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Die Genderdebatte

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Begonnen von Scipio 2.0, 07. Juli 2022, 12:59:49

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Gefährliche Bohnen

Zitat von: Peiresc am 13. Juli 2023, 12:52:00
Zitat von: Joseph Kuhn am 12. Juli 2023, 06:12:47Weiter oben wurde auf die geplante Evaluation der Gender Studies durch den Wissenschaftsrat hingewiesen. Der Bericht des Wissenschaftsrats liegt jetzt vor: https://www.wissenschaftsrat.de/download/2023/1385-23.html

[...]
aber es bleiben doch Fragen.

ZitatVOJIN SAŠA VUKADINOVIĆ ist Historiker, gehörte zu den ersten Studierenden der Geschlechterforschung in Deutschland und promovierte zu Antifeminismus und politischer Gewalt. 2017 kritisierte er scharf die misogynen Tendenzen und Produkte der Queer-Szene und der Gender Studies, die er – gegenläufig zu deren Selbstbild, eine Weiterentwicklung des Feminismus zu sein – als ,,akademischen Sargnagel der Frauenemanzipation" bezeichnete. Es freut die Redaktion der ZUKUNFT, dass wir diesen pointierten Artikel in Kooperation mit Alice Schwarzers EMMA, in der dieser Beitrag erstmals erschienen ist, wieder abdrucken können, um den derzeitigen Stand der Dinge auf den Punkt zu bringen.

https://diezukunft.at/der-akademische-sargnagel-der-frauenemanzipation-von-vojin-sasa-vukadinovic/

Eine eindrückliche Abrechnung mit diesem Zweig der "Wissenschaft".



 
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP


eLender

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 01. September 2023, 14:16:33Eine eindrückliche Abrechnung mit diesem Zweig der "Wissenschaft".
Der Text kam mir auch schon unter die Pupille. Man kann ja einen Ansatz finden, der wissenschaftlich legitim sein kann (Geschlechterrolle im zeitlichen Wandel etc.), was man anfangs wohl auch mit den Gender-Studies verfolgt hat. Aber das wurde schnell zu langweilig und man wollte mehr:

ZitatÜber ein universitäres Milieu, in dem Gabriele Dietze, Sabine Hark, Lann Hornscheidt oder Bettina Mathes als herausragende Denkerinnen gelten, ist schon viel gesagt. Diese Akademikerinnen stehen exemplarisch dafür, dass Gender Studies heute über weite Strecken eine Mischung aus Ressentiment, Gruppentherapie und antiimperialistischer Ideologie sind. Phrasen, Vorbehalte und Schuldbewusstsein tummeln sich dort, wo es um Erkenntnis gehen sollte. Auf einem Postkolonialismus-Symposium an der HU verkündete eine gleichgestimmte Dozentin 2011 folgerichtig Sinn und Zweck ihrer Lehrveranstaltungen: ,,Ich will, dass sich meine Studierenden einmal richtig schlecht fühlen" – gemeint war, dass in Deutschland geborene und aufgewachsene Individuen Scham dafür empfinden sollten, westlicher Herkunft zu sein.

Die sich mittlerweile häufenden Einsprüche gegen die Geschlechterforschung werden derweil zu einem Popanz namens ,,Anti-Genderismus" aufgebauscht, um sich selbst als bloße Opfer einer gesellschaftspolitischen Regression zu stilisieren. Dass ein Gutteil der Zweifel an den Gender Studies nicht von Hass, Menschenverachtung oder Vorbehalten motiviert ist, sondern schlichtweg durch Skepsis, wird dabei verschwiegen.

Ideologisch motivierter Aktivismus im Deckmäntelchen der Wissenschaft. Kritik ist Anti-Wissenschaft-Gender. Die Art der Immunisierung kennt man aus dem Bereich der Verschwörungsideologien.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Man bemerkt, dass es so harmonisch mit dem SBG nicht läuft. Egal, man macht das jetzt, Punkt! Widerspruch gildet nicht und wird demnächst auch strafrechtlich verfolgt.

ZitatIn der schwarz-roten Koalition in Berlin haben kritische Äußerungen eines CDU-Politikers über das von der Bundesregierung geplante Selbstbestimmungsgesetz teils scharfe Vorwürfe nach sich gezogen. Aus Reihen der SPD wird dem Abgeordneten Husein Transfeindlichkeit und Menschenverachtung vorgehalten. Der Streit entzündete sich an einer Mitteilung der SPD auf ,,X". Darin heißt es, trans-Frauen seien Frauen, Punkt. Husein widersprach der Aussage. Frauen seien Frauen und Männer seien Männer, betonte er. Das Selbstbestimmungsgesetz der Ampel-Koalition könne ,,die Biologie nicht ändern!".
https://www.deutschlandfunk.de/geplantes-selbstbestimmungsgesetz-zieht-massive-debatten-und-teils-transfeindliche-stimmungsmache-na-106.html

Genau, Transfrau ist Frau, das "Trans" steht da nur, weil es keinen Unterschied macht. Das können Bademeister aber auch anders sehen, was den Punkt auch überflüssig macht.

ZitatDer Deutsche Frauenrat wiederum sieht im Gesetzentwurf der ,,Ampel" Diskriminierungen verankert. Die Vorsitzende, von Miquel, verwies auf transfeindliche Narrative in dem Kabinettsentwurf. Diese stellten besonders Transfrauen unter Generalverdacht eines gewaltvollen Verhaltens, sagte sie der ,,Rheinischen Post". Dabei seien diese Gruppen in öffentlichen Räumen häufig selbst Gewalt ausgesetzt. Die Frauenrats-Vorsitzende forderte deshalb eine ,,dringende" Änderung der problematischen Stellen im parlamentarischen Verfahren.

Man feiert das Gesetz, aber man kann die Widersprüche kaum übersehen. Punkt!
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Peiresc

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 01. September 2023, 14:16:33https://diezukunft.at/der-akademische-sargnagel-der-frauenemanzipation-von-vojin-sasa-vukadinovic/

Eine eindrückliche Abrechnung mit diesem Zweig der "Wissenschaft".

Auch sprachlich durchaus gelungen. Besonders glücklich finde ich Formulierungen wie
ZitatDaniela Hrzán, Gender-Expertin für das Reden über Genitalverstümmelung, hat in einer Reihe von Texten gemahnt, [...]
(meine Hervorhebung). Wenn er jetzt noch Quellen angegeben hätte und man an ein, zwei Stichproben nachvollziehen könnte, dann wär's perfekt. So kann man leider nur vermuten.

RPGNo1

Ich habe die Originalveröffentlichung von Vukadinović in der Emma gefunden. Es wird da aber auch nur auf das Buch "Beißreflexe" weiter verwiesen. Und dass man die Nachweise der Zitate bei der Redaktion anfordern könne.

https://www.emma.de/artikel/gender-studies-sargnaegel-des-feminismus-334569

Zu Frau Hrzán habe ich noch folgende Info.

ZitatIhre Promotion im Fach Amerikanistik (HU Berlin) untersucht Diskurse über Female Genital Cutting (FGC) in den USA und berücksichtigt dabei ethnologische, literarische und juristische Debatten.

https://www.nds-lagen.de/veranstaltungen/lagen-2015/kurzbio-hrzan/

Vukadinović hat seine Anmerkung, Frau Hrzán rede nur über Genitalverstümmelung, wohl von der o.g. Page.

RPGNo1

Der Volksverpetzer schreibt:
ZitatWIEDER EINE ANTI-TRANS-STUDIE ZURÜCKGEZOGEN – ROGD-THESE WIDERLEGT
https://www.volksverpetzer.de/aktuelles/trans-studie-zurueckgezogen-rogd/

Jerry Coyne schrieb schon für über 2 Monaten:
ZitatArticle on gender dysphoria retracted, probably for ideological reasons
https://whyevolutionistrue.com/2023/07/11/article-on-gender-dysphoria-retracted-probably-for-ideological-reasons/

ZitatGender activists get a paper retracted for unjustified technical reasons—just to discredit its results
https://whyevolutionistrue.com/2023/06/15/gender-activists-get-a-paper-retracted-for-unjustified-technical-reasons-just-to-discredit-its-results/#

Warum nur sehe ich die ruhigen sachlichen Erklärungen von Jerry Coyne über die Ablehnung der Studie für glaubhafter an als die voreingenommenen ideologiegetriebenen Ausführungen der Autorin (*) des Volksverpetzers?

(*) Florence Lina Trübiger erlangte ihren Bachelorabschluss in Medien- und Kulturwissenschaft an der Heinrich Heine Universität in Düsseldorf. Schon während ihres Bachelorstudiums legte sie ihren Interessensschwerpunkt auf die Erforschung der sozialen Medien. Um ihr kultur-, sozial- und medienwissenschaftliches Wissen zu vertiefen, macht sie nun einen Master in den Fachbereichen Medienwissenschaft und Gender Studies an der Ruhr Universität Bochum.

sailor

Ich finde den Artikel von VOJIN SAŠA VUKADINOVIĆ auch ziemlich ok... als studierter Historiker kann ich jedoch auch noch beitragen, dass gerade in den Geschichtswissenschaften "Gender" oder auch "Minority"-Studies älter als der frühen Neuzeit ziemlich harte Brocken sein können, die ECHT Arbeit machen.

Warum?

Weil von Frauen oder auch von/über Kinder oder verschiedene Randgruppen in den jeweiligen Gesellschaften sehr wenige Primärquellen existieren. Direkte schriftliche Quellen sind selten, Selbstzeugnisse, die das Selbstverständnis und damit auch Rückschlüsse auf das eigene Rollenverständnis erlauben, sind umso seltener. Die Forschung dort ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Forschung ÜBER die jeweilige Gruppe, nur ganz selten AN der Gruppe. Daher sind literate Gruppen ja verhältnismäßig gut erfasst: z. B. Mönche, städtische Bürger, Juden.

Da ist es natürlich deutlich leichter, alles in einen Topf zu werfen und contemporary studies zu betreiben.

eLender

Zitat von: RPGNo1 am 07. September 2023, 10:50:29Warum nur sehe ich die ruhigen sachlichen Erklärungen von Jerry Coyne über die Ablehnung der Studie für glaubhafter an als die voreingenommenen ideologiegetriebenen Ausführungen der Autorin (*) des Volksverpetzers?
Das ist reiner Aktivismus, was der Vollverhetzer da macht. Alleine die Überschrift suggeriert, dass es sowas wie eine Anti-Genderwissenschaft gibt, die von ganz bösen Menschen betrieben wird, nur um andere Menschen zu diskriminieren. Der Vergleich mit den Linkshändern kommt oft, ist aber mehr als lahm. Es gibt die Beobachtung (sehr gut abgesichert, durch mehrere Berichte von staatlichen Gesundheitsbehörden beschrieben), dass sich eine bestimmte Alterskohorte mit überwiegend weiblicher Geschlechtsausprägung seit einiger Zeit verstärkt bemerkbar macht. Wenn es so ein Phänomen wäre wie die Linkshändigkeit, warum dann genau so eine Kohorte, nicht eine - wie man erwarten würde - halbwegs gleichartige Verteilung über die Altersklassen / Geschlechter. Dann gibt es zunehmend Berichte von Menschen, die ihre frühe Transition bereuen, und diese auch durch einen sozialen Akt erklären (man muss es nicht "Ansteckung" nennen, aber die sozialen Medien spielen eine Rolle). Diese Phänomene gibt es, der VV leugnet das, weil es nicht in die Ideologie passt. Und da man das Phänomen (langsam) auch ernst nimmt, haben sich schon viele Länder vom affirmativen Ansatz verabschiedet, weil er ein zu hohes Risiko einer Fehlbehandlung bietet.

ROGD ist eine Hypothese, die ein Phänomen erklären will. Dazu braucht es eben weitere Forschung, weil das Phänomen schwer zu fassen ist. Der Formfehler ist da, aber das macht die Studie nicht unbrauchbar, zumal man die zu recht kritisierten Punkte der vorherigen Studien ausgeklammert hat. Die vom VV genannten Studien (soweit ich das überflogen habe), sind von aktivistisch geprägten Leuten (u.a. pro trans Vereinen) und tun so, als gäbe es das Phänomen überhaupt nicht. Man kann nicht sagen, wie hoch der Anteil ist, aber dass das überhaupt gar keinen Rolle spielen kann, ist einfach nur Realitätsverleugnung.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

MrSpock

So etwas kommt dabei heraus, wenn den wohlstandsverwahrlosten Leuten langweilig ist.  :-X
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

eLender

Ein halbwegs aktueller Artikel u.a. von MPI-Forschern zu der Frage, warum es aus biologischer Sicht nur zwei Geschlechter gibt und warum es Unsinn ist, Sex und Gender gleichzusetzen. Das ist eine ähnliche Arbeit wie die von Coyne et al. im Skeptic, aber etwas enger und knapper gefasst. Ich zitiere mal nur einen Absatz, aber der hat es in sich (weil da klar wird, dass Sex ein komplexer Begriff ist, der eher einer evolutionären Strategie entspricht, als einen bestimmten Zustand).

ZitatSexual reproduction has its evolutionary origins in the fusion of same-size gametes (isogamy). According to current understanding the size dimorphism between eggs and sperm (anisogamy) that we observe today was driven by competition of germ cells over fertilization.[9, 13-17] In brief, assuming equal resources, organisms can either invest in gamete size or gamete number. Large germ cells – or egg cells – contribute energy resources, important cell organelles and genetic material to the formation of the zygote. In contrast, the small germ cells – or sperm (pollen in plants) contribute almost exclusively genetic material to zygote formation. From an evolutionary perspective, males (the sex that produces sperm) are quasi-parasites that successfully exploit the resource input of females. For any egg cell, it may be advantageous to fuse with another egg cell which would contribute additional energy resources and thereby increase zygote survival. But the much smaller sperm can be produced in much greater numbers and are far more mobile than larger cells. They are thus much more likely to encounter other gametes to fuse with. This means that "male" mating types that would produce larger gametes would lose out in competing with those "male" mating types that produce smaller and more mobile sperm. As a consequence, two distinct types of germ cells – large egg cells and small sperm – evolved and, connected to this, the two biological sexes.
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/bies.202200173

Man erwähnt auch, dass es dem Zeitgeist geschuldet ist, dass sich immer mehr - auch Fachkollegen und Fachzeitschriften - den Verwirrungen ergeben. Man muss immer genau hinsehen.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Die Meereselektrikerin hat sich auf Xitter auch mal kurz zum Vollverhonker geäußert. Den Text gibts von mir hier barrierefrei :angel:

ZitatDer Volksverpetzer titelt
"ROGD-THESE WIDERLEGT" diese Theorie besagt dass Jugendliche durch soziale Ansteckung in den Soz Medien oder bei Freunden sich plötzlich als Trans outen ohne dass es davor Anzeichen einer Geschlechterdysphorie gab
volksverpetzer.de
Wieder eine Anti-Trans-Studie zurückgezogen - ROGD-These widerlegt
Immer mehr Studien zeigen: Trans Sein ist ganz natürlich. Über 100 Wissenschaftler protestierten gegen eine schlechte Studie, die zurückgezogen werden musste. Es ist nicht die Erste, die die transf...

Sie schreiben "Trans-Sein ist ein natürlich bedingtes Phänomen. Da sind sich etliche Wissenschaftler:innen und Studien einig." Leider führen sie nicht aus was sie mit "natürlich" meinen. Falls sie damit biologisch, genetisch angeboren, unveränderbar durch Einflüsse von außen meinem ist das falsch

Sie schreiben eine ,,ROGD"-Studie, die das Gegenteil zeigen wollte, zurückgezogen werden, weil sie ,,fundamentale Fehler" im Studiendesign hatte. Verlinken dabei übrigens die falsche Studie nämlich Littman 2018 die das zum ersten mal publiziert hatte.
Dazu wird Dr. Marci Bowers zitiert Präsidenti der World Professional Association for Transgender Health mit " angstbasiertes Konzept" und eine "pseudowissenschaftliche Ausrede" wobei Litman 2018 sogar in der 8 Auflage von eben jeder Organisation herausgegebene Empfehlungsrichtlinien sind wenn es um trans bei Jugendlichen geht.

Was ist wirklich passiert?
Das was seit Jahren passiert. Wenn irgendein Wissenschaftler etwas zu dem Thema publiziert was Transaktivisten nicht passt dann wird versucht Gründe zu finden den Wissenschaftler zu canceln. Mit Druck auf Journal Unterschriftenaktionen und Internetpranger

In dem Fall haben sie geschafft das das Journal die Studie zurückzieht weil die Befragten in dieser Studie nicht wie üblich eine schriftliche Einverständniserklärung abgegeben haben

Das ist natürlich bedauerlich sagt aber nichts über die Qualität der Studie aus. Aber egal. Für Transaktivisten ist es ein Gewinn wenn diese Studien verschwinden. Dann kann man sagen dass etwas widerlegt wurde das bis heute nicht widerlegt ist

Trans IST ein Trend unter Kindern und Jugendlichen und man kann natürlich den Kanarienvogel in der Kohleminie den Schnabel zubinden aber sich dann später nicht beschweren dass man es nicht hätte besser wissen können
https://twitter.com/Frollein_VogelV/status/1700135059544588669
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Gefährliche Bohnen

Zitat von: eLender am 10. September 2023, 20:03:02Die Meereselektrikerin hat sich auf Xitter auch mal kurz zum Vollverhonker geäußert. Den Text gibts von mir hier barrierefrei :angel:

Zitat[...]In dem Fall haben sie geschafft das das Journal die Studie zurückzieht weil die Befragten in dieser Studie nicht wie üblich eine schriftliche Einverständniserklärung abgegeben haben

Es ist ja sogar noch ein wenig absurder als es hier klingt: als eine andere Formalie sich als korrekt herausstellte und nicht als Argument dienen konnte, hat man sich auf die fehlende Einwilligung der Berfragten eingeschossen. Die Befragten haben dabei aber wohl eine Einverständniserklärung unterschrieben, nämlich dass die Daten anonymisiert im Internet veröffentlicht werden - nur nicht dafür, dass sie in einem peer-reviewten Artikel in einer Fachzeitschrift erscheinen.

Zitat[...]Despite this, Springer chose to disregard the spirit of the consent requirement. Consent for the publication of anonymized data on a public website, it alleged, does not equate to consent for that data's publication in a scholarly peer-reviewed article. But consenting to have one's data published on a website managed by unskilled volunteers is a much bigger risk than having one's information managed and published by an academic publisher staffed with dedicated professionals trained in thorough data analyses and human subject protections. As Bailey [einer der Autoren des Papers] stated:

"Had the participants originally consented to only participate in future peer-reviewed academic research, but later their responses appeared on a non-academic website with much lower quality standards, one could claim that the original consent was invalid. However, in this case, just the opposite happened—the respondents' wishes were respected with additional quality standards in place. To be clear, the consent matched the intended use of the data provided."

It strains credulity to think that the participants' consent does not extend to a situation in which their data are being handled with more care and caution than what they had initially agreed to.

Und:

Zitat[...]Bailey pointed out Springer's inconsistent application of their putative consent policy. He cited "a slew of 'scholarly publications' [by Springer] based on survey research in which the respondents did not provide explicit permission for 'scholarly research' use—and often apparently did not provide consent for any research purpose at all." Examples included at least six publications using data from a health survey conducted by the American College Health Association that "included intensely personal questions relating [to] substance use, sexual behaviors, and other highly sensitive topics." Additionally, at least seven publications used data from a Youth Behavior Risk Survey (YRBS), and no fewer than six used data from the 2015 United States Transgender Survey (USTS). Bailey found these studies after a cursory skim of the literature, suggesting that many more such instances exist.
https://www.city-journal.org/article/anatomy-of-a-scientific-scandal
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

eLender

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 10. September 2023, 21:41:01Bailey pointed out Springer's inconsistent application of their putative consent policy.
Wir hatten das ja oben schon mal etwas diskutiert, auch der Punkt wurde schon mal erwähnt. Es ist einfach nur schäbig, wie sich Springer da verhalten hat. Wenn man die ganze Geschichte kennt, dann kann man den Artikel im VV nur als komplette Irreführung bezeichnen. Man sollte in der Debatte einfach mal ehrlich sein, auch wenn es einem nicht in den Kram passt. Fakten verschwinden ja nicht, wenn man sie einfach leugnet. Wenn der VV nur die Geschichten erzählt, die das Zielpublikum hören will - egal ob es nun stimmt oder nicht - dann geht die ganze Reputation, die man sich während der Corona-Zeit erarbeitet hat, einfach den Bach runter. Meine Sympathie für das Bättchen ist jedenfalls dahin.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Weil heut 9/11 ist, ein Link zu Telepolis ::)  . Ups, da habe ich was verwechselt, aber egal. Man findet dort ja auch vernünftige Texte, etwa den über ein Buch zum Gendern, das wohl sehr wissenschaftlich daher kommt.

ZitatDabei gibt es die mühelose, den Lesefluss in keiner Weise behindernde Form. Sie liegt auf der Hand und ist nichts anderes als das ,generische Maskulinum'. Der emeritierte Professor für die Geschichte der deutschen Sprache Eckhard Meineke liefert in seinem neuen Buch "Studien zum genderneutralen Maskulinum für jeden, der sich seiner auch in der heutigen Zeit bedienen möchte, stichhaltige und sachliche Argumente.
https://www.telepolis.de/features/Studie-zum-Gendern-Deutliche-Worte-klare-Fakten-wohldosierte-Emotion-9294982.html?seite=all

ZitatEin Kernpunkt der Debatte ist zweifellos, dass ohne entsprechenden Kontext nur die Movierung – das sogenannte Femininum – spezifisch ist. Das Maskulinum bezeichnet nur Männer dann, wenn es aus dem Kontext heraus tatsächlich diese Aufgabe übernehmen muss, bleibt sonst aber neutral. Es ist damit das genderneutrale Standardgenus.

Dass das Standardgenus als sogenanntes Maskulinum männliche Assoziationen hervorrufen kann, ignoriert Meineke nicht. Das Erkennen dieses Trugschlusses erfordere aber nur geringen intellektuellen Aufwand, der mündigen Bürgern zuzumuten sei.

Allerdings sei dieser naheliegende Trugschluss in den letzten fünfzig Jahren von den Fürsprechern der feministischen Linguistuik gefördert worden, sodass das Missverständnis ,Maskulinum=männlich' immer selbstverständlicher als naheliegend korrekt erscheine.

Ich werde zu Lebzeiten nicht mehr gendern, nur unter Folter und wenn es dafür Geld gibt. Ich werde weiter das generische Murksulinum verwenden und mich dabei nicht wie der letzte Proll fühlen. Wir hatten doch auch schon mal hier erwähnt, dass die Geschichte eher eine selbsterfüllende Prophezeiung (o.ä.) ist. Da Frauen jetzt aber auch Männer sein können, spricht doch nichts mehr gegen das Murksulinum, oda? :gruebel
Wollte ich nur mal gesagt haben!