ist es, jetzt in alten Texten nach Anhaltspunkten dafür zu suchen, was Röhl heute vielleicht sagen gewollt haben könnte (sorry, aber genau so verdreht, wie sich das liest, ist die Methode).
Wie würdest Du denn herausfinden wollen, was er gemeint haben könnte? – aber andererseits, wie ich schon sagte, auch ich finde das letztlich uninteressant; da bin ich mit Dir einverstanden.

@ Robert
ich würde da nicht mehr rausholen wollen, als drin ist. Ich habe nochmal den ganzen Thread gelesen. Alle, die den alten Röhl-Text kritisiert haben, haben gemeint, er sei unklar und dumpf (ich auch), und keiner hat von rassistisch gesprochen. Auch würde ich den Broder als Reizfigur nicht überbewerten.

Zitat von: Conina am 25. März 2014, 20:31:48
Aber darum ging´s mir ja auch gar nicht.
Aber ne ziemliche Fanfare haste drauf, nich?  ;)
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: F. A. Mesmer am 25. März 2014, 22:55:18
*seufz*

Kinnersihr liebe Leut, im Ernst!
Ich bin in Röhls Text vom faktenfernen ersten Absatz unerwartet ausgebremst worden. Als ich dann mal kurz (max 5 min) in seine Artikel rein bin, hatte ich weiß Gott nicht angenommen, dass er so einen rechten Scheiß zusammenschreibt - ich lese die Achse des Guten nicht regulär, ich war überrascht. Broder oder sonstwer sind mir da wurstegal, es ging um Röhl.

Mit dem ersten Absatz versucht er sich als Taschenspieler und baut einen Strohmann. Dann geht er zu dem Teil über, dem wir wohl alle zustimmen können.

Dieser Strohmann ist es, der mich an den ersten Absatz besonders stört, mehr stört, als wenn da ein Konservativer - das bin ich selbst, und so faktenfern bin ich dennoch nicht - was von der Mitte der Gesellschaft und Rechtsextremismus schwafelt.
Also, warum bitte braucht er einen Strohmann um die realitätsferne SpinnerEinhornHomöoPendeletc-Kacke in der Mitte der Gesellschaft zu verorten? Muss er sich erstmal selbst von der realen Humbugverbreitung überzeugen oder meint er, seine Leserschaft überzeugen zu müssen? Hat er es nötig derart für Realität argumentieren zu müssen?

Der Artikel hätte gewonnen, wenn er diesen plumpen ersten ich-muss-mich-erstmal-warm-schreiben-Absatz gestrichen hätte. Er ist überflüssig, vollzieht einen sinnbefreiten und dümmlichen Exkurs. Die Pointe um die Mitte der Gesellschaft ist kontraproduktiv:

Eingangs reitet er auf der Floskel Mitte der Gesellschaft, ihren ideologischen Nutzern und ideologisch festgelegten Ergebnisse herum, wie auf einer Marotte und anschließend nutzt er sie dann ebenso marottenhaft, als hinge alles von eben dieser Mitte der Gesellschaft ab. Stand seine Kritik nun auch schon im Vornhinein fest, wie er das Nutzern dieser Floskel attestiert und ist Kritik am Humbug auch Ideologie? Der Mann ist Schriftsteller und schießt sich rhetorisch so ins Bein? War das jetzt Scheitern mit Ansage oder Heucheln mit Ansage?

Jedenfalls, je öfter ich mir den Artikel durchlese, desto unentschiedener bin ich, wie er das meint bzw. ob er die Humbugkritik ernst meint.

Und bevor jetzt gleich wieder kommt, es wären überlange Interpretationsketten nötig blablabla - nein, dem ist nicht so. Es ist einfach nur sorgfältiges Lesen - im Gegensatz zu den Flüchtiglesern hier, denen es ausreicht die Kernaussage ungefähr zu erfassen - schaue ich bei Sprache gern etwas genauer hin. Wortwahl ist nämlich kein Lotto.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: mossmann am 26. März 2014, 14:05:27
Zitat von: Robert am 25. März 2014, 20:14:19

Die Achse des des Guten = schlecht, weil da Aussenseitermeinungen vertreten werden

Naja, dieses Image "Achse Des Guten vs Gutmenschen-Mainstream" ist jetzt ganz sooo underground auch nicht .

Ist der Sarrazinismus ("dass darf doch /muss doch mal wohl noch gesagt werden") nicht inzwischen die wahre Mitte der Gesellschaft ?  ;)
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 20. Januar 2015, 21:05:08
Michael Miersch schmeißt hin

ZitatAuf der Achse hat sich eine Stimmung breit gemacht, der kaum noch etwas gemein hat mit der ursprünglich liberalen, weltoffenen und aufgeklärten Haltung dieses Autorenblogs.
(...)
Ihr Erfolg geht leider so weit, dass sogar Achse-Autoren diese Partei und ähnlich gestrickte Protestbewegungen wie Pegida verteidigen. Einige sympathisieren ganz offen mit deren Zielen und erklären die Dresdener Demonstranten zum unterdrückten ,,Volk", welches sich gegen das ,,System" wehren müsse.

Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass massenweise Leser aus dem AfD-Pegida-Umfeld angezogen wurden, die sich auf den Leser-Kommentarseiten der Achse entfalten. Viele dieser Leser-Kommentare können wegen ihrer Wortwahl und ihrem offenen zu Schau getragenen Hass gar nicht erst veröffentlicht werden. Sie verhöhnen Autoren wegen ihrer nicht deutsch klingenden Namen und wüten gegen alles, was nicht in ihr geschlossenes Weltbild passt.

http://nblo.gs/12P4NI

Kann ihn gut verstehn, mit z.Bsp. einer Vera Lengsfeld, die seit Wochen dumpf empört gegen jede Pegida- Kritik anwütet ("SAntifa") würd ich auch nicht in einem Boot sitzen wollen.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Robert am 20. Januar 2015, 21:14:57
Langsam wird mir Angst.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Groucho am 20. Januar 2015, 22:51:02
Ich mochte die Achse hauptsächlich bei den Ökothemen, da gibt's ja wirklich große Schnittmengen mit hiesigen Sichtweisen. Nuja, auch wenn es nicht weiter bedeutend ist, aus der Blogroll ist sie damit raus. Das muss ja intern arg schlimm sein, der Miersch handelt nicht unüberlegt. Was macht eigentlich Maxeiner?
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Belbo am 20. Januar 2015, 23:25:27
Zitat von: Groucho am 20. Januar 2015, 22:51:02
Ich mochte die Achse hauptsächlich bei den Ökothemen, da gibt's ja wirklich große Schnittmengen mit hiesigen Sichtweisen. Nuja, auch wenn es nicht weiter bedeutend ist, aus der Blogroll ist sie damit raus. Das muss ja intern arg schlimm sein, der Miersch handelt nicht unüberlegt. Was macht eigentlich Maxeiner?

...mit einigen....  :grins2:

...keine Ahnung warum Liberalismus gerade unbedingt Richtung , von Storch, von Stahl, Strache und anderer Preludendorfs  abdriften muss..... Das Spektrum dessen was ich da in den Reihen der Querfront aufstellt ist wirklich beaengstigent....
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Gethen am 20. Januar 2015, 23:29:26
Zitat von: Groucho am 20. Januar 2015, 22:51:02
Was macht eigentlich Maxeiner?

Könnte so in Richtung "Schneehöhe anzeigen" gehen....


Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Robert am 20. Januar 2015, 23:43:23
Hier ein Kommentar aus Zettels Raum dazu, der meine Meinung dazu einigermaßen wiedergibt und den Grund für meine Dauerermüdung in dem Bereich erklärt.

http://zettelsraum.blogspot.de/2015/01/zitat-des-tages-lechts-und-links.html
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Truhe am 22. Januar 2015, 13:53:38
Was auch immer das besagen soll:
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/michael_miersch_bleibt_der_achse_erhalten (http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/michael_miersch_bleibt_der_achse_erhalten)

Zitat
Michael Miersch bleibt der Achse erhalten

Liebe Leser,

unser Kollege Michael Miersch hat in dieser Woche seinen Abschied als Autor, Redakteur und Herausgeber der Achse des Guten erklärt. Wir bedauern seinen Schritt sehr.

Michael Miersch verlässt die Achse allerdings nur zum Teil. Er hat die Achse-Gesellschafter darüber in Kenntnis gesetzt, dass er auch weiterhin Gesellschafter und Miteigentümer der Achse bleiben wird, um an der Zukunft des Blogs teilzuhaben.

Unseren treuen Lesern möchten wir versichern, dass wir die Achse des Guten auch in Zukunft so weitermachen werden, wie wir es seit ihrer Gründung halten:

Die Achse des Guten bietet Raum für unabhängiges Denken. Ihre Autorinnen und Autoren lieben die Freiheit und schätzen die Werte der Aufklärung. Sie versuchen populären Mythen auf den Grund zu gehen, und sind skeptisch gegenüber Ideologien.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Typee am 22. Januar 2015, 13:59:00
Zitat von: Truhe am 22. Januar 2015, 13:53:38
Was auch immer das besagen soll:
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/michael_miersch_bleibt_der_achse_erhalten (http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/michael_miersch_bleibt_der_achse_erhalten)

Zitat
Michael Miersch bleibt der Achse erhalten

Liebe Leser,

unser Kollege Michael Miersch hat in dieser Woche seinen Abschied als Autor, Redakteur und Herausgeber der Achse des Guten erklärt. Wir bedauern seinen Schritt sehr.

Michael Miersch verlässt die Achse allerdings nur zum Teil. Er hat die Achse-Gesellschafter darüber in Kenntnis gesetzt, dass er auch weiterhin Gesellschafter und Miteigentümer der Achse bleiben wird, um an der Zukunft des Blogs teilzuhaben.

Unseren treuen Lesern möchten wir versichern, dass wir die Achse des Guten auch in Zukunft so weitermachen werden, wie wir es seit ihrer Gründung halten:

Die Achse des Guten bietet Raum für unabhängiges Denken. Ihre Autorinnen und Autoren lieben die Freiheit und schätzen die Werte der Aufklärung. Sie versuchen populären Mythen auf den Grund zu gehen, und sind skeptisch gegenüber Ideologien.

Das heißt wohl, er bleibt Gesellschafter einer Betreibergesellschaft und Mitinhaber von Rechten, schreibt aber nicht mehr. Würde ichmal sagen.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Truhe am 22. Januar 2015, 14:40:29
Zitat von: Typee am 22. Januar 2015, 13:59:00
Das heißt wohl, er bleibt Gesellschafter einer Betreibergesellschaft und Mitinhaber von Rechten, schreibt aber nicht mehr. Würde ichmal sagen.

Verstehe nur nicht warum. Springt da Geld für ihn raus?
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Harpo am 22. Januar 2015, 14:56:09
Geht anscheinend um die Achgut UG, da ist er wohl einer der Gesellschafter. Und Dirk Maxeiner der Geschäftsführer.

Geld scheinen die damit nicht zu bewegen. Man kann im Bundesanzeiger einen Jahresabschluss von 2011 einsehen, da war die Bilanzsumme  3018 Euro und 7 Cent. Davon sind aber 3000 Euro das Stammkapital der Gesellschaft...
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Groucho am 22. Januar 2015, 15:06:30
Zitat von: Truhe am 22. Januar 2015, 14:40:29
Zitat von: Typee am 22. Januar 2015, 13:59:00
Das heißt wohl, er bleibt Gesellschafter einer Betreibergesellschaft und Mitinhaber von Rechten, schreibt aber nicht mehr. Würde ichmal sagen.

Verstehe nur nicht warum. Springt da Geld für ihn raus?

Wohl weniger. Persönlich in so einer Situation hätte ich das vermutlich auch gemacht, wenn das Projekt mit meinem Namen in Verbindung steht (was wohl trotz Ausstieg erstmal so bleiben wird), hätte ich gerne noch einen Fuß in der Türe.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: sweeper am 22. Januar 2015, 15:12:10
Sein Statement:

https://m.facebook.com/permalink.php?story_fbid=741500609280339&id=227145967382475

Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Typee am 22. Januar 2015, 20:03:17
Na ja, schön und gut, aber vielleicht geht es noch um eine Kleinigkeit mehr. Wenn AchGut  förmlich von einer Handelsgesellschaft betrieben wird, hat die womöglich auch per Gesellschaftsvertrag die Urheberrechte für die Beiträge. Da würde ich auch nicht ohne weiteres valet sagen.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: iru am 13. Dezember 2016, 11:58:21
Ich weiß nicht so recht was ich davon halten soll:

Das deutsche Bürgertum darf nicht mehr mitmachen (http://www.achgut.com/artikel/das_deutsche_buergertum_darf_nicht_mehr_mitmachen/)

ZitatDeshalb noch einmal ganz kurz, was bisher geschah. Gerald Hensel, Strategy-Manager der Agentur Scholz & Friends, zu deren Kunden unter anderem die Bundesregierung zählt, stiftet unter dem Motto #kein-geld-für-rechts (siehe unsere Beiträge hier und hier) dazu an, die Achse des Guten zu boykottieren. Vorgeblich geht es bei der Aktion um den amerikanischen Gottseibeiuns ,,Breitbart-News" und den rechten Sumpf in Deutschland. Für den Medienriesen Breitbart, der bisher noch nicht einmal eine deutsche Dependance hat, ist das so bedrohlich wie ein Sack Reis, der in China umfällt. Und wer glaubt mit so einer Aktion den (vorhandenen) rechten Sumpf austrocknen zu können, der hat einen an der Waffel. Die kriegen ihr Geld woanders her. Und deshalb hat man sich einen Gegner ausgesucht, der leichter zu treffen ist: Die liberal bis konservative Mitte in Deutschland.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Dunkelzahn am 13. Dezember 2016, 12:16:04
Ich halte wenig davon. Da wird ein Shitstorm konstruiert aufgrund von nichts.

Dieser Gerald Hensel hat gar nicht zum Boykott von Achgut aufgerufen. Zum Boykott rechter Medien zwar schon aber gemäßigte Seiten wie Achgut wurden explizit aus dem Boykott-Aufruf ausgenommen. Solche Feinheiten kümmern Border wohl recht wenig, Hauptsache er kann sich empören.

Interessanterweise ist der Ursprungsartikel nicht mehr erreichbar, den angeblich verwerflichen Text zu lesen damit schwierig.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Conina am 13. Dezember 2016, 15:26:02
Die Netten sind zu http://www.salonkolumnisten.com umgezogen, für mich war´s das im Großen und Ganzen mit der Achse.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Groucho am 13. Dezember 2016, 16:15:03
Zitat von: Dunkelzahn am 13. Dezember 2016, 12:16:04
Ich halte wenig davon. Da wird ein Shitstorm konstruiert aufgrund von nichts.

Dieser Gerald Hensel hat gar nicht zum Boykott von Achgut aufgerufen. Zum Boykott rechter Medien zwar schon aber gemäßigte Seiten wie Achgut wurden explizit aus dem Boykott-Aufruf ausgenommen. Solche Feinheiten kümmern Border wohl recht wenig, Hauptsache er kann sich empören.

Interessanterweise ist der Ursprungsartikel nicht mehr erreichbar, den angeblich verwerflichen Text zu lesen damit schwierig.

Vorhin kam eine Zusammenfassung:

http://www.achgut.com/artikel/scholz_und_denunzianten_eine_kleine_chronologie_der_zufaelle (http://www.achgut.com/artikel/scholz_und_denunzianten_eine_kleine_chronologie_der_zufaelle)

Nachdem das von Maxeiner ist, wird wohl nichts völlig Falsches dort stehen. Ist dann schon ein ziemlicher Knaller:

ZitatDie Anzeigenvermittlung von Achgut.com bittet uns, den Vertrag im gegenseitigen Einvernehmen aufzulösen. Sämtliche Firmen hätten uns auf die Blacklist gesetzt. Ein fast totaler Boykott. Wir willigen ein, weil wir den Leuten in der Agentur  weitergehende Schwierigkeiten und Repressalien ersparen wollen.

Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: lanzelot am 14. Dezember 2016, 20:01:35
Tatsächlich tue ich mir auch immer schwerer mit der Seite
Habe des öfteren und auch gerne gelesen.

Das es stark von den Autoren abhängt, ist schnell klar.
Bin aber jetzt auch schon in die Irre geführt worden mit völlig aus dem Kontext gerissenen Zitaten und Erwähnungen.

Wenn ich dann die Original-Artikel lese, Interviews höre, dann stellt sich das anders dar.
Sowas mag ich gar nicht. Das ist dann tatsächlich nur noch Bild-Niveau
Und sie bewegen sich in einem Segment, das auf Dauer immer kollabiert.

Irgendwie schade, denn da sind schon paar gute unterwegs, Vince Ebert und Udo Pollmer, lese ich immer noch gerne
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: eLender am 14. Dezember 2016, 20:12:37
Zitat von: lanzelot am 14. Dezember 2016, 20:01:35
... Udo Pollmer, lese ich immer noch gerne

Auch hier Vorsicht! Der erzählt teilweise auch einen Unsinn, dass sich einem die Nackenhaare aufstellen. Hatten wir auch schon hier im Forum (weiß aber gerade nicht wo).
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Groucho am 14. Dezember 2016, 20:30:06
Zitat von: lanzelot am 14. Dezember 2016, 20:01:35
Tatsächlich tue ich mir auch immer schwerer mit der Seite
Habe des öfteren und auch gerne gelesen.

Man darf nicht vergessen, das ist ein Autorenblog, sprich, da ist wenig Klassisches wie eine Chefredaktion. Sowas läuft so nach dem Motto: der schreibt ganz ok, wird wohl selber wissen, was geht und was nicht. Über die ganze Sache einen Bann zu sprechen, wäre blöd. Wenn man sich die TAZ anschaut: Manchmal hervorragend, manchmal abgründig. Das halte ich für keinen Fehler, im Gegenteil. Es schärft die Wahrnehmung, und manchmal nimmt man auch von bescheuerten Artikeln etwas mit. klar, Seiten, die nur noch aus Schrott bestehen, der Schrott quasi das Konzept darstellt und nicht die offene Diskussion -  kann man darauf verzichten, allein aus Zeitgründen.

Zitat
Bin aber jetzt auch schon in die Irre geführt worden mit völlig aus dem Kontext gerissenen Zitaten und Erwähnungen.

Passiert bei jedem schlechten Artikel, bzw. falsch polemischen, egal wo. Wenn das allerdings Standard wird, macht es halt keinen Spaß mehr. Die Achse hat sich halt dahingehend entwickelt.

Zitat
Wenn ich dann die Original-Artikel lese, Interviews höre, dann stellt sich das anders dar.
Sowas mag ich gar nicht. Das ist dann tatsächlich nur noch Bild-Niveau
Und sie bewegen sich in einem Segment, das auf Dauer immer kollabiert.

Irgendwie schade, denn da sind schon paar gute unterwegs, Vince Ebert und Udo Pollmer, lese ich immer noch gerne

Klar, ich auch. Der ganzen irren Dynamik der Netzkommunikation kann man sich nur schlecht entziehen, die Tendenz, durch unmittelbare Bestätigung und eigener Blase aus der Mitte abzugleiten, ist da. Wobei dann die Frage ist, was "Mitte" bedeutet und wo es anfängt, schlecht zu werden. Psiram gilt ja einigen auch als "extremistisch", weil man immer so alles runtermacht mit Naturgesetzen und so. Wir tun uns vergleichsweise leicht: die Summe von 2+2 ist halt nicht 3. Im gesellschaftlichen, politischen Umfeld ist das schwieriger.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Groucho am 14. Dezember 2016, 20:40:16
Zitat von: eLender am 14. Dezember 2016, 20:12:37
Zitat von: lanzelot am 14. Dezember 2016, 20:01:35
... Udo Pollmer, lese ich immer noch gerne

Auch hier Vorsicht! Der erzählt teilweise auch einen Unsinn, dass sich einem die Nackenhaare aufstellen. Hatten wir auch schon hier im Forum (weiß aber gerade nicht wo).

Ich zitiere mich aus der Zukunft:
ZitatDer ganzen irren Dynamik der Netzkommunikation kann man sich nur schlecht entziehen, die Tendenz, durch unmittelbare Bestätigung und eigener Blase aus der Mitte abzugleiten, ist da.

Pollmer scheint das auch passiert zu sein. Neben einigen typischen Bias-Fehlern, die sich aus der Gelehrtentätigkeit halt so ergeben und die es schon immer gab. Und ja, Charakter spielt wohl auch eine gewisse Rolle, einfach recht haben zu wollen. Pollmer erinnert mich übrigens 1:1 an Harald Lesch, beides recht gelehrte Menschen, die aber nicht davor zurückschrecken, in ihrer Selbstgewissheit Dinge soweit runterzubrechen, bis sie völlig falsch und eben keine Lügen für Kinder mehr sind.
Titel: Re: Achse der Guten?
Beitrag von: Conina am 15. Dezember 2016, 17:36:00
Zitat von: Dunkelzahn am 13. Dezember 2016, 12:16:04
Ich halte wenig davon. Da wird ein Shitstorm konstruiert aufgrund von nichts.

Dieser Gerald Hensel hat gar nicht zum Boykott von Achgut aufgerufen. Zum Boykott rechter Medien zwar schon aber gemäßigte Seiten wie Achgut wurden explizit aus dem Boykott-Aufruf ausgenommen. Solche Feinheiten kümmern Border wohl recht wenig, Hauptsache er kann sich empören.

Interessanterweise ist der Ursprungsartikel nicht mehr erreichbar, den angeblich verwerflichen Text zu lesen damit schwierig.

Nein, er hat Achgut in eine Reihe mit Compact und PI gestellt.


ZitatWie ändern wir das?

In meiner kleinen blöden Welt herrscht Meinungsfreiheit. Zweifellos sind Seiten wie Breitbart News und die Achse des Guten, PI-News oder Compact legale Medien. Dennoch kann man Marken natürlich mal fragen, ob sie in der vollautomatisierten RTA-Mediabuchungswelt wissen, dass ihre Banner auf entsprechenden Seiten stehen und dort ihre Marke repräsentieren. These: Wenn einige von uns dort mal nachfragen, ob das im Sinne des Erfinders ist, wird die eine oder andere Marke sicher noch mal in ihren Buchungsplan schauen. Wie gesagt: Meinungsfreiheit gilt ja auch für den Teil der Gesellschaft, der nicht ständig mit hochrotem Kopf durch Dresden läuft und die Bundeskanzlerin aufhängen will. Für mich zum Beispiel. Vermutlich auch für dich.

Was kann man also tun?

1.) Wenn du für eine Marke oder eine Media-Agentur arbeitest:

Schau dir noch einmal sehr genau an, ob die "Blacklist" gepflegt ist und ob man Seiten, auf denen man sicher nicht zu finden sein will, auch nicht zu finden ist. Das ist natürlich nicht nur im Sinne der Political Correctness wichtig sondern durchaus auch bei der Frage, was die Zielgruppe denken soll. Die findet sowas nämlich sicher im Wahljahr 2017 wichtig.

Sollte dich deine Karriere in einer Media-Agentur etwas höher gebracht haben, könnte man das Thema ja vielleicht mal beim nächsten Media-Miteinander mit Kollegen ansprechen. 2017 ist Wahljahr. Ihr, liebe Kollegen, habt durchaus mit in der Hand, wer unsere Werbedollars bekommt.

2.) Wenn du Verbraucher bist:

    Frag doch gerne mal bei einer bekannten Marke, die du auf einschlägigen rechtsradikalen Seiten findest, nach, ob sie wissen, wo sie werben. Ein Tweet, eine Facebook Nachricht oder ein E-Mail: manchmal wirken sie Wunder.
    Solltest du dies über Twitter oder andere soziale Medien tun, kannst du an deinen Tweet gerne den Hashtag #KeinGeldFuerRechts anhängen. Dann kann man das schön aggregieren.

Also: Lange Rede, kurzer Sinn. Dass Marken werben ist normal. Technische Bedingungen haben dazu geführt, dass Marken heute zwar inhaltlich wissen, bei wem sie werben wollen, kaum aber noch, wo sie das tun. Wirklich illegale Seiten stehen auf Blacklists. Aber rechtsradikale Hetzpostillen eben nicht. Das System hinter Online-Werbung begünstigt derzeit, dass diese Seiten von uns finanziert werden.

Und ich finde, das kann man auch stoppen. Ganz einfach aus dem Ohrensessel – und so, dass es den Zukunftsvergiftern weh tut. Und wenn du magst, kannst du natürlich auch diesen Artikel teilen.

#KeinGeldFuerRechts

https://web.archive.org/web/20161207190522/http://www.davaidavai.com/de/2016/11/23/kein-geld-fuer-rechts/