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Brustamputation als Brustkrebsvorsorge?

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Begonnen von The Doctrix, 14. Mai 2013, 19:21:44

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Würdest Du Dich in derselben Situation wie A. Jolie auch für die Amputation der Brüste und die Entfernung der Eierstöcke entscheiden, oder würdest Du eher versuchen, einen eventuellen Krebs durch intensive Beobachtung früh zu erkennen?

Ja, ich würde mich operieren lassen.
18 (78.3%)
Nein, ich würde auf die Vorsorge vertrauen.
5 (21.7%)

Stimmen insgesamt: 23

Umfrage geschlossen: 22. Mai 2013, 14:18:36

misfit

Es ist übrigens erstaunlich mit welcher Selbstverständlichkeit dagegen  früher und auch heute noch  Totaloperationen auch nichtigeren Gründen vorgenommen werden.

Ein Schelm der hier böses vermutet... Wir könnten auch einen Artikel darüber schreiben: Die Tittenverschwörung, dann aber bitte bei Wikipedia und nicht hier, denn das ist Realität!


Achgeh

Zitat von: sweeper am 15. Mai 2013, 16:03:56
Aber wenn eine 15- Jährige mit familiärer Belastung einen positiven Gentest hat? - Soll die dann auch gleich operiert werden? - Gibt es irgendwelche verbindlichen Regeln, ob man einer Halbwüchsigen den Test verweigern kann?

Da es sich um eine Erkrankung des Erwachsenenalters handelt, macht man bei Minderjährigen diesen test - gar nicht!

Die Titte scheint mir auch eine gewisse magische Bedeutung zu haben, dass hier dermaßen merkwürdige Argumente kommen.

Im Übrigen kannte ich eine Frau, die mit Mitte 20 an Brustkrebs gestorben ist. Die hätte vielleicht gerne die Wahl gehabt.

sweeper

Zitat von: misfit am 15. Mai 2013, 16:01:41
Zitat von: sweeper am 15. Mai 2013, 15:54:20
Die Kollegin warf mir einen bedeutungsvollen Blick zu und sagte dann leise: "Warte mal ab, ob das in ein paar Jahren immer noch so schön aussieht..."

Ho ho ho.. wäre hier wohl der angemessene Kommentar.

1. kann man auch operierte Brüste nachoperieren.
2. Auch natürliche Brüste altern und Jolies natürlicher Busen sähe in 10 oder 20 oder 30 Jahren auch anders aus
3. Außerdem stelle ich hier eine gewisse Tittenfixierung fest. Was ist wichtiger: schöne Titten oder das Leben?

Bleiben wir mal bei Punkt 2:
eben weil das so ist, sollte man überlegen, ob man riskieren will, dass eine 25-jährige nach 10 Jahren schon eine Re-OP braucht oder veilleicht doch erst die 35-jährige (falls die Erstmanifestation nicht familiär sehr früh ist)

Das mit der "Titten-Fixierung" ist dieser Diskussion nicht würdig - wenn du dich mit dem Thema näher auseinander gesetzt hättest, dann wüsstest du, dass die psychoonkologische Betreuung bei Brustkrebs-Patientinnen einen enormen Stellenwert hat.
Ich weigere mich, die beidseitige Total-OP so cool zu betrachten, als ob da eh nur zwei Haufen nutzloses Fettgewebe weggeschnitten würden.
With magic, you start with a frog and end up with a prince.
With science, you start with a frog, get a PhD and are still left with the frog you started with...


Terry Pratchett

segeln141

Zitat von: The Doctor am 15. Mai 2013, 15:18:25

Beim malignen Melanom gibt es mittlerweile eine Gentherapie, mit der gut die Hälfte aller Patienten geheilt werden können.
wo denn, wie denn, was denn?
Quelle?

Ich habe übrigens für die OP abgestimmt.

The Doctrix

Zitat von: Achgeh am 15. Mai 2013, 15:40:43
Zitat von: The Doctor am 15. Mai 2013, 15:37:52
Zitat von: Achgeh am 15. Mai 2013, 15:29:24
@doctor
Angesichts deines Eingangsposts fällt es mir schwer zu glauben, dass du von den aktuellen Entwicklungen der (Brust-)krebstherapie irgendeine Ahnung hast.

Keine Sorge! Da Du ja anscheinend ein absoluter Spitzenexperte bist, werde ich Dir meine bescheidenen Ausführungen gerne vor Veröffentlichung zur Genehmigung vorlegen.

Na da weiss man doch wenigstens gleich, wen man besser ignoriert. Erst mal draufhauen und dann denken, macht sich doch allezeit gut. Du kennst ja offenbar nicht mal die aktuellen Leitlinien, schwingst dich aber zum Experten auf.  :crazy

Wer ist denn hier als erstes ad hominem gegangen, Du oder ich?   *kopfschüttel*
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

sweeper

Zitat von: Achgeh am 15. Mai 2013, 16:10:13
Zitat von: sweeper am 15. Mai 2013, 16:03:56
Aber wenn eine 15- Jährige mit familiärer Belastung einen positiven Gentest hat? - Soll die dann auch gleich operiert werden? - Gibt es irgendwelche verbindlichen Regeln, ob man einer Halbwüchsigen den Test verweigern kann?

Da es sich um eine Erkrankung des Erwachsenenalters handelt, macht man bei Minderjährigen diesen test - gar nicht!

Die genetische Disposition hat man aber von Geburt an, und ab der Pubertät ist hormonell aktives proliferierendes Gewebe ein Risiko. Daher ja auch dieser tragische Fall:

ZitatIm Übrigen kannte ich eine Frau, die mit Mitte 20 an Brustkrebs gestorben ist. Die hätte vielleicht gerne die Wahl gehabt.
Da wäre ein frühzeitiger Gentest bei entsprechender Familienanamnese indiziert gewesen.

ZitatDie Titte scheint mir auch eine gewisse magische Bedeutung zu haben, dass hier dermaßen merkwürdige Argumente kommen.
Es gibt ja Selbsthilfeforen für Frauen nach Brustkrebs.
Da kann man dann lesen, welche - unterschiedliche - Bedeutung der Titte beigemessen wird.
Es hat wohl mehr mit dem Gefühl zu tun, einen wichtigen Teil seiner körperlichen Unversehrtheit verloren zu haben.
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Terry Pratchett

misfit

Zitat von: sweeper am 15. Mai 2013, 16:10:43
Bleiben wir mal bei Punkt 2:
eben weil das so ist, sollte man überlegen, ob man riskieren will, dass eine 25-jährige nach 10 Jahren schon eine Re-OP braucht oder veilleicht doch erst die 35-jährige (falls die Erstmanifestation nicht familiär sehr früh ist)

Das mit der "Titten-Fixierung" ist dieser Diskussion nicht würdig - wenn du dich mit dem Thema näher auseinander gesetzt hättest, dann wüsstest du, dass die psychoonkologische Betreuung bei Brustkrebs-Patientinnen einen enormen Stellenwert hat.
Ich weigere mich, die beidseitige Total-OP so cool zu betrachten, als ob da eh nur zwei Haufen nutzloses Fettgewebe weggeschnitten würden.

Wir sollten nicht zu persönlich werden, aber als Titteninhaberin betrachte ich die Diskussion keineswegs so cool. Und ja, ich betreibe keine professionelle Nachsorge bei Patientinnen, aber ich kenne mehrere erkrankte Frauen, drei davon verstorben.

Aber es ist lächerlich anzunehmen, dass es eine große Bedeutung für die Entscheidung hätte, ob ich nun mit 35 oder mit 45 neues Silikon brauchen würde.

Aber es gibt tatsächlich eine Tittenfixierung, wenn auch unbewußt, denn die anderen präventiven Gewebeentfernungen, die es sehr wohl schon lange gibt, werden eben nicht so leidenschaftlich diskutiert.

The Doctrix

Zitat von: segeln141 am 15. Mai 2013, 16:12:14
Zitat von: The Doctor am 15. Mai 2013, 15:18:25

Beim malignen Melanom gibt es mittlerweile eine Gentherapie, mit der gut die Hälfte aller Patienten geheilt werden können.
wo denn, wie denn, was denn?
Quelle?

Kommt noch, habe die Unterlagen zuhause. Sind ganz aktuelle Daten aus einer Onko-Fortbildung, auf der ich letzte Woche in Züri war. Wie gesagt: da soll noch ein Blogartikel draus werden.
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

The Doctrix

Zitat von: Achgeh am 15. Mai 2013, 16:10:13
Die Titte scheint mir auch eine gewisse magische Bedeutung zu haben, dass hier dermaßen merkwürdige Argumente kommen.

Es geht hier nicht um die Brust. Meinethalben könnte es auch darum gehen, ob man sich die grossen Onkels abhackt, um einem gefährlichen Knochenkrebs zuvorzukommen.
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

misfit

Zitat von: sweeper am 15. Mai 2013, 16:17:13
ZitatDie Titte scheint mir auch eine gewisse magische Bedeutung zu haben, dass hier dermaßen merkwürdige Argumente kommen.
Es gibt ja Selbsthilfeforen für Frauen nach Brustkrebs.
Da kann man dann lesen, welche - unterschiedliche - Bedeutung der Titte beigemessen wird.
Es hat wohl mehr mit dem Gefühl zu tun, einen wichtigen Teil seiner körperlichen Unversehrtheit verloren zu haben.

Ja, aber es geht hier nicht nur um die Selbstwahrnehmung, sondern um mehr. Die Frage der körperlichen Unversehrtheit wirst du z.B. viel stärker bei Bein- oder Armamputieren erleben, weil das elementare funktionelle Organe sind, die sich nur unzufriedenstellend ersetzen lassen, ganz im Gegensatz zur präventiv amputieren Brust.

sweeper

ZitatAber es ist lächerlich anzunehmen, dass es eine große Bedeutung für die Entscheidung hätte, ob ich nun mit 35 oder mit 45 neues Silikon brauchen würde.

Aber es gibt tatsächlich eine Tittenfixierung, wenn auch unbewußt, denn die anderen präventiven Gewebeentfernungen, die sehr wohl schon lange gibt, werden eben nicht so leidenschaftlich diskutiert.

Mir ist eigentlich nur wichtig, nicht einfach automatisch von sich auf andere zu schließen.
Offenbar empfinden das die Menschen sehr unterschiedlich.
Es erfordert eine sehr feinfühlige und dennoch in der Sache klare Beratung, ohne die Patientin in ihrer Entscheidung zu bevormunden.

Und manchmal muss man auch ertragen können, dass Patienten eine scheinbar "irrationale" Entscheidung treffen - mit der sie aber womöglich besser leben können als mit einer "klugen", die nicht die ihre ist.
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misfit

Zitat von: The Doctor am 15. Mai 2013, 16:20:51
Es geht hier nicht um die Brust. Meinethalben könnte es auch darum gehen, ob man sich die grossen Onkels abhackt, um einem gefährlichen Knochenkrebs zuvorzukommen.


Das ist mehr ein frommer Wunsch. Es geht sehr wohl um die weibliche Brust und ihre besondere Bedeutung für Frauen und Männer. Wie schon erwähnt, werden seit Jahrzehnten Totaloperationen aus Gründen vorgenommen, die mir viel wager erscheinen. Wo waren da die Diskussionen?


sweeper

Zitat von: misfit am 15. Mai 2013, 16:24:52
Zitat von: The Doctor am 15. Mai 2013, 16:20:51
Es geht hier nicht um die Brust. Meinethalben könnte es auch darum gehen, ob man sich die grossen Onkels abhackt, um einem gefährlichen Knochenkrebs zuvorzukommen.


Das ist mehr ein frommer Wunsch. Es geht sehr wohl um die weibliche Brust und ihre besondere Bedeutung für Frauen und Männer. Wie schon erwähnt, werden seit Jahrzehnten Totaloperationen aus Gründen vorgenommen, die mir viel wager erscheinen. Wo waren da die Diskussionen?

Das habe ich weiter oben auch schon kritisiert - voll daneben das!

Zitathttp://forum.psiram.com/index.php?topic=11248.msg137502#msg137502
(Aus meinem PJ in der Gyn erinnere ich mit Schaudern, wie kaltschnäuzig manche aufstrebenden Gynäkologen Frauen zur Entfernung von Gebärmutter und Ovarien geraten haben, sobald diese ein gewisses Alter überschritten hatten - angeblich um das Krebsrisiko zu senken und weil man sowieso schon mal dabei ist... die wollten hauptsächlich ihren Katalog voll kriegen...)
Aber da könnte man bei den Konisationen schon anfangen zu diskutieren...
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Terry Pratchett

misfit

Zitat von: sweeper am 15. Mai 2013, 16:24:43

Offenbar empfinden das die Menschen sehr unterschiedlich.
Es erfordert eine sehr feinfühlige und dennoch in der Sache klare Beratung, ohne die Patientin in ihrer Entscheidung zu bevormunden.

Und manchmal muss man auch ertragen können, dass Patienten eine scheinbar "irrationale" Entscheidung treffen - mit der sie aber womöglich besser leben können als mit einer "klugen", die nicht die ihre ist.

Den ersten Absatz unterschreibe ich, aber im zweiten Absatz geht die geforderte Feinfühligkeit vielleicht doch schon wieder etwas unter, denn keine der beiden möglichen Entscheidungen ist irrational, sondern je nach Persönlichkeit und Lebensplanung der Frau sind beide gut nachzuvollziehen. Und egal wie die Entscheidung ausfällt, sie sollte akzeptiert und respektiert werden, was hier schon beim Startbeitrag fehlte.

sweeper

Drum schrob ich mit Bedacht

Zitateine scheinbar "irrationale" Entscheidung
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