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Euro ja oder nein?

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Begonnen von Scipio, 12. Februar 2019, 19:44:58

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Peiresc

Zitat von: Schwuppdiwupp am 13. Februar 2019, 19:00:30
Mag ja sein. Überzeugt mich aber nicht von deiner Behauptung, da der Euro eben über alle Euro-Länder gemittelt bewertet wird und deshalb wohl auch ... naja ... "gerecht bewertet" wird.

Dass Deutschland von einem im Vergleich zu anderen Währungen vn einem relativ schwachen Euro profitiert, ist aber klar.

Soweit ich das behalten habe: die fehlende Möglichkeit, die eigene Währung abzuwerten (Inflation), behindert einzelne Volkswirtschaften in einer Krise, die Konkurrenzfähigkeit ihrer Produkte auf dem Weltmarkt zu verbessern. Natürlich wird das alles seine Vor- und Nachteile haben.

LaDeesse

Zitat von: Peiresc am 13. Februar 2019, 19:28:59
Soweit ich das behalten habe: die fehlende Möglichkeit, die eigene Währung abzuwerten (Inflation), behindert einzelne Volkswirtschaften in einer Krise, die Konkurrenzfähigkeit ihrer Produkte auf dem Weltmarkt zu verbessern. Natürlich wird das alles seine Vor- und Nachteile haben.

Im Falle von Deutschland trägt das Fehlen eines automatischen Korrektivs in Form einer Währungsaufwertung dazu bei, den volkswirtschaftlichen Störungszustand eines großen Exportüberschusses aufrechtzuerhalten.

Scipio

Zitat von: LaDeesse am 13. Februar 2019, 19:24:53
Zitat von: Schwuppdiwupp am 13. Februar 2019, 19:00:30
... Überzeugt mich aber nicht von deiner Behauptung, da der Euro eben über alle Euro-Länder gemittelt bewertet wird und deshalb wohl auch ... naja ... "gerecht bewertet" wird.

Solltest Du glauben, ich hielte den Euro insgesamt für überbewertet, dann bitte noch einmal - und diesmal genauer - lesen.

Und wie mit der Situation jetzt umgehen? Den Euro weiter abwerten wird wohl das Problem nicht lösen, oder täusche ich mich da? Bleibt doch nur ein Wirtschaftsförderungsprogramm für die Südeuropäischen Länder um wieder auf die Beine zu kommen. Oder doch wieder zurück zu nationalen Währungen, wie es Sinn und Flassbeck fordern.

LaDeesse

Zitat von: Scipio am 13. Februar 2019, 20:11:47
Den Euro weiter abwerten wird wohl das Problem nicht lösen, oder täusche ich mich da? Bleibt doch nur ein Wirtschaftsförderungsprogramm für die Südeuropäischen Länder um wieder auf die Beine zu kommen. Oder doch wieder zurück zu nationalen Währungen.

Es handelt sich um einen Konstruktionsfehler des Euro. Die meisten Länder haben etwa ihren Verhältnissen entsprechend gelebt, in Deutschland haben die Arbeitnehmer der Wettbewerbsfähigkeit zuliebe zu starke Lohnzurückhaltung geübt. Das hat zu den Ungleichgewichten beigetragen. Es fehlt an Mechanismen, eine Harmonisierung der Verhältnisse zu erreichen.
Das ist ein großes Problem. Dieses zu zu analysieren, heißt noch nicht, eine Patentlösung zur Hand zu haben.

Scipio

Mh.... Das wird aber sicher eine ganze Weile dauern bis man da brauchbare Mechanismen ausgearbeitet hat und das muss dann auch noch politisch umgesetzt werden. Hat man denn noch soviel Zeit? Die Probleme werden ja schließlich nicht kleiner.

Schwuppdiwupp

Zitat von: LaDeesse am 13. Februar 2019, 19:24:53
Solltest Du glauben, ich hielte den Euro insgesamt für überbewertet, dann bitte noch einmal - und diesmal genauer - lesen.

Das habe ich gerade auch artigst gemacht. :angel: Woran es bei mir hakte: Auch die wirtschaftlich schwächeren Euro-Länder profitieren ja durchaus aus von einem "schwachen" Euro.

Dabei hatte ich den von Peiresc ...
ZitatDas eigentliche Problem besteht aber darin, dass - wie seinerzeit Griechenland -
... angedeutete aus den Augen verloren.

However: Aus dem Euro gibt es für meine - in wirtschaftlichen Fragen auf jeden Fall - völlig unmaßgeblichen Meinung kein zurück mehr.
Ach, was weiß denn ich ...

LaDeesse

Zitat von: Schwuppdiwupp am 13. Februar 2019, 21:01:10
Auch die wirtschaftlich schwächeren Euro-Länder profitieren ja durchaus aus von einem "schwachen" Euro.

Für die schwachen Länder steht der Euro zu hoch. Das mindert ihre Wettbewerbsfähigkeit und verfestigt die Exportdefizite.
Für Deutschland steht der Euro zu niedrig, das erhöht die deutsche Wettbewerbsfähigkeit - und verfestigt den Exportüberschuss.

LaDeesse

Zitat von: Schwuppdiwupp am 13. Februar 2019, 21:01:10
Aus dem Euro gibt es für meine - in wirtschaftlichen Fragen auf jeden Fall - völlig unmaßgeblichen Meinung kein zurück mehr.

Das kann ich mir auch kaum vorstellen.
Am ehesten möglich erscheint mir noch der Ausstieg einer Gruppe von Ländern ähnlicher Wettbewerbsfähigkeit (Portugal, Spanien, Italien, Griechenland).
Kehrt die Krise zurück und wird der Leidensdruck zu groß, könnten diese Länder eine neue, gemeinsame Währung einführen.

Scipio

Zitat von: LaDeesse am 13. Februar 2019, 21:10:28
Zitat von: Schwuppdiwupp am 13. Februar 2019, 21:01:10
Aus dem Euro gibt es für meine - in wirtschaftlichen Fragen auf jeden Fall - völlig unmaßgeblichen Meinung kein zurück mehr.

Das kann ich mir auch kaum vorstellen.
Am ehesten möglich erscheint mir der Ausstieg einer Gruppe von Ländern ähnlicher Wettbewerbsfähigkeit (Portugal, Spanien, Italien, Griechenland).
Kehrt die Krise zurück und wird der Leidensdruck zu groß, könnten diese Länder eine eigene, gemeinsame Währung einführen.

So etwas ähnliches hatte auch Herr Sinn vorgeschlagen.

Belbo

Zitat von: Peiresc am 13. Februar 2019, 19:28:59
Zitat von: Schwuppdiwupp am 13. Februar 2019, 19:00:30
Mag ja sein. Überzeugt mich aber nicht von deiner Behauptung, da der Euro eben über alle Euro-Länder gemittelt bewertet wird und deshalb wohl auch ... naja ... "gerecht bewertet" wird.

Dass Deutschland von einem im Vergleich zu anderen Währungen vn einem relativ schwachen Euro profitiert, ist aber klar.

Soweit ich das behalten habe: die fehlende Möglichkeit, die eigene Währung abzuwerten (Inflation), behindert einzelne Volkswirtschaften in einer Krise, die Konkurrenzfähigkeit ihrer Produkte auf dem Weltmarkt zu verbessern. Natürlich wird das alles seine Vor- und Nachteile haben.

Eigentlich leuchtet es ja auch irgendwie ein, was ich an dieser Argumentation, nicht verstehe, ist warum das dann in einem ähnlich heterogenen Wirtschaftraum wie den USA, scheinbar funktioniert?

Sauropode

Hm, aber die einzelnen Regionen der USA importieren/exportieen doch nichts gegenseitig, oder? Das ist dort eher ein Problem ungleicher Lebensverhältnisse., so wie in jedem Land mit strukturschwachen Regionen.

Belbo

Zitat von: Sauropode am 13. Februar 2019, 21:22:58
Hm, aber die einzelnen Regionen der USA importieren/exportieen doch nichts gegenseitig, oder? Das ist dort eher ein Problem ungleicher Lebensverhältnisse., so wie in jedem Land mit strukturschwachen Regionen.

Aber was ist der Euro- Wirtschaftraum anderes als ein "Land" mit strukturschwachen Regionen? Und klar kauft der Sojabauer in Kentucky einen Ipad und der Silicon- Valley Ingenieur ein Steak.

Könnten strukturschwache Gegenden, gegensteuern wenn sie eine eigene Währung hätten die sie abwerten könnten?

Hätte das dann noch was mit einem freien Markt für Devisen zu tun? Wollte man den überhaupt haben? Erinnere ich mich dunkel an wüste Spekulationsgewinne auf die Thailändische Währung?

Es ärgert mich, dass ich da  in diversen Schwurbelforen, den "Wsirtschaftsexperten" mangels Wissens ziemlich ausgeliefert bin. Hatten wir nicht hier im Forum einen Experten der uns Nachhilfe gegeben hat? Das hört ja mit Schlagwörtern wie Fantageld oder Goldstandard noch lange nicht auf.

Sauropode

Zitat von: Belbo am 13. Februar 2019, 21:31:54
Zitat von: Sauropode am 13. Februar 2019, 21:22:58
Hm, aber die einzelnen Regionen der USA importieren/exportieen doch nichts gegenseitig, oder? Das ist dort eher ein Problem ungleicher Lebensverhältnisse., so wie in jedem Land mit strukturschwachen Regionen.

Aber was ist der Euro- Wirtschaftraum anderes als ein "Land" mit strukturschwachen Regionen? Und klar kauft der Sojabauer in Kentucky einen Ipad und der Silicon- Valley Ingenieur ein Steak.

Es ärgert mich, dass ich da  in diversen Schwurbelforen, den "Wsirtschaftsexperten" mangels Wissens ziemlich ausgeliefert bin. Hatten wir nicht hier im Forum einen Experten der uns Nachhilfe gegeben hat?

Weiß ja auch nicht, ich versuche ja nur, einen Unterschied zu finden. Inweiweit sind die Wirtschaftsräume verzahnt, dass sie eine Einheit darstellen? Bsp. Nord-und Süditalien versus Nord- und Südeuropa im Vergleich zu, sagen wir mal, Neuenglandstaaten zu mittlerem Westen?

Schwuppdiwupp

Zitat von: Belbo am 13. Februar 2019, 21:16:30
Eigentlich leuchtet es ja auch irgendwie ein, was ich an dieser Argumentation, nicht verstehe, ist warum das dann in einem ähnlich heterogenen Wirtschaftraum wie den USA, scheinbar funktioniert?

Funktioniert es denn in den USA wirklich? Ich habe da so meine Zweifel. :skeptisch:

Kalifornien alleine wäre schon von der Wirtschaftskraft her bei den G8. (Wurde mir mal glaubhaft versichert.) Aber der Rest? Hmmm ...
Ach, was weiß denn ich ...

Scipio

ZitatEs ärgert mich, dass ich da  in diversen Schwurbelforen, den "Wsirtschaftsexperten" mangels Wissens ziemlich ausgeliefert bin. Hatten wir nicht hier im Forum einen Experten der uns Nachhilfe gegeben hat? Das hört ja mit Schlagwörtern wie Fantageld oder Goldstandard noch lange nicht auf.

Ja das geht mir auch ziemlich auf die Ketten.

ZitatFunktioniert es denn in den USA wirklich? Ich habe da so meine Zweifel.

Kalifornien alleine wäre schon von der Wirtschaftskraft her bei den G8. (Wurde mir mal glaubhaft versichert.) Aber der Rest? Hmmm ...

Da kann man doch schon in Deutschland Zweifel bekommen! Einige Regionen sind auch hier zu Lande ziemlich am A....

Edit: Mir würde jetzt aber auch keine gute Stelle im Netz einfallen, wo man mal solche Fragen stellen kann.