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"Die Alternative für Deutschland"

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Begonnen von Krebskandidat, 24. März 2013, 18:57:34

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sweeper

Sorry -Doppelposting
Zitat...Die AfD muss in diesem Zusammenhang gesehen werden – auch wenn sie natürlich sehr klug an nostalgische Gefühle bei vielen Deutschen, an Unmut über EU-Politik und bei Protestwählern andockt. Das hat die Antifa bereits ganz gut erkannt, s. auch das Interview dazu in der taz. Im Grunde richtet sie sich jedoch an die verunsicherte Mittelschicht, die "Leistungsträger". Nur deshalb macht es auch Sinn, dass sie Werbung in der taz macht. Offenbar (das waren auch Kommentare auf Twitter) vermutet sie in der Leserinnenschaft der taz, potentielle Wähler. Und hat damit möglicherweise auch recht.

Dass sie Arbeitslosen oder Rentner, also "Unproduktiven", das Wahlrecht aberkennen will, steht bisher in keinem Wahlprogramm (es gibt aber auch noch keines für Deutschland, nur für die Europawahl). Das hat aber Mitgründer und jetzige Sprecher der Partei, Konrad Adam, bereits vor Jahren ins Spiel gebracht . Zu seinem und den Standpunkten des prominenten Beiratsmitglied Roland Vaubel kann man z.B. in diesem Beitrag nachlesen ( hier auch noch ein Artikel von Vaubel und hier ein Beitrag in der Welt von Konrad Adam zu dem Thema.

Mit dem "Pöbel" auf der Straße hat die AfD also wenig gemein, und man wird zumindest ihre Führungsspitze mit platten Rassismus oder Populismus-Phrasen auch nicht bekommen. Umso wichtiger, dass man diese neuen Phänoneme und die Verschiebungen in der Rhetorik und der Strategie von Rechten fasst, kritisch diskutiert und analysiert. Wenn die AfD nicht unter die Anzeigen-Kriterien der taz fällt, aber dennoch menschenverachtende und anti-demokratische Positionen vertritt, müssen wir diese Kriterien dringend anpassen...
With magic, you start with a frog and end up with a prince.
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Terry Pratchett

sweeper

Die ZEIT greift die Differenzen innerhalb der taz auf:

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2014-05/taz-redaktion-streit-afd-anzeige
Zitat... Besonders heikel dürften viele taz-Mitarbeiter die Wahlwerbung vor dem Hintergrund eines Vorfalls finden, der sich Ende April in Bremen zutrug. Dort wurden bei einem Europawahl-Auftritt des AfD-Spitzenkandidaten Bernd Lucke die taz-Autorin Andrea Röpke und ein taz-Fotograf von Sicherheitsleuten angegriffen. ..
... Es sei zwar ein Missverständnis, dass die AfD eine rechtsextreme Partei wie die NPD sei. Sie sei aber ein konservatives Elitenprojekt, dass eine neue Form von "Menschenfeindlichkeit" gegen Schwächere in der Gesellschaft und "nicht Leistungsfähige" an den Tag lege. "Wenn die AfD nicht unter die Anzeigen-Kriterien der taz fällt, aber dennoch menschenverachtende und antidemokratische Positionen vertritt, müssen wir diese Kriterien dringend anpassen", heißt es darin.
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Terry Pratchett

ErpelderNacht

Die komplexe Beziehung zwischen taz und AfD zeigt der Angriff auf den taz-Reporter bei der Wahlkampfveranstaltung in Bremen, den jemand zufällig gefilmt hat:

https://www.youtube.com/watch?v=GppL75nLhOg

F. A. Mesmer

Zitat von: ErpelderNacht am 21. Mai 2014, 21:21:35
Die komplexe Beziehung zwischen taz und AfD zeigt der Angriff auf den taz-Reporter bei der Wahlkampfveranstaltung in Bremen, den jemand zufällig gefilmt hat:

https://www.youtube.com/watch?v=GppL75nLhOg
die Aufnahme beweist doch, dass AfD-Security mit höchst geheimen und umstrittenen Mitteln Fotografen herumschubsen kann.
Soweit ich das erkennen konnte, liegt dem Phänomen unterschwellige Blitzhypnose zugrunde. Der Fotograf hört bestimmte Worte und seine Beine geben nach, er fällt. Das Erlebnis von Sturz und erweitertem Bodenkontakt reißt ihn aus dem manipulativen Zustand heraus und er protestiert lautstark.  8)

Conina

Der Kommentar bei der Taz gefiel mir:
ZitatAls taz Abonnent, Linker und AfD-Kritiker begrüße ich die Anzeige in der taz. Möge die AfD ihr gesamtes Werbebudget in der taz verpulvern – so wirkungslos ist es bestimmt nirgendwo sonst eingesetzt.
http://blogs.taz.de/hausblog/2014/05/20/zur-afd-ein-debattenbeitrag-aus-dem-berlin-teil/#comment-27645

Da hat jemand nicht nur Reflexe.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

sweeper

Interessante Analyse zu den netzaffinen Aktivitäten von rechtsnationalen Europapolitikern und Parteien:

http://www.tagesschau.de/europawahl/netzschau-rechtsruck100.html

Dabei wird auch die Doppelgesichtigkeit der AfD analysiert.
Zitat... In Fernsehen, Radio oder Zeitung kommt die AfD im Gewand der euroskeptischen intellektuellen "Professoren"-Partei daher, die eine rechte Orientierung bestreitet. Doch im Netz rückt die Partei nach rechts: Die Parteibasis inszeniere den Rechtsruck bewusst, Ressentiments gegenüber Ausländern würden deutlich, so Michel. Der Wissenschaftler hat beobachtet, dass nationalsozialistisch besetzte Begriffe wie "Lebensraum im Osten" von anonymen Accounts getweetet würden. Die offiziellen AfD-Accounts retweeten das gelegentlich, wie beim Tweet einer Nutzerin, die schreibt: "Ich will mehr Europa, weil sich die EU endlich wieder um Lebensraum im Osten kümmert." Die AfD Berlin retweetet diesen Beitrag ohne weiteren Kommentar...
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Terry Pratchett

sweeper

Oh-o ... Die AfD und die taz ...

https://twitter.com/schmidtlepp/status/469858422549401600
Zitat@stadhold: Die #afd verteilt hier am Brandenburger Tor die #taz. Tjoa
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Terry Pratchett

sweeper

Unangenehme Erfahrungen mit einem AfD-Wahlhelfer:

http://www.einsneunsiebenzwei.de/2014/05/24/wie-mir-ein-kandidat-der-afd-in-koeln-suelz-mir-heute-mit-schlaegen-drohte/
Zitat...Vorhin war ich hier in Köln Sülz in der Sülzburgstraße zum Einkaufen, wie immer mit dem Fahrrad. Und das stellte ich, wie immer, neben der alten Telefonzelle vorm Tchibo ab. Zwei Stände gab es heute dort: Einen vom Kölner Stadtanzeiger und einen von der AfD. Als ich das Rad gerade abschloss, kam einer der Männer, die dort Wahlzettel verteilten und mit Leuten sprachen, auf mich zu und sprach mich an. Er war um die 70 und hatte graue kurze Haare. Ich lehnte dankend ab und sagte, ich wolle mich nicht mit ihm unterhalten und kümmerte mich wieder um mein Rad. Die Situation war somit für mich eigentlich abgeschlossen. Nicht aber für den Mann. Denn der kam nun noch näher auf mich zu und meinte, leicht grinsend: Ach, warum denn nicht, irgendwann kämen doch sowieso alle zu ihnen. Er sprach mich also direkt an und so hielt ich es für angebracht, zu antworten. Ich sagte also: "Danke, nein. Ich wähle keine Nazis." Der Mann flippte nun aus: Er ging ganz nah auf mich zu, baute sich vor mir auf, erhob seine Hand und drohte mir, mich mit dem Handrücken ins Gesicht zu schlagen...

Ich habe auf der Webseite der AfD ferner den Herrn namentlich identifizieren können.
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Terry Pratchett

Scipio

Naja, 7,0 Prozent habe sie dann doch zusammen bekommen. So wie es aussieht, stehen sie mir ihrer Meinung nicht ganz allein da.

71hAhmed

Kann man so auch nicht sagen, erst mal müsste man wissen, wieviele "Überzeugungstäter" danei sind und wieviele nur ihre Unzufriedenheit mit den Etablierten demonstrieren wollten, egal wer die Stimme bekommt.

Belbo

Am schönsten fand ich gestern den Filmbericht über die Wahlparty der AfD, auf der Bühne lucke umringt von jungen Damen -Schnitt- Publikum voller Greise.....
...nur diese komische Storch macht mir Sorgen, der Rest republikanisiert sich selbst....

Scipio


Belbo

Zitat von: Scipio am 26. Mai 2014, 12:23:55
Zitat von: Belbo am 26. Mai 2014, 11:27:05
republikanisiert

Was meinst du damit?

http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Republikaner

....den eingebauten Selbstzerztörungsmechanismus solcher Parteien.

Zitat
Durch diesen überraschenden Erfolg entbrannte innerhalb von CDU und CSU eine Diskussion um den Umgang mit den Republikanern. Insbesondere der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Carl-Ludwig Wagner stand in der Kritik, weil er zukünftige Koalitionen mit den REP nicht ausschließen wollte. Das Bundespräsidium der CDU beendete diese Diskussion am 4. Juli 1989, indem es Koalitionen mit den Republikanern generell ausschloss. Einige Beobachter und die Unionsparteien selbst halten diese Ausgrenzungsstrategie für einen wichtigen Grund, warum sich die REP niemals etablieren konnten.

ZitatDie Landtagswahlen im Jahr 1990 verliefen enttäuschend für die Republikaner; sie konnten in kein einziges Parlament einziehen. Aufgrund dieser Misserfolge begann in der Partei eine Diskussion über eine mögliche Zusammenarbeit mit der DVU und der NPD, den beiden bedeutenden rechtsextremen Parteien in Deutschland.

sweeper

Es gibt schon Zersetzungserscheinungen:

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2014-05/afd-spaltung-austritt
ZitatKurz nach ihrem Einzug ins Europaparlament steht die eurokritische Alternative für Deutschland vor der Spaltung. Offenbar plant eine größere Gruppe von liberalen AfD-Mitgliedern, geschlossen die Partei zu verlassen. "Wir werden gemeinsam austreten, und wir werden viele sein", sagte ein AfD-Funktionär der ZEIT.

"Wenn der problematische Teil ein solch starkes Übergewicht hat, dann ist es sinnvoll, dass die Liberalen austreten", sagte ein hochrangiges Parteimitglied mit Blick auf starke nationalliberale und rechtspopulistische Kräfte innerhalb der AfD. Ein anderes Mitglied, das die Partei ebenfalls verlassen will, sagte: "Wir haben uns gewünscht, dass die AfD eine etwas konservativere FDP wird, aber man hat uns betrogen." ..

... Der Impuls für die Austrittswelle könnte von der Liberalen Vereinigung kommen, einem Verein, den Mitglieder von AfD und FDP kurz vor der Europawahl gegründet hatten. Im Vorstand sitzen der ehemalige Landeschef der AfD von Nordrhein-Westfalen, Alexander Dilger, und das ehemalige AfD-Bundesvorstandsmitglied Dagmar Metzger. "Über kurz oder lang wird der Austritt für viele liberale AfDler unumgänglich sein", sagte der Generalsekretär des Vereins, der baden-württembergische AfD-Funktionär Marcus Mattheit.

Auch über die Gründung einer neuen Partei wird nach Informationen der ZEIT gesprochen – unter anderem mit Frank Schäffler, dem prominentesten Eurokritiker der FDP.
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Terry Pratchett

Typee

Zitat von: sweeper am 27. Mai 2014, 21:36:50
Es gibt schon Zersetzungserscheinungen:

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2014-05/afd-spaltung-austritt
ZitatKurz nach ihrem Einzug ins Europaparlament steht die eurokritische Alternative für Deutschland vor der Spaltung. Offenbar plant eine größere Gruppe von liberalen AfD-Mitgliedern, geschlossen die Partei zu verlassen. "Wir werden gemeinsam austreten, und wir werden viele sein", sagte ein AfD-Funktionär der ZEIT.

"Wenn der problematische Teil ein solch starkes Übergewicht hat, dann ist es sinnvoll, dass die Liberalen austreten", sagte ein hochrangiges Parteimitglied mit Blick auf starke nationalliberale und rechtspopulistische Kräfte innerhalb der AfD. Ein anderes Mitglied, das die Partei ebenfalls verlassen will, sagte: "Wir haben uns gewünscht, dass die AfD eine etwas konservativere FDP wird, aber man hat uns betrogen." ..

... Der Impuls für die Austrittswelle könnte von der Liberalen Vereinigung kommen, einem Verein, den Mitglieder von AfD und FDP kurz vor der Europawahl gegründet hatten. Im Vorstand sitzen der ehemalige Landeschef der AfD von Nordrhein-Westfalen, Alexander Dilger, und das ehemalige AfD-Bundesvorstandsmitglied Dagmar Metzger. "Über kurz oder lang wird der Austritt für viele liberale AfDler unumgänglich sein", sagte der Generalsekretär des Vereins, der baden-württembergische AfD-Funktionär Marcus Mattheit.

Auch über die Gründung einer neuen Partei wird nach Informationen der ZEIT gesprochen – unter anderem mit Frank Schäffler, dem prominentesten Eurokritiker der FDP.

Die Frustrierten aus AfD und FDP. Na ja.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)