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Energiewende - es bleibt schwierig

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Begonnen von zwingenberger, 09. Oktober 2012, 09:29:37

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Conina

Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Groucho

Zitat von: Belbo am 04. Januar 2016, 12:06:15
Ihr definiert  "unten" unterschiedlich.
Der eine als "in der unteren Hälfte" der andere als "ganz unten" :-)

Die Diskussion ist eigentlich albern, die Fließrichtung ist jedenfalls klar. Von dem, der keine Kohle zum investieren hat oder bekommt zu denen die sie haben oder bekommen. Ich kenne genug Leute, Eigenheimbesitzer, die ganz offen zugeben, das ganze einfach als Kapitalanlage zu sehen (In der Tat gibt es in Zeiten des Niedrigzinses kaum etwas Besseres in Bezug auf Rendite und Sicherheit), ohne von der Energiewende besonders überzeugt zu sein.

Wenn man schon so ein Programm beschließt, was ja durchaus legitim ist, so sollte es dann auch im Haushalt ausgewiesen und über Steueraufkommen finanziert werden. Das würde die Belastung zwar nicht ganz, aber deutlich gerechter verteilen. In reicheren Haushalten wird der Stromverbrauch zwar tendentiell höher sein, aber im Prinzip trotzdem ähnlich, ist wie mit Klopapier. Oder bei Lebensmittel, die aufgrund dieser Tatsache einen ermäßigten MwSt-Satz haben.

Zitat
Wenn ich so durch die Lande fahre und mir die ganzen schwarzen Scheunendächer anschaue frage ich mich schon ob die "Energiewende" nicht auch ein gigantisches Bauernsubventionprogramm ist?

Niemand kann besser rechnen als Bauern ...

Belbo

Zitat von: Groucho am 04. Januar 2016, 13:50:22


Niemand kann besser rechnen als Bauern ...

Und niemand wählt so treu C-Parteien  :grins2:

sumo

ZitatAha, die Energiewende ist also Schuld dass man HarzIVlern die 10-19€ nicht zahlt. Sehr einleuchtend.

das ist arg polemisch!

Die Energiewende ist nicht schuld daran, sondern sie ist schuld daran, daß die Energiepreise steigen und bei gleichbleibendem H4-satz der Anteil für Energie steigt und demzufolge auf anderes verzichtet werden muß.

Da die Energiepreise nicht sinken, sondern eher steigen werden, ist auch von einer steigenden Belastung für H4-Bezieher auszugehen.

Groucho

ZitatStromnetz-Stabilisierung: Blackout-Abwehr kostete 2015 eine Milliarde Euro

ZitatSo fielen beim Netzbetreiber Tennet insgesamt rund 700 Millionen Euro an - darunter 225 Millionen Euro für das Hoch- und Herunterfahren von Kraftwerken - im Vorjahr waren es nur 74 Millionen Euro. 152 Millionen Euro (2014: 92 Millionen) habe der Abruf der Netzreserve gekostet, weitere 329 Millionen Euro (2014: 128 Millionen) das Notabschalten von Windkraftanlagen.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/blackout-abwehr-kostete-2015-eine-milliarde-euro-a-1072438.html




C12

Schöner Vortrag von Mathias Dalheimer: Wie man einen Blackout verursacht
https://www.youtube.com/watch?v=yaCiVvBD-xc


Groucho

Zitat von: C12 am 17. Januar 2016, 21:13:18
Schöner Vortrag von Mathias Dalheimer: Wie man einen Blackout verursacht
https://www.youtube.com/watch?v=yaCiVvBD-xc

Ich habe es mir 15 min angetan, und da war es immer noch Grundkurs buchstabieren lernen. Nicht schlecht, aber ich wäre dankbar, wenn Du die Conclusio kurz schildern würdest.

C12

Zitat von: Groucho am 18. Januar 2016, 00:50:15
Ich habe es mir 15 min angetan, und da war es immer noch Grundkurs buchstabieren lernen. Nicht schlecht, aber ich wäre dankbar, wenn Du die Conclusio kurz schildern würdest.

Seine "Formel" um einen Blackout zu erzeugen:
Tage mit hoher Windlast (dadurch wenig Regelleistung)+ Zeitpunkt großer Stromexporte (z.B Frankreich nach GB)+Frequenzsprung durch Stromhandel abwarten (ca. 1h-Ryhtmus)+möglichst großer Lastsprung durch Manipulation von Smartmetern.
Interessant fand ich vor allen die Schwankungen die durch den Stromhandel auftreten (ab min 35 im video),auch die "Monokultur" der Softwareumgebung war neu für mich (ca. min 38).

Groucho

Zitat von: C12 am 18. Januar 2016, 16:32:07
Zitat von: Groucho am 18. Januar 2016, 00:50:15
Ich habe es mir 15 min angetan, und da war es immer noch Grundkurs buchstabieren lernen. Nicht schlecht, aber ich wäre dankbar, wenn Du die Conclusio kurz schildern würdest.

Seine "Formel" um einen Blackout zu erzeugen:
Tage mit hoher Windlast (dadurch wenig Regelleistung)+ Zeitpunkt großer Stromexporte (z.B Frankreich nach GB)+Frequenzsprung durch Stromhandel abwarten (ca. 1h-Ryhtmus)+möglichst großer Lastsprung durch Manipulation von Smartmetern.
Interessant fand ich vor allen die Schwankungen die durch den Stromhandel auftreten (ab min 35 im video),auch die "Monokultur" der Softwareumgebung war neu für mich (ca. min 38).

Ah. Danke. Klingt interessant und würde vermutlich gehen. Wobei sich die Smartmeter wahrscheinlich eher zäh, wenn überhaupt durchsetzen, das Potential der "Verteilmasse" ist einfach zu gering. ich hätte noch eine ganz andere Idee, auch von ähnlichem Szenario ausgehend, aber die zu schlidern verkneife ich mir.

uran

Zitat von: Groucho am 17. Januar 2016, 15:03:51
ZitatStromnetz-Stabilisierung: Blackout-Abwehr kostete 2015 eine Milliarde Euro
Die gleiche Meldung war neulich auch bei heise. Normalerweise wird da eher positiv über die Energiewende geschrieben.

Heute las ich dann das:
http://www.heise.de/tr/artikel/Neues-Geld-fuer-neuartige-Kernkraftwerke-3071907.html
Normalerweise wird da eher negativ über die Kernenergie geschrieben. Hmmm... vielleicht die Urlaubsvertretung  ;)

Zitat von: Groucho am 18. Januar 2016, 00:50:15
Ich habe es mir 15 min angetan, und da war es immer noch Grundkurs buchstabieren lernen. Nicht schlecht, aber ich wäre dankbar, wenn Du die Conclusio kurz schildern würdest.
Ich fand die Fragen zum Schluss auch gut.

grober_unfug

Moin,

die EU-Kommission und der Europäische Gerichtshof mögen das alte EEG nicht und lassen Teile der Gelder von den betroffenen Firmen zurückzahlen, es geht um 30.000.000€.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-05/strom-rabatte-grossunternehmen-deutschland-eu-kommission-strompreis-energiepolitik

Groucho

Zitat von: grober_unfug am 11. Mai 2016, 10:15:46
Moin,

die EU-Kommission und der Europäische Gerichtshof mögen das alte EEG nicht und lassen Teile der Gelder von den betroffenen Firmen zurückzahlen, es geht um 30.000.000€.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-05/strom-rabatte-grossunternehmen-deutschland-eu-kommission-strompreis-energiepolitik

Naja, angesichts von jährlich ca. 20 Mia/Jahr Umlage eher Peanuts. Wobei z.B. ein Aluwerk extrem knapp auf Kante arbeitet, 1 ct mehr pro kW kann den ganzen Gewinn vernichten. Man geht halt dann ins Ausland, wo man mit so richtig dreckigem Strom günstig arbeiten kann.

Nogro

Zitat von: Groucho am 11. Mai 2016, 11:22:56
Man geht halt dann ins Ausland, wo man mit so richtig dreckigem Strom günstig arbeiten kann.
Oder man geht zu dem besonders sauberen (und billigen) Strom:
http://www.eldey.de/Wirtschaft/Aluminium/aluminium.html
ZitatAluminiumindustrie in Island
Zu den energieintensiven Industrien gehören vor allem Unternehmen der Siliziummetall- und der Aluminiumproduktion. Unternehmen dieser Art sind in Island aufgrund der günstigen Produktion bei geringen Strompreisen sesshaft geworden, obwohl der zur Aluminiumherstellung nötige Rohstoff Bauxit von Australien und Brasilien nach Island gebracht werden muss. Dieser logistische Aufwand zeigt, wie attraktiv die günstige Energie Islands für diese Branche ist.
Es genügt nicht, keine Ahnung zu haben. Man muss auch dagegen sein (Hermann Hinsch)

Groucho

Zitat von: Nogro am 11. Mai 2016, 12:46:46
Zitat von: Groucho am 11. Mai 2016, 11:22:56
Man geht halt dann ins Ausland, wo man mit so richtig dreckigem Strom günstig arbeiten kann.
Oder man geht zu dem besonders sauberen (und billigen) Strom:
http://www.eldey.de/Wirtschaft/Aluminium/aluminium.html
ZitatAluminiumindustrie in Island
Zu den energieintensiven Industrien gehören vor allem Unternehmen der Siliziummetall- und der Aluminiumproduktion. Unternehmen dieser Art sind in Island aufgrund der günstigen Produktion bei geringen Strompreisen sesshaft geworden, obwohl der zur Aluminiumherstellung nötige Rohstoff Bauxit von Australien und Brasilien nach Island gebracht werden muss. Dieser logistische Aufwand zeigt, wie attraktiv die günstige Energie Islands für diese Branche ist.

Jupp, da ist Island gesegnet. Kann man tun, nur ist die Wertschöpfung dann halt dort. Ist eine politische Entscheidung.

Das Grundproblem in D. ist momentan, dass man sich geradezu im Wohlstand suhlt, und nicht mehr begreift, woher der eigentlich kam.