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Zypern

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Begonnen von Dr. Ici Wenn, 18. März 2013, 16:22:15

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editor

Zitat von: Binky am 19. März 2013, 20:05:58
So, das zyprische Parlament hat heute die Zwangsabgabe abgelehnt. Mal sehen, wie es weiter geht. Ganz einfach ist die Lage nicht.

für die kleinen Leute müßte das ja gut sein. Nach bisherigem Plan sollten von Vermögen unter 100.000 € 6,9% einbehalten werden, rechtlich ist das offenbar möglich, weil ja keine Bank krachen ging.

Wenn jetzt die Banken Pleite gehen greift die Einlagensicherung bis 100.000 € und alles bleibt einem. Nur die hohen und höchsten Einlagen verlieren weit mehr, also auch die Schwarzgelder und gewaschene Gelder.

Belbo zwei

Zitat von: editor am 20. März 2013, 09:21:46
Zitat von: Binky am 19. März 2013, 20:05:58
So, das zyprische Parlament hat heute die Zwangsabgabe abgelehnt. Mal sehen, wie es weiter geht. Ganz einfach ist die Lage nicht.

für die kleinen Leute müßte das ja gut sein. Nach bisherigem Plan sollten von Vermögen unter 100.000 € 6,9% einbehalten werden, rechtlich ist das offenbar möglich, weil ja keine Bank krachen ging.

Wenn jetzt die Banken Pleite gehen greift die Einlagensicherung bis 100.000 € und alles bleibt einem. Nur die hohen und höchsten Einlagen verlieren weit mehr, also auch die Schwarzgelder und gewaschene Gelder.

Wenn ich das richtig verstehe, wenn die Banken Pleite gehen, geht auch Zypern Pleite und dann gibt es auch keine Einlagensicherung mehr die funktioniert scheinbar Länderintern. Und so wie Schäuble das sagt wollte die Eurozone erst ab 100000 Abzüge, die Zyprioten wollten sie Mafiosi und die steuerflüchtlinge auch noch weiter bedienen könenn.

Dr. Ici Wenn

Zitat von: Belbo am 20. März 2013, 09:29:04
Wenn ich das richtig verstehe, wenn die Banken Pleite gehen, geht auch Zypern Pleite und dann gibt es auch keine Einlagensicherung mehr die funktioniert scheinbar Länderintern. Und so wie Schäuble das sagt wollte die Eurozone erst ab 100000 Abzüge, die Zyprioten wollten sie Mafiosi und die steuerflüchtlinge auch noch weiter bedienen könenn.

Soweit hab ich das inzwischen auch mitbekommen, ab welcher Höhe und wieviel ist den Zyprioten überlassen.

Ladislav Pelc

Zitat von: The Doctor am 20. März 2013, 07:50:41
Zitat von: Ladislav Pelc am 20. März 2013, 01:17:40
Es geht aber nicht um persönliche Vorlieben, sondern um die Zukunft Europas. Und da gibt es keine Alternative dazu.

Meine Güte, Du hörst Dich echt schon an wie die Merkel.

Nun ja, nicht, dass ich ein Merkel-Fan wäre, aber blöd ist sie nun nicht gerade. Sie erkennt die herrschenden Sachzwänge durchaus und handelt dementsprechend.

Man sollte nur nicht den Fehler machen, zu glauben, dass sie selbst alles glaubt, was sie so dem Volk erzählt.

Zitat von: Binky am 20. März 2013, 08:29:07
Ich würde Ladislav eine Karriere als Redenschreiber für Politiker vorschlagen. ;D

Leider bin ich dafür zu ehrlich. :'(

Ridcully

Zitat von: The Doctor am 19. März 2013, 23:32:03
Zitat von: Ridcully am 19. März 2013, 20:24:38
Wovon übrigens auch Zaungäste wie die Schweizer profitieren.

Jaja, und deshalb kaufen wir auch permanent Euer Papiergeld auf, gell?

Soweit ich weiss verwenden sogar die Schweizer seit geraumer Zeit Papiergeld. Und was den Schweizern in typischer Verkennung von Hund und Schwanz entgeht: der Euro ist nicht zu schwach, der ist verglichen mit den sonstigen Weltwährungen stark. Der Franken ist nur völlig überbewertet. Ihr macht also ein gutes Geschäft, kauft Euro soviel ihr könnt auch wenn die Deppen von der SVP darüber jammern und lieber ebenfalls völlig überteuertes Gold bunkern wollen.

Ladislav Pelc

http://www.focus.de/finanzen/news/staatsverschuldung/geheime-telefonkonferenz-euro-zone-bereitet-sich-auf-zypern-kollaps-vor_aid_945408.html

ZitatDa das Parlament auf Zypern zu emotional sei für jegliche Entscheidung, müsse die Regierung womöglich ohne Rückhalt der Volksvertretung handeln.

Doch auch die Regierung bringe nichts zustande, hieß es in EU-Kreisen.

(Hervorhebung durch mich)

Ist echt unpraktisch so ein Parlament. Kann man die Dinger nicht irgendwie abschaffen? ::)

Dr. Ici Wenn

Auch interessant:
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/03/19/wolfgang-schaeuble-der-gefaehrlichste-mann-europas/?fb_action_ids=10152238678311953%2C1

Zitat,,Wir können eine politische Union nur erreichen, wenn wir eine Krise haben."

Zitat,,Bankguthaben sind eine sensible Sache, deshalb macht man es am Wochenende."


Ladislav Pelc

Nun ja, diese "Deutschen Wirtschafts-Nachrichten" scheinen bisweilen eine etwas seltsame politische Ansicht zu haben.

Omikronn

Zitathttp://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/03/19/wolfgang-schaeuble-der-gefaehrlichste-mann-europas/?fb_action_ids=10152238678311953%2C1
ZitatAutoritär, ideologisch und undemokratisch
Finde ich sehr spannend, zumal ich das Gefühl habe dass sich ein mir vor jahren vermittelter Eindruck von Schäuble bestätigt. Der war ja auch schon in seiner vorherigen Position als Innenminister weder Demokratisch, noch sonst irgendwie tragbar...
Don't try to argue with idiots, first they tear you down to their level, then they beat you with their experience.

Dr. Ici Wenn

Zitat von: Ladislav Pelc am 21. März 2013, 16:50:25
Nun ja, diese "Deutschen Wirtschafts-Nachrichten" scheinen bisweilen eine etwas seltsame politische Ansicht zu haben.

Keine Ahnung, ich kenne die nicht. Aber die Zitate werden wohl stimmen. Ich hab das zufällig gefunden. Ist wenigstens ein Mosaiksteinchen zum Thema.

Ladislav Pelc

Sicher. Aber sie scheinen mir z. B. sehr EU-feindlich drauf zu sein und sind auch um alles andere als einen Sachlichen Tonfall bemüht.

Und das eine Krise die politische Entwicklung der EU vorantreibt, ist für mich nichts Neues. Denn wenn die einzelnen Staaten nicht vernünftig wirtschaften können oder wollen, taucht potenziell die Frage auf, ob die Zentralregierung das nicht besser kann, und daher weitere Kompetenzen bekommen sollte.

Und ich bin mir unsicher, ob das nicht vielleicht sogar gut wäre.

Bisher ist die EU ja was die Exekutivgewalt angeht sehr schwach und auf die einzelnen Staaten angewiesen. Das ist insoweit unpraktisch, da sich ein Staat theoretisch widersetzen könnte, ohne, dass man ihn direkt zwingen kann. Kein Staat wird natürlich so blöd sein, das offen zu tun, aber allein de Möglichkeit stärkt die Position der Einzelstaaten gegenüber der EU.

Wenn es dagegen eine Art Bündniszwang gäbe, mit dem man widerspenstige Staaten notfalls mit Gewalt zur Vernunft bringen kann, würde das die EU sicherlich stabilisieren. (Eine europäische Armee wäre für diesen Zweck (und nciht nur dafür, sondern acuh nach außen hin) übrigens sehr vorteilhaft.)

Man muss dazu sagen, dass ich die EU-Mitgliedsstaaten nicht (mehr) als souverän betrachte, sondern als Teilstaaten einer Föderation, und dass ich der Ansicht bin, dass die Staaten einer Föderation nur so lange das verfassungsgemäße Recht auf Selbstverwaltung gegenüber der Zentralregierung haben, wie sie auch ihren verfassungsgemäßen Pflichten nachkommen.

Nicht, dass ich es für eine gute Idee hielte, das umzusetzen. Wenn die EU die zyprische Regierung absetzen und eine Art europäischen Statthalter dort einsetzen würde, der die Dinge regelt, bis die Krise vorbei ist, käme es wohl zu Aufständen. Aber allein die Möglichkeit zu haben, würde die Staaten vor allzu dummen Ideen abhalten.

Aber ich gebe zu, das ist leider (noch?) nicht ganz Mehrheitsfähig, weil die einzelnen Staaten immer noch darauf bestehen, zumindest auf dem Papier souverän zu sein.

Was übrigens Zypern angeht, bin ich mittlerweile zur Ansicht gekommen, dass ein Staatsbankrott ausgeschlossen ist. Das will keiner Riskieren. Es geht nur darum, dass niemand der erste sein will, der Zugeständnisse macht. Aber je näher der Krach rückt, desto größer wird der Druck, und irgendwann wird irgendwer nachgeben. Ich hoffe nur, dass es nicht die EU ist, denn dann könnten andere Länder zukünftig die gleiche Strategie fahren.

Dr. Ici Wenn

@Ladislav: Mir ist das Thema zu komplex, ich habe keine Chance, es soweit zu durchschauen, um dazu eine vernünftige Position beziehen zu können.

Einen Ansatz findet man ev. in der Spieletheorie. Gute Regeln für Kleingruppen platzen, wenn die Gruppen zu groß werden, sie folgen dann anderen Regeln. Die Kunst ist wohl, das alles zusammenzuhalten, insofern ist der Ansatz des Euros grundsätzlich nicht verkehrt, mit einer Einheitswährung bekommt man alle unter ein Dach. Dass das natürlich nicht so wie im Märchen funktioniert, war den Entscheidern damals wohl nicht klar. Die Befürchtungen, dass da ökonomische Dilettanten am Werk waren, hat sich bestätigt.
Bedruckte Papierscheine stellen halt nur einen symbolischen Gegenwert dar. Irgendwo muss dieser auch real erwirtschaftet werden.Da wird es dann schwierig, vor allem, wenn man völlig korrupte Systeme wie z.B. in Griechenland mit an den Spieltisch bittet.

Bloedmann

Zitat von: Dr. Ici Wenn am 21. März 2013, 18:41:00
Bedruckte Papierscheine stellen halt nur einen symbolischen Gegenwert dar. Irgendwo muss dieser auch real erwirtschaftet werden.Da wird es dann schwierig, vor allem, wenn man völlig korrupte Systeme wie z.B. in Griechenland mit an den Spieltisch bittet.
Und u.a. deswegen war mir dieser Artikel in diesen "DWN" doch zu arg schwarz-weißmalerisch. Auf der einen Seite die armen unschuldigen Zyprier/Zyprioten(?) und auf der anderen, Lord Vader aka Rolliman Schäuble.

Nicht daß ich den Mann wirklich symphatisch finde, aber ich glaube es wäre ungerecht ihn hier als Schuldigen der Zypern-Krise/Pleite darzustellen. Auch die Rolle, den als NWO-EU-Architekt hinzustellen, finde ich übertrieben.

So wie ich diese Sache bisher verstanden habe, haben sich einige Institutionen/Banken auf Zypern gründlich mit u.a. russischen und griechischen Schwarzgeld verzockt und versuchen nun unter dem Deckmantel der Schuldenkrise die Miesen durch den sogenannten Rettungsschirm auszugleichen.

Die Bedingung mit der Beteiligung der Spareinlagen der zyprischen Bürger an dem Rettungspaket ist wohl eher der Not entsprungen, einen Mangel an echten Druckwerkzeugen zu haben.

Da bleibt in meinen Augen nur der generelle Vorwurf an die Versager Architekten des Euro. Und zu denen gehört Schäuble, also Prügel hat der auf jeden Fall verdient.
Es gibt so viele Dinge im Leben, die wichtiger sind als Geld... aber sie kosten so viel! Groucho Marx

Dr. Ici Wenn

Zitat von: Bloedmann am 21. März 2013, 23:21:42
So wie ich diese Sache bisher verstanden habe, haben sich einige Institutionen/Banken auf Zypern gründlich mit u.a. russischen und griechischen Schwarzgeld verzockt und versuchen nun unter dem Deckmantel der Schuldenkrise die Miesen durch den sogenannten Rettungsschirm auszugleichen.

So banal wie es klingt, wird es wohl sein. Da allerdings das Mem in die Welt zu setzen, dass in EU nach Belieben Konten über Nacht gesperrt werden, jeder jederzeit enteignet werden kann (ich weiß, ist übertrieben, aber genau das setzt sich fest), ist von einem Dilettantismus, der nur noch erschreckt.

Belbo zwei

Zitat von: Dr. Ici Wenn am 21. März 2013, 17:20:14
Zitat von: Ladislav Pelc am 21. März 2013, 16:50:25
Nun ja, diese "Deutschen Wirtschafts-Nachrichten" scheinen bisweilen eine etwas seltsame politische Ansicht zu haben.

Keine Ahnung, ich kenne die nicht. Aber die Zitate werden wohl stimmen. Ich hab das zufällig gefunden. Ist wenigstens ein Mosaiksteinchen zum Thema.


das ist wie mit dem Merkelzitat "es gibt keinen Rechtssanspruch auf Demokratie und die CDU müsse sich darauf einstellen" da werden von den reichstruhern und VTlern irgendwelche Sätze  aus dem Zusammenhang gerisssen um sie für ihre obskure Paranoia zu benutzen.