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Brustamputation als Brustkrebsvorsorge?

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Begonnen von The Doctrix, 14. Mai 2013, 19:21:44

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Würdest Du Dich in derselben Situation wie A. Jolie auch für die Amputation der Brüste und die Entfernung der Eierstöcke entscheiden, oder würdest Du eher versuchen, einen eventuellen Krebs durch intensive Beobachtung früh zu erkennen?

Ja, ich würde mich operieren lassen.
18 (78.3%)
Nein, ich würde auf die Vorsorge vertrauen.
5 (21.7%)

Stimmen insgesamt: 23

Umfrage geschlossen: 22. Mai 2013, 14:18:36

71hAhmed

Zitat von: The Doctor am 15. Mai 2013, 22:18:04
Angenommen, Ihr hättet Euch in dieser Situation zu entscheiden - wie wäre Eure Antwort?
Meinst du wirklich, es wäre so einfach mit nur zwei Optionen? Es gibt mindestens noch zwei weitere:
- ignorieren, bis es (vielleicht) zu spät ist;
- in Panik verfallen und direkt den Strick nehmen;

Robert

Zitat von: 71hAhmed am 15. Mai 2013, 22:30:57
Zitat von: The Doctor am 15. Mai 2013, 22:18:04
Angenommen, Ihr hättet Euch in dieser Situation zu entscheiden - wie wäre Eure Antwort?
Meinst du wirklich, es wäre so einfach mit nur zwei Optionen? Es gibt mindestens noch zwei weitere:
- ignorieren, bis es (vielleicht) zu spät ist;
- in Panik verfallen und direkt den Strick nehmen;

Du hast vergessen: Die Kohle auf den Kopf kloppen, ordentlich feieren, Fallschirm springen, verreisen, unanständige Dinge tun, dem Chef mal ordentlich die Meinung sagen oder was man sonst noch so mag.....

Bloedmann

Eine weitere Option ist, Dein Arzt weist Dich ins Krankenhaus zur OP ein. So wars bei mir.
Es gibt so viele Dinge im Leben, die wichtiger sind als Geld... aber sie kosten so viel! Groucho Marx

71hAhmed

Zitat von: Robert am 15. Mai 2013, 22:36:44
Zitat von: 71hAhmed am 15. Mai 2013, 22:30:57
Zitat von: The Doctor am 15. Mai 2013, 22:18:04
Angenommen, Ihr hättet Euch in dieser Situation zu entscheiden - wie wäre Eure Antwort?
Meinst du wirklich, es wäre so einfach mit nur zwei Optionen? Es gibt mindestens noch zwei weitere:
- ignorieren, bis es (vielleicht) zu spät ist;
- in Panik verfallen und direkt den Strick nehmen;
Du hast vergessen: Die Kohle auf den Kopf kloppen, ordentlich feieren, Fallschirm springen, verreisen, unanständige Dinge tun, dem Chef die Meinung sagen oder was man sonst noch so mag.....
Hatte ich nicht vergessen, ich wollte das nur auf die Extrempositionen beschränken.

71hAhmed

Zitat von: Bloedmann am 15. Mai 2013, 22:37:27
Eine weitere Option ist, Dein Arzt weist Dich ins Krankenhaus zur OP ein. So wars bei mir.
Normalerweise muss man da aber zustimmen, soweit ich weiß, es war also letzlich deine Entscheidung, dem nachdrücklichen Rat deines Arztes zu folgen.

sweeper

@ Doc:

http://forum.psiram.com/index.php?topic=11248.msg137573#msg137573

Tja... im Fall der (ursprünglich vorgeschlagenen) doppelseitigen Großzehenamputation:
wenn ich Brad Pitt wäre, müsste ich mir vorher darüber klar werden, dass ich nach einem solchen Eingriff keine Action-Filme mehr drehen könnte, sondern ins Charakterfach wechseln müsste...

Im zweiten Szenario (Schilddrüsenkrebs und Aphonie) wäre es von Vorteil, nicht Juan Diego Florez zu heißen, sondern vielleicht  besser Buster Keaton...

Und wenn ich sängerisch veranlagt wäre, wäre die Aphonie für mich keine Option, da sie mich meiner unmittelbaren genuinen emotionalen Ausdrucksfähigkeit berauben würde - es sei denn,  mir drohte innert 10 Tagen der Erstickungstod...
With magic, you start with a frog and end up with a prince.
With science, you start with a frog, get a PhD and are still left with the frog you started with...


Terry Pratchett

ajki

ad "Umfrage(n)":

Ich sehe mich in solchen Dingen außerstande, einem item eine Präferenz einzuräumen. Ich könnte in ganz allgemeiner, von jedem Einzelfall unabhängiger Hinsicht sowas vertreten wie "wenn's nicht kaputt ist, soll man auch nicht reparieren/schnibbeln" (schon allein wg. dem schon angesprochenen Verdacht auf [zu] fixes Einsacken von abrechnungsfähigen Leistungen). Aber selbst wenn das ein hierzulande übereinstimmungsfähiger Grundsatz wäre (was ich nicht beurteilen kann), gilt es ja dann doch nie für den Individualfall.

Im derzeit in der Presse umläufigen Fall der Frau Reichstein würde man wohl vermuten dürfen, dass die Dame aufgrund ihrer Möglichkeiten zu einer informierten und wohlbestimmten Entscheidung aufgrund intensiver Beratung mit ausgewiesenen Fachleuten und Umfeld gelangt ist. "Kritisierbar" (?) wäre eine solche Individualentscheidung letztlich doch sowieso nur dann, wenn man spitzkriegen würde, dass die Entscheidungsfindung unter mißlichen oder fehlerhaften Bedingungen abgelaufen ist (z.B. Guru-gelenkt, bei starker Beeinflussung durch langjährig entwickelte Ängste keine ausreichenden Widerstände durch Fachkräfte oder dergleichen).

Insofern kann man so einen Fall, über den auch ganz gewiss nicht alle Kriterien öffentlich bekanntgegeben werden sondern im Gegenteil davon auszugehen ist, dass die PR-Berater hier eine gewünschte/beauftragte Darstellung lancieren, praktisch auch keine valide Stellung nehmen.

Was mich zu dem einzigen Punkt bringt, über den eine öffentliche Diskussion meiner Ansicht nach überhaupt stattfinden könnte (sollte?): ist es opportun, "toll", wichtig, richtig, sinnvoll oder eben falsch, blöd, schrecklich, wenn eine global bekannte Person ("Star") so einen Fall in die Öffentlichkeit trägt? Dürfen/sollen Medien so einen Fall wie nun geschehen global und auf Seite 1 ausschlachten/verwerten? Sind da nicht doch eher in der Summe negative Folgen zu erwarten?

(Immerhin wurde auch hier schon aus Interviews gequotet, dass die Thematik im Betroffenheitsfall zwischen Arzt/Patient als eine "reguläre" Opition besprochen wird und insofern im Rahmen der Risikofallbehandlung keineswegs eine absolut exotische oder besondere Maßnahme darstellt)
every time you make a typo, the errorists win

The Doctrix

Zitat von: ajki am 15. Mai 2013, 22:48:19
Ich sehe mich in solchen Dingen außerstande, einem item eine Präferenz einzuräumen. Ich könnte in ganz allgemeiner, von jedem Einzelfall unabhängiger Hinsicht sowas vertreten wie "wenn's nicht kaputt ist, soll man auch nicht reparieren/schnibbeln" (schon allein wg. dem schon angesprochenen Verdacht auf [zu] fixes Einsacken von abrechnungsfähigen Leistungen). Aber selbst wenn das ein hierzulande übereinstimmungsfähiger Grundsatz wäre (was ich nicht beurteilen kann), gilt es ja dann doch nie für den Individualfall.

Interessant...  aber zur prophylaktischen Brustamputation hast Du eine Meinung? Woher kommt die denn bitteschön?

Du hast zu den von mir angefragten Fällen recht genaue Angaben zur Risikobeurteilung bekommen. Du kannst Dich in diese hypothetischen Fälle genausogut einfühlen, wie in Frau Jolie. Warum nur hast Du auf einmal ein solches Problem, Dich für eine Option zu entscheiden?    :gruebel
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

The Doctrix

Zitat von: Bloedmann am 15. Mai 2013, 22:37:27
Eine weitere Option ist, Dein Arzt weist Dich ins Krankenhaus zur OP ein. So wars bei mir.

Auch wegen Tumor?  (just curious)
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

ajki

Zitat von: The Doctor am 15. Mai 2013, 22:53:05
Du kannst Dich in diese hypothetischen Fälle genausogut einfühlen, wie in Frau Jolie. Warum nur hast Du auf einmal ein solches Problem, Dich für eine Option zu entscheiden?

Eigentlich hatte ich genau die "Einfühlfähigkeit" in *jedem* Individualfall (inklusive dem meinem, solange mir kein Risiko bekannt gemacht wird) abgestritten. Wozu ich in allgemeiner Hinsicht, als grundsätzliches Prinzip, käme, wäre das "nicht kaputt, nicht reparieren"-Ding. Aber so ein überpersönliches Allgemeinprinzip ist gegenüber jedem einzelnen Fall immer blind.
every time you make a typo, the errorists win

Ratiomania

Zitat von: The Doctor am 15. Mai 2013, 22:18:04


Gegeben sei ein 20jähriger Patient mit wahrscheinlich genetisch stark erhöhtem Risiko (Bruder und ein Onkel vor dem 40. Lebensjahr erkrankt und daran verstorben) an dieser speziellen Krebsform. Das Risiko, selber zu erkranken, betrage 80% innert der nächsten 40 Jahre. Er kann dieses Risiko eingehen und auf regelmässige Kontrollen vertrauen (alle 6 Monate mit Ultraschall und Blutuntersuchung, alle 12 Monate mit Szintigraphie) oder sich für die vermeintlich "sichere" prophylaktische Operation entscheiden - mit allen möglichen o.g. Konsequenzen.

Angenommen, Ihr hättet Euch in dieser Situation zu entscheiden - wie wäre Eure Antwort?

Hast du noch zu den anderen Risiken Zahlen?

sumo

faszinierende Diskussion!
Die Entscheidung einer Betroffenen ist nicht nur durch den Gendefekt und die möglichen Risiken beeinflußt, sondern auch durch das in der direkten familiären Umgebung stattgefundene Erleben einer Krebserkrankung einer nahen Verwandten. Wie eine CA-Erkrankung abläuft, welche Dinge da im austherapierten Zustand passieren, das bestimmt sicher zum großen Teil die Entscheidung einer Frau, sich lieber einer Ablation zu unterziehen als "... das durchzumachen und zu verrecken..."

Achgeh

Zitat von: ajki am 15. Mai 2013, 22:48:19
Was mich zu dem einzigen Punkt bringt, über den eine öffentliche Diskussion meiner Ansicht nach überhaupt stattfinden könnte (sollte?): ist es opportun, "toll", wichtig, richtig, sinnvoll oder eben falsch, blöd, schrecklich, wenn eine global bekannte Person ("Star") so einen Fall in die Öffentlichkeit trägt? Dürfen/sollen Medien so einen Fall wie nun geschehen global und auf Seite 1 ausschlachten/verwerten? Sind da nicht doch eher in der Summe negative Folgen zu erwarten?

(Immerhin wurde auch hier schon aus Interviews gequotet, dass die Thematik im Betroffenheitsfall zwischen Arzt/Patient als eine "reguläre" Opition besprochen wird und insofern im Rahmen der Risikofallbehandlung keineswegs eine absolut exotische oder besondere Maßnahme darstellt)

Solange es Leute gibt, die, wenn sich jemand zu so einer Maßnahme entscheidet, in die Welt posaunen, die Betreffende hätte sich wohl zuvor schon einer präventiven Lobotomie unterzogen - solange ist es gut und richtig, wenn Prominente darüber sprechen, dass sie sich zu so einem Schritt entschieden haben.

Die Brust wird in unserer Kultur so sehr mit Weiblichkeit identifiziert, dass sich viele (auch nicht präventiv) Brustamputierte kaum mehr leicht bekleidet in der Öffentlichkeit zeigen wollen. Da kann es schon Mut machen wenn Fälle wie dieser bekannt werden, wo sich eine schöne Frau, die allgemein als Sexsymbol gilt, sogar einer beidseitigen Mastektomie unterzogen hat.

Das Geschwätz wie im Eingangspost finde ich absolut unerträglich, zumal es sich dabei nicht um irgendeinen überkandidelten Kram handelt, sondern um Maßnahmen, die absolut im Rahmen der Leitlinien sind. Frauen, die sich zu so einer Maßnahme entscheiden (u.a. auch deswegen, weil sie lieber für ihre Kinder da sein wollen als zu sterben), dann auch noch als gehirnamputiert zu beschimpfen, ist echt das allerletzte.

Negative Folgen sind mMn kaum zu erwarten; niemand, der bei klarem Verstand ist, wird sich zu so einem Schritt entschließen, bloß weil Angelina Jolie das auch gemacht hat.

Bloedmann

Zitat von: The Doctor am 15. Mai 2013, 22:58:04
Zitat von: Bloedmann am 15. Mai 2013, 22:37:27
Eine weitere Option ist, Dein Arzt weist Dich ins Krankenhaus zur OP ein. So wars bei mir.

Auch wegen Tumor?  (just curious)
Jepp. Und wie Du siehst, der Weißkittelmafiosi hatte nicht ganz unrecht. Bin ja noch da. :P

Zitat von: 71hAhmed am 15. Mai 2013, 22:43:52
Zitat von: Bloedmann am 15. Mai 2013, 22:37:27
Eine weitere Option ist, Dein Arzt weist Dich ins Krankenhaus zur OP ein. So wars bei mir.
Normalerweise muss man da aber zustimmen, soweit ich weiß, es war also letzlich deine Entscheidung, dem nachdrücklichen Rat deines Arztes zu folgen.
Nun, als totaler Laie mit diesem Befund gehöre ich zu denjenigen Schafen, die denen die die Wörter kennen, vertrauen. Nicht alles lief glatt und es hat weh getan und es gibt Ärzte die das Prädikat Arschloch durchaus verdienen.

Unterm Strich jedoch, verdanke ich denen und der Pharmamafia mein Leben und bin dankbar dafür.

Also ich kann es absolut nachvollziehen, das A.J. sich so was ersparen möchte.

Klar, ihre Versorgung ist mit der eines Kassenpatienten nicht vergleichbar, genauso wie Ihre Krebsvariante nicht mit meiner.

Aber ich schätze sie so ein, daß Sie auch dem Urteil ihrer Ärzte vertraut hat und damit das richtige getan hat.
Es gibt so viele Dinge im Leben, die wichtiger sind als Geld... aber sie kosten so viel! Groucho Marx

sweeper

@ Bloedmann:

Ich schätze das sehr an deinem Statement, dass du ehrlich antwortest und dich nicht hinter irgendwelchem unverbindlichen Geseihere verschanzt!
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With science, you start with a frog, get a PhD and are still left with the frog you started with...


Terry Pratchett