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Ist Zucker eine Droge?

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Begonnen von Ladislav Pelc, 17. Juni 2013, 20:45:17

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generalerror

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Sucht: Stoffgebundene und nicht stoffgebundene Süchte. Stoffgebundene Süchte haben gemeinsam, dass sich der Körper durch den Konsum einer Substanz an diese so gewöhnt hat, dass er ohne diese Substanz nicht mehr funktioniert und sich damit körperliche Entzugssymptome einstellen. Zucker kommt dafür nicht in Frage, es kann sich also bestenfalls noch um eine nicht stoffgebundene Sucht handeln.

Unter nicht stoffgebundenen Abhängigkeiten können theoretisch alle Verhaltensweisen untergebracht werden, die bei einzelnen Personen problematisch werden und sich störend auf den Alltag auswirken, also z.B. Kleptomanie, Glücksspiel, Internet, Pornos, oder eben Zuckerkonsum. Aber nicht alles davon wird auch als Sucht gehandhabt, entscheidend ist dabei die Frage, ob die Abhängigkeit wirklich jeden treffen kann, der mit der entsprechenden Tätigkeit in Kontakt kommt (so wie es auch bei stoffgebundenen Süchten der Fall ist).

In vielen Fällen sind solche Abhängigkeiten stark mit anderen psychischen Problemen korreliert und es ist dann immer eine Gradwanderung, ob es dann als echte Sucht, oder als eher als Manifestation einer psychischen Erkrankung, beispielsweise einer Depression klassifiziert wird. Zucker gehört meiner Meinung nach in diese Kategorie hinein, denn wenn Zucker wirklich süchtig machen würde, dann müsste es viel mehr Leute mit einem problematisch hohen Zuckerkonsum geben. Aber manche Menschen können eben davon abhängig werden, wenn eine psychische Vorerkrankung besteht.

So und bevor ihr jetzt wieder mit den ganzen dicken Kindern kommt, die als Beweis für eine grassierende Zuckersucht herhalten müssen: Statistisch gesehen essen die dicken Kinder weniger Zucker, als die dünnen. Es gibt nach wie vor weder einen schlüssigen Nachweis, dass Zucker dick macht, noch dass Fett dick macht. Nur so viel zur geforderten Einführung von Luxussteuern auf "ungesunde" Lebensmittel weil der Effekt einer solchen Maßnahme wohl gegen Null geht. Noch unsinniger sind nur Ernähgunsampeln, weil die willkürliche Festlegung von Grenzwerten auf Fett und Zucker ist nur ein weiterer Anlass für Lebensmittelhersteller, ihre Produkte noch mehr mit Aromen und Geschmacksverstärkern zu strecken, nur um eine bessere Ernährungsampel zu bekommen.

Groucho

Zitat von: generalerror am 24. Juni 2013, 20:40:03
So und bevor ihr jetzt wieder mit den ganzen dicken Kindern kommt, die als Beweis für eine grassierende Zuckersucht herhalten müssen: Statistisch gesehen essen die dicken Kinder weniger Zucker, als die dünnen. Es gibt nach wie vor weder einen schlüssigen Nachweis, dass Zucker dick macht, noch dass Fett dick macht. Nur so viel zur geforderten Einführung von Luxussteuern auf "ungesunde" Lebensmittel weil der Effekt einer solchen Maßnahme wohl gegen Null geht. Noch unsinniger sind nur Ernähgunsampeln, weil die willkürliche Festlegung von Grenzwerten auf Fett und Zucker ist nur ein weiterer Anlass für Lebensmittelhersteller, ihre Produkte noch mehr mit Aromen und Geschmacksverstärkern zu strecken, nur um eine bessere Ernährungsampel zu bekommen.

Danke.

The Doctrix

Mannomannomann: nochmal in aller Deutlichkeit:

Nur weil Zucker gewisse Belohnungsmechanismen im Gehirn aktiviert, die auch bei Konsum gewisser Drogen aktiviert werden, heisst dies noch lange nicht, dass Zucker damit automatisch eine Droge wäre.

Wer Gegenteiliges behauptet, hat die Grundprinzipien der menschlichen Biochemie nicht mal im Ansatz verstanden.

Isch kriesch hier echt Plack!
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

Robert

Zitat von: The Doctor am 24. Juni 2013, 22:54:41
Mannomannomann: nochmal in aller Deutlichkeit:

Nur weil Zucker gewisse Belohnungsmechanismen im Gehirn aktiviert, die auch bei Konsum gewisser Drogen aktiviert werden, heisst dies noch lange nicht, dass Zucker damit automatisch eine Droge wäre.

Wer Gegenteiliges behauptet, hat die Grundprinzipien der menschlichen Biochemie nicht mal im Ansatz verstanden.

Isch kriesch hier echt Plack!

Ruhig, Brauner, ruhiiig!

Keiner hat das behauptet.

Groucho

Zitat von: The Doctor am 24. Juni 2013, 22:54:41
Mannomannomann: nochmal in aller Deutlichkeit:

Nur weil Zucker gewisse Belohnungsmechanismen im Gehirn aktiviert, die auch bei Konsum gewisser Drogen aktiviert werden, heisst dies noch lange nicht, dass Zucker damit automatisch eine Droge wäre.

Wer Gegenteiliges behauptet, hat die Grundprinzipien der menschlichen Biochemie nicht mal im Ansatz verstanden.

Isch kriesch hier echt Plack!

Auch danke.

The Doctrix

Sorry, aber die ganze Diskussion hier lässt schon seit Tagen meinen Adrenalinspiegel steigen. (Den meiner Perle übrigens auch.)
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

Robert

Zitat von: The Doctor am 24. Juni 2013, 23:07:26
Sorry, aber die ganze Diskussion hier lässt schon seit Tagen meinen Adrenalinspiegel steigen. (Den meiner Perle übrigens auch.)

Mittlerweile stehe ich darüber.

Omikronn

@Doc: Regt euch nicht zu fest auf, da gibts noch viel dümmere Diskussionen. Notfalls kann man auch im entsprechenden Moment bei welchem man am liebsten andere durch den Bildschirm erwürgen können würde, an die frische Luft gehen, noch ein Kafee/Tee trinken o.ä. und sich dann danach nochmal in aller ruhe an die Tastatur zu setzen.  ;)

ZitatGrundsätzlich gibt es zwei Arten von Sucht: Stoffgebundene und nicht stoffgebundene Süchte. Stoffgebundene Süchte haben gemeinsam, dass sich der Körper durch den Konsum einer Substanz an diese so gewöhnt hat, dass er ohne diese Substanz nicht mehr funktioniert und sich damit körperliche Entzugssymptome einstellen. Zucker kommt dafür nicht in Frage, es kann sich also bestenfalls noch um eine nicht stoffgebundene Sucht handeln.

Unter nicht stoffgebundenen Abhängigkeiten können theoretisch alle Verhaltensweisen untergebracht werden, die bei einzelnen Personen problematisch werden und sich störend auf den Alltag auswirken, also z.B. Kleptomanie, Glücksspiel, Internet, Pornos, oder eben Zuckerkonsum. Aber nicht alles davon wird auch als Sucht gehandhabt, entscheidend ist dabei die Frage, ob die Abhängigkeit wirklich jeden treffen kann, der mit der entsprechenden Tätigkeit in Kontakt kommt (so wie es auch bei stoffgebundenen Süchten der Fall ist).

In vielen Fällen sind solche Abhängigkeiten stark mit anderen psychischen Problemen korreliert und es ist dann immer eine Gradwanderung, ob es dann als echte Sucht, oder als eher als Manifestation einer psychischen Erkrankung, beispielsweise einer Depression klassifiziert wird. Zucker gehört meiner Meinung nach in diese Kategorie hinein, denn wenn Zucker wirklich süchtig machen würde, dann müsste es viel mehr Leute mit einem problematisch hohen Zuckerkonsum geben. Aber manche Menschen können eben davon abhängig werden, wenn eine psychische Vorerkrankung besteht.

So und bevor ihr jetzt wieder mit den ganzen dicken Kindern kommt, die als Beweis für eine grassierende Zuckersucht herhalten müssen: Statistisch gesehen essen die dicken Kinder weniger Zucker, als die dünnen. Es gibt nach wie vor weder einen schlüssigen Nachweis, dass Zucker dick macht, noch dass Fett dick macht. Nur so viel zur geforderten Einführung von Luxussteuern auf "ungesunde" Lebensmittel weil der Effekt einer solchen Maßnahme wohl gegen Null geht. Noch unsinniger sind nur Ernähgunsampeln, weil die willkürliche Festlegung von Grenzwerten auf Fett und Zucker ist nur ein weiterer Anlass für Lebensmittelhersteller, ihre Produkte noch mehr mit Aromen und Geschmacksverstärkern zu strecken, nur um eine bessere Ernährungsampel zu bekommen.
ZitatNur weil Zucker gewisse Belohnungsmechanismen im Gehirn aktiviert, die auch bei Konsum gewisser Drogen aktiviert werden, heisst dies noch lange nicht, dass Zucker damit automatisch eine Droge wäre.
Auch von mir danke, Psiram wirkt mal wieder bildend.
Don't try to argue with idiots, first they tear you down to their level, then they beat you with their experience.

bayle

Zitat von: The Doctor am 24. Juni 2013, 22:54:41
Mannomannomann: nochmal in aller Deutlichkeit:
...
Isch kriesch hier echt Plack!
Das Formatierungsrennen war in einem anderen Thread ;). Überhaupt: ich verstehe die Aufregung nicht. Es sollte doch inzwischen längst klar sein, dass 100% aller Menschen von Krankheiten betroffen sind; man denke nur an das traumatische Erlebnis der Geburt. Gerade lese ich, dass die Mitteilung der Diagnose einer Fibromyalgie gelegentlich eine Posttraumatische Belastungsstörung auslösen kann, und an anderer Stelle, dass eine solche auch durch eine Geburt – bei den Müttern – ,,in bis zu 33,1%" ausgelöst werde.

KranzFonz

Zitat von: generalerror am 24. Juni 2013, 20:40:03
...Statistisch gesehen essen die dicken Kinder weniger Zucker, als die dünnen. ...

Wurde die Statistik hier schon einmal verlinkt?

MrSpock

Zitat von: The Doctor am 24. Juni 2013, 22:54:41
Mannomannomann: nochmal in aller Deutlichkeit:

Nur weil Zucker gewisse Belohnungsmechanismen im Gehirn aktiviert, die auch bei Konsum gewisser Drogen aktiviert werden, heisst dies noch lange nicht, dass Zucker damit automatisch eine Droge wäre.

Wer Gegenteiliges behauptet, hat die Grundprinzipien der menschlichen Biochemie nicht mal im Ansatz verstanden.

Isch kriesch hier echt Plack!

Hey Doc, werd´nur nicht zur Diva: http://www.youtube.com/watch?v=N8wmTHfmZgk
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

mossmann

Zitat von: generalerror am 24. Juni 2013, 20:40:03
Statistisch gesehen essen die dicken Kinder weniger Zucker, als die dünnen.

Quelle?

Zitat von: generalerror am 24. Juni 2013, 20:40:03Es gibt nach wie vor weder einen schlüssigen Nachweis, dass Zucker dick macht, noch dass Fett dick macht.

Quelle?

Ich finde eher so etwas:

http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/ernaehrung-zucker-macht-dick-zumindest-ein-wenig-1.1574076
Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend

Robert

Hier ist das Original: http://www.bmj.com/content/346/bmj.e7492

Was Tageszeitungen zu wissenschaftlichen Themen schreiben, ist meist unbrauchbar.

Volvox

Zitat von: Robert am 25. Juni 2013, 14:58:51
Hier ist das Original: http://www.bmj.com/content/346/bmj.e7492

Was Tageszeitungen zu wissenschaftlichen Themen schreiben, ist meist unbrauchbar.
Eine Ausnahme gibt es aber doch wohl ;-)
-> http://www.der-postillon.com/2012/11/998-prozent-aller-deutschen-leiden.html

Groucho

Mal wieder eine berüchtigt hochwertige SpON-Forumsdiskussion:

http://forum.spiegel.de/f22/suessstoffe-dass-stevia-vorteile-hat-ist-reine-gaubenssache-94039.html

Mein Lieblingskommentar bisher:

Zitatwas hat das mit Glauben zu tun? gib einem Zwilling jeden tag 10 liter Cola und dem anderem 10 liter coke zero stevia (gibt es noch nicht) und beobachte. das Ergebnis wird eindeutig

Find ich auch, beide werden an Nierenversagen sterben.