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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Thema gestartet von: Ladislav Pelc am 17. Juni 2013, 20:45:17

Titel: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Ladislav Pelc am 17. Juni 2013, 20:45:17
Gerade kam auf RTL die neue "Verbrauchercheck-Serie" "Rach deckt auf", Folge "Fast-Food Deutschland".

Ich habe es nicht ganz gesehen, nur teilweise, denn am Stück war es unerträglich.

Dem Zuschauer wurde nicht nur erklärt, dass geldgeile turbokapitalistische Unternehmen Nahrungsmittel produzieren, die gut schmecken, statt solche, die gesund sind, nur im damit noch mehr Geld zu verdienen, und dass diese Unternehmen daran schuld sind, dass wir alle bald fett und krank werden, so wir es ausnahmsweise noch nicht sind, nur damit sie noch mehr Geld verdienen (oder so ähnlich).

Nein, Rach machte auch einen kleinen Ausflug in die USA, um die dicken, doofen Amis zu zeigen. Er befragte dort Leute auf der Straße, und zeigte so, das die fetten Amis fettes und süßes Zeug lecker finden, das der Normaldeutsche nicht mal anschauen würde. So konnte man sehen, dass der "Massengeschmack" der Amis noch viel stärker verdorben ist, als der der Deutschen. Er zeigte auch einen der Leute, die für diese Geschmacksverderbnis schuld sind, den Besitzer eines Fast-Food-Restaurants, einen bösartigen und zynischen Menschen. Der gab sogar zu, dass sein Essen ungesund ist, meinte aber, die Leute könnten sich ja aussuchen, ob sie dort essen, und das hätte was mit Freiheit zu tun und so. Schlimmer noch, er tat sogar Fett (!!!) in die Burger, nur damit sie besser schmecken! Dabei sind sogar schon Leute beim Burger-Essen gestorben!

Hauptsächlich wurde aber die These aufgestellt, das Zucker süchtig macht (und die böse Industrie ihn überall reinkippt, damit die Leute ihre Produkte kaufen). Es wurde erklärt, dass Zucker auf die gleichen Hirnareale wirkt und daher genauso süchtig macht, wie Alkohol und illegale Drogen. Die Leute hätten daher bei Süßigkeiten keine Wahl, ob sie sie essen, sonder müssen es tun, selbst wenn sie nciht wollen. (Wortwörtlich hieß es: "Sie konnten gar nicht anders, als das Ungesunde Zeug zu sich zu nehmen.") Um das zu "überprüfen", hat Rach eine "Fast-Food-fressende" Familie eine Woche lang auf totalen Zucker- und Fast-Food-Entzug (außer natürlich Zucker in Obst etc., der zählt nicht, weil er natürlich ist) gesetzt, wodurch sie wohl heftige "Entzugserscheinungen" bekam. (Den Teil habe ich nicht gesehen, kenne ich nur aus der Vorschau.)

Hinterher war die Familie natürlich "geheilt" und versöhnlich wurde erklärt, dass doch noch Hoffnung besteht, dass die Deutschen sich wieder an vernünftiges Essen gewöhnen würden usw.

Mal von dem (sorry) gruseligen Format abgesehen: Was ist dran an der Behauptung, dass Zucker süchtig machen kann?
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Groucho am 17. Juni 2013, 20:49:29
Auaaua, Rach macht jetzt auf Sarah Wiener? Es ist einfach verdammt gefährlich, wenn man nur Philosophie studiert hat.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Lord Ahriman am 17. Juni 2013, 20:54:18
http://de.wikipedia.org/wiki/Zuckersucht (http://de.wikipedia.org/wiki/Zuckersucht)
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: sumo am 17. Juni 2013, 20:57:40
RTL

R-rammeln
T-töten
L-lallen

Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Nogro am 17. Juni 2013, 21:07:40
Zitat von: Groucho am 17. Juni 2013, 20:49:29
...wenn man nur Philosophie studiert hat.
Stimmt nicht, Mathematik hat er auch studiert (aber wohl ebenfalls nicht bis zum Abschluss):
http://christianrach.de/rach-persoenlich/ (http://christianrach.de/rach-persoenlich/)
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Groucho am 17. Juni 2013, 21:11:10
Zitat von: Lord Ahriman am 17. Juni 2013, 20:54:18
http://de.wikipedia.org/wiki/Zuckersucht (http://de.wikipedia.org/wiki/Zuckersucht)

Als nächstes wird man eine Luftsucht postulieren.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Groucho am 17. Juni 2013, 21:14:48
Zitat von: Nogro am 17. Juni 2013, 21:07:40
Zitat von: Groucho am 17. Juni 2013, 20:49:29
...wenn man nur Philosophie studiert hat.
Stimmt nicht, Mathematik hat er auch studiert (aber wohl ebenfalls nicht bis zum Abschluss):
http://christianrach.de/rach-persoenlich/ (http://christianrach.de/rach-persoenlich/)

Nagut. Eine unglückliche Kombi. Ich frag mich immer, warum Leute, die gut kochen können automatisch meinen, die Physiologie/Biochemie damit mit studiert zu haben. Schade, ich habe Rachs Restaurantsendungen eigentlich gerne gesehen, das hatte meist Hand und Fuß, jetzt entpuppt er sich als völliger naturwissenschaftlicher Ignorant.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: DönerMitScharf am 17. Juni 2013, 21:37:47

Ganz unabhängig von der Qualität dieser Reportagen,
sagen wir mal so:
Ich war früher absolut gegen jegliches Verbot von Genussmittel (inklusive Tabak) bzw. Einmischung des Staates in deren Produktgestaltung/Verpackungsgestaltung, ich dachte immer "Hey, ein freies Land, soll doch jeder tun was er für richtig hält, man muss die Leute halt nur aufklären". Wenn wir wollen dass die Leute nicht fett werden müssen wir halt Verhaltensprävention machen.
Aber irgendwann hab' ich gemerkt, es ist unrealistisch zu erwarten dass die meisten Menschen sich anders verhalten als ihre peers. In Amerika sind die Leute fett, sie sehen fette Leute im Fernsehen die fettes essen essen und im Supermarkt ist vor allem das fast food billig. Wie kann man da erwarten dass die Leute sich anders verhalten als wie sie es tun.
In der Hinsicht ist eine Verhältnisprävention schon erfolgreicher. Indem ich die Verhältnisse ändere, z.B. Steuern auf bestimmte Produkte erhebe kann ich die Kaufentscheidung beeinflussen...

Wie gesagt eigentlich bin ich ein verfechter der Aufklärung SAPERE AUDE!, aber ihr wisst ja selbst wie es um den verstand einiger unserer Mitmenschen bestellt ist...

Daher plädiere ich für ein absolutes Raffineriezuckerverbot in unserer Republik, diesen süchtig machenden Schund wollen wir hier nicht :police:

Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Robert am 17. Juni 2013, 21:47:06
Ich denke, das Problem ist nicht auf die Süßigkeiten beschränkt. Ich beobachte genau die Zutatenlisten der Lebensmittel, und fast überall ist Zucker in mehr oder weniger verschleierter Form drin. Und hier hat das nichts mehr mit Verhaltensprävention beim Verbraucher zu tun, sondern mit fehlenden Regelungen bei der Herstellung solcher Lebensmittel. Man entgeht dem nur, wenn man immer alles frisch zubereitet, was nicht immer möglich ist.

Und dann die Werbung.... Fruchtzwerge...gesuuuund!!! Nö! Das ist ne Zuckerbombe! Fertiggerichte, Saucen, Ketchup, Salate, pfuibahhh, man schmeckt förmlich den Zucker heraus.

Der ganze Low-Fat-Wahn hat zu einer Überzuckerung geführt, weil das Zeug ja nach irgendwas schmecken muss.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: 71hAhmed am 17. Juni 2013, 22:16:57
Zitat von: DönerMitScharf am 17. Juni 2013, 21:37:47
Daher plädiere ich für ein absolutes Raffineriezuckerverbot in unserer Republik, diesen süchtig machenden Schund wollen wir hier nicht :police:
Abgelehnt. Ich mag den ganzen Ersatzsüßstoffkram geschmacklich nicht, ich bestehe auf meinem Recht, mich so zu vergiften, wie ich es möchte und abgesehen davon mischen sich eh schon zu viele besserwissende Weltenretter ungefragt in mein Leben ein und wollen mir den gerade aktuellen Gesundheits,-Klimaschutz,-usw.Trend aufzwingen, der in einem halben Jahr günstigstenfalls vergessen oder sogar das neue Schreckgespenst ist.

Sachliche Information und Präventionsangebote, wenn es denn erforderlich ist, sehen anders aus.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Merowinger am 18. Juni 2013, 06:41:36
Das kommt aus Amerika, und dieser Schwachkopf hats in die Welt gesetzt:
http://forum.psiram.com/index.php?topic=10329.msg122202#msg122202
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: misfit am 18. Juni 2013, 07:08:41
Verbessert mich, wenn ich was übersehen habe, aber bei der sog. Zuckersucht wird doch immer damit argumentiert, dass genau die Zentren im Gehirn aktiviert werden, die auch bei Junkies aktiv werden...

Dabei handelt es sich aber um die sogenannten Belohnungszentren. Und die werden bei allen möglichen Dingen aktiv. Aus meiner Sicht kann man im Zusammenhang mit allen möglichen Dingen suchtartiges Verhalten entwickeln, z.B. eben Zucker aber auch Essen allg, Spielautomaten, Sex, Internet, Kauferlebnisse usw.. Die auslösenden Dinge oder Ereignisse sind deshalb noch längst keine Drogen.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Homeboy am 18. Juni 2013, 08:00:13
Zitat von: misfit am 18. Juni 2013, 07:08:41
Verbessert mich, wenn ich was übersehen habe, aber bei der sog. Zuckersucht wird doch immer damit argumentiert, dass genau die Zentren im Gehirn aktiviert werden, die auch bei Junkies aktiv werden...

Dabei handelt es sich aber um die sogenannten Belohnungszentren. Und die werden bei allen möglichen Dingen aktiv. Aus meiner Sicht kann man im Zusammenhang mit allen möglichen Dingen suchtartiges Verhalten entwickeln, z.B. eben Zucker aber auch Essen allg, Spielautomaten, Sex, Internet, Kauferlebnisse usw.. Die auslösenden Dinge oder Ereignisse sind deshalb noch längst keine Drogen.

Danke, darauf habe ich gewartet. Der Konsequen wegen verbieten wir als nicht nur Zucker, sondern auch Sex, Spielatomaten, befriedigend viel Essen auf einmal, Internet, Konsum, Zufriedenheit, Glück und LÄCHELN.
Wenn die Leute sonst schon nichts bekommen als ein Lächeln, dann belohnt es sie das gelegentlich auch, das müssen wir beenden. Da könnte ja jeder kommen....
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Robert am 18. Juni 2013, 08:16:43
Ohne Belohnungssystem gibt es kaum Motivationen mehr, dann sind alle Menschen mehr oder weniger depressiv und  unmotiviert.

Ausschlaggebend ist, wie schnell die Droge anflutet und wie stark die Erregung des Belohnungssystems ist und vor allem, ob der Stoff direkt in das Transmittersystem eingreift (also zB. direkt doapminerg) oder nur indirekt über die Regelkreise im System (wie bei der Spielsucht). Wer aber entsprechend prädispositioniert ist, kann man allem süchtig werden.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: misfit am 18. Juni 2013, 08:22:40
Zitat von: Robert am 18. Juni 2013, 08:16:43
Ausschlaggebend ist, wie schnell die Droge anflutet und wie stark die Erregung des Belohnungssystems ist und vor allem, ob der Stoff direkt in das Transmittersystem eingreift (also zB. direkt doapminerg) oder nur indirekt über die Regelkreise im System (wie bei der Spielsucht). Wer aber entsprechend prädispositioniert ist, kann man allem süchtig werden.


Mein Frage wäre: Hat denn Zucker in diesem System ein besonderes Potential? D.h. ist es eher vergleichbar mit Sex o.ä. oder mit berauschenden Drogen? Das wäre doch das einzig überzeugende Argument für die Sichtweise Zucker als "Droge". 
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: KranzFonz am 18. Juni 2013, 08:27:08
Zitat von: Homeboy am 18. Juni 2013, 08:00:13
Aus meiner Sicht kann man im Zusammenhang mit allen möglichen Dingen suchtartiges Verhalten entwickeln, z.B. eben Zucker aber auch Essen allg, Spielautomaten, Sex, Internet, Kauferlebnisse usw.. Die auslösenden Dinge oder Ereignisse sind deshalb noch längst keine Drogen.

Vielleicht liegt das Problem beim Zucker auch darin begründet, dass man eine Belohnung erhält, ohne eine besondere Gegenleistung zu erbringen? Spielautomaten und Kauferlebnisse sind teuer. Um Sex zu bekommen, muss etwas tun bzw. bezahlen. Hier müssen Hürden überwunden werden, dagegen gibt es Zucker praktisch überall und kostenlos. Vielleicht ist die Hürde für Zuckerkonsum zu niedrig?
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: MrSpock am 18. Juni 2013, 08:33:22
Zitat von: KranzFonz am 18. Juni 2013, 08:27:08
Zitat von: Homeboy am 18. Juni 2013, 08:00:13
Aus meiner Sicht kann man im Zusammenhang mit allen möglichen Dingen suchtartiges Verhalten entwickeln, z.B. eben Zucker aber auch Essen allg, Spielautomaten, Sex, Internet, Kauferlebnisse usw.. Die auslösenden Dinge oder Ereignisse sind deshalb noch längst keine Drogen.

Vielleicht liegt das Problem beim Zucker auch darin begründet, dass man eine Belohnung erhält, ohne eine besondere Gegenleistung zu erbringen? Spielautomaten und Kauferlebnisse sind teuer. Um Sex zu bekommen, muss etwas tun bzw. bezahlen. Hier müssen Hürden überwunden werden, dagegen gibt es Zucker praktisch überall und kostenlos. Vielleicht ist die Hürde für Zuckerkonsum zu niedrig?

Ja, lasst uns schleunigst den Zucker verteuern! Genau wie Greenpeace das mit den Fleischpreisen fordert!!!
Im Ernst: Das halte ich für Quatsch. Ich vertrete eher die Meinung, dass in zu vielen Lebensmitteln zu viel Zucker "versteckt" ist. Eine transparentere Deklaration halte ich für sinnvoll um so die Lebensmittelindustrie in die richtige Richtung zu bewegen.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: misfit am 18. Juni 2013, 08:43:40
Aus leidvoller Erfahrung kann ich berichten, dass unglaubliche viele Leute die Deklaration gar nicht beachten oder wenn sie sie lesen, dann nicht verstehen.

So unglaublich blöde und falsch die Ernährungsampel auch ist, in dieser Hinsicht hat sie recht, sie ist für jeden zu verstehen.

Was wirklich schlimm ist, ist die Gewöhnung von Kindern an Zucker. Oft durch den unbegrenzten Zugang zu süßem und durch die Unfähigkeit der Eltern selber richtig zu kochen. Ich habe Teile der Sendung gestern gesehen und die Familie war einfach zu blöde, um sich aus den gelieferten Sachen etwas zu kochen.... Das ist wirklich schockierend.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Robert am 18. Juni 2013, 08:51:43
Die Frage kannst Du Dir selber beantworten. Zucker hat eine Wirkung wie eine gute Mahlzeit, die keine psychoaktiven Stoffe enthält, also wie eine nicht berauschende Droge..

Spock, das mit dem versteckten Zucker habe ich weiter oben thematisiert. Wenn man die Zutatenlisten der Lebensmittel anschaut, ist man erstaunt, wo überall Zucker drin ist - meist so nett umschrieben wie mit Maltodextrose, Fruktose, Glucose usw. Schlimm finde ich auch die Werbung, dass Fruchtzucker etwas gesundes, weil aus Früchten sei.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Robert am 18. Juni 2013, 08:54:09
ZitatAus leidvoller Erfahrung kann ich berichten, dass unglaubliche viele Leute die Deklaration gar nicht beachten oder wenn sie sie lesen, dann nicht verstehen.

Oder sie ist so winzig geschrieben, dass man sie selbst als Normalsichtiger nicht lesen kann.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: misfit am 18. Juni 2013, 08:59:31
Zitat von: Robert am 18. Juni 2013, 08:54:09
ZitatAus leidvoller Erfahrung kann ich berichten, dass unglaubliche viele Leute die Deklaration gar nicht beachten oder wenn sie sie lesen, dann nicht verstehen.

Oder sie ist so winzig geschrieben, dass man sie selbst als Normalsichtiger nicht lesen kann.

Dafür kann ich dir aus eigener Erfahrung eine Erklärung nennen. Wenn du etwas anbietest, was du auch international oder national aber an internationale Konzerne verkaufen willst, also z.B. an internationale Handelsketten, dann verlangen DIE von dir, dass du bis zu 8 Sprachen auf die Packung kritzelst.... Gleichzeitig wird die Deklarationspflicht immer detaillierter, was ja auch richtig ist. Es gipfelte aber schon einmal in der fast durchgewunkenen Vorschrift, dass nicht nur die Packung, sondern jedesTeil in der Verpackung also z.B. jeder einzeln verpackte Bonbon die komplette Deklaration enthalten muss.... Und die vorgeschrieben Schriftgröße darf nicht unterschritten werden. Das hätte fast mit einem Beipackzetter zu jedem Bonbon geendet.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: MrSpock am 18. Juni 2013, 09:18:54
Zitat von: Robert am 18. Juni 2013, 08:51:43

Spock, das mit dem versteckten Zucker habe ich weiter oben thematisiert. Wenn man die Zutatenlisten der Lebensmittel anschaut, ist man erstaunt, wo überall Zucker drin ist - meist so nett umschrieben wie mit Maltodextrose, Fruktose, Glucose usw. Schlimm finde ich auch die Werbung, dass Fruchtzucker etwas gesundes, weil aus Früchten sei.


Genau das meine ich auch, es muss transparenter werden. Einheitliche Bezeichnungen würden uns hier schon weiter bringen.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: KranzFonz am 18. Juni 2013, 10:21:54
Wie wäre es mit Warnhinweisen: "Achtung: Dieses Produkt enthält Zucker. Dies kann zu einem erschwertem Leben und frühen Ableben führen.". Alternativ oder ergänzend kann man abschreckende Bilder darstellen. Wie wir wissen, hat das ja schon bei Zigaretten funktioniert.

Ironie beiseite: Eine transparente Informationspolitik, die der Kunde versteht, halte ich auch für wichtig. Man sollte meines Erachtens aber noch zwei Schritte weitergehen und 1. Werbung einschränken, die gezielt Kinder anspricht und 2. Ernährung in Kindergärten und Grundschulen stärker thematisieren. Wenn es die Eltern nicht können, so kann man es doch den Kindern beibringen. Wie in vielen Dingen halte ich Bildung für den Schlüssel. Es dauert halt eine Generation bis es fruchtet.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Conina am 18. Juni 2013, 10:26:21
Die Ernährung in Schulen und Kindergärten ist doch schon bis zum Erbrechen thematisiert.

Man kann Kinder auch mal Kinder sein lassen und muss nicht versuchen, denen schon mit 5 Jahren eine Essstörung anzuerziehen.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: misfit am 18. Juni 2013, 10:31:30
Zitat von: Conina am 18. Juni 2013, 10:26:21
Die Ernährung in Schulen und Kindergärten ist doch schon bis zum Erbrechen thematisiert.

Man kann Kinder auch mal Kinder sein lassen und muss nicht versuchen, denen schon mit 5 Jahren eine Essstörung anzuerziehen.


Das stimmt, liegt aber sicher daran, dass wir leider von einem Extrem zum anderen pendeln und es manchmal am gesunden Mittelmaß fehlt. Da gibt es sicher haufenweise Schulen und Kindergärten, bei denen die Mahlzeiten aus Nudeln mit Ketchup und Fischstäbchen mit Pommes bestehen und auf der anderen Seite eben der Kindergarten, der das Essen eines Butterkekses mit Verweis bestraft.....
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Krebskandidat am 18. Juni 2013, 10:57:55
Zitat von: misfit am 18. Juni 2013, 10:31:30
Das stimmt, liegt aber sicher daran, dass wir leider von einem Extrem zum anderen pendeln und es manchmal am gesunden Mittelmaß fehlt.

DAS und eine mangelnde Differenzierungsfähigkeit sind meiner Meinung nach die beiden großen Probleme unserer Gesellschaft. Genauso die Sache mit den Vitaminen oder Antioxidantien. "Das Zeug ist gut? Na dann will ich mehr davon. Viel hilft viel."  :facepalm

Die Menschen wollen einfache Lösungen in einer komplexen Welt...
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: KranzFonz am 18. Juni 2013, 11:17:02
Zitat von: Conina am 18. Juni 2013, 10:26:21
Die Ernährung in Schulen und Kindergärten ist doch schon bis zum Erbrechen thematisiert.
Da habe ich andere Erfahrungen gesammelt. Aber wenn Du Recht hast, sollte man an dem "wie" arbeiten.

Was nach meiner Erfahrung Eltern bis zum Erbrechen thematisieren und den Kindergärten aufdrücken sind z.B. folgende Themen: Den Stift richtig halten, Schreiben und Zählen lernen, Fremdsprachen. Immer in Richtung Wunderkind. Auf der Strecke bleiben dann Sachen, die ich bei Omi gelernt habe, z.B. Kartoffel schälen, Gemüse schneiden, Eier kochen, Kekse backen.

Zitat von: Conina am 18. Juni 2013, 10:26:21
Man kann Kinder auch mal Kinder sein lassen und muss nicht versuchen, denen schon mit 5 Jahren eine Essstörung anzuerziehen.
Lernen und Kind bleiben sind nicht zwingend gegensätzliche Ziele. Meine Vermutung ist, dass sich die vielen fetten Kinder, die man im Schwimmbad sieht, ihre Essstörung nicht im Kindergarten zugezogen haben.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Conina am 18. Juni 2013, 12:11:16
Ich bemerke in letzter Zeit auffällig viele rote Kombis, seitdem ich darauf achte.
Woher kommen die alle plötzlich?
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: MrSpock am 18. Juni 2013, 12:15:41
Zitat von: Conina am 18. Juni 2013, 12:11:16
Ich bemerke in letzter Zeit auffällig viele rote Kombis, seitdem ich darauf achte.
Woher kommen die alle plötzlich?

Du solltest weniger Snickers essen!  :rofl
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Robert am 18. Juni 2013, 12:21:39
Zitat von: KranzFonz am 18. Juni 2013, 11:17:02
Zitat von: Conina am 18. Juni 2013, 10:26:21
Die Ernährung in Schulen und Kindergärten ist doch schon bis zum Erbrechen thematisiert.
Da habe ich andere Erfahrungen gesammelt. Aber wenn Du Recht hast, sollte man an dem "wie" arbeiten.

Was nach meiner Erfahrung Eltern bis zum Erbrechen thematisieren und den Kindergärten aufdrücken sind z.B. folgende Themen: Den Stift richtig halten, Schreiben und Zählen lernen, Fremdsprachen. Immer in Richtung Wunderkind. Auf der Strecke bleiben dann Sachen, die ich bei Omi gelernt habe, z.B. Kartoffel schälen, Gemüse schneiden, Eier kochen, Kekse backen.

Zitat von: Conina am 18. Juni 2013, 10:26:21
Man kann Kinder auch mal Kinder sein lassen und muss nicht versuchen, denen schon mit 5 Jahren eine Essstörung anzuerziehen.
Lernen und Kind bleiben sind nicht zwingend gegensätzliche Ziele. Meine Vermutung ist, dass sich die vielen fetten Kinder, die man im Schwimmbad sieht, ihre Essstörung nicht im Kindergarten zugezogen haben.

Das Thema Ernährung, Fett und Zucker wurde hier schon oft diskutiert, nutze doch die Suchfunktion und lese erstmal die alten Threads, bevor zum wievielten Male die zu dicken Kinder thematisiert werden.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Conina am 18. Juni 2013, 12:25:31
Zitat von: KranzFonz am 18. Juni 2013, 11:17:02
Lernen und Kind bleiben sind nicht zwingend gegensätzliche Ziele. Meine Vermutung ist, dass sich die vielen fetten Kinder, die man im Schwimmbad sieht, ihre Essstörung nicht im Kindergarten zugezogen haben.

Dia haben auch nicht alle eine Essstörung.
Die haben oft auch einfach Pech, dass ihre genetische Ausstattung nicht ins gerade aktuelle Normideal passt.

ZitatDer Kaspar, der war kerngesund,
Ein dicker Bub und kugelrund,

Er hatte Backen rot und frisch;
Die Suppe aß er hübsch bei Tisch.
Doch einmal fing er an zu schrei'n:
,,Ich esse keine Suppe! Nein!
Ich esse meine Suppe nicht!
Nein, meine Suppe ess' ich nicht!"

(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e5/H_Hoffmann_Struwwel_18.jpg)
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Conina am 18. Juni 2013, 12:33:26
Der Fettsteuerthread handelte teilweise von dicken Kindern:
http://forum.psiram.com/index.php?topic=7119.0
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: KranzFonz am 18. Juni 2013, 13:18:03
Ok verstehe. Ich will jetzt nicht auch noch auf adipöse Menschen rumhacken und kann auch nicht ausschließen, dass meine Wahrnehmung diesbezüglich beeinträchtigt ist.

Zitat von: RobertDas Thema Ernährung, Fett und Zucker wurde hier schon oft diskutiert, nutze doch die Suchfunktion und lese erstmal die alten Threads, bevor zum wievielten Male die zu dicken Kinder thematisiert werden.
Die sind in der Tat nicht so einfach zu finden, wenn man die Gespräche nicht kennt.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Groucho am 18. Juni 2013, 13:33:07
Apropos Wahrnehmung: Ich nehme schon eine Diskrepanz war zw. dem, wie dicke Kinder dauernd durch alle Medien geypt werden, und wenn ich dann z.B. die Kinder bei uns an der Grundschule angucke, wo ich mal aus dem Handgelenk schätzen würde, dass mindestens 95% völlig normalgewichtig sind. Mag sein, dass es regionale Unterschiede (Stadt - Land) gibt.

Das Thema ist im Übrigen mal wieder wesentlch komplexer, als dass man es einfach auf Zucker (oder Fett) ursächlich begrenzen kann.
Nur eine kleine Hypothese von vielen dazu:

http://de.wikipedia.org/wiki/Selfish-Brain-Theorie (http://de.wikipedia.org/wiki/Selfish-Brain-Theorie)
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: misfit am 18. Juni 2013, 13:51:42
Aber zum Gewicht von Kindern gibt es doch seriöse Daten, oder nicht?
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: KranzFonz am 18. Juni 2013, 13:56:35
s. z.B. Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbergewicht#.C3.9Cbergewicht_bei_Kindern)
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: misfit am 18. Juni 2013, 13:57:14
Vielleicht haben wir hier verschiedene Korrelationen, die besser in Zusammenhang gebracht werden sollten. Wenn ich bei mir in der Nähe am Baggersee schaue, und auch morgens an den Bushaltestellen, dann sehe ich tatsächlich recht viele übergewichtige Kinder. Aber hier bedeutet in meinem Fall eine Großstadt mit sehr überdurchschnittlich hohem Anteil an H4-Empängern und Migranten. Da nachgewiesen ist, dass Adipositas eine Armutserkrankung ist, ist der Anteil an adipösen Kindern vielleicht "nur" gestiegen, weil der Anteil an armen Kindern gestiegen ist und sichtbar wird das natürlich da, wo dieses Armutsproblem geballt auftritt. Wenn wir etwas gegen Armut und Bildungsferne tun, dann wird sich das mit dem Übergewicht vermutlich von selbst erledigen.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Groucho am 18. Juni 2013, 13:58:57
Zitat von: misfit am 18. Juni 2013, 13:51:42
Aber zum Gewicht von Kindern gibt es doch seriöse Daten, oder nicht?

Polter Pollmer behauptete mal, man hätte einfach mal den BMI für Normalgewicht runtergesetzt und das hätte dann schlagartig viel mehr dicke Kinder erzeugt. Ich weiß nicht, ob das so stimmt, vorstellbar ist es.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Groucho am 18. Juni 2013, 14:02:50
Zitat von: misfit am 18. Juni 2013, 13:57:14
Vielleicht haben wir hier verschiedene Korrelationen, die besser in Zusammenhang gebracht werden sollten. Wenn ich bei mir in der Nähe am Baggersee schaue, und auch morgens an den Bushaltestellen, dann sehe ich tatsächlich recht viele übergewichtige Kinder. Aber hier bedeutet in meinem Fall eine Großstadt mit sehr überdurchschnittlich hohem Anteil an H4-Empängern und Migranten. Da nachgewiesen ist, dass Adipositas eine Armutserkrankung ist, ist der Anteil an adipösen Kindern vielleicht "nur" gestiegen, weil der Anteil an armen Kindern gestiegen ist und sichtbar wird das natürlich da, wo dieses Armutsproblem geballt auftritt. Wenn wir etwas gegen Armut und Bildungsferne tun, dann wird sich das mit dem Übergewicht vermutlich von selbst erledigen.

Das würde wiederum gut zur Selfish-Brain-Theorie passen. Selber lebe ich in einem ländlichen Gebiet, wo die allgemeine Situation eher entspannt ist. Da kann ich wie gesagt, das so nicht nachvollziehen. Ist zwar nur ein persönlicher Eindruck, aber wenn man öftes mal ein paar hundert Kinder sieht (Schule, Feste etc), und explizit darauf achtet, kann man das schon als groben Hinweis werten.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: misfit am 18. Juni 2013, 14:02:58
Zitat von: Groucho am 18. Juni 2013, 13:58:57
Zitat von: misfit am 18. Juni 2013, 13:51:42
Aber zum Gewicht von Kindern gibt es doch seriöse Daten, oder nicht?

Polter Pollmer behauptete mal, man hätte einfach mal den BMI für Normalgewicht runtergesetzt und das hätte dann schlagartig viel mehr dicke Kinder erzeugt. Ich weiß nicht, ob das so stimmt, vorstellbar ist es.

Stimmt, man müßte die genaue Datenbasis usw. kennen. So hat z.B. auch die durchschnittliche Größe zugenommen und damit dann auch das Gewicht... aber die Größe wird ja wohl hoffentlich berücksichtigt worden sein.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Robert am 18. Juni 2013, 14:30:18
http://de.wikipedia.org/wiki/Übergewicht#.C3.9Cbergewicht_bei_Kindern
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: KranzFonz am 20. Juni 2013, 08:44:56
Wenn ich in diesem Zusammenhang dann wieder lese, wie und mit welcher Begründung manche Eltern ihre Kinder quälen:

Zitat von: Sonny...Womit ich allerdings nicht so klarkomme ist: Mein ältester Sohn besucht eine normale Grundschule, wo die meisten Muttis ihren Kindern Schlechtkost (v.a. Süßes) zum Frühstück mitgeben. Wovon mein Sohn sich dann (regelmäßig?) was erbettelt/ abbekommt. Ich war bzgl. Süßkram vorher ja auch nicht so eindeutig dagegen gewesen (soll heißen, in Ausnahmen zu Geburtstagen z.B.) wobei der (Normalo)-Kindergarten diesbezüglich den fatalsten Einfluß hatte/hat (es gibt z.B.Kuchen zu jedem Kindergeburtstag aus der Gruppe bei ca. 15-20 Kindern......zusätzlich 1mal die Woche ist Süßigkeitentag. Dann gibt es natürlich noch diverse andere Feierlichkeiten, wie Fasching, Weihnachten, Kindertag etc., wo sich die Tische unter der Wucht der von den Eltern mitgebrachten Übelkeiten biegen). Ich persönlich halte den raffinierten Zucker für einen der größten Übeltäter der Schlechtkost, so daß es mir gar nicht gut geht, bei dem, was abläuft und was noch zu erwarten ist. Zucker ist eine Sucht. Und meine beiden Kinder sind süchtig.

...

Meine Kinder haben sich im Kindi oft den Bauch vollgeschlagen mit Süßkram, daß ihnen übel war und sie sogar einmal gebrochen haben. Nur hat das an ihrer Gier leider nichts geändert. Mein ältester Sohn hat Heuschnupfen. Da merkt er die Auswirkungen der Schlechtkost (v.a. Milchprodukte scheint mir) so ziemlich umgehend. Was ihn aber ebenfalls nicht davon abhält, all dies in der Schule zu konsumieren.

Wir hatten mal so ein Kind an einem Kindergeburtstag zu Besuch, das zuhause keine Süßigkeiten bekommt. Das hat die ganze Feier über nur gefressen - anders kann man das nicht ausdrücken.

Und bei dem Vater fehlt eigentlich nur noch, dass er sich kastrieren lässt:

Zitat von: Bananine
Abschließend muß ich sagen, daß wir unseren Weg gefunden haben. Ich bin seit Anfang Januar Urköstlerin (vorher vegane Rohköstlerin mit hohem Wildianteil). Mein Mann geht immer mehr über zum Veganen (vegetarisch leben wir alle 4 seit über 6 Jahren) und "Gesünderem". Er hat sogar vor ein paar Monaten seinen heißgeliebten Kaffee durch Getreidekaffee ersetzt. Und sein Wochenendbierchen trinkt er nur noch alkoholfrei! Und bei "Kaffeekränzchen" ißt er "ganz brav" auch nur meinen rohen Kuchen oder die Muffins, die ich für die Kids backe (vegan und zuckerfrei). Wenn das kein "Papavorbild" ist!!!  :laugh:

Link: http://www.urkostforum.de/viewtopic.php?f=2&t=13874 (http://www.urkostforum.de/viewtopic.php?f=2&t=13874)
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: MrSpock am 20. Juni 2013, 09:02:58
Zitat von: KranzFonz am 20. Juni 2013, 08:44:56
Wenn ich in diesem Zusammenhang dann wieder lese, wie und mit welcher Begründung manche Eltern ihre Kinder quälen:


Wir hatten mal so ein Kind an einem Kindergeburtstag zu Besuch, das zuhause keine Süßigkeiten bekommt. Das hat die ganze Feier über nur gefressen - anders kann man das nicht ausdrücken.

Und bei dem Vater fehlt eigentlich nur noch, dass er sich kastrieren lässt:

Zitat von: Bananine
Abschließend muß ich sagen, daß wir unseren Weg gefunden haben. Ich bin seit Anfang Januar Urköstlerin (vorher vegane Rohköstlerin mit hohem Wildianteil). Mein Mann geht immer mehr über zum Veganen (vegetarisch leben wir alle 4 seit über 6 Jahren) und "Gesünderem". Er hat sogar vor ein paar Monaten seinen heißgeliebten Kaffee durch Getreidekaffee ersetzt. Und sein Wochenendbierchen trinkt er nur noch alkoholfrei! Und bei "Kaffeekränzchen" ißt er "ganz brav" auch nur meinen rohen Kuchen oder die Muffins, die ich für die Kids backe (vegan und zuckerfrei). Wenn das kein "Papavorbild" ist!!!  :laugh:

Link: http://www.urkostforum.de/viewtopic.php?f=2&t=13874 (http://www.urkostforum.de/viewtopic.php?f=2&t=13874)

So ist das eben mit den Kindern, welche Süßigkeiten generell vorenthalten bekommen. Bei der nächstbesten Gelegenheit schlagen sie sich den Bauch bis zum Erbrechen voll. Meine Kinder essen auch Süßigkeiten, allerdings in Maßen und kontrolliert. Ich habe bei denen noch nie gesehen, dass sie sich den Bauch dermaßen vollschlagen. Sie wissen eben, dass sie Süßigkeiten bekommen und sie wissen genau, wann Schluß damit ist. Es ist wie mit allem im Leben: Es kommt auf die Dosis an. Zu viel schadet ebenso wie zu wenig - In diesem Fall ist der Effekt eine Fressattacke weil zu wenig.

Zu dem Vater: Ein braver Vorzeigepapa ohne Rückgrat und ohne eigene Meinung! Der geht bestimmt heimlich zum nächsten Hussel-Laden wenn seine Götter-Gattin nicht dabei ist  :teufel
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Bloedmann am 20. Juni 2013, 09:28:14
Solche Geschichten lassen mich imemr noch erschauern, egal wie oft man damit in Berührung kommt. Solange sich nur dieser Vollhorst freiwillig beurkotzen läßt kann ich ja noch drüber lachen. Aber den Kindern 'ne Psychose quasi anzutrainieren ist eine Riesensauerei.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Dolph am 20. Juni 2013, 10:07:12
Um mal wieder zum Kern der Frage zu kommen...

Was macht eine "Droge" aus? Der Begriff ist halt schon ein wenig schwammig. Ich denke aber es geht hier um die "Droge" in einem "Rauschgift"-Sinn, die spezifische pharmakologische Effekte in Bezug auf das Belohnungssystem aufweist und somit die Entwicklung eines abhängigkeitsartigen Konsummusters begünstigt.
Wenn man dahingehend die Datenlage sichtet, wird man hinsichtlich der Eigenschaften von Saccharose zumindest etwas nachdenklich werden.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15987666
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15763572
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12055324
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/14596845
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18325546
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23415661
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: sumo am 20. Juni 2013, 10:40:40
nochmal kurz OT zum Thema BMI: Der BMI bemißt sich aus zwei Kenngrößen, nämlich Körperhöhe und Gewicht. Andere Maße sind nicht vorgesehen. Das bedeutet aber, daß man jegliche Besonderheiten des Körperbaues vernachlässigt. Schließlich gibt es Typen wie Herrn Steiner, seines Zeichens Gewichthebeolympiasieger, und Langstreckenläufer, die gleiche Körperhöhe haben, aber Schulterbreite, Muskelanteil Fettanteil völlig unterschiedlich sind.
Die Broca-Formel geht auch nur von den zwei Werten aus, die wurde jedoch irgendwann verworfen. Solange man aber nur diese beiden Werte nimmt, solange kann man die mit allen möglichen mathematischen Formeln hin und herrechnen, es bleibt eine unzureichende Ausgangslage.
Nun würde ich nicht abstreiten, daß man eine sehr allgemein gehaltene Aussage über Übergewicht treffen kann, allerdings lassen sich genaue Aussagen da nicht treffen.
----
Ich schrieb schon mal darüber, daß sich kleine Kinder in einem Versuch völlig ausgewogen ernährt haben, wenn man ihnen lauter kleine Schälchen mit entsprechenden Speisen hingestellt haben. Ich erinnere mich jetzt daran, daß das vor vielen Jahren in der Zeitschrift "Wissenschaft und Fortschritt" der DDR publiziert wurde. Weiterhin stand auch dort, daß die Kinder nicht auf Speisen verzichtet haben, die Zucker enthielten, sie wurden aber auch nicht bevorzugt.
Läßt sich daraus schließen, daß Zucker ein völlig normaler Bestandteil der Nahrung ist? Es gibt ja raffinierten Zucker noch nicht so sehr lange, und solange man Honig oder ähnliche Dinge verwenden mußte, war das Zeug ja teuer, weil selten. Es scheint aber eine gewisse Affinität zu Süßem schon bei Kleinkindern zu geben, die ich nicht für anerzogen halte.
---
Über die Sülzerei der Urköstler sollte ich mich nicht äußern, ich bin zu gut erzogen...
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Groucho am 20. Juni 2013, 13:49:14
Zitat von: MrSpock am 20. Juni 2013, 09:02:58
So ist das eben mit den Kindern, welche Süßigkeiten generell vorenthalten bekommen. Bei der nächstbesten Gelegenheit schlagen sie sich den Bauch bis zum Erbrechen voll. Meine Kinder essen auch Süßigkeiten, allerdings in Maßen und kontrolliert.

Meine Kinder haben da ziemliche Freiheit, was sich dann auch in einem relativ normalen Essverhalten äußert, so steht der Süßkram von einem Osternest oft wochenlang rum, bis er weg ist.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: MrSpock am 20. Juni 2013, 13:54:04
Zitat von: Groucho am 20. Juni 2013, 13:49:14
Zitat von: MrSpock am 20. Juni 2013, 09:02:58
So ist das eben mit den Kindern, welche Süßigkeiten generell vorenthalten bekommen. Bei der nächstbesten Gelegenheit schlagen sie sich den Bauch bis zum Erbrechen voll. Meine Kinder essen auch Süßigkeiten, allerdings in Maßen und kontrolliert.

Meine Kinder haben da ziemliche Freiheit, was sich dann auch in einem relativ normalen Essverhalten äußert, so steht der Süßkram von einem Osternest oft wochenlang rum, bis er weg ist.

Ich muss da ein wenig differenzieren: Beim Älteren klappt das ohne Kontrolle, bei der Jüngeren nicht so gut. Es sind eben Individuen! Aber dieses Verhaltensmuster haben beide schon seit der Geburt. Der Ältere ist beim Stillen immer eingepennt, die Jüngere hat beim Stillen Komasaufen veranstaltet!
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Groucho am 20. Juni 2013, 13:54:47
Zitat von: sumo am 20. Juni 2013, 10:40:40
Es scheint aber eine gewisse Affinität zu Süßem schon bei Kleinkindern zu geben, die ich nicht für anerzogen halte.

Natürlich gibt es die. Was auch physiologisch ohne Handstände zu erklären ist: Es ist eine leichtverdauliche, schnelle Energiezufuhr. Gerade für im Wachstum befindliche Organismen wie Kinder ist das einfach ein großer Vorteil.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Dolph am 20. Juni 2013, 14:08:30
Das ist aber trotzdem ein Beleg für genau nichts, was die physiologischen Auswirkungen angeht... Während zehntausenden Jahren seiner Evolution konnten der Mensch und seine Vorläufer froh sein, wenn sie mal ein paar mehr oder minder süße Früchte erhaschten.

Andere Frage. Was wäre denn wohl passiert, wenn man den Kindern nebenbei noch Schälchen mit z.B. Dexamphetamin angeboten hätte? Ich würde schwer vermuten, dass sie größtenteils nicht mehr viel anderes zu sich genommen hätten. (Ja ja, und sie hätten natürlich hinterher noch das Versuchslabor gestaubsaugt und feucht durchgewischt, falls es jemandem auf der Zunge liegt...)  ;)

Das soll keine Aussage über die "Gefährlichkeit" von Zucker sein und auch kein Vergleich der beiden Substanzen. Aber was den eventuellen "Drogen"-Charakter von Zucker angeht, führt die besagte Untersuchung nicht weiter.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: misfit am 20. Juni 2013, 16:41:06
Wenn ihr hier weiter alle Anekdoten von Euren Kindern berichtet, komme ich mir noch vor wie bei den Urkotzern.


Ich habe leider gerade keine Zeit die verlinkten Artikel alle zu lesen. Aber um Zucker als Droge zu bezeichnen, fehlt mir weiterhin eine psychotrope Wirkung außerhab des Belohnungssystemes. Ansonsten plädiere ich dafür eben auch Sex und alle anderen Sache, die Spass machen und das Belohnungssystem ansprechen, zur Droge zu erklären.

Es gibt aber eben auch Nicht-Drogen, die Süchte auslösen. Ob Zucker wirklich dazu gehört, weiß ich nicht. Vielleicht ist es doch eher energiereiches Essen als solches.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Hildegard am 20. Juni 2013, 17:45:11
Zitat von: misfit am 20. Juni 2013, 16:41:06
Es gibt aber eben auch Nicht-Drogen, die Süchte auslösen. Ob Zucker wirklich dazu gehört, weiß ich nicht. Vielleicht ist es doch eher energiereiches Essen als solches.
Dann müsste doch Fett an erster Stelle stehen. Von Buttersucht habe ich aber noch nie gehört.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Groucho am 20. Juni 2013, 17:58:46
Zitat von: misfit am 20. Juni 2013, 16:41:06
Wenn ihr hier weiter alle Anekdoten von Euren Kindern berichtet, komme ich mir noch vor wie bei den Urkotzern.

Tut mir leid, ich werde es nie wieder tun. Alledings können die meisten hier zwischen Anekdoten, Hypothesen und Theorien unterscheiden.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Groucho am 20. Juni 2013, 18:07:57
Zitat von: Hildegard am 20. Juni 2013, 17:45:11
Zitat von: misfit am 20. Juni 2013, 16:41:06
Es gibt aber eben auch Nicht-Drogen, die Süchte auslösen. Ob Zucker wirklich dazu gehört, weiß ich nicht. Vielleicht ist es doch eher energiereiches Essen als solches.
Dann müsste doch Fett an erster Stelle stehen. Von Buttersucht habe ich aber noch nie gehört.
Nicht zwingend, es geht ja eher um die Schnelligkeit der Energiezufuhr als die Energiedichte. (Wäre ich Befürworter so steiler Drogenthesen, würde ich das als Hauptargument bringen, ein typisches Kennzeichen für einen süchtig machenden Stoff ist die schnelle Anflutung der Substanz)
Im übrigen halte ich die Fragestellung, ob Zucker eine Droge sei, für gegradezu maciavellisch, man landet bei endlosen Diskussionen um Begriffsdefinitionen, die letztlich keinerlei erkenntnistechnischen Nährwert (um auf das Thema zurück zu kommen) haben.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: MrSpock am 20. Juni 2013, 18:39:50
Zitat von: Groucho am 20. Juni 2013, 17:58:46
Zitat von: misfit am 20. Juni 2013, 16:41:06
Wenn ihr hier weiter alle Anekdoten von Euren Kindern berichtet, komme ich mir noch vor wie bei den Urkotzern.

Tut mir leid, ich werde es nie wieder tun. Alledings können die meisten hier zwischen Anekdoten, Hypothesen und Theorien unterscheiden.

Ich schließe mich an! :knuddeln:
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: MrSpock am 20. Juni 2013, 18:40:42
Zitat von: misfit am 20. Juni 2013, 16:41:06
Wenn ihr hier weiter alle Anekdoten von Euren Kindern berichtet, komme ich mir noch vor wie bei den Urkotzern.



:heul:
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: sumo am 20. Juni 2013, 19:17:05
das mit dem anekdotischen Erzählen kommt schlicht daher, daß niemand-selbst hier nicht-frei davon ist, durch Anekdoten in seinen Entscheidungen beeinflußt zu sein.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Groucho am 20. Juni 2013, 19:40:22
Zitat von: sumo am 20. Juni 2013, 19:17:05
das mit dem anekdotischen Erzählen kommt schlicht daher, daß niemand-selbst hier nicht-frei davon ist, durch Anekdoten in seinen Entscheidungen beeinflußt zu sein.

Ist doch auch völlig Ok, solange man keine falschen Schlüsse daraus zieht.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: The Doctrix am 20. Juni 2013, 19:57:56
Zitat von: Groucho am 20. Juni 2013, 13:49:14
Meine Kinder haben da ziemliche Freiheit, was sich dann auch in einem relativ normalen Essverhalten äußert, so steht der Süßkram von einem Osternest oft wochenlang rum, bis er weg ist.

Nur Wochen?
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: MrSpock am 20. Juni 2013, 20:09:31
Zitat von: The Doctor am 20. Juni 2013, 19:57:56
Zitat von: Groucho am 20. Juni 2013, 13:49:14
Meine Kinder haben da ziemliche Freiheit, was sich dann auch in einem relativ normalen Essverhalten äußert, so steht der Süßkram von einem Osternest oft wochenlang rum, bis er weg ist.

Nur Wochen?

Spätestens, wenn die dunkle Schokolade weiß ist, sollte man über eine Entsorgung nachdenken.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Groucho am 20. Juni 2013, 20:13:55
Zitat von: MrSpock am 20. Juni 2013, 20:09:31
Zitat von: The Doctor am 20. Juni 2013, 19:57:56
Zitat von: Groucho am 20. Juni 2013, 13:49:14
Meine Kinder haben da ziemliche Freiheit, was sich dann auch in einem relativ normalen Essverhalten äußert, so steht der Süßkram von einem Osternest oft wochenlang rum, bis er weg ist.

Nur Wochen?

Spätestens, wenn die dunkle Schokolade weiß ist, sollte man über eine Entsorgung nachdenken.

Warum? ist doch nur Fett.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: MrSpock am 20. Juni 2013, 20:19:47
Zitat von: Groucho am 20. Juni 2013, 20:13:55
Zitat von: MrSpock am 20. Juni 2013, 20:09:31
Zitat von: The Doctor am 20. Juni 2013, 19:57:56
Zitat von: Groucho am 20. Juni 2013, 13:49:14
Meine Kinder haben da ziemliche Freiheit, was sich dann auch in einem relativ normalen Essverhalten äußert, so steht der Süßkram von einem Osternest oft wochenlang rum, bis er weg ist.

Nur Wochen?

Spätestens, wenn die dunkle Schokolade weiß ist, sollte man über eine Entsorgung nachdenken.

Warum? ist doch nur Fett.

Ranziges Fett!
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Groucho am 20. Juni 2013, 20:25:42
Zitat von: MrSpock am 20. Juni 2013, 20:19:47
Zitat von: Groucho am 20. Juni 2013, 20:13:55
Zitat von: MrSpock am 20. Juni 2013, 20:09:31
Zitat von: The Doctor am 20. Juni 2013, 19:57:56
Zitat von: Groucho am 20. Juni 2013, 13:49:14
Meine Kinder haben da ziemliche Freiheit, was sich dann auch in einem relativ normalen Essverhalten äußert, so steht der Süßkram von einem Osternest oft wochenlang rum, bis er weg ist.

Nur Wochen?

Spätestens, wenn die dunkle Schokolade weiß ist, sollte man über eine Entsorgung nachdenken.

Warum? ist doch nur Fett.

Ranziges Fett!

Nö, kristalines Fett
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: MrSpock am 20. Juni 2013, 20:28:17
Zitat von: Groucho am 20. Juni 2013, 20:25:42
Zitat von: MrSpock am 20. Juni 2013, 20:19:47
Zitat von: Groucho am 20. Juni 2013, 20:13:55
Zitat von: MrSpock am 20. Juni 2013, 20:09:31
Zitat von: The Doctor am 20. Juni 2013, 19:57:56
Zitat von: Groucho am 20. Juni 2013, 13:49:14
Meine Kinder haben da ziemliche Freiheit, was sich dann auch in einem relativ normalen Essverhalten äußert, so steht der Süßkram von einem Osternest oft wochenlang rum, bis er weg ist.

Nur Wochen?

Spätestens, wenn die dunkle Schokolade weiß ist, sollte man über eine Entsorgung nachdenken.

Warum? ist doch nur Fett.

Ranziges Fett!

Nö, kristalines Fett

OK, diese Runde geht an Dich!  :fechtel:
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: The Doctrix am 21. Juni 2013, 10:20:23
Zitat von: Groucho am 20. Juni 2013, 20:25:42
Zitat von: MrSpock am 20. Juni 2013, 20:19:47
Zitat von: Groucho am 20. Juni 2013, 20:13:55
Zitat von: MrSpock am 20. Juni 2013, 20:09:31
Zitat von: The Doctor am 20. Juni 2013, 19:57:56
Zitat von: Groucho am 20. Juni 2013, 13:49:14
Meine Kinder haben da ziemliche Freiheit, was sich dann auch in einem relativ normalen Essverhalten äußert, so steht der Süßkram von einem Osternest oft wochenlang rum, bis er weg ist.

Nur Wochen?

Spätestens, wenn die dunkle Schokolade weiß ist, sollte man über eine Entsorgung nachdenken.

Warum? ist doch nur Fett.

Ranziges Fett!

Nö, kristalines Fett

Soll ja angeblich den Geschmack verbessern (um mal wieder den Bogen zu Rachs unsäglicher Sendung zu schlagen). Zumindest auf Burgern.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: KranzFonz am 21. Juni 2013, 11:21:36
Zitat von: Groucho am 20. Juni 2013, 17:58:46
... Alledings können die meisten hier zwischen Anekdoten, Hypothesen und Theorien unterscheiden.

Ist das eine Hypothese?  ;D
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Groucho am 21. Juni 2013, 11:30:13
Zitat von: KranzFonz am 21. Juni 2013, 11:21:36
Zitat von: Groucho am 20. Juni 2013, 17:58:46
... Alledings können die meisten hier zwischen Anekdoten, Hypothesen und Theorien unterscheiden.

Ist das eine Hypothese?  ;D

Eine Feststellung.  :grins2:
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: MrSpock am 21. Juni 2013, 11:30:34
Zitat von: KranzFonz am 21. Juni 2013, 11:21:36
Zitat von: Groucho am 20. Juni 2013, 17:58:46
... Alledings können die meisten hier zwischen Anekdoten, Hypothesen und Theorien unterscheiden.

Ist das eine Hypothese?  ;D

Ich werte mal Deinen Post als Anekdote, ok?
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: KranzFonz am 21. Juni 2013, 11:39:18
Zitat von: Groucho am 21. Juni 2013, 11:30:13
Zitat von: KranzFonz am 21. Juni 2013, 11:21:36
Zitat von: Groucho am 20. Juni 2013, 17:58:46
... Alledings können die meisten hier zwischen Anekdoten, Hypothesen und Theorien unterscheiden.

Ist das eine Hypothese?  ;D

Eine Feststellung.  :grins2:

Stimmt, das trifft es tatsächlich am besten.

Zitat von: MrSpock am 21. Juni 2013, 11:30:34
Ich werte mal Deinen Post als Anekdote, ok?

Das ist ok. Ich finde Anekdoten super.  8)
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: The Doctrix am 21. Juni 2013, 12:13:16
Zitat von: KranzFonz am 21. Juni 2013, 11:39:18
Das ist ok. Ich finde Anekdoten super.  8)

Warum muss Anek immer dot sein?  :-[
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Groucho am 21. Juni 2013, 12:23:14
Zitat von: The Doctor am 21. Juni 2013, 12:13:16
Zitat von: KranzFonz am 21. Juni 2013, 11:39:18
Das ist ok. Ich finde Anekdoten super.  8)

Warum muss Anek immer dot sein?  :-[

Weil die Schlange Ka lauert.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Landratte am 21. Juni 2013, 13:27:48
Zitat von: misfit am 20. Juni 2013, 16:41:06
(...) um Zucker als Droge zu bezeichnen, fehlt mir weiterhin eine psychotrope Wirkung außerhab des Belohnungssystemes. Ansonsten plädiere ich dafür eben auch Sex und alle anderen Sache, die Spass machen und das Belohnungssystem ansprechen, zur Droge zu erklären.

Es gibt aber eben auch Nicht-Drogen, die Süchte auslösen. Ob Zucker wirklich dazu gehört, weiß ich nicht. Vielleicht ist es doch eher energiereiches Essen als solches.

Ab wann zählt eine Substanz zur Kategorie "psychotrope Wirkung"?

Wenn man das hier ernst nimmt:

Zitat
1. These: Zucker macht süchtig
Dass der Mensch gerne Süßes mag, liegt in seinen Genen. Diese Vorliebe lässt sich schon am
Baby beobachten: Gibt man Neugeborenen einen Tropfen Zuckerlösung auf die Zunge, wirkt
ihr Gesicht zufrieden.12,65 Allem Anschein nach ist diese biologische Präferenz aber individuell
unterschiedlich ausgeprägt.
Erst vor kurzem konnte das entsprechende Gen des ,,süßen" Geschmackzellproteins identifiziert
werden. Polymorphismen des Gens könnten zu einer unterschiedlich starken Wahrnehmung
von süßem Geschmack führen. Deshalb fällt es selbst den Menschen, die den Zucker für
gefährlich halten, so schwer, darauf zu verzichten.

Kick an kurzen Tagen
Für die angeborene Vorliebe für Süßes hat die DGE
wenig Verständnis: ,,Im Gegensatz zu Salz lässt sich
eine ernährungsphysiologische Begründung dieses
Verlangens nicht geben", glaubt sie.18 Dabei liegt der
Grund auf der Hand: Süßer Geschmack – etwa von
Früchten oder Muttermilch – weist auf eine leicht
verdauliche und daher effektive Kalorienquelle hin.
Zudem sind süße Nahrungsmittel im Gegensatz zu
den bitteren meist nicht giftig. Dazu kommt ein
psychischer Lustgewinn: Zucker hebt die Laune, indem er die
vermehrte Bildung von Serotonin ermöglicht, einem
Neurotransmitter, der neben diversen anderen Aufgaben
auch unser Lebensgefühl positiv beeinflusst
(vgl.
EU.L.E.n-Spiegel 2002/H.4).
Q: http://www.euleev.de/images/EULEN-SPIEGEL/2004/2004-1_i3_web_EULE.pdf (http://www.euleev.de/images/EULEN-SPIEGEL/2004/2004-1_i3_web_EULE.pdf) Hervorhebungen durch mich.

dann stellt sich schon die Frage, inwieweit Zucker auch zur Sucht werden kann.

Außerdem ist die Frage, inwieweit nur Substanzen als "Droge" gelten, die auch außerhalb des
"Belohnungssystems" wirken:
ZitatAber auch zahlreiche Drogen wie Opioide, Alkohol oder Nikotin entfalten ihre Wirkungen durch Beeinflussung des mesolimbischen Systems, indem sie dort die Dopaminausschüttung direkt oder indirekt erhöhen. Ursachen der Suchtentwicklung, als extreme Form von Motivation, sind also auch im mesolimbischen System zu suchen.
Q: http://de.wikipedia.org/wiki/Mesolimbisches_System (http://de.wikipedia.org/wiki/Mesolimbisches_System)

Davon abgesehen: ich würde  Zucker auch nicht als eine Droge bezeichnen, sehe aber schon einen angeborenen Suchtfaktor. Der erst dadurch zum Problem wird, dass, wie schon hier im Thread geschildert wurde, es kaum möglich ist verarbeitete Lebensmittel zu kaufen, die keinen Zucker (oder auch Zuckerersatzstoffe) enthalten. Ich wäre sehr dafür, wenn sich diese Praxis ändern würde, damit jeder auch die Freiheit hat selbst zu entscheiden, wieviel Zucker er zu sich nehmen möchte. Wenn man damit nicht ständig überschüttet wird, dann benötigt man auch weniger davon - weil der Süßgeschmack wieder sensibilisiert wird. Und dann ist Zucker auch wieder das, was es sein soll: Ein tolles Allround-Genussmittel, auf dass ich nicht verzichten möchte.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Robert am 21. Juni 2013, 13:36:38
ZitatAußerdem ist die Frage, inwieweit nur Substanzen als "Droge" gelten, die auch außerhalb des
"Belohnungssystems" wirken

Dann sollte man sich zunächst einig sein, was man als Droge definiert.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: sumo am 21. Juni 2013, 13:52:59
gehört es zu einer Sucht nicht auch, daß man beim Entzug der fraglichen Substanz Enzugserscheinungen hat?
Nun weiß ich nicht, wie man es testen soll, ob man ohne Zucker Entzugssymptome entwickelt, gibt es überhaupt eine über eine gewisse Zeit durchzuhaltende Speisenfolge, die gänzlich ohne Zucker auskommt?
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Groucho am 21. Juni 2013, 14:13:24
Zitat von: sumo am 21. Juni 2013, 13:52:59
gehört es zu einer Sucht nicht auch, daß man beim Entzug der fraglichen Substanz Enzugserscheinungen hat?
Nun weiß ich nicht, wie man es testen soll, ob man ohne Zucker Entzugssymptome entwickelt, gibt es überhaupt eine über eine gewisse Zeit durchzuhaltende Speisenfolge, die gänzlich ohne Zucker auskommt?

Von welchem Zucker sprechen wir überhaupt? Saccharose, Fructose, Glucose? Folgt man der Drogenhypothese, müsste man letztere beiden als besonders kritisch sehen, da, wie bereits erwähnt, ein typisches Merkmal einer Droge ein schnelles Wirken auf das Belohnungssystem ist. Insofern sollte man erst mal alles süß schmeckende Obst und Honig kritisch betrachten, und nicht auch noch unsere Kinder von klein auf mit diversen Aktionen (z.B. Five a day) anfixen.  8)
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Landratte am 21. Juni 2013, 14:17:38
Zitat von: Robert am 21. Juni 2013, 13:36:38
ZitatAußerdem ist die Frage, inwieweit nur Substanzen als "Droge" gelten, die auch außerhalb des
"Belohnungssystems" wirken

Dann sollte man sich zunächst einig sein, was man als Droge definiert.

Darauf zielte meine Äußerung.

Zitat von: sumo am 21. Juni 2013, 13:52:59
gehört es zu einer Sucht nicht auch, daß man beim Entzug der fraglichen Substanz Enzugserscheinungen hat?
Nun weiß ich nicht, wie man es testen soll, ob man ohne Zucker Entzugssymptome entwickelt, gibt es überhaupt eine über eine gewisse Zeit durchzuhaltende Speisenfolge, die gänzlich ohne Zucker auskommt?

Wenn ich am Wochenende zur spannenden DVD keine Marabu habe, fahre ich los und hol mir welche, notfalls von der Tanke. Sind das Entzugserscheinungen? ::)

Im Ernst: Ich kann da nur anekdotisch berichten über Eigenversuche. Ich fand es in den ersten Tagen sehr schwierig auf Zucker zu verzichten (auch auf besonders zuckerreiche Obstsorten) nach 5 oder 6 Tagen wurde es einfacher. Nach ein paar Wochen wollte ich endlich mal wieder ein Eis, deshalb habe ich dann mit der "Zuckerfreiheit" wieder aufgehört.

Und ja, abgesehen von Obst ist es doch möglich, sich ohne Zucker zu ernähren. Zum Kochen braucht es in der Regel keinen Zucker, in Salaten auch nicht. Nur beim Nachtisch wird es schwierig, wer möchte schon immer Obstsalat...

Wie gesagt, ich finde den ungehemmten Einsatz bei den verarbeiteten Lebensmitteln problematisch, weil man dort weder Einfluss noch Überblick hat, wieviel Zucker man wirklich konsumiert.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Groucho am 21. Juni 2013, 14:19:47
Zitat von: sumo am 21. Juni 2013, 13:52:59
gehört es zu einer Sucht nicht auch, daß man beim Entzug der fraglichen Substanz Enzugserscheinungen hat?

Bei einem Entzug von N2+O2 (aka Luft) lassen sich deutliche Entzugserscheinungen schon nach Minuten provozieren. Droge?
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Homeboy am 21. Juni 2013, 14:56:10
Zitat von: Landratte am 21. Juni 2013, 14:17:38
Im Ernst: Ich kann da nur anekdotisch berichten über Eigenversuche. Ich fand es in den ersten Tagen sehr schwierig auf Zucker zu verzichten (auch auf besonders zuckerreiche Obstsorten) nach 5 oder 6 Tagen wurde es einfacher. Nach ein paar Wochen wollte ich endlich mal wieder ein Eis, deshalb habe ich dann mit der "Zuckerfreiheit" wieder aufgehört.

Und ja, abgesehen von Obst ist es doch möglich, sich ohne Zucker zu ernähren. Zum Kochen braucht es in der Regel keinen Zucker, in Salaten auch nicht. Nur beim Nachtisch wird es schwierig, wer möchte schon immer Obstsalat...

Wie gesagt, ich finde den ungehemmten Einsatz bei den verarbeiteten Lebensmitteln problematisch, weil man dort weder Einfluss noch Überblick hat, wieviel Zucker man wirklich konsumiert.

Geht mir ähnlich, nur dass ich dann mal kurz 2 Tafel Schoki wegputze. Ist vielleicht sogar mit dem Fleischessen vergleichbar - nach maximal 3 Wochen ohne stehe ich im BürgerKing an der Kasse und bestelle 2 Doppelwhopper - und sonst bin ich dort kein Kunde.
Das Leben macht einfach keinen Spass, wenn man sowas nicht hat.
ABER ich könnte jederzeit aufhören, wenn ich denn so richtig wollte, nur will ich in der Regel nicht wirklich, jedenfalls nach einiger Zeit will ich nicht mehr. Oder so.

Könnte es nicht wie mit Fastfood sein? Schnell rein, "schnelle Energie", schnell verbrannt, schnell wieder nachschieben? - die unterkomplexe Betrachtungsweise ist mir bewusst, bin aber kein Humanbiologe.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Hildegard am 21. Juni 2013, 15:03:37
Zitat von: Landratte am 21. Juni 2013, 14:17:38
Wenn ich am Wochenende zur spannenden DVD keine Marabu habe, fahre ich los und hol mir welche, notfalls von der Tanke. Sind das Entzugserscheinungen? ::)
Von solchen Ausflügen und entsprechenden Einkäufen zum vierfachen Preis kann ich auch berichten. Manchmal reiße ich die Tüte dann schon im Auto auf. Im Supermarkt komme ich kaum an dem Regal mit den Süßigkeiten vorbei, obwohl ich weiß, dass ich mich hinterher ärgern werde. Wenn ich irgendwo bin, wo eine Schale Kekse auf dem Tisch steht, dann läuft die Speichelproduktion an wie bei einem pavlovschen Hund. Ich kann mich nicht mehr auf das Gespräch konzentrieren, sondern denke nur noch an die Kekse. Wenn irgendwo eine Bonboniere steht, dann greife ich hinein und versuche, möglichst unauffällig möglichst viele Bonbons herauszuangeln. Das grenzt doch schon an Beschaffungskriminalität ;-)
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Landratte am 21. Juni 2013, 15:08:25
Zitat von: Homeboy am 21. Juni 2013, 14:56:10
ABER ich könnte jederzeit aufhören, wenn ich denn so richtig wollte, nur will ich in der Regel nicht wirklich, jedenfalls nach einiger Zeit will ich nicht mehr. Oder so.

:rofl
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: The Doctrix am 21. Juni 2013, 15:43:08
Zitat von: Landratte am 21. Juni 2013, 13:27:48
Ab wann zählt eine Substanz zur Kategorie "psychotrope Wirkung"?

Mach doch mal den Selbstversuch: 48 Stunden nichts essen, 12 Stunden nichts (oder nur wenig) trinken. Dann 5 Tafeln Schokolade mit 1.5l Cola auf ex, anschliessend legt man sich in die warme Badewanne. Da kannste mal erleben, was für einen Kick einem Zucker geben kann - Ecstasy ist gar nichts dagegen.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Landratte am 21. Juni 2013, 15:51:35
Zitat von: The Doctor am 21. Juni 2013, 15:43:08
Zitat von: Landratte am 21. Juni 2013, 13:27:48
Ab wann zählt eine Substanz zur Kategorie "psychotrope Wirkung"?

Mach doch mal den Selbstversuch: 48 Stunden nichts essen, 12 Stunden nichts (oder nur wenig) trinken. Dann 5 Tafeln Schokolade mit 1.5l Cola auf ex, anschliessend legt man sich in die warme Badewanne. Da kannste mal erleben, was für einen Kick einem Zucker geben kann - Ecstasy ist gar nichts dagegen.

och nööö...lieber nicht.  :grins2:

Ich hab die Frage auch eher gestellt, weil ich selbst eine klare Abgrenzung nicht finde. Dass Zucker kickt ist ja schon ne Weile bekannt.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Dolph am 21. Juni 2013, 16:43:35
Einiges was hier an Argumenten kommt würde ich mangels besserer Alternative mal als "ernährungsphysiologisches Bambi-Syndrom" bezeichnen. Das geht dann in etwas so: "Weil der Mensch eine angeborene Vorliebe für Süßes hat, muss das auch gut und gesund so sein."
Das eine hat aber eben mit dem anderen nichts zu tun.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Groucho am 21. Juni 2013, 17:01:20
Zitat von: Dolph am 21. Juni 2013, 16:43:35
Einiges was hier an Argumenten kommt würde ich mangels besserer Alternative mal als "ernährungsphysiologisches Bambi-Syndrom" bezeichnen. Das geht dann in etwas so: "Weil der Mensch eine angeborene Vorliebe für Süßes hat, muss das auch gut und gesund so sein."
Das eine hat aber eben mit dem anderen nichts zu tun.

Ich würde mal auf Paracelsus verweisen. Und "gesund" ist Essen per se nicht; man kann durch einen Mangel erkranken. Das sind immer so Aussagen wie "Ist gut für das Immunsystem". Selber mach ich mich eher über die Fragestellung lustig, falls Du auch mich gemeint haben solltest, die ist so schön albern.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Dolph am 21. Juni 2013, 17:22:05
Ich esse gerne hin und wieder ein Stück Kuchen etc. und kann mir das auch figürlich ohne weiteres erlauben.
Wenn man allerdings mal das Essverhalten von von Leuten untersucht die, wie es im angelsächsischen Medizin-Sprech so wunderschön despektierlich heißt, "grossly obese" sind, dann ist die Fragestellung plötzlich nicht mehr gar so albern. Vor allem vor dem Hintergrund der mittelfristigen medizinischen Implikationen.
Sind diese Leute nun fettsüchtig[Sic!], weil sie pathologisch undiszipliniert sind, oder weil Muttern so fantastisch gut kocht und es ihnen mithin schlicht gut schmeckt? Ab gewissen Dimensionen von Adipositas wage ich das aber mal ganz schwer zu bezweifeln. Selbst bei hochmotivierten und wirklich verzweifelten Patienten, die körperlich und nicht zuletzt psychisch wirklich leiden und total am Ende sind, sind die Ergebnisse von therapeutischen Interventionen einfach nur deprimierend.
Das führt was die Fragestellung des Threads angeht noch kein Stück weiter, aber albern ist die Frage ganz und gar nicht.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Omikronn am 21. Juni 2013, 17:55:48
@dolph: Da kann man aber eher von gestörtem Essverhalten reden. Wonach diese Leute süchtig sind, ist aus meiner Sicht nicht Zucker, sondern nach Essen allgemein. Die ursprüngliche  Fragestellung (Ist Zucker eine Droge?) bezieht sich aber auf Zucker als solches und zielt durch ihre Form meiner Meinung nach deutlich darauf ab Zucker so einzustufen wie z.B. Heroin. Die fragestellung ist aus meiner sicht somit schlichtweg dämlich. Eine intelligentere, und völlig andere Fragestllung wäre ob Zucker Süchtig machen kann, wobei die Antwort da recht einfach wäre: Ja.

Abgesehen davon kann man Zucker aus meiner Sicht nicht als Droge kennzeichnen, auch wenn eine klare Abgrenzung nicht möglich erscheint... Eine psychoaktive Wirkung wie man sie von verschiedenen Substanzen her kennt, resp. das was man als solches kennzeichnet ist doch nicht mit einem Zuckerschub vergleichbar...
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Groucho am 21. Juni 2013, 17:57:15
@Dolph, ich widerspreche Dir in keinster Weise, was die Ernsthaftigkeit des Problemes für manche Leute angeht. Nur, die Frage, ist Zucker eine Droge? lässt ja nur ein ja oder nein zu. Es ist mal wieder Wortmagie, welche Schlüsse soll man denn daraus ziehen, egal, wie die Antwort ausfällt? Abgesehen davon, wie bereits angemerkt, es noch nicht mal klar ist, welchen Zucker man meint, und jeder Kohlehydratträger immer als Glucose endet.

Man muss da auch mal die Historie der Ernährungswissenschaften (Wissenschaften möchte ich hier schon fast gerne in Anführung setzen) betrachten, welche Säue je nach Zeitgeist durch die Medien getrieben werden. Vor kurzem war es Fett.

Dass man hier das Problem deutlich tiefer und wesentlich differenzierter betrachten muss, als in der Frage, ob Zucker eine Droge ist, scheint offensichtlich. Die mögliche Dummheit scheint mir hier, Ausprägungen eines Problems jeweils als Ursachen zu definieren. 

Nur ein Punkt ist z.B. die Theorie des Selfish Brains, was ich schon erwähnte. Sowas sind ernsthafte Ansätze, aber bestimmt nicht die Frage, ob Zucker eine Droge ist.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Hildegard am 21. Juni 2013, 18:33:55
Zitat von: Groucho am 21. Juni 2013, 17:57:15
Nur, die Frage, ist Zucker eine Droge? lässt ja nur ein ja oder nein zu. Es ist mal wieder Wortmagie, welche Schlüsse soll man denn daraus ziehen, egal, wie die Antwort ausfällt? Abgesehen davon, wie bereits angemerkt, es noch nicht mal klar ist, welchen Zucker man meint, und jeder Kohlehydratträger immer als Glucose endet.
Ja, an dem Begriff "Droge" braucht man sich nicht aufzuhängen, eine Antwort darauf führt überhaupt nicht weiter.
Vorschlag für eine Umformulierung der Frage: Warum verlieren manche Menschen spezifisch bei Zucker *) die Kontrolle über ihr Essverhalten?

*)ggfs. Unterarten hier einsetzen
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Groucho am 21. Juni 2013, 18:51:30
Zitat von: Hildegard am 21. Juni 2013, 18:33:55

Vorschlag für eine Umformulierung der Frage: Warum verlieren manche Menschen spezifisch bei Zucker *) die Kontrolle über ihr Essverhalten?

*)ggfs. Unterarten hier einsetzen

Weil man mit seinem präfrontalen Cortex nur ganz schlecht gegen das limbische System ankommt, wenn es um grundlegende, lebenserhaltende Maßnahmen geht. Könnte in dem Fall z.B. Unterzucker sein, wenn der Glukosespeicher gerade mal etwas leer wird, oder gerade zu wenig im Hirn ankommt. Mal ganz grob und vereinfachend gesagt.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Dolph am 22. Juni 2013, 10:23:29
Zitat von: Groucho am 21. Juni 2013, 18:51:30
Weil man mit seinem präfrontalen Cortex nur ganz schlecht gegen das limbische System ankommt,

Das gilt für so ziemlich alle bekannten Suchtmittel...
Ich habe ja weiter am Anfang des Threads verschiedene pubmed-links gepostet, diese Effekte beobachtet man nur bei Saccharose, hingegen aber nicht bei der noch schneller(!) Energie bereitstellenden reinen Stärke. (GI von Saccharose =65; GI von Stärke = 100)
Im Kontext deiner Hypothese schon etwas widersprüchlich, oder?
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Groucho am 22. Juni 2013, 10:47:47
Zitat von: Dolph am 22. Juni 2013, 10:23:29
Zitat von: Groucho am 21. Juni 2013, 18:51:30
Weil man mit seinem präfrontalen Cortex nur ganz schlecht gegen das limbische System ankommt,

Das gilt für so ziemlich alle bekannten Suchtmittel...
Ich habe ja weiter am Anfang des Threads verschiedene pubmed-links gepostet, diese Effekte beobachtet man nur bei Saccharose, hingegen aber nicht bei der noch schneller(!) Energie bereitstellenden reinen Stärke. (GI von Saccharose =65; GI von Stärke = 100)
Im Kontext deiner Hypothese schon etwas widersprüchlich, oder?

Verstehe ich jetzt nicht. der GI ist doch per Def. auf Glucose (=100) und nicht auf Stärke bezogen?
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 22. Juni 2013, 10:50:17
Zitat von: Dolph am 22. Juni 2013, 10:23:29
diese Effekte beobachtet man nur bei Saccharose, hingegen aber nicht bei der noch schneller(!) Energie bereitstellenden reinen Stärke. (GI von Saccharose =65; GI von Stärke = 100)

Erstmal rein aus dem Gedächtnis geschossen:
Ein höherer GI bedeutet nicht zwangsläufig eine schnellere(!) Energiebereitstellung. Es bedeutet nur, dass insgesamt über die Zeit der Blutzuckerspiegel stärker steigt. Das kann auch dann passieren, wenn ein Stoff nur zu einem sehr langsamen Blutzuckeranstieg führt, der aber dafür länger anhält. Ich erinnere mich dunkel an ein Biochemieseminar, bei dem das "Süchtigmachen" von Saccharose (gegenüber z.B. Stärke) durch die schnellere und höhere Blutzuckerspitze erklärt wurde. Die Theorie war, dass das eher zu einem Überschießen der Insulinausschüttung führt, die danach wieder eine kleine Unterzuckerung zur Folge hat, weshalb man gleich wieder was Süßes will. So ungefähr.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Robert am 22. Juni 2013, 10:55:28
Dann aber ist es keine Sucht.

@Dolph: Ein Disaccharid ist schneller aufgespalten, als ein Polysaccharid wie Stärke, deshalb wird bei Stärke auch der Zucker nicht schneller bereitgestellt.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Hildegard am 22. Juni 2013, 11:58:02
Zitat von: Groucho am 21. Juni 2013, 18:51:30
Zitat von: Hildegard am 21. Juni 2013, 18:33:55

Vorschlag für eine Umformulierung der Frage: Warum verlieren manche Menschen spezifisch bei Zucker *) die Kontrolle über ihr Essverhalten?

*)ggfs. Unterarten hier einsetzen

Weil man mit seinem präfrontalen Cortex nur ganz schlecht gegen das limbische System ankommt, wenn es um grundlegende, lebenserhaltende Maßnahmen geht. Könnte in dem Fall z.B. Unterzucker sein, wenn der Glukosespeicher gerade mal etwas leer wird, oder gerade zu wenig im Hirn ankommt. Mal ganz grob und vereinfachend gesagt.

Demnach müsste das limbische System also zufrieden sein, wenn der Blutzucker wieder passt, wobei dieser Zustand leider nicht eintritt, weil

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 22. Juni 2013, 10:50:17
Ich erinnere mich dunkel an ein Biochemieseminar, bei dem das "Süchtigmachen" von Saccharose (gegenüber z.B. Stärke) durch die schnellere und höhere Blutzuckerspitze erklärt wurde. Die Theorie war, dass das eher zu einem Überschießen der Insulinausschüttung führt, die danach wieder eine kleine Unterzuckerung zur Folge hat, weshalb man gleich wieder was Süßes will. So ungefähr.
Das ist natürlich gemein. Also sollte man vielleicht den Tag präventiv mit einem Marmeladenbrötchen beginnen und Cola statt Wasser trinken? Das wäre ja mal eine wirklich alternative Ernährungsempfehlung.


Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 22. Juni 2013, 12:07:57
Nachtrag zu der Unterzuckerungstheorie:
So richtig klar scheint das allerdings nicht zu sein. Wurde uns auch eher als Vermutung präsentiert. Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Glyk%C3%A4mischer_Index) z.B. schreibt:

ZitatLebensmittel mit einem hohen GI führen zu einer starken Erhöhung des Blutzuckerspiegels, was dann zu einer starken Ausschüttung von Insulin führt. Das wiederum führt zu einer Steigerung der Aufnahme von Glukose in Muskel- und Fettzellen und regt auch die Fettspeicherung und die Kohlenhydratspeicherung in Form von Glykogen an. Deshalb nehmen einige Autoren an, dass sich als Folge des Verzehrs von Lebensmitteln mit einem hohen GI nach etwa 2 bis 4 Stunden eine Unterversorgung mit Energieträgern im Blut (Unterzucker) ergebe. Das wiederum rege den Verzehr von solchen Lebensmitteln an, die den Blutzucker schnell steigern, und führe damit angeblich in einen Teufelskreis und schließlich zu Übergewicht. Tatsächlich treten Unterzuckerungen beim Gesunden aber nicht auf, da aus den Glykogenspeichern bei Bedarf auch wieder Kohlenhydrate freigesetzt werden können. Zu dieser Theorie gibt es widersprüchliche Studien.

Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Groucho am 22. Juni 2013, 12:14:20
Zitat von: Hildegard am 22. Juni 2013, 11:58:02
Das ist natürlich gemein. Also sollte man vielleicht den Tag präventiv mit einem Marmeladenbrötchen beginnen und Cola statt Wasser trinken? Das wäre ja mal eine wirklich alternative Ernährungsempfehlung.

Genau dieses "Dann sollte man" ist eben die Crux, das ist doch jeweils völlig individuell. Das, was das Physiologie im Allgemeinen beschreibt, lässt immer noch genügend Eigenheiten offen.

Der eine braucht in der Früh sein Marmeladebrötchen, der andere (ich z.B.) bekommt bis 12 eh nichts rein, und Süßes gleich gar nicht. Und Cola zum Frühstück, warum nicht? Ist auch nichts anderes wie ein schwarzer Espesso mit Zucker. Wenn man nicht völlig durch Ver- und Gebote sein Gefühl für Ernährung verloren hat, ist das doch völlig OK und sinnvoll, sich erstmal nach seinen Gelüsten zu richten.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Groucho am 22. Juni 2013, 12:19:36
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 22. Juni 2013, 12:07:57
Nachtrag zu der Unterzuckerungstheorie:
So richtig klar scheint das allerdings nicht zu sein. Wurde uns auch eher als Vermutung präsentiert. Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Glyk%C3%A4mischer_Index) z.B. schreibt:

Zitatdamit angeblich in einen Teufelskreis und schließlich zu Übergewicht. Tatsächlich treten Unterzuckerungen beim Gesunden aber nicht auf, da aus den Glykogenspeichern bei Bedarf auch wieder Kohlenhydrate freigesetzt werden können. Zu dieser Theorie gibt es widersprüchliche Studien.

Wer mal Ausdauersport betrieben hat, kennt das: Den "Hungerast". Ist z.B. das Fiese an einem Marathon, irgendwann ist der Speicher leer, dann wird aus Fett zurück metabolisiert, kann man wohl trainieren etc. aber im normalen Alltagsbetrieb eines gesunden Menschen tritt das wohl eher nicht auf.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Ladislav Pelc am 22. Juni 2013, 14:01:00
Zitat von: sumo am 21. Juni 2013, 13:52:59
gehört es zu einer Sucht nicht auch, daß man beim Entzug der fraglichen Substanz Enzugserscheinungen hat?
Nun weiß ich nicht, wie man es testen soll, ob man ohne Zucker Entzugssymptome entwickelt, gibt es überhaupt eine über eine gewisse Zeit durchzuhaltende Speisenfolge, die gänzlich ohne Zucker auskommt?

Laut fraglicher RTL-Sendung kommt es, wenn ich es richtig mitbekommen habe, bei Zuckersüchtigen angeblich tatsächlich zu recht fiesen wochenlangen Entzugserscheinungen, was ja gerade einen Beweis für die Sucht darstellen soll. Den Teil habe ich aber nicht vollständig gesehen.

Zitat von: Groucho am 21. Juni 2013, 17:01:20
Selber mach ich mich eher über die Fragestellung lustig, falls Du auch mich gemeint haben solltest, die ist so schön albern.

Ich weise in diesem Zusammenhang sicherheitshalber darauf hin, dass die "alberne" Fragestellung nicht auf meinem Mist gewachsen ist, sondern ich sie nur deshalb zur Diskussion stellen wollte, weil das auf RTL so behauptet wurde.

Nebenbei wurde übrigens nicht nur Zucker, sondern auch Fast Food eine süchtig machende Wirkung zugeschrieben.

Zitat von: Hildegard am 22. Juni 2013, 11:58:02
Das ist natürlich gemein. Also sollte man vielleicht den Tag präventiv mit einem Marmeladenbrötchen beginnen und Cola statt Wasser trinken? Das wäre ja mal eine wirklich alternative Ernährungsempfehlung.

Ich beginne fast jeden Tag mit einem Marmeladen- oder Nutelabrot und einem schönen großen Glas Cola zum wach Werden. Sollte ich jetzt eine Selbsthilfegruppe der Anonymen Zuckerfresser ins Leben rufen? ;)

Ja, so viel zum Thema "albern".)
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Omikronn am 22. Juni 2013, 16:17:31
Ich lehne mich mal ein wenig aus dem Fenster und behaupte mal, dass man ab allem süchtig werden kann und dass psychologische Mechanismen hier eine grosse Rolle spielen.

Die Fragestellung ist aus meiner Sicht deshalb idiotisch, weil hier der Begriff Droge u.U. bewusst verzerrt wird. Der Begriff "Drogen" bezeichnet im Volksmund i.d.R sehr bekannte Substanzen die direkt körperlich Süchtig machen können und eine starke psychotrope Wirkung aufweisen, unabhängig von der jeweiligen psychologischen Verfassung des Konsumenten. (Kokain, Heroin, Crack usw, usf...). Aus meiner sicht stellt sich das zumindest für Lieschen Müller so dar und hier liegt der Hund begraben.

Meiner Ansicht nach wird in der öffentlichen Wahrnehmung nach Gebrauch unterschieden; dass Stoffe die zwar in geeigneter dosierung durchaus eine bewusstseins- und wahrnehmungsverändernde Wirkung aufweisen, aber als Genussmittel oder als Medikament eingestuft sind, eben keine Drogen sind, sondern das als was sie bezeichnet werden. Um nochmal auf der Fragestellung rumzutrampeln  ;), die Verzerrung geht m.a. nach in der Richtung dass Zucker dann mit solchen Stoffen assoziiert wird.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Dolph am 22. Juni 2013, 16:20:53
Zitat von: Robert am 22. Juni 2013, 10:55:28
@Dolph: Ein Disaccharid ist schneller aufgespalten, als ein Polysaccharid wie Stärke, deshalb wird bei Stärke auch der Zucker nicht schneller bereitgestellt.

Mit Verlaub, aber das stimmt eben nicht! Reine Stärke hat den gleichen GI wie Glukose, 100 eben. Und der GI von z.B. Weißbrot ist im Versuch nicht von dem von reiner Stärke oder Glukose zu unterscheiden. Stärke wird ergo SCHNELLER aufgespalten als Saccharose. Das hat sich allerdings bei so manchem H&E-Mäuschen auch nach nunmehr gefühlt 50 Jahren noch nicht rumgesprochen...
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Robert am 22. Juni 2013, 16:52:48
Nein, der GI sagt doch nichts daüber aus, wie schnell die Enzyme arbeiten, wie das Gef. Bohnen auch schrieb.

Dass der GI von Stärke und Glucose gleich ist, ist logisch, weil Stärke ein Polysaccharid aus  vielen Glucosemolekülen ist, also chemisch quasi gleich, nur eben glycosidisch verbunden. und Saccharose  besteht aus je einem Molekül Glucose und Fructose (die im Soffwechsel in Glc umgewandelt wird).

Glucose geht vom Darm quasi sofort ins Blut und erhöht den BZS auch dementsprechend schnell, während aus den längeren Ketten die Glc erst nach und nach enzymatisch freigesetzt wird. Und das dauert eben länger, bringt aber in der Summe die gleiche Energie, nur eben über einen längeren Zeitraum hinweg.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 22. Juni 2013, 17:14:35
Zitat von: Dolph am 22. Juni 2013, 16:20:53
Reine Stärke hat den gleichen GI wie Glukose, 100 eben. Und der GI von z.B. Weißbrot ist im Versuch nicht von dem von reiner Stärke oder Glukose zu unterscheiden. Stärke wird ergo SCHNELLER aufgespalten als Saccharose. Das hat sich allerdings bei so manchem H&E-Mäuschen auch nach nunmehr gefühlt 50 Jahren noch nicht rumgesprochen...

Kommt mir irgendwie komisch vor. Hast du dazu irgendwo Quellen?
Der GI von Weißbrot liegt so ungefähr bei 70, jedenfalls in dieser (http://www.dge.de/pdf/ws/glyx_lowcarb/EU_51_2004_Heft_3_GIykaemischer_Index_1.Teil.pdf) Tabelle. Und selbst wenn man von dem 100er-GI von reiner Stärke ausgeht, wieso folgt dann daraus, dass Stärke schneller aufgespalten wird als Saccharose? Selbst wenn die Kettenlänge und die Verzweigungen keinen Einfluss auf die Geschwindigkeit des Abbaus haben sollten: Nach deiner Theorie müsste es dann doch gleich schnell ablaufen (bei gleichem GI)?

Zitat von: Robert am 22. Juni 2013, 16:52:48
Glucose geht vom Darm quasi sofort ins Blut und erhöht den BZS auch dementsprechend schnell, während aus den längeren Ketten die Glc erst nach und nach enzymatisch freigesetzt wird. Und das dauert eben länger, bringt aber in der Summe die gleiche Energie, nur eben über einen längeren Zeitraum hinweg.

Dachte ich bisher auch immer.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: bayle am 22. Juni 2013, 18:07:28
Ich habe noch mal schnell in der Google-Universität nachstudiert:
ZitatVorsicht ist geboten bei der Suche nach GI-Werten etwa im Internet. Vor allem in Amerika sind Tabellen im Umlauf, die den GI im Verhältnis zu Weißbrot setzen, das dann einen GI von 100 hat. Die Werte lassen sich allerdings durch den Faktor 0,7 ineinander umrechnen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Glyk%C3%A4mischer_Index
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 22. Juni 2013, 18:09:28
Ach so, ich sehe gerade, dass ich weiter oben Saccharose mit Glucose verwechselt habe. Deshalb nochmal aufgedröselt:

Dolph ging von einem GI von Stärke von 100 aus und für Saccharose von 65. Den GI von Stärke selbst hab ich nirgendwo gefunden, der von Saccharose kommt so hin. Weißbrot hingegen hat einen GI von 70 (also ungefähr so wie Saccharose), nicht 100:

ZitatVorsicht ist geboten bei der Suche nach GI-Werten etwa im Internet. Vor allem in Amerika sind Tabellen im Umlauf, die den GI im Verhältnis zu Weißbrot setzen, das dann einen GI von 100 hat.
http://de.wikipedia.org/wiki/Glyk%C3%A4mischer_Index


EDIT: bayle war schneller

Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 22. Juni 2013, 18:11:48
Ach so und:

ZitatKohlenhydrathaltige Lebensmittel, die einen schnellen und hohen Blutzuckeranstieg auslösen, besitzen aber nicht zwangsläufig einen hohen glykämischen Index. Fällt der Blutzuckerspiegel nach dem hohen Anstieg schnell wieder ab, kann der Index trotz des kurzzeitig hohen Blutzuckerspiegels gering sein. Lebensmittel, nach deren Genuss sich der Blutzuckerspiegel geringfügig bzw. langsam erhöht, haben nicht zwangsläufig einen niedrigen glykämischen Index. Hält die geringe Erhöhung lange an, kann der Index trotzdem hoch sein. Für eine zuverlässige Aussage über die Wirkung eines Lebensmittels auf den Blutzuckerspiegel einer Person ist daher das Blutzuckerspiegel-Diagramm maßgebend und weit aussagekräftiger als der Index.
http://de.wikipedia.org/wiki/Glyk%C3%A4mischer_Index

Wie auch immer die Werte sind, der GI allein taugt nicht sonderlich viel, um die Frage nach der Geschwindigkeit des Abbaus mit Sicherheit zu klären.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: generalerror am 24. Juni 2013, 20:40:03
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Sucht: Stoffgebundene und nicht stoffgebundene Süchte. Stoffgebundene Süchte haben gemeinsam, dass sich der Körper durch den Konsum einer Substanz an diese so gewöhnt hat, dass er ohne diese Substanz nicht mehr funktioniert und sich damit körperliche Entzugssymptome einstellen. Zucker kommt dafür nicht in Frage, es kann sich also bestenfalls noch um eine nicht stoffgebundene Sucht handeln.

Unter nicht stoffgebundenen Abhängigkeiten können theoretisch alle Verhaltensweisen untergebracht werden, die bei einzelnen Personen problematisch werden und sich störend auf den Alltag auswirken, also z.B. Kleptomanie, Glücksspiel, Internet, Pornos, oder eben Zuckerkonsum. Aber nicht alles davon wird auch als Sucht gehandhabt, entscheidend ist dabei die Frage, ob die Abhängigkeit wirklich jeden treffen kann, der mit der entsprechenden Tätigkeit in Kontakt kommt (so wie es auch bei stoffgebundenen Süchten der Fall ist).

In vielen Fällen sind solche Abhängigkeiten stark mit anderen psychischen Problemen korreliert und es ist dann immer eine Gradwanderung, ob es dann als echte Sucht, oder als eher als Manifestation einer psychischen Erkrankung, beispielsweise einer Depression klassifiziert wird. Zucker gehört meiner Meinung nach in diese Kategorie hinein, denn wenn Zucker wirklich süchtig machen würde, dann müsste es viel mehr Leute mit einem problematisch hohen Zuckerkonsum geben. Aber manche Menschen können eben davon abhängig werden, wenn eine psychische Vorerkrankung besteht.

So und bevor ihr jetzt wieder mit den ganzen dicken Kindern kommt, die als Beweis für eine grassierende Zuckersucht herhalten müssen: Statistisch gesehen essen die dicken Kinder weniger Zucker, als die dünnen. Es gibt nach wie vor weder einen schlüssigen Nachweis, dass Zucker dick macht, noch dass Fett dick macht. Nur so viel zur geforderten Einführung von Luxussteuern auf "ungesunde" Lebensmittel weil der Effekt einer solchen Maßnahme wohl gegen Null geht. Noch unsinniger sind nur Ernähgunsampeln, weil die willkürliche Festlegung von Grenzwerten auf Fett und Zucker ist nur ein weiterer Anlass für Lebensmittelhersteller, ihre Produkte noch mehr mit Aromen und Geschmacksverstärkern zu strecken, nur um eine bessere Ernährungsampel zu bekommen.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Groucho am 24. Juni 2013, 21:03:42
Zitat von: generalerror am 24. Juni 2013, 20:40:03
So und bevor ihr jetzt wieder mit den ganzen dicken Kindern kommt, die als Beweis für eine grassierende Zuckersucht herhalten müssen: Statistisch gesehen essen die dicken Kinder weniger Zucker, als die dünnen. Es gibt nach wie vor weder einen schlüssigen Nachweis, dass Zucker dick macht, noch dass Fett dick macht. Nur so viel zur geforderten Einführung von Luxussteuern auf "ungesunde" Lebensmittel weil der Effekt einer solchen Maßnahme wohl gegen Null geht. Noch unsinniger sind nur Ernähgunsampeln, weil die willkürliche Festlegung von Grenzwerten auf Fett und Zucker ist nur ein weiterer Anlass für Lebensmittelhersteller, ihre Produkte noch mehr mit Aromen und Geschmacksverstärkern zu strecken, nur um eine bessere Ernährungsampel zu bekommen.

Danke.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: The Doctrix am 24. Juni 2013, 22:54:41
Mannomannomann: nochmal in aller Deutlichkeit:

Nur weil Zucker gewisse Belohnungsmechanismen im Gehirn aktiviert, die auch bei Konsum gewisser Drogen aktiviert werden, heisst dies noch lange nicht, dass Zucker damit automatisch eine Droge wäre.

Wer Gegenteiliges behauptet, hat die Grundprinzipien der menschlichen Biochemie nicht mal im Ansatz verstanden.

Isch kriesch hier echt Plack!
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Robert am 24. Juni 2013, 22:56:27
Zitat von: The Doctor am 24. Juni 2013, 22:54:41
Mannomannomann: nochmal in aller Deutlichkeit:

Nur weil Zucker gewisse Belohnungsmechanismen im Gehirn aktiviert, die auch bei Konsum gewisser Drogen aktiviert werden, heisst dies noch lange nicht, dass Zucker damit automatisch eine Droge wäre.

Wer Gegenteiliges behauptet, hat die Grundprinzipien der menschlichen Biochemie nicht mal im Ansatz verstanden.

Isch kriesch hier echt Plack!

Ruhig, Brauner, ruhiiig!

Keiner hat das behauptet.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Groucho am 24. Juni 2013, 22:57:25
Zitat von: The Doctor am 24. Juni 2013, 22:54:41
Mannomannomann: nochmal in aller Deutlichkeit:

Nur weil Zucker gewisse Belohnungsmechanismen im Gehirn aktiviert, die auch bei Konsum gewisser Drogen aktiviert werden, heisst dies noch lange nicht, dass Zucker damit automatisch eine Droge wäre.

Wer Gegenteiliges behauptet, hat die Grundprinzipien der menschlichen Biochemie nicht mal im Ansatz verstanden.

Isch kriesch hier echt Plack!

Auch danke.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: The Doctrix am 24. Juni 2013, 23:07:26
Sorry, aber die ganze Diskussion hier lässt schon seit Tagen meinen Adrenalinspiegel steigen. (Den meiner Perle übrigens auch.)
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Robert am 24. Juni 2013, 23:09:26
Zitat von: The Doctor am 24. Juni 2013, 23:07:26
Sorry, aber die ganze Diskussion hier lässt schon seit Tagen meinen Adrenalinspiegel steigen. (Den meiner Perle übrigens auch.)

Mittlerweile stehe ich darüber.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Omikronn am 25. Juni 2013, 00:40:58
@Doc: Regt euch nicht zu fest auf, da gibts noch viel dümmere Diskussionen. Notfalls kann man auch im entsprechenden Moment bei welchem man am liebsten andere durch den Bildschirm erwürgen können würde, an die frische Luft gehen, noch ein Kafee/Tee trinken o.ä. und sich dann danach nochmal in aller ruhe an die Tastatur zu setzen.  ;)

ZitatGrundsätzlich gibt es zwei Arten von Sucht: Stoffgebundene und nicht stoffgebundene Süchte. Stoffgebundene Süchte haben gemeinsam, dass sich der Körper durch den Konsum einer Substanz an diese so gewöhnt hat, dass er ohne diese Substanz nicht mehr funktioniert und sich damit körperliche Entzugssymptome einstellen. Zucker kommt dafür nicht in Frage, es kann sich also bestenfalls noch um eine nicht stoffgebundene Sucht handeln.

Unter nicht stoffgebundenen Abhängigkeiten können theoretisch alle Verhaltensweisen untergebracht werden, die bei einzelnen Personen problematisch werden und sich störend auf den Alltag auswirken, also z.B. Kleptomanie, Glücksspiel, Internet, Pornos, oder eben Zuckerkonsum. Aber nicht alles davon wird auch als Sucht gehandhabt, entscheidend ist dabei die Frage, ob die Abhängigkeit wirklich jeden treffen kann, der mit der entsprechenden Tätigkeit in Kontakt kommt (so wie es auch bei stoffgebundenen Süchten der Fall ist).

In vielen Fällen sind solche Abhängigkeiten stark mit anderen psychischen Problemen korreliert und es ist dann immer eine Gradwanderung, ob es dann als echte Sucht, oder als eher als Manifestation einer psychischen Erkrankung, beispielsweise einer Depression klassifiziert wird. Zucker gehört meiner Meinung nach in diese Kategorie hinein, denn wenn Zucker wirklich süchtig machen würde, dann müsste es viel mehr Leute mit einem problematisch hohen Zuckerkonsum geben. Aber manche Menschen können eben davon abhängig werden, wenn eine psychische Vorerkrankung besteht.

So und bevor ihr jetzt wieder mit den ganzen dicken Kindern kommt, die als Beweis für eine grassierende Zuckersucht herhalten müssen: Statistisch gesehen essen die dicken Kinder weniger Zucker, als die dünnen. Es gibt nach wie vor weder einen schlüssigen Nachweis, dass Zucker dick macht, noch dass Fett dick macht. Nur so viel zur geforderten Einführung von Luxussteuern auf "ungesunde" Lebensmittel weil der Effekt einer solchen Maßnahme wohl gegen Null geht. Noch unsinniger sind nur Ernähgunsampeln, weil die willkürliche Festlegung von Grenzwerten auf Fett und Zucker ist nur ein weiterer Anlass für Lebensmittelhersteller, ihre Produkte noch mehr mit Aromen und Geschmacksverstärkern zu strecken, nur um eine bessere Ernährungsampel zu bekommen.
ZitatNur weil Zucker gewisse Belohnungsmechanismen im Gehirn aktiviert, die auch bei Konsum gewisser Drogen aktiviert werden, heisst dies noch lange nicht, dass Zucker damit automatisch eine Droge wäre.
Auch von mir danke, Psiram wirkt mal wieder bildend.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: bayle am 25. Juni 2013, 06:45:28
Zitat von: The Doctor am 24. Juni 2013, 22:54:41
Mannomannomann: nochmal in aller Deutlichkeit:
...
Isch kriesch hier echt Plack!
Das Formatierungsrennen war in einem anderen Thread ;). Überhaupt: ich verstehe die Aufregung nicht. Es sollte doch inzwischen längst klar sein, dass 100% aller Menschen von Krankheiten betroffen sind; man denke nur an das traumatische Erlebnis der Geburt. Gerade lese ich, dass die Mitteilung der Diagnose einer Fibromyalgie gelegentlich eine Posttraumatische Belastungsstörung auslösen kann, und an anderer Stelle, dass eine solche auch durch eine Geburt – bei den Müttern – ,,in bis zu 33,1%" ausgelöst werde.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: KranzFonz am 25. Juni 2013, 08:05:14
Zitat von: generalerror am 24. Juni 2013, 20:40:03
...Statistisch gesehen essen die dicken Kinder weniger Zucker, als die dünnen. ...

Wurde die Statistik hier schon einmal verlinkt?
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: MrSpock am 25. Juni 2013, 14:08:52
Zitat von: The Doctor am 24. Juni 2013, 22:54:41
Mannomannomann: nochmal in aller Deutlichkeit:

Nur weil Zucker gewisse Belohnungsmechanismen im Gehirn aktiviert, die auch bei Konsum gewisser Drogen aktiviert werden, heisst dies noch lange nicht, dass Zucker damit automatisch eine Droge wäre.

Wer Gegenteiliges behauptet, hat die Grundprinzipien der menschlichen Biochemie nicht mal im Ansatz verstanden.

Isch kriesch hier echt Plack!

Hey Doc, werd´nur nicht zur Diva: http://www.youtube.com/watch?v=N8wmTHfmZgk
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: mossmann am 25. Juni 2013, 14:28:06
Zitat von: generalerror am 24. Juni 2013, 20:40:03
Statistisch gesehen essen die dicken Kinder weniger Zucker, als die dünnen.

Quelle?

Zitat von: generalerror am 24. Juni 2013, 20:40:03Es gibt nach wie vor weder einen schlüssigen Nachweis, dass Zucker dick macht, noch dass Fett dick macht.

Quelle?

Ich finde eher so etwas:

http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/ernaehrung-zucker-macht-dick-zumindest-ein-wenig-1.1574076
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Robert am 25. Juni 2013, 14:58:51
Hier ist das Original: http://www.bmj.com/content/346/bmj.e7492

Was Tageszeitungen zu wissenschaftlichen Themen schreiben, ist meist unbrauchbar.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Volvox am 25. Juni 2013, 21:47:43
Zitat von: Robert am 25. Juni 2013, 14:58:51
Hier ist das Original: http://www.bmj.com/content/346/bmj.e7492

Was Tageszeitungen zu wissenschaftlichen Themen schreiben, ist meist unbrauchbar.
Eine Ausnahme gibt es aber doch wohl ;-)
-> http://www.der-postillon.com/2012/11/998-prozent-aller-deutschen-leiden.html
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Groucho am 27. Juni 2013, 15:44:06
Mal wieder eine berüchtigt hochwertige SpON-Forumsdiskussion:

http://forum.spiegel.de/f22/suessstoffe-dass-stevia-vorteile-hat-ist-reine-gaubenssache-94039.html (http://forum.spiegel.de/f22/suessstoffe-dass-stevia-vorteile-hat-ist-reine-gaubenssache-94039.html)

Mein Lieblingskommentar bisher:

Zitatwas hat das mit Glauben zu tun? gib einem Zwilling jeden tag 10 liter Cola und dem anderem 10 liter coke zero stevia (gibt es noch nicht) und beobachte. das Ergebnis wird eindeutig

Find ich auch, beide werden an Nierenversagen sterben.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Bloedmann am 27. Juni 2013, 16:07:15
Zitat von: Groucho am 27. Juni 2013, 15:44:06
Mein Lieblingskommentar bisher:

Zitatwas hat das mit Glauben zu tun? gib einem Zwilling jeden tag 10 liter Cola und dem anderem 10 liter coke zero stevia (gibt es noch nicht) und beobachte. das Ergebnis wird eindeutig

Find ich auch, beide werden an Nierenversagen sterben.
Oder wegen Herz.
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/neuseeland-coca-cola-droht-warnhinweis-wegen-gefahr-durch-koffein-a-882912.html (http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/neuseeland-coca-cola-droht-warnhinweis-wegen-gefahr-durch-koffein-a-882912.html)
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: The Doctrix am 27. Juni 2013, 16:15:32
Zitat von: Bloedmann am 27. Juni 2013, 16:07:15
Zitat von: Groucho am 27. Juni 2013, 15:44:06
Mein Lieblingskommentar bisher:

Zitatwas hat das mit Glauben zu tun? gib einem Zwilling jeden tag 10 liter Cola und dem anderem 10 liter coke zero stevia (gibt es noch nicht) und beobachte. das Ergebnis wird eindeutig

Find ich auch, beide werden an Nierenversagen sterben.
Oder wegen Herz.
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/neuseeland-coca-cola-droht-warnhinweis-wegen-gefahr-durch-koffein-a-882912.html (http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/neuseeland-coca-cola-droht-warnhinweis-wegen-gefahr-durch-koffein-a-882912.html)

Herz passt schon, allerdings eher wegen der Volumenüberbelastung, nachdem die Nieren mit der Diurese nicht mehr hinterherkommen, woraufhin es zu einem Lungenödem gekommen ist.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Daggi am 27. Juni 2013, 17:13:16
Da sind wir auch wieder mal beim Dihydrogenmonoxid angekommen. Schlimm: in den USA wird ja Wasser für Injektionszwecke für die Todesspritze verwendet. Und 7,6 Liter DHMO können tödlich sein: Ein Gericht in Kalifornien verurteilte den Sender KDND-FM zur Zahlung von 16,5 Millionen Dollar. KDND-FM hatte einen Wassertrink-Wettbewerb ausgelobt. Sieger sollte sein, wer das meiste Wasser trinkt ohne auf die Toilette zu gehen oder sich zu erbrechen. Für den Sieger wurde eine Nintendo-Spielekonsole versprochen. An dem Wettbewerb nahm auch die 28-jährige Jennifer Strange tei weil sie hoffe das Spielgerät ihrerm Kind schenken zu könnenl. Sie gewann nicht, klagte aber anschließend bei Kollegen über Kopfschmerzen und musste nach Hause gehen. Wenig später wurde sie tot aufgefunden. Eine Autopsie ergab, dass sie an einer Wasservergiftung starb – also zuviel Flüssigkeit in kurzer Zeit zu sich genommen hatte. Die Frau hatte 2 US-Gallonen Wasser getrunken, 7,6 Liter. Sie ist nicht die Einzige, die an Wasservergiftung starb.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: zwingenberger am 27. Juni 2013, 18:23:53
Zitat von: Daggi am 27. Juni 2013, 17:13:16
Da sind wir auch wieder mal beim Dihydrogenmonoxid angekommen. Schlimm: in den USA wird ja Wasser für Injektionszwecke für die Todesspritze verwendet. Und 7,6 Liter DHMO können tödlich sein: Ein Gericht in Kalifornien verurteilte den Sender KDND-FM zur Zahlung von 16,5 Millionen Dollar. KDND-FM hatte einen Wassertrink-Wettbewerb ausgelobt. Sieger sollte sein, wer das meiste Wasser trinkt ohne auf die Toilette zu gehen oder sich zu erbrechen. Für den Sieger wurde eine Nintendo-Spielekonsole versprochen. An dem Wettbewerb nahm auch die 28-jährige Jennifer Strange tei weil sie hoffe das Spielgerät ihrerm Kind schenken zu könnenl. Sie gewann nicht, klagte aber anschließend bei Kollegen über Kopfschmerzen und musste nach Hause gehen. Wenig später wurde sie tot aufgefunden. Eine Autopsie ergab, dass sie an einer Wasservergiftung starb – also zuviel Flüssigkeit in kurzer Zeit zu sich genommen hatte. Die Frau hatte 2 US-Gallonen Wasser getrunken, 7,6 Liter. Sie ist nicht die Einzige, die an Wasservergiftung starb.


Mit dem Dihydrodingsda gab es schon mal ein - beinahe - fatales Vorkommnis:

http://www.bbc.co.uk/insideout/content/articles/2008/11/11/south_west_nutrition_s14_w9_feature.shtml

Dass das noch frei verkäuflich ist...
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: 71hAhmed am 27. Juni 2013, 19:11:48
Zitat von: zwingenberger am 27. Juni 2013, 18:23:53
Dass das noch frei verkäuflich ist...
Aber das ist doch voll natürlich, das kann gar nicht schädlich sein. Und ohne sein Gedächtnis hätten wir gar keine Chance, uns eine gewisse Unabhängigkeit von der Pharma-und Chemiemafia zu bewahren.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Ladislav Pelc am 28. Juni 2013, 16:31:01
Ich bin mir sicher, dass die unglücklichen Vorkommnisse einzig und allein auf künstliches Wasser zurückzuführen sind. Im Gegensatz zu natürlichem Wasser schwingt es ganz anders (um mindestens 37,584 Bovis-Einheiten) und ist außerdem rechtsverdreht. Dass kommt daher, dass künstliches Wasser auf chemischem, natürliches Wasser hingegen auf biologischem Wege entstanden ist, wodurch letzteres eine gewisse Lebensenergie mit sich führt, ersteres hingegen nicht, sodass es dem Körper selbige entzieht.

Unglücklicherweise ist künstliches Wasser vom normalen Anwender in keinster Weise von natürlichem Wasser unterscheidbar. Dies ist nur einem nach der anerkannten Lehre von L. Pelc ausgebildeten und zertifizierten Wassergutachtern mittels einer handelsüblichen Wünschelrute möglich.

Ich fordere daher ein striktes Verbot von künstlichem Wasser!

Bis dahin bleibt dem Anwender leider nur die private Beauftragung eines solchen Wassergutachters. Preise und Kontoverbindung (Vorkasse!!!) per PN erhältlich.

Von nicht ernst gemeinten Anfragen bitte ich abzusehen, sie lenken mich unnötig ab beim Geldzählen.

Ergebenst,

Ihr L. Pelc.

;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: 71hAhmed am 28. Juni 2013, 19:04:10
Zitat von: Ladislav Pelc am 28. Juni 2013, 16:31:01
... dass künstliches Wasser auf chemischem, natürliches Wasser hingegen auf biologischem Wege entstanden ist, wodurch letzteres eine gewisse Lebensenergie mit sich führt,
Biologisches Wasser? Ist das nicht nach Ansicht etlicher Fachleute (http://www.amazon.de/Ein-ganz-besonderer-Saft-Urin/dp/349222847X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1372441804&sr=8-1&) gesundheitlich besonders wertvoll?
Zitat von: Ladislav Pelc am 28. Juni 2013, 16:31:01
Unglücklicherweise ist künstliches Wasser vom normalen Anwender in keinster Weise von natürlichem Wasser unterscheidbar.
Laut ernstzunehmender Fachleute (siehe oben) ist die Unterscheidung anhand von Geruch und Farbe auch dem Laien möglich.
Zitat von: Ladislav Pelc am 28. Juni 2013, 16:31:01
Dies ist nur einem nach der anerkannten Lehre von L. Pelc ausgebildeten und zertifizierten Wassergutachtern mittels einer handelsüblichen Wünschelrute möglich.
Bis dahin bleibt dem Anwender leider nur die private Beauftragung eines solchen Wassergutachters. Preise und Kontoverbindung (Vorkasse!!!) per PN erhältlich.
Zitat von: Ladislav Pelc am 28. Juni 2013, 16:31:01
Ich fordere daher ein striktes Verbot von künstlichem Wasser!
Es erscheint mir etwas widersprüchlich, einerseits eine kostenpflichtige Dienstleistung anzubieten und andererseits ein Verbot der Grundlage dieses Geschäftsmodells zu fordern.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: generalerror am 29. Juni 2013, 19:40:30
Zitat von: mossmann am 25. Juni 2013, 14:28:06
Zitat von: generalerror am 24. Juni 2013, 20:40:03
Statistisch gesehen essen die dicken Kinder weniger Zucker, als die dünnen.

Quelle?

Zitat von: generalerror am 24. Juni 2013, 20:40:03Es gibt nach wie vor weder einen schlüssigen Nachweis, dass Zucker dick macht, noch dass Fett dick macht.

Quelle?

Ich finde eher so etwas:

http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/ernaehrung-zucker-macht-dick-zumindest-ein-wenig-1.1574076
Ich meinte die Metastudie "Comparison of overweight and obesity prevalence in school-aged youth from 34 countries and their relationships with physical activity and dietary patterns" von Janssen et al. (2005). Zitat: "In 91% of the countries examined, the frequency of sweets intake was lower in overweight than normal weight youth. Overweight status was not associated with the intake of fruits, vegetables, and soft drinks or time spent on the computer. "

Das Paper, das du anführst, zeigt zumindest in den Kohortenstudien ein ähnliches Bild. Zwar haben einige der untersuchten Kohortenstudien eine positive Korrelation zwischen Zuckerkonsum festgestellt, andere konnten jedoch keine, oder gar eine negative Korrelation finden. Die Ergebnisse, die die Süddeutsche so in den Himmel lobt, kommen ausschließlich aus Experimentalstudien, also Studien, bei denen die Teilnehmer ihren Zuckerkonsum stark zurückgefahren haben und, weil sie dadurch weniger Energie aufnahmen, Gewicht verloren haben.

Nu wissen wir ja (hoffentlich) alle darüber bescheid, was danach passiert, nämlich die Teilnehmer erhöhten ihre Energiezufuhr schließlich wieder und damit kam auch das Gewicht relativ schnell zurück, um dauerhaft abzunehmen müsste man auch dauerhaft so wenig Zucker essen und selbst dann beschränkt sich der Effekt auf vielleicht ein oder zwei Kilogramm mehr oder weniger. Dass Zucker dick macht, hat dein Paper jedenfalls nicht bestätigt.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: gesine2 am 30. Juni 2013, 06:01:29
Das war jetzt aber ein grundlegender Fehler, generalerror (https://forum.psiram.com/index.php?topic=11432.msg141582#msg141582), so eine Quellenangabe ohne Verlinkung: Da sprudelt sie (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15836463). Allerdings nur nach Eintrittszahlung zu bewunder wie es scheint, doch bei der zielführenden Suche (https://encrypted.google.com/search?q=Comparison+of+overweight+and+obesity+prevalence+in+school-aged+youth+from+34+countries+and+their+relationships+with+physical+activity+and+dietary+patterns&ie=utf-8&oe=utf-8) kam noch diverses andere, ins gleiche Horn stoßende, jedoch frei zugreifbare Material zum Vorschein. So zB jenes zeitgenössische paper (http://www.nutritionj.com/content/12/1/14) mit hiesigen Daten
ZitatMoreover, regardless of sex, total energy and macronutrient intake did not differ between normal weight and overweight children.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: generalerror am 30. Juni 2013, 16:03:12
Zitat von: gesine2 am 30. Juni 2013, 06:01:29
Das war jetzt aber ein grundlegender Fehler, generalerror (https://forum.psiram.com/index.php?topic=11432.msg141582#msg141582), so eine Quellenangabe ohne Verlinkung: Da sprudelt sie (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15836463). Allerdings nur nach Eintrittszahlung zu bewunder wie es scheint, doch bei der zielführenden Suche (https://encrypted.google.com/search?q=Comparison+of+overweight+and+obesity+prevalence+in+school-aged+youth+from+34+countries+and+their+relationships+with+physical+activity+and+dietary+patterns&ie=utf-8&oe=utf-8) kam noch diverses andere, ins gleiche Horn stoßende, jedoch frei zugreifbare Material zum Vorschein. So zB jenes zeitgenössische paper (http://www.nutritionj.com/content/12/1/14) mit hiesigen Daten
ZitatMoreover, regardless of sex, total energy and macronutrient intake did not differ between normal weight and overweight children.
Aber immerhin weiß ich jetzt, dass Jungs mehr Käse essen.

Da habe ich doch glatt vergessen, einen Link anzugeben, hier (http://www.nuigalway.ie/hbsc/documents/janssen_et_al_or62_obesity.pdf) kann man sich das Paper übrigens umsonst komplett durchlesen.
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: gesine2 am 30. Juni 2013, 17:28:38
Zitathier umsonst durchlesen
thx generalerror (https://forum.psiram.com/index.php?topic=11432.msg141619#msg141619)
Zitatdass Jungs mehr Käse essen
Was übrigens in meinem Bekanntenkreise deutlich andersherum ist. Soviel zu Anekdoten...
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: eLender am 09. Mai 2018, 12:02:23
Da das Thema vor 5 Jahren schon für Wirbel gesorgt hat und man es mittlerweile vergessen hat, bemüht sich RTL erneut um Aufklärung:
ZitatEckart von Hirschhausen kämpft gegen die Zuckermacht
"Zucker ist ein Teufelszeug!" Da sind sich mehr als 2000 Ärzte in Deutschland einig. Im Kampf gegen den hohen Zuckerkonsum müsse die Bundesregierung endlich handeln. Denn die Eltern und Kinder trifft nur eine geringe Schuld an der Misere: Der Suchtstoff steckt in nahezu jedem Produkt aus dem Supermarkt, tarnt sich als Fruchtaroma und versteckt sich sogar in herzhaften oder vermeintlich gesunden Lebensmitteln. Wer weiß schon, wie viel in welchem Produkt steckt? Etwa in Orangensaft, Frühstücksflocken, Fruchtschorlen oder Nutella.
https://www.stern.de/tv/uebergewicht-und-krankheiten--warum-zucker-deutschlands-groesstes-suchtproblem-ist-7974636.html

Man könnte den Faden hier einfach wieder von vorne abspielen, es wäre das gleiche Spiel. Aber Moment: Hirschhausen nimmt sich der Sache an und wird die Bundesregierung endlich zum Handeln zwingen. Vorschläge:

*Einstufung von Zucker als BTM; Aufnahme ins BTMG
*Verkaufsverbot von süßen Lebensmitteln an dicke Kinder. Wer dick ist, entscheidet die/der Kassiererin nach ermessen
*Austausch von Zucker in Lebensmitteln durch Ersatzstoffe. Nutella könnte in Zukunft Sägespäne statt Zucker enthalten. Es müsste allerdings vorher geprüft werden, ob Sägespäne auch Suchtpotential haben
*Genetische Umprogrammierung von obstbildenden Pflanzen. Diese können zukünftig nur noch Lebertran statt Fructose synthetisieren. Erst so wird Obst überhaupt gesund
*Auslöschung der Bienen durch Neonicotinoide, da Bienen den hochgiftigen Stoff Honig produzieren, der zudem suchtauslösend ist
*Sarah Wiener wird Gesundheitsministerin

(weitere Vorschläge bitte an RTL/Hirschhausen schicken)
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: Belbo am 09. Mai 2018, 13:42:23
Bei amerikanischen sitcoms sagt man ja "he jumped the shark" wenn in der 25 Staffel irgendwann mal die Handlungsfäden immer abstruser werden.

Bei Hirschhausen scheint mir, womöglich ob seiner Prominenz, ein ähnlicher Fall eingetreten zu sein.

Ich hatte in letzter Zeit privat einiges damit zu tun, den Unsinn den er in einem seiner Bücher so verbreitet, wieder ins rechte Licht zu rücken.

Ich hatte das hier schon mal thematisiert.

https://forum.psiram.com/index.php?topic=15882.15
Titel: Re: Ist Zucker eine Droge?
Beitrag von: eLender am 09. Mai 2018, 21:29:40
Der leidet wahrscheinlich am Lesch-Syndrom. Mit zunehmender Popularität erwächst der unwiderstehlich Wunsch, moralische Leitfigur für die Menschheit zu werden. Irgend ein Thema findet sich da immer. Es muss halt irgendwie populär sein und gegen das Böse in der Welt gerichtet sein. Eigentlich schade, haben solche Personen doch auch viel Positives Richtung Aufklärung getan.